Streiks bei der deutschen Bahn im Jahr 2010 / 2011

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Christoph
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Beitrag von Christoph »

Breisgauer @ 9 Mar 2011, 23:19 hat geschrieben: Die Lokführer tun gerade alles dazu, daß die Bahn nachhaltig Schaden nimmt. Am Ende wird es deren Jobs kosten, sei es durch Wegbleiben der Kunden oder durch Automatisierung.
Welche Kunden sollen denn wegbleiben?

Die, die es sich leisten können, sind doch schon lange aufs Auto umgestiegen. Und der Rest kann sich schlichtweg keine Alternative leisten, bleibt also der Bahn zwangsweise treu.
Tatsächliche Pünktlichkeitsquote S7 Ost / S5 im Berufsverkehr: 2024: 40%, Jan '25: 31%, Feb '25: 30%, März '25: 20%
Breisgauer
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Beitrag von Breisgauer »

Christoph @ 10 Mar 2011, 09:08 hat geschrieben: Welche Kunden sollen denn wegbleiben?

Die, die es sich leisten können, sind doch schon lange aufs Auto umgestiegen. Und der Rest kann sich schlichtweg keine Alternative leisten, bleibt also der Bahn zwangsweise treu.
Das ist sehr statisch gedacht. Wer jetzt - zusätzlich zu den ohnehin massigen Verspätungen - zwei Stunden auf dem Bahnhof gestanden hat, sucht nach Alternativen. Stell Dich mal auf die Parkplätze, auf denen Mitfahrgelegenheiten abfahren. Da ist mehr los, als auf dem Hbf gegenüber. Ich hätte der Bahn ca. 3.500€ im Jahr eingebracht, dank Mitfahrgelegenheit bleibt mir das erspart. Meine Pendelkosten sinken um über 50%, Komfort und Zuverlässigkeit sind deutlich höher.

Ich bin wirklich erstaunt, daß hier eine Mehrheit denkt, man kann mit den Kunden machen was man will: Erst wild streiken und dann hinterher noch 5% Fahrpreissteigerung drauf. Es gibt immer Alternativen. Nicht für 100% der Kunden, aber 10% reichen ja bereits, um die Bahn in ersthafte Probleme zu bringen. Der stagnierende / sinkende Anteil an der Verkehrsleistung zeigt ja, daß es auch anders geht. Der Wettbewerb wird kommen. Noch kann dies mit Lobbyismus zum Schaden der Kunden und der Eisenbahn insgesamt verzögert werden. Je schlechter die Bahn dann aber dasteht, desto härter weht der Wind dann ins Gesicht.

Mich wundert auch, daß hier vielen das Image der Bahn völlig egal zu sein scheint. Das Image der Bahn war schon vor dem Streik desaströs. Einige klingen hier wie die Banker: Wir machen was wir wollen, am Ende fängt uns die Gesellschaft schon wieder auf.

Gruß Eike
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Beitrag von Breisgauer »

ET 423 @ 10 Mar 2011, 08:16 hat geschrieben: Ich habe gerade ein déjà-vu...ahja, jetzt weiß ich, woher: Die gleichen WC-Parolen kamen schon beim Streik 2007/2008 auf. Andere Leute, gleicher Inhalt. :lol: Und geschadet hat es nachhaltig trotzdem niemandem. :rolleyes:
Woher weißt Du das denn? Ist der Anteil an der Verkehrsleistung denn gestiegen oder zumindest konstant geblieben? Ich konnte im Netz keine eindeutigen Zahlen finden und was ich fand, deutet eher auf leichten Rückgang hin. Das liegt sicher an vielen Ursachen. Sich Kunden wochenlang als unzuverlässig zu präsentiren, ist sicher einer davon.

Gruß Eike
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Flo_K
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Beitrag von Flo_K »

Breisgauer @ 10 Mar 2011, 09:56 hat geschrieben: Ich bin wirklich erstaunt, daß hier eine Mehrheit denkt, man kann mit den Kunden machen was man will: Erst wild streiken und dann hinterher noch 5% Fahrpreissteigerung drauf.
Ja aber Moment. "wild" Streiken (was ist das eigentlich?) tut ja nicht die Bahn, sondern die Mitarbeiter. Und die Mitarbeiter sind es nicht, die die Preise erhöhen, das macht das Unternehmen Bahn. Du kannst da schlecht beide in einen Topf werfen. Das gilt ganz unabhängig davon, wie man zu den Streiks steht.
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Beitrag von christian85 »

Gibt es eigentlich im Westen nach jetzt schon 17 Jahren Bahnreform noch genug Beamte bei der Bahn für einen Notbetrieb ?
Es gibt auch noch EVG-Leute, nicht Organisierte, und offenbar streiken auch nicht alle GDL-Leute - zumindest bei den Warnstreiks bei der S-Bahn München war es nicht so schlimm wie 2007 - wie war es heute eigentlich bei der S-Bahn München?

(Und BOB/BRB/agilis scheinen wenig bis nicht bestreikt zu werden, kann ja nicht an den Beamten liegen; und bei der MVG ging es auch)
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Beitrag von Breisgauer »

Flo_K @ 10 Mar 2011, 10:08 hat geschrieben: Ja aber Moment. "wild" Streiken (was ist das eigentlich?) tut ja nicht die Bahn, sondern die Mitarbeiter. Und die Mitarbeiter sind es nicht, die die Preise erhöhen, das macht das Unternehmen Bahn. Du kannst da schlecht beide in einen Topf werfen. Das gilt ganz unabhängig davon, wie man zu den Streiks steht.
Da hast Du formal natürlich völlig recht. Nur sieht das der Kunde auch so differenziert? Sagt der Kunde: "Das Restaurant ist schelcht" oder "Der Koch ist schlecht."? Und ist es dem Kunden am Ende nicht völlig egal, wer es verbockt hat?

Gruß Eike
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rockstar84
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Beitrag von rockstar84 »

JNK @ 10 Mar 2011, 08:27 hat geschrieben: Laut 1live fällt in NRW ungefähr jeder 8.Zug aus, in Köln sind es mehr. Eurobahn und Westfalenbahn haben einzelne Ausfälle, NWB, Mittelrheinbahn und Abellio keine.
Also hier fuhr vorhin gegen 9h alles. Meine Eurobahn nach Hamm rein hatte 5 Minuten Verspätung, das wars auch schon. In den 5 Minuten die ich dann am Bahnhof stand fuhren 2 Güterzüge vorbei. Als ich dann im Zug saß kam uns der ICE nach Berlin pünktlich entgegen... und auch im Hammer Bahnhof war alles normal. Die Anzeigetafel in der Halle zeigte gerade mal 20 Minunten Verspätung für einen RE und einen ausgefallenen IC an... Ansonsten alles planmäßig. Wo war denn nun das große Chaos? Vor 2 Wochen war es deutlich schlimmer...
Die "Harlingerland" ist die längste der drei Wangerooge-Fähren und wurde 1979 von der Werft Schürenstedt in Bardenfleth gebaut. Geschwindigkeit: 11,00 kn (21 km/h) Antriebsleistung: 820 kW Vermessung: 477 BRZ Motoren: 4 Fahrgäste: 635 Personen
Das Schiff ist in Besitz der Schiffahrt und Inselbahn Wangerooge, welche eine Tochtergesellschaft von DB AutoZug ist, welche eine Tochter von DB Fernverkehr ist.
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Beitrag von riedfritz »

"wild" Streiken (was ist das eigentlich?) tut ja nicht die Bahn, sondern die Mitarbeiter
, aber die Firmenleitung ist zuständig dafür, dass es nicht dazu kommt.

Zufriedene Mitarbeiter haben keinen Grund zu streiken!

"Wilder Streik" heißt die Arbeitsniederlegung ohne juristische Legitimation, also wenn trotz eines gültigen Tarifvertrages gestreikt wird. In diesem Falle wären z.B. Abmahnungen oder Kündigungen als Sanktionen möglich.

Nach dem Auslaufen des Tarifvertrags heißt es Warnstreik, nach der Urabstimmung ist es ein regulärer Streik.

Ohne Streikmöglichkeit gäbe es keine Handhabe, die Arbeitgeber zu Verhandlungen über einen neuen Tarifvertrag zu zwingen. Ohne Verhandlungen läuft die Bezahlung nach dem alten Tarifvertrag weiter, was ausschließlich im Interesse der Arbeitgeber liegt.

Ich habe den Eindruck, die Arbeitswelt besteht nur aus Triebfahrzeugführern. Dass gleichzeitig im öffentlichen Dienst gestreikt wird, interessiert "keine Sau", obwohl er vollständig vom Steuerzahler finanziert wird.

Noch ein Wort zu den Fahrpreisen: Die Mehrkosten für ein bessere Entlohnung der Lokführer sind nur ein geringer Teil der gesamten Personalkosten und dürften sich pro Fahrkarte im Promillebereich bewegen.
Man darf nicht vergessen, dass Abschreibungen, Wartungskosten, Energiekosten, Vandalismus und vieles Anderes z.B. auch Fehlinvestitionen, sich alle in irgeneiner Weise auf die Fahrkartenpreise niederschlagen.

Übrigens ein "gutes Restaurant" ist eben nur dann gut, wenn es dort ausser einem guten Koch u.a. eine zuverlässige Toilettenfrau und höfliche Bedienung gibt neben!
Dafür ist die Restaurantleitung verantwortlich, niemand sonst.


Viele Grüße,

Fritz
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Beitrag von DumbShitAward »

riedfritz @ 10 Mar 2011, 11:44 hat geschrieben: Übrigens ein "gutes Restaurant" ist eben nur dann gut, wenn es dort ausser einem guten Koch u.a. eine zuverlässige Toilettenfrau und höfliche Bedienung gibt neben!
Dafür ist die Restaurantleitung verantwortlich, niemand sonst.
Dafür kann aber das Restaurant nix, wenns bei McDonalds nebenan drunter und drüber geht...
Lektion 73 in unserer Serie "Rechtsstaat für Anfänger", heute: §81 StGB

Wer es unternimmt, mit Gewalt oder durch Drohung mit Gewalt den Bestand der Bundesrepublik Deutschland zu beeinträchtigen oder die auf dem Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland beruhende verfassungsmäßige Ordnung zu ändern, wird mit lebenslanger Freiheitsstrafe oder mit Freiheitsstrafe nicht unter zehn Jahren bestraft.
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Beitrag von Guido »

Herrlich, dieses Forum rettet mir jeden morgen aufs neue den Tag, weil doch immer wieder ein neuer Clown daher gelaufen kommt :lol: :lol: :lol:

Flo_K @ 10 Mar 2011, 10:08 hat geschrieben:Ja aber Moment. "wild" Streiken (was ist das eigentlich?) tut ja nicht die Bahn, sondern die Mitarbeiter. Und die Mitarbeiter sind es nicht, die die Preise erhöhen, das macht das Unternehmen Bahn. Du kannst da schlecht beide in einen Topf werfen. Das gilt ganz unabhängig davon, wie man zu den Streiks steht.
Naja, wenn Du dem seine Beiträge mal ließt weißt Du auf welcher Seite der Typ steht, jemand der nie mit der Bahn fährt weils ja soooooooooooooo teuer ist und bla bla blubb ... Man merkt daß der Typ keine Ahnung und sein horizontaler Gartenzaun sehr dicht an der Haustür steht, was willste also erwarten außer polemisches Geschwafel und unfundiertes Gemecker :lol:
Wir alle die sich mit der Bahn als solches beschäftigen wissen daß die Fahrgastzahlen in den letzten Jahren gestiegen sind - und sie werden auch weiter steigen
Gruß, Guido

Tf bei der S-Bahn München
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rockstar84
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Beitrag von rockstar84 »

riedfritz @ 10 Mar 2011, 11:44 hat geschrieben:
Ich habe den Eindruck, die Arbeitswelt besteht nur aus Triebfahrzeugführern. Dass gleichzeitig im öffentlichen Dienst gestreikt wird, interessiert "keine Sau"
Öhm, wo wird denn bitte im öffentlichen Dienst gestreikt?

Das muss entweder ein regionaler Streik sein von dem Westfalen nicht betroffen ist oder es streiken im öffentlichen Dienst nur die, bei denen man es nicht so schnell merkt... Hier fahren jedenfalls Busse und Müllwagen und das Bürgeramt hat auch auf...

Wenn die Triebfahrzeugführer streiken sind halt direkt eine ganze Menge Menschen davon betroffen weil sie nicht oder nur mit Mühe zur Arbeit kommen oder evtl sogar irgendwo festsitzen.
Wenn im öffentlichen Dienst gestreikt wird kommt es darauf an, in welchem Bereich. In den letzten Jahren haben hier öfter mal die Busfahrer gestreikt. Das hat man genauso deutlich gemerkt wie bei den Tf. Die Müllabfuhr hat auch vor ein paar Jahren mal gestreikt, das hat man kaum gemerkt da die ja eh nur alle 2 Wochen kommt. So lange haben sie aber nicht gestreikt. Wenn jetzt aber z.B. die Lehrer streiken würden würde mich das überhaupt nicht betreffen. So wie jeden anderen auch, der keine Kinder hat und nicht selber Lehrer oder mit einer Lehrerin zusammen ist. Das würde ich nur aus den Medien mitkriegen und mir denken "Ja toll, sollen sie doch. Stört mich doch nicht..." Genauso ist es in der Stadtverwaltung. Ob da die Büros nun voll besetzt sind oder nur eine Notbesatzung - das kriegt man doch als Außenstehender nicht mit... Dann hätten wir da im öffentlichen Dienst noch die Feuerwehr und Polizei. (Berufs-)Feuerwehrleute dürfen nicht streiken daher sind bei der Berufsfeuerwehr immer noch die meisten Beamte. Und bei der Polizei kenne ich einige Leute, die das eher freuen als ärgern würde wenn gestreikt wird... Schön vollgas durch die Stadt ;)
Die "Harlingerland" ist die längste der drei Wangerooge-Fähren und wurde 1979 von der Werft Schürenstedt in Bardenfleth gebaut. Geschwindigkeit: 11,00 kn (21 km/h) Antriebsleistung: 820 kW Vermessung: 477 BRZ Motoren: 4 Fahrgäste: 635 Personen
Das Schiff ist in Besitz der Schiffahrt und Inselbahn Wangerooge, welche eine Tochtergesellschaft von DB AutoZug ist, welche eine Tochter von DB Fernverkehr ist.
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Beitrag von Bayernlover »

Breisgauer @ 10 Mar 2011, 08:25 hat geschrieben: Die Erkenntnis nehme ich übrigens aus einem Jahr mitfahren bei Mitfahrgelegenheit. Es gibt viele Leute, die im Zweifelsfall auch etws länger fahren, wenn es deutlich günstiger wird. In der Regel ist man ja eher schneller und vor allem zuverlässiger unterwegs. Diesen Markt hat die Bahn völlig vernachlässigt. Von den Leuten, die mehrfach Mitfahrgelegenheit fahren, wird kaum einer mehr Bahnstammkunde. Dabei handelt es sich übrigens um überweigend junge Leute, also eigentlich die Kunden von morgen.
Du verrennst Dich da gehörig. Auch wenn ich ein großer Fan dieser Art der Fortbewegung bin (flexiblel, schnell, günstig), so ist der Anteil an der Gesamtverkehrsleistung eher gering, auf jeden Fall unter 1%. Vor der Mitfahrzentrale braucht die Bahn wirklich keine Angst haben. Und auch wenn die Parkplätze an den Bahnhöfen überquellen - wenn da 100 Autos stehen, ist das wirklich viel. Da fahren dann aber auch nur 200 Leute mit. Wenn einmal ein Zug kommt, passen um die 400 Leute rein, je nach Zuggattung und Zuglänge auch viel mehr. Wie gesagt, der Eindruck täuscht. Wieviele Fahrten werden denn bei der Mitfahrgelegenheit immer so angeboten? Mehr als fünf Seiten sind eher selten bei Mitfahrgelegenheit.de, das ist wirklich nicht viel.

Abgesehen davon ist es nicht jedermanns Sache, sich bei einem Wildfremden mehrere 100km auf die Rückbank zu setzen, und zwangsläufig bequemer ist es auch nicht, je nach Autotyp. Übrigens steigen mit dem Alter das zur Verfügung stehende Geld (sollte zumindest ;)) und damit auch die Ansprüche an die Art der Beförderung. Komisch dass es meistens junge Leute sind, die mit mir im Auto sitzen :rolleyes:
Gier ist nicht nur auf die Börse beschränkt, das steckt in so ziemlich jedem drin.

Hier von Gier zu sprechen halte ich für sehr gewagt. Kennst Du den Verdienst eines Tf? Wenn nicht, google mal danach.
riedfritz 0 @ 0 hat geschrieben: Noch ein Wort zu den Fahrpreisen: Die Mehrkosten für ein bessere Entlohnung der Lokführer sind nur ein geringer Teil der gesamten Personalkosten und dürften sich pro Fahrkarte im Promillebereich bewegen.

Interessanter Satz, wo es doch Fledermäuse hier im Forum gibt, die behaupten, dass die Personalkosten DER Posten schlechthin sind :P
Für mehr Administration. Gegen Sittenverfall. Für den Ausschluss nerviger Weiber.
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Beitrag von Breisgauer »

riedfritz @ 10 Mar 2011, 11:44 hat geschrieben: Noch ein Wort zu den Fahrpreisen: Die Mehrkosten für ein bessere Entlohnung der Lokführer sind nur ein geringer Teil der gesamten Personalkosten und dürften sich pro Fahrkarte im Promillebereich bewegen.
Man darf nicht vergessen, dass Abschreibungen, Wartungskosten, Energiekosten, Vandalismus und vieles Anderes z.B. auch Fehlinvestitionen, sich alle in irgeneiner Weise auf die Fahrkartenpreise niederschlagen.
Da hast du völlig recht. Deshalb ist ja das Argument der GDL, daß Streckenausschreibungen von den Privatbahnen nur über "Dumpinglöhne" gewonnen werden, Unsinn. Ich finde es eher erstaunlich, daß die DB ihre erheblichen Losgroßenvorteile nicht nutzen kann, um die Ausschreibungen zu gewinnen.

Ich habe auch nicht geschrieben, daß ich gegen ein Streikrecht bin. Ich bin lediglich der Meinung, daß die Lokführer der DB ihrer Firma, der Eisenbahn insgesamt und damit am Ende sich selbst schaden werden. Inofern ist der Streik zumindest riskant.

Gruß Eike
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Beitrag von Breisgauer »

Bayernlover @ 10 Mar 2011, 13:01 hat geschrieben: Du verrennst Dich da gehörig. Auch wenn ich ein großer Fan dieser Art der Fortbewegung bin (flexiblel, schnell, günstig), so ist der Anteil an der Gesamtverkehrsleistung eher gering, auf jeden Fall unter 1%. Vor der Mitfahrzentrale braucht die Bahn wirklich keine Angst haben. Und auch wenn die Parkplätze an den Bahnhöfen überquellen - wenn da 100 Autos stehen, ist das wirklich viel. Da fahren dann aber auch nur 200 Leute mit. Wenn einmal ein Zug kommt, passen um die 400 Leute rein, je nach Zuggattung und Zuglänge auch viel mehr. Wie gesagt, der Eindruck täuscht. Wieviele Fahrten werden denn bei der Mitfahrgelegenheit immer so angeboten? Mehr als fünf Seiten sind eher selten bei Mitfahrgelegenheit.de, das ist wirklich nicht viel.

Abgesehen davon ist es nicht jedermanns Sache, sich bei einem Wildfremden mehrere 100km auf die Rückbank zu setzen, und zwangsläufig bequemer ist es auch nicht, je nach Autotyp. Übrigens steigen mit dem Alter das zur Verfügung stehende Geld (sollte zumindest ;)) und damit auch die Ansprüche an die Art der Beförderung. Komisch dass es meistens junge Leute sind, die mit mir im Auto sitzen :rolleyes:
Das stimmt, aber man muß der Bahn nur wenig wegnehmen. Die Gewinne im Fernverkehr sind marginal und sobald da wenige Prozent der Kunden auf andere Verkehrsmittel umsteigen, verdient die Bahn da nichts mehr. Ganz egal scheint der Bahn aber Mitfahrgelegenheit nicht zu sein, immerhin würde gerade die Werbung in diesem Portal deutlich erhöht:

http://www.mitfahrgelegenheit.de/mitfahrze...011&tolerance=0

Das ist nur ein Weg, der sich aus der Unzufriedenheit mit der Bahn insgesamt resultiert. Zufriedene Fahrgäste hätte keinen Grund, sich auf so was einzulassen ;) Natürlich sind die Lokführer nicht an dem schlechten zustand der Bahn schuldig. Das ändert aber nichts daran, daß zu den vielen Problemen bei der Bahn nun auch noch die totale Unzuverlässigkeit kommt.

Gruß Eike
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Beitrag von riedfritz »

Wenn jetzt aber z.B. die Lehrer streiken würden, würde mich das überhaupt nicht betreffen.
Du bestätigst das von mir Gesagte weitgehend.
In Niedersachsen haben vor ein paar Tagen die Lehrer gestreikt.
Müllabfuhr wird bei uns seit Jahren privat erledigt.
Wenn ich nicht gerade dringend einen Reisepass brauche, interessiert mich nicht, wenn das Rathauspersonal streikt.

Der Bahnstreik trifft mich nicht, weil die Bahnstrecke in der Nähe vor 30 Jahren abgebaut wurde und jetzt ein Radweg ist und sich die Lieferung meines dritten Ferrari dadurch nicht verzögert.

Da wir aber in einer arbeitsteiligen Wirtschaft leben, wirken sich natürlich Störungen in jeder Form irgendwie auch auf die Preise in Form von höheren Lagerkosten oder höheren Transportkosten durch Verlagerung auf andere Transportmittel aus. Jeder Streik ist ein volkswirtschaftlicher Schaden, den beide Tarifparteien zu veranworten haben.

Deshalb aber einer bestimmten Berufsgruppe das Recht auf Streik abzusprechen, wie es manche tun, ist für mich ein Verstoß gegen verfassungsmässig garantierte Versammlungsfreiheit und ein Schritt in Richtung Planwirtschaft.


Viele Grüße,

Fritz
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Beitrag von Breisgauer »

Guido @ 10 Mar 2011, 12:16 hat geschrieben: Herrlich, dieses Forum rettet mir jeden morgen aufs neue den Tag, weil doch immer wieder ein neuer Clown daher gelaufen kommt :lol: :lol: :lol:

Naja, wenn Du dem seine Beiträge mal ließt weißt Du auf welcher Seite der Typ steht, jemand der nie mit der Bahn fährt weils ja soooooooooooooo teuer ist und bla bla blubb ... Man merkt daß der Typ keine Ahnung und sein horizontaler Gartenzaun sehr dicht an der Haustür steht, was willste also erwarten außer polemisches Geschwafel und unfundiertes Gemecker :lol:
Wir alle die sich mit der Bahn als solches beschäftigen wissen daß die Fahrgastzahlen in den letzten Jahren gestiegen sind - und sie werden auch weiter steigen
Du bist alkso ernsthaft der Meinung, die Bahn kann weiter so wirtschaften und die dummen Lemminge fahren trotzdem noch mehr damit? Das klingt bestenfalls naiv, für mich eher arrogant. Die Zukunft wird es zeigen.

Im übrigen schrieb ich "Anteil an der Verkehrsleistung". Falls Dir der Unterschied nicht geläufig sein sollte, schau einfach hier: http://de.wikipedia.org/wiki/Anteil

Gruß Eike
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Beitrag von Bayernlover »

Breisgauer @ 10 Mar 2011, 13:16 hat geschrieben: Das stimmt, aber man muß der Bahn nur wenig wegnehmen. Die Gewinne im Fernverkehr sind marginal und sobald da wenige Prozent der Kunden auf andere Verkehrsmittel umsteigen, verdient die Bahn da nichts mehr.
Kannst Du das auch irgendwie belegen?
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Beitrag von riedfritz »

Breisgauer:
dank Mitfahrgelegenheit bleibt mir das erspart. Meine Pendelkosten sinken um über 50%, Komfort und Zuverlässigkeit sind deutlich höher.
Sicher, der Komfort erhöht sich evtl. schon dadurch, dass man sich den Weg zum nächsten Bahnhof und dort die Parkplatzsuche spart

Ich glaube nicht, dass die "Zuverlässigkeit" wesentlich höher ist, u.a. mit Staus, die Deinen "Fahrplan" umwerfen. Das Risiko eines Unfalls ist wesentlich höher, über regelmäßig steigende Spritkosten regst Du Dich nicht auf?, aber über Streiks im Abstand von 2 bis 3 Jahren!

Vieles ist eben von der Lage von Wohnung und Arbeitsplatz und der jeweiligen Infrastruktur abhängig.

Ich will hier wirklich nicht stänkern, der Mensch ist aber in gewissen Fragen ein Meister der Verdrängung, ob da eine, meinetwegen um 1 Euro billigere Fahrkarte (pro Fahrt), eine andere Entscheidung herbeiführen würde, bleibt fraglich.


Viele Grüße,

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Beitrag von Bayernlover »

riedfritz @ 10 Mar 2011, 13:34 hat geschrieben: Ich glaube nicht, dass die "Zuverlässigkeit" wesentlich höher ist
Doch, sie ist es. In geschätzten 60 Fahrten mit der Mitfahrgelegenheit hatte ich bis jetzt genau einen größeren Stau mit Vollsperrung, der uns 2h gekostet hat. Am Ende waren wir aber trotzdem schneller da als mit der Bahn :lol:
Für mehr Administration. Gegen Sittenverfall. Für den Ausschluss nerviger Weiber.
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Beitrag von ubahnfahrn »

Bayernlover @ 10 Mar 2011, 13:37 hat geschrieben: Doch, sie ist es. In geschätzten 60 Fahrten mit der Mitfahrgelegenheit hatte ich bis jetzt genau einen größeren Stau mit Vollsperrung, der uns 2h gekostet hat. Am Ende waren wir aber trotzdem schneller da als mit der Bahn :lol:
Und die Autobahnen unterhalten sich auch von alleine - jaja :D

Wie siehts denn derzeit mit den Löchern dort aus - da werden in nächster Zeit die Straßenmeister wieder unterwegs sein - aber laß die mal länger streiken :ph34r:
[img]http://img856.imageshack.us/img856/8064 ... eu2011.png[/img]

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Beitrag von Bayernlover »

ubahnfahrn @ 10 Mar 2011, 13:42 hat geschrieben: Und die Autobahnen unterhalten sich auch von alleine - jaja :D
Habe ich das behauptet? Ich wollte nur mal mit dem Märchen aufräumen, dass die Autobahn grundsätzlich nur aus Stau und Stress besteht, alle Leute nur am Unfälle bauen sind und man grundsätzlich nicht ankommt.
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Beitrag von ubahnfahrn »

Bayernlover @ 10 Mar 2011, 13:43 hat geschrieben: Habe ich das behauptet? Ich wollte nur mal mit dem Märchen aufräumen, dass die Autobahn grundsätzlich nur aus Stau und Stress besteht, alle Leute nur am Unfälle bauen sind und man grundsätzlich nicht ankommt.
Wart mal ab, auch die Autobahnen werden bald massenhaft in Streik treten - sind nicht mehr die jüngsten ;) :lol:
[img]http://img856.imageshack.us/img856/8064 ... eu2011.png[/img]

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Beitrag von Flo_K »

Wieviel Themen werden hier eigentlich gerade durcheinander geschmissen? Es geht hier um die Streiks der Mitarbeiter, bzw. der GDL-Mitglieder (es sind ja noch nicht mal alle Mitarbeiter). Und da ist die Sache doch eigentlich ganz einfach. Die streiken, was (davon gehe ich jetzt mal aus) ihr gutes Recht ist, für ihre Ziele. Dafür haben wir in diesem Lande Gewerkschaften. Die Streikenden dann mal eben als "die Bahn" zu bezeichnen und ihnen Fahrpreiserhöhungen anzukreiden ist nicht nur, aber in jedem Falle, formal falsch. Das Unternehmen Bahn erhöht die Preise und nicht die Mitarbeiter. Und Arbeitnehmer, die für ihre Forderungen in den Streik treten, können doch nicht sagen: "Ach, die Menschen differenzieren nicht zwischen uns und unserem Arbeitgeber, lassen wir das mit dem Streik lieber". Dann kann man das Steiken gleich lassen, denn ein Streik bei der Bahn wird IMMER sehr viele treffen und somit gegen die Bahn aufbringen. Im Gegenteil. Der Streik lebt ja gerade auch von diesem öffentlichen Druck und Missfallen. Ansonsten könnte es der Bahn ja völlig wurscht sein, wenn gestreikt wird. Bei einem Streik geht es nicht darum, sich der Mehrheitsmeinung der Bevölkerung anzuschließen. Wer sagt überhaupt, dass wirklich die Mehrheit der Menschen kein Verständnis für den Streik hat?

Ob die Forderungen berechtigt sind steht erstmal auf einem ganz anderen Blatt und dazu will und kann ich nichts sagen. Jedenfalls fordert hier niemand 100% mehr Lohn, wie in früheren Zeiten in Großbritannien, als sogar die Gewerkschaften selbst sagten, sie seien zu mächtig.
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Beitrag von Breisgauer »

Bayernlover @ 10 Mar 2011, 13:26 hat geschrieben: Kannst Du das auch irgendwie belegen?
Die Bahn erwirtschaft nach Zuschüssen ja bereits jetzt ein Defizit. Vor Zuschüssen wird ein geringer Gewinn ausgewiesen.

Nehemn wir mal folgende Eckdaten an:

Umsatzrendite 5%
Fixkostenanteil 60%.

Das würde bedeuten, daß 8.3% der Fahrgäste den ganzen Gewinn erwirtschaften. Sinkt die Fahrgastanzahl um 8.3%, ist der Gewinn 0. (5%/60%*100)

Sicher kennt hier jemand die genauen Daten. Das Ergebnis bleibt aber ungefähr in deisem Bereich zwischen 5 und 10%.

5% Umsatzrendite stimmen nur für den Gesamtkonzern. Im Fernverkehr ist diese natürlich deutlich geringer. Hier reichen wesentlich weniger als 8.3%, um in die Verlustzone zu rutschen. Der Hebel funktioniert natürlich auch in die andere Richtung: Bei Unternehmen mit sehr hohem Fixkostenanteil bringen schon geringe Umsatzzuwächse eine erhebliche Verbesserung der Ertragssituation. Leider tut die Bahn seit Jahren alles, um das zu verhindern.

Gruß Eike
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Beitrag von Breisgauer »

riedfritz @ 10 Mar 2011, 13:34 hat geschrieben: Breisgauer:

Sicher, der Komfort erhöht sich evtl. schon dadurch, dass man sich den Weg zum nächsten Bahnhof und dort die Parkplatzsuche spart

Ich glaube nicht, dass die "Zuverlässigkeit" wesentlich höher ist, u.a. mit Staus, die Deinen "Fahrplan" umwerfen. Das Risiko eines Unfalls ist wesentlich höher, über regelmäßig steigende Spritkosten regst Du Dich nicht auf?, aber über Streiks im Abstand von 2 bis 3 Jahren!

Vieles ist eben von der Lage von Wohnung und Arbeitsplatz und der jeweiligen Infrastruktur abhängig.

Ich will hier wirklich nicht stänkern, der Mensch ist aber in gewissen Fragen ein Meister der Verdrängung, ob da eine, meinetwegen um 1 Euro billigere Fahrkarte (pro Fahrt), eine andere Entscheidung herbeiführen würde, bleibt fraglich.


Viele Grüße,

Fritz
Zum Bahnhof muß man ja witzigerweise meistens trotzdem, also Anfahrt und Ankunft sind mit der Bahn durchaus vergleichbar.

Zuverlässigkeit ist jetzt schwer zu definieren: Auf der Strecke Freiburg München ist die Fahrzeit der Bahn 1-1,5 Stunden länger als die mit dem Auto. Das ist man eigentlich nie "unpünktlich", sondern spart im Laufe des Jahres einige Tage ein. Auf einer besser ausgebauten Strecke sieht es für die Bahn natürlich beseer aus. Trotzdem kommt die Bahn ja nicht nur bei Streiks zu spät, sondern "irgendwas ist immer". Die Summe der Stunden, die man im Jahr im Stau verliert, sind definitiv nicht höher als die Summer der Verspätungen der Bahn.

1€ Fahrpreissenkung bringen da nichts, ich halte die Fahrpreise für mindestens 40% zu hoch. Und 60% des jetzigen Fahrpreises wären auch nur gerechtfertigt, wenn die Zuverlässigkeit deutlich gesteigert würde. Auf diese Zahlen komme ich, weil die variablen Kosten meines PKw bei va. 0,22€ / Km liegen. In diesem Zusammenhang finde ich ca. 0,23€ / Km Normalfahrpreis bei der Bahn schon heftig. Mir ist bis heute nicht klar, warum die Bahn so teuer ist und obendrein nach Zuschüssen noch erhebliche Derfizite verursacht.

Um zum Streik zurückzukommen: Die wirtschaftliche Lage der Bahn ist desaströs. Trotzdem fordern Mitarbeiter weitere ehebliche Einkommensverbesserungen. Wenn die Bahn entsprechende Gewinne erwirtschaften würde, wäre das nachvollziehbar. Aber etwas zu fordern, was nicht erwirtschaftet wurde und am Ende direkt aus dem Steuertopf kommt, kann auf Dauer nicht funktionieren.

Gruß Eike
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Beitrag von Bayernlover »

Breisgauer @ 10 Mar 2011, 14:14 hat geschrieben: Um zum Streik zurückzukommen: Die wirtschaftliche Lage der Bahn ist desaströs. Trotzdem fordern Mitarbeiter weitere ehebliche Einkommensverbesserungen. Wenn die Bahn entsprechende Gewinne erwirtschaften würde, wäre das nachvollziehbar. Aber etwas zu fordern, was nicht erwirtschaftet wurde und am Ende direkt aus dem Steuertopf kommt, kann auf Dauer nicht funktionieren.
Mitarbeiter der Straßenmeisterei und anderen öffentlichen Unternehmen sprichst Du also auch das Recht auf eine angemessene Bezahlung ab? Die meisten Dinge, die der öffentlichen Daseinsvorsorge dienen, sind defizitär. Das darf man aber nicht auf dem Rücken der Mitarbeiter ausgetragen. Auch wenn ich nicht mit allen Zielen konform gehe, so ist die annähernd gleiche Bezahlung aller Tf doch ein gutes Ziel.
Für mehr Administration. Gegen Sittenverfall. Für den Ausschluss nerviger Weiber.
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Beitrag von riedfritz »

Hallo Breisgauer!
Ohne es jetzt schlüssig beweisen zu können, glaube ich Deine ganze Berechnung nicht.

Meines Wissens, ist der Nahverkehr der Großstädte der Verlustbringer (Berlin hat m.E. nur durch Herunterwirtschaften des gesamten Rollmaterials keine Verluste), der Fernverkehr hat bisher Gewinn erwirtschaftet. Den Güterverkehr hast Du gar nicht erwähnt.

Durch Bilanzierungstricks hat man versucht, die DB zur Börse zu bringen, hatte es natürlich viel schwerer, weil inzwischen die Tricksereien der Telekom aufgekommen waren und Keiner den Versprechungen mehr glaubte.
Politischer Wille und wirtschaftliche Vernunft sind halt oft zwei Paar Schuhe!
(siehe auch die Diskussion Stuttgart21)


Viele Grüße,

Fritz

Tut mir leid, hat wieder wenig mit dem Streik zu tun!!!
[font=Arial]Meine Vorbildfotos unter [/font]Meine Eisenbahnfotos
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Beitrag von Bayernlover »

riedfritz @ 10 Mar 2011, 14:19 hat geschrieben: Meines Wissens, ist der Nahverkehr der Großstädte der Verlustbringer
Nein das stimmt nicht, da man ja zusätzlich zu den Fahrgeldeinnahmen noch die Zuschüsse vom Land bekommt. In sich wirft das ganze dann wohl doch Gewinn an die Bahn ab, auch wenn dieser aus Steuertöpfen kommt. Der Fernverkehr kann auch nur wirtschaftlich gefahren werden, weil jegliche Investition in die Infrastruktur größtenteils vom Steuerzahler geleistet wird. Auch von denen, die sie nie nutzen. Und ob SFS zur Daseinsvorsorge gehören - nun, daran habe ich meine Zweifel.
Für mehr Administration. Gegen Sittenverfall. Für den Ausschluss nerviger Weiber.
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Beitrag von riedfritz »

Hallo Breisgauer,

Deine Berechnungen und der Vergleich sind Augenwischerei!
weil die variablen Kosten meines PKw bei va. 0,22€ / Km liegen
Deine Fixkosten vergisst Du vollkommen, die Bahn kann aber die Fixkosten beim Fahrkartenverkauf nicht einfach unter den Tisch fallen lassen!

Für die Werbung und für Sonderfahrkarten (u.a. Bahncards usw.) erreicht sie den von Dir genannten Kilometerpreis ja gar nicht, sodass der Durchschnittspreis pro km niedriger ist.


Viele Grüße,

Fritz
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Beitrag von Bayernlover »

riedfritz @ 10 Mar 2011, 14:32 hat geschrieben: Deine Berechnungen und der Vergleich sind Augenwischerei!
Nein, sind sie nicht. Gestern oder vorgestern habe ich hier mal ausgerechnet, dass ein nagelneuer Golf Diesel bei 15.000km Fahrleistung in etwa 35 Cent/km kostet. Die 22 Cent sind also nicht so falsch.
Für mehr Administration. Gegen Sittenverfall. Für den Ausschluss nerviger Weiber.
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