Allgemeine Diskussion über Politik in Deutschland

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DumbShitAward
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Beitrag von DumbShitAward »

Boris Merath @ 8 Apr 2014, 01:12 hat geschrieben: Ich wüsste nicht wo hier der Eingriff in die Berufswahl stattfindet - es ist ja nicht so, dass geplant ist, die Paketzustellung zu verbieten. Es ist nur geplant, Gebühren so anzuheben, dass die Paketeinzelzustellung unattraktiver wird - und das ist ein ganz normaler politischer Vorgang.
Musst den Begriff weiter fassen als man das normalerweise tun würde und das hat natürlich auch nichts mit dem Paketboten zu tun.

Sieh es einmal so: du bist als Gewerbetreibender von einer der Maßnahmen betroffen, nehmen wir zur Argumentation mal den Fall an, dass in gewisse Gebiete nur noch an zentrale Sammelpunkte geliefert werden dürfte, eine "Maut" langt aber auch schon. Bekanntermaßen ist die Postdienstleistung eine der klassischen Infrastrukturen, die allen Bürgern zusteht, deshalb war die Post ja auch Ewigkeiten lang in den Händen des Staats.

Da bist du jetzt u.U. der Geleimte, weil du zumindest einen erheblichen Nachteil in deiner Geschäftsausübung hast oder dein Geschäft im Extremfall gar nicht mehr ausüben kannst. Es wurde also mittelbar in deine freie Berufswahl eingegriffen und das eben NICHT um ein anderes, im gegebenen Fall höher eingestuftes Grundrecht zu schützen, sondern, wie du ja schon selbst sagst, aus rein politischen Gründen.


Ganz zynisch betrachtet könnte ja auch folgendes geschehen: bekanntermaßen wird der Mensch sehr kreativ, wenn ihn etwas aufregt. Ich könnte mir gut vorstellen, dass bei einer solchen Aktion dann kleine und kleinste Kurierdienste wie die Pilze aus dem Boden schießen und plötzlich in den Innenstädten zwischen Paketzentrale und Kunden ein Vielfaches an Fahrzeugen im Vergleich zuvor herumflitzen...



@DSG Speisewagen

Idealismus in Ehren, allerdings ist das mit dem "regionalen klein- oder mittelständischen Unternehmen" nicht immer so einfach. Vielfach gibts das erst gar nicht oder es ist absolut nicht konkurrenzfähig (bezüglich Preis und Auswahl). Wirkliche kompetente Fachhändler wie du sie vorschlägst sind leider eine echte Seltenheit, was eigentlich Schade ist, denn das hätte einen echten Mehrwert.
Edit (zur Konkretisierung): In so fern hat man "früher" ja auch nicht nur beim kleinen Händler in der Innenstadt gekauft sondern auch nur beim Ableger eines Großkonzerns. Hat man nicht immer gleich erkannt, war aber oft so. Und ob ich jetzt mein Geld einem großen Onlinehändler wie Amazon oder einem Konzern wie Metro in den Rachen werfe ist im Endeffekt nur noch Haarspalterei. Im Gegenteil, im Netz haben die einschlägigen Plattformen ja auch genau die Unternehmer, die du dir so wünscht, angesiedelt.

@ Auer
Ich kann deinem "Spiel" leider nicht so ganz folgen...
Lektion 73 in unserer Serie "Rechtsstaat für Anfänger", heute: §81 StGB

Wer es unternimmt, mit Gewalt oder durch Drohung mit Gewalt den Bestand der Bundesrepublik Deutschland zu beeinträchtigen oder die auf dem Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland beruhende verfassungsmäßige Ordnung zu ändern, wird mit lebenslanger Freiheitsstrafe oder mit Freiheitsstrafe nicht unter zehn Jahren bestraft.
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DSG Speisewagen
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Beitrag von DSG Speisewagen »

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Beitrag von DSG Speisewagen »

Im ZDF war die letzten Tage eine Reportage über die Situation der Autoraststätten an den Autobahnen und übertragen ist es auch ein Beispiel wie leicht unsere Politik von Konzernen und Leuten mit Macht beeinflussbar sind. Tolle Demokratie.
Was wir wohl alles nicht wissen? Wer weiß schon was da im Hintergrund alles abläuft.

Hier der Bericht:
Tanken, rasten, zahlen

Die Tank&Rast AG gehört einem Finanzinvestor, der laut Bericht alles was geht rauszieht aus dem Unternehmen und die Pächter auspresst, die das wieder an ihre Mitarbeiter weitergeben müssen, so die Aussage der Reportage.

Man sollte sich mal den ganzen Bericht ansehen, auch ein gutes Beispiel wie Kommunalpolitiker von Ministerien ausgebremst und zurückgepfiffen werden, wenn sie bürgerfreundlich handeln wollen, das aber den großen, einflussreichen Konzernen nicht passt. Da kann man auch schon mal bestehende Gesetze ändern...

Es werden sogar mit vielen Steuergeldern Autorasthöfe gebaut, wo im näheren Umkreis mehrere Autohöfe zu finden sind, die nicht nur billiger sind, sondern meist auch was Service angeht um längen besser.
Persönlich würde ich jedem raten auf Autohöfe zu fahren und Raststätten zu meiden, aber jeder muss selber wissen wem er sein Geld nachwirft. Bei den Preisen gibt es ja riesige Unterschiede.
Ich denke die Autohöfe müssen offensiver werben für ihre günstigeren Preise.
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DSG Speisewagen
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Beitrag von DSG Speisewagen »

Interessanter Beitrag zu einer neuen Sprachregelung. Jetzt drehen die intoleranten Genderterroristen endgültig durch.

Studierx statt Studenten

Ich schreibe weiter wie es mir passt und ich könnte genauso sagen, ich fühle mich diskriminiert wenn ich anders schreiben muss.
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Boris Merath
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Beitrag von Boris Merath »

DSG Speisewagen @ 8 May 2014, 14:04 hat geschrieben: Interessanter Beitrag zu einer neuen Sprachregelung. Jetzt drehen die intoleranten Genderterroristen endgültig durch.

Studierx statt Studenten

Ich schreibe weiter wie es mir passt und ich könnte genauso sagen, ich fühle mich diskriminiert wenn ich anders schreiben muss.
Zitat der Genderterroristin:
Hornscheidt: Nein, wir wollen niemandem etwas vorschreiben, keine neuen Regeln aufstellen. Wir sagen nicht: So soll es sein. Wir sagen: So kann es sein. Ich habe nichts dagegen, wenn Personen sich Frau oder Mann nennen bzw. Professorin oder Professor. Wer sich aber in der Zweigeschlechtlichkeit nicht wiederfindet, soll ein anderes Angebot bekommen.
Davon kann man jetzt halten was man will (ich find das "ix" albern), generell schadet es aber nicht, wenn versucht wird, hier mal zum Nachdenken anzuregen. Es ist halt nun mal Fakt, dass eine geschlechtsneurtrale Form in der deutschen Sprache fehlt.

Und von TErrorismus kann nicht die Rede sein, hier werden ja weder Forderungen aufgestellt noch jemand zu irgnedwas gezwungen.
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.

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Caesarion
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Beitrag von Caesarion »

Boris Merath @ 8 May 2014, 23:07 hat geschrieben: Es ist halt nun mal Fakt, dass eine geschlechtsneurtrale Form in der deutschen Sprache fehlt.
Ein Neutrum existiert sehr wohl in der deutschen Sprache. Es gibt aber einen Unterschied zwischen Genus (=grammatikalisches Geschlecht) und Sexus (=natürliches Geschlecht) im Deutschen. Diese können, müssen aber nicht übereinstimmen. Der Genus der Nomen ist anhand von jahrhundertelanger Tradition entstanden, was normal jeder sofort intuitiv versteht.
Alltagsbeispiel: "Die Gruppe von Männern dort." - Eigentlich müsste "Gruppe" neutral sein, wenn man streng nach dem Sexus geht. Der Begriff beschreibt kein Lebewesen mit einem Geschlecht, sondern ist der Ausdruck für die Anhäufung von Personen. Genauso: "der Tisch" oder "das Mädchen" : Damit ist meine ich weder, dass der Tisch einen Penis hat noch dass aus dem neutralen "Mädchen" mal keine Frau wird.
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rautatie
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Beitrag von rautatie »

Vielleicht sollte man einfach die drei verschiedenen Artikel im Deutschen abschaffen und es dem Englischen gleichtun? Es gibt dann einfach nur noch "das". Und für alle Berufs- und sonstige Bezeichnungen führt man eine neue Bezeichnung ein, nach dem Vorbild "Studierende" anstatt "Studenten und Studentinnen" (wie es anscheinend neuerdings an Hochschulen praktiziert wird).

Dann könnte man in Zukunft von "das Kanzlierende", "das Verkaufende", "das Kochende", "das Kellnernde", usw. sprechen.

Beispielsatz: Das Kochende empfiehlt heute Forelle Müllernde.
Wo ist das Problem?
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Beitrag von Fichtenmoped »

Danke! Du hast mich hungrig gemacht...
Ich mag jetzt einen MohrenkopfNegerkussBimboschmatzer mit Schokolade überzogene Schaumzuckerware mit subsaharischen Migrationshintergrund!

Ach ja, heute wurde in Russland des Ende des Krieges 1945 gedacht. In der DDR war dies ein Feiertag. Und heute? Da wird rumgezahnt, dass Deutschland den Krieg verloren hat. Sorry, die Idee hinter diesem Tag sollte sein: "Gott sei Dank ist der Scheiß endlich vorbei! Lasst uns der Toten auf allen Seiten gedenken. Damit sich so etwas NIE WIEDER wiederholt!"
Aufgrund von Rostschäden besteht Signaturersatzverkehr!

Wir bitten um Entschuldigung für die Unannehmlichkeiten.
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Beitrag von Caesarion »

rautatie @ 9 May 2014, 09:07 hat geschrieben: "Studierende" anstatt "Studenten und Studentinnen" (wie es anscheinend neuerdings an Hochschulen praktiziert wird).
Wobei "Studierende" noch insofern in Ordnung ist, dass es schon immer die gebräuchliche Bezeichnung in der Schweiz und in Österreich (?) war. Daher kann man "Studierende" im süddeutschen Raum sogar noch als Lokalkolorit durchgehen lassen.
Außerdem klingt es schöner in meinen Ohren.
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TramPolin
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Beitrag von TramPolin »

Caesarion @ 9 May 2014, 11:04 hat geschrieben: Wobei "Studierende" noch insofern in Ordnung ist, dass es schon immer die gebräuchliche Bezeichnung in der Schweiz und in Österreich (?) war. Daher kann man "Studierende" im süddeutschen Raum sogar noch als Lokalkolorit durchgehen lassen.
Außerdem klingt es schöner in meinen Ohren.
Die neueste Idee ist ja, die Genus- und Pluralendung auszu-x-en:

http://www.sz-online.de/nachrichten/wissen...en-2829091.html
http://www.berliner-zeitung.de/panorama/ge...4,26943252.html

Es heißt dann "Professx" (sprich: professix) statt "Professor". "Professorin" bzw. "Professoren".

Oder eben "Studierx" (sprich: studierix) statt "Studenten", "Studentinnen" bzw. "Studierenden".

Ich finde das ge-x-e aber schrecklich. Klingt dann wie "Asterix und Obelix".
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rautatie
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Beitrag von rautatie »

TramPolin @ 9 May 2014, 12:38 hat geschrieben: Es heißt dann "Professx" (sprich: professix) statt "Professor". "Professorin" bzw. "Professoren".
Hm, lässt sich irgendwie schwer aussprechen, oder? Dann halt doch gleich Asterix-Sprache einführen, mit offiziellem -ix:

Professix, Studentix, Kochix (hier wirds schon schwieriger, weil die bisherige weibliche Form ja einen Umlaut enthält, und in der Form "Kochix" könnte man schon wieder eine untergejubelte männliche Form vermuten). Da könnte man einen neutralen Drittvokal einführen, z.B. Kechix oder Kachix.
Wo ist das Problem?
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Beitrag von ropix »

Wie wärs wenn wir einfach auf Esperanto umstellen?

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DSG Speisewagen
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Beitrag von DSG Speisewagen »

Wie wäre es wenn man gar nichts ändert? Warum muss die Sprache geschlechtsneutral sein? Es muss jemand zu viel Zeit im Leben haben oder sich wegen jedem Mist aufregen um darauf kommen dass sowas diskriminierend sein kann.
Ich schätze dass es 97% der Bevölkerung nicht stört.

Wer es will kann ja gerne neutrale Wörter nutzen, jedoch wird es wieder so kommen dass es allen aufgezwungen werden soll und am Ende ist man intolerant weil man sich von einer Minderheit nicht vorschreiben lassen will wie man schreibt. Diese Vorschreiberei ist natürlich nicht intolerant, da immer nur die anderen intolerant sind, jawoll ja. ;)
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DSG Speisewagen
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Beitrag von DSG Speisewagen »

Mal ein anderes Thema:
Wieso verteidigen sogar die Gewerkschaften einen Mindestlohn bereits für Jugendliche? Damit fördert man ungelernte Kräfte, die der Mindestlohn mehr reizt als eine anständige Ausbildung.
Man sollte ungelernte Leute nicht noch belohnen, sondern den Mindestlohn erst ab 21 Jahren gelten lassen. So hat jeder Zeit sich erst mal eine anständige Ausbildung zu sichern.

Ich bin ein großer Befürworter des Mindestlohns, aber man darf die duale Ausbildung nicht schwächen. Es gibt genug Wackler die dann leichter aufgeben und sich nicht durchbeißen und dann haben wir noch mehr Leute ohne anständige Ausbildung. Der Mindestlohn sollte doch die Ausnahme bleiben, für Bereiche die durch Tarifverträge nicht abgedeckt werden können, da er ja wirklich das absolute Minimum ist.
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Iarn
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Beitrag von Iarn »

Sehr schönes Beispiel von Doppelmoral: Toni Hofreiter hat Steuerhinterziehung begangen, zwar nur 2500 € aber immerhin. Dumm nur dass er neulich folgendes gesagt hat
Steuerhinterziehung ist kein Kavaliersdelikt und gehört streng bestraft. Uli Hoeneß hat mit seiner Selbstanzeige eine Straftat gestanden. Es ist nun Sache des Gerichts, zu einem Urteil zu kommen.

Moralisch diskreditiert ist Uli Hoeneß schon jetzt. Adidas, VW oder Audi halten im Bayern-Aufsichtsrat trotzdem zu ihm. Das ist ein Skandal. Wer in ihren Unternehmen einen Diebstahl begehen würde, würde rausfliegen. Wer wie Hoeneß das Gemeinwesen bestiehlt, dem wird dagegen kumpelhaft der Arm um die Schultern gelegt. Diese Doppelmoral der Wirtschaftsbosse ist abstoßend.
Ich würde sagen nicht Doppelmoral der Wirtschaftsbosse ist abstoßend sondern die Doppelmoral von Toni Hofreiter.

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DSG Speisewagen
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Beitrag von DSG Speisewagen »

Ich bezweifle dass dies vorsätzlich gemacht wurde und das ist das dann durchaus ein Unterschied zu anderen Fällen wo wissentlich Steuern hinterzogen wurden.
Er muss natürlich trotzdem dafür gerade stehen und Konsequenzen ziehen, jedoch ist es unfair wenn man solche Fälle wo augenscheinlich was übersehen wurde (wer risikiert wegen den paar Euro sein Ansehen?) vergleicht mit Fällen wo eiskalt und berechnend der Staat hintergangen wird und das mit Millionenbeträgen.
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Boris Merath
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Beitrag von Boris Merath »

Die Frage wäre erstmal, ob Hofreiter wusste, dass er Zweitwohnsitzsteuer zahlen muss. Eine Zweitwohnsitzsteuer ist schließlich eine relativ exotische Sache, so dass die meisten Leute in Deutschland wohl gar nicht wissen dürften, was das ist.

Natürlich ist es ein Versäumnis, sich nicht anzumelden, was nicht ohne Grund mit einer Geldstrafe bestraft wird - aber ich sehe schon einen erheblichen Unterschied zwischen dem Vergessen einer Anmeldung (in dubio pro reo) und dem aktiven Hinterziehen von Steuern, wo für das Hinterziehen extra aktiv (!) Strukturen geschaffen werden, um das Geld zu verstecken.

Nur um mal die Dimension darzustellen: Wenn die Angaben stimmen, hat Hofreiter im Monat sage und schreibe 25 Euro hinterzogen. Glaubt jemand ernsthaft, dass ein Politiker, der noch einigermaßen bei Verstand ist, für 25 Euro im Monat so ein großes Risiko eingeht?

Ach ja: Mich würde es nicht wundern, wenn die Zweitwohnsitzsteuer für Hofreiter nicht sogar noch weit weniger als die 2500 Euro gewesen wären, da die Zweitwohnsitzsteuer in diesem Fall wohl von der Einkommenssteuer absetzbar wäre. Wobei ich nicht weiß, ob Abgeordnete Einkommenssteuer zahlen.
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Beitrag von Iarn »

Also mich würde es doch sehr wundern, wenn Herr Hofreiter nicht wüsste, dass es in Deutschland eine allgemeine Meldepflicht gebe. Vielleicht war es ihm einfach nur zu lästig sich an Gesetze zu halten. Aber wenn sich einer so aufmandelt wie Hofreiter dann soll er sich gefälligst auch selbst an seine eigenen Moral Maßstäbe halten.
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Beitrag von Boris Merath »

Iarn @ 10 May 2014, 18:04 hat geschrieben: Also mich würde es doch sehr wundern, wenn Herr Hofreiter nicht wüsste, dass es in Deutschland eine allgemeine Meldepflicht gebe.
Die Meldepflicht sicher. Die Steuerpflicht - das kann schon sein dass er das nicht wusste.
Vielleicht war es ihm einfach nur zu lästig sich an Gesetze zu halten.
Vielleicht hat er es auch nur einfach vergessen?
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Beitrag von Iarn »

Boris Merath @ 10 May 2014, 18:37 hat geschrieben: Die Meldepflicht sicher. Die Steuerpflicht - das kann schon sein dass er das nicht wusste.
Wenn er sich an die Meldepflicht gehalten hätte, dann hätte er sich auch nicht acht Jahre vor der Steuer drücken können. Da hätte ihm der Staat schon mehr oder minder dezent auf die Sprünge geholfen.
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Beitrag von JeDi »

DSG Speisewagen @ 9 May 2014, 15:49 hat geschrieben: Wieso verteidigen sogar die Gewerkschaften einen Mindestlohn bereits für Jugendliche? Damit fördert man ungelernte Kräfte, die der Mindestlohn mehr reizt als eine anständige Ausbildung.
Man sollte ungelernte Leute nicht noch belohnen, sondern den Mindestlohn erst ab 21 Jahren gelten lassen. So hat jeder Zeit sich erst mal eine anständige Ausbildung zu sichern.
Was spricht eigentlich dagegen, Azubis den Mindestlohn zu zahlen?
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Beitrag von DSG Speisewagen »

JeDi @ 10 May 2014, 18:46 hat geschrieben: Was spricht eigentlich dagegen, Azubis den Mindestlohn zu zahlen?
Dann wird weniger ausgebildet und die meisten Azubis wohnen doch eh daheim, die sollten mit dem Geld klar kommen. Früher ging das ja auch.

Notfalls kann man aber für Azubis den Mindestlohn zahlen, nur ungelernte unter 21 (ohne Ausbildung, Studium oder ähnliche bildende Maßnahmen) bekommen ihn eben nicht, um keine Leute zu unterstützen die meinen sie bräuchten keine Ausbildung.
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Beitrag von JeDi »

DSG Speisewagen @ 10 May 2014, 19:35 hat geschrieben: Früher ging das ja auch.
Früher gings auch ohne Mindestlohn ;)
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Beitrag von DSG Speisewagen »

JeDi @ 10 May 2014, 19:54 hat geschrieben: Früher gings auch ohne Mindestlohn ;)
Da hast du recht, weil die Leute von ihrer Arbeit in Vollzeit leben konnten.
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Beitrag von Sendlinger »

DSG Speisewagen @ 10 May 2014, 19:35 hat geschrieben:[...] die meisten Azubis wohnen doch eh daheim, die sollten mit dem Geld klar kommen. Früher ging das ja auch. [...]
Hier muss ich doch mal aus der Praxis der Firma, in der ich tätig bin, ganz deutlich widersprechen:

Es gibt dort wirklich nicht wenige Azubis, und die drängen sich förmlich um die Ausbildungsplätze dort. Aber lokal aus dem Großraum München bei den Eltern wohnend - praktisch null. Sondern es wird aus allen möglichen anderen deutschen Landesteilen in den Großraum München umgezogen, manche in WGs, nicht wenige aber schlicht in eigene (gemietete) Ein-Zimmer-Appartements. Und wenn man mit denen darüber spricht, was sie alleine fürs Wohnen ausgeben (müssen), kann einem schwindling werden. Selbst wenn deswegen nicht (wie es die meisten bevorzugen würden) innerhalb der Stadtgrenzen gewohnt wird, sondern einige im S-Bahn-Bereich und knapp drüber hinaus unterkommen. Da kommen dann sogar so "tolle Locations" wie z.B. Marzling zu Ehren.

Fazit:
Das Azubis heutzutage primär noch bei den Eltern wohnen und deshalb mit weniger Geld auskommen können, halte ich aus meiner praktischen Erfahrung heraus für ein klassisches Vorurteil - und deswegen für falsch !
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Beitrag von JeDi »

DSG Speisewagen @ 10 May 2014, 19:58 hat geschrieben: Da hast du recht, weil die Leute von ihrer Arbeit in Vollzeit leben konnten.
Dann frag ich mich, warum es die Sozialhilfe so ähnlich wie heute schon seit 1962 gibt. Kannst du mir das mal erklären?
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Boris Merath
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Beitrag von Boris Merath »

Azubis sind schon ein Problem was Mindestlohn betrifft. Zum einen sind Azubis einen Teil der Zeit in der Berufsschule, zum anderen haben viele größere Ausbildungsbetriebe Ausbildungswerkstätten, wo zum einen die Ausbilder dem Unternehmen Geld kosten, und zum anderen ein Teil der Arbeitszeit nicht aus produktiver Arbeit, sondern aus Schulungen und Übungen besteht. Ein Azubi arbeitet also nicht 40 Stunden in der Woche produktiv, sondern deutlich weniger - abhängig von der Firma. Muss jetzt die Firma für 40 Stunden in der Woche Mindestlohn zahlen, wird ein Azubi u.U. unbezahlbar, der Ausbildungsplatz könnte entfallen oder die Ausbildung wird schlechter (mehr produktive Arbeit statt Ausbildung).

Von daher finde ich es eigentlich schon angemessen, dass ein Azubi nicht 4*8,5*40 Euro im Monat verdient. Allerdings sollte man natürlich schon darüber nachdenken wie man dafür sorgt, dass eine Ausbildung auch weiterhin attraktiv bleibt.
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Beitrag von DSG Speisewagen »

JeDi @ 10 May 2014, 20:03 hat geschrieben: Dann frag ich mich, warum es die Sozialhilfe so ähnlich wie heute schon seit 1962 gibt. Kannst du mir das mal erklären?
Sozialhilfe haben vor ALG2 nur die bekommen die nicht mehr arbeiten können oder wollen, ansonsten gab es Arbeitslosengeld und Arbeitslosenhilfe.

Früher musste kaum einer vom Staat zusätzlich Hilfe beantragen, da sie von ihrer Vollzeitarbeit leben konnten. Auch du musst die Realitäten anerkennen dass heute Niedriglöhner schlechter dran sind als früher, da vor allem die Verbrauchskosten gestiegen sind. Strom, Sprit und andere Dinge sind wahnsinnig explodiert, die Löhne gerade unten kaum gestiegen. Durch Outsourcing sind viele Branchen und Berufsfelder tief gefallen.
Dazu vielerorts fehlende Tarifbindung und ein erschreckend niedriger Organisationsgrad in manchen Branchen, genau die die es am nötigsten hätten.
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Beitrag von JeDi »

DSG Speisewagen @ 10 May 2014, 20:57 hat geschrieben: Sozialhilfe haben vor ALG2 nur die bekommen die nicht mehr arbeiten können oder wollen, ansonsten gab es Arbeitslosengeld und Arbeitslosenhilfe.
Klar, Aufstocker haben halt HzLu bekommen. Gabs aber natürlich vorher auch schon.
Früher musste kaum einer vom Staat zusätzlich Hilfe beantragen, da sie von ihrer Vollzeitarbeit leben konnten.
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Da hast du recht, weil die Leute von ihrer Arbeit in Vollzeit leben konnten.
Wieso tust du eigentlich immer so, als hättest du das gar nicht so gesagt?
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Iarn
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Beitrag von Iarn »

SPD Politiker kassieren bei Panzerdeal

Tja Herr Gabriel, war all das Getöse um Waffdenexporte nur Theaterdonner um von den unsauberen Geschäften einiger Genossen abzulenken?
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