Bahnstreiks 2014/2015

Alles über Eisenbahn, was woanders nicht passt.
Gesperrt
JLanthyer
Haudegen
Beiträge: 720
Registriert: 30 Sep 2013, 20:00

Beitrag von JLanthyer »

Das ist zwar 3 Jahre alt, aber ProBahn verlangte gesetzliche Regelungen zur Sicherstellung der Daseinsvorsorge im Streikfall. *KLICK*
Rechte kann man missbräuchlich nutzen
So, wie die GDL es aktuell getan hat.
Alternative Streikformen prüfen (beispielsweise keine Fahrkartenkontrollen)
Gute Idee.
Im ÖV gibt es für Fahrgäste bei Streik oft keine Alternative,...
So, wie es in meinem Fall ungeeignete Alternativen gibt.
JeDi
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 19066
Registriert: 22 Apr 2006, 18:27
Wohnort: Land der Küchenbauer
Kontaktdaten:

Beitrag von JeDi »

JLanthyer @ 24 Oct 2014, 07:37 hat geschrieben: So, wie die GDL es aktuell getan hat.
Bitte begründen.
Gute Idee.
Da hätte eine Lokführergewerkschaft wohl nur bei der EGP Erfolg.
So, wie es in meinem Fall ungeeignete Alternativen gibt.
Aber eindeutig zumutbare. Also jammer hier nicht rum.

Aus gegebenen Anlass fordere ich übrigens ein Verbot von Messzügen, um mein Recht auf Mobilität sicherzustellen!!!!!!!111elf
JLanthyer
Haudegen
Beiträge: 720
Registriert: 30 Sep 2013, 20:00

Beitrag von JLanthyer »

JeDi @ 24 Oct 2014, 08:30 hat geschrieben:Bitte begründen.
Es ist nicht von der Hand zu weisen, daß es der GDL weniger um Forderungen für alle Berufsgruppen, sondern viel mehr um ihre Machtposition geht.
JeDi @ 24 Oct 2014, 08:30 hat geschrieben:Da hätte eine Lokführergewerkschaft wohl nur bei der EGP Erfolg.
Was ist bitteschön eine EGP?
JeDi @ 24 Oct 2014, 08:30 hat geschrieben:Aber eindeutig zumutbare. Also jammer hier nicht rum.
Ich jammere nicht rum, nur habe ich keinen Bock darauf, wiederholt darauf hinzuweisen, daß man nicht von sich auf andere schließen kann. Für mich ist das weder geeignet noch zumutbar, schon alleine wegen der unmöglichen Umsteigezeit in Rutesheim. Ende der Fahnenstange!
JeDi
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 19066
Registriert: 22 Apr 2006, 18:27
Wohnort: Land der Küchenbauer
Kontaktdaten:

Beitrag von JeDi »

JLanthyer @ 24 Oct 2014, 09:30 hat geschrieben: Es ist nicht von der Hand zu weisen, daß es der GDL weniger um Forderungen für alle Berufsgruppen, sondern viel mehr um ihre Machtposition geht.
Warum sollte es der GDL um alle Berufsgruppen gehen? Der GDL geht es um ihre Mitglieder - wie jeder Gewerkschaft. Nochmal: wo konkret siehst du einen Missbrauch des Streikrechts?
Was ist bitteschön eine EGP?
Die hier gemeinte EGP ist ein ein deutsches Eisenbahnverkehrsunternehmen. Für weitere Bedeutungen darfst du gerne eine Suchmaschine deines Vertrauens konsultieren.
Ich jammere nicht rum, nur habe ich keinen Bock darauf, wiederholt darauf hinzuweisen, daß man nicht von sich auf andere schließen kann. Für mich ist das weder geeignet noch zumutbar, schon alleine wegen der unmöglichen Umsteigezeit in Rutesheim. Ende der Fahnenstange!
Zumutbarkeit definierst halt nicht du. Ansonsten - zieh halt mit deinem Freund zusammen, dann seht ihr euch auch öfter.
Benutzeravatar
218 466-1
"Lebende Forenlegende"
Beiträge: 7986
Registriert: 02 Aug 2010, 15:13
Wohnort: Red Bank NJ, ex-Ingolstadt

Beitrag von 218 466-1 »

JLanthyer @ 24 Oct 2014, 09:30 hat geschrieben:Es ist nicht von der Hand zu weisen, daß es der GDL weniger um Forderungen für alle Berufsgruppen, sondern viel mehr um ihre Machtposition geht.
Nein. Die GDL will lediglich für alle ihre Mitglieder da sein. Was ist daran falsch?
Die DB Bahn will das nur nicht akzeptieren.
Ich jammere nicht rum, nur habe ich keinen Bock darauf, wiederholt darauf hinzuweisen, daß man nicht von sich auf andere schließen kann. Für mich ist das weder geeignet noch zumutbar, schon alleine wegen der unmöglichen Umsteigezeit in Rutesheim. Ende der Fahnenstange!
Ganz ehrlich: Wenn ein Streik dermaßen große Auswirkungen auf dich hat, dann hast du wirklich ein großes Problem.
Was wäre denn, wenn die NVBW die S-Bahn dort abbestellen würde? Hätte das Leben überhaupt noch einen Sinn ohne S-Bahn?
Auf Ideen, dass man Nachbarn, Freunde , Bekannte etc. fragen könnte, ob sie dich nach Stuttgart fahren, kommst du erst gar nicht. Man muss sich halt mal etwas anstrengen, dann findet man geeignete Alternativen bei Streik. Wenn du zu bequem dazu bist, dann ist es deine Schuld, wenn du nicht mobil bist, aber jammere nicht über die GDL, zumal es die DB Bahn ist, die hier mit Blockadehaltung Varhandlungen verhindert.
Beschwere dich bei Herrn Weber. Hätte der ein sinvolles Angebot gemacht, wäre deine S-Bahn gefahren.
Keine Alternative zum Transrapid MUC
Bild
JeDi
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 19066
Registriert: 22 Apr 2006, 18:27
Wohnort: Land der Küchenbauer
Kontaktdaten:

Beitrag von JeDi »

218 466-1 @ 24 Oct 2014, 10:19 hat geschrieben: Was wäre denn, wenn die NVBW die S-Bahn dort abbestellen würde?
OT: da kann die NVBW viel sagen - die S-Bahn würde mangels Zuständigkeit trotzdem fahren.
Benutzeravatar
218 466-1
"Lebende Forenlegende"
Beiträge: 7986
Registriert: 02 Aug 2010, 15:13
Wohnort: Red Bank NJ, ex-Ingolstadt

Beitrag von 218 466-1 »

JeDi @ 24 Oct 2014, 10:32 hat geschrieben:OT: da kann die NVBW viel sagen - die S-Bahn würde mangels Zuständigkeit trotzdem fahren.
Ja, aber du weißt was ich damit meine.
Damit es auch JLanthyer versteht: Was sollen z.B. die Leute in Isny sagen? Denen wurde die Bahnstrecke stillgelegt und abgebaut. So viel zum Thema "Mobilitätsrecht". :P
Keine Alternative zum Transrapid MUC
Bild
ropix
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 14244
Registriert: 14 Apr 2004, 09:55
Wohnort: Überm großen Teich: Zumindest kann man mit der MVG gemütlich hinschippern
Kontaktdaten:

Beitrag von ropix »

JUHUUUUUU

weil der Bus nach Fahrplan fährt...
-
JLanthyer
Haudegen
Beiträge: 720
Registriert: 30 Sep 2013, 20:00

Beitrag von JLanthyer »

Wende beim GDL: Die Lokführer wenden sich gegen den GDL-Chef Weselsky. -> http://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/gewe...elsky-1.2187554
Benutzeravatar
218 466-1
"Lebende Forenlegende"
Beiträge: 7986
Registriert: 02 Aug 2010, 15:13
Wohnort: Red Bank NJ, ex-Ingolstadt

Beitrag von 218 466-1 »

"Waffenstillstand":
Streikpause bis 2. November 2014

Die GDL wird nicht zulassen, dass die Grundrechte ihrer Mitglieder eingeschränkt werden. Um der DB jedoch Gelegenheit zu geben, den Tarifkonflikt durch einen Einstieg in die inhaltlichen Verhandlungen für alle GDL-Mitglieder bei der DB zu entschärfen, wird die GDL keine Streiks bis einschließlich Sonntag, den 2. November 2014, durchführen. Sollte die DB auch danach die Grundrechte der GDL-Mitglieder einschränken wollen, ist das Zugpersonal bereit, dies mit einem weiteren Arbeitskampf zu verhindern.
http://www.gdl.de/Aktuell-2014/Pressemitte...lung-1414155845

Jetzt müssen sich die Jammerer einige Tage was anderes suchen, um ihrer Lieblinsbeschäftigung nachgehen zu können. :ph34r:
Keine Alternative zum Transrapid MUC
Bild
ET 423
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 13072
Registriert: 23 Okt 2002, 12:34

Beitrag von ET 423 »

Danke @218 466-1!

Womit (mal wieder) belegt wurde, daß die GdL keine Krawallgewerkschaft ist, die das Land in den Ruin treiben will. :rolleyes:
Ich schaue weg, weil mir hier Einiges nicht paßt.
JLanthyer
Haudegen
Beiträge: 720
Registriert: 30 Sep 2013, 20:00

Beitrag von JLanthyer »

http://www.welt.de/debatte/kommentare/arti...utes-Recht.html

Nur zur Information! Auch wenn es nicht neu ist.

Ein paar Auszüge (Aber von mir gibt es keine Kommentare zu den Zitaten, weil das schon alles gesagt ist):
Die Zugführer streiken für mehr Geld. Das ist verständlich. Wer will, dass die Bahn störungsfrei fährt, muss ihr Grundrecht einschränken. Hier muss die Bundesregierung einschreiten.
Der Tarifstreik bei der Bahn ist endgültig eskaliert, und zigtausende Kunden werden es wohl ausbaden müssen. Denn Fliegen, Fernbusse, das eigene Auto oder einen Mietwagen nutzen dürften kaum Alternativen sein.
Es ist eine Anmaßung der Lokführergewerkschaft GDL, zur Durchsetzung ihrer Ziele, egal ob legitim oder nicht, zahllose Menschen im Land in Mitleidenschaft zu ziehen.
Und es ist eine Provokation, [...] wenn in sieben Bundesländern die Herbstferien beginnen. Als GDL-Chef Claus Weselsky zusagte, die Kunden so weit es geht schonen zu wollen, hat er klar die Unwahrheit gesagt.
Denn die Lokführer streiken für mehr Geld, aber die GDL-Spitze führt diesen Arbeitskampf, um künftig auch die Zugbegleiter vertreten zu können – und damit ihre Machtbasis auszudehnen. Das ist unzumutbar. Hier wäre die Bundesregierung aufgefordert, endlich nachzujustieren und dafür zu sorgen, dass in einem Betrieb nur eine Gewerkschaft die Belegschaft vertreten kann.
Dazu weiteres zum "Ping-Pong-Spiel": http://www.1730live.de/streik-ping-pong-ka...m-zu-verstehen/ Der Film soll die Situation des Streiks veranschaulichen.

Anne Will
Daß die Leute das "Ping-Pong-Spiel" im Arbeitskampf nicht lustig finden, ist nachvollziehbar.
Benutzeravatar
TramBahnFreak
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 12589
Registriert: 02 Okt 2009, 16:28
Wohnort: Da drüben, gleich da hinter'm Wellblechzaun

Beitrag von TramBahnFreak »

JeDi @ 22 Oct 2014, 20:42 hat geschrieben: auf welches Grundrecht verzichtest du freiwillig? Mein Vorschlag steht ja schon irgendwo in diesem Thema.
Ich wäre bei ihm ja mal für einen Verzicht auf das Recht auf freie Meinungsäußerung – hatte er das nicht sowieso selbst schon einmal vorgeschlagen?
JeDi
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 19066
Registriert: 22 Apr 2006, 18:27
Wohnort: Land der Küchenbauer
Kontaktdaten:

Beitrag von JeDi »

Es streikt halt nur ein Bruchteil der Zugführer (zumindest hier nichtmal 15%). Insofern zielt dieser Hetzartikel der Springerpresse mal wieder am Ziel vorbei.

Ansonsten - man muss keinerlei Grundrechte einschränken, man könnte einfach die Lokführer, Zugführer, Fahrdienstleiter, usw wieder verbeamten und gut ist?
Benutzeravatar
218 466-1
"Lebende Forenlegende"
Beiträge: 7986
Registriert: 02 Aug 2010, 15:13
Wohnort: Red Bank NJ, ex-Ingolstadt

Beitrag von 218 466-1 »

JLanthyer @ 25 Oct 2014, 11:45 hat geschrieben:http://www.welt.de/debatte/kommentare/arti...utes-Recht.html
Ein paar Auszüge (Aber von mir gibt es keine Kommentare zu den Zitaten, weil das schon alles gesagt ist):
Das wichtigste Zitat hast du schön unterer den Teppich gekehrt:
Dennoch sollte man die angelaufene Streikwelle mit Gelassenheit nehmen, mit Duldung. Denn was die Lokführer tun, ist ihr gutes Recht – eines sogar, das vom Grundgesetz ausdrücklich geschützt wird. Und ein Grundrecht infrage zu stellen, am Streikrecht zu rütteln, nur weil uns die Folgen in diesem Fall sauer aufstoßen, würde bedeuten, an der Verfassung zu rütteln.
Lies dir das mal ganz gründlich durch. ;)

Und hierzu:
Es ist eine Anmaßung der Lokführergewerkschaft GDL, zur Durchsetzung ihrer Ziele, egal ob legitim oder nicht, zahllose Menschen im Land in Mitleidenschaft zu ziehen.
Genauso ist es eine Anmaßung der DB Bahn mit ihrer Blockadehaltung, Verhandlungen mit der GDL zu verhindern und dadurch zahllose Menschen im Land in Mitleidenschaft zu ziehen.
Denn die Lokführer streiken für mehr Geld, aber die GDL-Spitze führt diesen Arbeitskampf, um künftig auch die Zugbegleiter vertreten zu können – und damit ihre Machtbasis auszudehnen. Das ist unzumutbar.
Die EVG darf für ihre Lokführer verhandeln. Warum sollte die GDL das dann nicht auch für ihre Zugführer tun dürfen?
Keine Alternative zum Transrapid MUC
Bild
146225
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 18062
Registriert: 01 Apr 2007, 17:45
Wohnort: TH/EDG

Beitrag von 146225 »

Wer will, dass die Bahn störungsfrei fährt - das ist für mich der entscheidende Satz. Nun, will das nicht jeder genervte Pendler und Reisende, auch fernab von jedem Arbeitskampf? Doch statt immer nur am Bahnsteig zu maulen, und an Streiktagen aufheulend den Weltuntergang zu verkünden sollte es eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe sein, die Mangelwirtschaft zu beenden. Mangel an genügend ordentlich bezahltem Personal, Mangel an Fahrzeugen, kaputtgesparte Infrastruktur - das sind ja alles keine Naturzustände, sie wurden von Menschen gemacht.

Es wäre die Aufgabe der gewählten Polititk, hier nachhaltig Abhilfe zu schaffen, aber diese gefällt sich im rummurksen an Grundrechten und versagt in Sachen Bahn im Schnitt nun seit guten 60 Jahren. Also muss wohl erst der Druck des Volkes hier für Veränderungen sorgen - und da sieht es schlecht aus: Solange alle nur über die "Scheiß Bahn" rumkrakeelen, fast jedem sowieso alles zu teuer ist und nicht unerhebliche Teile des Volkes sowieso der Meinung sind, Eisenbahn ist was langsames überflüssiges von gestern, das man besser heute als morgen abschaffen sollte - solange wird es halt nix mit dauerhaften Verbesserungen.

Von daher: Ein, zwei Tage Streik ab und an sind auch nur eine weitere Facette der Betriebsstörungen. Gewöhnt euch dran.
München kann jeder. Duisburg muss man wollen!
ropix
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 14244
Registriert: 14 Apr 2004, 09:55
Wohnort: Überm großen Teich: Zumindest kann man mit der MVG gemütlich hinschippern
Kontaktdaten:

Beitrag von ropix »

Ich hab sowieso das Gefühl, bei der Müncher S-bahn gehen die Mehrzahl der [Teil-]ausfälle seit Ausrufung des Ausstandes auf technische Probleme zurück :)
-
ET 423
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 13072
Registriert: 23 Okt 2002, 12:34

Beitrag von ET 423 »

146225 @ 25 Oct 2014, 15:02 hat geschrieben: Wer will, dass die Bahn störungsfrei fährt - [...]
Von daher: Ein, zwei Tage Streik ab und an sind auch nur eine weitere Facette der Betriebsstörungen. Gewöhnt euch dran.
Lieber 146225, dieser Beitrag ist in meinen Augen absolut hervorragend, super, einwandfrei! Ich danke dir vielmals dafür! :)
Ich schaue weg, weil mir hier Einiges nicht paßt.
146225
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 18062
Registriert: 01 Apr 2007, 17:45
Wohnort: TH/EDG

Beitrag von 146225 »

ropix @ 25 Oct 2014, 18:25 hat geschrieben: Ich hab sowieso das Gefühl, bei der Müncher S-bahn gehen die Mehrzahl der [Teil-]ausfälle seit Ausrufung des Ausstandes auf technische Probleme zurück :)
Äh ja, ist anderswo genauso - also wenn ich bedenke was die S-Bahn Stuttgart gestern abend auch ganz ohne Streik alles (nicht) konnte, da war das Ausweichen auf SSB-Verkehrsmittel schon beinahe zwingend. Streik wird also als Störungsquelle derzeit noch überbewertet.

@ET423: Gerne - Danke fürs Lob. :)
München kann jeder. Duisburg muss man wollen!
Benutzeravatar
chris232
"Lebende Forenlegende"
Beiträge: 6049
Registriert: 30 Jul 2005, 20:04
Wohnort: Myunkhen

Beitrag von chris232 »

146225 @ 25 Oct 2014, 21:50 hat geschrieben: @ET423: Gerne - Danke fürs Lob. :)
Dem kann ich mich nur anschließen, für quasi alle der Beiträge in diesem Thema bisher. Das hat mir so einiges an Schreibarbeit erspart - und ich hätte deutlich mehr zu kämpfen für eine solche Contenance :)
Eisenbahnen sind in erster Linie nicht zur Gewinnerzielung bestimmt, sondern dem Gemeinwohl verpflichtete Verkehrsanstalten. Sie haben entgegen dem freien Spiel der Kräfte dem Verkehrsinteresse des Gesamtstaates und der Gesamtbevölkerung zu dienen.
Otto von Bismarck

Daher hat die Bahn dem Gemeinwohl und nicht privaten Profitinteressen zu dienen, begreifen Sie es doch endlich mal!
andreas
"Lebende Forenlegende"
Beiträge: 7143
Registriert: 25 Feb 2004, 15:02
Wohnort: 85777

Beitrag von andreas »

wobei ich mich frage, ob es wirklich vom Grundrecht des Streiks gedeckt ist, daß man für mehr Macht der Gewerkschaft streikt.
Mehr Geld, bessere Arbeitsbedingungen etc, klar, kein Thema.
Aber zu Streiken, damit die Gewerkschaft dann auch für andere als urspünglich angedacht verhandeln darf, das finde ich gehört nicht zum Grundrecht auf Streik dazu.
Benutzeravatar
218 466-1
"Lebende Forenlegende"
Beiträge: 7986
Registriert: 02 Aug 2010, 15:13
Wohnort: Red Bank NJ, ex-Ingolstadt

Beitrag von 218 466-1 »

andreas @ 26 Oct 2014, 14:24 hat geschrieben: (...) daß man für mehr Macht der Gewerkschaft streikt.
(...) Aber zu Streiken, damit die Gewerkschaft dann auch für andere als urspünglich angedacht verhandeln darf, das finde ich gehört nicht zum Grundrecht auf Streik dazu.
Die GDL will doch nur alle ihre Mitglieder vertreten. Nicht alle Berufsgruppen komplett. Was hat das denn mit "mehr Macht" zu tun?
Die EVG verhandelt für alle EVG Mitglieder und die GDL für alle GDL Mitglieder. Nur die DB Bahn zickt deswegen rum.
Keine Alternative zum Transrapid MUC
Bild
JeDi
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 19066
Registriert: 22 Apr 2006, 18:27
Wohnort: Land der Küchenbauer
Kontaktdaten:

Beitrag von JeDi »

218 466-1 @ 27 Oct 2014, 00:14 hat geschrieben: Nur die DB Bahn zickt deswegen rum.
DB Schenker nicht? Interessant.
ropix
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 14244
Registriert: 14 Apr 2004, 09:55
Wohnort: Überm großen Teich: Zumindest kann man mit der MVG gemütlich hinschippern
Kontaktdaten:

Beitrag von ropix »

andreas @ 26 Oct 2014, 14:24 hat geschrieben:wobei ich mich frage, ob es wirklich vom Grundrecht des Streiks gedeckt ist, daß man für mehr Macht der Gewerkschaft streikt.
Das ist eine gute Frage. Leider steht nirgendwo was so genau mit
Das Recht, zur Wahrung und Förderung der Arbeits- und Wirtschaftsbedingungen
gemeint ist. Aber höchstwahrscheinlich deckt dieses Wort auch das Recht der Gewerkschaft ab dagegen zu protestieren nicht Gewerkschaften zu dürfen. Ansonsten hätte die Bahn doch schon längst jeden der das Wort Streik auch nur in den Mund nimmt in Grund und Boden verklagt :)
-
Benutzeravatar
218217-8
Lebende Forenlegende
Beiträge: 2237
Registriert: 15 Jan 2011, 23:40
Wohnort: Heilbronn

Beitrag von 218217-8 »

Was ich nicht ganz verstehe: Warum hat die GDL, die den Begriff "Lokführer" ja im Namen trägt, überhaupt Mitglieder, die keine Lokführer sind? Das ist ja so, als wenn ich zum Bäcker gehe und dort Gurken kaufen will.

Wenn ich das richtig mitbekommen habe, hat sich die GDL von der GDBA und Transnet getrennt, bzw. sind Lokführer-Mitglieder von dort zur GDL gewechselt, weil sie die Belange der Lokführer dort nicht angemessen berücksichtigt sahen. Korrigiert mich bitte, wenn ich das falsch wiedergegeben habe. So gesehen wundert mich das dann schon, wenn man jetzt versucht, die GDL auch für andere Berufsgruppen attraktiv zu machen und diese zu vertreten. Am Ende ist es dann wieder eine Massengewerkschaft, in der womöglich die Lokführer wieder zu kurz kommen.

Ich bekomme einfach das Gefühl nicht los, dass es halt doch hauptsächlich um die Vergrößerung des persönlichen Machtbereichs des derzeitigen Vorsitzenden geht und nicht um sinnvolle Streikziele, die auch vom Gesetz gedeckt sind. Nicht umsonst zeigt sich Weselsky gerade in dem Punkt dermaßen stur, anstatt wenigstens über andere, für eine Lokführergewerkschaft wesentlich elementarere Dinge (z.B. Löhne und Arbeitszeiten für Lokführer), schonmal Gespräche zu beginnen.
Benutzeravatar
Boris Merath
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 16212
Registriert: 18 Nov 2002, 23:57
Wohnort: München

Beitrag von Boris Merath »

Warum bitte wird bei der GDL immer so auf dem Namen rumgeritten? Was ist, wenn die GDL sich in GDE umbenennt - ändert das irgendwas?

Und nein, die GDL hat sich nicht abgespaltet, sondern existiert seit 1867.
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.

Fahrdienstvorschrift bayerische Staatsbahnen 1876
146225
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 18062
Registriert: 01 Apr 2007, 17:45
Wohnort: TH/EDG

Beitrag von 146225 »

218217-8 @ 27 Oct 2014, 01:46 hat geschrieben: Was ich nicht ganz verstehe: Warum hat die GDL, die den Begriff "Lokführer" ja im Namen trägt, überhaupt Mitglieder, die keine Lokführer sind? Das ist ja so, als wenn ich zum Bäcker gehe und dort Gurken kaufen will.

Wenn ich das richtig mitbekommen habe, hat sich die GDL von der GDBA und Transnet getrennt, bzw. sind Lokführer-Mitglieder von dort zur GDL gewechselt, weil sie die Belange der Lokführer dort nicht angemessen berücksichtigt sahen. Korrigiert mich bitte, wenn ich das falsch wiedergegeben habe. So gesehen wundert mich das dann schon, wenn man jetzt versucht, die GDL auch für andere Berufsgruppen attraktiv zu machen und diese zu vertreten. Am Ende ist es dann wieder eine Massengewerkschaft, in der womöglich die Lokführer wieder zu kurz kommen.

Ich bekomme einfach das Gefühl nicht los, dass es halt doch hauptsächlich um die Vergrößerung des persönlichen Machtbereichs des derzeitigen Vorsitzenden geht und nicht um sinnvolle Streikziele, die auch vom Gesetz gedeckt sind. Nicht umsonst zeigt sich Weselsky gerade in dem Punkt dermaßen stur, anstatt wenigstens über andere, für eine Lokführergewerkschaft wesentlich elementarere Dinge (z.B. Löhne und Arbeitszeiten für Lokführer), schonmal Gespräche zu beginnen.
Deine Überlegungen gehen schon in die richtige Richtung: Auch Lrf (sind das etwa keine "Lokführer"?) sowie das ganze übrige fahrende Personal, also Zub und beim FV auch Gastro hat halt in der Vergangenheit gemerkt: Bei der EVG braucht man auf - für das Personal - gute Ergebnisse nicht zu hoffen.

Also wird die GdL attraktiver, die in der Vergangenheit schon bewiesen hat, dass sie für ihre Mitglieder etwas erreichen kann. Sozusagen halt Marktführer im Wettbewerb der Gewerkschaften. Und je mehr Mitglieder eine Gewerkschaft wie die GdL hat, die nicht von Beruf Tf sind, sondern anderes fahrendes Personal, desto eher muss diese Gewerkschaft auch versuchen, für diese Mitglieder auch etwas zu erreichen. Rein aus dem Blickwinkel der Kollegialität betrachtet auch richtig wenn die Tf erkennen, dass ihr Zug nicht hinter dem Führerstand zu Ende ist.

Für den Arbeitgeber DB als Gesamtkonzern ist es natürlich weniger schön, wenn man für mehr Arbeitnehmer unbequemere Verhandlungen als bisher hat. Daher das Zetergeschrei.
München kann jeder. Duisburg muss man wollen!
ropix
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 14244
Registriert: 14 Apr 2004, 09:55
Wohnort: Überm großen Teich: Zumindest kann man mit der MVG gemütlich hinschippern
Kontaktdaten:

Beitrag von ropix »

Und ich kenne nahezu keinen Bäcker der einem keine Gurken verkaufen wird :D (wenn vielleicht auch nur auf belegter Semmel)
-
andreas
"Lebende Forenlegende"
Beiträge: 7143
Registriert: 25 Feb 2004, 15:02
Wohnort: 85777

Beitrag von andreas »

146225 @ 27 Oct 2014, 06:42 hat geschrieben:
218217-8 @ 27 Oct 2014, 01:46 hat geschrieben: Was ich nicht ganz verstehe: Warum hat die GDL, die den Begriff "Lokführer" ja im Namen trägt, überhaupt Mitglieder, die keine Lokführer sind? Das ist ja so, als wenn ich zum Bäcker gehe und dort Gurken kaufen will.

Wenn ich das richtig mitbekommen habe, hat sich die GDL von der GDBA und Transnet getrennt, bzw. sind Lokführer-Mitglieder von dort zur GDL gewechselt, weil sie die Belange der Lokführer dort nicht angemessen berücksichtigt sahen. Korrigiert mich bitte, wenn ich das falsch wiedergegeben habe. So gesehen wundert mich das dann schon, wenn man jetzt versucht, die GDL auch für andere Berufsgruppen attraktiv zu machen und diese zu vertreten. Am Ende ist es dann wieder eine Massengewerkschaft, in der womöglich die Lokführer wieder zu kurz kommen.

Ich bekomme einfach das Gefühl nicht los, dass es halt doch hauptsächlich um die Vergrößerung des persönlichen Machtbereichs des derzeitigen Vorsitzenden geht und nicht um sinnvolle Streikziele, die auch vom Gesetz gedeckt sind. Nicht umsonst zeigt sich Weselsky gerade in dem Punkt dermaßen stur, anstatt wenigstens über andere, für eine Lokführergewerkschaft wesentlich elementarere Dinge (z.B. Löhne und Arbeitszeiten für Lokführer), schonmal Gespräche zu beginnen.
Deine Überlegungen gehen schon in die richtige Richtung: Auch Lrf (sind das etwa keine "Lokführer"?) sowie das ganze übrige fahrende Personal, also Zub und beim FV auch Gastro hat halt in der Vergangenheit gemerkt: Bei der EVG braucht man auf - für das Personal - gute Ergebnisse nicht zu hoffen.

Also wird die GdL attraktiver, die in der Vergangenheit schon bewiesen hat, dass sie für ihre Mitglieder etwas erreichen kann. Sozusagen halt Marktführer im Wettbewerb der Gewerkschaften. Und je mehr Mitglieder eine Gewerkschaft wie die GdL hat, die nicht von Beruf Tf sind, sondern anderes fahrendes Personal, desto eher muss diese Gewerkschaft auch versuchen, für diese Mitglieder auch etwas zu erreichen. Rein aus dem Blickwinkel der Kollegialität betrachtet auch richtig wenn die Tf erkennen, dass ihr Zug nicht hinter dem Führerstand zu Ende ist.

Für den Arbeitgeber DB als Gesamtkonzern ist es natürlich weniger schön, wenn man für mehr Arbeitnehmer unbequemere Verhandlungen als bisher hat. Daher das Zetergeschrei.
ja, aber am Ende wird aus der GDL auch nur eine EVG, die dann genauso die Kompromisse machen müssen wird wie die EVG heute schon.

den großen Vorteil, den die GDL bisher hatte, daß man nur für die Lokführer verhandeln (durfte), den gibt man freiwillig auf.
Wenn die GDL dann irgendwann mal für die Bahn die Hauptgewerkschaft im Konzern ist, dann müssen sie auch auf das Große schauen und können nicht einfach so hergehen wie jetzt und deutliches Lohnplus, plus weniger Arbeit für alle fordern, wenn man damit im Endeffekt der Firma schaden würde
Benutzeravatar
218 466-1
"Lebende Forenlegende"
Beiträge: 7986
Registriert: 02 Aug 2010, 15:13
Wohnort: Red Bank NJ, ex-Ingolstadt

Beitrag von 218 466-1 »

andreas @ 27 Oct 2014, 09:28 hat geschrieben:]
ja, aber am Ende wird aus der GDL auch nur eine EVG, die dann genauso die Kompromisse machen müssen wird wie die EVG heute schon.

den großen Vorteil, den die GDL bisher hatte, daß man nur für die Lokführer verhandeln (durfte), den gibt man freiwillig auf.
Wenn die GDL dann irgendwann mal für die Bahn die Hauptgewerkschaft im Konzern ist, dann müssen sie auch auf das Große schauen und können nicht einfach so hergehen wie jetzt und deutliches Lohnplus, plus weniger Arbeit für alle fordern, wenn man damit im Endeffekt der Firma schaden würde
2007 hat die GDL nur mit massivem Arbeitskampf erreicht, dass die Tf einen eigenständigen TV bekommen haben. Diesen Vorteil darf man natürlich nicht aufs Spiel Setzen.
Für Nicht-Tf müssten die Forderungen schon auch im Vergleich zu deren bisherigen Bedigungen gelten, bzw. sollten ggf. ein einzelnen Punkten sogar abweichen.
Ich kann teilweise die Tf verstehen, die nun befürchten, dass sie zugunsten des übrigen Fahrpersonals, Abstriche machen müssen.

Edit Martin H.: Einen Teil der Zitate entfernt.
Keine Alternative zum Transrapid MUC
Bild
Gesperrt