Dann mal ein paar Zahlen:Autobahn @ 2 Mar 2011, 19:42 hat geschrieben: Es ist auch heute nicht so, dass die Mitbewerber grundsätzlich weniger Lohn zahlen, als die DB AG. Die geschilderten 20% (manchmal werden auch 30% genannt) sind Einzelfälle, wobei noch nicht einmal geklärt ist, ob es sich bei dem Vergleich um die höchste Lohnstufe bei der DB vs. dem Einstiegsgehalt eines Junglokführers bei einem Mitbewerber handelt.
Einstiegsgehalt:
BuRa-LfTv-Forderung:
2.527 € bei 38 h/Woche
Angebot G6:
2.295 € bei 40 h/Woche
Angebot ODEG:
1.949 € bei 40 h/Woche
Angebot vectus:
2.216 € bei 39 h/Woche
Angebot Hessenbahn Gmbh:
2.223 € bei 40 h/Woche
DB:
Angebot weiß ich nicht aber aktuell sind es knappe 2300 €uro.
Berufserfahren:
3.052 € 38
2.545 € 40
2.083 € 40
2.382 € 39
2.386 € 40
Dann hast Du ja noch so schöne Sachen wie tatsächliche Arbeit, die gesetzliche Pause und Zeiten in denen Du nicht unbedingt Einnahmen erwirtschaftest, Gastfahrten auf anderen Zügen, Tätigkeitsunterbrechungen, das sind sozusagen Zeiten wo nichts u tun ist aber Du auf der Lok oder sonst wo hockst und nicht wirklich Freizeit hast. Für diese Zeiten gehen die Vorstellungen von 0-100 Prozent Anrechnung gewaltig auseinander.
Vergleichbar bei Dir, ich weiß nicht was Du arbeitest, Folgendes.
Die Fahrt zu einem Kunden, da Du so oft vom Auto sprichst, obwohl es egal ist ob Du mit dem Auto oder Zug anreist ist vergleichbar mit einer Gastfahrt, da Du zwar in dem Moment keine Einnahmen erwirtschaftest, es aber nötig ist, im Zug könnte man sogar noch mit dem Laptop was arbeiten.
Oder das Warten beim Kunden bis man dran kommt. Oder in der Firma selber wenn man gerade einen Auftrag abgeschlossen hat, das Telefon stumm bleibt und man einfach wartet, bis was passiert, Raucherpause ohne Abzug von der Arbeitszeit oder Gang auf´s WC oder was weiß ich noch alles.
Ginge es danach würde ich bei mancher Schicht vier Stunden weniger Arbeitszeit gutgeschrieben bekommen, habe aber von der Zeit nicht wirklich was weil ich einsam im Bahnhof auf einem Gleis stehe oder Nachts um 2 in Hintersonstwo bei hoch geklappten Gehsteigen.
Um noch mal auf Boris´Frage zurück zu bekommen, in unmittelbarer Nähe von euch eröffnen Konkurrenten von euch Niederlassungen, so dass diese auch für eure Kunden attraktiv werden und sie diese ausprobieren und durchaus zufrieden sind.
Außerdem sind diese Firmen teils sogar günstiger, nun schreiben einige Eurer Kunden aus und ob Deine Firma will oder nicht, mittlerweile sind so viele Kunden abgewandert dass entweder Du entlassen wirst oder die Firma sich auch bewirbt aber dann nicht mehr Dein volles Gehalt zahlen kann. Möglichkeit B, Du wechselst zur Konkurrenz, da diese Hände ringend neue Leute sucht da es ja so toll läuft aber eben günstiger ist. Ich unterstelle mal, dass der Preisvorteil zum Großteil aus den Lohnkosten kommt, Du würdest nach meinetwegen 40 Dienstjahren als Neueinstellung bei 0 anfangen und wenn Du sagst, unter dem Lohn kommst Du nciht, dann eben nciht, wir finden schon wen anders.
So viele Lokführer in Deutschland auch fehlen, Angebot und Nachfrage regeln hier offensichtlich nicht den Preis.
Und komm´bitte nicht mit Stammkunden, wenn das Angebot der Konkurrenz nur gut genug ist, wechseln sie, meine Mutter ist über 25 im Pharmagroßhandel und die letzten Jahre haben sie immer wieder Apotheken verloren weil zu teuer. Außerdem macht sie mittlerweile endgültig was Anderes da Ihre alte Abteilung immer kleiner wird, aber auch technikbedingt. So wurden die letzten 8 Jahre nur noch Teilzeitkräfte eingestellt, und diese auch immer nur befristet. Um das zu kompensieren da es doch schön langsam weniger wurden darf meine Mutter seit einem knappen Jahr auch wieder Vollzeit arbeiten, nach dem ich in der Schule war wollte sie dies wieder, konnte sich aber immer nur Stück für Stück hoch arbeiten und seit einem knappen Jahr endlich wieder 39 Stunden die Woche. Zwischendurch konnte sie ihren Arbeitsplatz nur durch Arbeitszeiten wie ab und zu 8-13 Uhr und 17-19 Uhr erhalten, bzw. die Mehrarbeit.
Sie konnte heim fahren, ein Lokführer hockt sonst wo, um noch einmal zum Thema zurück zu kommen.