Martin H. @ 3 Jan 2013, 17:44 hat geschrieben:Muss man nicht einmal. Die Heizung ist rein im VT untergebracht, wie der ganze Antrieb und der Tank.
Der VS ist dagegen unterflur komplett frei, genug Raum für eine Klimaanlage.
Kommt drauf an, was du für 'ne Anlage verbaust. Ein einfaches Kompaktgerät von der Stange zum Kühlen der Luft, so ähnlich wie Geräte, die man sich wie in südlichen Lädern weit verbreitet
vor's Wohnzimmer hängen kann, das lässt sich auf'm Dach am einfachsten einbauen. Das ist ja bei den Neufahrzeugen im Regionalverkehr auch nicht anderes, die haben auf'm Dach ja auch
nichts anderes. Die Lüftung ist ja eh schon unter'm Dach, da müsste man recht wenig umbauen. Aber ist ja wurscht, von mir aus auch unterflur, es ging nur um's Prinzip.

Kostet mit Umbau und Abnahme vielleicht 20.000 Euro pro Einheit, dem Fahrgast kann man auf den zahlreichen Strecken ohne angepasste Bahnsteige, wo vielleicht auch "Rasenbahnsteige" sind, das gleiche bieten (Nahverkehrszug mit Mehrzweckraum, Heizung/Klimaanlage, WC, automatisch betätigte Türen) wie mit einem neuen "Niederflurfahrzeug". Ob da jetzt drei oder fünf Stufen sind, völlig egal, ohne Hilfsmittel geht mit Kinderwagen, Rollstuhl oder für Oma, die nicht mehr so gut klettern kann, trotzdem nichts:
Vorher und
nachher. Bezüglich Barrierefreiheit kein Unterschied, wie man sieht gäbe es viel gröbere Probleme. Aber es geht auch so ganz gut und immerhin in Hildbrandsgrün halten bei Bedarf noch stündlich Züge. Anderswo hatte man dafür kein Geld, die Eisenbahn ist zu teuer geworden...
Keine Ahnung, ist halt billig. Im 425 sind auch ein paar Teile mit Klett befestigt, aber nur welche, die nicht so leicht runter fallen können.
Im 642 waren innen fast alle hellen Verkleidungsteile im Führerstand nur mit Klett befestigt.
Im Prinzip übrigens keine wirklich schlechte Idee, wenn es richtig gemacht wird. Schrauben sind ja schwer und brauchen irgendwo Löcher, ich meine in Flugzeugen und Autos macht man das auch Gewichtsgründen oft auch, nur fallen die Teile eben nicht ab.
Jogi @ 3 Jan 2013, 18:25 hat geschrieben:"Kein Vorteil" ist vielleicht doch etwas hart?! Mal als Beispiel der FTX südlich von Lichtenfels (einschl.): Auch mit dem Ausbau zur S1 gibt es an fünf der der acht RE-Halte 76er-Bahnsteige, die in die Tal-Ente stufenfreies Einsteigen ermöglichen. "Nur" Ebensfeld, Bad Staffelstein und Fürth mit ihren 38er-Bahnsteigen fallen raus. Im Vergleich zu den vorher eingesetzten Dostos gibt es jetzt wenigstens an fünf Halten das Plus niveaugleichen Einsteigens.
Sicher, in dem Fall ist ja sicher auch alles gut, die Chance, dass die restlichen Bahnsteige dort auch noch umgebaut werden während der Nutzungszeit der Züge ist ja recht gut, dagegen sage ich nichts. Es war auch mehr allgemein gemeint. Nur gibt's eben viele Strecken, da passen die Bahnsteige in unter 10% der Fälle und es ist im Grunde auch viel zu teuer solche Strecken mit neuen, barrierefreien Bahnsteigen auszustatten. Was ich eben meinte, die Anforderungen sind heutzutage viel zu hoch. An jeder Nebenbahn mit 200 Fahrgästen täglich will man Niederflurzüge und barrierefreie Bahnsteige haben und macht damit den Betrieb eigentlich viel zu teuer.
Dieses Geld hätte man anderswo, wo's dringend nötig wäre, dann zielgerichteter für neue Bahnsteige oder einfach auch ausreichende Kapazitäten verwenden können. Das was z.B. die LINT zwischen Augsburg und Ingolstadt kosten statt renovierter 628, die noch gut 20 Jahre hätten Dienst tun können, das sind die Kapazitäten, die zum Beispiel beim Franken-Thüringen-Express fehlen. Genauso sind die unnötigen* Kosten für Stuttgart21 (* ein ICE-Tunnelbahnhof hätte gereicht, man muss deswegen nicht den ganzen Bahnhof umbauen) zum Beispiel das Geld, das an vielen Kleinstadtbahnhöfen für Bahnsteige, Weichen oder den Wartesaal fehlt. Das ist alles viel zu undurchdacht, als würde es Geld regnen. Man sieht's ja jetzt, was nutzt ein neuer Zug, wenn die Leute nicht reinpassen?