Ich habe die Medien dazu verfolgt, auch die FAZ. Die Hälfte etwa findet es ganz schlimm, was Merkel gesagt hat, die andere Hälfte findet es ganz schlimm, dass Leute die Frechheit besitzen, sich über Merkel aufzuregen (das ist dann wahrscheinlich mit "mein Verhalten" gemeint, wenn ich das richtig verstehe), da sie recht habe.autolos @ 20 Jun 2013, 08:56 hat geschrieben:In der heutigen FAZ steht ein guter Artikel zu dem Thema #Neuland, der Dir über Dein Verhalten auch mal die Augen öffnet.TramPolin @ 19 Jun 2013, 21:59 hat geschrieben: Ich möchte mich nicht an einem einzigen Fauxpas aufhängen, aber das hier lässt mich doch an Frau Dr. Merkels Kompetenz zweifeln:
Das Internet ist für uns alle Neuland
http://www.stern.de/digital/online/neuland...et-2027138.html
Man sieht, wie emotional das jetzt ist.
Sicherlich kann man nicht sagen, dass in Bezug auf Recht und Regeln, auf Sitte und Anstand das Internet Neuland sei, dazu gibt es das Netz schon zu lange. Richtiger ist eher, dass ein nicht kleiner Teil der Bevölkerung, vor allem der älteren Generation, Berührungsängste mit dem Internet hat, mit der Technik nicht klarkommt oder auch nicht auf die Idee kommt, ein Problem mit Hilfe des Internets zu lösen. Ich kann mich an eine Geschichte erinnern, die erst kurze Zeit her ist, da wollte jemand aus meiner Verwandtschaft eine Immobilienanzeige in England aufgeben. Was würden wir machen? Wir würden in den Onlinebörsen inserieren, mindestens in den kostenlosen, bei den anderen würden wir uns mal direkt im Netz umhören, welche empfehlenswert sind. Wir würden in die Onlineausgaben der britischen Zeitungen schauen. Schnell würden wir wissen, was die Inserate kosten, und wir könnten und würden auch gleich online inserieren. Was passierte aber im Falle der Verwandtschaft? Die gute Frau fuhr mit der U-Bahn zum Hauptbahnhof und stöberte in den ganzen britischen Zeitungen und kaufte einige von diesen. Dann konnte sie sich noch weiter informieren, bei den Redaktionen anrufen und die Inserate aufgeben. War sicher nicht ganz billig - schon einmal die Importzeitungen kosten nicht wenig. Das ist ein typische Vorgehensweise aus den 1980er-Jahren, ich meine das jetzt nicht einmal abwertend, da wir in dem Alter und mit dem Background das vielleicht auch so gelöst hätten. Es kann auch jeder halten, wie er will, auch wenn man an der Geschichte sieht, dass in Einzelfällen komplizierte Lösungen gewählt werden und das Einfachere gar nicht bekannt ist (Computer mit Internetzugang wäre dagewesen, wird auch prinzipiell von ihr genutzt).
Falsch fand ich an Merkels Aussage das "für uns alle". Das muss einfach "für einen großen Teil von uns" heißen, dann hätte wohl keiner was gesagt. Das war einfach ungeschickt und die Öffentlichkeit ist dann erbarmungslos, siehe auch Steinbrück. Man sollte aber jetzt auch keine Staatsaffäre daraus machen.
Edit: Eine ganz andere Ansicht findet sich hier:
Warum #Neuland gefährliches Neusprech der Kanzlerin ist
Vielleicht etwas extrem, aber gut begründet, zumindest m.E. lesenswert.