[M] Flashmob zum Abschiedssaufen bei der S-Bahn

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Autobahn
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Beitrag von Autobahn »

Bayernlover @ 13 Dec 2011, 09:59 hat geschrieben:Ich meine eher, wie das ganze dort abläuft. Darüber sollte man nicht urteilen, wenn man dort nicht ist und das Prinzip nicht kennt.
Ich habe schon verstanden, wie es "da abläuft". Und genau das brauche ich nicht. Persönliches aus meinem Leben gehört nicht ins Internet. Wenn man nicht genau aufpasst, sind die Informationen nicht nur für "Freunde", sondern für alle sichtbar. Wenn ich Jemanden etwas mitteilen will, kann ich es auch persönlich, telefonisch oder per E-Mail tun. Bei einer E-Mail kann ich das sogar für eine ganze Gruppe tun.

Dazu kommt, das Facebook alle Daten speichert (ob ich das will oder nicht) und sie ungefragt an Werbekunden weiter gibt. Sie speichern auch ungefragt die IP von Nichtmitgliedern, wenn man versehentlich auf ein Like-Button klickt.
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Beitrag von Bayernlover »

Autobahn @ 13 Dec 2011, 10:22 hat geschrieben: Ich habe schon verstanden, wie es "da abläuft". Und genau das brauche ich nicht. Persönliches aus meinem Leben gehört nicht ins Internet. Wenn man nicht genau aufpasst, sind die Informationen nicht nur für "Freunde", sondern für alle sichtbar. Wenn ich Jemanden etwas mitteilen will, kann ich es auch persönlich, telefonisch oder per E-Mail tun. Bei einer E-Mail kann ich das sogar für eine ganze Gruppe tun.

Dazu kommt, das Facebook alle Daten speichert (ob ich das will oder nicht) und sie ungefragt an Werbekunden weiter gibt. Sie speichern auch ungefragt die IP von Nichtmitgliedern, wenn man versehentlich auf ein Like-Button klickt.
Und was hat das jetzt mit der Ursache des Verlaufes der Veranstaltung am Wochenende zu tun?
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Beitrag von Zp T »

mapic @ 12 Dec 2011, 22:06 hat geschrieben: Das hat er ja auch. Ich zitiere mal aus der betreffenden Gesichtsbuch-Seite (Hervorhebungen von mir):
Der Münchner Verkehrsverbund wird zum Fahrplanwechsel am 11. Dezember in allen S-Bahnen ein Alkoholverbot verhängen, Protest! Wir brauchen nicht noch mehr unsinnige Verbote und Gesetze. Treffpunkt ist um 20:00 Uhr am Stachus-Brunnen, anschließend Pendeln wir dann zwischen... Hackerbrücke (für die Raucher auf der Brücke) und Ostbahnhof hin und her. Ladet eure Freunde und Bekannten zu dieser Veranstaltung ein! in

Statement und Appell an alle:

Wir finden es schade, dass die Medien diese Veranstaltung als geplantes Massenbesäufnis oder Zechgelage hinstellen, dazu wird hier weder aufgerufen noch ist das die Absicht. Es geht viel mehr darum die letzte Gelegenheit vor dem Verbot zu nutzen sich das ein oder andere "Wegbierchen" wie eh und je zu gönnen und damit den Unsinn dieser Verordnung im stillen Protest in Frage zu stellen. Wir können nur an jeden Einzelnen von euch folgende Bitte stellen: Zeigt den Medien und unserer Gesellschaft, dass wir uns auch mit einem Bier in der Hand ordentlich und gesittet in der Öffentlichkeit benehmen können. Nur so können wir beweisen dass auch die "Generation Facebook" bzw. ein Flashmob verantwortungsvoll mit dieser Art des Protestes umgehen kann. Jede Form von Gewalt, Verschmutzung, Belästigung, etc. würde nur das Gegenteil bewirken, lasst es uns besser machen damit wir nicht noch mehr Einschränkungen zukünftig hinnehmen müssen!
Das war der Aufruf im Facebook. Erreicht wurde damit leider genau das Gegenteil. Der einzige Vorwurf, den man dem "Veranstalter" hier machen kann ist, dass er es ahnen hätte können, dass das niemals gesittet ablaufen wird. Aber augerufen wurde hier eindeutig nicht zu dem, was dann letztlich draus geworden ist.
Übrigens stand dieser Text auch schon genau so drin, als die "Veranstaltung" gerade stattfand, und ich dabei erstmals auf diese Seite geschaut habe. Es wurde also nicht nachträglich geändert.
Bis Freitag abend stand aber ganz ein anderer Aufruf! Ich habe diese Seite beobachtet... Da stand soviel wie "... Bringt alle Bier, Wein, Schnaps und laute Musik mit! Wir werden Hamburg übertreffen!..."

Als die Presse in all ihren Ausgaben am Freitag darüber berichteten, nach dem Motto "Abschiedssaufen! Wir entern die S-bahn!" wurde es dem Initiator "Joerni" doch etwas zu heikel und startete eben dieses (angebliche) friedliches Aufrufen, das ja oben genannt ist. Allerdings waren da schon mehr als 2500 Anmeldungen eingetroffen...
Klartext, wenn es diesen Aufruf nicht gegeben hätte, dann wär die Sache auch nicht so ausgeufert. Da es auch letztendlich eine Öffentliche Veranstaltung war, Juristen streiten noch drüber, obs einer Demo gleichzusetzen ist, wird dieser wohl bestraft werden, weil er die Veranstaltung nicht angemeldet hat... Ich hoffe es so sehr, dass dieser verurteilt wird und seine gerechte Strafe bekommt!!!
München, die teuerste Stadt, aber auch die schönste Stadt Deutschlands!!!
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Beitrag von Bayernlover »

Zp T @ 13 Dec 2011, 11:23 hat geschrieben: Ich hoffe es so sehr, dass dieser verurteilt wird und seine gerechte Strafe bekommt!!!
Klar, dann hast Du Dein Bauernopfer und kannst Dir darauf einen wedeln, das Problem ist noch nicht gelöst, der Schaden ist nicht ersetzt, aber Hauptsache das Volk hat einen den es opfern darf.

Finster.
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Autobahn
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Beitrag von Autobahn »

Bayernlover @ 13 Dec 2011, 10:23 hat geschrieben: Und was hat das jetzt mit der Ursache des Verlaufes der Veranstaltung am Wochenende zu tun?
Das hatte ich weiter oben schon dargelegt. Ansonsten siehe den Beitrag von Zp T.
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Beitrag von Bayernlover »

Autobahn @ 13 Dec 2011, 11:49 hat geschrieben: Das hatte ich weiter oben schon dargelegt. Ansonsten siehe den Beitrag von Zp T.
Gut, dass Du dem Internet die Schuld gibst, meinetwegen. Jedem seine Meinung.

Und was hat Zp T jetzt sinnvolles beigetragen?
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Beitrag von Cloakmaster »

So gern ich es sähe, daß jemd dafür verknackt wird, so sehr bezweifel ich, daß unsere Rechtssystem das hergibt. Facebook mag nicht die Quelle das Übels sein, genauso wenig, wie Otto v. Braun Schuld an Hiroshima hatte. Nur beides steht trotzdem in einer direkten Ursache-Wirkungskette.

HAt jemand denn einen BEweis für den ursprünlichen Aufruf?
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Autobahn
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Beitrag von Autobahn »

Bayernlover @ 13 Dec 2011, 11:50 hat geschrieben:Gut, dass Du dem Internet die Schuld gibst, meinetwegen. Jedem seine Meinung.
Ich gebe nicht dem Internet die Schuld, sondern solchen Plattformen wie Facebook, die eine solche Mobilisierung erst möglich machen. Und ja, ich wäre auch dann gegen die Aktion gewesen, wenn es keine Sachbeschädigungen gegeben hätte! Eine gravierende Belästigung der übrigen Fahrgäste wäre es dennoch gewesen. Öffentliche Verkehrsmittel sind kein Partyraum!
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Beitrag von Prokurist »

Es hätte einige Möglichkeiten gegeben bei dieser Aktion, sowohl im Vorfeld, als auch im Verlauf, tätig zu werden, von Seiten der Bahn und der BPol. Aber die Bahn fürchtete wohl auch einen Imageschaden, wenn man die Möglichkeiten ausgeschpft hätte. Meinerseits verständlich, denn jetzt heißt es "Guck mal die kapitulieren vor dem Mob!" und in zwo Wochen interessiert es keinen mehr. Hätte man durchgegriffen, hätten viele "Polizeistaatsmethoden!" und ähnliches gebrüllt und die Bahn wäre der böse Despot gewesen, der die geballte Macht seines Hausrechts, unter Zuhilfenahme der Staatsmacht, an harmlosen feiernden Jugendlichen ausläßt.
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TramPolin
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Beitrag von TramPolin »

Autobahn @ 13 Dec 2011, 13:33 hat geschrieben:Ich gebe nicht dem Internet die Schuld, sondern solchen Plattformen wie Facebook, die eine solche Mobilisierung erst möglich machen.
Das ganze Web ist aber im Grunde genommen eine solche Plattform. Ohne Facebook wäre halt wo anders ausgerufen worden, auch auf Websites mit vielen Zugriffen, die eine Massenmobilisierung ermöglichen, etwa einem Forum, wobei ich nicht weiß, ob ein Aufruf im Eisenbahnforum lange Bestand gehabt hätte. ;)

Was willst Du machen? Solche Aufrufe verbieten bzw. die Plattformen dazu anhalten, so etwas nicht zu ermöglichen? Wo ist die Grenze zwischen kleiner Privatparty in Omas Partykeller und (anmeldepflichtiger) Demo?

Auch die kleine Privatparty kann aus dem Ruder laufen, wenn was falsch angelklickt wird und versehentlich nicht die eigenen Freunde, sondern alle (wirklich alle) eingeladen werden. Da passiert dann so was: Ein falscher Klick: 1.500 Facebook-Gäste feierten Geburtstag von 16-Jähriger
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Beitrag von MVVUser »

Ich denke die Medien haben im Vorfeld auch ihr übriges dazu beigetragen, dass so viele mitgemacht haben. Hätten die Medien darauf gar nicht reagiert und es einfach "laufen lassen" hätten, hätte es mit Sicherheit nicht so viele Teilnehmer gegeben. Bei Facebook sagen normalerweise viel mehr Leute zu, als dann tatsächlich kommen. Wären von den bis dato 2000 Zusagen die Hälfte gekommen, wäre damit die S-Bahn auf jeden Fall fertig geworden, angesichts der täglichen Fahrgastzahlen ist das eine verschwindend geringe Zahl.

Aber auch die Aussage der Polizei, man wisse nie, in welchen Zügen oder Bahnsteigen die Randalierer sich aufhielten, ist ein Witz. Man will scheinbar die eigene Unfähigkeit nicht eingestehen.

Die Kosten des Polizeieinsatzes Joerni in Rechnung zu stellen ist auch keine Lösung. Zum einen sehe ich nicht ein, dass die Kosten der Einsätze bei Fußballspielen der Steuerzahler zahlen darf, aber die "richtigen" Einsätze die Verursacher, zumal die Polizei bezahlt werden muss, egal ob sie einen Einsatz hat oder nur faul auf der Wache sitzt und fern sieht. Zum anderen ist, wie bereits schon erläutert, Facebook nicht der alleinige Auslöser. Vielmehr müssten dann auch die Medien dafür zahlen.
Hot Doc
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Beitrag von Hot Doc »

Mal das Thema ein wenig nüchterner beleuchtet dieser Artikel aus der SZ.
Ein Kommentar von Charlotte Frank

Die eskalierte Party in Münchens S-Bahn scheint Alkoholverbote im öffentlichen Nahverkehr zu rechtfertigen. Das Problem: Gewalttätig sind nicht die Passagiere, die ihr Feierabendbier im Zug trinken, sondern meist jene, die betrunken einsteigen. Das Menschenbild des mündigen - und obendrein biertrinkenden - Bürgers in einer freien Gesellschaft muss verteidigt werden.
Electrification
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Beitrag von Electrification »

Bayernlover @ 13 Dec 2011, 11:45 hat geschrieben: Klar, dann hast Du Dein Bauernopfer und kannst Dir darauf einen wedeln, das Problem ist noch nicht gelöst, der Schaden ist nicht ersetzt, aber Hauptsache das Volk hat einen den es opfern darf.
Naja, zumindest werden sich dann Leute zweimal überlegen bevor sie auf Facebook zu solchen Veranstaltungen aufrufen. Heißt ja nicht dass man die anderen nicht bestrafen soll.
Aber wenn die Polizei die Hosen voll hat weil da ein paar übermütige Jugendliche aggressiv sind, weiß ich auch nicht. Gerade dass sie nicht davongelaufen sind. ;)

Das Verhältnis stimmt überhaupt nicht, in New York wird gegen friedliche Demonstranten mit überzogener Gewalt vorgegangen, hier streichelt man Gewalttätern den Kopf, weil die Kindheit so schwer war und Alkohl sowieso alles verzeiht.
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Beitrag von Bayernlover »

Electrification @ 13 Dec 2011, 15:02 hat geschrieben: Naja, zumindest werden sich dann Leute zweimal überlegen bevor sie auf Facebook zu solchen Veranstaltungen aufrufen. Heißt ja nicht dass man die anderen nicht bestrafen soll.
Ich glaube nicht, dass der Veranstalter das Theater wollte.
Das Verhältnis stimmt überhaupt nicht, in New York wird gegen friedliche Demonstranten mit überzogener Gewalt vorgegangen, hier streichelt man Gewalttätern den Kopf, weil die Kindheit so schwer war und Alkohl sowieso alles verzeiht.
Es ist super dass Du den vermeintlichen Täter und seine Hintergründe schon kennst, bevor nur ein Wort an die Öffentlichkeit gedrungen ist.
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Autobahn
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Beitrag von Autobahn »

@TramPolin

Das Web ist nicht per se eine solche Plattform. Plattformen für solche Aufrufe sind die so genannten „sozialen Netzwerke“, egal wie sie auch immer heißen. Da könnte auch das Eisenbahnforum zu gehören, aber das hätte so gut wie keine Resonanz gefunden.

Verbieten will und kann ich solche Aufrufe auch nicht. Und die Plattformen können das auch nicht unterbinden, auch wenn es ähnliche Bestrebungen in der Politik geben mag. Unabhängig ob Party oder Demo, alles was auf öffentlichem Grund stattfindet, braucht eine Genehmigung (Sondernutzung). Das gilt auch für Wahlkampfstände von Parteien, Volksfeste, Märkte, Straßenmusik u.ä.

Ich habe nur versucht darauf hinzuweisen, das solches vor zehn oder zwanzig Jahren nicht möglich gewesen wäre. Da hätten sich vielleicht einige Cliquen getroffen, aber nicht 2.000 Menschen.
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Beitrag von Electrification »

Ich glaube nicht, dass der Veranstalter das Theater wollte.
Er musste damit rechnen, da Facebook-Großveranstaltungen immer wieder ausufern und gerade beim Thema Alkohol und wenn man dann noch Hamburg übertreffen will. Wobei es dort relativ ruhig zuging, von daher unverständlich dass es in München so ausgeufert ist.
Es ist super dass Du den vermeintlichen Täter und seine Hintergründe schon kennst, bevor nur ein Wort an die Öffentlichkeit gedrungen ist.
Wenn es nur einen Täter gegeben hätte wäre der Schaden nicht so hoch. Es wäre ja Aufgabe der (Bundes-)Polizei gewesen die Leute sofort rauszufischen und festzunehmen und die Helfershelfer wegen Gefangenenbefreiung oder sonstwas gleich mit.
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Beitrag von Bayernlover »

Autobahn @ 13 Dec 2011, 15:16 hat geschrieben: alles was auf öffentlichem Grund stattfindet, braucht eine Genehmigung
Wenn das so wäre, müsste ich mir meinen Weg zum Kaufland genehmigen lassen. Und die Lösung in der S-Bahn-Suff-Frage wäre ganz einfach.

Man muss hier eben eine Grenze ziehen zwischen öffentlicher Versammlung, privater Partygruppe etc. pp.

Wenn es so einfach wäre wie es sich manche hier immer wünschen, bräuchten wir keine Richter mehr.
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Beitrag von Electrification »

Bayernlover @ 13 Dec 2011, 15:20 hat geschrieben: Wenn das so wäre, müsste ich mir meinen Weg zum Kaufland genehmigen lassen.
Du hast also vorm Einkaufen noch nie das Formular E beim Kreisverwaltungsreferat ausgefüllt und es dir genehmigen lassen?
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Beitrag von Bayernlover »

Electrification @ 13 Dec 2011, 15:18 hat geschrieben: Er musste damit rechnen, da Facebook-Großveranstaltungen immer wieder ausufern
Das ist doch Blödsinn, klar, wenn man nur die BILD oder AZ zur Informationsfindung hernimmt, mag das stimmen, ansonsten ist das Quatsch.
Wenn es nur einen Täter gegeben hätte wäre der Schaden nicht so hoch.
Ich dachte Du beziehst Dich auf den, der die Veranstaltung erstellt hat.
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Beitrag von Prokurist »

Autobahn @ 13 Dec 2011, 15:16 hat geschrieben: ...

Ich habe nur versucht darauf hinzuweisen, das solches vor zehn oder zwanzig Jahren nicht möglich gewesen wäre. Da hätten sich vielleicht einige Cliquen getroffen, aber nicht 2.000 Menschen.
Wie war das in Woodstock? :rolleyes:

Das ist soweit ich weiß länger als 10 bis 20 Jahre her...
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Beitrag von Electrification »

Das ist doch Blödsinn, klar, wenn man nur die BILD oder AZ zur Informationsfindung hernimmt, mag das stimmen, ansonsten ist das Quatsch.
Oje, dann hätte ich nie davon was mitbekommen. ;) Vielleicht habe ich auch eine kleine Facebook-Abneigung, aber ich gönne es jedem dort seinen Spaß zu haben und mitzuteilen wie oft er heute Mahlzeiten zu sich nahm und was genau und wie man sich fühlt. ;)
Ich dachte Du beziehst Dich auf den, der die Veranstaltung erstellt hat.
Für die Sachbeschädigungen an sich kann der Veranstalter ja nichts, dafür kann er auch nicht bestraft werden. Aber als "Veranstalter" sollte er die Kosten der Veranstaltung an sich bzw. den Aufwand der dafür betrieben wurde, bezahlen.
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Beitrag von TramPolin »

Autobahn @ 13 Dec 2011, 15:16 hat geschrieben: Das Web ist nicht per se eine solche Plattform. Plattformen für solche Aufrufe sind die so genannten „sozialen Netzwerke“, egal wie sie auch immer heißen. Da könnte auch das Eisenbahnforum zu gehören, aber das hätte so gut wie keine Resonanz gefunden.
Wir können uns nun ja streiten, ob das Ganze Web/Internet eine solche Plattform darstellt oder ob es nur ein Container für solche Plattformen ist. Da man jederzeit eine solche Plattform eröffnen kann, ist m.E. das Web selbst bereits ein solches Medium, aber das ist jetzt eine Definitionssache, die nichts zur Sache tut.

Tatsächlich gibt es nicht nur soziale Netzwerke. Man kann auch zur Protestveranstaltung z.B. über eine Kettenmail aufrufen. Oft ist es ein schmaler Grat, ob diese versickert oder von genügend Leuten weitergeleitet wird, die wiederum eine gewisse Schwelle erreichen, so dass die Anzahl der Empfänger explodiert.

Auch kann jeder eine Webseite eröffnen. Nicht immer wird diese unbeachtet bleiben, wenn das Thema interessant ist, wird die Botschaft auf weiteren Websites verteilt. Über große soziale Netzwerke ist es im Allgemeinen nur effektiver, aber das Prinzip ist kaum ein anderes.

Daher ist es m.E. falsch, Facebook hier in die Verantwortung zu nehmen, wenn Du das wolltest.

Die Medien ändern sich halt, in der DDR war es schon mal schwer, sich übers Telefon zu verabreden, aber das war so gewollt. Die Techniken sind heute schneller, effektiver, aber sie sind wertfrei. Freuen wir uns doch lieber über die guten Seiten, die diese Techniken, spezielle die sozialen Netzwerke erlauben.

Ja mei, neue Technologien ändern halt unser Leben. Früher haben mal die Pferdekutscher gegen das Automobil gewettert. Sie hatten auch gute Argumente.

Was ist jetzt konkret Dein Vorschlag? Du sagst ja, verbieten willst Du nichts. Sollen aber soziale Netzwerke amputiert werden oder Filter eingebaut werden, die demonstrationsähnliche Aufrufe unterbinden oder gleich an die Behörden weiterleiten?
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Beitrag von christian85 »

Ich glaube nicht, dass der Veranstalter das Theater wollte.
Ich formuliere es mal so: Dieser Aufruf war fahrlässlich, aber nicht vorsätzlich (in Bezug auf die Ausuferungen/Sachbeschädigungen).
Oder mit anderen Worten: Es war zwar so nicht gewollt, aber es sollte einem schon klar sein, dass da ein gewisses Risiko besteht.
Oder in einem anderen Kontext: Du fährst 200 auf der Autobahn und baust dann einen Unfall. Der war zwar nicht gewollt, aber (mit-)schuld bist du ja trotzdem.
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Beitrag von Bayernlover »

christian85 @ 13 Dec 2011, 16:20 hat geschrieben: Ich formuliere es mal so: Dieser Aufruf war fahrlässlich, aber nicht vorsätzlich.
Oder mit anderen Worten: Es war zwar so nicht gewollt, aber es sollte einem schon klar sein, dass da ein gewisses Risiko besteht.
Oder in einem anderen Kontext: Du fährst 200 auf der Autobahn und baust dann einen Unfall. Der war zwar nicht gewollt, aber (mit-)schuld bist du ja trotzdem.
Wie gesagt, das sind rechtliche Spitzfindigkeiten, die man nicht als Laie versuchen sollte zu lösen. Wenn es denn einen Prozess geben sollte, wird der sicher nicht in 30 Minuten erledigt sein, auch wegen seines Symbolcharakters.
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Beitrag von Prokurist »

Aufruf hin, Gruppenpsychose her - Letztlich ist ein Jeder für sein Handeln selbst verantwortlich. Und das es so ausuferte hat meiner bescheidenen Meinung nach gesellschaftliche Ursachen, die man weder mit Verboten aller Art, noch mit drakonischen Strafen in den Griff bekommt. Das ist alles nur Schönfärberei, bekämpfen von Symptomen, weil man sich nicht traut die Wurzel des Übels zu benennen geschweige denn an diese heranzugehen.
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Beitrag von Münchner Kindl »

Prokurist @ 13 Dec 2011, 17:39 hat geschrieben: [...] weil man sich nicht traut die Wurzel des Übels zu benennen geschweige denn an diese heranzugehen.
Wo liegt denn die Wurzel, und wie soll man das angehen?
-
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Beitrag von Prokurist »

Münchner Kindl @ 13 Dec 2011, 18:19 hat geschrieben: Wo liegt denn die Wurzel, und wie soll man das angehen?
Da müsste man scho weiter ausholen... Diese fanatische Ich-Bezogenheit, der mangelnde Respekt vor dem Eigentum der anderen, insbesondere vor gemeinschaftlichem Eigentum... Reine Gesellschaftskritik halt. Wie will man auch "Werte" vermitteln, wie gegenseitigen Respekt etc., wenn man bspw. Dinge, die man früher "Korruption" nannte, heute mit "Lobbyismus" schönredet.
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Beitrag von Autobahn »

@ Bayernlover

Es ist ja wieder schön, dass Du mein Zitat verkürzt wiedergibst und damit den Sinn verfälscht. Ich schrieb:
Unabhängig ob Party oder Demo, alles was auf öffentlichem Grund stattfindet, braucht eine Genehmigung (Sondernutzung). Das gilt auch für Wahlkampfstände von Parteien, Volksfeste, Märkte, Straßenmusik u.ä.
Die Nutzung der Straße um des Fortbewegens willen ist keine Sondernutzung. Auch wenn Du mal stehen bleibst, und in die Landschaft oder ein Schaufenster zu schauen oder Dich einfach nur ausruhen willst etc. ist keine Sondernutzung. Erkundige Dich mal beim Senat in Berlin, was unter die Sondernutzung von öffentlichen Straßen und Plätzen fällt.

http://www.berlin.de/ba-marzahn-hellersdor...d_snutzung.html

Demos und „Volksfeste“ kommen da noch extra, weil in einem anderen gesetzlichen Zusammenhang.

Nun könntest Du einwenden, die S-Bahn sei ein privater Raum. Das ist zwar juristisch richtig, die Bahn hat aber Hausrecht. Aber es ist ebenso ein öffentlicher Raum und die S-Bahn hat nicht zu dem Gelage eingeladen. Was würdest Du sagen, wenn ich morgen öffentlich zu einer Fete bei Dir zu Hause einlade – Bedingung jeder bringt sein Gesöff selber mit. Geht nicht? Stimmt, ich bin weder bei Facebook noch kenne ich Deine Anschrift. Aber Deine Freunde auf dem Portal kennen sie.

@ TramPolin

Wir brauchen uns nicht darüber zu streiten, ob das Web oder nur Teile davon eine Plattform für solche Aktionen ist. Ich habe auch Facebook nicht die juristische Schuld, ja nicht einmal die moralische Schuld zugewiesen. Facebook (und andere Netzwerke) sind im gesellschaftlichen Zusammenhang „schuld“ an dieser Veränderung. Vielleicht bin ich zu altmodisch, mich darauf einzulassen und der Welt mitteile, wie heute mein Stuhlgang war.

In der DDR war es aus zweierlei Gründen nicht möglich, sich über Telefon zu verabreden. Erstens hatten nur wenige Privatpersonen ein Telefon und zweitens wurde es meist von Guck&Horch überwacht. Das hat dem Regime aber auch nichts genützt.

Ja, die modernen Medien verändern die Welt, aber nicht alles, was von den „sozialen Netzwerken“ kommt, ist dabei positiv.
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Beitrag von TramPolin »

Autobahn @ 13 Dec 2011, 18:57 hat geschrieben: Ich habe auch Facebook nicht die juristische Schuld, ja nicht einmal die moralische Schuld zugewiesen. Facebook (und andere Netzwerke) sind im gesellschaftlichen Zusammenhang „schuld“ an dieser Veränderung. Vielleicht bin ich zu altmodisch, mich darauf einzulassen und der Welt mitteile, wie heute mein Stuhlgang war.
Es ist also die Gesellschaft schuld, auch weil sie diese Netzwerke verwendet. Ich sehe aber - wohl im Gegensatz zu Dir - eher einen positiven Effekt. Man kommt mit viel mehr Leuten ins Gespräch und ich habe schon tolle Leute über Facebook & Co. kennengelernt. Unterdrückte Bürger in Unrechtsstaaten können besser auf sich aufmerksam machen.

Und es ist richtig: Manche verbreiten ein eher uninteressantes Zeug, etwa so was wie "Kaffeemaschine läuft durch". Was interessiert mich der Betriebszustand einer Kaffeemaschine einer mir nicht bekannten Person (der ich eher zufällig folge) in einem mir unbekannten Ort?
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Lazarus
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Beitrag von Lazarus »

Naja in Hamburg lief das aber auch weitgehend friedlich ab. Jetzt nur auf solche Plattformen wie Facebook einzudreschen, halte ich für den falschen Ansatz sorry.
Mehr Geld für den ÖPNV-Ausbau in München! Es wird höchste Zeit!
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