Es ist sicher richtig, so viel Güterverkehr wie möglich auf die Eisenbahn zu verlagern.
Der KEP-Verkehr (Kurier-, Express- und Paketverkehr) gehört aber nicht zu den potentiellen Kandidaten. Nicht umsonst hat sich die Deutsche Bundespost (!) seinerzeit entschieden, von der Deutschen Bundesbahn zu eigenen LKW zu wechseln. Und das sowohl im Brief- als auch im Paketverkehr.
Ich erinnere mich noch sehr gut an die alten „Bahnpostämter“. Die Anforderungen haben sich aber gewandelt und da konnte die Bahn nicht mithalten. Und das schon seit Jahrzehnten.
Wie läuft das heute (bzw. seit Jahrzehnten) ab?
In einem Paketzentrum werden die einzelnen Sendungen nach Leitgebieten sortiert. Je nach Region gibt es Unterteilungen in kleinere Gebiete und dementsprechend kleinere Frachtzentren. Diese Sendungen werden auf Rollcontainer gepackt und auf die Fahrzeuge verladen. Da stehen je nach Größe des Paketzentrums mitunter bis zu 50 LKW an den Toren, die GLEICHZEITIG beladen werden. Nach dem Beladen fahren die Fahrzeug auf direktem Weg zum Zielfrachtzentrum.
Im Zielfrachtzentrum erfolgt das Verladen in die Zustellbasen, dort die Feinsortierung auf die einzelnen Zustellfahrzeuge und anschließend die Auslieferung.
Die Krux ist, es gibt selbst bei den großen der Branche nie genügend Fracht zwischen den einzelnen Frachtzentren, das sich ein Zug lohnt, jedenfalls nicht jeden Tag. Da ist der LKW preiswerter.
Übrigens, München – Hamburg wird bei DHL über Leipzig geroutet.
Wer sich über die Logistikströme informieren will, dem sei diese Seite ans Herz gelegt:
http://www.paketda.de/infomap.php
Sehr schön kann man dort die einzelnen Paketdienste auswählen und die Routen verfolgen.
Noch eine Anmerkung: Je nach Status der Sendung kommt auch ein Versand mit der Bahn oder mit dem Flieger in Frage. Was am gleichen Tag noch ankommen soll, geht per IC-Kurier oder Lufthansa Same-Day raus.
Aber nichts für Ungut. In einem Eisenbahnforum ist es wohl normal, dass man sein geliebtes Verkehrsmittel bevorzugen will.