Bahnstreiks 2014/2015

Alles über Eisenbahn, was woanders nicht passt.
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Boris Merath
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Beitrag von Boris Merath »

Jean @ 5 Nov 2014, 20:08 hat geschrieben: Anders formuliert: die Lokführer streiken gar nicht für sich selber...
Es wird doch immer beklagt, dass die Spartengewerkschaften ausnutzen, dass sie eine Berufsgruppe vertreten die besondere Macht in einem Unternehmen hat, und damit die anderen Mitarbeiter, die weniger Macht bei Streiks haben, ins Hintertreffen geraten.

Jetzt ist die Berufsgruppe mit der meisten Macht beim Zugpersonal solidarisch mit den Zugbegleitern, und dann ist das auch wieder nicht recht.

Ich fände es übrigens toll, wenn der Marburger Bund seine Macht nutzen würde, um auch für Krankenpfleger, Verwaltungspersonal und Reinigungskräfte bessere Bedingungen auszuhandeln. Macht er aber nicht, weil wenn die Krankenpfleger nicht so schlecht bezahlt würden, könnte man ja die hohen Gehälter der Ärzte nicht mehr finanzieren.

Ich sehe echt nicht das Problem mit den verschiedenen Tarifverträgen - die GDL würde wohl einen Tarifvertrag bekommen, der Arbeitszeitsenkungen, aber dafür keine so hohe Lohnerhöhung enthält, die EVG dagegen will offenbar die Arbeitszeit nicht senken, dafür aber eine größere Lohnerhöhung. Warum soll nicht einfach jeder Mitarbeiter selber entscheiden, welche Variante ihm lieber ist, wenn die Gewerkschaften sich nicht einigen können? In Zeiten der EDV sollte das nun wirklich nicht das große Problem sein.

Ach ja, siehe oberer Link der EVG:
https://www.evg-online.org/Fachgruppen/Aktu..._17_Lokfuehrer/:
Wir sind der Auffassung: Auch Lokführer sind ein Teil der großen Eisenbahnerfamilie! Immerhin ist jeder 4. Lokführer bei der DB AG in der EVG organisiert - und es werden immer mehr.

In der derzeitigen Einkommensrunde fordert die EVG:

Integration der Lokführer in den Funktionsgruppentarifvertrag der EVG
Für alle Beschäftigten 6% mehr Geld, mindestens aber 150 Euro
Die EVG-Lokführer stehen voll hinter diesen Forderungen. Wir wollen die Weiterentwicklung der Tarifverträge mitgestalten und wir wollen auch die Anwendung des Demografie-TV für Lokführer.

Wir wollen durch die EVG vertreten werden, weil sie die besseren Tarifverträge abschließt und die besseren Leistungen für die Mitglieder anbietet.
Ich wage mal sehr zu bezweifeln, dass die EVG den Tarifvertrag, den aktuell die GDL verweigert, unterzeichnen würde - weil damit würde die EVG im Lokführerbereich jegliche Verhandlungsrechte aufgeben. Und das kann sich auch die EVG in meinen Augen nicht erlauben.
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.

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andreas
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Beitrag von andreas »

Und hast du eine Lösung? Wenn man zwei Gewerkschaften hat, die in direkter Konkurrenz stehen wird man nie was sinnvolles rumgekommen. Weil jede Gewerkschaft will das bessere Ergebnis erreichen....
JeDi
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Beitrag von JeDi »

andreas @ 5 Nov 2014, 20:39 hat geschrieben: Und hast du eine Lösung? Wenn man zwei Gewerkschaften hat, die in direkter Konkurrenz stehen wird man nie was sinnvolles rumgekommen. Weil jede Gewerkschaft will das bessere Ergebnis erreichen....
Wenn man zwei Gesellschaften hat, die in direkter Konkurrenz stehen wird man nie was sinnvolles rumgekommen. Weil jede Gesellschaft will das bessere Ergebnis erreichen....
Oliver-BergamLaim
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Beitrag von Oliver-BergamLaim »

Auch auf die Gefahr hin, mich zu wiederholen: verkehren die ALEX Nord-Züge trotz Streik regulär?
JeDi
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Beitrag von JeDi »

Oliver-BergamLaim @ 5 Nov 2014, 20:44 hat geschrieben: Auch auf die Gefahr hin, mich zu wiederholen: verkehren die ALEX Nord-Züge trotz Streik regulär?
Wäre es nicht leichter gewesen, statt hier einen Beitrag zu schreiben, auf http://www.alex.info zu gehen, und dort fett zu lesen:

"alex, oberpfalzbahn, trilex, vogtlandbahn und waldbahn sind nicht von den angekündigten GDL-Streiks betroffen"
?

Sei mir nicht böse (und mit dir triffts jetzt tendenziell den falschen), aber solche "Allerweltsfragen", die man mit minimalster Recherche beantworten könnte, nehmen gefühlt deutlich zu in letzter Zeit...
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Boris Merath
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Beitrag von Boris Merath »

andreas @ 5 Nov 2014, 20:39 hat geschrieben: Und hast du eine Lösung? Wenn man zwei Gewerkschaften hat, die in direkter Konkurrenz stehen wird man nie was sinnvolles rumgekommen. Weil jede Gewerkschaft will das bessere Ergebnis erreichen....
Zwei Tarifverträge, jeder Arbeitnehmer bekommt nen Brief zum ankreuzen, welchen er für sich selbst will. Und wenn der Arbeitgeber in bestimmten Bereichen einheitliche Regelungen will, dann muss er halt in den sauren Apfel beißen und eine Variante annehmen, die die Forderungen beider Gewerkschaften abdeckt.

Solang man aber einer der beiden Gewerkschaften sagt "Mit euch verhandele ich nicht" (mit der anderen aber zeitgleich verhandelt) muss man sich nicht wundern, wenn das dieser Gewerkschaft nicht passt.
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Beitrag von JeDi »

Boris Merath @ 5 Nov 2014, 20:18 hat geschrieben: Ich wage mal sehr zu bezweifeln, dass die EVG den Tarifvertrag, den aktuell die GDL verweigert, unterzeichnen würde - weil damit würde die EVG im Lokführerbereich jegliche Verhandlungsrechte aufgeben. Und das kann sich auch die EVG in meinen Augen nicht erlauben.
Zumal auch die EVG den "Kooperationsvertrag" aktiv gekündigt hat. Meines Wissens nach sogar vor der GDL.
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Boris Merath
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Beitrag von Boris Merath »

JeDi @ 5 Nov 2014, 20:58 hat geschrieben: Zumal auch die EVG den "Kooperationsvertrag" aktiv gekündigt hat. Meines Wissens nach sogar vor der GDL.
Und angeblich sehr konstruktive Verhandlungen mit der DB darüber führt, dass sie künftig wieder selbst für die Lokführer die bei der EVG Mitglied sind, zuständig ist. Wobei mir noch nicht ganz klar ist, ob es dabei nur darum geht den von der GDL verhandelten Vertrag in das eigene Tarifvertragsgefüge als eigenen Vertrag (aber inhaltlich gleich) aufzunehmen, oder um eigene Verhandlungen. Ich nehme an letzteres, weil die EVG ja keine Arbeitszeitsenkung will, was der DB ja sehr gelegen kommt.
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Beitrag von Fichtenmoped »

Laut Radio-Nachrichten fahren im Regionalverkehr in den neuen Bundesländern nur 20% aller Züge, in den alten Bundesländern aber 40-60%. Grund: in den neuen Bundesländern gibt es kaum verbeamtete Lokführer.
Aufgrund von Rostschäden besteht Signaturersatzverkehr!

Wir bitten um Entschuldigung für die Unannehmlichkeiten.
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Beitrag von Sendlinger »

Stolzes Mitglied der Autonomen Volksfront für die Wiedererrichtung der klassischen 22er Tram in München
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Beitrag von mmouse »

218 466-1 @ 5 Nov 2014, 16:31 hat geschrieben: Video Pressekonferenz GDL-Streik: Claus Weselsky zu Verhandlungen mit der Deutschen Bahn am 05.11.2014
http://www.youtube.com/watch?v=XrcWbRBleuo
Nach dem Angucken der PK muss ich sagen: Hut ab vor dem Weselsky.

Dürfte der GDL allerdings wenig nützen, es fehlt einfach an der politischen Rückendeckung, selbst aus der SPD oder den Linken.
Ein Vier-Milliarden-Tunnel ist kein Ersatz für ein sinnvolles Nahverkehrskonzept.
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Beitrag von JeDi »

mmouse @ 6 Nov 2014, 00:25 hat geschrieben: Nach dem Angucken der PK muss ich sagen: Hut ab vor dem Weselsky.
Irgendwie schon, ja. Hier noch ein Artikel aus der taz, der in eine ähnliche Richtung geht.
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Boris Merath
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Beitrag von Boris Merath »

Guter Artikel der Zeit:
http://www.zeit.de/wirtschaft/2014-11/lokf...k-gdl-kommentar

Zitat:
An Arbeitskämpfen sind immer mehrere Konfliktparteien beteiligt. Deshalb liegt es auch diesmal nicht nur in den Händen der GDL, den Tarif-, Macht- und Organisationskonflikt zu beenden, sondern auch der Bahn und der EVG. Der Bahnvorstand könnte den Lokführern ein Angebot machen, das sie kaum ausschlagen können und das ihrer Gewerkschaft ermöglicht, auch die bei ihr organisierten Bordbegleiter, Speisewagenkellner und Disponenten wirksam zu vertreten. Und die EVG könnte dem konkurrierenden Verband eine Zusammenarbeit auf Augenhöhe vorschlagen, statt seine Unterwerfung zu verlangen. 
Auch der Rest ist in meinen Augen lesenswert.

Interessant finde ich, dass auf einmal vermehrt, auch in der Presse, Stimmen kommen, die pro GDL sind. Scheinbar sinkt die Glaubwürdigkeit der DB in der Hinsicht aktuell? Das hätte ich ausgerechnet jetzt eigentlich eher nicht erwartet.
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Beitrag von mmouse »

Boris Merath @ 6 Nov 2014, 00:56 hat geschrieben:Interessant finde ich, dass auf einmal vermehrt, auch in der Presse, Stimmen kommen, die pro GDL sind. Scheinbar sinkt die Glaubwürdigkeit der DB in der Hinsicht aktuell? Das hätte ich ausgerechnet jetzt eigentlich eher nicht erwartet.
Den gleichen Gedanken hatte ich heute abend auch schon.

Mein Erklärungsversuch dafür ist schlicht die Arbeitsweise des Journalismus heutzutage: Das muss zuallererst mal schnell gehen, also ist der Redakteur auf das angewiesen, was er an Material von den Konfliktparteien geboten bekommt. Da hat auf der einen Seite die DB AG eine gut besetzte, und im Vorfeld garantiert gut gebriefte Pressestelle, die mit Sicherheit die Durchwahl jedes maßgeblichen Chefredakteurs und Ressortleiters kennt. Auf der anderen Seite die GDL, die vor allem anfangs als starrsinnige Weselsky-one-man-show wahrgenommen wurde, und deren Webseite auch absolut nichts hergibt, wenn der Info-suchende Redakteur sich die Mühe macht dort nachzusehen. Also: klare Deutungshoheit bei der DB.

Was jetzt die letzten 1-2 Tage passiert: Das Thema ist nicht mehr neu, gleichzeitig aber so wichtig, dass der Chefredakteur gerne längere Hintergrundartikel sehen will. Also sitzen da plötzlich 2-3 Mann dran und haben Zeit zu recherchieren.
Da fällt dann das erste Mal auf, dass der Weselsky kein durchgeknallter Spinner ist, sondern sich auf einstimmige Voten seiner verschiedenen Gremien stützen kann. Da wird dann das erste Mal dieser Vertragsentwurf der DB tatsächlich gelesen - und darüber nachgedacht, ob das eigentlich mit dem Grundgesetz und den langjährigen Tarifvertrags-Gepflogenheiten in Deutschland vereinbar ist, was die DB da so schön verklausuliert. Und da gibt es noch etliche weitere Punkte, die die DB erstmal als "Fakt" verkauft hat, die man bei näherem Hinsehen aber durchaus hinterfragen kann, z.B. das Märchen von der "kleinen Splittergewerkschaft"...

Na warten wir mal ab, wie sich die öffentliche Meinung bis Montag entwickelt. Ich wage da keine Prognose.
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Boris Merath
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Beitrag von Boris Merath »

Es könnte sich auch als Schuß nach hinten erweißen, dass Details zu dem Tarifeinheitsgesetz bekannt wurden. Zum einen melden sich jetzt andere Gewerkschaften zu Wort, die sonst zum Thema GDL geschwiegen hätten, zum anderen bekommt auch das Tarifeinheitsgesetz so natürlich deutlich mehr Presse als es zu anderer Zeit der Fall gewesen wäre.
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Beitrag von 146225 »

Neues aus dem Reich der Streik-induzierten Ersatzangebote: Zwischen Heilbronn und Würzburg werden 4 Buspaare vom RBS angeboten.
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Beitrag von Rev »

Infos bei der s-bahn natürlich wieder unter aller sau wenn man mal vom sev der a linie in Dachau absieht

Zumindest ein gepfligtes ris erwarte ich an so tagen schon 4 Phantom s-bahn heute gehabt
Daniel Schuhmann
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Beitrag von Daniel Schuhmann »

Am besten an den PDF-Ersatzfahrplänen orientieren, die sind zuverlässiger.
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Beitrag von Andre_HD »

Es könnte durchaus passieren, dass der Streik nicht am Montag endet.
Japan: Die Mutter des Schienenschnellverkehrs!
Shinkansen: Die wohl pünklichsten und zuverlässigsten Hochgeschwindigkeitszüge der Welt!
So und nicht anders sollte Hochgeschwindigkeitsverkehr in einem modernen Indrustriestaat aussehen!
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Beitrag von JeDi »

Andre_HD @ 6 Nov 2014, 10:33 hat geschrieben: Es könnte durchaus passieren, dass der Streik nicht am Montag endet.
Vielleicht auch schon früher, die Bahn probiert es wieder einmal vor Gericht. Könnte die Stimmung in den Medien wieder tendenziell pro GDL kippen... Gewerkschaften versuchen auszuschalten kam in Deutschland noch nie wirklich gut an.
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Jean
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Beitrag von Jean »

Hier geht es aber nicht darum die Gewerkschaft auszuschalten...
Für den ÖPNV Ausbau Gegen Experimente und Träuereien. Eine Trambahn braucht einen eigenen Fahrweg, unabhängig vom MIV!
Fahrradwege auf Kosten des ÖPNV braucht keiner!
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Beitrag von Rev »

Daniel Schuhmann @ 6 Nov 2014, 10:31 hat geschrieben: Am besten an den PDF-Ersatzfahrplänen orientieren, die sind zuverlässiger.
Na ja mir ging es da eher um die zusätzlichen Züge da sollte man sich ja online informieren
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Beitrag von ET 423 »

Jean @ 6 Nov 2014, 12:15 hat geschrieben: Hier geht es aber nicht darum die Gewerkschaft auszuschalten...
Kommt aber aufs Gleiche raus, wenn man es jetzt wieder mit Gerichten versuchen will.
Ich schaue weg, weil mir hier Einiges nicht paßt.
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Andre_HD
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Beitrag von Andre_HD »

JeDi @ 6 Nov 2014, 13:01 hat geschrieben: Vielleicht auch schon früher, die Bahn probiert es wieder einmal vor Gericht.
Das ist 2007 / 2008 schon schief gegangen, bzw. gab es nur einen vorübergehenden Teilerfolg. Da durfte nur der Nahverkehr bestreikt werden, nicht aber der Fernverkehr. Was für ein Schwachsinn, denn umgekehrt hätte es sogar noch Sinn gemacht.

Wir brauchen die Französische Lösung. Da gibt es eine gesetzliche Garantie, dass ein bestimmter Prozentsatz der Züge verkehren muss, der Rest kann ersatzlos ausfallen. Damit wäre vielen Menschen geholfen, ohne das wirklich viel Druck von der Bahn genommen würde. Vielleicht nimmt man den jetzigen Streik zum Anlass, über eine solche Regelung nachzudenken. Das wäre sinnvoller als alle anderen streikrechtbeschneidene Gesetzesentwürfe.
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Beitrag von JeDi »

Jean @ 6 Nov 2014, 13:15 hat geschrieben: Hier geht es aber nicht darum die Gewerkschaft auszuschalten...
Sondern worum? Du hast den Tarifvertragsentwurf gelesen? Wenn 4 Tage Streik in recht verfahrenen Verhandlungssituationen jetzt schon unverhältnismäßig sein sollen, wann darf man dann überhaupt noch streiken?
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Beitrag von Flo_K »

JeDi @ 6 Nov 2014, 13:41 hat geschrieben: Sondern worum? Du hast den Tarifvertragsentwurf gelesen? Wenn 4 Tage Streik in recht verfahrenen Verhandlungssituationen jetzt schon unverhältnismäßig sein sollen, wann darf man dann überhaupt noch streiken?
Das Problem ist in meinen Augen weniger der mehrtätige Streik, sondern das Ausschlagen der Schlichtung. Eine Schlichtung ist doch gerade für solche Situationen, wo beide Seiten stur auf ihrer Position verharren, da.

Was den Gang vor das Gericht angeht, so wollte das die DB bisher ja nicht. Nachdem Herr Dobrindt aber öffentlich sagte, die DB solle doch klagen, könnte ja auch gut sein, dass die DB das "nur" auf den Druck ihres Eigentümers hin macht. Denn ich denke nicht, dass sie sich damit einen Gefallen tut.
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Beitrag von Entenfang »

Flo_K @ 6 Nov 2014, 12:43 hat geschrieben: Das Problem ist in meinen Augen weniger der mehrtätige Streik, sondern das Ausschlagen der Schlichtung. Eine Schlichtung ist doch gerade für solche Situationen, wo beide Seiten stur auf ihrer Position verharren, da.
Also ich muss dem Herrn Weselsky da schon recht geben. Über Grundrechte kann man nicht verhandeln und damit gibt es auch keine Basiss für eine Schlichtung.
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Beitrag von JeDi »

Flo_K @ 6 Nov 2014, 13:43 hat geschrieben: Das Problem ist in meinen Augen weniger der mehrtätige Streik, sondern das Ausschlagen der Schlichtung. Eine Schlichtung ist doch gerade für solche Situationen, wo beide Seiten stur auf ihrer Position verharren, da.
M.W. wurde die Schlichtung aber nur unter Vorbedingungen angeboten - damit dürfte das Thema erledigt sein...
Nachdem Herr Dobrindt aber öffentlich sagte, die DB solle doch klagen, könnte ja auch gut sein, dass die DB das "nur" auf den Druck ihres Eigentümers hin macht.
Gut, über das teilweise seltsame Rechtsverständnis des Herrn Dobrindt kann man ja schon genug nachlesen.
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Beitrag von Flo_K »

Entenfang @ 6 Nov 2014, 13:46 hat geschrieben: Also ich muss dem Herrn Weselsky da schon recht geben. Über Grundrechte kann man nicht verhandeln und damit gibt es auch keine Basiss für eine Schlichtung.
Eine Schlichtung ist keine Verhandlung, Herr Weselsky tut aber so, als wäre sie das. Für mein Verständnis ist eine Schlichtung mit einem externen, von beiden Seiten akzeptierten, Schlichter gerade dafür da die Unmöglichkeit des Verhandelns zu brechen. Da geht es ja nicht um normale Tarifverhandlungen und folglich auch nicht um eine Verhandlung unter der Vorgabe, dass die GDL die Bedingungen der DB akzeptiert, sondern eben auch um die grundsätzlichen Fragen, bspw. wer wen vertritt und wie überhaupt verhandelt wird. Eine solche Schlichtung zu verweigern halte ich für nicht angebracht, da sie eine Basis bilden könnte für normale Tarifverhandlungen.
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Flo_K @ 6 Nov 2014, 12:43 hat geschrieben:Das Problem ist in meinen Augen weniger der mehrtätige Streik, sondern das Ausschlagen der Schlichtung. Eine Schlichtung ist doch gerade für solche Situationen, wo beide Seiten stur auf ihrer Position verharren, da.
Weselsky hat auf der gestrigen Pressekonferenz sinngemäß gesagt: Eine Schlichtung ist nur sinnvoll, wenn es eine Grundlage zum Schlichten gibt, sprich Angebote von Arbeitnehmer- und Arbeitgeberseite, die zwar weit auseinanderliegen aber für die eben im Rahmen der Schlichtung ein Kompromiss gefunden werden soll.

Das ist diesmal nicht der Fall. Die DB stellt eine Vorbedingung (die GDL darf für alle außer Lokführer nicht oder nur ohne bindendes Ergebnis verhandeln), die auch meiner Meinung nach grundgesetzwidrig ist, und sie ist nicht bereit davon abzuweichen.
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