QUOTE (rob74 @ 8 Oct 2004, 00:11)
ich dachte, Du wärst U-Bahn-Fahrer, nicht Betriebswirtschaftler (nicht böse gemeint ) ?
Tja, man muß man halt flexibel sein.
Der BWL-er bin in der Runde eher ich (in 2 Semestern dann ohne "eher").
Mich schmerzt bei der gesamten Unternehmenspolitik der MVG sehr, daß schein bar kein Interesse mehr besteht neue Kunden zu gewinnen.
Man kann immer nur lesen: "Das Fahrplanangebot wird der Nachfrage agepasst" (natürlich nach unten). Das generieren einer Verstärkten Nachfrage ist irgendwie verloren gegangen.
Das geht bei der von den Kunden nicht verstandenen "3-Marken-Strategie" (MVV,MVG,S-Bahn-München" los und hört bei Angebotsreduktionen auf. Und das Angebot (Von U-bahn-Verlängerungen und der Linie 16/17 abgesehen) wurde besonders im Busbereich in den letzten 10 Jahren DRASTISCH reduziert. Teilweise konnten die Verschlechterungen für den Kunden durch eine bessere Vertaktung wieder abgefangen werden, aber die Aussage, die Herr König immer wieder macht, es sei in den letzen Jahren NICHT reduziert worden ist definitiv falsch!
Die Kürzungen im Regionalbusbereich, wo das Angebot in den Jahren 1995 bis 2000 teils erheblich verbessert wurde fallen über den gesamten Zeitraum nicht so drastisch aus, im MVG-bedienungsbeich.
Von der "Pünktlichkeit" (oder eher "Verspätetheit"

) mal abgesehen ist das Angebot der S-bahn übrigens auch im internationalen Vergleich sehr gut.
Was mir aber besonders im U-Bahn-Bereich nicht in den KOpf will, ist warum es nicht mal auf Strecken, die extrem gut Ausgelastet sind (U2Nord) positive Angebotsanpassungen gibt.
Die letzten DEUTLICHEN Verbesserungen die mir so in den Kopf kommen sind die "U3-2-5" am Freitagnachmittag und die Tram 16. Im restlichen Netz wurde ständig nur gekürzt (Bus 159 20-Min-Takt HVZ, 89 hatte 10-er, Angebotshalbierung M-F außerhalb der HVZ und Samstag zwischen Romanplatz und LaimS uvm)
Ich hoffe für TOP-Bus, daß die Angebotsveränderunge sich die Waage halten, damit das Konzept nicht von der Presse zerrissen wird und einen negativen Beigeschmack bekommt.
Die bisher (vom Steckennetz abgesehen) recht dürftige Informatinspolitik lässt mich jedoch böses ahnen.
Die einzige Übersicht über die Taktfolgen ist die, die ich hier im Forum gefunden habe. Das ganze scheint ja ein großes Geheimnis zu sein..... :unsure:
Nach dieser Übersicht weiß ich allerdings nicht warum, da sich auf den meisten mir bekannten Strecken die Taktfolgen zumindest nicht verschlechtern (außer Linie 31/131).
Hier könnten, wenn's klappt bestimmt neue Fahrgäste gewonnen werden. Einen Imageschaden für den MVV könnte auch noch die derzeit in den Zeitungen breit getretene Streichung der MVV-Freifahrt bei den Staatlichen Theatern in M haben. Hoffen wir, daß es nicht dazu kommt.
Was fehlt sind aber immer noch günstige "Einstiegsangebote" die Auto-Fahrer in mäßig ausgelasteten Zeiten in die Öffentlich bringen.
Da könnten auch großzügigere Mitnahmeregelungen für Zeitkarteninhaber dazugehören, oder eben die schon erwähnten "Shopping-" oder "Kneipen-Tickets".
In der freien Wirschaft hat es schon Unternehmen gegeben die sich kaputtgespart haben, weil sie zu viele Kunden verloren haben, das ist beim ÖPNV genauso. Mir liegt persönlich wirklich viel an einem funktionierenden ÖPNV, deswegen schmerzt mich die rein kostenorientierte Unternehmenspolitik einfach so.
Das Image des MVV hat durch die April-Tariferhöhung und die S-Bahn-Thematik ohnehin schon sehr stark gelitten. Der Bus-Bereich der MVG ist auch nicht gerade ein Hort der Pünktlichkeit (wobei sie hier nur eine Teilschuld trägt - zu kurze Fahr- und Wendezeiten).
Besonders bei allen die in Ausbildung sind haben auch die (nicht von MVV, MVG und Co zu vertretenden - aber Ihnen zugerechneten) extremen Erhöhungen der Ausbildungstarife einen faden Beigeschmach hinterlassen.
Der
Kunde-Fahrgast-Beförderungsfall ist beim ÖPNV einach aus dem Blick verschwunden, und das muß sich wieder ändern.
Also, in dem Sinne ein schönes Wochenende und gute Fahrt,
der Elch