Streckeneinstellungen 2010

Strecken und Fahrzeuge des Regionalverkehrs (ohne S-Bahn!)
Electrification
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Beitrag von Electrification »

Xenon @ 26 Dec 2010, 00:10 hat geschrieben: Man kann sich aber fragen, dass das an den geänderten Rahmenbedingungen lag, oder daran, dass es kaum noch was stillzulegen gab. Wenn man sich die Situation im Osten anschaut, dürfte wohl eher zweiteres der Fall sein.
Es hätte durchaus noch genug gegeben, aber viele Einstellungen waren falsch und hätten verhindert werden müssen, sie wären heute erfolgreiche Strecken.

Damit meine ich nicht sowas wie Neumarkt-St.Veit - Frontenhausen, Wolnzach - Langenbach oder Thann-Matzbach - Haag aber es gibt dutzende Strecken die heute weit mehr als 1000 Fahrgäste hätten und ein riesiger Erfolg wären,
u. a. Augsburg - Welden, Eggmühl - Schierling (-Langquaid), Saal - Kelheim, Maxhütte - Burglengenfeld, Regensburg-Wutzlhofen - Bernhardswald (-Falkenstein), Erlangen - Herzogenaurach und Forchheim - Höchstadt.

Ja gut Schongau - Landsberg kenne ich nicht so gut, aber dann müsste man eine Potentialanalyse machen ob man die 1000er-Marke erreicht. Vielleicht auch eine Rechnung mit reinen Berufsverkehrszügen Schongau - Augsburg?
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ubahnfahrn
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Beitrag von ubahnfahrn »

Electrification @ 26 Dec 2010, 17:02 hat geschrieben: Es hätte durchaus noch genug gegeben, aber viele Einstellungen waren falsch und hätten verhindert werden müssen, sie wären heute erfolgreiche Strecken.

Damit meine ich nicht sowas wie Neumarkt-St.Veit - Frontenhausen, Wolnzach - Langenbach oder Thann-Matzbach - Haag aber es gibt dutzende Strecken die heute weit mehr als 1000 Fahrgäste hätten und ein riesiger Erfolg wären,
u. a. Augsburg - Welden, Eggmühl - Schierling (-Langquaid), Saal - Kelheim, Maxhütte - Burglengenfeld, Regensburg-Wutzlhofen - Bernhardswald (-Falkenstein), Erlangen - Herzogenaurach und Forchheim - Höchstadt.

Ja gut Schongau - Landsberg kenne ich nicht so gut, aber dann müsste man eine Potentialanalyse machen ob man die 1000er-Marke erreicht. Vielleicht auch eine Rechnung mit reinen Berufsverkehrszügen Schongau - Augsburg?
Wolnzach-Langenbach lebte vom Hopfenanbau.
Zur Erntezeit fuhren dorthin tausende aus dem Bayerwald als Pflücker.
Als diese Dank der Erntemaschinen nicht mehr gebraucht wurden und auch noch die Feldwege zu Kreis-, Staats- und Bundesstraßen ausgebaut wurden, sich jeder Dank der niedrigen Kosten ein Auto anschaffte und nurmehr dreimal am Tag ein Zug fuhr, war es bald vorbei mit dem Betrieb.
An der Bahnstrecke wurde nichts instandgesetzt, daneben aber das Straßennetz luxuriös ausgebaut ...
Die Bahnstrecke hatte sogar eine hervorragende Flächenerschließung, da sie alle Hauptorte verband: Mainburg 14.000, Rudelzhausen 3.200, Au 5.600, Nandlstadt 4.900, Attenkirchen 2.700, Zolling 4.200, Haag 2.900. Zusammen also 37.500 für 36 km = 1.042/km.

Gut, verglichen mit der KBS930 (ab Feldmoching, bis Landshut) sind das natürlich Erdnüsse: Oberschleißheim 11.300, Unterschleißheim 26.500, Eching 13.100, Neufahrn 19.000, Freising 45.100, Marzling 3.100, Langenbach 3.900, Moosburg a. d. Isar 17.500, Bruckberg 5.000 und Landshut 62.700, 207.200 für 61,5 km=3.369/km.
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Beitrag von Luchs »

Rohrbacher @ 26 Dec 2010, 16:25 hat geschrieben: Ja und? Ein Zug, der von Regensburg nach Ulm fährt, kreuzt die NIM.
Ja, und da wurde richtigerweise beim Neubau in den 80er/90er entsprechend eine Brücke gebaut - vorher mussten in IN die Hauptgleise gekreuzt werden. Ich vermute mal, dass es damals weniger durchgehende Züge gab. Die Strecke ist aber auch elektrifiziert, hat *etwas* mehr Fahrgastpotential und reichlich Güterverkehr ...

Ansonsten: nette Rechnung. Du vergisst aber komplett die Verkehrsströme. Die gehen nach München oder in die jeweilige Kreisstadt. Das ist bei Au Freising, bei Mainburg Vohburg, bei Glonn Ebersberg. Und das ganze ohne grosse Umwege und mit möglichst kurzen Fahrzeiten. Ansonsten nimmt man das Auto - und stellt es notfalls an einem Bahnhof einer Hauptstrecke mit kurzen Fahrzeiten nach M ab (Grafing, Rohrbach, ...).

Es gibt einfach Strecken, die sind Vergangenheit und es macht einfach keinen Sinn diese in der alten Form neu zu bauen (und um das geht es in den hier diskutierten Fällen).

Wenn Strecken existieren und noch betrieben werden, sind die Kosten halt deutlich geringer. Aber auch hier muss das irgendwie im Verhältnis zum Nutzen stehen. Und da sehe ich bei Schongau-Landsberg noch das grösste Potential.

Luchs.
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Beitrag von ubahnfahrn »

Luchs @ 26 Dec 2010, 17:21 hat geschrieben:Die gehen nach München oder in die jeweilige Kreisstadt. Das ist bei Au Freising, bei Mainburg Vohburg, bei Glonn Ebersberg. Und das ganze ohne grosse Umwege und mit möglichst kurzen Fahrzeiten. Ansonsten nimmt man das Auto - und stellt es notfalls an einem Bahnhof einer Hauptstrecke mit kurzen Fahrzeiten nach M ab (Grafing, Rohrbach, ...)
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Beitrag von Martin H. »

Luchs @ 26 Dec 2010, 17:21 hat geschrieben:
Rohrbacher @ 26 Dec 2010, 16:25 hat geschrieben: Ja und? Ein Zug, der von Regensburg nach Ulm fährt, kreuzt die NIM.
Ja, und da wurde richtigerweise beim Neubau in den 80er/90er entsprechend eine Brücke gebaut - vorher mussten in IN die Hauptgleise gekreuzt werden.
Und heute doch auch, oder hab´ich was verpasst?

Nach MDT fährt man jetzt südlich raus aber auch auf der Westseite.
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Luchs
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Beitrag von Luchs »

Momentan wohl wegen der Bauarbeiten .... . Gleis 1 geht normalerweise ja nach Augsburg, so dass man auch bei der momentanen Brechung in IN planmässig von Gleis 6/7 fährt.

Luchs.
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Beitrag von Martin H. »

Es ging um einen Zug von Regensburg über Ingolstadt nach Ulm, oder wahlweise auch Augsburg, mindestens ein mal, auch wenn Gleis 1 befahrbar ist, geht´s über die Hauptgleise.

Im übrigen sind alle von Zügen befahrbare Gleise Hauptgleise, das nur am Rande.
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Beitrag von Rohrbacher »

Ja, und da wurde richtigerweise beim Neubau in den 80er/90er entsprechend eine Brücke gebaut
Eben. Man kann die Infrastruktur anpassen. ;) Aber durchgehende Züge Glonn - Wasserburg waren ja jetzt nur so eine spontane Idee. Es gibt ja kurze Strecken, die als Stichbahn mit kurzem Zuglauf betrieben werden. Eine andere Möglichkeit wäre gewesen, man hätte jeden zweiten (oder vierten) Zug der S-Bahn nach Glonn geführt. Oder den Zugteil, der gerne in Grafing Bf stehen bleibt. Da hätte es schon Möglichkeiten gegeben, wenn man hätte wollen.
Ansonsten: nette Rechnung. Du vergisst aber komplett die Verkehrsströme.
Nein, ich hab' die nicht vergessen. Im Gegenteil, ich hab' ja dargestellt, dass es auf die Einwohnerzahl nicht so stark ankommt, wie oft behauptet wird.

Und so einfach sind die Verkehrsströme auch wieder nicht, dass man da München oder die offizielle Kreisstadt einfach so pauschal setzen kann. Zwar ist die Kreistadt für Au in der Hallertau Freising, ein Großteil des Schülerverkehrs läuft aber dennoch Richtung Wolnzach. Auch ähm... "kulturell" ist Au als Teil der Hallertau stark an die Region Wolnzach, Geisenfeld, Mainburg gebunden. Bis 1972 war Au zudem noch zum Landkreis Mainburg (Niederbayern!!) gehörend, da sind gewisse Verkehrsströme einfach über Jahrhunderte historisch gewachsen und nicht in der Landkarte sichtbar. Die Hopfenpflücker waren auch ein solcher Verkehrsstrom. Die seit der Gebietsreform oft willkürlichen Landkreisgrenzen behindern die sache eigentlich nur. Dann gibt es noch so "Sonderziele" wie den Flughafen, der vor allem auch als Arbeitgeber viel Verkehr generiert und natürlich den Verkehr zwischen den Kreisstädten. Auch wenn es vielleicht nicht so aussieht, aber auch heute noch arbeiten die meisten Leute im Wohnort oder in der nächsten, vielleicht übernächsten Stadt. Nur weil München weniger als 100 km weg ist, fahren trotzdem nicht alle gleich hin. Es darf durchaus auch Eisenbahnen geben, die nicht eine Großstadt an einem Ende haben. Das ist jetzt ein einzelnes Beispiel, das ist an jeder Strecke ganz individuell.
Es gibt einfach Strecken, die sind Vergangenheit und es macht einfach keinen Sinn diese in der alten Form neu zu bauen (und um das geht es in den hier diskutierten Fällen).
Richtig, aber darum ging es ja nicht. Würde es den Streckenast Wolnzach - Au noch geben, dann würde meiner Meinung nach eine Bedienung durchaus Sinn machen, selbst ohne die Verbindung nach Freising. Als Neubaustrecke würde ich die Strecke so aber natürlich dennoch nicht so wieder aufbauen. Als Neubaustrecke würde ich die Strecke als möglichst gradlinige Verbindung (Ingolstadt -) Rohrbach - Wolnzach - Au/Hallertau - Nandlstadt - Moosburg (- Landshut) anlegen, elektrifiziert mit Vmax 100 km/h. Das wäre eine Streckenkategorie mit der man was anfangen könnte. Freising - Zolling - Attenkirchen - Au - Mainburg wird zur ergänzenden Busachse ausgebaut, was sie heute ja eigentlich schon ist.

Dieser ansonsten eigentlich völlig unnötige Umweg der Hauptstrecke über Rohrbach zeigt ja schon an, dass da was fehlt. Und damit wäre ich wieder am Anfang und bei den Anpassungen in der Infrastrukur. :rolleyes:
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Beitrag von Iarn »

Rohrbacher @ 26 Dec 2010, 16:25 hat geschrieben:
Mühlthal war ein reiner Wanderbahnhof, der evtl 60 Tage im Jahr frequentiert war.
Abgesehen davon wurde gleichzeitig mit Starnberg Nord ein neuer Haltepunkt eröffnet.
Schon richtig, Mühlthal war kein Halt, der jetzt besonders wichtig wäre, aber er wurde eingestellt und es wohnen auch Leute im Umkreis, ähnlich wie in Dürrnhaar oder Peiß. Und Starnberg Nord hat ja jetzt nicht so viel damit zu tun, der liegt ja mehr als nur ein paar Meter weiter. Man kann ja auch nicht Otzing beispielsweise mit Farchant verrechnen oder so...
So weit ich weiß, wollte man die Fahrzeit insgesamt gleichhalten, um den Fahrplan stabil zu halten. Zumindest wurde das damals so publiziert.
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Beitrag von Iarn »

Rohrbacher @ 26 Dec 2010, 18:45 hat geschrieben: Richtig, aber darum ging es ja nicht. Würde es den Streckenast Wolnzach - Au noch geben, dann würde meiner Meinung nach eine Bedienung durchaus Sinn machen, selbst ohne die Verbindung nach Freising. Als Neubaustrecke würde ich die Strecke so aber natürlich dennoch nicht so wieder aufbauen. Als Neubaustrecke würde ich die Strecke als möglichst gradlinige Verbindung (Ingolstadt -) Rohrbach - Wolnzach - Au/Hallertau - Nandlstadt - Moosburg (- Landshut) anlegen, elektrifiziert mit Vmax 100 km/h. Das wäre eine Streckenkategorie mit der man was anfangen könnte. Freising - Zolling - Attenkirchen - Au - Mainburg wird zur ergänzenden Busachse ausgebaut, was sie heute ja eigentlich schon ist.
Wenn man Geld im Haushalt übrig ist.
Ich kann mir schwer vorstellen, dass sich eine solche Strecke groß lohnen würde. Selbst die Züge von Audi nach Györ sind wohl leichter über München abzuwickeln, solange Landshut - Rosenheim nicht als Güter Bypass ausgebaut wird, danach wäre es evtl interessant. Weiterhin hätte die Strecke keine Verbesserung der Verbindung Ingolstadt - MUC in sich und damit wäre sie wohl eine Themaverfehlung. Ich denke, sobald irgendwie die Politik auch nur an irgendeine Verbindung nachdenkt, wird diese eine Möglichkeit beinhalten die Reisezeit Ingolstadt - MUC zu verkürzen.
Dieser ansonsten eigentlich völlig unnötige Umweg der Hauptstrecke über Rohrbach zeigt ja schon an, dass da was fehlt. Und damit wäre ich wieder am Anfang und bei den Anpassungen in der Infrastrukur. :rolleyes:
Schlägt da jemand den Bypass Rohrbach vor :P ?
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Beitrag von ubahnfahrn »

Rohrbacher @ 26 Dec 2010, 18:45 hat geschrieben: Als Neubaustrecke würde ich die Strecke so aber natürlich dennoch nicht so wieder aufbauen. Als Neubaustrecke würde ich die Strecke als möglichst gradlinige Verbindung (Ingolstadt -) Rohrbach - Wolnzach - Au/Hallertau - Nandlstadt - Moosburg (- Landshut) anlegen, elektrifiziert mit Vmax 100 km/h. Das wäre eine Streckenkategorie mit der man was anfangen könnte. Freising - Zolling - Attenkirchen - Au - Mainburg wird zur ergänzenden Busachse ausgebaut, was sie heute ja eigentlich schon ist.

Dieser ansonsten eigentlich völlig unnötige Umweg der Hauptstrecke über Rohrbach zeigt ja schon an, dass da was fehlt. Und damit wäre ich wieder am Anfang und bei den Anpassungen in der Infrastrukur. :rolleyes:
Rohrbach-Moosburg a. d. Isar wird schwierig zu trassieren sein, da landest mitten in der Hopfengarten-Hügellandschaft :blink:

Und bitte mindestens vmax 160 ;)
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Beitrag von ubahnfahrn »

Iarn @ 26 Dec 2010, 19:23 hat geschrieben: Schlägt da jemand den Bypass Rohrbach vor :P ?
Diretissima Baar-Ebenhausen-Pfaffenhofen mit 300 km/h, damit endlich die Strecke ICE-tauglich ist.
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Beitrag von christian85 »

Würde es den Streckenast Wolnzach - Au noch geben, dann würde meiner Meinung nach eine Bedienung durchaus Sinn machen, selbst ohne die Verbindung nach Freising.
Würde am meisten Sinn nicht Mainburg-Wolnzach-Rohrbach-München mit Flügelung der RB (zur HVZ) in Rohrbach machen? Ich weiß halt nicht, wie weit die Pendlerströme Richtung München noch gehen, oder ob da dann Ingolstadt oder was weiß ich schon wesentlich wichtiger ist. Wenn es aber auch in dieser Region noch deutlichen Pendlerverkehr nach München gibt, würde ich eben dorthin durchbinden (wie Filzenexpress). Zumindest haben Wolnzach und Mainburg jeweils über 10.000 Einwohner.

Wurden die Gleise hinter Wolnzach nach Mainburg eigentlich komplett entfernt einschließlich BÜs? Ist in Mainburg das alte Bahngelände eigentlich bebaut oder noch frei (liegt ja doch ziemlich zentral)?
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Wildwechsel
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Beitrag von Wildwechsel »

Iarn @ 26 Dec 2010, 14:31 hat geschrieben: Glonn 4000 Einwohner, Altomünster 7000
Zu Deinen aktuellen Zahlen im Vergleich:

1970
Altomünster rund 4800
Glonn rund 3600

1987
Altomünster rund 5700
Glonn rund 3800

Komisch, Bahnanschluss = stärkeres Wachstum? :rolleyes:
Beste Grüße usw....
Christian


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1. Des hamma no nia so gmacht
2. Wo kamat ma denn da hi
3. Da kannt ja a jeda kemma
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Beitrag von Michi Greger »

Rohrbacher @ 26 Dec 2010, 18:45 hat geschrieben:Eine andere Möglichkeit wäre gewesen, man hätte jeden zweiten (oder vierten) Zug der S-Bahn nach Glonn geführt. Oder den Zugteil, der gerne in Grafing Bf stehen bleibt. Da hätte es schon Möglichkeiten gegeben, wenn man hätte wollen.
Zumindest die "Flügel-S-Bahn" München Ost - Grafing -> Ebersberg+Glonn taucht in den ersten S-Bahn-Planungen (1967) noch auf. Teilweise als Flügelkonzept, man fährt immer zweiteilig nach Grafing und dann jeweils einen nach Ebersberg und einen nach Glonn; teilweise aber auch mit "abwechselndem Verkehr", also nur Kurzzug nach Grafing, und dann abwechselnd einmal EBE und einmal Glonn (so dass jeder Ast einen 80-Minuten-Takt bekommt, HVZ einen 40er-Takt).
Irgendwann verschwindet dann leider der Glonner Ast aus den Planungen...
Und so einfach sind die Verkehrsströme auch wieder nicht, dass man da München oder die offizielle Kreisstadt einfach so pauschal setzen kann
Zu Altomünster: mein Eindruck und Gefühl ist, dass die Altomünsteraner weder nach Dachau noch nach München wollen - die wollen eigentlich alle nach Aichach oder Augsburg. Da ist die A-Bahn also sowieso völlig der falsche Weg...
Dann gibt es noch so "Sonderziele" wie den Flughafen, der vor allem auch als Arbeitgeber viel Verkehr generiert
Und der unabhängig von der bestehenden Strecke bzw. Infrastruktur nachträglich da eingesetzt wurde. Solche Beispiele sind schon selten, dass innerhalb von ein paar Jahren ein völlig neues großes Verkehrsziel in eine bis dahin recht schwach benutzte Region gepflanzt wird. :)

Gruß Michi
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Iarn
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Beitrag von Iarn »

Wildwechsel @ 26 Dec 2010, 21:48 hat geschrieben: Zu Deinen aktuellen Zahlen im Vergleich:

1970
Altomünster rund 4800
Glonn rund 3600

1987
Altomünster rund 5700
Glonn rund 3800

Komisch, Bahnanschluss = stärkeres Wachstum? :rolleyes:
Vielleicht, vielleicht auch nicht. In Kreuzstraße wurde wohl trotz S-Bahn kein Neubürger gesichtet.
Auf jeden Fall bleibe ich dabei, dass die Strecke heute mit den heutigen Einwohnerzahlen genauso einstellungsgefährdet wäre wie damals.

PS: Wenn wir gerade bei "Wünsch Dir Was" sind, ich wäre für eine Neubau NV Strecke München-Riem - Dornach - Aschheim mit der Option auf Weiterführung - Kirchheim - Landsham - Pliening - (Neu)Finsing
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Beitrag von Fichtenmoped »

Da hier Rohrbach-Wolnzach-Mainburg bzw. Wolnzach-Au-Nandelstadt-Zolling-Langenbach öfters genannt wird...

Würde die Strecke heute noch existieren, würde die Bedeutung als Bypass für den Münchner Norden und als Zulaufstrecke aus Nürnberg/Ingolstadt über die geplante Marzlinger Spange/Neufahrner Gegenkurve wohl unermesslich sein. Und die Belastung der Anwohner in einigen Orten durch Güterverkehr und Personenverkehr wohl genau so hoch...

Da diese Strecke aber bis auf Restteile nicht mehr existiert wird eine Reaktivierung wohl eine Wahrscheinlichkeit von ca. 0,0001% haben. :unsure:
Die Strecke nach Mainburg ist bis auf den Bahnhof Enzelhausen (Privatbesitz) abgebaut.
Links:
http://www.spurensuche-eisenbahn.de/mmbu-haupt.html
http://bockerl.de/
So sieht der Bahnhof Mainburg heute aus: http://www.spurensuche-eisenbahn.de/mmbu47.html


Edit: Eine Reaktivierung wird durch den Verlust fast aller Substanz (Überbaung ect.pp.) nur als 100% Neubau möglich sein...
Wenn Ihr den Fahrplan von Rohrbach nach Freising von 196X http://bockerl.de/hallpl_c.htm mit den heutigen (Bus-) Fahrplan vergleicht kommt man auf die fast die gleiche Fahrzeit - obwohl sich die Technik seit damals doch extrem weiterentwickelt hatt.

Edit 2.0.: :wacko: MVV-Fahrplanauskunft sieht in Au in der Hallertau immer noch eine Eisenbahnstrecke (obiges Bockerl) http://www.mvv-muenchen.de/de/home/fahrgas...unft/index.html die ist nur seit ähh... 5 Jahren schon? abgebaut...
Aufgrund von Rostschäden besteht Signaturersatzverkehr!

Wir bitten um Entschuldigung für die Unannehmlichkeiten.
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Beitrag von Luchs »

Ja, der Verkehrswert wäre so hoch, dass man ihn wirklich nicht mehr messen könnte - die Fahrzeit würde in etwas dem Umweg über München Hbf entsprechen. Super konkurrenzfähig gegenüber Bus und Auto auf der A9 ...

Luchs.
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Beitrag von christian85 »

Zu Altomünster: mein Eindruck und Gefühl ist, dass die Altomünsteraner weder nach Dachau noch nach München wollen - die wollen eigentlich alle nach Aichach oder Augsburg. Da ist die A-Bahn also sowieso völlig der falsche Weg...
Also, Aichach ist ein mittelgroßer Ort, wo die wohl zum Einkaufen und so hinfahren, weil es einfach näher als Dachau ist und Einkaufen in ländlichen Regionen meistens eh mit dem Auto gemacht wird. Aber dass nach Augsburg mehr wollen als nach München glaub ich jetzt nicht, auch wenn München etwas weiter weg ist, so ist München nunmal wesentlich größer und bedeutsamer.
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Beitrag von Rohrbacher »

Wildwechsel @ 26 Dec 2010, 21:48 hat geschrieben:Komisch, Bahnanschluss = stärkeres Wachstum? :rolleyes:
Nicht komisch, Tatsache. ;)
Vielleicht, vielleicht auch nicht. In Kreuzstraße wurde wohl trotz S-Bahn kein Neubürger gesichtet.
Kreuzstraße ist auch kein äh... Ort, sondern wie der Name schon sagt - und wie man es in der Karte sieht - eigentlich eine Straßenkreuzung. Das selbe - inkl. Wirtshaus - finden wir z.B. auch an der Kreuzung B13, St2053 bei Lohhof Süd. Heißt auch Kreuzstraße bzw. Kreuzhof. Dort hält allerdings nur der MVV-Bus 219, dafür alle 20 Minuten.
Schlägt da jemand den Bypass Rohrbach vor :P ?
Ne, das war halt die ursprüngliche Planung und liegt halt auf'm direkten Weg. Geisenfeld und Wolnzach als wichtige Hopfensiegelbezirke haben aber protestiert, so hat man die Strecke noch umtrassiert. Noch während des Baus hat man dann die Lage von Wolnzach Bf geändert. Es wurde meines Wissens sogar schon mit dem Bau eines Bahnhofs bei Fahlenbach begonnen, die Strecke nach Wolnzach wäre dann praktisch schnurgerade aus der Strecke nach Ingolstadt abgezweigt. Dort wäre die Nebenbahn auch leichter zu trassieren gewesen und wäre einfach entlang der heutigen St2049 ohne größere Höhenunterschiede ausgekommen. Dummerweise hätte man den Bahnhof bei Fahlenbach damals bei Hochwasser nicht erreicht, so steht der Bahnhof jetzt da, wo er heute steht, nämlich weiter südlich nach der Ilmbrücke auf der "Wolnzacher Seite" der Ilm. Deswegen musste nun auch die Nebenbahn nach Wolnzach aufwändiger trassiert werden, nämlich um den Berg rum bzw. leicht drüber statt relativ eben über Königsfeld - Starzhausen am nördlichen Ufer der Wolnzach (der Fluss). So ist die Strecke heute nicht ganz steigungsarm mit wesentlich engeren Bögen und die Stichbahn nach Geisenfeld (etwa entlang der St2232) musste rund 2 km länger werden. Tja, das war halt früher schon alles Politik: Rohrbach als Montabaur des 19. Jahrhunderts. :D

Google-Karte
Ja, der Verkehrswert wäre so hoch, dass man ihn wirklich nicht mehr messen könnte - die Fahrzeit würde in etwas dem Umweg über München Hbf entsprechen. Super konkurrenzfähig gegenüber Bus und Auto auf der A9 ...
Was vergleichst du jetzt? Doch nicht etwa die Fahrzeiten einer schlecht instandgesetzten Nebenbahn, die seit 41 Jahren ohne Personenverkehr ist mit den Fahrzeiten eines München-Nürnberg-Express? Schau dir die Fahrzeiten vergleichbarer Strecken an, die man heute in gutem Unterhaltungszustand hat. Selbst auf der alten Trasse könnte man mit einem Schuss heutiger Technik mindestens 80 km/h fahren. Vergleiche die Strecken nach Altomünster, Wolnzach und Wasserburg mal 1960. Die hätten alle eine ähnliche Entwicklung nehmen können.

Übrigens ist es nicht nur die Fahrzeit, sondern auch der Fahrpreis: Erheblicher Umweg = erhebliche Mehrkosten. So kriegt man natürlich das Auto auch sehr billig und sogar umweltfreundlich. Fährt die Bahn mit mir sinnlos in der Gegend rum, ist sie natürlich auch nicht mehr so richtig sinnvoll. Anschauliches Beispiel: Der berühmte Mittelteil der Wutachtalbahn. 9 km Luftlinie, aber 25 km hat der Bundesbahntarif abgerechnet. Klar dass schon in den frühen 50ern keiner mehr mit'm Zug gefahren ist. Deswegen findet heute beispielsweise sämtlicher Verkehr aus der Region Ingolstadt/Pfaffenhofen Richtung Freising/Landshut auf der Straße statt, da fährt eigentlich nur über München, wer kein Auto hat. Zum Glück, Platz in den Zügen wäre ja eh nicht...

Ich wollte es ja spaßeshalber mal machen, Rohrbach -> Mainburg mit Bahn und Bus via München und Freising, bin aber noch nie dazu gekommen. :rolleyes:

Wie konkurrenzfähig der Bus ist, sieht man ja landauf, landab. *hust*
Also, Aichach ist ein mittelgroßer Ort, wo die wohl zum Einkaufen und so hinfahren, weil es einfach näher als Dachau ist und Einkaufen in ländlichen Regionen meistens eh mit dem Auto gemacht wird. Aber dass nach Augsburg mehr wollen als nach München glaub ich jetzt nicht, auch wenn München etwas weiter weg ist, so ist München nunmal wesentlich größer und bedeutsamer.
Kann aber trotzdem so sein.



Allerdings braucht man das eigentlich gar nicht diskutieren in einer Umgebung, die Orte unter 50000 Einwohner generell nicht als eisenbahnwürdig erachtet. Die Frage ist nur, wie das zusammenpasst mit dem ganzen Gebrummel bezüglich "autofrei" und so. Der größte Teil Deutschlands besteht nunmal nicht aus Münchens, sondern aus Glonns, Wolnzachs und Indersdorfs. So muss man sich nicht wundern, wenn nahe 90% des Personenverkehrs im Auto stattfinden. Die Schweizer waren diesbezüglich jedenfalls schlauer als die Bayern. Ich finde, ein Vergleich den man zu Recht anstellen kann.
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Beitrag von Luchs »

Rohrbacher @ 27 Dec 2010, 01:26 hat geschrieben: Was vergleichst du jetzt? Doch nicht etwa die Fahrzeiten einer schlecht instandgesetzten Nebenbahn, die seit 41 Jahren ohne Personenverkehr ist mit den Fahrzeiten eines München-Nürnberg-Express? Schau dir die Fahrzeiten vergleichbarer Strecken an, die man heute in gutem Unterhaltungszustand hat. Selbst auf der alten Trasse könnte man mit einem Schuss heutiger Technik mindestens 80 km/h fahren. Vergleiche die Strecken nach Altomünster, Wolnzach und Wasserburg mal 1960. Die hätten alle eine ähnliche Entwicklung nehmen können.

Ich bezog mich auf die Aussage
Würde die Strecke heute noch existieren, würde die Bedeutung als Bypass für den Münchner Norden und als Zulaufstrecke aus Nürnberg/Ingolstadt über die geplante Marzlinger Spange/Neufahrner Gegenkurve wohl unermesslich sein. Und die Belastung der Anwohner in einigen Orten durch Güterverkehr und Personenverkehr wohl genau so hoch...
Die Strecke ist ca. 40 km lang. Sie wäre auch bei einem heuteigen Ausbauszustand immer noch sehr kurvenreich, so dass Fahzeiten von 50 Minuten realistisch sind + 10 Minuten Langenbach - Freising macht 1 h. Plus umsteigen und Du musst noch zum Flughafen kommen. Die Marzliinger Spange bringt da gar nichts, weil entsprechende Züge wohl kaum in Langenbach halten werden.
Und die Konkurrenz ist hal der MüNüX + S8, mit ungefähr der gleichen Fahrzeit. Oder eben Gummibereifte Transferservice mit einem Bruchteil der Fahrzeit.


Auch im Güterverkehr ist der Nutzen unterirdisch. 1h Fahrezeitverlängerung, um auf eien total überlastete Strecke zu kommen.

Busverkehr meinte ich nur die Schnellbusse über die Autobahn zum Flughafen - der Rest ist wirklich absolut indiskutabel.

Allerdings braucht man das eigentlich gar nicht diskutieren in einer Umgebung, die Orte unter 50000 Einwohner generell nicht als eisenbahnwürdig erachtet. Die Frage ist nur, wie das zusammenpasst mit dem ganzen Gebrummel bezüglich "autofrei" und so. Der größte Teil Deutschlands besteht nunmal nicht aus Münchens, sondern aus Glonns, Wolnzachs und Indersdorfs. So muss man sich nicht wundern, wenn nahe 90% des Personenverkehrs im Auto stattfinden. Die Schweizer waren diesbezüglich jedenfalls schlauer als die Bayern. Ich finde, ein Vergleich den man zu Recht anstellen kann.
Darauf will ich die ganze Zeit raus: es ist lächerlich über eine Strecke durch die Hallertau zu phantasieren, wenn man es hierzulande
noch nicht einmal schafft, eine hoffnungslos überlastete Strecke wie die nach Mühldorf auszubauen. Und deswegen die Industriebetriebe schon die Produktion verlagern.

Luchs.
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Iarn
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Beitrag von Iarn »

Rohrbacher @ 27 Dec 2010, 01:26 hat geschrieben: Nicht komisch, Tatsache. ;)
Dann müsste ja in Kreuzstraße die Hölle los sein. 2 Bahnstrecken.
Autonome Volksfront für die Wiedererrichtung der klassischen 22er Tram in München
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Rohrbacher
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Beitrag von Rohrbacher »

Dann müsste ja in Kreuzstraße die Hölle los sein. 2 Bahnstrecken.
Lesen. Ich schrieb:
Kreuzstraße ist auch kein äh... Ort, sondern wie der Name schon sagt - und wie man es in der Karte sieht - eigentlich eine Straßenkreuzung. Das selbe - inkl. Wirtshaus - finden wir z.B. auch an der Kreuzung B13, St2053 bei Lohhof Süd. Heißt auch Kreuzstraße bzw. Kreuzhof.
Denn auf so gut wie alle Orte trifft es doch zu. Unterschleißheim vs. Haimhausen, Ismaning vs. Aschheim oder Ottobrunn vs. Putzbrunn.
Die Strecke ist ca. 40 km lang. Sie wäre auch bei einem heuteigen Ausbauszustand immer noch sehr kurvenreich, so dass Fahzeiten von 50 Minuten realistisch sind + 10 Minuten Langenbach - Freising macht 1 h. Plus umsteigen und Du musst noch zum Flughafen kommen.
Lies nochmal den Abschnitt, wo ich was zu den Kosten gesagt habe: 1 Stunde für die man 30 km bezahlt ist immer noch besser als 1 Stunde für die man 100 km bezahlt. Man darf die Welt außerdem nicht immer nur in überquellenden S-Bahnlangzügen sehen, darunter gibt's auch noch kleinere Zugeinheiten und Streckenklassen.
Auch im Güterverkehr ist der Nutzen unterirdisch. 1h Fahrezeitverlängerung, um auf eien total überlastete Strecke zu kommen.
Nächster Punkt: Seit wann besteht Güterverkehr nur aus Durchgangszügen? Die Güterzüge, die aus Mainburg, Au und Wolnzach gekommen sind, waren selbst kurz vor der politisch motivierten Stilllegung noch recht ordentliche Züge, die deutlich mehr als zwei Wagen lang waren.

Völlig überlastet ist ein Eisenbahnnetz zudem auch, wenn man riesen Umwege fahren muss. Käme man von Wolnzach nach Garching auch über Au und Freising noch, könnte sich der Altmannzug die Trasse Rohrbach - München sparen. Oder fahr' im Personenverkehr den Weg Rohrbach -> Flughafen über München belaste ich natürlich unnötigerweise die Züge nach München, die Stammstrecke und die S-Bahn München -> Flughafen. Das mögen zwar "nur ein paar Leute" sein, wenn man in S-Bahnlangzügen denkt, aber überall "nur ein paar Leute" macht unter'm Strich doch verdammt viele.
Die Marzliinger Spange bringt da gar nichts, weil entsprechende Züge wohl kaum in Langenbach halten werden.
Du darfst jetzt nicht die Zustände vermischen. Würde in Langenbach ein Anschluss bestehen, würden die Züge vermutlich anders halten. Ohne Umsteiger ist der Bahnhof natürlich relativ schwach. Ohne die wäre selbst München Hbf ein kleines Licht. Ein Kreuzstraße in groß, am Hauptbahnhof wohnt ja fast keiner.
Darauf will ich die ganze Zeit raus: es ist lächerlich über eine Strecke durch die Hallertau zu phantasieren, wenn man es hierzulande
noch nicht einmal schafft, eine hoffnungslos überlastete Strecke wie die nach Mühldorf auszubauen. Und deswegen die Industriebetriebe schon die Produktion verlagern.
Und so lange sowas in einem Eisenbahnforum schon als völlig lächerlich abgetan wird, brauchen wir uns darüber auch nicht wundern. <_<
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Beitrag von Fichtenmoped »

Luchs @ 27 Dec 2010, 10:35 hat geschrieben:
Rohrbacher @ 27 Dec 2010, 01:26 hat geschrieben: Was vergleichst du jetzt? Doch nicht etwa die Fahrzeiten einer schlecht instandgesetzten Nebenbahn, die seit 41 Jahren ohne Personenverkehr ist mit den Fahrzeiten eines München-Nürnberg-Express? Schau dir die Fahrzeiten vergleichbarer Strecken an, die man heute in gutem Unterhaltungszustand hat. Selbst auf der alten Trasse könnte man mit einem Schuss heutiger Technik mindestens 80 km/h fahren. Vergleiche die Strecken nach Altomünster, Wolnzach und Wasserburg mal 1960. Die hätten alle eine ähnliche Entwicklung nehmen können.

Ich bezog mich auf die Aussage



Die Strecke ist ca. 40 km lang. Sie wäre auch bei einem heuteigen Ausbauszustand immer noch sehr kurvenreich, so dass Fahzeiten von 50 Minuten realistisch sind + 10 Minuten Langenbach - Freising macht 1 h. Plus umsteigen und Du musst noch zum Flughafen kommen. Die Marzliinger Spange bringt da gar nichts, weil entsprechende Züge wohl kaum in Langenbach halten werden.
Und die Konkurrenz ist hal der MüNüX + S8, mit ungefähr der gleichen Fahrzeit. Oder eben Gummibereifte Transferservice mit einem Bruchteil der Fahrzeit.


Auch im Güterverkehr ist der Nutzen unterirdisch. 1h Fahrezeitverlängerung, um auf eien total überlastete Strecke zu kommen.

Busverkehr meinte ich nur die Schnellbusse über die Autobahn zum Flughafen - der Rest ist wirklich absolut indiskutabel.

Allerdings braucht man das eigentlich gar nicht diskutieren in einer Umgebung, die Orte unter 50000 Einwohner generell nicht als eisenbahnwürdig erachtet. Die Frage ist nur, wie das zusammenpasst mit dem ganzen Gebrummel bezüglich "autofrei" und so. Der größte Teil Deutschlands besteht nunmal nicht aus Münchens, sondern aus Glonns, Wolnzachs und Indersdorfs. So muss man sich nicht wundern, wenn nahe 90% des Personenverkehrs im Auto stattfinden. Die Schweizer waren diesbezüglich jedenfalls schlauer als die Bayern. Ich finde, ein Vergleich den man zu Recht anstellen kann.
Darauf will ich die ganze Zeit raus: es ist lächerlich über eine Strecke durch die Hallertau zu phantasieren, wenn man es hierzulande
noch nicht einmal schafft, eine hoffnungslos überlastete Strecke wie die nach Mühldorf auszubauen. Und deswegen die Industriebetriebe schon die Produktion verlagern.

Luchs.
Hast Du auch die Links angeklickt? Scheinbar nicht, denn dadurch würdest Du feststellen, dass von Rohrbach über München Hbf nach Freising eine Fahrzeit von heute 1:09 bis 1:20 existieren.
Quelle: http://reiseauskunft.bahn.de/bin/query.exe...afasScrollDir=1
Bie Fahrzeiten in dem verlinktem Fahrplan von 1966 sind natürlich auch "künstlich" hochgerechnet wurden, erkennbar an dem Zusatz "Strecke Langenbach-Enzelhausen ist für die Umstellung auf Omnibusverkehr vorgesehen. Einstellung des Schienenverkehrs wird örtlich bekanntgegeben". Dadurch kommt es in Enzelhausen zu solchen Umsteigezeiten... Außerdem würde heute nicht mehr an sovielen Milchkannen gehalten, was auch die Fahrzeit verkürzt...

Einfach einen beliebigen Tag aussuchen, zu einer beliebigen Tageszeit...
Und wer redet davon, dass eine Strecke nicht entsprechend modernisiert werden kann, inklusive Begradgungen? Auch wenn es eine Nebenstrecke ist?

Egal: Die Strecke IST eingestellt und größtenteils abgebaut - eine Neue Verbindung in Richtung Landshut würde eher direkt trassiert werden...
Aber Potential hätte die Strecke noch, <u>wenn sie noch bestehen würde</u> - zu erkennen auch an den einst existierenden Plänen in Langenbach eine Gegenkurve zu errichten, genauso wie eine Elektrifizierung bis Angelberg.
http://bockerl.de/bf_lange.htm
Mit dem Bau des neuen Kraftwerkblocks Anfang der 80er Jahre gab es Planungen, eine Gegenkurve von Moosburg her zur Nebenstrecke zu bauen, um das umständliche Rangieren zu erleichtern. Sie haben sich ebenso zerschlagen, wie die Idee der Elektrifizierung bis Anglberg.
Schau mal beim Filzenexpress: http://de.wikipedia.org/wiki/Bahnstrecke_G...80%93Wasserburg
Von der Einstellung akut bedroht, wird heute sogar die Strecke ausgebaut, mit Kreuzungsmöglichkeiten, die neu errichtet werden, erhöhtes Fahrgastaufkommen trotzt eines parallel verkehrender Buslinie auf einer Bundesstrasse und so weiter...

Edit: Ich weiß, wer Visionen hat sollte zum Arzt gehen! Gibts da bunte Glückspillchen? :P
Aufgrund von Rostschäden besteht Signaturersatzverkehr!

Wir bitten um Entschuldigung für die Unannehmlichkeiten.
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Beitrag von TramPolin »

Rohrbacher @ 27 Dec 2010, 13:52 hat geschrieben:Lesen. Ich schrieb:

Kreuzstraße ist auch kein äh... Ort, sondern wie der Name schon sagt - und wie man es in der Karte sieht - eigentlich eine Straßenkreuzung. Das selbe - inkl. Wirtshaus - finden wir z.B. auch an der Kreuzung B13, St2053 bei Lohhof Süd. Heißt auch Kreuzstraße bzw. Kreuzhof.

Denn auf so gut wie alle Orte trifft es doch zu. Unterschleißheim vs. Haimhausen, Ismaning vs. Aschheim oder Ottobrunn vs. Putzbrunn.
Sicher führt eine gute (S-)Bahn-Verbindung oft zur regen Besiedlung. Die Erklärung mit der Kreuzstraße hast Du abgegeben. Ergänzend stellt sich für mich die Frage, warum es dort keine rege Bautätigkeit gibt und aus dem Ort, der kaum einer ist, nicht was Größeres wird. Gründe könnten sein, dass kein oder nur wenig Bauland ausgewiesen ist. Möglicherweise ist es für Investoren auch erheblich attraktiver, wenn sie millionendorfnäher was hinstellen, in Ottobrunn, Höhenirchen-Siegertsbrunn etwa oder doch an einem ganz anderen S-Bahnast. Weiß darauf jemand eine Antwort?
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Beitrag von Bayernlover »

Nach Kreuzstraße wird doch auch elendig geschlichen, oder täusche ich mich da?
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Beitrag von chris232 »

Naja, wenn's danach ging dürfte in Altomünster oder Wolfratshausen auch keiner wohnen - auf der Strecke nach Kreuzstraße sind relativ lange 120 erlaubt. Nur mit den permanenten Kreuzungshalten und durch die Eingleisigkeit entstehenden Verspätungen ist die Linie halt nicht sonderlich attraktiv... Geschlichen wird also an sich nicht, lang dauern tuts trotzdem.
Eisenbahnen sind in erster Linie nicht zur Gewinnerzielung bestimmt, sondern dem Gemeinwohl verpflichtete Verkehrsanstalten. Sie haben entgegen dem freien Spiel der Kräfte dem Verkehrsinteresse des Gesamtstaates und der Gesamtbevölkerung zu dienen.
Otto von Bismarck

Daher hat die Bahn dem Gemeinwohl und nicht privaten Profitinteressen zu dienen, begreifen Sie es doch endlich mal!
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Beitrag von Rohrbacher »

Vielleicht will/darf da einfach niemand bauen? Es macht ja keinen Sinn lauter Häuser einfach ohne entsprechende Infrastruktur wie Kanalisation und Strom (drei Häuser versorgen ist was anderes wie 100) mitten in den Wald zu stellen. NUR allein eine Bahnstation reicht natürlich nicht. Es wäre auch touristisch Blödsinn, die Gegend ist ja doch recht schön so wie ist. Der Weiler Kreuzstraße gehört ja außerdem zur relativ verstreuten Gemeinde Valley, Landkreis Miesbach (!), da hängen also auch wieder andere Interessen dran. In den meisten Orten ist es außerhalb der Hauptorte außer für Einheimische normalerweise auch gar nicht möglich zu bauen. Zumindest bei uns ist das so.

Für einzelne Höfe und Weiler bedeutet der Status z.B. als "Aussiedlerhof" auch gewisse Vorteile. Bei uns im Ort zum Beispiel kommt ein Neubaugebiet des Hauptorts quasi direkt um einen solchen Hof rum, bekommt aber keine direkte Straßenanbindung an das Neubaugebiet und auch keinen Anschluss an die Kanalisation, damit der seinen Status behalten kann.

Warum krallen sich jetzt aber alle so an den Weiler Kreuzstraße? Hier ging's eigentlich um Orte mit 5000 Einwohner oder mehr und auch nicht um irgendwelche "millionendorf-fixierte" Verkehre, sondern um Strecken im Flächenland Bayern. Fakt ist, dass es ein schwerer Fehler war, das bayerische Eisenbahnnetz oftmals auf die Hauptstrecken zurückzuschneiden und die Leute durch Stilllegung oder wenigstens den künstlichen Niedergang vieler Bahnstrecken künstlich in die Autos zu treiben. Dass sich irgendwann jeder ein Auto leisten konnte war ja nur die eine Seite. Das war in der Schweiz nämlich ganz genauso, aber dort hat man nicht beschlossen einen Verkehrsträger halb aufzugeben und die Leute nur noch auf das Auto zu trimmen.

Aber ich bin mir sicher, das ändert sich auch bei uns wieder, wenn die "autogerechte Generation" nicht mehr am Ruder sitzt. Dass man die vorhandenen Bahnstrecken erhalten will und es heute bei der jungen Generation schwieriger wird, ein Auto quasi zur Religion hochzustilisieren, sind erste Anzeichen. Meine Glaskugel sagt mir, dass wenn das HGV-Netz so um 2025 vollständig sein wird, auch wieder Bahnprojekte in untergeordneten Kategorien entstehen werden. In gewisser Weise dürfte sich die Geschichte hier wiederholen. Auch im 19. Jahrhundert kamen die Nebenstrecken erst lange nach den Hauptbahnen und es dauerte seine Zeit bis es alle begriffen haben. Auch die Staatsbahn kommt warscheinlich wieder, ein Flickerlteppich diverser Bahnen war ja alles schonmal da. :rolleyes:
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Beitrag von ubahnfahrn »

Fichtenmoped @ 27 Dec 2010, 14:01 hat geschrieben:  Egal: Die Strecke IST eingestellt und größtenteils abgebaut - eine Neue Verbindung in Richtung Landshut würde eher direkt trassiert werden...
Aber Potential hätte die Strecke noch, <u>wenn sie noch bestehen würde</u> - zu erkennen auch an den einst existierenden Plänen in Langenbach eine Gegenkurve zu errichten, genauso wie eine Elektrifizierung bis Angelberg.
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Hat sich erledigt mit der gedrehten Weichenverbindung von MMB nach Gleis3, dessen Elektrifizierung und dem fahren auf dem Gegengleis nach MMB.
[img]http://img856.imageshack.us/img856/8064 ... eu2011.png[/img]

Grüße vom Holledauer Tor
Martin H.
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Beitrag von Martin H. »

Mir kam heute so in den Sinn, Pfaffenhofen-Reichertshofen zu bauen und die Strecke über Rohrbach zu lassen, so könnte ein ICE eine RB sehr fliegend überholen, natürlich gibt´s dann in IN keine Anschlüsse mehr, oder es Überholen nur Züge die da eh nicht halten bzw. es werden Verstärker überholt, die eh keinen Anschluss haben. Nur so als Idee.
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