HoTuBeS @ 5 Feb 2011, 10:01 hat geschrieben:
Stimmt doch nicht!
Da steht doch eindeutig:
Und das ist die MVG.
Die Stadtwerke machen Plus, das nutzt aber der MVG überhaupt nichts.
Abgesehen davon, dass Infrastruktur-Investitionen nicht die MVG bezahlt sondern der städtische Anteil aus der Stadtkasse aufgebracht werden, plus die entsprechenden Zuschüsse von Bund und Land.
1. Die MVG ist kostendeckend. Der Betrieb wird ohne Minus abgewickelt.
2. Es gibt ein Defizit beim Invest, da die Landeshauptstadt wider aller Gerüchte nur einen Teil des Investes übernimmt, der für den Verkehr anfällt.
3. Wenn die SWM sagen, dass beim Nahverkehr ein zweistelliger Millionenbetrag als Minuts anfällt, so liegt dieser tendenziell eher im niedrigeren Bereich, wie man es erfahrungsgemäß nach solchen Aussagen folgern kann. Es dürfte auch gute Gründe haben, warum die MVG keine Zahlen heraus gibt. Als einziges größeres kommunales Unternehmen macht es das nicht. Nicht ohne Grund, denn die Zahlen dürften erschreckend gut sein.
4. Die Hamburger Hochbahn hat ein jährliches Defizit von rund 60 Mio. Euro. Bei mehr Mitarbeitern und spürbar weniger Fahrgästen als in München. Die hochgelobte Stuttgarter SSB-AG, die auch immer ihren hohen Kostendeckungsgrad heraus streicht, erhält pro Jahr einen Zuschuss von 40 Mio. für verbundbedingte Zusatzlasten und zudem noch einen Defizitausgleich von 15 Mio. pro Jahr. Die Üstra Hannover bekommt dieses Geld als "Zusatzlasten aus dem Busbetrieb". Die BVG Berlin kassiert rund 300 Mio. Defizitausgleich bei 900 Mio. Fahrgästen (die MVG hat 500 Mio.). All das gibt es in München nicht.
5. Daraus folgert: keine vergleichbare Großstadt in Deutschland gibt für den ÖPNV pro Einwohner wohl so wenig Geld aus wie München, erst recht wenn man es auf den Fahrgast umlegt. Denn all diese Ausgleichszahlungen werden nicht geleistet, der Querverbund in den Stadtwerken (Verlustausgleich dort) dürfte auch eher gering ausfallen (eben der berühmte zweistellige Millionenbereich).
6. Dazu kommt noch, dass der ÖV in München im Vergleich mit anderen Großstädten ab 500.000 Einwohnern ein absolutes Schnäppchen ist. Insbesondere Monats- und Tageskarten sind so preiswert wie sonst nirgends. Würde man da etwas draufschlagen, dürfte auch für Investitionen die absolute Kostendeckung da sein. Und man bräuchte keine Billigfahrer mehr. In Hamburg beispielsweise zahlt man locker 20 Euro mehr im Monat.
7. Man könnte jetzt mehrere Lösungswege verfolgen:
a) die SWM investiert mal in ein paar Windräder vor Wales weniger und tut dafür etwas für die Münchner Nahverkehrskunden
B) die letztlich reiche Landeshauptstadt finanziert defizitäre Bereiche wie den Busbetrieb (Anbindung fahrgastschwacher Stadtteile)
c) die Preise für Monatskarten steigen um 10% (ca. 5 Euro im Monat), zum Ausgleich könnte man dann nur noch eine stadtweite Monatskarte anbieten, so dass für viele ein Mehrwert entsteht, da man im ganzen Stadtgebiet fahren kann. Und ein besseres Taktangebot wäre wohl auch noch drin.