Ladenschluss

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rautatie
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Beitrag von rautatie »

Iarn @ 21 Aug 2013, 14:17 hat geschrieben:
Wahrscheinlich würde schon 2100h viel helfen.
Stimmt schon, jedenfalls mir würde diese eine Stunde viel nützen, da ich meistens ab 19:30 oder 20 Uhr Zeit habe.

Nachteil: vermutlich würde ich bei einer neuen, liberaleren Ladenschlussregelung mehr Geld ausgeben. Insofern profitiere ich vom jetzigen Zustand.
Wo ist das Problem?
Rathgeber
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Beitrag von Rathgeber »

Die bayerische 20-Uhr-Regelung ist natürlich nicht mehr zeitgemäß, dafür haben sich die Lebensrealitäten und damit die Arbeitszeiten (sowie zwangsläufig auch das Freizeitverhalten) in den letzten Jahrzehnten zu sehr verändert. Eine Ausweitung auf wenigstens 22 Uhr ist angebracht. (Die vielen Pendler in den Ballungsräumen wollen im Hochsommer sicher nicht ihre Lebensmittel im überhitzten Auto oder Regionalexpress beim Verschimmeln zusehen.)
Drehhofer, so die CSU auch nach dem 15.09. wieder Regierungspartei ist, traue ich durchaus einen spontanen Sinneswandel in der Angelegenheit zu. Es wäre nicht sein erster – und wenn er nur ein Zuckerl für den möglichen Koalitionspartner FDP wäre...

Nur die Konkurrenz zum Internetversandhandel bleibt auch bei liberaleren Ladenschlussgesetzen. Wer online Bücher bestellen will, wird das auch tun, wenn die Buchhandlung bis 24 Uhr geöffnet hat. Gibt es eigentliche seriöse Erhebungen, wie sich das Einkaufsverhalten in den Bundesländern mit ihren verschiedenen Ladenöffnungszeiten voneinander unterscheidet?
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Beitrag von Cloakmaster »

wie viele Stunden arbeitet ihr eigentlich die Woche ? 60? also Menschen , die 40 Stunden oder mehr arbeiten sind dann doch eher in der Minderzahl. Wer erst um 20 oder 21 Uhr nach Hause kommt. fängt meist auch entsprechned später an - kann man gewisse Einkäufe nicht auch VOR der Arbeit erledigen? Davon ab haben Geschäfte im Allgemeinen 6 Tage die Woche auf, wogegen die meisten Arbeitnehmer nur 5 Tage wie Woche arbeiten. on da her kann ich dieses "keine Zeit zum Einkaufen" nicht wirklich nachvollziehen- Trotzdem bin ich für eine Liberalisierung der Ladenschlußzeiten, einfach weil ich meine, daß jeder Unternehmer selbst am besten wissen sollte, wann er seinen Laden auf- und wann wieder zu macht.
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Iarn
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Beitrag von Iarn »

Cloakmaster @ 21 Aug 2013, 15:31 hat geschrieben:wie viele Stunden arbeitet ihr eigentlich die Woche ? 60? also Menschen  , die 40 Stunden oder mehr arbeiten sind dann doch eher in der Minderzahl. Wer erst um 20 oder 21 Uhr nach Hause kommt. fängt meist auch entsprechned später an - kann man gewisse Einkäufe nicht auch VOR der Arbeit erledigen?
Also offiziell 40 h aber realisitisch sind es dann doch paar mehr und der Arbeitsweg ist mittlerweile auch über einer Stunde einfach.

Und morgens haben in der Regel Bäcker und Zeitsungskiske usw. auf, die konkurrieren eh kaum mit dem Internet. So netzaffin wie ich bin, meine Butterbreze kaufe ich nicht im Internet.
Computerläden, Kleidung und Bücher bekommt man allerfrühestens um 0900 bis 0930, da bin ich längst im Büro.
Davon ab haben Geschäfte im Allgemeinen 6 Tage die Woche auf, wogegen die meisten Arbeitnehmer nur 5 Tage wie Woche arbeiten.  on da her kann ich dieses "keine Zeit zum Einkaufen" nicht wirklich nachvollziehen-
Es soll Leute geben, die am Samstag was anderes als Einkaufen tun wollen.
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rautatie
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Beitrag von rautatie »

Cloakmaster @ 21 Aug 2013, 15:31 hat geschrieben: Wer erst um 20 oder 21 Uhr nach Hause kommt. fängt meist auch entsprechned später an - kann man gewisse Einkäufe nicht auch VOR der Arbeit erledigen?
Hm, ich persönlich arbeite etwa bis 18 oder 18:30 Uhr (was im Vergleich zu meinen Kollegen noch ein früher Feierabend ist). Bis ich in der Innenstadt bin, ist es locker 19 Uhr. Dann habe ich noch eine Stunde, in der ich aber oft noch andere Dinge zu erledigen habe. Dazu kommt, dass ich nicht immer Lust habe, im Laufschritt durch mehrere Läden zu hetzen, weswegen ich den einen oder anderen Einkauf auf unbestimmte Zeit verschiebe.

Ist schon klar: zu wirklich wichtigen Anschaffungen finde ich schon Zeit. Aber viele Nice-To-Be- oder Muss-ich-irgendwann-mal-besorgen-Einkäufe finden nicht statt (wovon ich ja auch profitiere, weil ich dadurch Geld spare und daran gehindert werde, sinnlos Geld auszugeben).

Zum Thema Vor-der-Arbeit-Einkaufen:
also, bis ich ins Büro aufbreche, haben die meisten Fachgeschäfte leider noch nicht geöffnet. Und es geht ja nicht immer nur um die Anschaffung einer Semmel.
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Beitrag von Iarn »

TramBahnFreak @ 21 Aug 2013, 14:23 hat geschrieben:Was spricht denn dagegen, online beim jeweiligen Buchhändler zu kaufen, anstatt dem Riesen noch mehr Kohle in den Rachen zu schmeißen, dass er seine Billig-Sklaven noch weiter ausbeuten kann?
Das ist eine gewisse Bequemlichkeit meinerseits. Bei Amazon bekommt man halt alles, auch Kleidung, Schuhe und IT Kram.
Und bei letzterem ist Amazon superkulant beim Umtausch, was die kleinen Händler nicht sind. Wenn ich schon im Netz einkaufe, dann halt zentral bei einer Adresse wo ich weiß, ich kann immer sofort umtauschen statt wochenlang auf mein repariertes Gerät zu warten.
Und wass für mich auch sehr wichtig ist, Bezahlung per CC ohne Aufpreis. Da sieht es bei vielen anderen Händlern sehr wüst aus, die Hälfte der anderen Zahlungsmethoden würde ich niemals nur in Erwägung ziehen.
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Beitrag von Cloakmaster »

Iarn @ 21 Aug 2013, 15:44 hat geschrieben:
Es soll Leute geben, die am Samstag was anderes als Einkaufen tun wollen.
Es soll auch Leute geben, die nachts um drei Bungee-Springen wollen, oder frühmorgens um fünf in die Oper. Oder abends um acht Feierabend haben wollen, und nach Hause gehen, statt noch ein, zwei drei Stunden länger an der Supermarktkasse zu stizen, und Waren über das Band zu schieben. bzw auf Kunden zu warten.

Letztendlich ist es eine Luxus-Diskussion. Von da her kann ich gewisse Kreise, die sagen, daß den meisten Leuten weniger die Zeit, sondern vielmehr das Geld zum gemütlichen Einkaufen fehlt, schon nachvollziehen. Dennoch sehe ich nicht ganz ein, warum der Gesetzgeber sich überhaupt in die Ladenöffnugnszeiten so massiv einmischt. Die Gewerkschaften wettern gegen Lange Öffnugnszeiten, weil sie angeblich den kleinen Händler um die Ecke zuGrunde richten, der nicht gegen einen grossen Konzern 'anstinken' kann. Ich she es eher umgekhert: Ein klienr Unternehmer kann viel leichter die Nische der spätabednlichen/nächtlichen EInkäufer abdecken, als die grossen Konzerne. Die zwei, drei Märkte, welche in Bremen davon Gebrauch machen, Nachts offen zu haben, sind allesamt private Einzelunternhemen, und keine einzige Kette.
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Beitrag von DumbShitAward »

Was mich bei der ganzen Sache schon länger iritiert ist die frage, woher die Länder eigentlich die Kompetenz haben, die Ladenöffnungszeizen zu regulieren - mir ist schon klar, dass das ganze auf die letzte Reform des föderalen Irrsinns zurückgeht aber ich sehe da einen nicht aufzulösenden Widerspruch zum Recht auf freie Berufswahl.

Ein Supermarktbesitzer in Neu-Ulm beispielsweise hat einen vom bayerischen Gesetzgeber gewollten (und nicht unausweichlichen) Nachteil zum Konkurrenten jenseits der Donau. Die können länger offen haben und der Neu-Ulmer wird das ggf. auch nutzen, denn ob er fünf Minuten weiter fährt ist ja egal - zumindest wenn die Alternative wäre um fünf vor acht wie ein Gestörter in den bayerischen Supermarkt zu hetzen.

Ich sehe es eigentlich nicht als zulässig, sofern nicht zufällig alle Länder die gleichen Regelungen haben. In so fern ist eine entsprechende EU-Richtlinie als Hilfsmittel gegen den unwilligen Bund nur zu begrüßen.
Lektion 73 in unserer Serie "Rechtsstaat für Anfänger", heute: §81 StGB

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Beitrag von rautatie »

Cloakmaster @ 21 Aug 2013, 16:38 hat geschrieben: Letztendlich ist es eine Luxus-Diskussion.
Ich denke, das kommt auf die jeweilige Situation an, nicht wahr? Wer in der Innenstadt arbeitet, und gleich nach Büroschluss seine Einkäufe erledigen kann, für den ist es eher ein Luxusproblem, als für jemanden, der beispielsweise nach der Arbeit noch eine lange Pendlerstrecke zurücklegen muss. Ebenfalls ist die Situation unterschiedlich, je nachdem, ob ein nicht oder teilzeitarbeitender Ehe/LebenspartnerIn die Einkäufe erledigen kann, während man selber arbeitet.
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Beitrag von Bayernlover »

Cloakmaster @ 21 Aug 2013, 16:38 hat geschrieben: Oder abends um acht Feierabend haben wollen, und nach Hause gehen, statt noch ein, zwei drei Stunden länger an der Supermarktkasse zu stizen, und Waren über das Band zu schieben. bzw auf Kunden zu warten.
Dann sollen sie einen anderen Job machen. Zumindest in Berlin bei Kaiser's waren das zu weit über 50% Studenten, die das gern gemacht haben. Wurde auch gar nicht so schlecht entlohnt.
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Beitrag von Cloakmaster »

Bayernlover @ 21 Aug 2013, 17:25 hat geschrieben: Dann sollen sie einen anderen Job machen. Zumindest in Berlin bei Kaiser's waren das zu weit über 50% Studenten, die das gern gemacht haben. Wurde auch gar nicht so schlecht entlohnt.
Und warum sollen die Einmkaufswilligen nicht einfach einen anderen Job machen? Einen, der ihnen genug Zeit um Einkaufen lässt statt zu fordern, daß die Verkäufer gefälligst zu Zeiten zu arbeiten haben, zu denen man selbst frei haben möchte?


Bei maximal 40 Stunden Arbeitszeit je Woche und mindestens 60 Stunden Öffnungszeit je Woche ist immer ausreichend Zeit für die Einkäufe. Auch beim alleinstehenden volzeitbeschäftigen auf dem Lande.

Hier in Bremen sind die Spätschichten fest in der Hand diverser Leihfirmen, die selbst ausgebildete Fachkräfte mit dem gesetzlichen Mindestlohn abspeisen. Das man da nicht all zu begeistert drüber ist, kann ich nachvollziehen.
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Beitrag von andreas »

Cloakmaster @ 21 Aug 2013, 20:51 hat geschrieben: Und warum sollen die Einmkaufswilligen nicht einfach einen anderen Job machen? Einen, der ihnen genug Zeit um Einkaufen lässt statt zu fordern, daß die Verkäufer gefälligst zu Zeiten zu arbeiten haben, zu denen man selbst frei haben möchte?


Bei maximal 40 Stunden Arbeitszeit je Woche und mindestens 60 Stunden Öffnungszeit je Woche ist immer ausreichend Zeit für die Einkäufe. Auch beim alleinstehenden volzeitbeschäftigen auf dem Lande.

Hier in Bremen sind die Spätschichten fest in der Hand diverser Leihfirmen, die selbst ausgebildete Fachkräfte mit dem gesetzlichen Mindestlohn abspeisen. Das man da nicht all zu begeistert drüber ist, kann ich nachvollziehen.
40 h Stunden Wochenarbeitszeit - d.h. das sind mit der Stunde Mittagspause schonmal 45 h - dann noch An und Abfahrt zur arbeit, jeweils 30 Minuten, bist bei 50 h - bei 60 h Öffnungszeiten bleibt da nichtmal viel Luft - wenn man dann überlegt, daß sich die 60 h auf 6 Tage verteilen bleibt dir eigentlich nur noch der 6. Tag....

Ich würde ja den Ladenschluß so regeln, daß Geschäfte sagen wir maximal 12 Stunden am Tag aufmachen dürfen -aber wann sie diese 12 Stunden aufmachen bleibt ihnen überlassen
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Beitrag von Cloakmaster »

Und warum muss man zwingend von der Arbeit erst nach Hause, und von dort dann noch mal los zum einkaufen? Eine Stunde mittag ist auch ziemlich viel. Normal ist eher nur eine ha be Stunde - und einen Wochenzeit von 38,5 Stunden. Und schon ist wieder mehr "Luft".

Und was willst du mit dieser 12-Stunden-Regel erreichen?
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Beitrag von 146225 »

Cloakmaster @ 21 Aug 2013, 20:51 hat geschrieben: Und warum sollen die Einmkaufswilligen nicht einfach einen anderen Job machen? Einen, der ihnen genug Zeit um Einkaufen lässt statt zu fordern, daß die Verkäufer gefälligst zu Zeiten zu arbeiten haben, zu denen man selbst frei haben möchte?
Nach meinen Beobachtungen nutzen gerade diejenigen, die dann arbeiten - und zwar in Wechselschicht! - wenn andere frei haben, als erstes die verlängerten Öffnungszeiten. Man muß sich nicht vor der Schicht noch abhetzen, alles erledigt zu haben, sondern kann es auch zum Feierabend tun.

Einzelhandel ist ohne "wenn" und "aber" eine Veranstaltung für den Kunden. Wer das nicht begreift, soll wirklich nicht im Handel arbeiten. Unverschämte Gängelungen gibt es in Deutschland aus Kundensicht dann ohnehin noch genug.

Ein gutes Ladenschlußgesetz hält Sonn- und Feiertage frei und überlässt den Rest den Händlern selbst.
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Beitrag von Cloakmaster »

In jeder Diesntleistung (Und Einzelhandel zähle ich dazu!) gilt:



Der Kunde ist König!












Aber ich (Verkäufer) bin der Kaiser!

Will heissen: Dienstleistung ja, Service ja, Nur auf der Nase rumtanzen lassen, vor teilweise viel zu hoch geschraubtem Anspruchsdenken muss man sich trotzdem nicht.
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Beitrag von Daniel Schuhmann »

Cloakmaster @ 21 Aug 2013, 21:31 hat geschrieben:Und warum muss man zwingend von der Arbeit erst nach Hause, und von dort dann noch mal los zum einkaufen?
Vielleicht weil man Arbeitskleidung an hat, mit der man nicht einkaufen kann/möchte.
Cloakmaster @ 21 Aug 2013, 21:31 hat geschrieben:Eine Stunde mittag ist auch ziemlich viel. Normal ist eher nur eine halbe Stunde.
Möglicherweise gibt das der Arbeitgeber so vor.
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spock5407
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Beitrag von spock5407 »

Ich fand eigentlich die Zeiten wo ich in Nordost-England war recht angenehm.
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Sa bis 20 Uhr
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Electrification
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Beitrag von Electrification »

TramBahnFreak @ 21 Aug 2013, 14:23 hat geschrieben: Was spricht denn dagegen, online beim jeweiligen Buchhändler zu kaufen, anstatt dem Riesen noch mehr Kohle in den Rachen zu schmeißen, dass er seine Billig-Sklaven noch weiter ausbeuten kann?
Da stimme ich dir absolut zu. Ich bestelle nicht bei Amazon und wenn ich sehe wie sich dieser Moloch gegen anständige Tarifverträge wehrt und in Deutschland erzielte Einnahmen in Luxemburg versteuert werden, dann lehne ich dieses Unternehmen entschieden ab.

Es gibt auch regionale und einheimische Buchhändler die das vertreiben. Selbst wenn der das mal nicht hätte, dann würde ich noch zehnmal lieber bei Weltbild oder sowas bestellen, dann bleibt die Wertschöpfung wenigstens im Land.

Ich finde es ist eine Sauerei dass Großkonzerne die hier Einnahmen erzielen, den großen Teil der Steuern davon in Luxemburg zahlen. Hier entsteht unserem Staat ein schwerer Schaden und um im Internet einzukaufen braucht man kein Amazon oder globale Fastmonopolisten.

Das strikte Ladenschlussgesetz wird immer mehr zu einem Sterben der Läden führen, was ich schade finde, da ich gerne was ich kaufe selbst sehe und gerne selbst anfasse und es nicht nur am Bildschirm sehen will.
Hier gehen auch viele Arbeitsplätze verloren und die neu geschaffenen in der Logistikindustrie sind nicht gerade die wo unsereins arbeiten will. Braucht ja jeder selbst nur die Beiträge über die Paketdienste oder andere "Dienstleister" suchen, gibt genug davon.
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Lazarus
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Beitrag von Lazarus »

spock5407 @ 21 Aug 2013, 21:54 hat geschrieben: Ich fand eigentlich die Zeiten wo ich in Nordost-England war recht angenehm.
Mo-Fr bis 22 Uhr
Sa bis 20 Uhr
So 10/11-16/17 Uhr
Über 2 Stunden mehr unter der Woche kann man durchaus diskutieren. Aber die Sonntagsöffnung bekommst du nie im Leben durchgesetzt. Da werden Kirchen und Gewerkschaften massiv gegen Sturm laufen.
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DumbShitAward
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Beitrag von DumbShitAward »

@ Electrification

Ich kann dir gerne sagen, warum ich so manches bei Amazon kaufe:

Ich kann im Regelfall davon ausgehen, dass die Ware auch tatsächlich vorrätig ist, wenn sie als solche angepriesen wird, das ist vielfach bei der Konkurrenz nicht der Fall. Ich kann ebenso davon ausgehen, dass die Ware sofort verschickt wird, sofern ich vor einer bestimmten Uhrzeit bestelle, Reklamationen bzw. Rückgaben sind kinderleicht (wobei es da bei "Vielzurückschickern" auch Probleme geben soll) und weil sie auch fast alles immer haben.

Viele Händler die den Versandhandel eigentlich nur deshalb haben, "weil man das halt heutzutage muss" sind da ziemlich krasse Negativbeispiele (Ausnahmen gibts selbstverständlich aber die Wahrscheinlichkeit einen nicht so guten zu erwischen ist halt recht hoch).


Natürlich kaufe ich bei weitem nicht alles bei Amazon, nicht mal ansatzweise - aber das sind alles Fälle, wo die Konkurrenz eben nicht geschlafen hat oder schludert. Ich habe einen mustergültigen Versandhändler für meine Satempfangssachen, für PC Hardware gibts die Schwanthalerstr.* (Preis ist absolut konkurrenzfähig zum Internet und kompetent sind sie auch), mein Zigarrenshop legt allergrößten Wert auf Service (Bestellung nicht komplett -> E-Mail -> Stunde später entschuldigende Antwort, kein Theater, sofort Nachlieferung rausgeschickt, welche am Folgetag da war und auch noch eine kleine Flasche Rum als Entschuldigung beinhaltete), Bücher kaufe ich ohnehin nur im Ausland (und auch da nicht bei Amazon) da ich den Buchpreisbindungsunsinn nicht unterstütze, Videospiele ebenfalls, da aber wegen den meist kaputtzensierten deutschen Ausgaben (und weils die Hälfte kostet).


Das was Amazon mit den Angestellten tut ist nicht weg zu diskutieren, allerdings können die sich das auch nur erlauben, weil die Konkurrenz sich vielfach sowas von dämlich anstellt - und da meine ich nicht mal den Preis.

* Für die ortsfremden: hinterm Münchner Hauptbahnhof hat sich in den letzten Jahren eine Art PC-Hardware-Meile entwickelt. Neben Dönerbuden und Sexshops gibts da diverse mehr oder weniger unabhängige Schrauberbuden die sich einen gewissen Namen für ihre Auswahl, Beratungsqualität und Preise gemacht haben.
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Beitrag von Cloakmaster »

Daniel Schuhmann @ 21 Aug 2013, 21:48 hat geschrieben: Vielleicht weil man Arbeitskleidung an hat, mit der man nicht einkaufen kann/möchte.


Möglicherweise gibt das der Arbeitgeber so vor.
Aber in Arbeitskleidung zwei Stunden täglich durch die Gegend gondeln?? Ja, ne is klar.

Ja, Pausenzeiten gibt der Arbeitgeber vor, und der muss sich an das Gesetz halten. Das Gesetz sieht 30 Minuten Pause vor, Arbeitgeber sind selten grosszügiger, als sie sein müssen.

In den letzten Jahren?? Die PC/Sex/Döner-Meile am Hbf (nicht nur in der Schwanthaler, auch in den Nebenstrassen wie Goethe und Schillerstr. gibt es seit mehr als 20 Jahren. Zu Hochzeiten gab es dort 3 "Escom" und zwei "Vobis" filialen auf einer Sichtachse - neben den ganzen kleinen, individuellen Shops.
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Beitrag von rautatie »

Cloakmaster @ 21 Aug 2013, 20:51 hat geschrieben: Bei maximal 40 Stunden Arbeitszeit je Woche und mindestens 60 Stunden Öffnungszeit je Woche ist immer ausreichend Zeit für die Einkäufe. Auch beim alleinstehenden volzeitbeschäftigen auf dem Lande.
Zumindest in der Gegend meiner Eltern hätte man wohl als Alleinstehender Vollzeitbeschäftiger schlechte Karten, weil die meisten Geschäfte da eher schon um 18:30 oder 19 Uhr zumachen.

Ich selber bin ja noch in der komfortablen Situation, hier in der Großstadt zumindest ausreichend Geschäfte vorzufinden, die bis 20 Uhr geöffnet haben. Und wie gesagt: wenn ich was unbedingt kaufen MUSS, dann finde ich schon irgendwie die Zeit für den Einkauf. Aber Zeit für einen entspannten Bummel durch die Läden, um in Ruhe ein Produkt auszusuchen habe ich nur selten. Meistens läuft es drauf hinaus, durch ein oder zwei Läden im Eilschritt zu laufen, den Ladenschluss im Nacken.
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Beitrag von Boris Merath »

Cloakmaster @ 22 Aug 2013, 03:14 hat geschrieben: In den letzten Jahren?? Die PC/Sex/Döner-Meile am Hbf (nicht nur in der Schwanthaler, auch in den Nebenstrassen wie Goethe und Schillerstr. gibt es seit mehr als 20 Jahren. Zu Hochzeiten gab es dort 3 "Escom" und zwei "Vobis" filialen auf einer Sichtachse - neben den ganzen kleinen, individuellen Shops.
Und außerdem ist der "Computerstrich" nicht die Schwanthalerstraße, sondern die Schillerstraße. Dass einige Läden der Schillerstraße in der Schwanthalerstraße liegen, ändert nichts daran :-)

(und wer seine Hardware in München nicht auf dem Computerstrich kauft ist selber schuld - Top Beratung zu Preisen, die häufig sogar unter den Preisen im Versandhandel liegen (und Welten unterhalb von "Geiz ist Geil" mit seiner angeblichen Tiefpreisgarantie. Und im Garantiefall deutlich unkomplizierter als im Versandhandel.)
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.

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Beitrag von Michi Greger »

Boris Merath @ 22 Aug 2013, 13:19 hat geschrieben: (und wer seine Hardware in München nicht auf dem Computerstrich kauft ist selber schuld - Top Beratung zu Preisen, die häufig sogar unter den Preisen im Versandhandel liegen (und Welten unterhalb von "Geiz ist Geil" mit seiner angeblichen Tiefpreisgarantie. Und im Garantiefall deutlich unkomplizierter als im Versandhandel.)
Zustimmung!
Achtung! Entladezeit länger als 1 Minute!
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Beitrag von Michi Greger »

Cloakmaster @ 22 Aug 2013, 03:14 hat geschrieben:Aber in Arbeitskleidung zwei Stunden täglich durch die Gegend gondeln??  Ja, ne is klar.
Weil man muss? Weil es keine Möglichkeit zum Umziehen gibt?
Ja, Pausenzeiten gibt der Arbeitgeber vor, und der muss sich an das Gesetz halten. Das Gesetz sieht 30 Minuten Pause vor, Arbeitgeber sind selten grosszügiger, als sie sein müssen.
Ich kenne einen Arbeitgeber, da gibts 6 Stunden Mittagspause - verpflichtend...

Gruß Michi
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Beitrag von rabauz »

Ein Tag der Ruhe ist wohl ein menschliches Bedürfnis. Dass da auch nicht alle ruhen können ist klar. Eine bleierne Ruhe wie im orthodoxen Judentum erscheint mir auch überzogen. Wichtig erscheint mir dass es Ausnahmen geben muss, etwa in Tourismusregionen oder auch an besonderen Orten wie Flughäfen oder Bahnhöfen. Gerne als Legalausnahme wie es ja im alten Ladenschlussgesetz bereits definiert ist für Flughäfen. Und entschieden werden können sollte "unten" also auf der kommunalen Ebene. Nicht wie beim Tanzverbot, wo ja sogar Weisungen ergangen sind gegen Lockerungen, wobei das eine aggressive Tendenz hatte die sich gegen Halloween und die Feiernden richtete, denen man den Spaß verbieten wollte.

20h erscheint mir heute im metropolitanen Bereich einfach als zu früh. In Kleinstädten aber auch im Ruhrraum wird selbst das oftmals nicht ausgeschöpft.
Aber für Metropolen erscheinen mir 21-22h schon angemessen, und gewisse Regelungen für eine Sonntagsöffnung sollte es auch geben.

Ich war unlängst am Königssee, da sind die Gewerbetreibenden stinksauer über das noch geltende Ladenschlussgesetz und die offenbare Unwilligkeit was Ausnahmen betrifft.
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Beitrag von GSIISp64b »

Nuja. Im Verkehrswesen gibt es auch keinen allgemeinen Ruhetag, einfach weil das Mist wäre, weil auch am Wochenende Leute und Waren von A nach B müssen und weil die Grundversorgungsfunktion halt doch wichtig ist. Zeigt: So einfach wie "Aber Kassierer wollen auch einen Ruhetag" sollte man sich das Thema m. E. nicht machen. Es gibt ein Spannungsfeld gegenläufiger Interessen, und die müssen sinnvoll abgewogen werden.
Dauerhaft abwesend, und ich komme nicht mehr wieder.
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rautatie
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Beitrag von rautatie »

GSIISp64b @ 23 Aug 2013, 12:46 hat geschrieben: Nuja. Im Verkehrswesen gibt es auch keinen allgemeinen Ruhetag,
Nicht nur da. Auch in der Gastronomie, im Theater, Kino, Freizeiteinrichtungen, Hotels, etc. gelten andere Richtlinien.

Es wäre ja auch irgendwie unpraktisch, wenn Kinos und Theater abends geschlossen wären, und Hotelzimmer könnte man nur von Montags bis Samstag mittag belegen.
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Lazarus
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Beitrag von Lazarus »

Vielleicht sollte man das Thema wirklich mal in einem bayernweiten Volksentscheid zur Entscheidung bringen, damit es endlich gelöst wird. Wenn sich anscheinend schon die Politik zu keiner Entscheidung durchringen kann.
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Lazarus @ 23 Aug 2013, 15:43 hat geschrieben: Vielleicht sollte man das Thema wirklich mal in einem bayernweiten Volksentscheid zur Entscheidung bringen, damit es endlich gelöst wird.
Ich bin mir sehr im Zweifel, dass die Mehrheit der bayerischen Bevölkerung längere Öffnungszeiten will. Falls es überhaupt zu einem Volksentscheid kommen würde. Die 25.000 Stimmen für die erste Hürde lassen sich sicher sammeln. Im nächsten Schritt müssen fast 1 Millionen Leute in den Rathäusern in nur zwei Wochen unterschreiben. Das wird sehr schwer, weil das Thema den meisten Leuten nicht so besonders wichtig ist.

Das könnte nur gelingen, wenn man eine gewaltige Medienpräsenz aufbaut, wenn man einen vorzeigbaren Kopf (wie damals den Frankenberger) dafür werben lässt. Da aber von den noch einigermaßen ernstzunehmenden Parteien nur die FDP längere Öffnungszeiten will, weiß ich nicht, wie Du Dir das vorstellst. Das muss ja außerdem alles finanziert werden. Ich wage zu behaupten, dass nicht mal die Einzelhandelsverbände da Geld reinpumpen.

Kurzum: Die Sache kann man vergessen. Bayern hat das damalige Zeitfenster, in dem eine Liberalisierung der Ladenöffnungszeiten als chic galt, wegen einer einzigen fehlenden Stimme (Patt bei Abstimmung) nicht genutzt. Das war es dann aller Wahrscheinlichkeit nach für die nächsten 10, 20 Jahre.

Man darf auch nicht vergessen, dass Seehofer hoch und heilig versprochen hat, dass am Ladenschlussgesetzt rein gar nichts geändert wird, solange er Ministerpräsident ist. Das heißt, eine Chance gäbe es nur bei einem Wechsel. Seehofer traue ich durchaus zu, noch zehn Jahre im Amt zu bleiben.
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