Streiks bei der deutschen Bahn im Jahr 2010 / 2011

Alles über Eisenbahn, was woanders nicht passt.
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riedfritz
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Beitrag von riedfritz »

(ET 423 @ 2 Apr 2011, 11:53)
Ansichtssache - aber um die Sache zu Ende zu spinnen, ok: Der Chinese also erhält mehr Geld, der Deutsche weniger - wo treffen sie sich? Bei 800EUR, bei 1000EUR? Davon kann man in China evtl. gut leben (ich habe ehrlich keine Ahnung), aber in Deutschland ist man damit ein Fall für die Sozialhilfe. Globalisierung hin oder her, man arbeitet doch noch, um zu leben und nicht umgekehrt, oder?

Dem ist beileibe nicht so!
Seit die Tschechen oder Polen die Möglichkeit haben, ins Ausland zu fahren bzw. mit westlichen Ländern Handel zu treiben, ist deren Inflationsrate zweistellig. Die Güter, für die wir in Relation zum Einkommen wenig bezahlen, sind dort noch Luxusgüter. Da der Geldwert nichts Feststehendes ist, sondern eine Relation aus Warenumlauf und Geldmenge, ergibt sich in Ländern, wo ein Geldmengenüberschuss durch bessere Verdienstmöglichkeiten (z.B. ausländischen Firmen, die dort zwar "billig" produzieren, aber doch besser zahlen als die Inländer) und mehr Arbeitsverhältnisse ein Geldüberschuss, der einen Anstieg der Preise bewirkt.

Die Angst vor 40 Jahren, Japan könnte mit seinen "Billigautos" die deutsche Autoproduktion nennenswert schädigen, hat sich als unbegründet erwiesen, da auch die Japaner über diese Schiene ihren Lebensstandard steigerten und höhere Löhne erzwangen. (Ein Auto aus Deutschland dient dort zum Nachweis, dass man erfolgreich ist!)
Ähnlich wird es in China laufen. Derjenige der jahrelang kein Telefon hatte, wird sich irgendwann ein Handy leisten wollen oder einen PC und sein Fahrrad durch ein Motorrad ersetzen. Die Bedürfnisse werden steigen und Chinas Waren im Ausland verteuern.

Fazit: eine Lohnangleichung zieht auch eine Angleichung der Lebensbedingungen nach sich. Da China auf Jahrzehnte hinaus nicht in der Lage sein wird, den Bedarf im Inland durch Eigenprodukte zu decken, sind sie auf den Import weiterhin angewiesen.


Viele Grüße,

Fritz
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Galaxy
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Beitrag von Galaxy »

riedfritz @ 3 Apr 2011, 11:40 hat geschrieben:
(ET 423 @ 2 Apr 2011, 11:53)

Ähnlich wird es in China laufen. Derjenige der jahrelang kein Telefon hatte, wird sich irgendwann ein Handy leisten wollen oder einen PC und sein Fahrrad durch ein Motorrad ersetzen. Die Bedürfnisse werden steigen und Chinas Waren im Ausland verteuern.

Fazit: eine Lohnangleichung zieht auch eine Angleichung der Lebensbedingungen nach sich. Da China auf Jahrzehnte hinaus nicht in der Lage sein wird, den Bedarf im Inland durch Eigenprodukte zu decken, sind sie auf den Import weiterhin angewiesen.


Viele Grüße,

Fritz
Es ist ja jetzt schon so das Firmen wie Kleidungsunternehmen China verlassen weil es dort zu teuer ist, und stattdessen Länder wie Vietnam aufsuchen.
Martin H.
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Beitrag von Martin H. »

Da es noch nicht geschrieben wurde, Veolia sperrt in fast allen Bahnunternehmen die Lokführer der GDL noch das ganze Wochenende aus, also über den Streik hinaus. Weiterhin ist es eine selektive Aussperrung. Eigentlich alle oder keiner, es sind wiedermal die Gerichte bemüht.
Zitat von mitteldeutsche-regiobahn.de Aufgrund der Weiterführung der Arbeitskampfmaßnahmen (durch die Geschäftsführung in Form von Aussperrungen der Lokführer, der Autor) auch am 02.04.2011 treten am heutigen Samstag folgende Veränderungen in Kraft:  Ausfall mrb 5 (Leipzig Hbf - Flughafen Leipzig/Halle) ganztägig  Reisende nutzen bitte die Züge der Deutschen Bahn AG.
Zitat von nord-ostsee-bahn.de Aufgrund der Weiterführung der Arbeitskampfmaßnahmen (durch die Geschäftsführung in Form von Aussperrungen der Lokführer, der Autor) verkehren nur folgende unserer Züge laut Fahrplan:
Zitat von hex-online.de Die HEX-Züge fahren an diesem Wochenende wieder uneingeschränkt auf der Hauptstrecke zwischen Halberstadt und Halle (Saale).  Schienenersatzverkehr fährt an diesem Wochenende für die Relationen Halberstadt-Vienenburg
Schienenersatzverkehr fährt an diesem Wochenende für die Relationen Halberstadt-Thale und Halberstadt-Blankenburg (Harz).
Und das sind alles nur die geplanten Ausfälle, Spontanausfälle dürfte es noch zusätzlich geben.

Und so weiter und so fort...
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Autobahn
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Beitrag von Autobahn »

Martin H. @ 3 Apr 2011, 15:53 hat geschrieben:Da es noch nicht geschrieben wurde, Veolia sperrt in fast allen Bahnunternehmen die Lokführer der GDL noch das ganze Wochenende aus, also über den Streik hinaus. Weiterhin ist es eine selektive Aussperrung. Eigentlich alle oder keiner, es sind wiedermal die Gerichte bemüht.
Die Rechtsprechung stammt noch aus der Zeit, als es hieß: "Ein Unternehmen, ein Tarifvertrag." Die GDL hat aber dafür gekämpft, das es nicht so ist.
Der Kapitalismus ist so alt wie die Menschheit, der Sozialismus ist nur Siebzig geworden. Er hatte keine Krise, er hatte kein Kapital.
riedfritz
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Beitrag von riedfritz »

Die Rechtsprechung stammt noch aus der Zeit, als es hieß: "Ein Unternehmen, ein Tarifvertrag." Die GDL hat aber dafür gekämpft, das es nicht so ist.


Mit der Auflösung des Grundsatzes: "Ein Unternehmen, ein Tarifverrag" hat aber nicht die GdL angefangen, sondern die Klinikärzte (Marburger Bund) und die "Vereinigung Cockpit" für die Piloten.

Wie diese Arbeitskämpfe ausgehen, wird eine spannende Sache. Wieder einmal müssen Gerichte das entscheiden, was durch Politiker aller Couleur auf die lange Bank geschoben wurde.


Viele Grüße,

Fritz
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Martin H.
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Beitrag von Martin H. »

Die GDL hat heute in einem einstweiligen Verfügungsverfahren gegen die Aussperrung der Lokomotivführer der Ostseeland Verkehr GmbH (OLA) einen vollen Erfolg erzielt. Das Arbeitsgericht Frankfurt stellte die Rechtswidrigkeit der selektiven Aussperrung der streikenden GDL-Mitglieder fest.


http://www.gdl.de/pmwiki.php?n=Aktuell.Aus...?action=overlay
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Autobahn
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Beitrag von Autobahn »

@ riedfritz

Cokpit und der Marburger Bund sind zwar Spartengewerkschaften, aber es gibt bei den Piloten und bei den Klinikärzten keinen, der sich von Verdi vertreten möchte.

Aber wie recht Du hast.

Bei dem Streik von 2007 hat die GDL sie zumindest durchgesetzt, dass sie bei der DB als alleinige Vertretung der Lokführer anerkannt wird. Bei den Privaten ist das aber nicht so, es gibt sehr viele – und bei einigen Unternehmen sogar die Mehrheit – die in der EVG geblieben ist und die sich nicht im Traum vorstellen können, in die GDL zu wechseln. Und daher gibt es für die Privaten keinen Grund, das gleiche, wie die DB zu machen.

Die Privaten haben aber immer der GDL Gespräche über Haustarifverträge angeboten, die von der GDL nicht angenommen wurden oder als „nicht verhandelbar“ abgelehnt wurden. Stets mit dem Hinweis, dass es sich nicht um einen BuRaLfTV handelt. Doch diesen kann ein einzelnes Unternehmen gar nicht abschießen, sondern nur ein Arbeitgeberverband (dem dann auch noch die DB angehören muss). Selbst inhaltsgleiche Haustarifverträge tragen aber nur mal nicht den Namen BuRaLfTV. Und wenn von 60 Lokführern nur 13 (21,6 Prozent) in der GDL (wie bei der Ostseeland Verkehr) sind, die restlichen aber in der EVU, so muss sie das Schlucken.

Die von der GDL unterstütze Pluralität und die Koalitionsfreiheit wird ab absurdum geführt, wenn die GDL das Alleinvertretungsrecht für die Lokführer beansprucht. Sie war ja zur Schlichtung eingeladen, aber sich hat sich verweigert. Also ist der Alleinvertretungsanspruch hinfällig.

Die Aussperrung ist in einem Tarifkonflikt ein legitimes Mittel der Arbeitgeberseite. Führer war es einfach, „eine Gewerkschaft vs. ein Unternehmen“. Das Kalkül der GDL liegt darin, dass die Arbeitgeber nicht aussperren, weil sie dann ja auch EVU-Mitglieder träfen würden, die aber eigentlich Arbeitswillig sind und mit denen ein Tarifvertrag vorhanden ist. Und eine Aussperrung während eines laufenden Tarifvertrages ist nicht möglich.

Es bleibt die „partielle Aussperrung“ (der Mitglieder einer Gewerkschaft) als Kampfmittel der Arbeitgeber, die ist aber – noch – verboten. Wenn der BHG entscheidet, das konkurriere Arbeitnehmervertreter (Gewerkschaften) für eine Berufssparte zugelassen sind, so muss er auch entscheiden, dass eine „selektive Aussperrung“ zulässig ist.

Von den Anwälten von Veolia schon weise vorausgedacht, von Anwälten der GDL aber nicht ansatzweise ins Kalkül gezogen. Und doch nicht? Anwälte verdienen nur an Prozesskosten, der Rest ist nebensächlich.

@ Martin H.

Wir sehen uns vor dem BGH (natürlich nicht wir beide, ich meine die GDL und Veolia – und in geheimen die vielen andern EVU. Ja ich meine Alle.)

Alles andere habe ich oben gesagt.
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Boris Merath
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Beitrag von Boris Merath »

rockstar84 @ 1 Apr 2011, 22:45 hat geschrieben: Ist das denn so ungewöhnlich? Das gibt es doch von KiK wo Billigprodukte aus Bangladesh die von Arbeiterinnen, die 30 Euro im Monat verdienen, produziert werden verkauft werden bis zu Firmen für "Trockenbau und Malerarbeiten" die von irgendwelchen ungelernten meist polnischer Herkunft betrieben werden...
Macht es das besser?
Wirtschaftliche Globalisierung wie wir sie derzeit betreiben bringt zwangsläufig auch soziale Globalisierung mit, da sich die Arbeitskraft und das Preisniveau international angleichen müssen um konkurrenzfähig zu sein.
Müssen tun sie gar nichts - und erst recht nicht in Bereichen, die mit der Globalisierung nichts zu tun haben. Den Lokführer oder den Verkäufer bei Kik kann man nicht globalisieren - oder willst Du künftig in Australien mit der Bahn von München nach Berlin fahren?

Problematisch ist die Globalisierung in der Industrie.
Das ist absolut ein Schritt in die richtige Richtung im Sinne globaler sozialer Gerechtigkeit - es ist aber leider ein Problem für die meisten Menschen, die in den Ländern leben in denen das Lohnniveau sinkt da die meisten es entweder nicht verstehen oder nicht verstehen wollen da sie einfach nicht auf "ihr Geld" verzichten wollen nur damit es "irgendeinem Chinesen" besser geht...
Das halte ich ehrlich gesagt für sehr weit hergeholt und blauäugig, in die Globalisierung ein Entstehen globaler sozialer Gerechtigkeit hereinzuprojizieren.
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.

Fahrdienstvorschrift bayerische Staatsbahnen 1876
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rockstar84
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Beitrag von rockstar84 »

Boris Merath @ 4 Apr 2011, 19:24 hat geschrieben: Macht es das besser?


Den Lokführer oder den Verkäufer bei Kik kann man nicht globalisieren - oder willst Du künftig in Australien mit der Bahn von München nach Berlin fahren?
Besser macht es das nicht, aber es lässt sich wohl kaum noch verhindern.

Und natürlich beeinflusst die Globalisierung alle Bereiche der Wirtschaft da sich innerhalb einer jeden Volkswirtschaft die Niveaus von Preisen, Löhnen etc. ungefähr angleichen. In unserer globalisierten Welt konkurrieren ganze Volkswirtschaften miteinander. Daher stehen alle in Konkurrenz miteinander.

Und übrigens was den direkten Bezug zur Bahn angeht: Da sieht man die Globalisierung deutlich daran, dass ausländische Unternehmen hier fahren (Keolis, Arriva,...) und die DB in verschiedenen Ländern beteiligungen hält... Zitat von der Startseite von db-international.de "Projektentwicklung – Consulting – Systemintegration: DB International gestaltet weltweit den Verkehr. Kundenfreundlich, innovativ, ökologisch und ökonomisch sinnvoll. Ob Personennah-, Regional-, Fern- oder Hochgeschwindigkeitsverkehr oder in der Logistik der Warenströme. "
Die "Harlingerland" ist die längste der drei Wangerooge-Fähren und wurde 1979 von der Werft Schürenstedt in Bardenfleth gebaut. Geschwindigkeit: 11,00 kn (21 km/h) Antriebsleistung: 820 kW Vermessung: 477 BRZ Motoren: 4 Fahrgäste: 635 Personen
Das Schiff ist in Besitz der Schiffahrt und Inselbahn Wangerooge, welche eine Tochtergesellschaft von DB AutoZug ist, welche eine Tochter von DB Fernverkehr ist.
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TGVFan
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Beitrag von TGVFan »

Antwort auf den offenen Brief der G6:

http://cache.gdl.de/uploads/Aktuell/Telegr...ramm-1301940274


Aktuelles
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Iarn
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Beitrag von Iarn »

Presseinformation Arbeitsgericht Frankfurt am Main Einstweilige Verfügung im Tarifkonflikt der GDL mit privaten Schienenpersonennahverkehrsunternehmen
Das Gericht hat zur Begründung seiner stattgebenden Entscheidung im Wesentlichen ausgeführt, es liege eine unzulässige „Selektiv-Aussperrung“ vor, denn die Ostseeland Verkehr GmbH habe nur die 13 Lokomotivführer von ca. 80 Lokomotivführern insgesamt ausgesperrt, die am 31. März 2011 in der Zeit zwischen 3.00 Uhr und 16.00 Uhr am Streik teilgenommen haben. Da die Aussperrung durch die Ostseeland Verkehr GmbH über das zwischenzeitliche Streikende am Samstag, 2. April 2011, 2.00 Uhr, hinaus bis Montag, 4. April 2011, 2.00 Uhr, andauere, handele es sich um eine nicht gerechtfertigte Ungleichbehandlung der Streikteilnehmer.
Autonome Volksfront für die Wiedererrichtung der klassischen 22er Tram in München
Nicht zu verwechseln mit der Populären Front
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JNK
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Beitrag von JNK »

Tarifstreit Lokführer streiken ab Donnerstag

Reisende in Privatbahnen müssen sich erneut auf Zugausfälle und -verspätungen einstellen. Die Lokführer der Gewerkschaft GDL lassen wieder ihre Bahnen stehen.
http://www.zeit.de/reisen/2011-04/bahn-streik
hauseltr
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Beitrag von hauseltr »

15.04.2011, 15:46
Ende des Tarifstreits
Bahn-Lokführer bekommen zwei Prozent mehr
Für die rund 20.000 Lokführer der Deutschen Bahn gibt es mehr Geld. Nach neunmonatigen Verhandlungen und zwischenzeitlichen Streiks stehen die Details des Haustarifvertrags fest. Bei der Konkurrenz wird aber weiter gestreikt.
Die Löhne sollen demnach um zwei Prozent zulegen.

2 %? Mal sehen, wie die GDL das wieder schön rechnet, damit wieder mindestens die geforderten 5 % bei rauskommen.

Auch bei der letzten riesigen Lohnerhöhnung beklagten sich ja nicht wenige Lokführer, da unter dem Strich für sie fast ein 0 % Ergebnis dabei heraus kam!

http://www.ftd.de/unternehmen/handel-diens...r/60040106.html
Guido
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Beitrag von Guido »

hauseltr @ 15 Apr 2011, 16:07 hat geschrieben: Die Löhne sollen demnach um zwei Prozent zulegen.
Rückwirkend zum Januar übrigens ...


Na mal schauen, was da sonst noch so bei ist, was ich bislang durch die Medien mitbekommen habe ist ja nicht viel. Aber 2% das ist ja echt der Hammer, da muß man jetzt schon auf die Knie fallen und laut DANKE schreien, da hat sich der große Streik ja wirklich voll gelohnt, ich glaub ich flieg davon nach Hawaii zum Urlaub machen ...
Gruß, Guido

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Electrification
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Beitrag von Electrification »

Guido @ 15 Apr 2011, 17:07 hat geschrieben: Rückwirkend zum Januar übrigens ...


Na mal schauen, was da sonst noch so bei ist, was ich bislang durch die Medien mitbekommen habe ist ja nicht viel. Aber 2% das ist ja echt der Hammer, da muß man jetzt schon auf die Knie fallen und laut DANKE schreien, da hat sich der große Streik ja wirklich voll gelohnt, ich glaub ich flieg davon nach Hawaii zum Urlaub machen ...
Europas schlechtest bezahlte Eisenbahner (im Vergleich zum Landesdurchschnitt) werden diesen Titel auf Jahre nicht abgeben. Im Grunde sind die deutschen Gehälter in der Branche ein schlechter Witz und das bei einem Tf-Mangel von über 1000 P, dazu der demografische Wandel und die Wirtschaftslage.
CGT & Co., wollt ihr nicht expandieren?
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TGVFan
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Beitrag von TGVFan »

Guido @ 15 Apr 2011, 17:07 hat geschrieben:Na mal schauen, was da sonst noch so bei ist
- zum ersten Mal einen Kündigungsschutz
- sowie eine finanzielle Absicherung beim gesundheitsbedingten Verlust der Lokführerlizenz erhalten
- Eine arbeitgeberfinanzierte betriebliche Altersversorgung
- und eine noch auszugestaltende tarifliche Altersteilzeitregelung befinden sich ebenfalls im Paket
- Weitere Verbesserungen gab es auch bei den Qualifizierungsbestimmungen. Die Mindestausbildungsdauer wurde um mehr als 300 auf 1250 Stunden erhöht
- In einem separaten Tarifvertrag wurde speziell der zwingende Schutz der Lokomotivführer bei einem Betreiberwechsel geregelt.
- Wichtig dabei ist, dass die bisherige Berufserfahrung voll anerkannt wird.
- So konnte die GDL neben der Erhöhung einiger Zulagen auch den Zeitzuschlag für Nachtarbeit verbessern
- Weiterhin wurde eine Sprachzulage für Auslandslokomotivführer und eine Ausbilderzulage vereinbart
- Zudem erreichte die GDL wichtige Verbesserungen im Arbeitszeitbereich, wie beispielsweise bei den Wochenendruhen und der Absage von Arbeit.
- Darüber hinaus erhalten die Lokomotivführer künftig einen vom Arbeitgeber gewährten besonderen Rechtschutz zur Durchsetzung ihrer
zivilrechtlichen Ansprüche gegenüber Dritten, die im Zusammenhang mit dem Arbeitsverhältnis, beispielsweise bei Eisenbahnunfällen, entstehen können.
Guido @ 15 Apr 2011, 17:07 hat geschrieben:was ich bislang durch die Medien mitbekommen habe ist ja nicht viel.
Ja Ja, die Medien :rolleyes:
Guido @ 15 Apr 2011, 17:07 hat geschrieben:Aber 2% das ist ja echt der Hammer, da muß man jetzt schon auf die Knie fallen und laut DANKE schreien, da hat sich der große Streik ja wirklich voll gelohnt, ich glaub ich flieg davon nach Hawaii zum Urlaub machen ...
Ging der GDL auch nicht ums Geld, sondern überwiegend um andere Dinge die oben genannt wurden.
hauseltr @ 15 Apr 2011, 16:07 hat geschrieben:2 %? Mal sehen, wie die GDL das wieder schön rechnet, damit wieder mindestens die geforderten 5 % bei rauskommen.
Die GDL hat viel erreicht

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Beitrag von Electrification »

Der große Schwindel "Privat"bahnen, hier nachzulesen:
Der große Bahnschwindel
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Beitrag von Guido »

Diesmal fast ohne Vorwarnzeit ...

60-Stunden-Streik - stern.de

60 Stunden Streik - gdl.de

Von heute, Montag, dem 18.04., 14 Uhr bis Donnerstag, dem 21. April 2011, 2 Uhr werden die Privatbahnen für insgesamt 60 Stunden bestreikt. Dieses ist damit der längste Streik bislang.
Gruß, Guido

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Tequila
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Beitrag von Tequila »

Hm Mist, ich habe schon beim letzten Streik meine Fahrt verschoben, wurde anschließend noch zwei Tage mit SEV und dadurch wegfallendem Umstieg "beglückt" (1,5 Stunden wollte ich nun nicht auf den nächsten Zug warten) und jetzt wollte ich morgen die Leistungen der Veolia Verkehr ST in Anspruch nehmen, weil der Termin nicht mehr aufzuschieben ist. Und gerade diese Gesellschaft ist in der Vergangenheit durch sehr viele ausfallende Züge in den Streiks aufgefallen.

Das soll kein Meckern sein, sondern nur eine reine Feststellung. Den Eisenbahnern wünsche ich ehrlich viel Erfolg für den weiteren Tarifkonflikt!
02.05.1996 - 27.05.2000: RE 4 Halle - Halberstadt - Goslar
28.05.2000 - 04.11.2000: RE 4 Halle - Halberstadt - Goslar - Hildesheim
05.11.2000 - 13.12.2014: RE 4 Halle - Halberstadt - Bad Harzburg - Hildesheim - Hannover
ab 14.12.2014: RE 4 Halle - Halberstadt - Goslar
Der ZGB beschloß im Rahmen des Regionalbahnkonzepts 2014+ zusammen mit der LNVG und RH das Brechen des RE 4 in Goslar zugunsten eines fahrzeugreinen Echtstundentaktes auf Bad Harzburg - Hannover!
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Beitrag von mapic »

Electrification @ 16 Apr 2011, 21:40 hat geschrieben:Der große Schwindel "Privat"bahnen, hier nachzulesen:
Der große Bahnschwindel
Oh ja, welch eine großartige, neue Erkenntnis. :blink: :lol:
Dumm nur, dass der Begriff "Privatbahn" eigentlich nur umgangssprachlich ist, denn offiziell nennt sich das ganze "nichtbundeseigene Eisenbahn", und schon ist es überhaupt kein "Schwindel" mehr.

Und ich dachte immer, die FAZ wäre einigermaßen seriös, naja.....
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josuav
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Beitrag von josuav »

Dringende Frage zum ALEX, der heute bestreikt wird, ich muss zugeben, ich blicke beim Ersatzfahrplan nicht durch: Wird der letzte ALEX von München nach Regensburg ([acronym title="MH: München Hbf <Bf>"]MH[/acronym] ab 23:55 Uhr) planmäßig verkehren?

Hier sind nur wenige Züge aufgelistet:

http://mobil-mit-alex.de/de?t=/contentMana...D=1301501361855
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Beitrag von Guido »

josuav @ 18 Apr 2011, 18:04 hat geschrieben: Hier sind nur wenige Züge aufgelistet:
Und das sind die die ausfallen ... steht da deiner drin? Nöö, also wird er warscheinlich fahren. Sicher ist das aber nicht, da Ziel eines Streikes ja ist daß möglichst viele Züge ausfallen.
Gruß, Guido

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Beitrag von josuav »

Ah, danke, ich bin über die Überschrift gestolpert "Für den 18.04. gilt vorerst folgende Regelung beim alex Nord:", aber unten steht ja dann "Ausfall von" "bis", dann sind das gar nicht so viele Züge. :)
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Beitrag von TGVFan »

Claus Weselsky in der Live-Diskussionssendung "Redezeit"

Das Thema in der NDR Info Redezeit am Dienstag ab 21.05 Uhr.

"Ist der Streik noch gerechtfertigt? Haben die Lokführer eine zu große Macht über den Verkehr? Was verdienen sie eigentlich und was sind genau ihre Forderungen? Das Thema ist das Thema in der NDR Info Redezeit am Dienstag ab 21.05 Uhr"

http://www.ndr.de/info/programm/sendungen/...nstreik329.html

http://www.gdl.de/pmwiki.php?n=Aktuell.Tel...?action=overlay

Wer interesse hat.
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Beitrag von Galaxy »

mapic @ 18 Apr 2011, 13:27 hat geschrieben:
Electrification @ 16 Apr 2011, 21:40 hat geschrieben:Der große Schwindel "Privat"bahnen, hier nachzulesen:
Der große Bahnschwindel
Oh ja, welch eine großartige, neue Erkenntnis. :blink: :lol:
Dumm nur, dass der Begriff "Privatbahn" eigentlich nur umgangssprachlich ist, denn offiziell nennt sich das ganze "nichtbundeseigene Eisenbahn", und schon ist es überhaupt kein "Schwindel" mehr.

Und ich dachte immer, die FAZ wäre einigermaßen seriös, naja.....
Die GDL redet aber von Privatbahnen.


Die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) ruft die Lokomotivführer der privaten Eisenbahnverkehrsunternehmen (Liste) von Montag, dem 18. April, von 14 Uhr bis Donnerstag, dem 21. April 2011, 2 Uhr zu einem 60 Stunden anhaltenden Arbeitskampf auf.

http://www.gdl.de/pmwiki.php?n=Aktuell.Pre...?action=overlay

Ist besseres PR. Bei Privat denken die meisten an Kapitalisten. :D
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Beitrag von TGVFan »

Für alle die es sich mal anhören wollen, was Herr Weselsky und Co. zusagen haben:

http://www.ndr.de/info/audio70163_podcast-...odcast4124.html
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Beitrag von Einsamer_Wolf86 »

Der Streik bei den Privaten geht in die nächste Runde, ab Heute, 14 Uhr! das ganze geht für 72 Stunden so...
So kams zumindest eben im Radio
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Beitrag von Autobahn »

Einsamer_Wolf86 @ 3 May 2011, 07:49 hat geschrieben:Der Streik bei den Privaten geht in die nächste Runde, ab Heute, 14 Uhr! das ganze geht für 72 Stunden so...
So kams zumindest eben im Radio
Aber nicht bei allen :P

Hier lesen!
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Br151
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Beitrag von Br151 »

Ich stelle mir gerade die Frage;

Wie reagiert man bei neuen Ausschreibungen auf die Verweigerungshaltung mancher EVU's???

Also werden die dann nicht von vornherein ausgeschlossen um sicheren Eisenbahnverkehr zu gewährleisten oder ist das z.B der BEG egal??

*****
Also ich maße mir nicht an BEG zu spielen, aber wäre es nicht besser solchen EVU's keine weiteren Strecken mehr zu geben? Denn dort wird andauern gestreikt und der Eisenbahnverkehr kommt teilweise komplett zum erliegen.

Was meint Ihr, könnte das ein Ausschlusskriterium bei künftigen Ausschreibungen sein?? Könnte mir eigentlich gut vorstellen das die ständigen Ausfälle vielen Menschen tierisch auf die Nerven gehen
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Beitrag von GSIISp64b »

Eine Quasiabschaffung des Streikrechts durch Ausschreibungen dürfte kaum zulässig sein.
Dauerhaft abwesend, und ich komme nicht mehr wieder.
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