[RUS] Gasturbinenlok GT 1 zieht den 12.000 t Zug
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Insbesondere im Technikbereich würde ich schon mehr erwarten als ne Handvoll Videos bei der Vorbeifahrt.
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.
Fahrdienstvorschrift bayerische Staatsbahnen 1876
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Videos sind auch interessant, finde ichInsbesondere im Technikbereich würde ich schon mehr erwarten als ne Handvoll Videos bei der Vorbeifahrt.

GT 1, Technische Daten:
Spurweite - 1.520 mm
Gesamtleistung - 8.300 KW
Hoechstgeschwindigkeit - 100 km/h
Dienstmasse - 300 t
Achslast - 25 t
Anfahrzugkraft - 883 kN
Achsanordnung - 20-20-20 +20-20-20
Raddurchmesser - 1.250 mm
Breite nach GOST 9238 - 1-T
Laenge - 45.000 mm
Tankfuellung:
Fluessiggas - 17 t
Diesel fuer DGU - 470 Liter
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Das Gegenteil ist Richtig. Gas ist sehr guenstig in Russland. Ausserdem ist diese Lok wesentlich umweltfreundlicher als alle Dieselloks die bisher gebaut wurden. Die GT 1 wird auf nicht elektrofizierten Strecken in Ost-Sibirien eingesetzt.die fährt echt mir Flüssiggas und nicht mit Diesel? ist das nicht wegen der nötigen Infrastruktur zu aufwändig/teuer?
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Mitwelchem Gas, LPG oder LNG?Russischer Spion @ 12 Feb 2012, 13:41 hat geschrieben: Das Gegenteil ist Richtig. Gas ist sehr guenstig in Russland. Ausserdem ist diese Lok wesentlich umweltfreundlicher als alle Dieselloks die bisher gebaut wurden.
Also Propan-Butan-Mischungen, ein Raffinerieprodukt der ÖL-Verarbeitung, flüssig bei Drücken um 10bar.
Oder LNG, also tiefgekühltes Erdgas/Methan, bei ca. 150K, das erfordert aber doch aufwendige Infrastruktur.
Für Güterzugsverkehre zwischenzwei Lokdepots und dichten Umlaufplänen müßte das aber machbar sein, also mit ständigem Mehrverbrauch als die Abdampfverluste, damit könnte man allerdings auch kontinuierlich ein sowieso sinnvolles Hilfsaggreagt betreiben ( APU in der Luftfahrt ).
Umweltfreundlich, Widerspruch:
Wenn das Gas mangels Abnehmer sonst abgefackelt würde, dann stimmt es generell, sonst gilt eine Abwägung von Abgasqualität und Wirkungsgrad im realen Betrieb.
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http://zug-und-eisenbahn.blogspot.com/2009...ve-gt1.html?m=1
...in der anderen Hälfte sind Drucktanks für 17t flüssiges Erdgas untergebracht. Die Lok soll 700 km ohne Tanken fahren können und 15'000 t ziehen können. ...
Aufgrund von Rostschäden besteht Signaturersatzverkehr!
Wir bitten um Entschuldigung für die Unannehmlichkeiten.
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Erdgas ( Methan ) lässt sich NICHT per Druck verflüssigen, es muß weit runter gekühlt werden für den Wechsel des Aggregatzustand zu flüssig!Fichtenmoped @ 12 Feb 2012, 20:41 hat geschrieben: http://zug-und-eisenbahn.blogspot.com/2009...ve-gt1.html?m=1
Was kein Problem ist, fast das gesamte Gas Katars wird per Schiff exportiert. Shell hat mehrerer Milliarden Euro in Katar Gas investiert.Mühldorfer @ 12 Feb 2012, 22:08 hat geschrieben:Erdgas ( Methan ) lässt sich NICHT per Druck verflüssigen, es muß weit runter gekühlt werden für den Wechsel des Aggregatzustand zu flüssig!Fichtenmoped @ 12 Feb 2012, 20:41 hat geschrieben: http://zug-und-eisenbahn.blogspot.com/2009...ve-gt1.html?m=1
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Aber umweltschädlich, weil der Energieaufwand enorm ist.Galaxy @ 13 Feb 2012, 00:16 hat geschrieben: Was kein Problem ist, fast das gesamte Gas Katars wird per Schiff exportiert. Shell hat mehrerer Milliarden Euro in Katar Gas investiert.
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.
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Da bin ich mir nicht so sicher. Erdgas ist relative Umweltfreundlich. Ich weiß nicht genau was die DB AG als Diesel benutzt, aber ich nehme an es ist nicht dieser Aromaten- und Stickstofffreier synthetischer Diesel der z.B. als Shell V Power Diesel, oder Aral Ultimate Diesel verkauft wird, und ca. 10 cent pro Liter mehr kostet.Boris Merath @ 13 Feb 2012, 00:17 hat geschrieben:Aber umweltschädlich, weil der Energieaufwand enorm ist.
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Da ist nur die Frage ob die Bilanz bei verflüssigtem Erdgas immer noch so gut aussieht - ich habs aber nicht nachgeforscht.Galaxy @ 13 Feb 2012, 00:43 hat geschrieben: Da bin ich mir nicht so sicher. Erdgas ist relative Umweltfreundlich.
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.
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Hallo,
Schwerer Güterzugsverkehr auf langen Strecken mit wenig Brechpunkten der Steigungen, wenig Langsamfahrstellen, dann könnte das sogar klappen.
Gasturbinen mögen nur wenig Leistungsmodulation und nur langsame Änderung dieser.
Hilfreich könnte auch ein Zusatzdiesel sein ( APU ) für Solo-Rangierfahrten.
Schwerer Güterzugsverkehr auf langen Strecken mit wenig Brechpunkten der Steigungen, wenig Langsamfahrstellen, dann könnte das sogar klappen.
Gasturbinen mögen nur wenig Leistungsmodulation und nur langsame Änderung dieser.
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Nur gibt es "da hinten" im Einsatzgebiet öfters keine Feuerwehren... Normalerweise sind Züge in der Gegend in Doppeltraktion unterwegs - falls eine Lok ausfällt kann man immer noch mit der zweiten weiterfahren! Und aufgrund der klimatischen Bedingungen haben zum Beispiel alle Reisezugwagen eine dezentrale Heizung, nicht so wie hier wo die Lokomotive den ganzen Zug heizt.146225 @ 13 Feb 2012, 05:40 hat geschrieben: Das wird ausgehen, wie mehr oder weniger jeder Versuch mit Gasturbinen-Antrieben in einer Lokomotive ausgegangen ist: Irgendwann ist es ein Fall für die Feuerwehr.
Ich gehe mal davon aus, dass auch ein entsprechendes Feuerlöschsystem verbaut wurde. Und mit entsprechender Wartung dürfte es auch kein Problem mit den Gasturbinen geben - wie oft ist bei Flugzeugen in letzter Zeit ein Triebwerk explodiert? (Die Jettriebwerke sind auch bloß Gasturbinen...)
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Nun bräuchten wir da schon ein paar mehr Infos um was sagen zu können, ich hab spontan nicht wirklich was gefunden.
Aber die DB (und so weiter) haben Helikopterturbinen in Dieselhydraulische Züge eingebaut.
Da ich bezweifle, das die Russen überhaupt wissen, was eine dieselhydraulische Lok ist, wird das hier wohl schon mal dieselelektrisch sein (abgesehen mal von den leistungen, ich glaub nicht mal Voith schafft es, dafür Getriebe zu bauen). Und da auch die Russen ihre Elektrik mit Halbleitern bauen können, wird da ne recht moderne Regelungselektronik drin sein, die es erlaubt, die Gasturbine in einem für Sie optimalen Drehzahlband zu betreiben. Drehstromgenerator, Gleichstromzwischenkreis, Drehstrommotoren. Was man eben heutzutage so baut.
Und dann ahben die Russen die Turbine vieleicht eher weniger aus nem kleinen Bell genommen. Sondern vieleicht eine Militärische Baureihe (ich könnt mir ne Mi-24 oder ne AN-124 da gut als "Spendermaschine" vorstellen) oder so was in der Art genommen.
Dann haben die Russen bei ihrem Zug auch etwas weniger Platzsparend gebaut als die DB damals, was auch so ein punkt sein könnte und derartige Riesenturbinen erst ermöglicht.
Zuguter letzt ist hier die Turbine scheinbar nicht Zusatzantrieb sondern Haupttriebwerk.
All das ändert die Rahmenbedingungen ziemlich, so dass ich der Gasturbinenlok durchaus eine Chance geben würde.
Aber die DB (und so weiter) haben Helikopterturbinen in Dieselhydraulische Züge eingebaut.
Da ich bezweifle, das die Russen überhaupt wissen, was eine dieselhydraulische Lok ist, wird das hier wohl schon mal dieselelektrisch sein (abgesehen mal von den leistungen, ich glaub nicht mal Voith schafft es, dafür Getriebe zu bauen). Und da auch die Russen ihre Elektrik mit Halbleitern bauen können, wird da ne recht moderne Regelungselektronik drin sein, die es erlaubt, die Gasturbine in einem für Sie optimalen Drehzahlband zu betreiben. Drehstromgenerator, Gleichstromzwischenkreis, Drehstrommotoren. Was man eben heutzutage so baut.
Und dann ahben die Russen die Turbine vieleicht eher weniger aus nem kleinen Bell genommen. Sondern vieleicht eine Militärische Baureihe (ich könnt mir ne Mi-24 oder ne AN-124 da gut als "Spendermaschine" vorstellen) oder so was in der Art genommen.
Dann haben die Russen bei ihrem Zug auch etwas weniger Platzsparend gebaut als die DB damals, was auch so ein punkt sein könnte und derartige Riesenturbinen erst ermöglicht.
Zuguter letzt ist hier die Turbine scheinbar nicht Zusatzantrieb sondern Haupttriebwerk.
All das ändert die Rahmenbedingungen ziemlich, so dass ich der Gasturbinenlok durchaus eine Chance geben würde.
Jup, die aber in einer anderen Lastsituation betrieben werden als die Antriebe von Zügen. Der Punkt stimmt schon, auch in den 70ern (oder wann auch immer die DB ihre versuche hatte) sind selten Flugzeugtriebwerke abgefackelt...wie oft ist bei Flugzeugen in letzter Zeit ein Triebwerk explodiert? (Die Jettriebwerke sind auch bloß Gasturbinen...)
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Die RZD hat Sinara Transport Machines mit der Lieferung von 40 Gasturbinenloks GT1h bis Ende 2014 beauftragt. Angetrieben wird die GT1h durch eine Kuznetsov-Gasturbine die verflüssigtes Erdgas verbennt. In einer Lokhälfte ist dabei die gesamte Antriebstechnik sowie die elektrische Kraftübertragung verbaut, in der anderen Lokhälfte sind die Druckgastanks, die Kältetechnik sowie zusätzliche Fahrmotoren in den Drehgestellen untergebracht. Der Erdgasvorrat soll eine Reichweite von, je nach Zuglast, 800 - 1200 km ermöglichen.
Die 300 t schweren Maschinen leisten 8500 kW und sind 100 km/h schnell. Gebaut werden die Maschinen von Lyudinovoteplovoz. Sie sollen zukünftig vorwiegend in Ost-Sibirien sowie im hohen Norden schwere Rohstoffzüge ziehen. Ein Prototyp wurde seit 2007 gründlich erprobt und zur Serienreife entwickelt. Dabei wurden bei Testfahrten Güterzüge mit bis zu 16000 t Last befördert.
Die 300 t schweren Maschinen leisten 8500 kW und sind 100 km/h schnell. Gebaut werden die Maschinen von Lyudinovoteplovoz. Sie sollen zukünftig vorwiegend in Ost-Sibirien sowie im hohen Norden schwere Rohstoffzüge ziehen. Ein Prototyp wurde seit 2007 gründlich erprobt und zur Serienreife entwickelt. Dabei wurden bei Testfahrten Güterzüge mit bis zu 16000 t Last befördert.
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16.000 t mit Diesel/Benzin/Kersion ist eine enorme Menge.Russischer Spion @ 30 Jun 2012, 11:54 hat geschrieben:Meistens Kesselwagen.Markus @ 30 Jun 2012, 02:35 hat geschrieben:Weißt Du, welche Art von Güterzügen diese Lok befördert?
Erz?
Kohle?Laenger als 1 km auf jeden Fall.16.000 t ist verdammt viel.
Und wie lang sind diese Züge?
Über 1 km bei 16.000 t? - Mit Sicherheit.
Auf der Mount Newmann railway ist schon mal ein Zug mit 7,3 km und 82.000 t (gezogen von 8 Loks) gefahren.
Das war Eisenerz, was aber eine deutlich höhere Masse hat.
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