Iarn @ 6 Dec 2012, 19:58 hat geschrieben:
Sorry aber Vieregg Rössler können sich selbst Verkehrs Experten nennen aber das wandert nichts an der Tatsache, dass keiner der beiden ein Fachstudium hat und ihr Verkehrsbüro weniger Jahresumsatz hat als eine Dönerbude.
Eine Quelle die ausschließlich auf die beiden stützt , würde ich nicht seriös nennen.
Volle Zustimmung! Durch Praktika in der Verkehrsberatungsbranche hatte ich etwas Einblick in dortigen Strukturen. Vieregg-Rösler hat in der Tat das Geschäftskonzept, dass sie politischen Akteuren die Studie liefert, die diese bestellt haben. Deswegen haben sie auch keinen festen Mitarbeiterstamm, sie suchen sich die Mitarbeiter auf freier Basis so aus, dass das bestellte Ergebnis rauskommt. Sie weisen zwar ihre Mitarbeiter bei Beratungen nicht direkt an, "XY muss rauskommen" - nein, sie handeln viel raffinierter und verfolgen die Arbeit von vielen Fachleuten, um diejenigen ins Boot zu holen, die schon öfters die geforderten Positionen vertreten haben. Nun ist es gerade bei Großprojekten ist es nicht selten, dass die Fachwelt ebenfalls viele Abweichler von der herrschenden Meinung aufweist. Vieregg-Rösler bezieht dann genau diese (bzw. genau diese nicht) mit ins Boot, je nach Auftraggeber.
Das Prinzip ist für die Eigentümer ideal: Sie kriegen Aufträge, weil die Auftraggeber fast zu 100% sicher sein können, das gewünschte Ergebnis zu erhalten und weil Vieregg-Rössler durch die Einbeziehung von sehr guten Fachkräften einen soliden Ruf (auf den ersten Blick) genießt. Die Masche, dass bei der Auswahl der freien Mitarbeiter eine hemmungslose Rosinenpickerei herrscht, fällt niemandem auf.
Verkehrsberatungen sind im Normalfall durchaus vertrauenswürdige Unternehmen. Sie sollten jedoch einen festen Mitarbeiterstamm aus Ingenieuren, Betriebswirten, Informatikern und ggf. anderen Sozialwissenschaftlern aufweisen. Dass im Fall Vieregg-Rössler eine solche Geschäftspraktik mit Aufträgen honoriert wird, ist ein Resultat von fehlendem Fachwissen der meisten Mitbürger und einem sehr geschickten Auftreten der Geschäftsführer in der Öffentlichkeit.
Es gibt auch ein paar Hinweise, dass Herr Vieregg bis ins Jahr 2000 auf diversen Tagungen eine Art fortschrittsfeindlichen Katholizismus im Zeitalter der Globalisierung propagiert hat; dafür konnte ich jedoch keine konkrete Beweise entdecken.
Was bei Vieregg-Rößler auch mir ein Rätsel ist: Das Unternehmen hatte 2010 einen Umsatz von lächerlichen 10.362,04 € (Quelle: bundesanzeiger.de). Wie passt das mit den fetten Aufträgen zusammen?