Fernverkehr in Nordamerika

Alles rund um die Eisenbahnen außerhalb von Deutschland
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guru61
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Beitrag von guru61 »

Fichtenmoped @ 6 Oct 2014, 10:34 hat geschrieben:Ach ja... Die TU-144 (bzw. TU-95)...
http://de.wikipedia.org/wiki/Tupolew_Tu-114
Gut, es werden Äpfel mit Birnen verglichen - die 777 kann 100 Tonnen Nutzlast mitnehemen, ist moderner und bietet Passagieren mehr Platz. Die Reichweite ist vergleichbar.
Nur gibt es ein gewaltiges Problem. Das nennt sich Lärm. Viel Lärm. Verdammt viel Lärm!
Vier je 14.795 PS starke Kusnezow NK-12-Turboprop-Triebwerke trieben vier gegenläufige Propellerpaare an. Die Triebwerke, die auch schon bei der Tu-95 verwendet wurden, sind die bisher leistungsstärksten in Serie gefertigten Turboproptriebwerke. Die Propeller wurden am Zentralen Aerohydrodynamischen Institut entwickelt. Durch die Propeller lag der Lautstärkepegel in der Kabine bei bis zu 112 dB. Sie wiesen jedoch auch bei hohen Geschwindigkeiten über 800 km/h eine hohe Effektivität auf. Sie waren mit Schubumkehr und einem Segelstellungsmechanismus ausgestattet, mit dem es anfangs Probleme gab. Die hohe Fluggeschwindigkeit (über 850 km/h) war für ein Turbopropflugzeug ungewöhnlich. Deshalb wurde die Tu-114 in den ersten Jahren bei Transatlantikflügen oft von Maschinen der U.S. Air Force begleitet, um die Fluggeschwindigkeit zu ermitteln

Wenn schon in der Kabine ein Lärmpegel von 112dB herrscht - wie laut wird es erst draußen sein? Die TU-95 gilt als das lauteste in Betrieb befindliche Flugzeug. Viel Spaß bei den Anwohnern von Flughäfen.
Hallo
Das gehört schon in den Schmerzbereich:

https://umho.uni-hohenheim.de/fileadmin/ein...rmbeispiele.JPG

Im übrigen wohnte ich längere Zeit in der Anflugschneise des Flughafens Zürich. Immer um 1/2 8 Abends landete ein besonders lautes Flugzeug, dass so um halb 10 wieder abflog. Es war eine osteuropäische Gesellschaft, mit entsprechendem Flugzeug.

Da wurde einem bewusst, wie sich die Technologie verändert hat.

Gruss Guru
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Balduin
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Beitrag von Balduin »

Kalifornien hat übrigens eine Ausschreibung für neue HGV-Züge für die geplante NBS gestartet.

Ursprünglich hatte man zusammen mit AMTRAK ausgeschrieben, diese suchen Ersatz für den Acela. Das hat man aber beendet, weil die Anforderungen zu unterschiedlich waren.. Wie jetzt der genaue Stand bei der Acela-Ersatz-Ausschreibung ist finde ich jetzt gerade auch nichts aktuelles.

Auch nicht, was sich in Texas tut und wie es da voran kommt. Soweit ich in Erfahrung bringen konnte wollen da die Japaner das in Eigenregie bauen - also Strecke als auch Züge ohne irgendwelche Hilfen von der Regierung. Besonders die republikanische Bundesstaatsregierung lehnt es grundsätzlich ab. Was schon ein Treppenwitz ist wenn es ein (japanischer) Investor auf eigene Rechnung macht.

Jedenfalls, wenn Kalifornien und/oder Texas zustande kommt, und dann ziemlich sicher ein Erfolg wird, dann wird es sicher zu einem HGV-Boom in den USA kommen.
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Beitrag von NJ Transit »

Dazu kam es nach dem Acela aber halt nunmal leider auch nicht.
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Beitrag von Balduin »

Der Acela ist aber auch kein echter HGV-Verkehr, da er nur auf Bestandsstrecken fährt. Da kann man zwar an einigen Stellen über 200 km/h fahren, aber an zu vielen nicht. Um es mal mit Deutschland zu vergleichen: Er entspricht dem IC der 80er. Um einen ICE zu haben hätte man sehr viel mehr in den Aus/Neubau der Strecken investieren müssen. Klar fährt der ICE auch (zu viel) auf Altstrecken rum, aber im Gegensatz zum Acela ist das Systen schon ein Stück weiter.
Und um außerhalb des Nordostkorridors ein ähnliches System auch auf schon bestehenden Strecken einzurichten hätte man elektrifizieren müssen, Gleise erneuern usw. Der Aufwand hätte sich nicht von dem einer normalen NBS unterschieden, und das Geld wollte man bislang nicht ausgeben. Eigentlich eine Schande, wenn man bedenkt dass man in den 30-50er Jahren schon mit Dampf und Diesel ähnlich weit war. Laut Literatur sind die Dampfloks wohl sogar regelmäßig im Betrieb über 200 km/h gefahren. Aber man hat die Gleise verfallen lassen. Jetzt muss man wieder von 0 anfangen.
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Beitrag von Galaxy »

Balduin @ 6 Oct 2014, 19:16 hat geschrieben:Kalifornien hat übrigens eine Ausschreibung für neue HGV-Züge für die geplante NBS gestartet.

Ursprünglich hatte man zusammen mit AMTRAK ausgeschrieben, diese suchen Ersatz für den Acela. Das hat man aber beendet, weil die Anforderungen zu unterschiedlich waren.. Wie jetzt der genaue Stand bei der Acela-Ersatz-Ausschreibung ist finde ich jetzt gerade auch nichts aktuelles.

Auch nicht, was sich in Texas tut und wie es da voran kommt. Soweit ich in Erfahrung bringen konnte wollen da die Japaner das in Eigenregie bauen - also Strecke als auch Züge ohne irgendwelche Hilfen von der Regierung. Besonders die republikanische Bundesstaatsregierung lehnt es grundsätzlich ab. Was schon ein Treppenwitz ist wenn es ein (japanischer) Investor auf eigene Rechnung macht.

Jedenfalls, wenn Kalifornien und/oder Texas zustande kommt, und dann ziemlich sicher ein Erfolg wird, dann wird es sicher zu einem HGV-Boom in den USA kommen.
Kalifornien konnte 2008/2009 Mitarbeiter und Sozialhilfeempfänger mehrere Wochen lang nicht bezahlen, hat sich jetzt 2013/2014 wieder stabilisiert unter anderem in dem alle Steuern erhöht wurden und die Studiengebühren um 31% erhöht worden sind. Und jetzt wollen die für $ 68 Milliarden HGV bauen? Aha.


Was HGV in Texas angeht:

http://texascentral.com/

Die Webseite ist ein gutes Beispiel um kulturelle Unterschiede zwischen USA-Europa im allgemeinen zu verdeutlichen, und besondere Empfindlichkeiten in Texas. Die erwähnen bestimmt 30 mal das sie ein privates, profit orientiertes, marktwirtschaftliches Unternehmen sind, und das man mit Steuergeldern nichts zu tun haben will. Die erwähnen auch das man für dieses Projekt Land enteignen muss, aber das die Eigentümer immer noch zu 100% ihre Öl, Gas, und Mineralienrechte behalten. Vor allem die ganzen zu Millionären gewordenen Landwirte in Texas, dessen Land ja hauptsächlich betroffen sein wird, kann man damit wahrscheinlich beschwichtigen.
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Beitrag von Balduin »

Galaxy @ 7 Oct 2014, 01:13 hat geschrieben:

Kalifornien konnte 2008/2009 Mitarbeiter und Sozialhilfeempfänger mehrere Wochen lang nicht bezahlen, hat sich jetzt 2013/2014 wieder stabilisiert unter anderem in dem alle Steuern erhöht wurden und die Studiengebühren um 31% erhöht worden sind. Und jetzt wollen die für $ 68 Milliarden HGV bauen? Aha.

Die staatlichen Finanzen in Kalifornien sind bestimmt verworen. Fakt ist, per Volksentscheid ist die Kalifornische Regierung angewiesen durchzuführen und irgendwie Mittel zur Verfügung zu stellen. Ein Teil kommt soweit ich weiß auch aus Bundesmitteln. Und der hat ja nun im letzten Jahrzehnt ein vielfaches dessen ausgegeben für die Kriege in Irak und Afghanistan. Irgendwoher ist das Geld auch gekommen.
Und in Deutschland ists doch auch nicht besser: Hier wird rumgejammerrt, S21 könnte inkl. NBS nach Ulm 10 Mrd. kosten. Macht bei 10-jähriger Bauzeit 1 Mrd. im Jahr. Von den Gegnern wird gern kolportiert, dafür müssten x Schulen, Schwimmbäder usw. geschlossen werden um das zu bezahlen. Gleichzeit ist der Etat des Bundesarbeits- und Sozialministerium 120 Mrd. PRO JAHR! Und da sind Ausgaben für Renten und Arbeitslose größtenteils gar nicht drin, da das größtenteils die Sozialkassen mit Beiträgen machen. Dann kommen noch die jeweilgen Etats von Ländern und Kommunen dazu. Was passiert eigentlich mit dem ganzen Geld? An sich ist hierzulande doch auch genug da...(Ist zwar OT, aber musste mal sein)

Was HGV in Texas angeht:

http://texascentral.com/

Die Webseite ist ein gutes Beispiel um kulturelle Unterschiede zwischen USA-Europa im allgemeinen zu verdeutlichen, und besondere Empfindlichkeiten in Texas. Die erwähnen bestimmt 30 mal das sie ein privates, profit orientiertes, marktwirtschaftliches Unternehmen sind, und das man mit Steuergeldern nichts zu tun haben will.  Die erwähnen auch das man für dieses Projekt Land enteignen muss, aber das die Eigentümer immer noch zu 100% ihre Öl, Gas, und Mineralienrechte behalten. Vor allem die ganzen zu Millionären gewordenen Landwirte in Texas, dessen Land ja hauptsächlich betroffen sein wird,  kann man damit wahrscheinlich beschwichtigen.
Die Seite ist halt aber auch nicht mehr als eine schöne Werbebroschüre. Sowas gibts auch für Desertec... Es wäre interessant, was wird konkret von wie vielen Leuten gerade daran gearbeitet? Ist man z.B. am Verhandeln mit den Landbesitzern?
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Balduin
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Beitrag von Balduin »

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Beitrag von Karl »

Ich habe mich immer mal gefragt wie die Amerikaner zu der Eisenbahn stehen - gibt es in den USA richtige Eisenbahnfans mit Herz und Liebe zum Detail Thema Eisenbahn ???

Die Amis scheinen einen Autofetisch zu haben und ja die Regionalzüge in Kalifornien sehen wie Monsterzüge aus oder rollende doppelstock Särge...und innen total HighTech total.

Wäre ich Milliardär könnte ich vorschlagen einen normalen InterRegio zu bauen wie in Deutschland und als TestVersion die Strecke

New York - Ottawa anzubieten der beide Städte einmal täglich verbindet - aber das wäre wohl genauso eine Illusion wie an den ewigen Weltfrieden zu glauben...von daher kann ich sagen es darf wohl weiter geträumt werden.
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Galaxy
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Beitrag von Galaxy »

Karl @ 30 Oct 2014, 21:47 hat geschrieben:Ich habe mich immer mal gefragt wie die Amerikaner zu der Eisenbahn stehen - gibt es in den USA richtige Eisenbahnfans mit Herz und Liebe zum Detail Thema Eisenbahn ???
Nun, es gibt eine sehr große und aktive Modelleisenbahn Community. In den Gebieten wo die Bevölkerungsdichte ähnlich hoch ist wie Europa gibt es häufig eine relative gute Eisenbahn Infrastruktur. Selbst Metropolen die eher den Ruf haben ÖPNV feindlich zu sein entdecken die Bahn. Houston Texas z.B. ist gerade dabei eine schöne Tram zu bauen.

http://triptotheouthouse.files.wordpress.c...ail-houston.jpg

Fernbahnen allerdings sind wegen der großen Entfernung oft schwierig.
Die Amis scheinen einen Autofetisch zu haben...
Ich würde sagen es gibt mehr Leute in Deutschland die einen Autofetisch haben, also das Auto als Hobby betreiben. Für die meisten Amerikaner ist ein Auto ein Gebrauchsgegenstand. Sprit ist billig, man kann mit dem Auto alles erreichen, und außerhalb von Regionen mit zu vielen Menschen wie z.B. New York City auch relativ schnell. Außerdem sollte man nicht vergessen das mehr Menschen Haus+Garten besitzen, das ohne Auto zu bewältigen ist schwierig. Nicht zu vergessen eine der schönsten Freizeitbeschäftigungen in Nord Amerika: einfach das Zeugs in Auto packen, Kanu auf das Dach, und dann fahren, am besten so lange bis selbst die Schotterstraßen aufhören, zeugs ins Kanu packen, und dann ist man erst mal weg.
Wäre ich Milliardär könnte ich vorschlagen einen normalen InterRegio zu bauen wie in Deutschland und als TestVersion die Strecke
Nun, es gibt Elon Musk mit seinem Hyperloop.
http://www.teslamotors.com/sites/default/f...loop_alpha3.pdf
New York - Ottawa anzubieten der beide Städte einmal täglich verbindet - aber das wäre wohl genauso eine Illusion wie an den ewigen Weltfrieden zu glauben...von daher kann ich sagen es darf wohl weiter geträumt werden.

Ottawa-Montréal-New York ist machbar.
andreas
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Beitrag von andreas »

naja, die USA hätte schon gigantisches Potential an Schienenfernverkehr. Allein schon die Ostküste rauf und runter und die Westküste rauf und runter sollte man genügend Auslastung zusammenbekommen. LA Seattle sind ca. 1100 Meilen, das wäre eine schöne Verbindung, wenn an San Francisco, Sacramento und Portland mit einbindet. Wenn das in unter 10 h schaffen würde wäre man schon attraktiv. Heute braucht man 33 h für die Strecke, daß da keiner freiwillig fährt ist auch klar.
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rautatie
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Beitrag von rautatie »

Galaxy @ 31 Oct 2014, 00:42 hat geschrieben: Ich habe mich immer Ottawa-Montréal-New York ist machbar.
Ob da nicht der doch relativ mühsame Grenzübertritt die Zugfahrt kompliziert machen würde? Oder würden sich die USA und Kanada zutrauen, die Kontrollen im fahrenden Zug durchzuführen?
Wo ist das Problem?
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Beitrag von Rev »

Muss man ja nach nicht im fahrenden Zug machen siehe z.B. Eurostar
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Beitrag von JeDi »

Rev @ 31 Oct 2014, 16:40 hat geschrieben: Muss man ja nach nicht im fahrenden Zug machen siehe z.B. Eurostar
Zumindest im Eurostar wäre eine Grenzkontrolle im fahrenden Zug (Schengen-Außengrenze!) auch gar nicht zulässig.
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Beitrag von Rev »

Hm warum solange jeder und alles kontrolliert ist bevor der Zug die Grenze / tunnel erreicht hat dürfte das kein Problem sein. Das müsste halt sicher gestellt sein, ggf mit halt vor der Grenze / Tunnel um Personen / Grenzbeamte aus dem Zug zu bekommen.

Wäre natürlich deutlich aufwendiger.

Bei den Amis würde ich an sowas aber eher ned glauben
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Beitrag von JeDi »

Rev @ 31 Oct 2014, 16:58 hat geschrieben: Hm warum solange jeder und alles kontrolliert ist bevor der Zug die Grenze / tunnel erreicht hat dürfte das kein Problem sein.
Genau das darf an Schengen-Außengrenzen nicht mehr, bzw. nur noch im Rahmen von Übergangsregelungen auf "Bestandsschutz", passieren. Daher wird ja inzwischen auch (wieder) durch die Slowenen in Dobova kontrolliert, statt wie zuvor im fahrenden Zug. Die Kroaten kontrollieren weiterhin im fahrenden Zug zwischen Savski Marof und Zagreb (und zwischen Vinkovci und Tovarnik), bei letzterem wird aber grade ein neuer "Grenzbahnhof" gebaut, da hier in absehbarer Zeit die Schengen-Außengrenze hinverlegt werden wird.

Letztenendes war das einer der Gründe, weshalb der Schengenbeitritt der Schweiz so pressiert hat - niemand, auf beiden Seiten, wollte ernsthaft halbstündige Grenzaufenthalte in Bietingen, Weil am Rhein oder Lustenau.
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Beitrag von ropix »

Again what learned. Grad in Schaffhausen stell ich mir das aber lustig vor. Nur ganz ehrlich - Nordamerika ist doch nicht die EU?

Ganz abgesehen davon dass man dort ja auch in der Lage wäre die Grenzverfahren zu vereinfachen...
-
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Beitrag von andreas »

ropix @ 31 Oct 2014, 18:09 hat geschrieben: Again what learned. Grad in Schaffhausen stell ich mir das aber lustig vor. Nur ganz ehrlich - Nordamerika ist doch nicht die EU?

Ganz abgesehen davon dass man dort ja auch in der Lage wäre die Grenzverfahren zu vereinfachen...
dann würden ja die Terroristen von Canada aus die USA überrennen
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Galaxy
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Beitrag von Galaxy »

An der Ostküste findet Zoll- und Passkontrolle im stehendem Zug statt. An der Westküste Passkontrolle im Zug, Zollkontrolle an den Bahnhöfen. Das Ziel ist sämtlichen Kontrollen an den Bahnhöfen zu regeln, und die bilateralen Gesetzesvorschläge gibt es auch schon, es scheint aber weder für Kanada, noch für die USA eine hohe Priorität zu haben.
andreas @ 31 Oct 2014, 20:19 hat geschrieben:dann würden ja die Terroristen von Canada aus die USA überrennen
Kanada ist aber mit UK, Neuzeeland, und Australien auf der "like" Liste. :D
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Beitrag von NJ Transit »

An der Westküste gibt es ohnehin die Bestrebungen, die Grenzkontrollen für den Cascades nur noch in Vancouver gebündelt durchzuführen.
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Balduin
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Beitrag von Balduin »

Posse um eine geplante HGV-Strecke in Mexiko: Innerhalb weniger Wochen hatte man eine Gesamtausschreibung für Bau und Fahrzeuge durchgeführt und an den einzigen Teilnehmer (ein chinesisches Konsortium) vergeben. Jetzt hat der Präsident alles anulliert und einen Neuanfang angeordnet. :lol:

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Beitrag von Galaxy »

Von [USA] Zugengleisung in Philadelphia

DSG Speisewagen @ 15 May 2015, 15:23 hat geschrieben: Für die Ballungsgebiete gibt es doch oft die entsprechenden kommunalen oder öffentlichen Bahnen der jeweiligen Regionen.
218 466-1 @ 15 May 2015, 19:52 hat geschrieben:Das Problem ist, im Ballungsgebiet, also gerade dort an der Eastcoast gibt es das schon (NJ-Transit).
Hier gibt es ein kulturelles Missverständnis. "Ballungsgebiet" ist für mich ein groß Teil der Ostküste von Washington bis hoch nach Montréal. Florida, Texa$, Süd Kalifornien- vielleicht sogar hoch bis nach Vancouver. Deutschland ist für mich auch im Prinzip ein Ballungsgebiet mit Wäldchen dazwischen, und Schrebergärten. Ein Bauernhof fängt bekanntlich bei 1 quarter section (65 Hektar) an. ;)

146225 @ 15 May 2015, 11:35 hat geschrieben: Wenn man zu noch weitere Jahrzehnte zu doof ist, endlich mal Fahrdraht zu spannen und die Vorteile der Fläche auszunutzen und HGV-Züge im Takt zu fahren - dann sicherlich.
In Deutschland hat man wahrscheinlich alle ~50km ein Kraftwerk, oder zumindest Zugang zum Grid. Für weite Teile der USA musst Du deinen Strom selber heranschaffen. Diesel hat auf vielen Strecken schon seine Berechtigung.
DSG Speisewagen @ 15 May 2015, 15:23 hat geschrieben:[
Man muss Verkehre vor allem im Radius bis 1000 km erschließen und mit HGV-Verbindungen ist da großes Potential drin. China beweist es doch und die zimmern eine HGV nach der anderen.
Um die Leute aus den Flugzeugen zu holen, braucht man etwas, dass Vorteile bringt, nicht nur weniger Nachteile.
Die vorhandenen Strecken in den USA sind für HGV auch nicht geeignet.

Okay nehmen wir mal als Beispiel Wyoming. Ungefähr zu Groß wie Deutschland, aber weniger als 600.000 Einwohner. Die größte Stadt Cheyenne hat 60.000 Einwohner, die zweit größte Casper 55.000. Bei der zehnt größten sind wir schon runter auf 9.000. Was will man hier für einen Eisenbahnverkehr fahren? Hat es Sinn einen Zug von Cheyenne 300km nach Casper zu fahren, oder 2.800 Kilometern nach New York? Oder wäre es nicht vielleicht doch Sinnvoller diesen Markt den Regio-fliegern zu Überlassen. Für Wyoming wären wahrscheinlich selbst Intercity BR 612 zu groß Dimensioniert. Hat schon jemand versucht einen Talent1 im Fernverkehr einzusetzen? Der wäre möglicherweise richtig dimensioniert.


DSG Speisewagen @ 16 May 2015, 12:54 hat geschrieben: Das Problem der Amtrak sind die Ideologieterroristen und davon gibt es in den USA leider zu viele davon.
Man muss nur etwas als "sozialistisch" oder "kommunistisch" brandmarken und schon ist es unten durch.
Amtrak versucht sich ja auch vom Sozialismus zu entfernen, in dem man eine Art Individualverkehr anbietet. Man kann bei Amtrak Zügen seinen Privat Wagen anhängen lassen. :lol:

http://www.amtrak.com/privately-owned-rail-cars

Wenn sich mehrer Privatbahner zusammen tun, kommen sehr bunte Züge zustande.

http://www.aeromoe.com/aaprco.html
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Beitrag von DSG Speisewagen »

Galaxy @ 16 May 2015, 23:25 hat geschrieben: Okay nehmen wir mal als Beispiel Wyoming. Ungefähr zu Groß wie Deutschland, aber weniger als 600.000 Einwohner. Die größte Stadt Cheyenne hat 60.000 Einwohner, die zweit größte Casper 55.000. Bei der zehnt größten sind wir schon runter auf 9.000. Was will man hier für einen Eisenbahnverkehr fahren? Hat es Sinn einen Zug von Cheyenne 300km nach Casper zu fahren, oder 2.800 Kilometern nach New York? Oder wäre es nicht vielleicht doch Sinnvoller diesen Markt den Regio-fliegern zu Überlassen. Für Wyoming wären wahrscheinlich selbst Intercity BR 612 zu groß Dimensioniert. Hat schon jemand versucht einen Talent1 im Fernverkehr einzusetzen? Der wäre möglicherweise richtig dimensioniert.

Wer redet denn von so etwas? Warum immer so unrealistische Extrembeispiele.

Gerade zwischen den Großstädten ist ein HGV sehr sinnvoll, bis hin zu einer gewissen Entfernung.
Ich kann mir aber auch eine HGV New York - Chicago oder New York - Toronto vorstellen. Das sind durchaus noch machbare Entfernungen und dürften für genug Aufkommen sorgen.
Es gibt heute keine attraktive und wirklich zumutbare Landverbindung New York - Chicago z. B., abseits des eigenen Autos.

Eine Ost-West-Verbindung ist natürlich genauso sinnlos wie die in irgendwelche Käffer oder verlassene Bundesstaaten zu fahren.
Gerade aber Entfernungen zwischen großen Metropolen im Bereich bis 1000 km sind durchaus eine Option.
Trassengebühren halbieren! Schwerverkehrsabgabe ab 3,5t für Lkw und Busse einführen! Infrastrukturausbau, Knotenausbau, Kapazitätsausbau! Verminderter Mehrwertsteuersatz für alle Zugfahrkarten! Fahrgastrechte für alle Verkehrsträger gleich!
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Beitrag von Galaxy »

DSG Speisewagen @ 16 May 2015, 23:42 hat geschrieben:
Wer redet denn von so etwas? Warum immer so unrealistische Extrembeispiele.

Gerade zwischen den Großstädten ist ein HGV sehr sinnvoll, bis hin zu einer gewissen Entfernung.
Ich kann mir aber auch eine HGV New York - Chicago oder New York - Toronto vorstellen. Das sind durchaus noch machbare Entfernungen und dürften für genug Aufkommen sorgen.
Es gibt heute keine attraktive und wirklich zumutbare Landverbindung New York - Chicago z. B., abseits des eigenen Autos.

Eine Ost-West-Verbindung ist natürlich genauso sinnlos wie die in irgendwelche Käffer oder verlassene Bundesstaaten zu fahren.
Gerade aber Entfernungen zwischen großen Metropolen im Bereich bis 1000 km sind durchaus eine Option.
Aber das war genau das was ich geschrieben habe. Amtrak soll sich auf den Ost-korridor und andere Ballungsgebiete (sehe Oben) konzentrieren, und aufhören Züge quer durch die gering besiedelten Regionen zu fahren, und habe was auf die Mütze bekommen.
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Beitrag von Fichtenmoped »

Obwohl gerade die "Langläufer" wie der Empire Builder, der California Zephyr, der Sunset Limited oder der City of New Orleans ein ganz heißes Eisen sind.

Einerseits touristisch interessant, auf der anderen Seite auch als "Backup-Ebene" falls die Flieger (wie bei 9/11) am Boden bleiben müssen. Und auch wenn sie nachgewiesener Maßen ordentlich Verlust einfahren, wollen die Politiker sich nicht daran die Pfoten verbrennen solche nationalen Symbole einzustellen. Und so muss AMTRAK wohl oder übel diese Züge anbieten...
Aufgrund von Rostschäden besteht Signaturersatzverkehr!

Wir bitten um Entschuldigung für die Unannehmlichkeiten.
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Beitrag von 146225 »

Galaxy @ 16 May 2015, 23:25 hat geschrieben: In Deutschland hat man wahrscheinlich alle ~50km ein Kraftwerk, oder zumindest Zugang zum Grid. Für weite Teile der USA musst Du deinen Strom selber heranschaffen. Diesel hat auf vielen Strecken schon seine Berechtigung.
Wenn Russland es schafft, in Sibirien elektrifizierte Eisenbahn zu betreiben, bleibt alles Ami-Gejammer warum das anscheinend nicht gehen soll, nur eine faule Ausrede.
München kann jeder. Duisburg muss man wollen!
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Beitrag von JeDi »

Galaxy @ 16 May 2015, 23:25 hat geschrieben: Hat schon jemand versucht einen Talent1 im Fernverkehr einzusetzen? Der wäre möglicherweise richtig dimensioniert.
Ja, die Norweger. Die Triebzüge standen und stehen aber sehr in der Kritik...
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Beitrag von Fichtenmoped »

146225 @ 17 May 2015, 09:11 hat geschrieben:
Galaxy @ 16 May 2015, 23:25 hat geschrieben: In Deutschland hat man wahrscheinlich alle ~50km ein Kraftwerk, oder zumindest Zugang zum Grid. Für weite Teile der USA musst Du deinen Strom selber heranschaffen. Diesel hat auf vielen Strecken schon seine Berechtigung.
Wenn Russland es schafft, in Sibirien elektrifizierte Eisenbahn zu betreiben, bleibt alles Ami-Gejammer warum das anscheinend nicht gehen soll, nur eine faule Ausrede.
Vielleicht ist ja die Elektrifizierung der Transsibirische wie der Bau einfach durch gedrückt worden, ohne Rücksicht auf Verluste?
Außerdem dauerte die Elektrifizierung 73 Jahre und man hat auf der Strecke mehrfach den Wechsel zwischen drei Stromsystemen: 1,5kV=, 3kV= und 25kV~!

Aber da die US-Gesellschaften zu 100% marktorientiert sind und der Staat kein Geld zuschießen möchte, wird da nix passieren. Außer der Dieselbetrieb wird aufgrund zu höher Kosten unwirtschaftlich, was aber "nur" höhere Frachtraten bedeutet. Und da die großen Konkurrenten Straße und Flugzeug im gleichen Maße von hohen Kraftstoffpreisen betroffen wäre, gleicht sich das auch wieder aus... Ich würde sogar so weit gehen, zu sagen dass bei einem starken Anstieg der Kraftstoffpreise die Bahn in den USA besser schlagen würde, wie die anderen Transportzweige.

Fazit: Für eine großangelegte Elektrifizierung ist kein Wille da, da sie in den USA einfach nicht notwendig ist. Außerdem geht es bei Transkontinentalstrecken nicht um EINE Verbindung, sondern um drei Strecken - die auch noch mehreren Eisenbahngesellschaften gehören. Eine Elektrifizierung von staatlicher Seite gewollt, müsste auf allen drei Strecken gleichzeitig erfolgen um Wettbewerbsnachteile der anderen Betreiber zu vermeiden...
Aufgrund von Rostschäden besteht Signaturersatzverkehr!

Wir bitten um Entschuldigung für die Unannehmlichkeiten.
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Beitrag von TravellerMunich »

Nun, die amerikanischen Langstreckenverkehre müssten eigentlich ein preiswert zu betreibendes Abfallprodukt des erheblichen Güterverkehrs in den USA sein. Rund 40% des Güterverkehrs der USA wird mit der Bahn abgewickelt. Nur 28% mit dem Lkw. Deutschland schafft nur 22% per Bahn. Die Infrastruktur ist schon für den Güterverkehr vorhanden, der Zug könnte eigentlich mit abgewickelt werden, zumal selbst in Großstädten außerhalb der Ostküste nur selten mehr als eine Hütte als Bahnhof dient.

Im Vergleich mit dem viel größeren Russland (das zudem nur 8 Einwohner pro qkm hat - die USA haben viermal so viele, 31) sollte es doch auch möglich sein, einen vernünftigen und vor allem bezahlbaren Eisenbahnverkehr anzubieten für all die Menschen mit Flugangst, denen die Greyhounds auf langen Distanzen zu unbequem sind.

Aber wie ich die USA kennen gelernt habe, scheitert dies an extrem hohen Lohnkosten bei der Bahn kombiniert wahrscheinlich mit irgendwelchen unverständlichen Personalvorgaben (wahrscheinlich vier Schaffner pro Waggon oder ähnliches). Von daher sind die USA in einigen Bereichen wirklich sozialistisch.
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Beitrag von JeDi »

TravellerMunich @ 17 May 2015, 11:08 hat geschrieben: (wahrscheinlich vier Schaffner pro Waggon oder ähnliches)
Klingt jetzt eher russisch :D
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Beitrag von spock5407 »

Vier Schaffner pro Wagen? => ordentlich Rationalisierungspotential :lol:
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