DPD testet Bahn statt Brummi

Strecken und Fahrzeuge des Güterverkehrs
riedfritz
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Beitrag von riedfritz »

Schonmal Chemie- oder Stahlindustrie-Züge angeschaut? Halbzeuge, Zwischenprodukte, zum Teil verderblich, werden u.a. zwischen Wacker Burghausen und BASF Ludwigshafen spazierengefahren - per Bahn und nicht per LKW...

Und selbst BMW kriegt Probleme, wenn der Zug nicht pünktlich kommt, weil die ihre produzierten Autos nirgendwo hinstellen können.
Bitte um Nachsicht, ich kapiere nicht was das nun wieder mit Postversand zu tun hat.


Viele Grüße,

Fritz
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146225
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Beitrag von 146225 »

riedfritz @ 27 Dec 2013, 20:05 hat geschrieben: Bitte um Nachsicht, ich kapiere nicht was das nun wieder mit Postversand zu tun hat.
Vermutlich sollte Dir einmal mehr (vergeblich) aufzeigt werden, dass Poststücke nicht die einzigen zeitkritischen Frachtsendungen dieser Welt sind.
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vuxi
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Beitrag von vuxi »

146225 @ 27 Dec 2013, 20:14 hat geschrieben:
riedfritz @ 27 Dec 2013, 20:05 hat geschrieben: Bitte um Nachsicht, ich kapiere nicht was das nun wieder mit Postversand zu tun hat.
Vermutlich sollte Dir einmal mehr (vergeblich) aufzeigt werden, dass Poststücke nicht die einzigen zeitkritischen Frachtsendungen dieser Welt sind.
Zeitkritisch kann aber auch nur Wert auf Pünktlichkeit meinen. Ich glaube nicht, dass BMW seine Teile unbedingt innerhalb von 6 Stunden von Dingolfing nach Leipzig geliefert haben will. Aber sie sollen pünktlich sein auf Teufel komm raus, da man sich dann das Lager spart.

Abgesehen davon könnte mal einer der starken Befürworter der "Postbahn" hier darlegen warum z.B. DHL die Bahn zur Zeit nicht nutzt, sondern teilweise sogar das ohne Frage teuere Flugzeug. An der Wirtschaftlichkeit und an der Geschwindigkeit kanns ja laut euren Aussagen ja nicht liegen. Nur was hält DHL dann davon ab. An anderer Stelle wird dann wieder gesagt, dass DHL (die Logistikbranche allgemein) ein Pfennigfuchserverein ist, der alles auf die kleinen abwälzt. Und hier soll der gleiche Laden dann das Geld beim Fenster rauswerfen, weil da noch keinem aufgefallen ist, dass fliegen teurer ist als bahnfahren?

Meine Begründung für den Hang zum Fliegen. Für die längeren Strecken braucht man die Flieger eh wenn man zeitnah ankommen will. Für die paar Ziele in der näheren Umgebung die man prinzipiell auch per Zug anbinden könnte will man wahrscheinlich nicht extra investieren (Züge, Terminals) sondern fliegt halt die paar Kurzstrecken auch. Lufthansa fliegt seine Kurzstrecken ja auch nur weil sie damit ihre Langstreckenmaschinen vollbekommen.
JeDi
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Beitrag von JeDi »

vuxi @ 27 Dec 2013, 20:40 hat geschrieben: Abgesehen davon könnte mal einer der starken Befürworter der "Postbahn" hier darlegen warum z.B. DHL die Bahn zur Zeit nicht nutzt, sondern teilweise sogar das ohne Frage teuere Flugzeug. An der Wirtschaftlichkeit und an der Geschwindigkeit kanns ja laut euren Aussagen ja nicht liegen. Nur was hält DHL dann davon ab. An anderer Stelle wird dann wieder gesagt, dass DHL (die Logistikbranche allgemein) ein Pfennigfuchserverein ist, der alles auf die kleinen abwälzt. Und hier soll der gleiche Laden dann das Geld beim Fenster rauswerfen, weil da noch keinem aufgefallen ist, dass fliegen teurer ist als bahnfahren?
Warum sollte man - DHL nutzt ja schließlich die Bahn.
vuxi
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Beitrag von vuxi »

JeDi @ 27 Dec 2013, 21:27 hat geschrieben: Warum sollte man - DHL nutzt ja schließlich die Bahn.
Na dann sind wir uns ja einig, dass DHL schon wissen wird was sie tun und nicht die völlig objektiven Mitglieder eines völlig objektiven Internetforums die natürlich alle detailiertesten Einblick in die Logistikbranche haben.
146225
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Beitrag von 146225 »

Falls es sich Dir entzogen haben sollte: Es dreht sich diese Diskussion nicht ausschließlich nur um das, was heute ist, sondern auch um das, was in der Zukunft sein sollte. Auch Logistik kann nicht auf Dauer unter Schlagworten im Stile von "Haben wir noch nie so gemacht" betrieben werden, sondern muss an den Erfordernissen ihrer Zeit gemessen weiter entwickelt werden. Die heutigen LKW-Lawinen und auch die Fliegerei haben schon gewisse Nachteile, oder sehe ich das völlig falsch? Und wenn einem Eisenbahnforum dann vor allem schienengebundene Konzepte nahe liegen, sollte das wirklich keinen wundern.

Ach, nota bene: Auf die Centfuchser bestehe ich übrigens.
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Beitrag von Jo B. »

JeDi @ 27 Dec 2013, 19:11 hat geschrieben: Ist angebunden.


Erfordert etwa 1 km Anschlussgleis entlang einer Autobahnähnlichen Straße.


In der tat ein bisschen Problematisch, hier wird man wohl um den einen oder anderen Tunnel nicht drumherum kommen. Zumindest den FedEx-Standort dürfte man bei sinnvoller Anbindung von Paris-CDG aber auch schlicht kübeln können.


Hier fährt die Eisenbahn fast vorbei.
Da würde sich FedEx bestimmt freuen, wenn Du deren Standort, den sie gerade für viel Geld ausbauen, „kübeln“ würdest.
So, Vorschläge hast Du gemacht, wie sieht es mit der Finanzierung aus?
Bayernlover
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Beitrag von Bayernlover »

146225 @ 27 Dec 2013, 17:33 hat geschrieben: Was natürlich wiederum davon rührt, dass der online shoppende Endverbraucher hin und wieder völlig gedankenlos nicht nur die unter zweifelhaften Bedingungen irgendwo auf der Welt hergestellten billigsten Güter sucht, sondern auch den Online-Shop mit den billigsten Versandkosten.
Das stimmt nicht. Ich nehme den qualitativ besten - also den mit den wenigsten negativen Erfahrungen. Meistens also den, der noch nie bei mir war. Da ist die Chance am höchsten, dass es klappt.
Für mehr Administration. Gegen Sittenverfall. Für den Ausschluss nerviger Weiber.
vuxi
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Beitrag von vuxi »

146225 @ 27 Dec 2013, 22:07 hat geschrieben: Falls es sich Dir entzogen haben sollte: Es dreht sich diese Diskussion nicht ausschließlich nur um das, was heute ist, sondern auch um das, was in der Zukunft sein sollte. Auch Logistik kann nicht auf Dauer unter Schlagworten im Stile von "Haben wir noch nie so gemacht" betrieben werden, sondern muss an den Erfordernissen ihrer Zeit gemessen weiter entwickelt werden. Die heutigen LKW-Lawinen und auch die Fliegerei haben schon gewisse Nachteile, oder sehe ich das völlig falsch? Und wenn einem Eisenbahnforum dann vor allem schienengebundene Konzepte nahe liegen, sollte das wirklich keinen wundern.

Ach, nota bene: Auf die Centfuchser bestehe ich übrigens.
Um den LKW Verkehr zu reduzieren wäre es aber sinnvoller sich eine Lösung einfallen zu lassen, die nicht nur für die kleine Anzahl an Päckchenlastern wirtschaftlich ist, sondern auch und vor allem für die weitaus größere Anzahl an anderen LKW.
andreas
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Beitrag von andreas »

ja, jetzt kommt dann aber gleich der Einwand, hier in dem Thema geht's aber um die Packerllastwagen, weil das Thema ja DPD heißt....
riedfritz
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Beitrag von riedfritz »

vuxi
Um den LKW Verkehr zu reduzieren wäre es aber sinnvoller sich eine Lösung einfallen zu lassen, die nicht nur für die kleine Anzahl an Päckchenlastern wirtschaftlich ist, sondern auch und vor allem für die weitaus größere Anzahl an anderen LKW.
Für die folgende Ergänzung hoffe ich auf Deine Zustimmung: Man sollte hierzu an den Stellen ansetzen, wo die Bahn aufgrund anderer technischer Entwicklung (sprich Zugmaschine und "beliebig" viele Waggons) als der LKW-Verkehr, ihre Vorteile hat.
Hierzu braucht es u.a. schnelle Umlademöglichkeiten an Start u. Ziel und genügend Schienentrassen, sodass der ökologisch sinnvoll langsamere Güterverkehr nicht ständig dem Schnellverkehr und in den Ballungszentren dem Personennahverkehr ausweichen muss.


Viele Grüsse,

Fritz
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Hans Mayerson
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Beitrag von Hans Mayerson »

Es ist sicher richtig, so viel Güterverkehr wie möglich auf die Eisenbahn zu verlagern.

Der KEP-Verkehr (Kurier-, Express- und Paketverkehr) gehört aber nicht zu den potentiellen Kandidaten. Nicht umsonst hat sich die Deutsche Bundespost (!) seinerzeit entschieden, von der Deutschen Bundesbahn zu eigenen LKW zu wechseln. Und das sowohl im Brief- als auch im Paketverkehr.

Ich erinnere mich noch sehr gut an die alten „Bahnpostämter“. Die Anforderungen haben sich aber gewandelt und da konnte die Bahn nicht mithalten. Und das schon seit Jahrzehnten.

Wie läuft das heute (bzw. seit Jahrzehnten) ab?

In einem Paketzentrum werden die einzelnen Sendungen nach Leitgebieten sortiert. Je nach Region gibt es Unterteilungen in kleinere Gebiete und dementsprechend kleinere Frachtzentren. Diese Sendungen werden auf Rollcontainer gepackt und auf die Fahrzeuge verladen. Da stehen je nach Größe des Paketzentrums mitunter bis zu 50 LKW an den Toren, die GLEICHZEITIG beladen werden. Nach dem Beladen fahren die Fahrzeug auf direktem Weg zum Zielfrachtzentrum.

Im Zielfrachtzentrum erfolgt das Verladen in die Zustellbasen, dort die Feinsortierung auf die einzelnen Zustellfahrzeuge und anschließend die Auslieferung.

Die Krux ist, es gibt selbst bei den großen der Branche nie genügend Fracht zwischen den einzelnen Frachtzentren, das sich ein Zug lohnt, jedenfalls nicht jeden Tag. Da ist der LKW preiswerter.

Übrigens, München – Hamburg wird bei DHL über Leipzig geroutet.

Wer sich über die Logistikströme informieren will, dem sei diese Seite ans Herz gelegt:

http://www.paketda.de/infomap.php

Sehr schön kann man dort die einzelnen Paketdienste auswählen und die Routen verfolgen.

Noch eine Anmerkung: Je nach Status der Sendung kommt auch ein Versand mit der Bahn oder mit dem Flieger in Frage. Was am gleichen Tag noch ankommen soll, geht per IC-Kurier oder Lufthansa Same-Day raus.

Aber nichts für Ungut. In einem Eisenbahnforum ist es wohl normal, dass man sein geliebtes Verkehrsmittel bevorzugen will.
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