Junge überlebt 15.000-Volt-Schlag

Alles über Eisenbahn, was woanders nicht passt.
riedfritz
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Beitrag von riedfritz »

Zitate Catracho:
Ich finde es nicht schade dass der Junge überlebt hat. Um ehrlich zu sein ist es mir herzlichst egal ob der Kerl lebt oder nicht. Erstens weil ich ihn nicht kenne und zweitens weil er die Folgen selbst verschuldet hat. Mein Kommentar war lediglich ein dezenter Hinweis darauf, wie absolut dämlich diese Aktion war.
Erstens weil ich ihn nicht kenne
Klar, wäre er mit Dir verwandt, täte er Dir trotzdem leid, so dumm er auch war?!
Wo ist der Unterschied?
wie absolut dämlich.... 
weil er die Folgen selbst verschuldet hat.
Woher soll er es besser wissen?, Naturwissenschaften (Physik und Mathematik) u. Disziplin gehören in der Schule nun mal nicht mehr zu den bevorzugten Fächern! Scheinbar kann man auch über die Wirkung von Hochspannung erstmal diskutieren.

Mutproben sind in, z.B. Bei Rot über die Ampel gehen, U-Bahn-Surfen und alles an sonstigem Blödsinn, was man mit dem Handy life übertragen kann.

Unter einem
dezenten Hinweis
verstehe ich wahrlich etwas anderes! :angry:


Viele Grüße,

Fritz
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Beitrag von Catracho »

Klar, wäre er mit Dir verwandt, täte er Dir trotzdem leid, so dumm er auch war?! Wo ist der Unterschied?
Nö, Leid tun würde er mir immer noch nicht. Aber wenn er mit mir verwandt wäre könnte es mir nicht so egal sein was mit ihm passiert, weil es zwangsläufig die komplette Familie beschäftigt und damit auch mich betrifft.
Woher soll er es besser wissen?, Naturwissenschaften (Physik und Mathematik) u. Disziplin gehören in der Schule nun mal nicht mehr zu den bevorzugten Fächern! Scheinbar kann man auch über die Wirkung von Hochspannung erstmal diskutieren.
Aber echt mal. Woher soll man auch wissen dass Hochspannung gefährlich ist wenn man in Physik nicht so aufgepasst hat. Weiß ja auch keiner dass es gefährlich ist sich in den Fahrweg von einem 40-Tonner zu stellen, eine heiße Herdplatte anzufassen oder ohne Fallschirm aus einem Flugzeug zu springen. :rolleyes:
Mutproben sind in, z.B. Bei Rot über die Ampel gehen, U-Bahn-Surfen und alles an sonstigem Blödsinn, was man mit dem Handy life übertragen kann.
Das ist natürlich ein Grund für dämliche Aktionen. Mutproben. Das verzeiht alles.
Unter einem  verstehe ich wahrlich etwas anderes! :angry:
Kein Problem ;)

Mfg
Catracho
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Daniel Schuhmann
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Beitrag von Daniel Schuhmann »

Catracho @ 2 Jun 2011, 22:34 hat geschrieben:Weiß ja auch keiner dass es gefährlich ist [...] eine heiße Herdplatte anzufassen [...] :rolleyes:
Zumindest da wird aber jeder schonmal den Selbstversuch gemacht haben ;-)
Systemfehler
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Beitrag von Systemfehler »

Ich habe das Bügeleisen bevorzugt! ;)
riedfritz
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Beitrag von riedfritz »

Ich meine, dass sich unter 15.000 Volt Spannung trotz Warnschild kaum jemand etwas vorstellen kann, wenn er nicht irgendwo schon mal Hochspannungsversuche z.B. in einem Labor oder im Deutschen Museum, gesehen hat.

Jedes Mitgefühl auszuschliessen, halte ich persönlich für unmenschlich, vor allem wenn man sonst keine Hintergründe kennt.

Ich habe einmal ein Opfer eines Arbeitsunfalls mit Hochspannung (ein Bagger hatte auf einer Bahnbaustelle die Oberleitung berührt) kennegelernt. Sollte ich mit dieser Person kein Mitgefühl haben, nur weil die Berufsgenossenschaft die Schäden finanziell ausgleicht?

Viele Grüße,

Fritz
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Beitrag von Systemfehler »

Naja, bei den 220V/16A im Haushalt weiß auch jedes Kind, dass das gefährlich ist, und man da nicht mit Stricknadeln o.ä. reinlangen soll.
Bei einer Spannung, die 68fach so groß ist, bei einem mehr als 1562fach höheren Strom (Kurzschlussstrom bis zu 25kA) soll sich keiner vorstellen können, wie gefährlich das ist?

Zu dem Unfall:
Halte mich für unmenschlich... aber irgendwie sehe ich das differenziert.
Der Arbeitsunfall ist für mich wirklich ein tragisches Unglück, wobei eine solche Berührung der OL mit einem Bagger auch schon häufiger vorgekommen ist. Heutzutage haben diese Bagger dafür eine Hubbegrenzung. Doof natürlich, wenn diese evtl. vergessen wurde zu aktivieren.

Wenn jemand auf einen Wagen klettert, ist das für mich irgendwie kein Unfall oder ein Unglück, sondern einfach nur himmelschreiende Blödheit!

Sorry, aber wenn der Bürger Bahnanlagen für Spielplätze hält, dann ist bei mir Schluss mit lustig. Wenn hier etwas passiert, dann bitte, selbst schuld! Auf der Autobahn geht ja auch keiner spielen! Ich weiß nicht, vielleicht sehen Eisenbahner sowas ein bisschen enger als Nicht-Eisenbahner, aber da habe ich kein Mitleid! Vielleicht mit den Angehörigen oder sonstigen Betroffenen (z.B. der Tf, Feuerwehr, was weiß ich wer, bei einem PU), aber bestimmt nicht mit dem Vollhorst, der den Unfall wegen einer Denkbegrenzung fahrlässig herbeigeführt hat.
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Beitrag von riedfritz »

Systemfehler:
Wenn jemand auf einen Wagen klettert, ist das für mich irgendwie kein Unfall oder ein Unglück, sondern einfach nur himmelschreiende Blödheit!
Wer von uns hat nicht schon himmelschreiende Blödheiten begangen, die nur durch günstige Umstände nicht tragisch geendet haben?


Viele Grüße,

Fritz
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Beitrag von Catracho »

riedfritz @ 3 Jun 2011, 12:02 hat geschrieben: Wer von uns hat nicht schon himmelschreiende Blödheiten begangen, die nur durch günstige Umstände nicht tragisch geendet haben?
Darum geht es nicht.

Mfg
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Beitrag von rockstar84 »

riedfritz @ 2 Jun 2011, 20:15 hat geschrieben: Woher soll er es besser wissen?, Naturwissenschaften (Physik und Mathematik) u. Disziplin gehören in der Schule nun mal nicht mehr zu den bevorzugten Fächern! Scheinbar kann man auch über die Wirkung von Hochspannung erstmal diskutieren.
Naja ich finde da übertreibst du aber ein wenig, Fritz. Ganz so schlimm ist es um unser Bildungssystem auch noch nicht bestellt. Man lernt durchaus noch Mathe und Physik in der Schule und wer in beidem eine 5 hat bleibt sitzen...
Mutproben sind in, z.B. Bei Rot über die Ampel gehen, U-Bahn-Surfen und alles an sonstigem Blödsinn, was man mit dem Handy life übertragen kann.
Mutproben gab es in meiner Kindheit auch, was ich so krass finde ist wie sich das heutzutage immer mehr ins Extrem entwickelt hat. Wir sind damals über das Dach von Nachbars Garage gelaufen, sind auf hohe Bäume ganz nach oben geklettert oder haben den Mädchen in der Schule irgendwelche Frösche, Molche oder sonstiges in die Taschen gesteckt.... Heute rennen die Kids über Züge oder legen sich unter Züge (neulich mal bei RTL gesehen...) - das ist doch nicht mehr normal!
Ich meine, dass sich unter 15.000 Volt Spannung trotz Warnschild kaum jemand etwas vorstellen kann, wenn er nicht irgendwo schon mal Hochspannungsversuche z.B. in einem Labor oder im Deutschen Museum, gesehen hat.
Naja da kann ich mich nur der Aussage von Systemfehler anschließen: Jedes Kind lernt eigentlich dass man nicht in eine Steckdose fasst. Wenn das schon so gefährlich ist sagt einfachste Logik dass noch höhere Spannung mit noch größerem Strom noch gefährlicher ist! Dazu muss man keine Hochspannungsversuche gesehen haben.
Ich habe einmal ein Opfer eines Arbeitsunfalls mit Hochspannung (ein Bagger hatte auf einer Bahnbaustelle die Oberleitung berührt) kennegelernt. Sollte ich mit dieser Person kein Mitgefühl haben, nur weil die Berufsgenossenschaft die Schäden finanziell ausgleicht?
Ich würde einen Unfall niemals mit einer groben Fahrlässigkeit gleichsetzen. Unfälle passieren wo Menschen arbeiten. Auch Arbeitsunfälle. Daher zahlt dafür ja auch die Berufsgenossenschaft.
Auf der Autobahn geht ja auch keiner spielen!
"Achtung eine Warnmeldung: Auf der A2 zwischen der Anschlussstelle Bönen und dem Kamener Kreuz befinden sich Personen auf der Fahrbahn! Ich wiederhole: Eine Warnmeldung: Auf der A2,..." Leider, leider doch...
Die "Harlingerland" ist die längste der drei Wangerooge-Fähren und wurde 1979 von der Werft Schürenstedt in Bardenfleth gebaut. Geschwindigkeit: 11,00 kn (21 km/h) Antriebsleistung: 820 kW Vermessung: 477 BRZ Motoren: 4 Fahrgäste: 635 Personen
Das Schiff ist in Besitz der Schiffahrt und Inselbahn Wangerooge, welche eine Tochtergesellschaft von DB AutoZug ist, welche eine Tochter von DB Fernverkehr ist.
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Beitrag von Martin H. »

Systemfehler @ 2 Jun 2011, 22:40 hat geschrieben: Ich habe das Bügeleisen bevorzugt! ;)
Hände in den laufenden Mixer, um vom Teig zu naschen, aua.
Ist aber schon ewig her.
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Beitrag von TramBahnFreak »

Systemfehler @ 3 Jun 2011, 10:51 hat geschrieben: Naja, bei den 220V/16A im Haushalt weiß auch jedes Kind, dass das gefährlich ist, und man da nicht mit Stricknadeln o.ä. reinlangen soll.
Bei einer Spannung, die 68fach so groß ist, bei einem mehr als 1562fach höheren Strom (Kurzschlussstrom bis zu 25kA) soll sich keiner vorstellen können, wie gefährlich das ist?

Zu dem Unfall:
Halte mich für unmenschlich... aber irgendwie sehe ich das differenziert.
Der Arbeitsunfall ist für mich wirklich ein tragisches Unglück, wobei eine solche Berührung der OL mit einem Bagger auch schon häufiger vorgekommen ist. Heutzutage haben diese Bagger dafür eine Hubbegrenzung. Doof natürlich, wenn diese evtl. vergessen wurde zu aktivieren.

Wenn jemand auf einen Wagen klettert, ist das für mich irgendwie kein Unfall oder ein Unglück, sondern einfach nur himmelschreiende Blödheit!

Sorry, aber wenn der Bürger Bahnanlagen für Spielplätze hält, dann ist bei mir Schluss mit lustig. Wenn hier etwas passiert, dann bitte, selbst schuld! Auf der Autobahn geht ja auch keiner spielen! Ich weiß nicht, vielleicht sehen Eisenbahner sowas ein bisschen enger als Nicht-Eisenbahner, aber da habe ich kein Mitleid! Vielleicht mit den Angehörigen oder sonstigen Betroffenen (z.B. der Tf, Feuerwehr, was weiß ich wer, bei einem PU), aber bestimmt nicht mit dem Vollhorst, der den Unfall wegen einer Denkbegrenzung fahrlässig herbeigeführt hat.
Ich bin Nicht-Eisenbahner und sehe es genauso wie du ;)
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Boris Merath
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Beitrag von Boris Merath »

rockstar84 @ 3 Jun 2011, 17:55 hat geschrieben: Jedes Kind lernt eigentlich dass man nicht in eine Steckdose fasst. Wenn das schon so gefährlich ist sagt einfachste Logik dass noch höhere Spannung mit noch größerem Strom noch gefährlicher ist! Dazu muss man keine Hochspannungsversuche gesehen haben.
Nein, das sagt die Logik eigentlich nicht - schließlich lernt man in der Grundschule dass es für Strom einen geschlossenen Stromkreis braucht, und was für eine Spannung auf der Oberleitung drauf ist dürften auch die wenigsten wissen, geschweige denn was die Spannung überhaupt bedeutet. Man kann also nicht unbedingt davon ausgehen dass das für alle zum Grundwissen gehört.
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.

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Beitrag von Catracho »

Strom ist potentiell gefährlich und man sollte tunlichst die Finger davon lassen, erst Recht wenn man kein Elektriker oder ähnliches ist. Das weiß man. Das gehört genauso zum menschlichen Grundwissen wie dass man atmen sollte um nicht zu ersticken und dass man den Klodeckel hochklappen muss bevor man sein Geschäft erledigt. Punkt, Ende, Aus. Da braucht es kein Wissen über Spannungen, Stromkreisläufe oder sonst irgendwas. Wenn ich weiß dass irgendwo Strom ist, dann Pfoten weg. Ganz einfach. Wer das nicht tut, der ist selbst Schuld wenn was passiert. Und wer nicht weiß dass die Oberleitung einer Eisenbahn was mit Strom zu tun hat, dem ist echt nicht mehr zu helfen.

Mfg
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Boris Merath
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Beitrag von Boris Merath »

Catracho @ 3 Jun 2011, 21:21 hat geschrieben: Das weiß man. Das gehört genauso zum menschlichen Grundwissen wie dass man atmen sollte um nicht zu ersticken
Es gehört aber nicht zum Grundwissen, dass Überschläge ohne Berühren der Oberleitung möglich sind - und genau das ist offenbar das Problem.
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.

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Beitrag von dragon46 »

Catracho @ 3 Jun 2011, 13:26 hat geschrieben: Darum geht es nicht.

Mfg
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Wieso, sind die, denen nichts passiert sind, intelligenter?

Strom ist eine Sache, die Möglickeit eines Lichtbogens oder dergleichen ist nicht bekannt oder weit weg.

Zu meiner Zeit in der Grundschule (was locker 20 Jahre her ist), gab es auch Unfälle durch herumklettern auf Güterzügen infolge dessen vor den Oberleitungen gewarnt wurde. Das ist also kein neues Problem.

Ich hab als Kind auch Steine und Münzen auf die Schienen gelegt, und mich am Ergebnis ergötzt. Einfach, weil die Neugier und der Spieltrieb groß war, und man es nicht besser wusste.

Wer frei ist von Sünde, der werfe den ersten Stein.
Life is not a Ponyhof...
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Beitrag von Catracho »

dragon46 @ 3 Jun 2011, 22:01 hat geschrieben: Wieso, sind die, denen nichts passiert sind, intelligenter?
Nein. Mein vorheriger Kommentar bezog sich darauf, dass es hier nicht darum geht ob wir nicht auch schon mal so einen Blödsinn gemacht haben und bloß Glück hatten dass nichts passiert ist. Es geht darum ob jemand, der so einen Blödsinn macht, Mitleid verdient hat wenn dann was passiert.

Auch ich habe schon so manchen Mist veranstaltet, wenn auch bei weitem nicht so was gefährliches. Aber wenn mir dann was passiert ist habe ich kein Mitleid erwartet - und auch nicht bekommen. Und so handhabe ich das auch bei anderen.

Mfg
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Didy
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Beitrag von Didy »

Boris Merath @ 3 Jun 2011, 21:24 hat geschrieben: Es gehört aber nicht zum Grundwissen, dass Überschläge ohne Berühren der Oberleitung möglich sind - und genau das ist offenbar das Problem.
Das möchte ich nochmal unterstreichen....
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Beitrag von Catracho »

Didy @ 3 Jun 2011, 22:46 hat geschrieben: Das möchte ich nochmal unterstreichen....
Es gehört aber nicht zum Grundwissen, dass Überschläge ohne Berühren der Oberleitung möglich sind - und genau das ist offenbar das Problem.
Nö, das Problem ist das Menschen immer mal wieder meinen wo rumturnen zu müssen wo sie absolut nichts zu suchen haben. Bahnanlagen sind kein Spielplatz, primär weil sie viele (unbekannte) Gefahren bergen. Das hat schon einen Grund warum man da nicht drauf darf, da wird sich schon jemand was bei gedacht haben. Also selbst wenn (bzw. gerade weil) ich von den Gefahren keine Ahnung habe, habe ich mich von dort fern zu halten.

Unterm Strich bleibt das nämlich am Ende übrig: Der Junge hat da nix, aber auch wirklich gar nix verloren. Genauso wenig wie auf einem parkenden Flugzeug, dem Mittelstreifen einer Autobahn oder auf einer Kolonne in einem Chemiepark. Wissen um Überschläge von Oberleitungen hin oder her.

Mfg
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Beitrag von ET 423 »

Catracho @ 3 Jun 2011, 23:14 hat geschrieben: Unterm Strich bleibt das nämlich am Ende übrig: Der Junge hat da nix, aber auch wirklich gar nix verloren. Genauso wenig wie auf einem parkenden Flugzeug, dem Mittelstreifen einer Autobahn oder auf einer Kolonne in einem Chemiepark. Wissen um Überschläge von Oberleitungen hin oder her.
Das hingegen möchte ich nochmal unterstreichen!
Ich schaue weg, weil mir hier Einiges nicht paßt.
Didy
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Beitrag von Didy »

Catracho @ 3 Jun 2011, 23:14 hat geschrieben:Unterm Strich bleibt das nämlich am Ende übrig: Der Junge hat da nix, aber auch wirklich gar nix verloren. Genauso wenig wie auf einem parkenden Flugzeug, dem Mittelstreifen einer Autobahn oder auf einer Kolonne in einem Chemiepark. Wissen um Überschläge von Oberleitungen hin oder her.
Natürlich haben die Leute da nix zu suchen, da möcht ich dir in keinster weise Widersprechen.

Das Problem ist trotzdem das mangelnde Gefahrenbewusstsein, sonst würden sich die Leute ja gar nicht auf sowas einlassen.

Und wenn ihr hier behauptet, jemand der weiß, dass man keine Stricknadel in die Steckdose tun darf, weiß auch wie gefährlich die Fahrleitung ist, dann ist das in meinen Augen (als fachkundiger Mensch) blanker Unsinn. Erstens muss man nicht wissen wieviel Spannung auf dem Draht da oben ist. Zweitens muss man auch dann noch nicht wissen, dass es dann Überschläge schon in mehreren Zentimetern entfernung geben kann.
Das ist ungefähr so, als würde man jemanden der schon mit einem Chemiebaukasten gearbeitet hat, sofort auf den Leitstand einer großen Chemieanlage setzen wollen.
Catracho
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Beitrag von Catracho »

Nein, nein und nochmals nein: jemand der nicht weiß dass eine Oberleitung gefährlich ist, oder zumindest auf die Idee kommt dass sie gefährlich sein könnte, ist ein dummer Vollidiot. Entschuldigung wenn ich dass so drastisch sage, aber so ist es. Auch ein mangelndes Gefahrenbewusstsein ist hier keine Entschuldigung, sondern zeugt auch einfach nur von einem beschränkten Geist.

Ich wiederhole mich hier und deswegen ist es jetzt auch das letzte Mal dass ich was dazu schreibe: Für Menschen die nicht die hellsten sind, keine logischen Schlussfolgerungen bezüglich der Gefährlichkeit von Strom ziehen können und weder ein Gefahrenbewusstsein noch einen gesunden Menschenverstand haben, für die gibt es ja dann immer noch eine letze Hilfestellung: Beschilderungen und Warnhinweise DASS MAN AUF EINEM BAHNGELÄNDE VERDAMMT NOCH MAL NICHTS ZU SUCHEN HAT!!!!! Und wer sich dann selbst daran nicht halten kann und dem dann etwas zustösst, um den ist es auch nicht schade.

Mfg
Catracho
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Beitrag von Didy »

Catracho @ 4 Jun 2011, 00:47 hat geschrieben:Nein, nein und nochmals nein: jemand der nicht weiß dass eine Oberleitung gefährlich ist,
Dass die Oberleitung gefährlich ist, weiß glaube ich fast jeder. Aber ich vermute, nur die wenigsten Nicht-Fachleute wissen, wie gefährlich sie ist! (-> Überschlag)

Ich möchte damit auch gar nix entschuldigen. Ich möchte nur aufzeigen, dass dies ein Grund sein kann wieso Leute die Warnhinweise nicht so ernst nehmen.
An jeder Baustelle steht betreten verboten, trotzdem war vermutlich auf fast jeder Baustelle schon ein Unberechtigter. Die Gefahren durch Löcher im Boden kann man auch mit dem bloßen Auge erkennen. Dass die Gefährdung einer Oberleitung derart signifikant höher ist als einer 230V-Leitung mit kaputter Isolation, dazu braucht man WISSEN, und nicht nur gesunden Menschenverstand.
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Beitrag von Boris Merath »

Dazu kommt, dass das Märchen, dass die Oberleitung nur eingeschaltet ist wenn grade ein Zug kommt, erstaunlich verbreitet ist.

Mich würde mal interessieren wie viele der Leute die auf Güterwagen rumturnen das immer noch machen würden wenn sie wirklich wüssten was es mit der Oberleitung auf sich hat - ich denke nicht sehr viele.
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.

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Beitrag von riedfritz »

Hier kann ich Boris und Didy nur zustimmen.
Dass die Oberleitung gefährlich ist, weiß glaube ich fast jeder. Aber ich vermute, nur die wenigsten Nicht-Fachleute wissen, wie gefährlich sie ist! (-> Überschlag)

Ich möchte damit auch gar nix entschuldigen. Ich möchte nur aufzeigen, dass dies ein Grund sein kann wieso Leute die Warnhinweise nicht so ernst nehmen.
Vorhin wurde das Beispiel Autobahn genannt.

Obwohl man davon ausgehen kann, dass jeder die Gefährlichkeit kennen müsste, kommt es immer wieder zu Unfällen mit Fußgängern.

Der Grund kann auch in Selbstüberschätzung liegen. Man weiß von der Gefahr, aber denkt, man kann damit umgehen, weil man man ja vorsichtiger ist. Trotzdem kann man tödliche Fehler machen.

Man sollte nicht zu überheblich urteilen, vor allem über Heranwachsende.

Viele Grüße

Fritz
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Beitrag von ropix »

Ich halte es schlicht für ein Märchen dass auf der Autobahn viel weniger Leute rumspazieren als auf den Eisenbahngleisen. Nur bei der Autobahn hupt man den entsprechenden eben wenn er zu nahe kommt an und weicht aus. Probleme mit Oberleitung hat man keine, aber es fallen auch immer mal wieder Leute von [Stark]strommasten runter. Oder klauen per nicht dafür vorgesehenem Leiter namens Flugdrachen ein paar Watt Energie. Diese Dummheiten passieren überall, nur bemerken tut man sie halt nur da wo man selber grade arbeitet.

Wenn man sich so die Zeitungsberichte über die letzten Stromunfälle durchliest wage ich zu behaupten, da hätte sowieso nix geholfen. Der eine wusste von der Gefahr - bis sein Handy klingelte und um da dranzukommen isser vom Wagendach aufgestanden - batsch. Zwei andere waren stark alkoholisiert. Wenn man das Gehirn absichtlich in den Zustand von Minderfunktion versetzt sollte man sich aber entweder nicht mehr nach draußen begeben oder es passiert eben irgendwas - in diesen beiden Fällen halt batsch.

Dann gabs in München am Olympiazentrum mal den Fall dass einer es wohl nicht glauben konnte dass auf der Anlage wirklich noch Strom ist und mal eben kurz nachschauen gegangen ist. Mit fatalem Ergebnis, er war der zweite innerhalb einer Woche der vom Autowagen runtergefallen war. Oder den Fall der Leiterdiebe die statt der Leiter nur Energie geklaut haben.

Für das was hier steht - keine ausreichende, unverständliche Beschildunger, viel zu wenig Wissen passiert in meinen Augen eigentlich viel zu wenig was man mit Verbesserung dergleichem hätte verhindern können.

Und ich hab in der Grundschule noch gelernt, Bahnstromleitungen sind wie Gewitterwolken. Sie treffen, machen den gleichen Knall uns sind garantiert genauso tötlich. Und was ein Gewitter ist weiß jeder. (Dazu brauchts auch keine Vorführung im Deutschen Museum - Gewittervorführungen gibts schon für Kleinstkinder völlig gratis und frei Haus)
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Beitrag von ET 423 »

Boris Merath @ 4 Jun 2011, 01:43 hat geschrieben: Dazu kommt, dass das Märchen, dass die Oberleitung nur eingeschaltet ist wenn grade ein Zug kommt, erstaunlich verbreitet ist.
Davon habe ich auch schon oft gehört und bin auch schon mal drauf angesprochen worden. Der einfachste Vergleich, diesen Blödsinn auszutreiben, ist wieder der Vergleich mit der Hauselektrik. Da sind die Leitungen auch immer unter Spannung, auch wenn kein Verbraucher eingesteckt ist. :rolleyes:
ropix @ 4 Jun 2011, 12:04 hat geschrieben: Ich halte es schlicht für ein Märchen dass auf der Autobahn viel weniger Leute rumspazieren als auf den Eisenbahngleisen.
Mir ist in den bald zwölf Jahren Führerschein und somit auch vielen Autobahnfahrten noch nie ein "Autobahnläufer" begegnet. Einzig bei Pannen oder Unfällen, aber da ist es ja irgendwie klar. Ich will nicht sagen, daß du Unrecht hast, aber ich behaupte mal, daß das Überqueren von Autobahnen -einfach aus der Faulheit heraus- ein wesentlich selteneres Ereignis ist als Gleisläufer.
Ich schaue weg, weil mir hier Einiges nicht paßt.
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Beitrag von riedfritz »

ET423:
Mir ist in den bald zwölf Jahren Führerschein und somit auch vielen Autobahnfahrten noch nie ein "Autobahnläufer" begegnet.
Mir schon, nicht "begegnet", aber er hat gerade die Leitplanke des Mittelstreifens überklettert. Und wenn man viel unterwegs ist, hört man täglich Meldungen über Fußgänger oder Radfahrer auf der Autobahn, erst heute morgen ca. 6.00 und kurz darauf Personen aufgrund eines Unfalls.


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Beitrag von ropix »

ET 423 @ 4 Jun 2011, 12:26 hat geschrieben: Mir ist in den bald zwölf Jahren Führerschein und somit auch vielen Autobahnfahrten noch nie ein "Autobahnläufer" begegnet. Einzig bei Pannen oder Unfällen, aber da ist es ja irgendwie klar. Ich will nicht sagen, daß du Unrecht hast, aber ich behaupte mal, daß das Überqueren von Autobahnen -einfach aus der Faulheit heraus- ein wesentlich selteneres Ereignis ist als Gleisläufer.
Bis letztes Jahr hätt ich dir da vollkommen recht gegeben. Aber allein im Mai hab ich schon 3 Leute auf der Autobahn gesehen die da definitiv nicht hingehörten. Einmal mit 4 Polizeiautos drumrum (das dürfte dann in etwa der Stammstreckensperrung wegen Radlers in der Stammstrecke entsprechen), einmal beim laufen vom Parkplatz Fahrtrichtung aufsteigend nach absteigend kilometriert laufend und einmal beim Beerenpflücken nahe der virtuellen weil nicht vorhandenen Leitplanke. Vielleicht ist die "Idiotie" auch erst in diesem Jahr auf das Volk übergeschwappt. Aber das ist doch genau das was die Bahn auch zu bieten hat. Und das Kinder Steine auf die Fahrbahn werden hört man in BR3 jeden zweiten Tag. Wird meinem Eidruck nach zunehmend schlimmer.
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ropix @ 4 Jun 2011, 12:04 hat geschrieben: Und ich hab in der Grundschule noch gelernt, Bahnstromleitungen sind wie Gewitterwolken. Sie treffen, machen den gleichen Knall uns sind garantiert genauso tötlich. Und was ein Gewitter ist weiß jeder. (Dazu brauchts auch keine Vorführung im Deutschen Museum - Gewittervorführungen gibts schon für Kleinstkinder völlig gratis und frei Haus)
Ich kann mich nicht dran erinnern dass die Oberleitung in der Schule jemals Thema gewesen wäre - Überschläge/Lichtbögen kamen erst im Physikunterricht - 10.Klasse oder wann das war.
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.

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Beitrag von riedfritz »

Boris Merath:
Ich kann mich nicht dran erinnern dass die Oberleitung in der Schule jemals Thema gewesen wäre - Überschläge/Lichtbögen kamen erst im Physikunterricht - 10.Klasse oder wann das war.
Kann ich nur bestätigen, am Lehrplan hat sich in dieser Hinsicht scheinbar 40 Jahre nichts geändert.

Wir sind zwar anfangs mit Bus und Strassenbahn und ab 14 J. mit der Bahn zur Schule gefahren, aber mein Wissen über die Bahn habe ich mir im Deutschen Museum und aus vielen Büchern selbst angeeignet.

Warum ich die Oberleitung vorher nicht angefasst habe, weiß ich auch nicht!


Viele Grüße,

Fritz
[font=Arial]Meine Vorbildfotos unter [/font]Meine Eisenbahnfotos
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