Allgemeine Diskussion über Politik in Deutschland

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TramPolin
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Beitrag von TramPolin »

Autobahn @ 21 Feb 2011, 23:46 hat geschrieben: Wenn man einmal wirklich hingehen würde und alle Doktorarbeiten politisch nicht in Erscheinung Tretender auf solche Kriterien prüfen würde, ich weiß nicht, wie viele "Plagiate" es dann gibt.
Das macht es aber nicht besser und ist auch nur ein Ablenkungsmanöver. Jeder, der als Temposünder erwischt wird, kann sagen, die anderen fahren ja auch alle mal zu schnell. Auch wenn das wieder ein hinkender Vergleich ist.

Außerdem dürfte eine Doktorarbeit, die so viele abgeschriebene Passagen enthält, wie sie Guttenbergs Arbeit aufweisen soll, die absolute Ausnahme sein. Wenn die Vorwürfe zutreffen, ist das Betrug und normalerweise endet so was schon in der Studienzeit - und zwar in der Exmatrikulation.

Hätte sich Guttenberg hingestellt und gesagt "Jawohl, ich habe geschummelt", dann würde ich vor ihm den Hut ziehen. Aber dieses scheibchenweise Zugeben von dem, was sich nicht mehr leugnen lässt, finde ich unerträglich. Jetzt sagt er, er habe den Überblick über seine Quellen verloren. Das erklärt aber nicht, warum u.a. gerade die Einleitung offenbar aus einer Zeitung übernommen wurde. Kein Mensch kann das beim finalen Korrekturlesen übersehen. Rein theoretisch könnte so ein Absatz mal nach vorne wandern und man merkt es nach 7 Jahren nicht mehr, dass der Text nicht von einem selbst ist. Viel Schludrigkeit könnte ein paar (!) solche Fehler erklären, aber die Fülle der Textstellen (vorausgesetzt, Guttenplag Wiki ist verlässlich*) lässt auf massiven Betrug oder einen Ghostwriter (dann aber ist es auch Betrug) schließen.

* Aktueller Stand: 72,77 % Seiten mit Plagiaten, davon viele Seiten mit Mehrfachplagiaten
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Autobahn
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Beitrag von Autobahn »

TramPolin @ 21 Feb 2011, 23:57 hat geschrieben:Außerdem dürfte eine Doktorarbeit, die so viele abgeschriebene Passagen enthält, wie sie Guttenbergs Arbeit aufweisen soll, die absolute Ausnahme sein. Wenn die Vorwürfe zutreffen, ist das Betrug und normalerweise endet so was schon in der Studienzeit - und zwar in der Exmatrikulation.
Und noch einmal, wenn es einen Dr. Maximilian X. mit einer kleinen Anwaltspraxis und ohne politische Ambitionen in Oberammergau gäbe, der 99,9% seiner Doktorarbeit per Copy & Paste erstellt hat, es würde kein Hahn danach krähen.
Der Kapitalismus ist so alt wie die Menschheit, der Sozialismus ist nur Siebzig geworden. Er hatte keine Krise, er hatte kein Kapital.
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Boris Merath
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Beitrag von Boris Merath »

Autobahn @ 22 Feb 2011, 01:07 hat geschrieben: Und noch einmal, wenn es einen Dr. Maximilian X.  mit einer kleinen Anwaltspraxis und ohne politische Ambitionen in Oberammergau gäbe, der 99,9% seiner Doktorarbeit per Copy & Paste erstellt hat, es würde kein Hahn danach krähen.
Er ist aber nunmal kein kleiner Anwalt, sondern ein Minister mit hoher Verantwortung und Ambitionen auf das Ministerpräsidenten- oder sogar Kanzleramt.

Und hier ist so etwas durchaus relevant, weil sich die Frage stellt, ob er seine Arbeit als Minister auf dieselbe Art macht wie seine Dissertation.

Und auch in der freien Wirtschaft kann so etwas zum Problem werden - oder würdest Du noch zu einem Anwalt gehen, der auf einmal kein Dr. mehr ist?

Nicht das Nichtvorhandensein des Titels ist das Problem, sondern der Grund, warum er (möglicherweise) aberkannt wird.

Auch die Art, wie er mit den Vorwürfen umgeht, ist fragwürdig. Zuerst sind die Vorwürfe "abstrus", nach Erbringen des Nachweises dass sie zutreffen rudert er auf einmal zurück.

Die Vorwürfe in der Kundusaffäre waren auch "abstrus", genauso wie die Vorwürfe in den anderen Affären bisher.
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.

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TramPolin
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Beitrag von TramPolin »

Autobahn @ 22 Feb 2011, 01:07 hat geschrieben: Und noch einmal, wenn es einen Dr. Maximilian X. mit einer kleinen Anwaltspraxis und ohne politische Ambitionen in Oberammergau gäbe, der 99,9% seiner Doktorarbeit per Copy & Paste erstellt hat, es würde kein Hahn danach krähen.
Du schreibst ja sonst wirklich gute Beiträge, aber das ist ein Riesen-Schmarren.

Erstens bekommt jeder Riesenärger an seiner Uni, wenn er ein Plagiat einreicht. Normalerweise geht so was nicht durch, weil die Arbeiten mehrfach auf kopierte Passage überprüft werden. Es ist Täuschung, es ist Betrug und es hat nichts mit wissenschaftlichem Arbeiten zu tun.

Zweitens würde der Dr. Maximilian X. auch riesengroße Probleme bekommen, wenn eine Schummelei nachträglich auffallen würde. Dass es nicht das große Medienecho gibt, ist ja klar, oder? Wer in der Öffentlichkeit steht, steht halt unter besonderer medialer Überwachung.

Von Guttenberg hat bislang von den Medien profitiert, die BILD-Zeitung wollte ihn zum Kanzler schreiben. Jetzt sieht er halt auch die negativen Seiten der Öffentlichkeit. Er soll m.E. nicht stärker bestraft werden als andere, aber auch keine besondere Milde erfahren. Gleiches Recht für alle.

Mal davon abgesehen, kann man immer ablenken. Es geht um von Guttenberg und nicht um einen hypothetischen Dr. X, den es nicht gibt (o.k, im Film gibt es ihn ;) ). Das Argument, die anderen würden genauso schummeln (was ich übrigens nicht glaube), ist für mich kein legitimes Argument.

Dann gibt es noch das Argument, wer frei von Schuld ist, werfe den ersten Stein. Ich habe in der Schule zwei-/dreimal abgeschrieben und bin erwischt worden, was zu Recht mir einer "6" belohnt wurde.

Was ich von von Guttenberg erwarte, ist zumindest, dass er seine Fehler eingesteht. Treffen die Vorwürfe zu, ist er dem nicht nachgekommen. Dieses stückchenweise Zugeben finde ich schlimm, unwürdig. Der Mann steht (stand) doch für Aufrichtigkeit!
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Beitrag von Fichtenmoped »

Autobahn @ 21 Feb 2011, 23:46 hat geschrieben: Mir erscheint die ganze Nummer als "gesucht und gefunden". Der Verteidigungsminister war/ist einigen Politikern und Bürgern ein Dorn im Auge. Ohne dieses Amt hätte sich kein Schwein für seine Doktorarbeit interessiert.

Wenn man einmal wirklich hingehen würde und alle Doktorarbeiten politisch nicht in Erscheinung Tretender auf solche Kriterien prüfen würde, ich weiß nicht, wie viele "Plagiate" es dann gibt.
Wir könnten auch die Doktorarbeiten von welchen untersuchen, die bereits in der Politik sind, aber das könnte langweilig werden oder auch in Westerwelles Fall kurzweilig:
http://www.heise.de/tp/r4/artikel/34/34227/1.html

Also Leute, sucht euch wen raus, und verarbeitet denjenigen zu Kleinholz! ;)
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Wir bitten um Entschuldigung für die Unannehmlichkeiten.
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Beitrag von JNK »

Autobahn @ 21 Feb 2011, 23:46 hat geschrieben: Mir erscheint die ganze Nummer als "gesucht und gefunden". Der Verteidigungsminister war/ist einigen Politikern und Bürgern ein Dorn im Auge. Ohne dieses Amt hätte sich kein Schwein für seine Doktorarbeit interessiert.

Wenn man einmal wirklich hingehen würde und alle Doktorarbeiten politisch nicht in Erscheinung Tretender auf solche Kriterien prüfen würde, ich weiß nicht, wie viele "Plagiate" es dann gibt.
Also:

1. Inzwischen wird geprüft. Meine Uni (HHU) verlangt neuerdings bei MA und BA Abschlussarbeiten eine elektronische Fassung zur Plagiatsüberprüfung.

2. Der Bremer Jurist hat die erste acht Plagiate bei einer Routinekontrolle entdeckt.
Als Routine bezeichnet man:

    * eine Handlungsabfolge , die durch vielfältige Wiederholung zur Gewohnheit geworden ist.
http://de.wikipedia.org/wiki/Routine
(Der Herr schreibt mehr als nur eine Rezension im Jahr) Das Thema (Verfassungskram) dürfte bei einem Politiker auch nicht so uninteressant sein, was erklärt, warum man es sich anguckt.

3. Warum die Uni Bayreuth keine vernünftige Prüfung angestellt hat, wissen wir nicht. Ich würde auf einen Dr. Titel der juristische Fakultät Bayreuth keine hohen Ansprüche mehr setzten und alle, die dort ihren Doktor gemacht haben, können nun mit ansehen, dass er dank KTzG in seinem Wert geringer geworden ist.

4.In einer Sache hast Du Recht. Wir wissen einfach nicht wie viel plagiiert wird. Das sollte untersucht werden, damit wir mal einen Richtwert haben.
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Beitrag von Fichtenmoped »

Wer den Schaden hat, braucht für den Spott nicht zu sorgen: http://cdn-storage.br.de/mir-live/bw1XsLzS...Abschreiben.mp3

:lol:
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Beitrag von TramPolin »

Fichtenmoped @ 22 Feb 2011, 10:27 hat geschrieben: Wer den Schaden hat, braucht für den Spott nicht zu sorgen: http://cdn-storage.br.de/mir-live/bw1XsLzS...Abschreiben.mp3

:lol:
Die Angelegenheit lässt einfach wunderschöne Wortspiele, Anspielungen, Witze etc. zu. Bei eBay verkauft einer eine Tastatur, wo alle Tasten außer Strg, A, C, V und Leertaste rausgebrochen sind, als

Tastatur mit ergonomischem "Guttenberg Tastaturlayout"

http://cgi.ebay.de/Tastatur-ergonomischem-...=item4cf545d06d
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Beitrag von TramPolin »

Zu Guttenberg kommt nicht zur Ruhe. Jetzt soll er auch noch seinen Doktortitel zu früh geführt haben.

Zur Doktorarbeit: Der Verlag, der diese vertreibt, will diese nicht mehr ausliefern und auch nicht mehr neu auflegen.

http://www.welt.de/politik/deutschland/art...ehrt-haben.html

Es wird nun noch enger für zu Guttenberg. Wie lange steht Merkel noch hinter ihm?
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Beitrag von Boris Merath »

TramPolin @ 23 Feb 2011, 00:55 hat geschrieben: Zu Guttenberg kommt nicht zur Ruhe. Jetzt soll er auch noch seinen Doktortitel zu früh geführt haben.
Das wiederum ist in meinen Augen dann wirklich Paragraphenreiterei - davon abgesehen: Wer sagt denn, dass er die Pflichtexemplare nicht selbst gedruckt hat?
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.

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Beitrag von TramPolin »

Boris Merath @ 23 Feb 2011, 01:15 hat geschrieben: Das wiederum ist in meinen Augen dann wirklich Paragraphenreiterei - davon abgesehen: Wer sagt denn, dass er die Pflichtexemplare nicht selbst gedruckt hat?
Unberechtigt einen Titel zu führen (wenn es wahr ist), kann aber teuer werden, Paragraphenreiterei hin oder her. Klar hauen jetzt alle auf ihn ein und suchen nach weiteren Fehlverhalten.

Etwaigen Textklau im großen Stil finde ich auch verwerflicher, als einen Titel zu früh führen.
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Beitrag von Boris Merath »

TramPolin @ 23 Feb 2011, 01:26 hat geschrieben: kann aber teuer werden
Ich glaube nicht dass das für den Herrn jur. von und zu Guttenberg ein Problem ist - und selbst wenn, das ist wirklich sein Privatproblem. Und wie gesagt - erstmal nachprüfen, ob die Vorwürfe stimmen. Die Belegexemplare kann man wie gesagt nicht nur in Form eines gedruckten Buches abliefern, und ich glaube nicht dass Guttenberg ein Problem gehabt haben dürfte einfach die entsprechende Zahl Belegexemplare auszudrucken/in Kleinserie drucken zu lassen bei irgendeiner Bücherei.
Das dürfte auch die normale Vorgehensweise sein, Doktorarbeiten werden ja in der Regel nicht gleich als Buch aufgelegt.

Und selbst wenn - nachbestandener Doktorarbeit, bei der nur noch die Formalien fehlen, sich Dr. zu nennen mag juristisch ein Problem sein, moralisch halte ich das für nicht sehr wesentlich.
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Beitrag von TramPolin »

Boris Merath @ 23 Feb 2011, 01:32 hat geschrieben: Ich glaube nicht dass das für den Herrn jur. von und zu Guttenberg ein Problem ist.
Finanziell sicher nicht, aber auch so was könnte ein weiterer Kratzer werden, selbst wenn es hier Ermessensspielräume gibt und das Ganze keine Konsequenzen hat.

Edit: Absatz 2 gelöscht, eine Kurzrecherche hat Zweifel ergeben, ob das so zu halten ist. Sorry.
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Beitrag von Jogi »

Die Bild-Zeitung startet anscheinend heute ihre Guttenberg-Rettungsaktion für dessen Image: http://www.bildblog.de/28211/deutschland-s...stimmt-sich-ab/

Schon das an sich miese Wortspiel auf der Titelseite aus der letzten Woche als die Vorwürfe laut wurden ("Gut - Guttenberg bleibt") machte ja deutlich, wohin die Richtung geht. Aber erst mal schauen, was heute dabei rauskommt... Wobei alles außer ein deutliches Ergebnis für Gutti eine große Überraschung wäre - was würde wohl rauskommen, wenn man bei der FIFA anrufen und abstimmen könnte, ob Seppl Blatter zurücktreten soll? :lol:

Was sich der Springer-Steigbühelhalter wohl für die nächsten Tage ausdenkt?

Grüße
Jogi
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Boris Merath
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Beitrag von Boris Merath »

Die Universiät Bayreuth hat die von Kühbacher vorgebrachten Anschuldigungen inzwischen zurückgewiesen. Guttenberg habe seinen Doktortitel nicht zu früh geführt. Der CSU-Politiker habe nach der bestandenen mündlichen Prüfung im Februar 2007 einen Antrag auf vorzeitiges Führen des Titels gestellt, dem stattgegeben worden sei, sagte der Bayreuther Jura-Professor Diethelm Klippel der Augsburger Allgemeinen. Voraussetzung sei gewesen, dass Guttenberg einen Verlagsvertrag vorweisen konnte. Damit sei gesichert gewesen, dass die Arbeit veröffentlicht wird. Klippel sprach von einem "ganz üblichen Verfahren".
Aus http://www.zeit.de/politik/deutschland/201...zeige-bundestag
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.

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Beitrag von DumbShitAward »

Boris Merath @ 23 Feb 2011, 15:10 hat geschrieben: Aus http://www.zeit.de/politik/deutschland/201...zeige-bundestag
Das ist größtenteils tatsächlich übliche Praxis, sogar, dass eine noch nicht verlegte Arbeit zitiert wird (wird dann als "in press" oder "im Druck" kommentiert) , allerdings wird das üblicherweise erst zu dem Zeitpunkt gemacht, an dem die Arbeit grundsätzlich fertig und bewertet ist sowie die mündliche Prüfung bestanden. Bis zur endgültigen Publikation werden üblicherweise noch kleinere Handarbeiten wie Widmung, Formatierung, Layout oder sprachliche Fehler erledigt, in äußersten Ausnahmefällen kommt es noch zu Streichungen oder Berichtigungen (beispielsweise, wenn sich ein kleiner Teilaspekt der bis dato üblicherweise als korrekt angesehen wurde sich durch die Arbeit Dritter als falsch herausstellt - passiert meist nur bei Naturwissenschaftlern), aber das jemand eine ganze Einleitung erst posthum schreibt ist schon ziemlich unorthodox - zumindest, dass dem statt gegeben wird (das kann man Dr. strg. c. nicht vorwerfen, allenfalls ist das Spezlwirtschaft).

An und für sich ist das nicht so das Riesenproblem, die Summe machts aber.
Lektion 73 in unserer Serie "Rechtsstaat für Anfänger", heute: §81 StGB

Wer es unternimmt, mit Gewalt oder durch Drohung mit Gewalt den Bestand der Bundesrepublik Deutschland zu beeinträchtigen oder die auf dem Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland beruhende verfassungsmäßige Ordnung zu ändern, wird mit lebenslanger Freiheitsstrafe oder mit Freiheitsstrafe nicht unter zehn Jahren bestraft.
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Beitrag von TramPolin »

DumbShitAward @ 23 Feb 2011, 15:24 hat geschrieben: Das ist größtenteils tatsächlich übliche Praxis, sogar, dass eine noch nicht verlegte Arbeit zitiert wird (wird dann als "in press" oder "im Druck" kommentiert) , allerdings wird das üblicherweise erst zu dem Zeitpunkt gemacht, an dem die Arbeit grundsätzlich fertig und bewertet ist sowie die mündliche Prüfung bestanden.  Bis zur endgültigen Publikation werden üblicherweise noch kleinere Handarbeiten wie Widmung, Formatierung, Layout oder sprachliche Fehler erledigt, in äußersten Ausnahmefällen kommt es noch zu Streichungen oder Berichtigungen (beispielsweise, wenn sich ein kleiner Teilaspekt der bis dato üblicherweise als korrekt angesehen wurde sich durch die Arbeit Dritter als falsch herausstellt - passiert meist nur bei Naturwissenschaftlern), aber das jemand eine ganze Einleitung erst posthum schreibt ist schon ziemlich unorthodox - zumindest, dass dem statt gegeben wird (das kann man Dr. strg. c. nicht vorwerfen, allenfalls ist das Spezlwirtschaft).

An und für sich ist das nicht so das Riesenproblem, die Summe machts aber.
Wenn die Einleitung erst in einer sehr späten Phase geschrieben wurde, wirkt die Aussage, dass Guttenberg im Laufe der Jahr den Überblick über die Quellen verloren haben will, noch weniger glaubhaft, denn bereits in der Einleitung soll er abgeschrieben haben. Das kann mir dann keiner erzählen, dass er nicht mehr gewusst haben will, dass Teile der Einleitung nicht von ihm sind, da die Einleitung ja in einem kurzen Zeitraum entstanden sein muss.

Ich weiß natürlich, dass die Einleitung typischerweise in einer sehr späten Phase geschrieben wird, aber hier wird ja dann regelrecht der Beweis dafür geliefert.

Rein theoretisch kann es natürlich sein, dass eine unfertige Einleitung irgendwo rumlag und am Ende ergänzt wurde. Aber das ist doch alles sehr konstruiert, um noch als Entschuldigung durchgehen zu können.

Generell ist es eine ungeheuerliche Schlamperei und Dreistigkeit, wenn man eine Arbeit abgibt, bei denen einem die Quellen entglitten sind. Jeder, der vernünftig wissenschaftlich arbeitet, führt von Anfang an ein Quellenverzeichnis oder hebt zumindest alle Quellen auf, notfalls als Fotokopien in einem Ordner (den hat Herr zu Guttenberg natürlich in seinem riesengroßen Schloss verschlampt, ja, klar [o.k., das in Klammern war ein kleiner Witz]).

Interessanter wird es natürlich, ihm einen etwaigen Vorsatz nachzuweisen. Das ist jetzt Sache der Universität, ich denke aber, dass die Fülle der übernommenen Textstellen ohne korrekte Zitatkennzeichnung inklusive Abänderungen (z.B. Entfernung von Autoren-Initalien) dafür ausreichen könnte.

Man schaue sich nur die "herausragenden Fundstellen" an:

http://de.guttenplag.wikia.com/wiki/Heraus...nde_Fundstellen

Diese Fundstellen sind natürlich nicht offiziell, deuten aber auf Täuschungsabsicht hin.

Man muss sich vorstellen, da gibt jemand eine an sich vom Inhalt stimmige und gute Arbeit ab, in der im Grunde genommen offenbar fast alles perfekt ist, und gleichzeitig will einer den Überblick über die Herkunft der einzelnen Textstellen in einer Art und Weise verloren haben, die darin mündet, dass es auf einmal seine eigenen Textstellen sind? Wer wortwörtlich übernimmt und die Quellenangabe mehrfach vergisst, arbeitet unwissenschaftlich, aber noch moralisch. Wenn aber einzelne Wörter verändert werden (z.B. eher umgangssprachliche in gehobenere ersetzt werden), um diese in den Sprachfluss der Arbeit einzupassen, der täuscht und klaut in aller Regel. Normalerweise identifiziert man das, was man selbst geschrieben hat, auch nach Jahren noch, weil man seinen eigenen Stil kennt wie seine Handschrift.

Ich habe mal ein Buch zusammen mit einem anderen Autor geschrieben. Obwohl wir dort unseren Stil mit hohem Aufwand an einen Lexikon-Stil angepasst haben, wusste die Lektorin in fast allen Fällen sofort, welcher Text von wem war und sprach den Richtigen gezielt an.

So stinkt sehr wahrscheinlich an der Sache etwas ganz gewaltig. Es geht jetzt um einen formalen Nachweis einer Betrugsabsicht. Gelingt dieser, weiß ich nicht, ob zu Guttenberg dann noch Verteidigungsminister bleiben kann.
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Boris Merath
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Beitrag von Boris Merath »

Faszinierend grade in der aktuellen Stunde:

Es steht der Vorwurf im Raum, er hätte nicht nur vier, sondern sechs Quellen des wissenschaftlichen Dienstes übernommen.

Guttenberg meinte dazu, er wisse momentan nur von vier Quellen, die er als Primärquellen übernommen hätte, von weiteren zwei sei ihm nicht bekannt, aber wenn man sie ihm vorliegt wird er das natürlich prüfen.

Da frage ich mich ja schon warum Guttenberg selber nicht weiß, wie viele Quellen des wissenschaftlichen Dienstes er kopiert hat.
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Beitrag von TramPolin »

Boris Merath @ 23 Feb 2011, 16:16 hat geschrieben: Faszinierend grade in der aktuellen Stunde:

Es steht der Vorwurf im Raum, er hätte nicht nur vier, sondern sechs Quellen des wissenschaftlichen Dienstes übernommen.

Guttenberg meinte dazu, er wisse momentan nur von vier Quellen, die er als Primärquellen übernommen hätte, von weiteren zwei sei ihm nicht bekannt, aber wenn man sie ihm vorliegt wird er das natürlich prüfen.

Da frage ich mich ja schon warum Guttenberg selber nicht weiß, wie viele Quellen des wissenschaftlichen Dienstes er kopiert hat.
Kann man nur durch ein sehr schlechtes Gedächtnis, das bewusste Verbiegen der Wahrheit oder durch die Existenz eines Ghostwriters erklären. Das zweite und letzte wären katastrophal, Ersteres aber auch kein Ruhmesblatt. Im Extremfall würde ein so schlechtes Gedächtnis auch seine Fähigkeit, in Ministeramt zu bekleiden, infrage stellen. Daher erscheinen mir Verteidigungsstrategien wie "Überblick verloren", "weiß ich nicht mehr", die auf Gedächtnisschwäche, Schlamperei und Konfusität (falls es das Wort wirklich gibt, eher nicht, aber ihr wisst, was gemeint ist) hinauslaufen, nicht sehr geschickt.

So einer soll vielleicht mal das Land (Bayern, Deutschland) führen, das wird schon sehr grenzwertig.
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Beitrag von JNK »

Boris Merath @ 23 Feb 2011, 16:16 hat geschrieben: Faszinierend grade in der aktuellen Stunde:
In der Tat. Der Oppermann (SPD) war ja rhetorisch grausam, den Bartsch (Linke), den Bartels (SPD) und die Sager (Grüne) fand ich gut. Auch KTzG hat sich ganz gut geschlagen, der Rest der Koalition war rhetorisch und inhaltlich katastrophal. "Wenn man Fehler zu gegeben hat, ist alles gut", das ist rechtspolitisch noch weiter links als das, was ein Dobrindt den Grünen je vorwerfen würde.

Jetzt fallen KTzGs Äußerungen natürlich auf ihn zurück: "Wahrheit und Klarheit" seien seine Leitgedanken, hat er laut Bartels (SPD) vor der Führungs-Akademie der BW gesagt.

Guttenberg ist eindeutig schlecht beraten. Ein Rücktritt, ein ehrlicher, demütiger Rücktritt, ein bis zwei Jahre Pause und ein Neuanfang wären sinnvoller und dann hätte er auch meinen Respekt dafür. Kässmann und Özdemir wurden ja schon als Vorbilder genannt. Wenn er nicht aufpasst, fliegt er direkt auf die Sonne zu, anstatt sie einmal zu umkreisen.
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Beitrag von JNK »

Die Uni Bayreuth hat für 19:30 eine Erklärung angekündigt, schreibt die SZ.
http://www.sueddeutsche.de/politik/live-ti...rhoer-1.1064004
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Beitrag von Fichtenmoped »

Denkt auch bitte daran, dass in Bayern die Politik anders tickt als im Rest von Deutschland - wo sonst kann einer, der unter Alkoholeinfluss einen Unfall mit Todesfolge verursacht noch Bayerischer Staatsminister für Wirtschaft, Verkehr und Technologie werden? und dennoch mehrere Orden bekommen? :ph34r:
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Beitrag von TramPolin »

Die Universität Bayreuth hat zu Guttenberg den Doktortitel offenbar aberkannt. Damit wäre zu Guttenberg mit seinem Verzicht einer Aberkennung nur knapp zuvorgekommen. Um 19:30 soll ja eine Erklärung seitens der Universität abgegeben werden, wie JNK schon schreibt.

http://www.welt.de/politik/deutschland/art...ortitel-ab.html

Interessant wird jetzt, ob von Täuschung und Betrug gesprochen wird oder nur von handwerklichen Fehlern und Schludrigkeit. Möglicherweise prüft die Uni ja noch den Betrugsverdacht.

Edit: Auf n-tv heißt es gerade, dass eine Aberkennung nur bei Täuschung möglich ist. Das wird wohl noch heikel für Guttenberg.
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Autobahn
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Beitrag von Autobahn »

Zum Verteidigungsminister fällt mir ein alter Soldatenwitz ein:

Dienstgrad Gefreiter (ein Streifen): Kann Lesen
Dienstgrad Obergefreiter (zwei Streifen): Kann Schreiben und Lesen
Dienstgrad Hauptgefreiter: (drei Streifen): kennt jemanden, der Schreiben und Lesen kann
Dienstgrad Stabsgefreiter: (vier Streifen): kennt jemanden, der jemanden kennt, der Schreiben und Lesen kann.

Ab Unteroffizier: Kennt einen Stabsgefreiten :lol:
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spock5407
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Beitrag von spock5407 »

Hat er dermassen geschludert, hat er oberflächlich und grob fahrlässig gehandelt und taugt damit nicht für einen verantwortungsvollen Posten als Minister => weg => next one, please!
war er überfordert und kam mit der Belastung nicht zurecht, kann taugt er nicht für einen verantwortungsvollen Posten als Minister => weg => next one, please!

Hat er betrogen, dann ist er nicht mehr glaubwürdig und damit nicht als Minister haltbar => weg => next one, please!


==> IMO Rücktritt auf alle Fälle notwendig, egal warum.
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Beitrag von DumbShitAward »

Der Promotionsausschuss der Uni Bayreuth hat Guttenberg nun offiziell den Doktortitel aberkannt.
Lektion 73 in unserer Serie "Rechtsstaat für Anfänger", heute: §81 StGB

Wer es unternimmt, mit Gewalt oder durch Drohung mit Gewalt den Bestand der Bundesrepublik Deutschland zu beeinträchtigen oder die auf dem Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland beruhende verfassungsmäßige Ordnung zu ändern, wird mit lebenslanger Freiheitsstrafe oder mit Freiheitsstrafe nicht unter zehn Jahren bestraft.
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Beitrag von TramPolin »

DumbShitAward @ 23 Feb 2011, 19:39 hat geschrieben: Der Promotionsausschuss der Uni Bayreuth hat Guttenberg nun offiziell den Doktortitel aberkannt.
Die Pressekonferenz mit den Vertretern der Uni Bayreuth läuft nun. Wen's interessiert: n-tv einschalten.
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Boris Merath
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Beitrag von Boris Merath »

DumbShitAward @ 23 Feb 2011, 19:39 hat geschrieben: Der Promotionsausschuss der Uni Bayreuth hat Guttenberg nun offiziell den Doktortitel aberkannt.
Allerdings ausdrücklich ohne Beurteilung des Täuschungsvorwurfs nur wegen fehlerhafter Kennzeichnung der Übernahmen.
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.

Fahrdienstvorschrift bayerische Staatsbahnen 1876
DumbShitAward
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Beitrag von DumbShitAward »

Boris Merath @ 23 Feb 2011, 20:04 hat geschrieben: Allerdings ausdrücklich ohne Beurteilung des Täuschungsvorwurfs nur wegen fehlerhafter Kennzeichnung der Übernahmen.
Was auch nicht unbedingt Job des Promotionsausschusses der Fakultät ist...
Lektion 73 in unserer Serie "Rechtsstaat für Anfänger", heute: §81 StGB

Wer es unternimmt, mit Gewalt oder durch Drohung mit Gewalt den Bestand der Bundesrepublik Deutschland zu beeinträchtigen oder die auf dem Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland beruhende verfassungsmäßige Ordnung zu ändern, wird mit lebenslanger Freiheitsstrafe oder mit Freiheitsstrafe nicht unter zehn Jahren bestraft.
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Lazarus
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Beitrag von Lazarus »

Damit ist ein Doktortitel quasi wertlos. Das Ganze ist doch gradezu eine Aufforderung zum Betrügen und Täuschen. Das kann doch niemals überprüft werden.
Mehr Geld für den ÖPNV-Ausbau in München! Es wird höchste Zeit!
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