In meiner oberlandler Heimat gibts eigentlich nur noch sehr selten Vertreter dieser Spezies. Das liegt vielleicht auch am Tourismus. In deinem Dorf(en) kann ich mir das schon eher vorstellen. Aber trotzdem dürfte es da noch deutlich "schlimmere" Ecken geben. Ich denke da z.B. mal so an den Bayerischen Wald...
Minga? München?
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mapic
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Hast du schon mal dran gedacht, dass es für die "Verweigerer" vielleicht genau so schwer ist, Hochdeutsch zu lernen, wie für dich bayrisch? Das sind doch meistens Leute, die in ihrer Kindheit nie etwas anderes gehört haben...
In meiner oberlandler Heimat gibts eigentlich nur noch sehr selten Vertreter dieser Spezies. Das liegt vielleicht auch am Tourismus. In deinem Dorf(en) kann ich mir das schon eher vorstellen. Aber trotzdem dürfte es da noch deutlich "schlimmere" Ecken geben. Ich denke da z.B. mal so an den Bayerischen Wald...
In meiner oberlandler Heimat gibts eigentlich nur noch sehr selten Vertreter dieser Spezies. Das liegt vielleicht auch am Tourismus. In deinem Dorf(en) kann ich mir das schon eher vorstellen. Aber trotzdem dürfte es da noch deutlich "schlimmere" Ecken geben. Ich denke da z.B. mal so an den Bayerischen Wald...
Genau da sehe ich ja auch das Problem, Bayrisch soll ja sogar per CSU-Doktrin in der Schule noch gezielt gefördert werden. Na danke.mapic @ 16 Jun 2013, 18:22 hat geschrieben: Hast du schon mal dran gedacht, dass es für die "Verweigerer" vielleicht genau so schwer ist, Hochdeutsch zu lernen, wie für dich bayrisch? Das sind doch meistens Leute, die in ihrer Kindheit nie etwas anderes gehört haben...
Dauerhaft abwesend, und ich komme nicht mehr wieder.
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Ich bin auch der Meinung, dass heute eigentlich jeder einigermaßen Hochdeutsch können sollte. Aber den betreffenden Leuten einfach so pauschal Arroganz vorzuwerfen, halte ich auch für deutlich übertrieben.
Und wie eine Bayrisch-Förderung in der Schule aussehen soll, würde mich auch mal interessieren.
Gibts dazu Details?
Und wie eine Bayrisch-Förderung in der Schule aussehen soll, würde mich auch mal interessieren.
Her damit! Wenn es nach mir gehen würde, würde das Kultusministerium auch eine einheitliche baierische Schriftsprache auf dem Weg bringen, damit den Kindern auch diese beigebracht werden kann. Zweisprachige Erziehung sozusagen.GSIISp64b @ 16 Jun 2013, 18:23 hat geschrieben: Genau da sehe ich ja auch das Problem, Bayrisch soll ja sogar per CSU-Doktrin in der Schule noch gezielt gefördert werden. Na danke.
Zudem hätte dann die dialektsprechende Bevölkerung dann die Möglichkeit, auch im Dialekt miteinander zu schreiben.
1. Landessprache in Bayern (und in der restlichen BRD) ist nicht Deutsch, sondern Bundesdeutsches Hochdeutsch.
2. Bairisch nicht Bayrisch; Bairisch wird nicht nur in Bayern gesprochen.
3. Bairisch ist kein Dialekt. das wäre Mittelbairisch.
4. Ammon hat recht, es existiert tatsächlich eine Arroganz gegenüber allem Deutsch, das nicht dem Norddeutschen entspricht.
Just my two cents
2. Bairisch nicht Bayrisch; Bairisch wird nicht nur in Bayern gesprochen.
3. Bairisch ist kein Dialekt. das wäre Mittelbairisch.
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Naja, das ist ja eigentlich ganz einfach: Man muss es nur zulassen, dass die Kinder ihren Dialekt auch sprechen dürfen, selbst zu meiner Zeit gab's es das noch reichlich, dass Lehrer schlicht und einfach 'ne Art Hochdeutschpflicht ausgerufen hatten, selbst Lehrer, denen das selbst schwer fällt durchzuhalten. Und spätestens, wenn ich als (unter anderem) hochdeutsch aufgewachsenes Vorstadtkind beim Referat automatisch immer eine Note besser bekommen habe, nur weil ich nahezu akzentfrei Hochdeutsch kann und das auch offen so gelobt wurde, dann braucht man sich nicht wundern, wenn sich die (auf dem Dorf große Mehrheit der) Dialekt-Kinder runtergebuttert fühlen, wie von irgendwelchen zugereisten "Besatzern"... da braucht man sich dann im Übrigen auch nicht wundern, wenn die eine gewisse Ablehnung gegen Hochdeutsch entwickeln.mapic @ 16 Jun 2013, 18:28 hat geschrieben:Ich bin auch der Meinung, dass heute eigentlich jeder einigermaßen Hochdeutsch können sollte. Aber den betreffenden Leuten einfach so pauschal Arroganz vorzuwerfen, halte ich auch für deutlich übertrieben.
Und wie eine Bayrisch-Förderung in der Schule aussehen soll, würde mich auch mal interessieren.Gibts dazu Details?
In Bayern ist mit bayerischen Dialekten zu rechnen, so wie in Tschechien mit tschechisch zu rechnen ist und ich finde das auch gut. Natürlich soll jedes Kind Hochdeutsch können, aber es muss nicht so getan werden als wäre Hochdeutsch was besseres und die Dialekte etwas, was man bekämpfen muss, so wie es in den Schulen jahrzehntelang war. Das ist Arroganz, wenn man meint, der Bevölkerung ihre Sprache/Sprachfärbung irgendwie von außerhalb irgendwie ändern zu müssen. Das ist Kulturgleichmacherei. Und ich bin auch der Meinung, richtig Deutsch kann eigentlich nur, wer neben Hochdeutsch auch noch einen Dialekt hat - oder wie ich eben zwei.
Aha. Dann sollen also albanische Eltern in Deutschland ihren Kindern statt albanisch als zweite Sprache lieber Englisch mitgeben, mit Albanisch kann man ja in der Welt draußen nichts anfangen!? Das kannst du gerne tun, aber ich glaube du unterschätzt den "Nutzen" eines Dialekts oder einer regionalen Sprache für's Leben extrem. Ein Dialekt kann ein wichtiges Identifikationsmerkmal sein, vor allem auch für einen selber.GSIISp64b @ 16 Jun 2013, 18:36 hat geschrieben:Wenn man schon zweisprachig erzieht, dann doch bitte mit einer zweiten Sprache, die auch tatsächlich praktischen Nutzwert hat - englisch zum Beispiel.
Zum einen ist es natürlich im Alltag unheimlich sinnvoll, wenn ein Kind seine Spielkameraden im Münchner Sandkasten versteht. Wenn der eine sagt "I gib da fei glei a Watsch!" nutzen dir Englischkenntnisse sehr wenig.
Das wäre aber auch wieder Gleichmacherei, denn die Realität ist nicht so. Dialekte sind nunmal verschieden, Oberbayerisch ist in Ingolstadt anders als in München oder Rosenheim. Wenn du dir ein Standardbayerisch einfallen lässt, dann eliminierst du damit quasi die anderen Formen. Das ist das Problem mit der "Einheitlichkeit". Wenn dann müsste man es machen, wie in anderen Sprachen, z.B. in Skandinavien und die unterschiedlichen Versionen offiziell verschriftlichen und ob das Sinn macht?Caesarion @ 16 Jun 2013, 18:35 hat geschrieben:Her damit! Wenn es nach mir gehen würde, würde das Kultusministerium auch eine einheitliche baierische Schriftsprache auf dem Weg bringen, damit den Kindern auch diese beigebracht werden kann. Zweisprachige Erziehung sozusagen.
Ich fürchte wegen dieser ignoranten Haltung hat man in Bayern das Wörtchen "Saupreiß" erfunden. :rolleyes:GSIISp64b @ 16 Jun 2013, 20:00 hat geschrieben:2. Mir scheißegal.
3. Mir scheißegal.
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Naja, zwischen "einfach nur zulassen" und "fördern" ist schon ein deutlicher Unterschied.Rohrbacher @ 16 Jun 2013, 20:15 hat geschrieben:Naja, das ist ja eigentlich ganz einfach: Man muss es nur zulassen, dass die Kinder ihren Dialekt auch sprechen dürfen, (...)
Ansonsten kann ich aus meiner Schulzeit in Holzikrchen und Tegernsee nur sagen, dass es immer Schüler und Lehrer gab die hochdeutsch oder bayrisch gesprochen haben, und zugelassen war immer beides. Es gab aber auf beiden Seiten nie jemanden, der als bayrisch Sprechender selbst beim besten Willen kein Hochdeutsch konnte.
Da bin ich absolut deiner Meinung. Ich finde, dass Dialekte etwas ganz tolles sind, egal welche. Ich habe auch irgendwie erstaunlich wenig Probleme diese zu verstehen, zumindest grob. Andere scheinen sich da deutlich schwerer zu tun, habe ich manchmal den Eindruck.Rohrbacher @ 16 Jun 2013, 20:15 hat geschrieben:In Bayern ist mit bayerischen Dialekten zu rechnen, so wie in Tschechien mit tschechisch zu rechnen ist und ich finde das auch gut. Natürlich soll jedes Kind Hochdeutsch können, aber es muss nicht so getan werden als wäre Hochdeutsch was besseres und die Dialekte etwas, was man bekämpfen muss, so wie es in den Schulen jahrzehntelang war. Das ist Arroganz, wenn man meint, der Bevölkerung ihre Sprache/Sprachfärbung irgendwie von außerhalb irgendwie ändern zu müssen. Das ist Kulturgleichmacherei. Und ich bin auch der Meinung, richtig Deutsch kann eigentlich nur, wer neben Hochdeutsch auch noch einen Dialekt hat - oder wie ich eben zwei.Diese regionale Vielfalt der Sprache gehört zur deutschen Kultur einfach dazu.
Ich selbst spreche gerne Bayrisch, wenn mein Gegenüber dem mächtig ist. Sollte das nicht der Fall sein, wird eigentlich mehr oder weniger automatisch auf Hochdeutsch gewechselt. Nur wenn man dann mit beiden Leuten gleichzeitig redet, wirds kompliziert...
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schwarzfahrerin
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Nicht mal mein Schwiegervater, gebürtiger Münchner und 70+ würde Minga sagen. B-)
Daher: Pseuso-coole Erfindung. Meiner Meinung nach.
Ich hasse übrigens die Bezeichnung "Monaco", mit der man sich als Möchtegern-Italiener (Franz, dann auch selbst umbenannt in Francesco) outet, um möglichst viele Frauen ins Bett zu bekommen.
Ich wohne in München, komme aus dem Umland, was immernoch Oichhing (=Olching) heißt. Hier heißt München München. Oder auch Munich, je nach dem, mit wem ich telefoniere.
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Beruhigend.schwarzfahrerin @ 16 Jun 2013, 20:57 hat geschrieben: Nicht mal mein Schwiegervater, gebürtiger Münchner und 70+ würde Minga sagen. B-)
Daher: Pseuso-coole Erfindung. Meiner Meinung nach.
Ich hasse übrigens die Bezeichnung "Monaco", mit der man sich als Möchtegern-Italiener (Franz, dann auch selbst umbenannt in Francesco) outet, um möglichst viele Frauen ins Bett zu bekommen.
Ich wohne in München, komme aus dem Umland, was immernoch Oichhing (=Olching) heißt. Hier heißt München München. Oder auch Munich, je nach dem, mit wem ich telefoniere.![]()
Merci, Schwarzfahrerin!
Mein Grossvater war Münchner und hat durchaus auch "Minga" gesagt; allerdings kenne ich es trotzdem primär von ausserhalb Münchens.
Und was das verstehen des Dialekts in Oberbayern angeht: so schwer ist es nicht, dass man das nach 10 Jahren nicht können sollte. Beim Sprechen
ist das wohl etwas anderes - auch nach 20 Jahren hier schmunzelt meine Frau doch sehr, falls ich es mal versuchen sollte ...
Ich empfehle dazu mal zur Abwechslung in die Hintereifel ("Eifeler Platt") zu ziehen. Oder in den Bayerischen Wald. Das ist unverständlich.
Und Sachsen die richtig Hochdeutsch sprechen, sind mir noch nicht wirklich begegnet
Luchs.
Und was das verstehen des Dialekts in Oberbayern angeht: so schwer ist es nicht, dass man das nach 10 Jahren nicht können sollte. Beim Sprechen
ist das wohl etwas anderes - auch nach 20 Jahren hier schmunzelt meine Frau doch sehr, falls ich es mal versuchen sollte ...
Ich empfehle dazu mal zur Abwechslung in die Hintereifel ("Eifeler Platt") zu ziehen. Oder in den Bayerischen Wald. Das ist unverständlich.
Und Sachsen die richtig Hochdeutsch sprechen, sind mir noch nicht wirklich begegnet
Luchs.
Ja, das sagst du. Nur bin ich, was Sprachen angeht, eh schon unbegabt und bin generell beim Hörverständnis eher langsam.Luchs @ 16 Jun 2013, 21:10 hat geschrieben: Und was das verstehen des Dialekts in Oberbayern angeht: so schwer ist es nicht, dass man das nach 10 Jahren können kann.
Mir schon. Was machen wir jetzt? Stein-Schere-Papier, wer recht hat? :ph34r:Und Sachsen die richtig Hochdeutsch sprechen, sind mir noch nicht wirklich begegnet
Dauerhaft abwesend, und ich komme nicht mehr wieder.
Ich finde den gar nicht so schlimm, hatte da bisher nicht mehr Probleme die zu verstehen als andere. Kommt aber auch immer drauf an, wer spricht. Wenn da einer irgendwas in seinen Bart nuschelt, dann kann das allein schon das Problem des Verständnisses sein, unhabhängig des verwendeten Dialektes.Luchs @ 16 Jun 2013, 21:10 hat geschrieben:Oder in den Bayerischen Wald. Das ist unverständlich.
Apropos Dialekt - also ick find ditt echt knorke, wenn eena so quatscht, wie ihm der Schnabel jewachsen und ditt in der Jejend üblich iss. Ick konnte, bis ick zwangsweise aus Berlin wech musste, ooch keen Hochdeutsch, wenn ick den Schnabel uff jemacht habe, hat man jehört, wo ick her bin, und ditt iss ooch jut so.
Gibt auch da solche und solche, aber so richtig Hochdeutsch ist da bei echten Sachsen eher selten. Aber auch da muß man eben unterscheiden, ein Erzgebirgler beispielsweise ist kein Sachse, so wie bespielsweise ein Franke ja auch kein Bayer ist.Und Sachsen die richtig Hochdeutsch sprechen, sind mir noch nicht wirklich begegnet
Dampfwalze ... gewinnt immer.GSIISp64b @ 16 Jun 2013, 21:12 hat geschrieben:Was machen wir jetzt? Stein-Schere-Papier, wer recht hat? :ph34r:
Gruß, Guido
Tf bei der S-Bahn München
[img]http://www.eisenbahner-online.de/420-423.gif[/img]
Hinweis: Der obenstehende Beitrag spiegelt - sofern nicht anders gekennzeichnet - ausschließlich die persönliche Meinung des Verfassers wider.
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Ich glaube nicht, dass der Ausdruck "Minga" eine Erfindung der Neuzeit ist.schwarzfahrerin @ 16 Jun 2013, 20:57 hat geschrieben:Nicht mal mein Schwiegervater, gebürtiger Münchner und 70+ würde Minga sagen. B-)
Daher: Pseuso-coole Erfindung. Meiner Meinung nach.
Belegt ist der Begriff bereits in uralter bairischer Literatur, hier von 1844:
(Hervorhebung von mir)Franzl : Wo sind denn Sie her, mit Erlaubnis? Sie san' ned 'von Minga?
Jeanette: Ich bin aus Dresden.
Quelle: http://bavarica.digitale-sammlungen.de/de/...ext=%27minga%27
Was für ein herrlicher Text!
Hey, gute Idee! Wenn man schon mit Literatursuchen anfängt, kann man auch glatt mal Ngram anwerfen und kommt dann auf folgenden zeitlichen Verlauf: http://books.google.com/ngrams/graph?conte...othing=3&share=
Was das jetzt heißt, möge ein jeder für sich schlussfolgern - ich würde den Begriff jedenfalls für recht gut etabliert halten.
Was das jetzt heißt, möge ein jeder für sich schlussfolgern - ich würde den Begriff jedenfalls für recht gut etabliert halten.
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Das Problem ist, dass hier ein Großteil der gefundenen Begriffe gar nicht Minga i.S.v. München finden, sondern den Personennamen Minga, den es auch gibt. Da müsste man schon sehr viel mehr manuell suchen und auswerten.GSIISp64b @ 16 Jun 2013, 21:39 hat geschrieben: Hey, gute Idee! Wenn man schon mit Literatursuchen anfängt, kann man auch glatt mal Ngram anwerfen und kommt dann auf folgenden zeitlichen Verlauf: http://books.google.com/ngrams/graph?conte...othing=3&share=
Was das jetzt heißt, möge ein jeder für sich schlussfolgern - ich würde den Begriff jedenfalls für recht gut etabliert halten.
Als Beweis, dass der Begriff alt ist, reicht auch schon eine einzige Fundstelle aus, die schon aufgezeigt wurde. Nur über die Häufigkeit der Verwendung erfahren wir dann nichts. Vielleicht gibt es ja eine Dissertation o.ä., wo dieser und andere Ausdrücke ja mal untersucht wurden. Das erfordert aber auch wieder Recherche - und ob das den Erkenntnisgewinn rechtfertigt?
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Für mich stellen sich beide Fragen. Letztere Frage dürfte aber viel schwerer zu beantworten sein. Da bräuchte man Zeugen im hohen Alter, die sich zuverlässig daran erinnern, dass die nicht Zugezogenen auf der Polizeiwache, im Lebensmittelladen usw. typischerweise Minga gesagt haben. Literaturbeispiele helfen uns kaum weiter, da Oberländer oder Preußen diese verfälscht haben könnten. Da braucht es dann schon eine wissenschaftliche Arbeit, die sich mit der bairischen Sprache an sich beschäftigt, aber selbst diese würde kaum auf eine solche Feinheit eingehen, das wäre schon ein absoluter Glückstreffer.TravellerMunich @ 16 Jun 2013, 22:06 hat geschrieben: Die Frage war ja nicht: Ist Minga ein altes oder gebräuchliches Wort?
Sondern: Haben Münchner in den letzten 60-100 Jahren selbst ihre Stadt Minga genannt oder ist dies vielmehr eine Bezeichnung der Stadt durch Menschen aus dem Oberland?
Edit: Man könnte ja mal in Zeitungsredaktionen nachfragen, vielleicht recherchieren diese mal, zumal die Frage an sich hochinteressant und auch publikumswirksam ist, wenn man sie zuspitzt, ungefähr so:
"Minga - nur eine Erfindung aus dem Oberland oder Preußen?"
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Du täuscht Dich.TravellerMunich @ 16 Jun 2013, 15:30 hat geschrieben: Seit einiger Zeit wird immer häufiger "Minga" statt München verwendet.
Selbst auf der Wikipedia-Seite wird Minga als bayerisch für München aufgeführt.
Ehrlich gesagt hätte ich selbst das eigentlich eher als niederbayerische Bezeichnung für die Landeshauptstadt gesehen und stets gedacht, ein echter Münchner würde niemals "Minga" sagen
Täusche ich mich da?
Immerhin taucht heute bei der Abendzeitung "Minga" als einer der Begriffe auf, die ein Münchner niemals in den Mund nehmen würde. Aber ich lern gern dazu...![]()
Ich kenne waschechte MünchnerInnen, die Minga sagen.
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Das heißt, in Sachsen ist das in Ordnung, aber in Bayern nicht? Und wie ist das mit den Sachsen, die hier wohnen? Und umgekehrt?GSIISp64b @ 16 Jun 2013, 16:25 hat geschrieben: z. B. hier in Sachsen verstehe ich fast jeden, trotz Dialekt
Genauso, wie fast jeder erwartet, dass Einwanderer Deutsch lernen bzw. einen auf deutsch verstehen, ist es doch nicht zu viel verlangt, wenn man sich auch an den regionalen Dialekt etwas anpasst. Wenn ich in der Pfalz oder im Rheinland bin, red ich schließlich auch hochdeutsch (bis auf ein paar Begriffe, die einfach fest drin sind) - umgekehrt erwarte ich dann aber auch, dass ich in meiner Heimat Kollegen am Funk auch versteh und dafür nicht erst ein halbes Jahrhundert in Sachsen gewohnt haben muss. Ist aber nicht so und ist dann mein Pech wenn ich's nicht versteh. Also kann's wohl nicht nur ein bayrisches Problem sein.
Kurz gefasst: Wo ist das Problem, wenn man entweder hochdeutsch oder den jeweils üblichen (!) Dialekt spricht? Du verstehst in deinem Dorf vielleicht nicht alles - das tu ich aber anderswo genauso wenig. Und bin bisher trotzdem noch immer irgendwie zurecht gekommen.
Eisenbahnen sind in erster Linie nicht zur Gewinnerzielung bestimmt, sondern dem Gemeinwohl verpflichtete Verkehrsanstalten. Sie haben entgegen dem freien Spiel der Kräfte dem Verkehrsinteresse des Gesamtstaates und der Gesamtbevölkerung zu dienen.
Otto von Bismarck
Daher hat die Bahn dem Gemeinwohl und nicht privaten Profitinteressen zu dienen, begreifen Sie es doch endlich mal!
Otto von Bismarck
Daher hat die Bahn dem Gemeinwohl und nicht privaten Profitinteressen zu dienen, begreifen Sie es doch endlich mal!
Nein. Das heißt, dass der sächsische Dialekt meiner Erfahrung nach einfacher zu verstehen und näher an Standarddeutsch ist als der bayerische und/oder dass Sachsen sich im Schnitt mehr Mühe geben, auf Sprecher anderer Dialekte zuzugehen als Bayern.chris232 @ 17 Jun 2013, 00:20 hat geschrieben: Das heißt, in Sachsen ist das in Ordnung, aber in Bayern nicht? Und wie ist das mit den Sachsen, die hier wohnen? Und umgekehrt?
Und noch mal: Ich sage nicht, dass jeder seinen Dialekt aufgeben soll und / oder dass ein Standarddialekt zwingend sein soll. Sondern nur, dass bitte jeder zusätzlich zu seinem Dialekt auch noch Hochdeutsch sprechen können soll. Wenn jeder Hochdeutsch kann, versteht auch jeder jeden. Damit gibt es zwar in vielen Bundesländern gewisse Schwierigkeiten, aber nur in Bayern hört man auch noch von der Landesregierung, dass das so ja ganz toll ist. Diese Haltung empfinde ich als arrogant und auch ein klein wenig beleidigend.
Dauerhaft abwesend, und ich komme nicht mehr wieder.
Obwohl ich von meinen Eltern kein bayrisch hörte (die haben bewußt darauf verzichtet, damit ich nicht das, sondern hochdeutsch lerne), kann ich es bißchen und verstehe es einigermaßen. Größte Probleme bereitet mir aber das sächsisch - das ist meinem Gehör nach kein Dialekt, sondern eine Vergewaltigung meiner Ohren und der deutschen Sprache im Allgemeinen. Wie man die deutsche Sprache so durch den (sprachlichen) Dreck ziehen kann, ist mir unbegreiflich.
Bayrisch klingt zumindest noch irgendwie melodisch, auch wenns manche übertreiben - aber sächsisch? NEIN DANKE.
Bayrisch klingt zumindest noch irgendwie melodisch, auch wenns manche übertreiben - aber sächsisch? NEIN DANKE.
Hast du dazu eine Quelle? Wenn ich mich richtig erinnere, sprechen die CSU-Abgeordneten und insbesondere die im Bundestag ein verständliches Hochdeutsch?GSIISp64b @ 17 Jun 2013, 00:23 hat geschrieben:aber nur in Bayern hört man auch noch von der Landesregierung, dass das so ja ganz toll ist. Diese Haltung empfinde ich als arrogant und auch ein klein wenig beleidigend.
Ich schaue weg, weil mir hier Einiges nicht paßt.
Tja. Ich empfinde, wenn überhaupt, den bayrischen Dialekt als Vergewaltigung meiner Ohren. Und jetzt?ET 423 @ 17 Jun 2013, 00:46 hat geschrieben: Obwohl ich von meinen Eltern kein bayrisch hörte (die haben bewußt darauf verzichtet, damit ich nicht das, sondern hochdeutsch lerne), kann ich es bißchen und verstehe es einigermaßen. Größte Probleme bereitet mir aber das sächsisch - das ist meinem Gehör nach kein Dialekt, sondern eine Vergewaltigung meiner Ohren und der deutschen Sprache im Allgemeinen. Wie man die deutsche Sprache so durch den (sprachlichen) Dreck ziehen kann, ist mir unbegreiflich.
Bayrisch klingt zumindest noch irgendwie melodisch, auch wenns manche übertreiben - aber sächsisch? NEIN DANKE.
Dauerhaft abwesend, und ich komme nicht mehr wieder.
Und jetzt gebe ich noch meinen Senf dazu, indem ich Hochdeutsch als das Unmelodischste empfinde. Für mich ist reines Hochdeutsch Kasernenton und Hundegebell, ungefähr so wie Franzosen und Engländer Hochdeutsch hören.GSIISp64b @ 17 Jun 2013, 00:47 hat geschrieben:Tja. Ich empfinde, wenn überhaupt, den bayrischen Dialekt als Vergewaltigung meiner Ohren. Und jetzt?ET 423 @ 17 Jun 2013, 00:46 hat geschrieben: Obwohl ich von meinen Eltern kein bayrisch hörte (die haben bewußt darauf verzichtet, damit ich nicht das, sondern hochdeutsch lerne), kann ich es bißchen und verstehe es einigermaßen. Größte Probleme bereitet mir aber das sächsisch - das ist meinem Gehör nach kein Dialekt, sondern eine Vergewaltigung meiner Ohren und der deutschen Sprache im Allgemeinen. Wie man die deutsche Sprache so durch den (sprachlichen) Dreck ziehen kann, ist mir unbegreiflich.
Bayrisch klingt zumindest noch irgendwie melodisch, auch wenns manche übertreiben - aber sächsisch? NEIN DANKE.