Deutsche Bahn verordnet ICE Tempolimit

Strecken und Fahrzeuge von DB Fernverkehr und anderen als DB Fernverkehr.
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yeg009a

Beitrag von yeg009a »

Autobahn @ 7 Apr 2012, 01:30 hat geschrieben:Bei einigen ausländischen Eisenbahnen ist die Reservierung im Fahrpreis inbegriffen, so z. B. beim Thalys. Ich hatte am vergangen Montag mal Zeit, den Thalys einmal zu testen.
Und wie war es im Thalys?
Autobahn @ 7 Apr 2012, 01:30 hat geschrieben:Es war aber eine spontane Entscheidung und keine Notwendigkeit. Wäre es notwendig gewesen, hätte mir auf der Relation sogar eine preiswertere Variante zur Verfügung gestanden, evtl. auch ein späterer Thalys. Aber 30 Minuten vor Abfahrt waren alle Plätze ausverkauft. Das ist das selbe, wenn in einem ICE keine Reservierung mehr möglich ist. Da nehme ich auch einen späteren Zug, wo ich einen Sitzplatz bekomme.
Was soll ich sagen? Autobahns Einstellung gefällt mir. Andererseits hätte, wenn es pressiert, einen Gespräch mit dem ZUB helfen können, dennoch mit dem "ausgebuchten" Zug zu fahren, wenn der ZUB es bei der FK-Kontrolle festgestellt hat, daß der reservierte Platz noch frei ist (Möglich wäre es, weil ein Fahrgast den Zug, den er gebucht hat, verpaßt hat). Wie ich es seit Ewigkeiten geschrieben habe, halte ich eine Reservierungspflicht in ICE-Zügen für ein Optimum für die angenehme Zugfahrt.
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Beitrag von JeDi »

Autobahn @ 7 Apr 2012, 01:30 hat geschrieben: Das ist das selbe, wenn in einem ICE keine Reservierung mehr möglich ist. Da nehme ich auch einen späteren Zug, wo ich einen Sitzplatz bekomme.
Wenn im ICE kurzfristig keine Reservierungen mehr möglich sind, sagt das genau gar nichts über den Füllgrad des Zuges aus - sondern nur über den Füllgrad des Sitzplatzbereiches für Expressreservierungen.
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Beitrag von Bayernlover »

Klar, noch weniger Fahrgäste, damit einige wenige sich nicht gestört fühlen müssen. Wer will, kann doch reservieren?

Und wer sich hier irgendwelche Autokosten zusammenspinnt, hat wohl noch nie eines besessen. Klar, kostet ja nur Sprit :D
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Beitrag von ropix »

yeg009a @ 7 Apr 2012, 02:05 hat geschrieben: Wie ich es seit Ewigkeiten geschrieben habe, halte ich eine Reservierungspflicht in ICE-Zügen für ein Optimum für die angenehme Zugfahrt.
Und wenn ich jetzt aber nicht angenehm Zug fahren will sondern schnellstmöglich?
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yeg009a

Beitrag von yeg009a »

ropix @ 7 Apr 2012, 09:42 hat geschrieben:Und wenn ich jetzt aber nicht angenehm Zug fahren will sondern schnellstmöglich?
Die Antwort ist in meinem Beitrag (einen Satz vor dem zitierten) vorhanden. :) Für den Fall, falls es wirklich pressiert, könntest Du dich beim ZUB (ohne Fahrkarte) vor dem Einstieg melden, er wird Dir dann einen Notsitzplatz anbieten (Im TGV POS und 2N2 (Euroduplex)(?) gibt es, soweit ich weiß auch welche im Einstiegsbereich - aber ob das in Frankreich auch das gleiche Funktioniert, weiß ich nicht) und kurz nach der Abfahrt eine Fahrkarte verkaufen (selbstverständlich mit Bordzuschlag), falls der ICE (Wenn es Reservierungspflichtig wäre und über Notsitze im Einstiegsbereich verfügt) ausgebucht und auch wirklich besetzt ist. Ist letzteres nicht der Fall, würdest Du vom ZUB zum freien, aber vom anderen Kunden reservierten Platz gewiesen. Das Ganze ist einfach nur eine Theorie, aber ob das so, wie ich das schrieb, wirklich praktiziert wird, entzieht sich das meinem Kenntnis.
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Beitrag von Fichtenmoped »

yeg009a @ 7 Apr 2012, 10:57 hat geschrieben: Die Antwort ist in meinem Beitrag (einen Satz vor dem zitierten) vorhanden. :) Für den Fall, falls es wirklich pressiert, könntest Du dich beim ZUB (ohne Fahrkarte) vor dem Einstieg melden, er wird Dir dann einen Notsitzplatz anbieten (Im TGV POS und 2N2 (Euroduplex)(?) gibt es, soweit ich weiß auch welche im Einstiegsbereich - aber ob das in Frankreich auch das gleiche Funktioniert, weiß ich nicht) und kurz nach der Abfahrt eine Fahrkarte verkaufen (selbstverständlich mit Bordzuschlag), falls der ICE (Wenn es Reservierungspflichtig wäre und über Notsitze im Einstiegsbereich verfügt) ausgebucht und auch wirklich besetzt ist. Ist letzteres nicht der Fall, würdest Du vom ZUB zum freien, aber vom anderen Kunden reservierten Platz gewiesen. Das Ganze ist einfach nur eine Theorie, aber ob das so, wie ich das schrieb, wirklich praktiziert wird, entzieht sich das meinem Kenntnis.
Ist genau so ein Wunschdenken wie Deine Signatur... Entweder jeder MUSS reservieren - oder keiner muss reservieren! Dazwischen gibts nix!

Warum? Wenn Reservierungspflicht herrscht und ich keine Reservierung (auch kurzfristig) mehr bekomme ist der Zug VOLL - und da gibt's auch keine Notplätze mehr! Und das einsteigen in einen reservierungspflichtigen Zug ohne Fahrkarte sorgt für eine Menge Wirbel:
1. Fahrpreisnacherhebung für Dich
2. Spätestens am nächsten Unterwegshalt wirst vor die (Zug-)Tür gesetzt

Denn was HEUTE möglich ist (einen Sitzplatz zu reservieren, unabhängig von der Fahrt) wird es mit einer Reservierungspflicht (in Kombination mit der Fahrkarte) nicht mehr geben! Denn dann wird die Reservierung nur in Verbindung mit der Fahrkarte zusammen gebucht. So wie heute die Zugbindung - nur schlimmer! ;)

Und hoffen, dass der ZuB so nett ist und Dir einen freien Sitzplatz zuweist - ich weiß nicht im welchem Universum Du lebst, aber eines ist zumindest sicher: auf Deinem Planeten Nett (wo Du anscheinend lebst) wird wenigstens kein Essen serviert, weswegen Du zumindest dafür auf die Erde zurück musst! :P
Aufgrund von Rostschäden besteht Signaturersatzverkehr!

Wir bitten um Entschuldigung für die Unannehmlichkeiten.
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Beitrag von TravellerMunich »

Ich kenne das Reservierungsspiel ziemlich gut aus Frankreich:
Man muss dringend am nächsten Tag z.B. nach Lyon fahren, leider gibt es einen freien Platz im TGV erst wieder in zwei Tagen.
Da nützt kein Betteln und Flehen, kein Angebot zu stehen oder im Speisewagen zu sitzen, es wurde schlicht kein Fahrschein verkauft, weder am Schalter noch am Automaten.

Klar kann man dann einen Fahrschein für einen anderen Tag mitsamt Reservierung lösen und ausprobieren, was passiert wenn man einen Tag früher fährt. Aber ausprobieren wollte ich das nicht wirklich.

Hier im Forum leben offensichtlich viele, die ihr Leben Wochen im Voraus planen können und zeitlich flexibel sind, auch mal ein paar Tage später fahren zu können.
Mir geht es da anders und ich glaube nicht, dass ich ein Chaot bin.

Mit einer Reservierungspflicht erreicht man die Schnäppchenfahrer und Rentner, die schon im August wissen, dass sie zu Weihnachten zu den Enkeln fahren. Aber nicht mich.

Abgesehen davon kann ich nicht die großen Probleme der heutigen Situation erkennen, dabei bin ich durchaus Vielfahrer.
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Jean
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Beitrag von Jean »

Nee, die Bahn lebt ja gerade davon, dass es keine Reservierungspflicht gibt. Ein einfaches System...das ist es...und wenn man noch einfach online kaufen könnte ohne Kreditkarte...das wäre noch besser...
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Beitrag von Fichtenmoped »

Jean @ 7 Apr 2012, 11:56 hat geschrieben: Nee, die Bahn lebt ja gerade davon, dass es keine Reservierungspflicht gibt. Ein einfaches System...das ist es...und wenn man noch einfach online kaufen könnte ohne Kreditkarte...das wäre noch besser...
Kann man - geht aber nur in Verbindung mit ner Bahncard!
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Beitrag von ICE-T-Fan »

IC_Alpenland @ 7 Apr 2012, 00:50 hat geschrieben:
Naseweis @ 5 Apr 2012, 20:28 hat geschrieben: Gerade der ICx als Triebzug soll ja ausgesprochen günstig sein.

Übrigens scheint mir das nichts sonderlich Neues, eher eine plötzlich nachgelieferte Begründung, wieso die ICx nur noch 249 km/h und nicht 280 Km/h wie die ICE-1/2 oder gar 300 km/h fahren sollen.
Gibt es eigenlich eine Differenz an Zulassungs-Vorraussetzungen fuer Zuege die "nur" fuer 249km/h und nicht 250km/h oder mehr zugelassen werden, insbesondere in Bezug auf die Sicherheits-Technische-Ausstattung ?
Wenn dies der Fall sein sollte finde ich dies sehr bedenklich, weil ich der meinung bin, dass grade bei diesen hohen Geschwindigkeiten die gleichen Sicherheits-Standards gelten sollten unabhaenging ob die ICx Zuege fuer "nur" 249km/h oder 250km/h zugelassen werden.
Das hat etwas mit TSI-Normen zu tun.

Da gibt es drei Stufen:

Züge bis einschließlich 189 km/h, Züge bis einschließlich 249 km/h und Züge einschließlich über 250 km/h.

Züge über 249 km/h dürfen nur noch eine maximale Radsatzlast von 17 Tonnen haben. Die ICx haben aber durch ihr Powercar-Konzept eine durchschnittliche Radsatzlast von 18 Tonnen, daher kommen sie nur in die mittlere Stufe.
Gruß Markus aus Eisenach,
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Beitrag von ICE-T-Fan »

TravellerMunich @ 7 Apr 2012, 11:46 hat geschrieben: Ich kenne das Reservierungsspiel ziemlich gut aus Frankreich:
Man muss dringend am nächsten Tag z.B. nach Lyon fahren, leider gibt es einen freien Platz im TGV erst wieder in zwei Tagen.
Da nützt kein Betteln und Flehen, kein Angebot zu stehen oder im Speisewagen zu sitzen, es wurde schlicht kein Fahrschein verkauft, weder am Schalter noch am Automaten.

Klar kann man dann einen Fahrschein für einen anderen Tag mitsamt Reservierung lösen und ausprobieren, was passiert wenn man einen Tag früher fährt. Aber ausprobieren wollte ich das nicht wirklich.

Hier im Forum leben offensichtlich viele, die ihr Leben Wochen im Voraus planen können und zeitlich flexibel sind, auch mal ein paar Tage später fahren zu können.
Mir geht es da anders und ich glaube nicht, dass ich ein Chaot bin.

Mit einer Reservierungspflicht erreicht man die Schnäppchenfahrer und Rentner, die schon im August wissen, dass sie zu Weihnachten zu den Enkeln fahren. Aber nicht mich.

Abgesehen davon kann ich nicht die großen Probleme der heutigen Situation erkennen, dabei bin ich durchaus Vielfahrer.
Das kann ich nur zu 100% unterstreichen.

Wenn ich Sonntag als Wochenendpendler zur Arbeit fahren muss, nützt es mir nix, wenn die Züge bis Montag Mittag ausgebucht sind, dann kann ich schlicht und ergreifend nicht mit der Bahn fahren. Zudem bin ich am Freitag auf ein enges Zeitfenster im ÖPNV angewiesen, da ich etwas abseits in einem kleinen Dorf wohne. Da kann ich manchmal nicht mal Stunde später fahren, weil ich dann vom Zielbahnhof einfach nicht mehr nach Hause komme!

Ich würde die Reservierungspflicht gnadenlos ignorieren, da ich meistens eh nur 1-2 Stationen im ICE fahre. Wenn mich das Zugpersonal herauswerfen will, kommt mir das nach einem Systemhalt dann sogar noch entgegen. ;) Ansonsten würde ich auf die Bundespolizei warten und keinen Millimeter nachgeben, da ich Mitnahmeverweigerung durch Reservierungszwang für Unsinn halte. Dann hat der Zug halt 10 min Verspätung, ist mir in dem Moment dann völlig schnurz. Die Bahn hat mich mitzunehmen, wenn ich eine gültige Fahrkarte habe!
Gruß Markus aus Eisenach,
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Jean
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Beitrag von Jean »

Mit der Reservierungspflicht würde man sich wohl ins Bein schießen...
Mit einem Dauer Spezial wird mir ja gewisserweise Garantiert, dass ich mitfahren kann!
Wenn die Bahn unbedingt will, dass die Leute reservieren...dann sollen sie die Reservierung im normalen Fahrpreis integrieren...Und wenn der Zug eh total voll ist, dann kann man die Reservierung eh vergessen...
Ist aber Off-Topik...
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c-a-b
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Beitrag von c-a-b »

Warum, eine Reservierung die im Fahrpreis enthalten ist wäre eine tolle Sache und wenn ein Zug ausgebucht ist könnte man eben den Warnhinweis anbringen dass man sich auf einen Stehplatz einstellen muss und auf eigene Gefahr mit diesem Zug mitfahren kann. Gerade zur Stoßzeit wäre das eine interessante Alternative. Oder eben der Verkehrsdienstleister ist so schlau und setzt dann mehr Züge ein.
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Autobahn
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Beitrag von Autobahn »

TravellerMunich @ 7 Apr 2012, 11:46 hat geschrieben:Ich kenne das Reservierungsspiel ziemlich gut aus Frankreich:
Man muss dringend am nächsten Tag z.B. nach Lyon fahren, leider gibt es einen freien Platz im TGV erst wieder in zwei Tagen.
Da nützt kein Betteln und Flehen, kein Angebot zu stehen oder im Speisewagen zu sitzen, es wurde schlicht kein Fahrschein verkauft, weder am Schalter noch am Automaten.
1. Der TGV hat (lt. SNCF) eine durchschnittliche Auslastung von 80 Prozent. Es dürften dann besondere Umstände vorgelegen haben oder man war auf eine Uhrzeit fixiert.
2. Es gibt in Frankreich nicht nur den TGV im Fernverkehr. Von Paris fährt auch alle zwei Stunden ein RE ohne Reservierungpflicht nach Lyon, Fahrzeit 5:02 Stunden.

Der TGV ist ein Zusatzprodukt, das überwiegend auf eigener Trasse fährt.

@ Jean

Beim Thalys und beim TGV ist die Reservierung im Fahrpreis inbegriffen. Und für Vielfahrer werden auch von vorn herein Plätze reserviert (das wären in Deutschland z.B. die Inhaber der Bahncard 50 bzw. 100).
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Beitrag von ICE-T-Fan »

c-a-b @ 7 Apr 2012, 13:44 hat geschrieben: Warum, eine Reservierung die im Fahrpreis enthalten ist wäre eine tolle Sache und wenn ein Zug ausgebucht ist könnte man eben den Warnhinweis anbringen dass man sich auf einen Stehplatz einstellen muss und auf eigene Gefahr mit diesem Zug mitfahren kann. Gerade zur Stoßzeit wäre das eine interessante Alternative. Oder eben der Verkehrsdienstleister ist so schlau und setzt dann mehr Züge ein.
Wobei auf der Kurzstrecke ein Stehplatz manchmal angenehmer sein kann als ein Sitzplatz. So ist es mir in einem richtig vollen Zug schon passiert, dass ich mit Gepäck & Co. meinen Sitzplatz erst erreicht hatte, als der Zug von Erfurt nach Eisenach schon in Neudietendorf war, während ich mich schon ab Sättelstädt zur Türe vorquälen musste, damit ich in Eisenach mit allem Sack und Pack an der Türe stehen konnte. Effektiv habe ich von 27 Minuten Fahrzeit etwa 15 Minuten gesessen. Zudem verabscheue ich die seit 2004 existenten Wandplätze in der zweiten Bauserie der ICE-T. Da bevorzuge ich dann einen Stehplatz nahe der Türe als einen Sitzplatz, wo ich nicht nach draußen sehen kann. Seit 2004 musste ich zum Glück nur bei 2 Gelegenheiten einen Wandplatz benutzen, einmal aus Unwissenheit bei der Reservierung in Kombination mit der Einführung der 2. ICE-T-Generation und einmal, weil sich jemand, den ich im Zug treffen wollte, ausgerechnet in so eine Sitzreihe gesetzt hat.

Seit 2005 reserviere ich eh nicht mehr, weil es sich auf meiner Stammlinie 50 einfach nicht lohnt und es nur von 2003 bis Ende 2004 kostenlos war.
Gruß Markus aus Eisenach,
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Beitrag von ICE-T-Fan »

Autobahn @ 7 Apr 2012, 13:44 hat geschrieben: @ Jean

Beim Thalys und beim TGV ist die Reservierung im Fahrpreis inbegriffen. Und für Vielfahrer werden auch von vorn herein Plätze reserviert (das wären in Deutschland z.B. die Inhaber der Bahncard 50 bzw. 100).
Da frage ich mich, wie viele Luftbuchungen es eigentlich gibt. Manchmal ist ja nicht absolut sicher, welchen Zug man nun genau erwischen wird. Gerade in Deutschland fährt man ja in der Regel mit ÖPNV oder SPNV zum Fernverkehr und bei der aktuellen Pünktlichkeitsquote kommen Anschlussverluste sehr regelmäßig vor.
Gruß Markus aus Eisenach,
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Beitrag von Boris Merath »

Hier geht es um die Höchstgeschwindigkeit im Fernverkehr, nicht um Reservierungspflicht - ich werde daher alle weiteren Beiträge zur Reservierungspflicht ohne weitere Ankündigung entfernen.
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.

Fahrdienstvorschrift bayerische Staatsbahnen 1876
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Beitrag von Cloakmaster »

ICE-T-Fan @ 7 Apr 2012, 13:13 hat geschrieben:
Das hat etwas mit TSI-Normen zu tun.

Da gibt es drei Stufen:

Züge bis einschließlich 189 km/h, Züge bis einschließlich 249 km/h und Züge einschließlich über 250 km/h.

Züge über 249 km/h dürfen nur noch eine maximale Radsatzlast von 17 Tonnen haben. Die ICx haben aber durch ihr Powercar-Konzept eine durchschnittliche Radsatzlast von 18 Tonnen, daher kommen sie nur in die mittlere Stufe.
Die Radsatz-Last wird sicher nicht das einzige Kriterium sein .?
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Beitrag von ICE-T-Fan »

Boris Merath @ 7 Apr 2012, 14:11 hat geschrieben: Hier geht es um die Höchstgeschwindigkeit im Fernverkehr, nicht um Reservierungspflicht - ich werde daher alle weiteren Beiträge zur Reservierungspflicht ohne weitere Ankündigung entfernen.
Recht hast du, zumal dieser Unsinn in Deutschland außerhalb des Langstreckenverkehrs (Sprinter) ja eh nicht kommen wird. Dafür sind die BWLer der DB wohl doch zu schlau. Stichwort: Pendler und Wochenendpendler, die ja nun gut 2/3 des gesamten Fahrgastaufkommens vieler Linien ausmachen.

Was nun das eigentliche Thema angeht, so ist halt die Frage berechtigt, wie sich das auf einen zukünftigen möglichen ITF auswirkt.

Nürnberg-München mag mit 250 km/h noch in unter 60 min schaffbar sein, wenn auch mit um 3 min verringerten Fahrzeitreserven.

Köln Hbf-Frankfurt Hbf ist mit 250 km/h nicht in unter 60 min zu schaffen, selbst wenn die Knoten fertig ausgebaut wären. Schon alleine Siegburg/Bonn-Frankfurt Flughafen würde eine Fahrzeit von 42-45 min benötigen, da die Durchschnittsgeschwindigkeit bei vmax 250 km/h wie erwähnt unter 180 km/h sinkt, da doch zu viele Steigungen auf dieser Achterbahn durch den Westerwald vorhanden sind. So gesehen sollte man dort dann eine Kantenzeit von 90 min ansetzen, die dann auch die Halte in Limburg(Süd) und Montabaur beinhalten kann.

Erfurt-Nürnberg wäre selbst mit 320 km/h nicht in unter 60 min zu schaffen, dort macht es wirklich keinen Unterschied, ob man in Zukunft nur noch 250 km/h oder doch 300 km/h fährt, was den Taktverkehr angeht. Auch hier wird man langfristig eine Kantenzeit von 90 min haben, mit der man in Erlangen, Bamberg und Coburg halten kann.

Einzig zwischen Hannover und Berlin vergibt man eine Chance, da dort mit 300 km/h und einer durchgehenden NBS durchaus die 60 min-Marke zu knacken wäre. Aber da man schon eine NBS250 hat, bleibt es langfristig hier ebenfalls bei 90 min.

Also zumindest vom ITF her reichen die 250 km/h vollkommen, allerdings sollte man sich dann von Berlin-München in unter 4 Stunden verabschieden.

München-Nürnberg 60
Nürnberg-Erfurt 90
Erfurt-Halle 45
Halle-Berlin 75
---
München-Berlin 270 min = 4 Stunden 30 min
Gruß Markus aus Eisenach,
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Beitrag von ICE-T-Fan »

Cloakmaster @ 7 Apr 2012, 14:56 hat geschrieben:
ICE-T-Fan @ 7 Apr 2012, 13:13 hat geschrieben:
Das hat etwas mit TSI-Normen zu tun.

Da gibt es drei Stufen:

Züge bis einschließlich 189 km/h, Züge bis einschließlich 249 km/h und Züge einschließlich über 250 km/h.

Züge über 249 km/h dürfen nur noch eine maximale Radsatzlast von 17 Tonnen haben. Die ICx haben aber durch ihr Powercar-Konzept eine durchschnittliche Radsatzlast von 18 Tonnen, daher kommen sie nur in die mittlere Stufe.
Die Radsatz-Last wird sicher nicht das einzige Kriterium sein .?
Es ist aber das, was von DB und Siemens als Begründung angesehen wird. Man kann die ICx nicht auf unter 18 t pro Radsatz bringen, wenn man das Powercar-Konzept so beibehalten will. Da spielt es auch keine Rolle, ob die anderen Kriterien erfüllt sind oder nicht, das ist ein no-go für TSI-Klasse II.
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Beitrag von Cloakmaster »

Ich meinte eher, daß es noch mehr Unterschiede zwischen 249 km/h-Zügen und 250+ km/h Zügen geben muss, welche eine Zulassung für die niedrigere Geschwindgikeit wirtschaftlicher machen. Ich glaube nicht, daß das Tempolimit nur eingeführt wird, weil die kommende Fahrzeuggeneration zu wenige Achsen hat, bzw. zu schwer ist.

Von den Strecken, welche ja auch eine Strecken-höchstgeschwindigkeit haben, mal abgesehen.

Was den IFT angeht: So sinnvoll es hinsichtlich Anschlußsicherung, Umsteigeverbindungen etc sein mag, wenn es dazu führt, daß die Gesamtfahrzeit deutlich verlängert wird, weil mehrere Abschnitte von einer IST-Fahrzeit von meinetwegen 63 Minuten auf eine ITF-konforme Fahrzeit von 90 Minuten künstlich gestreckt werden, dann weiss ich nicht, ob der ITF wirklich die "eierlegende Wollmilchsau" des Bahnverkehrs ist.
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Beitrag von ICE-T-Fan »

Cloakmaster @ 7 Apr 2012, 15:17 hat geschrieben: Ich meinte eher, daß es noch mehr Unterschiede zwischen 249 km/h-Zügen und 250+ km/h Zügen geben muss, welche eine Zulassung für die niedrigere Geschwindgikeit wirtschaftlicher machen. Ich glaube nicht, daß das Tempolimit nur eingeführt wird, weil die kommende Fahrzeuggeneration zu wenige Achsen hat, bzw. zu schwer ist.

Von den Strecken, welche ja auch eine Strecken-höchstgeschwindigkeit haben, mal abgesehen.
Nein, da gibt es noch mehr. Unter http://de.wikipedia.org/wiki/Technische_Sp...teroperabilität gibt es da ein paar nützliche Links. Ich kenne die Kriterien im Fahrzeugbau auch nicht auswendig. Zumindest die heutigen ICE, bis auf die gerade in der Zulassung befindliche Baureihe 407, würden da alle durchfallen. Kein aktueller ICE dürfte für 250 km/h oder darüber hinaus neu zugelassen werden.
Gruß Markus aus Eisenach,
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Beitrag von ICE-T-Fan »

Cloakmaster @ 7 Apr 2012, 15:17 hat geschrieben: Was den IFT angeht: So sinnvoll es hinsichtlich Anschlußsicherung, Umsteigeverbindungen etc sein mag, wenn es dazu führt, daß die Gesamtfahrzeit deutlich verlängert wird, weil mehrere Abschnitte von einer IST-Fahrzeit von meinetwegen 63 Minuten auf eine ITF-konforme Fahrzeit von 90 Minuten künstlich gestreckt werden, dann weiss ich nicht, ob der ITF wirklich die "eierlegende Wollmilchsau" des Bahnverkehrs ist.
Das betrifft ja nur einen Teil der Taktzüge, aber nicht die Sprinter oder Zusatzverkehr.

Man könnte sich durchaus einen Zweistundentakt München-Berlin in 4 Stunden 30 min mit zusätzlichen Halt in Erlangen, Bamberg, Coburg, Bitterfeld und Wittenberg vorstellen. Das ist quasi das Grundangebot auf IC-Niveau. Darüber hinaus fährt dann in der Gegenstunde ein ICE-Takt mit weniger Halten und schnelleren Zeiten, der dann aber nicht mehr alle Nahverkehrsknoten bedient.

Von einer Fernverkehrs-Initiative wurde ja vor einiger Zeit eine Studie in Auftrag gegeben, die sich mit dem Fahrplan ab 2017 auseinandergesetzt hat.
Das Fahrplanergebnis dieser Studie habe ich unter http://www.eisenbahnforum.de/index.php?s=7...85&#entry462308 exemplarisch für Erfurt mal gepostet.

Wie man sieht, stehen die ICE aufgrund der Anschlüsse von und zum Nahverkehr und aufgrund der Anschlüsse mit anderen ICE-Linien recht lange in Erfurt, bis zu 12 min. Da man in einer blöden Kantenzeit von Nürnberg nach Erfurt rast, muss man dort die Zeit abstehen, da man sonst Anschlüsse verbaut und somit durch Anschlussverluste die allgemeine Fahrgastauslastung verringert.

Da ist es ökologischer und ökonomischer generell langsamer zu fahren.
Gruß Markus aus Eisenach,
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Beitrag von bayerhascherl »

...natürlich werden die Anforderungen kontinuierlichen an den neuesten "Stand der Technik" angepasst und da der technische Fortschritt immer schneller fortschreitet ist dies mit potentiell immer höheren Kosten belegt. Aus dieser Zwickmühle will man sicherlich entkommen indem man auf Vmax 300 in Zukunft ganz verzichtet - was die Leute ohnehin interessiert, abgesehen von Bahntechnikenthusiasten, ist nicht die Vmax. Die Leute wollen cleane, moderne, Innenräume, Pünktlichkeit, klug vertaktete Reiseketten "von Tür zu Tür" in einem attraktiven Gesamtpaket zu guter Preis/Leistung. Ob das nun bahnintern als IC mit Vmax 249 kmh geführt wird oder ICE mit Vmax 300 kmh ist dem normalen Fahrgast dabei schlicht gleichgültig. Der Bahnkunde will kein technisches Gefährt mit diesen und jenen Details nutzen sondern von A nach B gebracht werden.
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Beitrag von ICE-T-Fan »

bayerhascherl @ 7 Apr 2012, 15:48 hat geschrieben: ...natürlich werden die Anforderungen kontinuierlichen an den neuesten "Stand der Technik" angepasst und da der technische Fortschritt immer schneller fortschreitet ist dies mit potentiell immer höheren Kosten belegt. Aus dieser Zwickmühle will man sicherlich entkommen indem man auf Vmax 300 in Zukunft ganz verzichtet - was die Leute ohnehin interessiert, abgesehen von Bahntechnikenthusiasten, ist nicht die Vmax. Die Leute wollen cleane, moderne, Innenräume, Pünktlichkeit, klug vertaktete Reiseketten "von Tür zu Tür" in einem attraktiven Gesamtpaket zu guter Preis/Leistung. Ob das nun bahnintern als IC mit Vmax 249 kmh geführt wird oder ICE mit Vmax 300 kmh ist dem normalen Fahrgast dabei schlicht gleichgültig. Der Bahnkunde will kein technisches Gefährt mit diesen und jenen Details nutzen sondern von A nach B gebracht werden.
Andererseits riskiert man durch eine generell niedrigere Geschwindigkeit aber auch Anschlüsse. Weniger Höchstgeschwindigkeit heißt ja auch weniger Fahrzeitreserven und auf zumindest Frankfurt-Köln, falls es da auch kommen sollte, eine gegenüber heute verlängerten Fahrzeit. Dadurch kann es durchaus vorkommen, dass einige heute funktionierende Anschlüsse in Zukunft nicht mehr klappen.

Das sieht man ja vor allem immer dann, wenn auf einer Neigetechnik-Strecke mal die Fahrzeugneigetechnik nicht funktioniert. Dadurch hat man ja auch eine verminderte Höchstgeschwindigkeit und oftmals in den Knoten Anschlussverluste, wenn die Fahrzeiten mit NT schon recht knapp kalkuliert worden sind. Wegen der Geschwindigkeitsverminderung der ICE der Linie 50 mussten in Eisenach und Gotha ja sogar die Abfahrtszeiten der RB20-Züge Eisenach-Halle geändert werden, wodurch der Einsatz neuer Loks mit größerer Höchstgeschwindigkeit (140 anstelle von 120 km/h) erforderlich wurde.

Zum Glück gibt es aber außer auf der SFS KRM keine Relation, wo die Fahrpläne mit mehr als 250 km/h berechnet worden sind, sodass man die Fahrpläne nicht allzu großartig ändern wird müssen, wenn man alle innerdeutschen 300 km/h-Züge abschaffen wollte.
Gruß Markus aus Eisenach,
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Autobahn
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Beitrag von Autobahn »

Ich habe den Eindruck, das hier der eine oder andere gar keinen Hochgeschwindigkeitsverkehr auf der Schiene will. Für ihn ist der Fernverkehr nur eine verlängerte S-Bahn. Das ergibt sich für mich auch aus der Preisdiskussion und der gelobten Verkaufspolitik. Lieber die Züge überbuchen und dann die Leute von der Bundespolizei aus dem Zug holen lassen :ph34r:

Aber ohne echten Hochgeschwindigkeitsverkehr locken wir die Leute weder aus dem Auto noch aus dem Flugzeug in die Bahn. Wenn in Deutschland die Züge nur noch 250 Km/h fahren (dürfen), berauben wir auch der deutschen Eisenbahnindustrie die Exportchancen. In Europa hat die SNCF Maßstäbe gesetzt. Siemens wird demnächst Züge für den Eurostar bauen, und die fahren mehr als 250 Km/h. Das wird mit zukünftigen Entwicklungen nicht mehr der Fall sein, weil die Referenz im eigenen Land fehlt.

Einen ITF kann man auch mit einer 111er und n-Wagen realisieren ;)
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Fichtenmoped
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Beitrag von Fichtenmoped »

Auch der Werbeeffekt ist nicht zu unterschätzen. Es macht schon Eindruck wenn man auf den SFS neben der Autobahn von nem ICE überholt wird - 250km/h schafft heute eh schon fast jede Familienkutsche!

Und auch sonst macht Vmax 300km/h mehr Eindruck als "nur" 250km/h! Und es gibt auch Reserven bei der Begrenzung von Verspätungen - und pünktliche Züge wollen die Leute auch...
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Wir bitten um Entschuldigung für die Unannehmlichkeiten.
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ICE-T-Fan
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Beitrag von ICE-T-Fan »

Autobahn @ 7 Apr 2012, 17:54 hat geschrieben: Aber ohne echten Hochgeschwindigkeitsverkehr locken wir die Leute weder aus dem Auto noch aus dem Flugzeug in die Bahn. Wenn in Deutschland die Züge nur noch 250 Km/h fahren (dürfen), berauben wir auch der deutschen Eisenbahnindustrie die Exportchancen. In Europa hat die SNCF Maßstäbe gesetzt. Siemens wird demnächst Züge für den Eurostar bauen, und die fahren mehr als 250 Km/h. Das wird mit zukünftigen Entwicklungen nicht mehr der Fall sein, weil die Referenz im eigenen Land fehlt.
Echter HGV fängt bei 200 km/h an. Die ersten TGV und Shikansen fuhren in den 1960er, 1970er und 1980er auch nicht schneller als 240 km/h. In Japan gibt es selbst heute noch etliche Strecken, wo nur mit 240-270 km/h gefahren wird und trotzdem sind die Züge beliebt. Es kommt auf Reisezeit und nicht absolute Höchstgeschwindigkeit an.

Deutschland hat nur wenige Relationen, wo mehr als 250 km/h Sinn machen. Ironischerweise ist eine dieser Relationen Hamburg-Berlin nur mit einer ABS230 ausgestattet und Bremen-Dortmund gar nur mit ABS200.

Im internationalen Verkehr wird es auch weiterhin ICE mit 300 km/h oder schneller geben und das ist auch gut so. Aber zwischen Berlin und Ruhrgebiet, Hamburg und München oder Köln und Basel reichen 250 km/h vollkommen aus, um gute Reisezeiten zu bieten, die sich vom Rest-Schienenverkehr deutlich abheben.
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Beitrag von JeDi »

Autobahn @ 7 Apr 2012, 13:44 hat geschrieben: 1. Der TGV hat (lt. SNCF) eine durchschnittliche Auslastung von 80 Prozent. Es dürften dann besondere Umstände vorgelegen haben oder man war auf eine Uhrzeit fixiert.
So - und um den Durchschnitt 80% zu erreichen müssen - bei diversen Heissluft-TGV - doch einige zu 100% ausgelastet sein.
2. Es gibt in Frankreich nicht nur den TGV im Fernverkehr. Von Paris fährt auch alle zwei Stunden ein RE ohne Reservierungpflicht nach Lyon, Fahrzeit 5:02 Stunden.
Erzählst du hier nciht sonst immer, dass ein RE auf so einer Strecke gar nicht in Frage kommt?
Beim Thalys und beim TGV ist die Reservierung im Fahrpreis inbegriffen.
Ein Scheiss ist. Dafür sind in Frankreich gebuchte Fernverkehrsfahrkarten mit "inklusiver Reservierung" zufälligerweise genau 4 Euro teurer als anderswo ohne Zwangsreservierung gekaufte Fahrkarten.
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Beitrag von bayerhascherl »

250 kmh ist Schnellverkehr!
In jedem Land der Erde, 250 kmh und mehr ist die Definition von Hochgeschwindigkeitszügen.

Erstens ist die Konkurrenz zu anderen Verkehrsträgern - für nicht Bahnenthusiasten - kein Selbstzweck. Zweitens ist die Bahn nur dann konkurrenzfähig wenn die Reisekette stimmt und der Preis attraktiv ist. Die Reisekette kann nicht attraktiv sein wenn nur für die handvoll größten deutschen Städte Superzüge eingerichtet werden sollen und bereits Städte mit über 250.000 Einwohnern (plus Ballungsraum locker über 500.000 Menschen) sogar von Intercity-Verbindungen abgeschnitten werden. Das Gro der Menschen lebt nun einmal nicht in Berlin, München oder Hamburg sondern in der von den Großstädtern verächtlich als "Provinz" bezeichneten Landstrichen die 95% der Republik ausmachen! Und die absolute Mehrheit aller Einwohner! Die in besonderem Maße auf eine attraktive Bahn ANGEWIESEN sind, denn die haben keinen Großflughafen mit Billigfliegern um die Ecke und oft nicht einmal eine Autobahn. Die brauchen IR, IC, gute Taktverbindungen, guten ÖPNV in ihren Wohnorten. Und das zu bezahlbaren Preisen, mit Schwerpunkt auf Service (Sauberkeit, Personal statt Fahrkartenautomaten, etc.), nicht auf technische Rekorde!

Tut mir leid wenn das nicht "Glamour" genug ist, aber das wahre Leben ist halt mehr IR als ICE.
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