Fichtenmoped @ 17 Nov 2014, 15:51 hat geschrieben: Von mir aus kann Putin die Ukraine "heim ins Reich holen". Besser er hat den maroden Laden an der Backe wie wir in der EU. Er kann ja ruhig die Sowjetunion neu erschaffen. (Außer den baltischen Staaten.) Aber dann ist Schluss, mehr gibts nicht.
Ach so, dann ist Schluss. Ja, genau, das hat man in den 30ern auch mal gedacht. Soll Hitler halt die Österreicher und die Sudetendeutschen Heim ins Reich holen, und dann ist Schluss. Letztlich eine Politik des "irgendwann wird er schon genug haben". Dumm nur, dass größenwahnsinnige Quasidiktatoren eher weniger Genug haben werden. In der (West-)Ukraine sieht man übrigens quasi an jeder Ecke Ukrainische Fahnen, PTN-PNCH-Transparente, und so weiter. Nicht nur in den großen Städten, sondern auch auf dem Land. Gegen Russland an sich hat man übrigens nichts, wurde zumindest auch von mehreren Russen bestätigt, dass ihnen keinerlei Hass o.Ä. entgegen schlagen würde.
Klar ist aber auch, die Ukraine ist ein verdammt großes Land mit zahllosen poltischen Strömungen, mit wirtschaftlich starken und schwachen Regionen - und natürlich auch eine Art Brücke zwischen der EU und Russland - viel viel mehr noch als Belarus. Insofern kann ich sowohl pro-russische, als auch pro-europäische Stimmen durchaus nachvollziehen. Man sollte auch vor lauter Slava Ukrayini nicht vergessen, dass es vielfältige (Wirtschafts-)beziehungen in beide Richtungen gibt, die auch von (fast) keinem in Frage gestellt werden. Es geht einzig und allein um Putins Imperialismus - und nicht um die Frage Russland oder EU (wobei für die Ukraine eine Partnerschaft mit beiden wohl das mit Abstand sinnvollste wäre). Ich glaube nicht, dass es das Ziel von einer auch nur ansatzweise relevanten Menge an Ukrainern, die Beziehungen zu Russland abzubrechen oder zumindest stark zurückzufahren. Ich würde mir auch von der EU eine deutlich größere Partnerschaft mit Russland wünschen - aber nicht mit diesem Russland. Außer, man würde es eben irgendwie schaffen, den durchgedrehten Präsidenten auf die Weise loszuwerden.
Hier kam der Einwand, dass der Kaukasuskrieg 2008 vermieden worden wäre, wenn Georgien in der NATO gewesen wäre. Ja, der wäre vermieden worden - dafür hätten wir schon an dieser Stelle den 3.Weltkrieg gehabt. Und Georgien hat sich auf den "großen Bruder" NATO verlasen, dass sie ihre Ziele durchsetzen können - und hat aktiv in der Region gezündelt und den Krieg am Ende angefangen.
Es wurde aber von Georgien anders dargestellt - selbst die EU hat im Nachhinein bestätigt, das Georgien aktiv angegriffen hat. (Hier wäre dann nach Hoffnung der Georgier bei einer NATO-Mitgliedschaft der V-Fall ausgerufen worden.) Und später wurde der ausgerufene Waffenstillstand von beiden Seiten nicht gehalten. (Hier wäre dann der zweite Zeitpunkt für den V-Fall gewesen...)
Nein, das habe ich so nie gesagt! Ich habe nur das Thema "In Osteuropa hat man Angst vor Russland" aufgegriffen und gesagt, dass die Sache in Georgien wohlmöglich deutlich anders verlaufen wäre, wenn Georgien in der Nato gewesen wäre. Will - ums nochmal zu präzisieren - sagen: Sowohl von der einen Seite (Russland traut sich nicht die Nato anzugreifen), als auch von der anderen Seite (Nato hält Georgien von Provokationen ab) hätte das in dem Fall ganz anders aussehen können. Das geht natürlich sehr klar in die Richtung von kaltem Krieg und Wettrüsten, aber da kommen wir ja jetzt auch wieder hin.
Nix für ungut - unser Militär ist einfach nicht stark genug, das Treiben Putins zu unterbinden oder gar zu stoppen.
Genau so wenig ist aber Putins Militär in der Lage, sich uns einzuverleiben.
Außerdem ist ihre Politik eher von der Doktrin "Hauptsache, es schadet Russland!" geprägt
In Georgien sicherlich teilweise ja, in der Ukraine habe ich den Eindruck nicht wirklich.
Edit: Das EF kann keine kyrillischen Schriftzeichen...