Streiks bei der deutschen Bahn im Jahr 2010 / 2011

Alles über Eisenbahn, was woanders nicht passt.
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Beitrag von Bat »

Rohrbacher @ 22 Feb 2011, 13:24 hat geschrieben: @Bat: Das Problem ist, dass die Eisenbahn praktisch keine Lobby hat. An dieser Ursache ändern gewerkschaftliche Maßnahmen nichts, die beeinflussen maximal die Symptome ein bisschen. Arbeitskämpfe sind als quasi nix anderes als "Salbe schmieren". Kann man ewig so weitermachen, muss man aber nicht. Dazu müsste es mal Leute (Plural!) aus dem Umfeld der Eisenbahn geben, die "im System" mitmischen, also in Gemeinderäten, Kreistagen, dem Land- und Bundestag, EU, etc, statt immer nur auf "die da oben" zu schimpfen. Oder einfach in den Parteien: Wenn natürlich keiner aus dem Eisenbahn-Umfeld dabei ist, wenn Parteiprogramme geschrieben werden, dann braucht man nicht erwarten, dass die Eisenbahn dann das Gewicht bekommt, dass man gerne hätte. Und weil ja darüber auch gerne gejammert wird: Sachverstand in der Politik kommt freilich nur rein, wenn Leute, die diesen Sachverstand haben, in der Politik entsprechend mitmischen. Einfach nur dasitzen und dann das Ergebnis beweinen, bringt's nicht, das haben die letzten Jahre doch gezeigt, oder?
Stimmt, die letzten Jahre haben aufgezeigt, was in Sachen Bahn in Deutschland so los ist. Und, na ja ..., da es niemand kümmert, wie es den Eisenbahnern geht, kümmern wir uns halt eben selbst ... . B)

@Bat: Dann müsstest du aber schon seit mindestens 15 Jahren zu Hause rumsitzen. ...
Geht grad noch so ... . Obwohl in der jüngsten Vergangenheit ja ... :blink:
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Beitrag von Bat »

S-Pendler @ 22 Feb 2011, 13:24 hat geschrieben: ... . Wendet Euch bitte dahin wo es hingehört. ...
Ja ja, immer diese schlauen Sprüche ... .

Mach mal einen Vorschlag ... .

Und komm mir nicht mit "Fahrkartenautomaten bestreiken ... "
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Beitrag von S-Pendler »

Achja, stimmt, den zahlenden Kunden muss man schädigen.

Von wegen schlaue Sprüche. Erstmal überlegen wem ihr Primär schadet. Und jetzt komm Du mir mit schlau....
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Beitrag von Bat »

[schlau]Du bezahlst doch den Verkehrsverbund und nicht die Bahn.

Der Verkehrsverbund schreibt die Verkehrsleistung aus und nimmt den billigsten Anbieter.

Der bezahlt dann sein Personal schlecht, weil er ja so toll billig ist.

Red mal mit deinem Volksvertreter, der ist dafür verantwortlich ... . :lol: [/schlau]
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Beitrag von S-Pendler »

Falsch, ich habe eine streckenbezogene Fahrkarte der Bahn im Jahresabo!

Jetzt ist also der Volksvertreter verantwortlich dass ich spät zur Arbeit komme. So leicht kann man sichs machen!

Ist es denn Richtig den Zahlenden Pendler zu schädigen?
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Beitrag von Bat »

Ist es richtig rhetorische Fragen zu stellen ... ? ;)

Wenn es nach mir ginge, würde kein Fahrgast stehen bleiben ... .

Aber:

Die EVU bekommen vom VV das Geld für die ausgefallenen Zugleistungen nicht.
Und das tut denen richtig weh.

Also ... ? Ist das ein Druckmittel gegen die AG, oder nicht?
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Beitrag von S-Pendler »

Klar, aber ists denn richtig x-anderen zu schaden obwohl man nur gegen einen ist?

Wenn man das Kollateralschaden nennt, dann ist der riesig.
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JNK
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Beitrag von JNK »

Rohrbacher @ 22 Feb 2011, 13:24 hat geschrieben:Ich denke es leuchtet auch ein, dass man bei sowas erst recht nicht mit "Verständnis" in der Bevölkerung rechnen kann und ich glaube auch nicht, dass maximale Kundenverärgerung wirklich das ist, was man mit dem Streik bezwecken will. Dem Arbeitgeber ist das glaube ich wurscht, der muss sich mit den Kunden ja auch nicht rumschlagen. Auch wenn ich die Beiträge hier so lese, sollten sich einige nochmal überlegen, wer denn eigentlich der "Feind" ist. ;)
Man sollte vor allem nicht davon ausgehen, dass die, die am lautesten krakeelen, für eine schweigende Mehrheit sprechen. Natürlich darf man nicht erwarten, dass die "Befürworter" mit glücklichem Gesicht am Bahnsteig stehen, grad wenn es so kalt ist. Wenn ein Unzufriedener mit seinem Gepöbel einen ganzen Waggon "unterhält" und ihm keiner widerspricht, heißt das aber nicht, dass alle einverstanden sind. Es gibt auch im "wirklichen Leben" Trolle...
Teilweise Verständnis bei den Bahnfahrern
http://www.wdr.de/themen/verkehr/schiene/b...reportage.jhtml
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Beitrag von Bat »

Wir sind nicht gegen einen, sondern gegen viele.

Im Augenblick versuchen wir, die dauerhafte Absenkung der Gehälter zu stoppen und gleichen Lohn für gleiche Arbeit in allen EVU für alle Lokführer durchzusetzen.
Im Augenblick ist es nämlich so, dass einige Kollegen tatsächlich extrem wenig für eine hoch verantwortliche Arbeit bekommen.
Außerdem werden wir durch die gängige Ausschreibungspraxis de facto ~ alle 10 Jahre arbeitslos und müssen uns beim jeweils neuen EVU, dass die Strecke neu betreibt jeweils wieder als Berufsanfänger verdingen ... .
Es gibt noch einiges mehr ... .

Es ist nicht immer alles mit schwarz-weiß und richtig-falsch zu lösen.

Das es nun Fahrgäste betrifft, dass können sich die EVU, die mit deren Transport ihr Geld verdienen getrost auf die Fahnen schreiben ... .

Sorry, aber der Krug (die Fahrpersonale) gingen so lange zum Brunnen, bis sie brachen ... .

Und nun ist Schluß ... . <_<
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ZüriMünchner
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Beitrag von ZüriMünchner »

Ich denke irgendwann ist eben beim Lohndumping eine Grenze erreicht. Das ist in anderen Branchen ähnlich, man denke nur an die Paketfahrer, die nicht für die Post arbeiten. Dort ist der Lohn leistungsbezogen und wird nach ausgelieferten Paketen gerechnet.

Davon können viele ihre Familie nicht ernähren.

Wenn wir höhere Löhne wollen, müssen wir aber gleichzeitig aufhören, immer und überall nur nach dem Billigsten (Lidl und Co.) zu suchen. Sonst kommen wir nie aus der Abwärtsspirale vernünftig raus, sondern nur durch Streiks und "Revolutionen"....
[font=Arial]Leut schaltets den WLAN-Accesspoint des Providers aus. Da loggt sich eh niemand ein und man spart Strom und verringert das Funkwirrwarr. [/font]
[font=Arial]"Wer das Bargeld abschafft, schafft die Freiheit ab" - Hans Magnus Enzensberger.[/font]
Rohrbacher
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Beitrag von Rohrbacher »

Außerdem werden wir durch die gängige Ausschreibungspraxis de facto ~ alle 10 Jahre arbeitslos und müssen uns beim jeweils neuen EVU, dass die Strecke neu betreibt jeweils wieder als Berufsanfänger verdingen ... .
Allerdings ist das heutzutage fast überall so, jetzt mal nicht so 'ne Beamtenmentalität raushängen lassen. ;)

Man ist heute im warsten Sinne flexibler, es gibt auch überall mehr Quereinsteiger und die Zahl der Leute, die ihr Leben lang in der selben Firma arbeiten, werden immer weniger. Heutzutage wird viel mehr gewechselt als früher, selbst der Beruf bleibt immer häufiger nicht ein Leben lang der selbe. Vielleicht ist das ja auch eine Alternative für den einen oder anderen unzufriedenen Bahner. Ich könnte mir vorstellen, dass man als Lokführer sicher auch ein guter Mechatroniker wäre und damit ließe sich in der freien Wirtschaft sicher monetär mehr anfangen. Oder man versucht sein Glück in einem anderen (EU-) Land. Jetzt mal rein egoistsich gedacht.

Ob das ganze Ausschreibungsgedöns wirklich Sinn macht oder ob die Staatsbahn - zumindest in den subventionierten Verkehrsbereichen (also dem Regionalverkehr), wie ich denke - die bessere Alternative wäre, ist ein grundsätzliches, aber anderes Thema.
Einsamer_Wolf86

Beitrag von Einsamer_Wolf86 »

mensch, springts euch doch an die Gurgel <_< Ich für mein Teil steh auf der Seite der TF's, und jedem dems ned passt soll doch dauerhaft aufs Auto umsteigen...

mal zu den Fakten, in Nürnberg fuhr nur jeder dritte Zug, in München fuhr nur jeder vierte Zug nicht (quelle: Bayern3 Nachrichten)
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Beitrag von Bayernlover »

ZüriMünchner @ 22 Feb 2011, 14:46 hat geschrieben: Wenn wir höhere Löhne wollen, müssen wir aber gleichzeitig aufhören, immer und überall nur nach dem Billigsten (Lidl und Co.) zu suchen. Sonst kommen wir nie aus der Abwärtsspirale vernünftig raus, sondern nur durch Streiks und "Revolutionen"....
So einfach ist es leider nicht. Prinzipiell gebe ich Dir recht, allerdings sehe ich den Unterschied, wenn ich bei einem teuren Lebensmittelhändler einkaufe (oder gleich aufm Biohof). Mobilität ist den meisten Leuten aber total wurst (wenn es um die Bahn geht), da gehen Kriterien wie Sauberkeit und Pünktlichkeit zwar auch in die Wertung mit ein, werden aber bei jedem Preis vorausgesetzt. Und wenn man hier in Berlin bei der S-Bahn seit 1,5 Jahren keinen ordentlichen Betrieb auf die Reihe bekommt, der beim ersten Schneefall noch mehr in sich zusammenfällt, und dann aber in Zeiten des größten Tiefstandes pünktlich zum 1.1. die Preise für Fahrkarten anhebt, fehlt den Fahrgästen jegliches Verständnis. Der "Hass" auf das Unternehmen S-Bahn Berlin (wenn die Leute es denn wissen, viele denken bei S-Bahn auch an die BVG) wächst und wächst.

Und dann wird der eh schon dünne Winterfahrplan, der mit übervollen Zügen und langen Wartezeiten einhergeht, auch noch bestreikt. Ich kann verstehen, dass die Tfs hier mehr Geld wollen, aber bei den Fahrgästen ist das Ende der Fahnenstange jetzt erreicht. Denen fehlt jegliches Verständnis dafür, warum jetzt diese oder jene S-Bahn nicht fährt. Die sehen einfach, dass wieder mal keine kommt. Gut, in der Stadt mit einem Privat-PKW-Anteil von 52% kann man sich das anscheinend leisten, aber die Züge werden teilweise auch spürbar leerer.

Um auf Deinen Beitrag zurückzukommen: Mehr Geld bedeutet in den Augen der Bahnfahrer nicht unbedingt mehr Qualität. Im Gegenteil, teilweise liest man dann nebenbei in der Zeitung, dass man bei Ausschreibungen "bei vermindertem finanziellen Einsatz werden wir mehr Qualität erreichen" - was sollen die Kunden dann denken?
Für mehr Administration. Gegen Sittenverfall. Für den Ausschluss nerviger Weiber.
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Beitrag von S-Pendler »

Einsamer_Wolf86 @ 22 Feb 2011, 15:05 hat geschrieben: mensch, springts euch doch an die Gurgel <_< Ich für mein Teil steh auf der Seite der TF's, und jedem dems ned passt soll doch dauerhaft aufs Auto umsteigen...

mal zu den Fakten, in Nürnberg fuhr nur jeder dritte Zug, in München fuhr nur jeder vierte Zug nicht (quelle: Bayern3 Nachrichten)
Das ist ja wohl Dummsülze hoch 10. Wenn jeder so denkt dann brauchts auch keine Tfs mehr.. :blink:

Zudem, es ist bezahlt, warum bekomm ich dann meine Leistung nicht? Reichen die knapp 200 Euro im Monat nicht? Die muss man auch erstmal verdienen!

Zur Info in Stuttgart wurde der Verkehr für ganze 2 Stunden im S-Bahn Netz eingestellt. Da die S Bahn sich mit den Regionalzügen und Fernzügen teilweise das gleis Teilt waren dort auch starke Einschränkungen und Zugausfälle zu beklagen.
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Beitrag von christian85 »

Die EVU bekommen vom VV das Geld für die ausgefallenen Zugleistungen nicht.
Und das tut denen richtig weh.

Also ... ? Ist das ein Druckmittel gegen die AG, oder nicht?
Warum streikt ihr dann nicht Samstag, Sonntag, Feiertag, 9-15 Uhr und 21-0 Uhr, wo man auch die Gelegenheitsfahrer ohne Dauerkarten hat? Dann trefft ihr die Pendler eher weniger, aber die db mehr. Ihr streikt aber bevorzugt im morgendlichen Berufsverkehr, trefft also hauptsaelich diw Monatskartenbesitzer
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Beitrag von riedfritz »

S-Pendler:
Das ist ja wohl Dummsülze hoch 10. Wenn jeder so denkt dann brauchts auch keine Tfs mehr..



Mich würde mal interessieren, wie Du Dein Geld verdienst. Ich denke mal Du bist Beamter und bekommst automatisch mehr Geld, wenn die Angestellten des öffentlichen Dienstes einen höheren Tarif erstritten (erstreikt) haben!!

Auch Du profitierst davon, wenn z.B. Überstunden verringert werden, und die Tf auch wirklich ausgeschlafen zur Arbeit gehen können.

Gerade in der heutigen Zeit, in der die Privatbahnen sich auf dem Rücken des Personals, durch Lohndumping und Sozialabbau die Aufträge an Land ziehen, sollte man die Arbeitnehmer bei ihrem Kampf um gerechtere Entlohnung unterstützen.

Wer natürlich des Preises wegen bei Händlern einkauft, die keine Betriebsräte dulden, kann auch für Tarifauseinandersetzungen mit Streiks kein Verständnis haben!


Viele Grüße,

Fritz
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Autobahn
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Beitrag von Autobahn »

@ Bat

Wir sind nun mal in Deutschland, wo viele Steuerzahler kein Verständnis dafür haben, wenn eine kleine Berufsgruppe für Privilegien kämpft, von denen andere Arbeitnehmer nur träumen können. Und vor allem dann nicht, wenn diese Steuerzahler wissen, dass diese kleine Berufsgruppe überwiegend aus Steuermitteln bezahlt werden. Nein, ich meine nicht die geforderten Lohnerhöhungen, ich meine das „rundum sorglos bis zur Rente Paket“, das es in keiner Branche gibt.

Die Behördenbahn hatte höhere Personalkosten als Fahrgeldeinnahmen, und es ist verdammt noch mal gut so, dass es diese Behördenbahn nicht mehr gibt. Wenn Du Beamter sein willst, gehe zum Zoll, zur Polizei, zum Finanzamt oder sonstwo hin, wo Du Beamter werden kannst.
Der Kapitalismus ist so alt wie die Menschheit, der Sozialismus ist nur Siebzig geworden. Er hatte keine Krise, er hatte kein Kapital.
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Beitrag von riedfritz »

Warum streikt ihr dann nicht Samstag, Sonntag, Feiertag, 9-15 Uhr und 21-0 Uhr,
Noch besser, zwischen 24.00 und 3:00 Uhr! Die paar Besoffenen können auch mit dem Taxi fahren!

Da kannst Du ein Hotel am Ruhetag bestreiken, damit es keiner merkt oder der Paketfahrer oder LKW-Fahrer streikt am Sonntag oder dann wenn er sowieso Ruhepause machen muss!!


Viele Grüße,

Fritz
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Iarn
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Beitrag von Iarn »

Meines Erachtens ein Artikel in der SZ, der es gut auf dne Punkt bringt
SZ: Absurder Streik, absurde Argumente
Autonome Volksfront für die Wiedererrichtung der klassischen 22er Tram in München
Nicht zu verwechseln mit der Populären Front
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Beitrag von Rohrbacher »

Die Behördenbahn hatte höhere Personalkosten als Fahrgeldeinnahmen
Hat sich daran denn irgendwas geändert? Hat sich überhaupt was geändert? Nein. Gelenkt und bezahlt wird alles, was wichtig ist, weiterhin von der Behörde, nur das miese Image und die anderen Auswirkungen (z.B. die teilweise entstandenen Dumpinglöhne), das durch den erhöhten Sparwahn der Behörde erreicht wurde, das hat man gekonnt in eine Art "Bad Bahn" ausgelagert und Leute wie du fallen reihenweise drauf rein. ;)
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Autobahn
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Beitrag von Autobahn »

Rohrbacher @ 22 Feb 2011, 16:22 hat geschrieben: Hat sich daran denn irgendwas geändert?
Ja, es hat sich was geändert. Die finanziellen Mittel für den SPNV sind jetzt budgetiert und können so effizienter eingesetzt werden. Wenn in naher Zukunft alle Linien ausgeschrieben worden sind, wird auch mehr Geld für mehr Verkehrsleistungen zur Verfügung stehen.
Der Kapitalismus ist so alt wie die Menschheit, der Sozialismus ist nur Siebzig geworden. Er hatte keine Krise, er hatte kein Kapital.
Einsamer_Wolf86

Beitrag von Einsamer_Wolf86 »

S-Pendler @ 22 Feb 2011, 15:33 hat geschrieben:Das ist ja wohl Dummsülze hoch 10. Wenn jeder so denkt dann brauchts auch keine Tfs mehr.. :blink:
Wieso, wenn DU mit dem Auto fährst musst du hier ned so einen Schwachsinn daher labern :angry:
In deinen Augen is ein privater TF weniger wert, obwohl er unter den selben Bedinungen fahren muss wie der Kollege bei der Bahn, aber hinterher noch beim Staat betteln muss weils Geld hint und vorn ned langt... Tolle einstellung *applaus*
S-Pendler @ 22 Feb 2011, 15:33 hat geschrieben:Zudem, es ist bezahlt, warum bekomm ich dann meine Leistung nicht? Reichen die knapp 200 Euro im Monat nicht? Die muss man auch erstmal verdienen!
Bezahlt oder nicht, willst du das Streikrecht verbieten oder was?
S-Pendler @ 22 Feb 2011, 15:33 hat geschrieben:Zur Info in Stuttgart wurde der Verkehr für ganze 2 Stunden im S-Bahn Netz eingestellt. Da die S Bahn sich mit den Regionalzügen und Fernzügen teilweise das gleis Teilt waren dort auch starke Einschränkungen und Zugausfälle zu beklagen.
Ja mei, das kann dir in München oder Nürnberg ebenso passieren, jenachdem wo sich der Zug grad befindet...
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Beitrag von Rohrbacher »

Die finanziellen Mittel für den SPNV sind jetzt budgetiert und können so effizienter eingesetzt werden.
Und das waren sie früher nicht, die Bundesbahn ist hergegangen und hat Geld ausgegeben wie das verzogene Millionärstöchterchen? Soso.

Freilich war das Geld früher genau so begrenzt. Das einzige was man wie gesagt machen wollte: Sparen, sparen, sparen und das ging schon deutlich vor der eigentlichen Bahnreform los. Weil "Sparen, sparen, sparen" aber nicht so gut klingt, bemühte man eben solche BWL-Floskeln wie du sie jetzt zitierst, die aber nichts anderes bedeuten. Effizienter wirtschaften heißt selten was anderes als "du kriegst weniger Geld, schau wie du zurecht kommst". Darum geht's nämlich, um immer weniger Geld, nicht darum mit dem gleichen Geld mehr zu erreichen. Bei den Regionalisierungsgeldern gelingt das zwar einigen Bundesländern teilweise trotzdem, bei der Infrastruktur und der Personalpolitik, um beim Thema zu bleiben, sieht man den Sparhintergrund ohne Zweifel. Schon wieder bist du auf die Behörde reingefallen.

Effizienter gab's früher auch schon. Damals von der Lokalbahndampflok mit ihren Wägelchen und den Heerscharen an nötigem Personal (Lokführer, Heizer, Zugführer, Werkstatt- und Wartungspersonal) und dem hohen, ineffizienten Kohleverbrauch auf die bekannten Schienenbusse umgestellt, die man später sogar auf Einmannbetrieb umgestellt hat und bei denen der Motor nicht den ganzen Tag laufen musste, wenn man 3x fahren wollte. Das war wirklich effizienter und mit dem gesparten Geld hat man in die Bahn wieder investiert. Entweder hat man die Stillegung von Strecken doch rauszögern oder ganz verhindern können oder man hat gar in neue Betriebsmittel investiert, zum Beispiel die Ausrüstung mit Indusi (PZB) auf fast allen Strecken in der damaligen BRD. Das gesparte Geld blieb irgendwie in der Bahn.

Das was man heute macht, ist nicht wirklich effizienter. Denn wo gehen die eingesparten Mittel seit über 15 Jahren hin? In die Gewinne von Möchtegernbörsenbahnen oder Kapitalgesellschaften (im Ausland), denn im Gegensatz zur Behördenbahn wollen die Unternehmen ja Gewinne machen, das Geld bleibt selten bei der Bahn. Braucht man welches, muss man den Staat wieder anpumpen. Und dann ist eben trotz deiner ganzen Effizienz kein Geld mehr da für Ausweichgleise, Leute mit Schneeschaufeln, funktionierende Weichenheizungen, Klimaanlagen die mit mitteleuropäischen Sommern zurechtkommen, angemessenen Entlohnungen für genug Personal oder auch so Kleinigkeiten wie PZB-Anlagen auf Strecken in der seit über 20 Jahren nicht mehr existenten DDR - unter normalen Umständen genug Zeit um sowas nachzurüsten, nicht aber in Zeiten des völlig sinn- und verstandfreien Sparens. So gesehen ist für das Zugunglück in Hordorf "deine Effizienz" mitverantwortlich!

Okay, wird langsam offtopic.
andreas
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Beitrag von andreas »

man muß ja auch sehen, bestreikt man den Personenverkehr, vor allem im Nahverkehr, dann triffts ja fast nur Stammkunden, die haben Zeitkarten, das ist ja für die Bahn dann nichtmal ein Verdienstausfall - ob das so klug ist?
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Beitrag von Bayernlover »

Rohrbacher @ 22 Feb 2011, 17:17 hat geschrieben: Effizienter wirtschaften heißt selten was anderes als "du kriegst weniger Geld, schau wie du zurecht kommst".
Richtig. Bei den klammen öffentlichen Kassen ist das System aber gar nicht sooo falsch.
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Beitrag von Bat »

Autobahn @ 22 Feb 2011, 16:13 hat geschrieben: @ Bat

Wir sind nun mal in Deutschland, wo viele Steuerzahler kein Verständnis dafür haben, wenn eine kleine Berufsgruppe für Privilegien kämpft, von denen andere Arbeitnehmer nur träumen können. Und vor allem dann nicht, wenn diese Steuerzahler wissen, dass diese kleine Berufsgruppe überwiegend aus Steuermitteln bezahlt werden. Nein, ich meine nicht die geforderten Lohnerhöhungen, ich meine das „rundum sorglos bis zur Rente Paket“, das es in keiner Branche gibt.

Die Behördenbahn hatte höhere Personalkosten als Fahrgeldeinnahmen, und es ist verdammt noch mal gut so, dass es diese Behördenbahn nicht mehr gibt. Wenn Du Beamter sein willst, gehe zum Zoll, zur Polizei, zum Finanzamt oder sonstwo hin, wo Du Beamter werden kannst.
Noch mal gaaaaaaaaaaaaaaaaaaanz laaaangsaaaaaaaaaaaaam ...

Wenn ich Beamter bin, dann habe ich Dienstpflicht und streike nicht!

Wenn ich freie Wirtschaft spiele, dann streike ich bis ich denke, dass es passt!

Klar so weit?

Wasch mich, aber mach mich nicht nass, gibt es nicht!!!

Wer den Streik von Lokführern verbieten will, muss auch für deren relative Absicherung sorgen wollen!

Wem das nicht passt, der kann ja noch mal über freie Marktwirtschaft nachdenken.

Da es jetzt wie immer, wieder dahingehend ausarten wird, dass mir Laien erklären, dass mein Job ja ach so einfach ist und von mir wieder theatralisch verlangen, sofort und eindeutig zu erklären, warum denn bitte ein Lokführer " ... sooooo viel Geld ... " bekommen soll, wo er doch nichts anderes macht, als ein Busfahrer auf Schienen, und das ein LKW Fahrer auch nur 2,50 € pro Stunde hat und es auch so vielen Menschen schlechter geht (was natürlich heißt, dass ich auf meine berechtigten Forderungen verzichten soll) breche ich die Diskussion hier ab.

Dieser Kurzausflug ins EF hat mich wieder mal gelehrt, das hier viele sind, die zwar gern über die Eisenbahn reden, aber von dem Personal, das diese betreibt nicht den allerblassesten Schimmer haben ... .
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Beitrag von Iarn »

andreas @ 22 Feb 2011, 17:24 hat geschrieben: man muß ja auch sehen, bestreikt man den Personenverkehr, vor allem im Nahverkehr, dann triffts ja fast nur Stammkunden, die haben Zeitkarten, das ist ja für die Bahn dann nichtmal ein Verdienstausfall - ob das so klug ist?
Abgesehen davon bestreikt die GDL auch die DB (und ich meine nicht die Heidekrautbahn&Co), obwohl die DB ja eigenlich für einen einheitlichen Tarifvertrag ist.
Den Schaden haben die Andreas richtig bemerkt hat die Kunden und selbst wenn mittelbar die Unternehmen getroffen werden, trifft es die falschen. Was bitte hat die S-Bahn München damit zu tun, dass irgendwo am anderen Ende der Republik von anderen Unternehmen niedrige Löhne gezahlt werden? Das ist höchstgradig absurd.
Das ist wie Addidas boykotieren, weil KIK in Bangladesch Hungerlöhne zahlt.
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Beitrag von Bat »

Bayernlover @ 22 Feb 2011, 17:39 hat geschrieben: Richtig. Bei den klammen öffentlichen Kassen ist das System aber gar nicht sooo falsch.
Aber nicht wenn es auf Kosten der Personale und damit der Sicherheit geht ... .
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Beitrag von Bat »

Iarn @ 22 Feb 2011, 17:49 hat geschrieben: Abgesehen davon bestreikt die GDL auch die DB (und ich meine nicht die Heidekrautbahn&Co), obwohl die DB ja eigenlich für einen einheitlichen Tarifvertrag ist.
Den Schaden haben die Andreas richtig bemerkt hat die Kunden und selbst wenn mittelbar die Unternehmen getroffen werden, trifft es die falschen. Was bitte hat die S-Bahn München damit zu tun, dass irgendwo am anderen Ende der Republik von anderen Unternehmen niedrige Löhne gezahlt werden? Das ist höchstgradig absurd.
Das ist wie Addidas boykotieren, weil KIK in Bangladesch Hungerlöhne zahlt.
Schön hereingefallen bist Du ... .

Nichts ist mit Bahn und "für einheitlichen Tarifvertrag" ... .

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Beitrag von Iarn »

Bat @ 22 Feb 2011, 17:48 hat geschrieben:Da es jetzt wie immer, wieder dahingehend ausarten wird, dass mir Laien erklären, dass mein Job ja ach so einfach ist und von mir wieder theatralisch verlangen, sofort und eindeutig zu erklären, warum denn bitte ein Lokführer " ... sooooo viel Geld ... " bekommen soll, wo er doch nichts anderes macht, als ein Busfahrer auf Schienen, und das ein LKW Fahrer auch nur 2,50 € pro Stunde hat und es auch so vielen Menschen schlechter geht (was natürlich heißt, dass ich auf meine berechtigten Forderungen verzichten soll) breche ich die Diskussion hier ab.

Dieser Kurzausflug ins EF hat mich wieder mal gelehrt, das hier viele sind, die zwar gern über die Eisenbahn reden, aber von dem Personal, das diese betreibt nicht den allerblassesten Schimmer haben ... .
Ich denke Du bist schon weg? :ph34r:
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