Es wird doch immer beklagt, dass die Spartengewerkschaften ausnutzen, dass sie eine Berufsgruppe vertreten die besondere Macht in einem Unternehmen hat, und damit die anderen Mitarbeiter, die weniger Macht bei Streiks haben, ins Hintertreffen geraten.Jean @ 5 Nov 2014, 20:08 hat geschrieben: Anders formuliert: die Lokführer streiken gar nicht für sich selber...
Jetzt ist die Berufsgruppe mit der meisten Macht beim Zugpersonal solidarisch mit den Zugbegleitern, und dann ist das auch wieder nicht recht.
Ich fände es übrigens toll, wenn der Marburger Bund seine Macht nutzen würde, um auch für Krankenpfleger, Verwaltungspersonal und Reinigungskräfte bessere Bedingungen auszuhandeln. Macht er aber nicht, weil wenn die Krankenpfleger nicht so schlecht bezahlt würden, könnte man ja die hohen Gehälter der Ärzte nicht mehr finanzieren.
Ich sehe echt nicht das Problem mit den verschiedenen Tarifverträgen - die GDL würde wohl einen Tarifvertrag bekommen, der Arbeitszeitsenkungen, aber dafür keine so hohe Lohnerhöhung enthält, die EVG dagegen will offenbar die Arbeitszeit nicht senken, dafür aber eine größere Lohnerhöhung. Warum soll nicht einfach jeder Mitarbeiter selber entscheiden, welche Variante ihm lieber ist, wenn die Gewerkschaften sich nicht einigen können? In Zeiten der EDV sollte das nun wirklich nicht das große Problem sein.
Ach ja, siehe oberer Link der EVG:
https://www.evg-online.org/Fachgruppen/Aktu..._17_Lokfuehrer/:
Ich wage mal sehr zu bezweifeln, dass die EVG den Tarifvertrag, den aktuell die GDL verweigert, unterzeichnen würde - weil damit würde die EVG im Lokführerbereich jegliche Verhandlungsrechte aufgeben. Und das kann sich auch die EVG in meinen Augen nicht erlauben.Wir sind der Auffassung: Auch Lokführer sind ein Teil der großen Eisenbahnerfamilie! Immerhin ist jeder 4. Lokführer bei der DB AG in der EVG organisiert - und es werden immer mehr.
In der derzeitigen Einkommensrunde fordert die EVG:
Integration der Lokführer in den Funktionsgruppentarifvertrag der EVG
Für alle Beschäftigten 6% mehr Geld, mindestens aber 150 Euro
Die EVG-Lokführer stehen voll hinter diesen Forderungen. Wir wollen die Weiterentwicklung der Tarifverträge mitgestalten und wir wollen auch die Anwendung des Demografie-TV für Lokführer.
Wir wollen durch die EVG vertreten werden, weil sie die besseren Tarifverträge abschließt und die besseren Leistungen für die Mitglieder anbietet.