Allgemeine Diskussion über Politik in Deutschland

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DumbShitAward
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Beitrag von DumbShitAward »

Galaxy @ 17 Aug 2012, 20:16 hat geschrieben:
Müssen nicht US-Staatsbürger auch an die USA Steuern zahlen wenn sie gar nicht dort wohnen? Wieso führt man diese Regelung bei uns nicht ein?
Interessant wäre das bei den Sportlern, denn ob sie dann noch so beliebt sind wenn sie ihre Erfolge für die Schweiz und andere Länder einfahren? Diese Leute haben von diesem Land profitiert, entziehen sich aber der Steuer und flüchten.
Das gilt auch für Leute wie Franz Beckenbauer, der sollte zusätzlich zu den österr. Steuern als Staatsbürger auch hier Steuern zahlen müssen oder Österreicher werden.
Ja müssen Sie. Das hat aber nur Relevanz bei Staaten wie Singapur, oder die VAE. Ein Amerikaner der in Deutschland arbeitet muss natürlich keine Steuern in den USA zahlen (dann wäre er ja Pleite), da BRD-USA die Doppelbesteuerung per Staatsvertrag ausgeschloßen haben. Das gilt natürlich auch umgekehrt. Du musst - auch wenn du in Deutschland wohnst - keine Steuern auf Einkommen in den USA zahlen. Das deutsche Finanzamt will nur deiner amerikanische Steuererklärung sehen.
Äh doch müssen sie schon, oder was denkst du warum ich jährlich eine Steuererklärung an den IRS versende?
Dem Irrglauben sind schon so einige aufgesessen und durften dann Steuererklärungen für 25 Jahre nachreichen, inkl. möglicher Verzugsstrafen.

De facto aber müsstest du ziemlich viel verdienen und dann auch noch zu blöd (oder faul) sein, deine US-Steuererklärung kreativ auszufüllen. Die Freimengen sind recht hoch und beziehen sich im Endeffekt nur auf einen Bruchteil deines Einkommens. Habs mal überschlagen, ich müsste mehrere Hunderttausend verdienen, bis das einträfe.


Edit:
Selbst wenn du es nicht tust hat das allerdings nur begrenzte Konsequenzen.
Wenn der IRS dich nicht kennt, weil du z.B. nie in den USA gelebt oder dort nie gearbeitet hast, wirst du meist unbehelligt bleiben. Auch wenn sie dich kennen und du ihn konsequent ignorierst, wird niemals die deutsche Polizei vor deiner Tür stehen (du hast kein Gesetz gebrochen, dass es in ähnlicher Form auch in Deutschland gäbe, ergo kann es auch keine Auslieferung geben), nur solltest du dich dann tunlichst von US Territorium fernhalten, Border Patrol werden bei Verdacht auf tatsächliche Steuerhinterziehung (nicht nur nicht eingereichte Steuererklärungen, das interessiert CBP nicht) den IRS ggf. informieren und dann wirds hässlich.
Lektion 73 in unserer Serie "Rechtsstaat für Anfänger", heute: §81 StGB

Wer es unternimmt, mit Gewalt oder durch Drohung mit Gewalt den Bestand der Bundesrepublik Deutschland zu beeinträchtigen oder die auf dem Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland beruhende verfassungsmäßige Ordnung zu ändern, wird mit lebenslanger Freiheitsstrafe oder mit Freiheitsstrafe nicht unter zehn Jahren bestraft.
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Beitrag von DumbShitAward »

Electrification @ 17 Aug 2012, 18:45 hat geschrieben: Beim Focus und anderen Foren wundern mich die Kommentare nicht, denn viele haben keinerlei Unrechtsbewusstsein und sind scheinbar auch zu dumm zu kapieren dass das Geld auch für Infrastruktur, Bildung, Daseinsvorsorge, Bibliotheken, Kultur usw. verwendet wird.
Ohne Steuern kann kein Staat existieren und unser Sozialsystem auch nicht.
Aber genau das ist der springende Punkt. Steuern sind dazu da diverse Sachen von denen wir alle profitieren zu bezahlen.

Wenn ich aber in diesem Land, aus welchen Gründen auch immer, aber nicht lebe und dementsprechend auch diese Einrichtungen gar nicht nutzen KANN, dann ist es absolut nicht vertretbar da dann auch Steuern zahlen zu müssen. Das schließt auch Leute ein, die ins Ausland gezogen sind um die hier üblichen hohen Steuersätze zu vermeiden. Umgekehrt, wäre es nicht dem Gastland gegenüber unsozial dort keine Steuern zu bezahlen OBWOHL ich dort lebe und die entsprechenden Einrichtungen nutze?

Eine derartige Haltung "wenn du Staatsbürger bist, hast du gefälligst deine Steuern auch hier zu zahlen, egal wo du wohnst" ist in der heutigen Zeit, in der es immer mehr Leute mit zwei oder drei Staatsbürgerschaften gibt einfach völlig realitätsfremd. Alleine aus einem Dokument abzuleiten, das besagt "ist Bürger des Landes XY", die Person sei dort auch steuerpflichtig ist irrsinn.
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Galaxy
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Beitrag von Galaxy »

DumbShitAward @ 18 Aug 2012, 11:09 hat geschrieben: Äh doch müssen sie schon, oder was denkst du warum ich jährlich eine Steuererklärung an den IRS versende?
Dem Irrglauben sind schon so einige aufgesessen und durften dann Steuererklärungen für 25 Jahre nachreichen, inkl. möglicher Verzugsstrafen.

De facto aber müsstest du ziemlich viel verdienen und dann auch noch zu blöd (oder faul) sein, deine US-Steuererklärung kreativ auszufüllen.  Die Freimengen sind recht hoch und beziehen sich im Endeffekt nur auf einen  Bruchteil deines Einkommens.  Habs mal überschlagen, ich müsste mehrere Hunderttausend verdienen, bis das einträfe.


Edit:
Selbst wenn du es nicht tust hat das allerdings nur begrenzte Konsequenzen.
Wenn der IRS dich nicht kennt, weil du z.B. nie in den USA gelebt oder dort nie gearbeitet hast, wirst du meist unbehelligt bleiben.  Auch wenn sie dich kennen und du ihn konsequent ignorierst, wird niemals die deutsche Polizei vor deiner Tür stehen (du hast kein Gesetz gebrochen, dass es in ähnlicher Form auch in Deutschland gäbe, ergo kann es auch keine Auslieferung geben), nur solltest du dich dann tunlichst von US Territorium fernhalten, Border Patrol werden bei Verdacht auf tatsächliche Steuerhinterziehung (nicht nur nicht eingereichte Steuererklärungen, das interessiert CBP nicht) den IRS ggf. informieren und dann wirds hässlich.
Ja, eine Steuererklärung musst du abgeben, aber i.d.R musst du keine (doppelte) Steuern zahlen. Selbst wenn Du die Freimengen überschreitest bekommst du das Geld als Steuergutschrift zurück. Ich weiß nicht warum das so komplex ist, ich nehme an das die bei hohen Einkommen genauer kontrollieren wollen, und das dieser Prozess gewisse Automatismen in Gang setzt. Wo ich mir jetzt nicht sicher bin ist ob die IRS diese Gutschrift als refundable, oder non-refundable betrachtet. D.h. wenn deine Steuerlast in den USA Null, oder zumindest geringer ist als die Steuergutschrift bekommst du die Differenz ausgezahlt oder nicht? Selbst wenn die nicht ausgezahlt wird, kann man ein non-refundable tax credit in der Zukunft geltend machen.
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Boris Merath
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Beitrag von Boris Merath »

DumbShitAward @ 18 Aug 2012, 11:26 hat geschrieben: Wenn ich aber in diesem Land, aus welchen Gründen auch immer, aber nicht lebe und dementsprechend auch diese Einrichtungen gar nicht nutzen KANN, dann ist es absolut nicht vertretbar da dann auch Steuern zahlen zu müssen.
Ganz so einfach ist es nicht. Schließlich hast Du bereits vorher als Kind/Jugendlicher die staatlichen Einrichtungen genutzt - und Schulausbildung, Kindergeld etc kosten den Staat viel Geld. Zum anderen, wenn Du Pech hast und verarmst, kommst Du u.U. wieder nach Deutschland zurück und kassierst Sozialhilfe o.ä.
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.

Fahrdienstvorschrift bayerische Staatsbahnen 1876
DumbShitAward
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Beitrag von DumbShitAward »

Galaxy @ 18 Aug 2012, 12:33 hat geschrieben: Ja, eine Steuererklärung musst du abgeben, aber i.d.R musst du keine (doppelte) Steuern zahlen. Selbst wenn Du die Freimengen überschreitest bekommst du das Geld als Steuergutschrift zurück. Ich weiß nicht warum das so komplex ist, ich nehme an das die bei hohen Einkommen genauer kontrollieren wollen, und das dieser Prozess gewisse Automatismen in Gang setzt. Wo ich mir jetzt nicht sicher bin ist ob die IRS diese Gutschrift als refundable, oder non-refundable betrachtet. D.h. wenn deine Steuerlast in den USA Null, oder zumindest geringer ist als die Steuergutschrift bekommst du die Differenz ausgezahlt oder nicht? Selbst wenn die nicht ausgezahlt wird, kann man ein non-refundable tax credit in der Zukunft geltend machen.
Nein, du zahlst wenns ganz blöd läufst tatsächlich doppelt Steuern (ob man die dann bei der deutschen Steuererklärung wiederrum absetzen könnte, wäre auch mal interessant). Meiner Mutter ist das bei einem Erbfall vor ein paar Jahren genau so passiert (dank kompetentem Steuerberater in Rammstein war das zwar nicht mehr viel, aber etwas wars schon).

Das Doppelbesteuerungsabkommen zwischen Deutschland und den USA regelt eigentlich nur wer in welchem Fall wo seine Steuern (und ggf. auch Sozialversicherungsbeiträge) bezahlt. Ich weiß, dass das unüblich ist, aber die USA sind eines der wenigen Ländern die auch Einkommen von Staatsbürgern, die anderswo leben und Steuern bezahlen, besteuern.

@ Boris

Das ist doch konstruiert.
Aber bitte, einen Versuch gebe ich dir: wie ist es denn in deinen Augen zu rechtfertigen, dass ich in den USA steuerpflichtig bin (auch wenn es auf absehbare Zeit der Betrag von 0$ sein wird), den amerikanischen Staat bis dato aber keinen einzigen Cent gekostet habe (mal abgesehen von ein paar neuen Reisepässen, die habe ich aber auch teuer bezahlt) und auch keine Ansprüche auf die Sozialversicherungssysteme habe?

Es ist doch absurd zu behaupten, ich seie moralisch verpflichtet Steuern zu bezahlen weil ich in die USA emigrieren KÖNNTE und dort die Sozialsysteme nutzen könnte. Das kannst du genauso, auch wenn es für dich bedeutend schwerer werden würde. Das Kind-Argument ist nicht minder konstruiert, es wäre ja gleichfalls zu bedenken, dass die jeweiligen Eltern ja bereits steuerpflichtig gewesen sind, die entsprechenden Kosten ja bereits abgegolten sind.
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Beitrag von Electrification »

Wundert sich noch jemand über das Verhalten der FDP bei den Steuer-CDs oder wenn es um Aufklärung von Steuerhinterziehung geht? Oder das Verhalten beim Glücksspiel? Der Gauselmann ist ja einer der größten Betrieber von solche Glücksspielläden.

Hier zwei interessante Artikel zur Klientel-Partei, die wieder mal das wahre Gesicht dieser Partei zeigen.

Verdacht auf Spenden: Die rätselhaften Finanzgeschäfte der FDP

Dann zum Mindestlohn, wo man natürlich dagegen ist, geht ja auch nicht um Apotheker, Anwälte und Ärzte:

CDU sieht Mindestlohn an FDP scheitern
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Beitrag von DumbShitAward »

Bundesverwaltungsgericht beendet Diskriminierung Jüngerer - zumindest im Beamtenrecht.

Das Bundesverwaltungsgericht (BVG) hat festgestellt, dass die vielerorts gängige Praxis Beamten den Eintritt in eine höhere Laufbahn erst ab einem bestimmten Alter zu gestatten, verfassungswidrig ist. In seiner Pressemitteilung ließ das BVG verlautbaren, es wäre mit Art. 33 Abs. 2 GG nicht zu vereinbaren, Beamte nicht ausschließlich aufgrund ihrer Eignung, Befähigung und fachlichen Leistung für die Auswahl zur höheren Laufbahn auszuwählen. Eine Bevorzugung aufgrund angenommener größerer Lebenserfahrung, so impliziert das Gericht, verstoße nicht nur gegen den allgemeinen Gleichheitsgrundsatz sondern sei auch eine protektionistische Funktion von Älteren für Ältere.

IMHO:
Zeit wirds. Alter ist grundsätzlich in meinen Augen keine Qualifikation, das hat bis dato schon jeder hinbekommen.
Frage mich nur eins: was ist nun mit dem Amt des Bundespräsidenten? Der muss mindestens 40 Jahre alt sein, so will es Art. 54 Abs. 1 GG - und der Bundespräsident ist eindeutig ein Beamter...

Edit: Grammatik schwer sein tut...
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Beitrag von Galaxy »

DumbShitAward @ 27 Sep 2012, 16:21 hat geschrieben:
IMHO:
Zeit wirds. Alter ist grundsätzlich in meinen Augen keine Qualifikation, das hat bis dato schon jeder hinbekommen.
Im Prinzip ist es ja nicht anders bei Tarifverträgen wo die Jahre der Betriebszugehörigkeit einen Einfluss auf die Bezahlung haben Das hat mit Qualität auch nichts zu tun. Ok, ist nicht gänzlich zu vergleichen wegen der Tarifautonomie.
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Beitrag von JeDi »

Galaxy @ 30 Sep 2012, 19:50 hat geschrieben: Im Prinzip ist es ja nicht anders bei Tarifverträgen wo die Jahre der Betriebszugehörigkeit einen Einfluss auf die Bezahlung haben Das hat mit Qualität auch nichts zu tun. Ok, ist nicht gänzlich zu vergleichen wegen der Tarifautonomie.
Eben nicht. Wenn ein 50jähriger 3 Jahre im Betrieb ist, bekommt der das gleiche, wie wenn ein 18jähriger 3 Jahre im Betrieb ist - und nicht aufgrund seines Alters mehr.
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Autobahn
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Beitrag von Autobahn »

JeDi @ 30 Sep 2012, 20:26 hat geschrieben:Eben nicht. Wenn ein 50jähriger 3 Jahre im Betrieb ist, bekommt der das gleiche, wie wenn ein 18jähriger 3 Jahre im Betrieb ist - und nicht aufgrund seines Alters mehr.
Ich glaube, DumbShitAward hat in seinem Beitrag auf die Regelung bei Beamten hingewiesen. Da geht es eben nicht nach "Betriebszugehörigkeit", sondern nach "Lebensalter".

Beispiel: Ein Jurist, der mit Abschluss seines Studiums mit meinetwegen 28 Jahren Beamter wird, wird geringer Bezahlt, weil er noch nicht auf Grund seines Alters in die gehobene Laufbahn eintreten kann, als ein Jurist, der erst mit 50 Jahren in ein Beamtenverhältnis berufen wird. Wohlgemerkt, bei gleichen Qualifikationen!
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Beitrag von JeDi »

Autobahn @ 30 Sep 2012, 22:32 hat geschrieben: Ich glaube, DumbShitAward hat in seinem Beitrag auf die Regelung bei Beamten hingewiesen. Da geht es eben nicht nach "Betriebszugehörigkeit", sondern nach "Lebensalter".
Lesen -> Denken -> Posten.
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Beitrag von Autobahn »

JeDi @ 30 Sep 2012, 23:18 hat geschrieben: Lesen -> Denken -> Posten.
Retour :D
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Beitrag von JeDi »

Autobahn @ 30 Sep 2012, 23:34 hat geschrieben: Retour :D
Nochmal zum Mitmeißeln:

Ich habe nicht DumbShitAward zitiert, sondern Galaxy. Der hat behauptet, dass es bei Angestellten das gleiche Problem geben würde. Dem habe ich widersprochen. Damit ist dein Beitrag ein absolutes Blödposting.
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Beitrag von DumbShitAward »

Seit dem Tod des bekennenden homosexuellen TV-Showmaster Dirk Bach hat sich bekanntermaßen die als rechtsradikal, verfassungfeindlich, religiös intollerant (die Glaubensgemeinschaften, gegen dieser Haufen hetzt aufzuzählen wäre ellenlang) und eben auch homophobe Website "kreuz.net" wieder mal fürchterlich vergallopiert. Wie in vielen Medien berichtet (hier exemplarisch ein Artikel des Spiegels, wurde Bach posthum als "gestört", ein Fall für die "Homo-Hölle", usw. bezichtigt. Die zumindest im Dunstkreis der durch den mutmaßlichen Verbrecher (Volksverhetzung i.S. §130 Abs. 3) Bischof Williams bekanntgewordene Pius-Bruderschaft agierende Website gilt als äußerst radikal und extremistisch, der Begriff "Hassprediger" ist in diversen Medien schon (in meinen Augen auch zu Recht gefallen).

Die Denunziation Bachs (welche wohl vielfach nicht mehr als freie Meinungsäußerung sondern als mindestens Verunglimpfung des Andenkens Verstorbener zu betrachten ist) hat endlich auch abseits der Netzgemeinde eine nicht unwesentliche Reaktion hervorgerufen. Angeblich sollen mehrere Strafanzeigen gegen Unbekannt eingereicht worden sein. Greifbar werden die Verantwortlichen wohl nur bedingt sein, die Seite hat es bis dato mit einem gewissen Erfolg geschafft sich der Abschaltung durch diverse Serverumzüge bzw. technische Kniffe zu entziehen.
Die katholische Kirche hat sich bereits mehrfach von der Seite distanziert und will auch (verständlicherweise) nicht damit in Verbindung gebracht werden.

IMHO:

Es wird HÖCHSTE Zeit, diese ideologische Terrorzelle hopps zu nehmen. Was mich bei der Geschichte wirklich maßlos ärgert ist, dass weder ein LKA noch das BKA jemals trotz offensichtlicher und beinahe täglicher Straftaten noch irgendein (Unions)Politiker wirklich jemals ernsthaft mit diesem Laden befasst hat. Man stelle sich nur vor, wenn die Seite "halbmond.net" hieße, von Herrman über Friedrich bishin zu drittklassigen Unionsabgeordneten hätten eher höchstpersönlich den dritten und vierten Weltkrieg angezettelt bevor sie still gehalten hätten. Wir sprechen hier von Meinungsäußerungen, die sowas von krass konträr zur freiheitlich-demokratischen Grundordnung stehen, dass hier rigoros durchgegriffen werden muss.

Auch die katholische Kirche (Unkenrufe würden sagen "wenig überraschend") hat sich nur halbherzig gegen die mutmaßlichen Täter geäußert, wenn wir uns erinnern war es ja Herr Ratzinger selbst, der die Exkommunikation der Pius-Bruderschaft nicht durchzog (ein eigentlicher Bruch kanonischen Rechts, es ist schlicht und ergreifend Häresie, wenn nicht gar Ketzerei)...

Ich warte nur noch darauf, bis aus gewissen Politikermünden das Wort "Websperre" fällt...
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Beitrag von Electrification »

Ich frage mich ja wie solche Leute echt glauben können dass ihre menschenverachtende Sichtweise wirklich christlich sein soll. Das widerspricht sich doch alles. Sie verstoßen ja gegen jede christliche Regel der Nächstenliebe usw.
Also sind das alles pure Heuchler, die scheinbar nicht in der Lage sind geistig zu verarbeiten auf welchem Holzweg sie sich befinden. Passt alles in eine verbohrte Welt wo Piusbrüder, die Teaparty oder solche Seiten reinpassen.
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Iarn
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Beitrag von Iarn »

Am allerdurchgeknalltesten sind die sogenannten wiedererweckten und sonstwas Christen in den USA. Die glauben tatsächlich Jesus war für Waffenbesitz und gegen Alkohol. Irgendwie steht in meiner Bibel was anderes.
Aber wieso Lesen wenn man Fox News hat? :ph34r:
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Beitrag von Rathgeber »

Solange Menschen wie Norbert Geis immer noch in den Bundestag gewählt werden, tue ich mich schwer, auf Amerikaner zu zeigen.
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Beitrag von Iarn »

Rathgeber @ 5 Oct 2012, 21:58 hat geschrieben:Solange Menschen wie Norbert Geis immer noch in den Bundestag gewählt werden, tue ich mich schwer, auf Amerikaner zu zeigen.
Ich bin beruflich alle ein bis zwei Monate drüben und muss sagen es ist einfach eine andere Größenordnung. Wir haben ein paar durchgeknallte Typen, in den USA kann man drüber streiten ob das nun 47 oder 53% sind.
Wer eine Woche in Bundesstaaten wie Alabama verbracht hat, bekommt eine ungefähre Ahnung vom Mittelalter. Wahrscheinlich waren die Taliban in Afghanistan schlimmer aber ich hatte nie das Problem da hinreisen zu müssen.
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Beitrag von TramBahnFreak »

Rathgeber @ 5 Oct 2012, 21:58 hat geschrieben: Solange Menschen wie Norbert Geis immer noch in den Bundestag gewählt werden, tue ich mich schwer, auf Amerikaner zu zeigen.
Dem Typen kann man ja gleich in zweierlei Hinsicht nicht zuhören:

1. ist er anscheinend nicht in der Lage, einen verständlichen deutschen Satz zu formulieren
2. ist das, was man aus seiner Wort-Aneinanderreihung inhaltlich so heraushören kann aber sowasvon untragbar...
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Autobahn
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Beitrag von Autobahn »

Der Tod von Dirk Bach hat mich nicht erschüttert. Jeden Tag sterben Millionen von Menschen. Das er prominent war, o.k., das ist schon eine Zeitungsmeldung wert.

Das er nach seinem eigenen Bekunden homosexuell war, schmälert nicht seine darstellerischen Leistungen. Ich darf aber anmerken, dass ich diese Leistungen nicht gemocht habe, ich akzeptiere aber, dass sie anderen gefallen haben.

Die katholische Kirche soll sich mal vornehm zurückhalten, wenn es um Homosexuelle in ihren eigenen Reihen geht.

Es darf mir aber niemand verübeln, dass ich gegen eine „Gleichstellung“ gleichgeschlechtlicher Partnerschaften bin. Bischof Pius ehelicht Pater Johannes, oder wie? Und die sollen noch ein Kind adoptieren dürfen? Bevorzugt natürlich einen Jungen.

Sorry, aber ich ekelige mich vor Körperberührungen mit Männern (außer einem Handschlag)
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Beitrag von Cloakmaster »

Ich war auch nie ein grosser Fan von Dirk Bach, auch wenn er er paar ganz nette oder gar lustige Sachen gemacht hat. Das er schwul war - na und? Mich interessiert nur, wer in meinem Bett liegt, was andere Menschen in ihren Betten treiben ist deren Sache.

Ich bin beim Begriff "Ehe" etwas altmodisch. Für mich ist eine "Ehe" bzw. "Heirat", "Hochzeit" zwingend mit dem altertümlichen Bild der verschieden-geschlechtlichen Vereinigung verbunden, auch bei kinderlosen Ehen.

Gleichgeschlechtliche Lebenspartnerschaften sind vollkommen ok für mich, nur eben nicht unter dem hm 'geschützten' Namen des alt-heiligen Bundes. Adoptionsrecht? Warum eigentlich nicht? Hat man Angst, daß ein schwules Paar einen adoptierten Jungen in die Homosexualität treiben, oder gar zwingen würde? Das ist, als würde man jedem Vater einer Tochter unterstellen, sich am eigenen Kind zu vergreifen.
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Beitrag von Rathgeber »

Iarn @ 5 Oct 2012, 22:10 hat geschrieben:Ich bin beruflich alle ein bis zwei Monate drüben und muss sagen es ist einfach eine andere Größenordnung. Wir haben ein paar durchgeknallte Typen, in den USA kann man drüber streiten ob das nun 47 oder 53% sind.
Womöglich mag es da schlimmere Zustände geben als hierzulande.
Aber Homophobie ist immer noch weit verbreitet. Es gibt immer noch genügend Menschen, die Homosexualität als heilbare Krankheit bezeichnen. Und derartige Ansichten werden nicht ausschließlich am rechten Rand der Gesellschaft vertreten.
Autobahn @ 5 Oct 2012, 22:45 hat geschrieben:Bischof Pius ehelicht Pater Johannes, oder wie? Und die sollen noch ein Kind adoptieren dürfen? Bevorzugt natürlich einen Jungen.
Was soll denn bitte diese Überspitzung?
Dazu kommt es alleine schon nicht, weil die katholische Kirche immer noch den Zölibat hat. Daß die katholische Kirche mit Sexualität nicht umgehen kann, solange sie nicht der Fortpflanzung dient, ist ein anderes Problem.

Es gibt für mich auch keinen Grund, warum eine gleichgeschlechtliche Partnerschaft im Steuerrecht gegenüber einer "klassischen" Ehe schlechter gestellt wird.
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Beitrag von Galaxy »

Iarn @ 5 Oct 2012, 21:26 hat geschrieben: Am allerdurchgeknalltesten sind die sogenannten wiedererweckten und sonstwas Christen in den USA. Die glauben tatsächlich Jesus war für Waffenbesitz und gegen Alkohol. Irgendwie steht in meiner Bibel was anderes.
Aber wieso Lesen wenn man Fox News hat? :ph34r:
Ich hätte gedacht das jetzt wo die Amerikaner deine geliebte Luftabwehrrakete wieder finanzieren wärst du ein wenig positiver gelaunt. ;)

Alabama ist aber in der Tat....anders. Das einzige "Willkommen" das ich gesehen habe was Einschusslöcher aufwies. Gemessen an der größer wahrscheinlich .30-06.
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Beitrag von Iarn »

Rathgeber @ 5 Oct 2012, 23:05 hat geschrieben: Womöglich mag es da schlimmere Zustände geben als hierzulande.
In weiten Teilen der USA ist die Biologie wie wir sie als Wissenschaft kennen verpönt.

Dabei geht es nicht nur um Homophobie oder Xenophobie wie wir sie kennen sondern um eine grundsätzliche Verneinung der Aufklärung durch breite Bevölkerungsschichten.
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Beitrag von Galaxy »

Rathgeber @ 5 Oct 2012, 23:05 hat geschrieben:Es gibt für mich auch keinen Grund, warum eine gleichgeschlechtliche Partnerschaft im Steuerrecht gegenüber einer "klassischen" Ehe schlechter gestellt wird.
Ich gib dir einen.

Die Grund warum die "klassische" Ehe überhaupt Steuerliche Vorteile hat ist weil der Staat sich aus der Ehe neue Bürger erhofft. Das Problem an der Sache ist das heutzutage auch viel traditionellen Ehen Kinderlos bleiben. Deshalb würde ich die Steuerlichen Vorteile der Ehe komplett kippen, und stattdessen auf die Kindes Förderung richten. Ist natürlich nur meine Meinung.
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Beitrag von Rathgeber »

Iarn @ 5 Oct 2012, 23:24 hat geschrieben: Dabei geht es nicht nur um Homophobie oder Xenophobie wie wir sie kennen sondern um eine grundsätzliche Verneinung der Aufklärung durch breite Bevölkerungsschichten.
Ich bestreite es nicht. Bewegungen wie die »Tea Party« entstehen ja auch nicht aus dem Nichts.

Aber solange Plattformen wie die »Aktion Libero« nicht überflüssig sind, gibt es vor der eigenen Haustüere noch genügend zu kehren.
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Beitrag von Galaxy »

Iarn @ 5 Oct 2012, 23:24 hat geschrieben: In weiten Teilen der USA ist die Biologie wie wir sie als Wissenschaft kennen verpönt.

Dabei geht es nicht nur um Homophobie oder Xenophobie wie wir sie kennen sondern um eine grundsätzliche Verneinung der Aufklärung durch breite Bevölkerungsschichten.
Das ist jetzt nicht ganz Objektive Iarn. Homosexuelle haben die gleiche Rechte wie Heteros in Massachusetts, Connecticut, Vermont, Iowa, New Hampshire, New York, Washington, Maryland und der District of Columbia. Damit sind diese 9 Staaten in dieser Hinsicht progressiver als die BRD.
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Beitrag von Electrification »

Iarn @ 5 Oct 2012, 23:24 hat geschrieben: In weiten Teilen der USA ist die Biologie wie wir sie als Wissenschaft kennen verpönt.

Dabei geht es nicht nur um Homophobie oder Xenophobie wie wir sie kennen sondern um eine grundsätzliche Verneinung der Aufklärung durch breite Bevölkerungsschichten.
Ich denke das ist so gewollt, man will solche Leute die man manipulieren kann und die jubeln, wenn man die Krankenversicherung, die ihnen hilft, abschafft und was von einer Freiheit schwafelt, die sie alle mit Füßen treten.
Es gibt zwar Staaten die aufgeklärt und modern sind, nur stellen die nicht die breite Masse.

Die Leute haben die Wahl zwischen einer rechten und einer ultrarechten Partei, was eh egal ist, da eh andere entscheiden was passiert, wie man bei George W. ja ganz gut erkennen konnte. Galaxy wird dazu natürlich wieder eine ganz andere Version parat haben.

Man muss aber natürlich sagen dass es auch in Europa genug Menschen gibt, die immer noch ein Denken aus dem Mittelalter an den Tag legen. Das wird man wohl, wie Rassismus und andere Dinge, leider nie ganz in den Griff bekommen, aber man muss versuchen dass es nur wenige sind und der große Teil weltoffen und tolerant ist, das schließt eine soziale Grundhaltung mit ein.
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Beitrag von Boris Merath »

Autobahn @ 5 Oct 2012, 22:45 hat geschrieben: Sorry, aber ich ekelige mich vor Körperberührungen mit Männern (außer einem Handschlag)
Es zwingt Dich niemand Männer zu berühren, genausowenig wie mich jemand zwingt Frauen zu berühren. Wo ist das Problem?
Cloakmaster @ 5 Oct 2012, 22:58 hat geschrieben:Gleichgeschlechtliche Lebenspartnerschaften sind vollkommen ok für mich, nur eben nicht unter dem hm 'geschützten' Namen des alt-heiligen Bundes.
Warum nicht? Mir persönlich ist das völlig egal, aber manchen ist das halt nun mal wichtig.
Adoptionsrecht? Warum eigentlich nicht? Hat man  Angst, daß ein schwules Paar einen adoptierten Jungen in die Homosexualität treiben, oder gar zwingen würde? Das ist, als würde man jedem Vater einer Tochter unterstellen, sich am eigenen Kind zu vergreifen.
Nachdem ich gerne Kinder hätte, wäre das Adoptionsrecht für mich eine tolle Sache - aber ehrlich gesagt bin ich, wenn ich den Egoismus beiseiteschiebe, unsicher. Das Problem sehe ich hier eher bei den Freunden/Klassenkameraden der adoptierten Kindern, die möglicherweise problematisch reagieren könnten - da müsste man auf jeden Fall genauer prüfen, ob das ein Problem werden könnte. Ich jedenfalls fühle mich nicht in der Lage das zu beurteilen - und mir ist jetzt auch keine Studie bekannt die dieses Thema untersucht.

Bei der Adoption sollte das Kindeswohl immer an erster Stelle stehen. Wenn das Kindeswohl gewährleistet ist sollte aber eine Adoption für gleichgeschlechtliche Paare ermöglicht werden, das Aufwachsen im Heim dürfte jedenfalls keine bessere Wahl sein.
Galaxy @ 5 Oct 2012, 23:28 hat geschrieben:Die Grund warum die "klassische" Ehe überhaupt Steuerliche Vorteile hat ist weil der Staat sich aus der Ehe neue Bürger erhofft. Das Problem an der Sache ist das heutzutage auch viel traditionellen Ehen Kinderlos bleiben. Deshalb würde ich die Steuerlichen Vorteile der Ehe komplett kippen, und stattdessen auf die Kindes Förderung richten. Ist natürlich nur meine Meinung.
Dem kann ich nur zustimmen - ich finde es nicht nachvollziehbar, warum heutzutage kinderlose Ehepaare Steuervorteile bekommen sollten - der Steuervorteil sollte ausschließlich von der Zahl der Kinder abhängen.
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.

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Beitrag von Rathgeber »

Boris Merath @ 6 Oct 2012, 00:59 hat geschrieben: Bei der Adoption sollte das Kindeswohl immer an erster Stelle stehen. Wenn das Kindeswohl gewährleistet ist sollte aber eine Adoption für gleichgeschlechtliche Paare ermöglicht werden, das Aufwachsen im Heim dürfte jedenfalls keine bessere Wahl sein.
Wahrscheinlich wird ein Kind bei einem gleichgeschlechtlichen Paar bessere Bedingungen vorfinden als bei Eltern, die es aus (persönlichen) Gründen zur Adoption freigeben. Heim (ich habe lange in dem Bereich gearbeitet) kann nur die allerletzte Lösung sein.
Deine Bedenken, Boris, kann ich nachvollziehen. In der Regel sind es aber nicht die Kinder, die damit ein Problem haben können, sondern deren Eltern. Adoptierte Kinder werden sich über kurz oder lang immer auf die Suche nach ihren Erzeugern machen.
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