Gigaliner

Strecken und Fahrzeuge des Güterverkehrs
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ubahnfahrn
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Beitrag von ubahnfahrn »

TramPolin @ 7 Sep 2007, 10:31 hat geschrieben: Das zwingt zum Langsamfahren, aber nicht alle fahren dann langsam, sodass es zu gefährlichen Situationen kommen kann.
Da liegt die Ursache aber nicht am Kreisverkehr selbst, sondern an denen, die ihn nicht richtig benutzen.

Und mir sind Kreisverkehre sehr sympatisch, da wo sie sinnvoll sind, nämlich wenn es viele Linksabbieger gibt und mindestens drei nahezu gleichstarke Verkehrsströme zusammenkommen, oder als Bremse am Ortseingang.
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TramPolin
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Beitrag von TramPolin »

Bat @ 7 Sep 2007, 10:40 hat geschrieben:Das ist so gewollt, denn wenn du freie Sicht geradeaus hättest, würdest du nicht auf den Verkehr im Kreis von links achten. (Wieder mal eine Geschichte der Wahrnehmung)
Schon klar. Das Problem ist halt, man sieht nicht, ob jemand von vorne in den Kreisverkehr einfährt. Zwar habe ich Vorfahrt, wenn ich erst einmal im Kreisverkehr drin bin, dennoch möchte ich das gerne wissen, zumindest, wenn ich eine Dreiviertelumdrehung im Kreisverkehr vor habe. Denn manche Autolenker ein "Problem" mit der Vorfahrt haben.

Vermutlich hast Du aber Recht, dass bei einer Hügelimplementierung die Vorteile überwiegen.
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TramPolin
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Beitrag von TramPolin »

ubahnfahrn @ 7 Sep 2007, 10:41 hat geschrieben: Da liegt die Ursache aber nicht am Kreisverkehr selbst, sondern an denen, die ihn nicht richtig benutzen.
Na ja, es ist halt Realität, dass man "Produkte" an die Blödheit der Benutzer anpassen muss (edit: ich ergänze, natürlich auch an die Dreistigkeit derjenigen, die meinen, für sie gelten andere Regeln). Das steigert zwar die Rate der korrekten Benutzung, hilft aber auch nicht immer: Ich habe hier zwei Fälle, wo Leute ihr Fernsehgerät bzw. ihren DVD-Videorekorder trotz stundenlangen Versuchen nicht zum Laufen gebracht haben. Dabei hätten sie nur den automatischen Sendersuchlauf starten müssen.

Einer las sogar das komplette Handbuch durch. Groteskerweise steht auf einer der ersten Seiten, dass das Gerät über einen automatischen Sendersuchlauf verfügt, der die TV-Sender selbsttätig einstellt. Diese Seite wurde zwar studiert, aber der Sinn nicht verstanden. So wurde aus dem DVD-Videorekorder ein reines Abspielgerät für DVDs. :(

Oh Mann, mittlerweile ist das hier schon ganz dick OT! :o
andreas
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Beitrag von andreas »

ubahnfahrn @ 7 Sep 2007, 10:41 hat geschrieben: Da liegt die Ursache aber nicht am Kreisverkehr selbst, sondern an denen, die ihn nicht richtig benutzen.

Und mir sind Kreisverkehre sehr sympatisch, da wo sie sinnvoll sind, nämlich wenn es viele Linksabbieger gibt und mindestens drei nahezu gleichstarke Verkehrsströme zusammenkommen, oder als Bremse am Ortseingang.
ich find die blödsinnig - eine ampel kann man ausschalten und mit einer ampel kann man auf eine verschiebung der verkehrsströme reagieren - und wenn man dann wie z.b. auf der B15 in Dorfen einen Kreisverkehr in die Landschaft setzt, nur um eine Wohngebietsstraße anzuschließen und dafür in Kauf nimmt, daß da täglich 1000 LKWs abbremsen und wieder beschleunigen müssen, dann frag ich mich schon sehr nach dem Sinn - oder der grandiose Kreisverkehr vor Hohenlinden - der geht nur, weil man einen Kilometer vorher eine Ampel hat - sonst würden die, die aus dem Dorf rauswollen nicht mehr rauskommen, weil die Verkehrsströme für nen Kreisverkehr zu hoch sind und zu günstig laufen.
oder der kreisverkehr am Ortsausgang Kammerberg Richtung Petershausen - da ist nichts, eine zufahrt zum Sportplatz mit 3 Parkplätzen und das wars - aber ein Kreisverkehr, der den ganzen Verkehr behindert mußte her....
KBS 855

Beitrag von KBS 855 »

Sorry, ich muss jetzt mal eine Lanze für den Kreisverkehr brechen. Wohl kaum ein anderes Land in Westeuropa hat so wenige Kreisverkehre, dabei sind die doch wunderbar und man könnte ihre Mitte auch ansprechend und schön gestalten, was die wenigsten machen.
Und was mit der B15 in Dorfen ist? Da gehören auch keine 1000 Lkw hin und wenn sie abbremsen und wieder beschleunigen müssen, ist das deren Problem. Die A94 könnte schon längst an der alten Bundesstraßentrasse verlaufen, wäre der Freistaat Bayern nicht so stur und müsste unbedingt durch ein Landschaftsschutzgebiet (!), das Isental, bauen wollen! Dann gäbe es das Problem in Dorfen gar nicht...
andreas
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Beitrag von andreas »

KBS 855 @ 9 Sep 2007, 13:36 hat geschrieben: Sorry, ich muss jetzt mal eine Lanze für den Kreisverkehr brechen. Wohl kaum ein anderes Land in Westeuropa hat so wenige Kreisverkehre, dabei sind die doch wunderbar und man könnte ihre Mitte auch ansprechend und schön gestalten, was die wenigsten machen.
Und was mit der B15 in Dorfen ist? Da gehören auch keine 1000 Lkw hin und wenn sie abbremsen und wieder beschleunigen müssen, ist das deren Problem. Die A94 könnte schon längst an der alten Bundesstraßentrasse verlaufen, wäre der Freistaat Bayern nicht so stur und müsste unbedingt durch ein Landschaftsschutzgebiet (!), das Isental, bauen wollen! Dann gäbe es das Problem in Dorfen gar nicht...
doch gäbs, da die b15 in Nord - Süd rRchtung geht und grad dank Autobahnmaut jetzt für viele als Alternative zur Autobahn herhalten muß - die B15n ist zwar in bau, dürfte aber noch einige
Jahr(zehnt)e auf sich warten lassen.
und einen Kreisverkehr in eine Straße einzubauen, in dem die Relationen so ungleich sind (also geschätzte 95% fahren gradaus durch den Kreisel) find ich ziemlich blödinnig.
E18-Fan
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Beitrag von E18-Fan »

TramPolin @ 7 Sep 2007, 10:31 hat geschrieben: Ob der Kreisverkehr dagegen die perfekte Form zur Steuerung von Verkehrsflüssen ist, steht auf einem anderen Blatt. :lol: Ich mag ihn jedenfalls nicht. Viele sind auch gefährlich, weil sie durch eine Hügelimplementierung im Zentrum einem die Sicht nehmen. Das zwingt zum Langsamfahren, aber nicht alle fahren dann langsam, sodass es zu gefährlichen Situationen kommen kann.
Das ist ja gerade der Sinn :D Es soll ja gerade der unsinnigen Raserei einhalt geboten werden.
Bei uns in der Nähe gibt es eine Straßenkreuzung auf freier Fläche, bei der jedes Jahr durch Unfälle mindestens ein Toter zu beklagen war :angry: ! Seitdem da ein Kreisverkehr eingerichtet worden ist (ist inzwischen 10 Jahre oder mehr her) hat es in der gesamten Zeit keinen einzigen tödlichen Verkehrsunfall mehr gegeben.
Man kann mit Kreisverkehren zwar auch übertreiben aber prinzipiell find ich die sehr gut!

Grüße Martin
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Südostbayer
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Beitrag von Südostbayer »

andreas @ 9 Sep 2007, 12:06 hat geschrieben: und wenn man dann wie z.b. auf der B15 in Dorfen einen Kreisverkehr in die Landschaft setzt, nur um eine Wohngebietsstraße anzuschließen und dafür in Kauf nimmt, daß da täglich 1000 LKWs abbremsen und wieder beschleunigen müssen, dann frag ich mich schon sehr nach dem Sinn - oder der grandiose Kreisverkehr vor Hohenlinden - der geht nur, weil man einen Kilometer vorher eine Ampel hat - sonst würden die, die aus dem Dorf rauswollen nicht mehr rauskommen, weil die Verkehrsströme für nen Kreisverkehr zu hoch sind und zu günstig laufen.
Wenn der Verkehr am Ortsende abgebremst wird, wie das deiner Beschreibung nach in Dorfen geschieht, hat der Kreisverkehr seinen Zweck schon erfüllt. Die Situation in Hohenlinden halte ich aber auch für Unsinn: Mit zwei Kreisverkehren, einer Ampel und engeren Kurven als im Ort ist die dortige Ortsumgehung schon was ganz eigenes...
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TramPolin
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Beitrag von TramPolin »

Tiefensee gegen Gigaliner

Bundesverkehrsminister Wolfgang Tiefensee (SPD) hat sich gegen eine Zulassung von Gigalinern augesprochen. Der Minister führt als Gründe unter anderem eine zu erwartende Verlagerung des Güterverkehrs von der Schiene auf die Straße sowie zu erwartende Schäden an Brücken und Straßen an.

http://www.spiegel.de/auto/aktuell/0,1518,...,505885,00.html
andreas
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Beitrag von andreas »

Südostbayer @ 12 Sep 2007, 14:24 hat geschrieben: Wenn der Verkehr am Ortsende abgebremst wird, wie das deiner Beschreibung nach in Dorfen geschieht, hat der Kreisverkehr seinen Zweck schon erfüllt. Die Situation in Hohenlinden halte ich aber auch für Unsinn: Mit zwei Kreisverkehren, einer Ampel und engeren Kurven als im Ort ist die dortige Ortsumgehung schon was ganz eigenes...
ich fahr da immer noch durchs dorf - die ortsumgehung ist ne frechheit.
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mellertime
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Beitrag von mellertime »

So, nun ist es raus. Gigaliner werden nicht genehmigt und bleiben verboten.
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TramPolin
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Beitrag von TramPolin »

mellertime @ 10 Oct 2007, 18:05 hat geschrieben: So, nun ist es raus. Gigaliner werden nicht genehmigt und bleiben verboten.
Hier gibt's Näheres:

http://www.spiegel.de/auto/aktuell/0,1518,...,510604,00.html

Das zeigt, dass es in diesem Land doch noch (ab und zu) vernünftige Entscheidungen gibt.
hauseltr
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Beitrag von hauseltr »

Das Thema hat sich erst mal erledigt.
Mal sehen, wann der nächste Versuch von Lkw-Herstellern, Wirtschaft und Speditiongewerbe kommt!

hauseltr
ice3
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Beitrag von ice3 »

Das ist ein grßer Sieg für die Vernunft. ;) Nur leider wird dabei vergessen, dass in den Niederlanden diese Monster auf den Straßen zugelaasen wurden, auch wenn dort das Gewicht auf 50t begrenßt ist. Das Thema ist deshalb meines Betrachtens noch nicht aus der Welt.!!!! <_<
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3247
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Beitrag von 3247 »

Ich halte diese ablehnende Haltung nicht für sinnvoll.

Wenn man verhindern will, dass der LKW-Verkehr stärker zunimmt, dann muss man bei den Alternativen ansetzen. Zum Beispiel indem man die Schieneninfrastruktur, die beim Güterverkehr schon an ihre Grenzen stößt, weiter ausbaut, indem man finanzielle Anreize schafft, usw.

Mit einem Verbot der Gigaliner wird sich daran aber erst einmal nichts ändern; man behindert bloß eine Effizienzsteigerung im LKW-Verkehr.

Gegen die Sicherheitsbedenken könnte man z.B. niedrigere Achslasten zulassen (angeblich geht es ja ums Volumen, nicht so sehr um das Gewicht) und bessere Sicherheitsausstattung zur Voraussetzung für die Zulassung machen.

Claus
ET 423
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Beitrag von ET 423 »

Könnte man natürlich, aber man sollte nicht vergessen, daß die Infrastruktur in Deutschland nunmal auf die bisherigen Lkws ausgelegt ist. Man schaue sich nur mal die Kreisverkehre an, die gerade in den letzten Jahren nahezu wie Pilze ausm Boden geschossen sind. Bei vielen haben selbst heutige zugelassene Lkw Probleme, diesen (ohne irgendwo anzuecken) zu umrunden. Ein Gigaliner würde da mit Pauken und Trompeten festhängen.
Oder die vielen engen Einmündungen von Straßen. Selbst jetzt müssen die Lkw tlw. schon in den Gegenverkehr reinschwenken, um nicht wahlweise Bäume zu touchieren oder die parkenden Autos zu erwischen. Wie soll das dann erst ein Gigaliner schaffen?...
Ich schaue weg, weil mir hier Einiges nicht paßt.
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TramPolin
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Beitrag von TramPolin »

ET 423 @ 12 Oct 2007, 18:12 hat geschrieben: Man schaue sich nur mal die Kreisverkehre an, die gerade in den letzten Jahren nahezu wie Pilze ausm Boden geschossen sind. Bei vielen haben selbst heutige zugelassene Lkw Probleme, diesen (ohne irgendwo anzuecken) zu umrunden. Ein Gigaliner würde da mit Pauken und Trompeten festhängen.
So ein Unsinn! Der nimmt alles mit, was ihm im Weg steht. Der schafft sich im Fall der Fälle auch eine neue Fahrspur, was den Vorteil hat, dass man sich einen aufwändigen Umbau des Kreisverkehrs erspart.
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Beitrag von ET 423 »

TramPolin @ 12 Oct 2007, 18:24 hat geschrieben: So ein Unsinn! Der nimmt alles mit, was ihm im Weg steht. Der schafft sich im Fall der Fälle auch eine neue Fahrspur, was den Vorteil hat, dass man sich einen aufwändigen Umbau des Kreisverkehrs erspart.
Oder diese Variante, ja. Nur dann wäre es Sachbeschädigung und/oder Eingriff in Straßenverkehr und was weiß ich noch alles. ;)
Ich schaue weg, weil mir hier Einiges nicht paßt.
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TramPolin
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Beitrag von TramPolin »

ET 423 @ 12 Oct 2007, 19:09 hat geschrieben: Oder diese Variante, ja. Nur dann wäre es Sachbeschädigung und/oder Eingriff in Straßenverkehr und was weiß ich noch alles. ;)
Übrigens, wer's nicht erkannt hat, mein Beitrag war spaßig gemeint. ET 423 hat natürlich Recht, er schrieb keinen Unsinn.
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Dol-Sbahn
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Beitrag von Dol-Sbahn »

http://www.2xfun.de/view.php?file=6814#item

echt zu lang! in Australien:
Bei australischen Lastwagenkombinationen spricht man ab einer Länge von 36,50 Metern von einem Road Train. Ab da ist das Befestigen des gleichlautenden Warnschildes zwingend vorgeschrieben. Erlaubt sind maximal 53,50 Meter Länge, ein maximales Fahrzeuggewicht bis 132 Tonnen ohne Zugwagen und eine maximale Höhe 4,60 Meter. Sie dürfen eine Höchstgeschwindigkeit von 90 km/h nicht überschreiten. so viel zum Thema Rekord: bis zu 1.474,30 Meter Kommentar Melden
Cloakmaster
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Beitrag von Cloakmaster »

ET 423 @ 12 Oct 2007, 17:12 hat geschrieben: ...man sollte nicht vergessen, daß die Infrastruktur in Deutschland nunmal auf die bisherigen Lkws ausgelegt ist. Man schaue sich nur mal die Kreisverkehre an, die gerade in den letzten Jahren nahezu wie Pilze ausm Boden geschossen sind. Bei vielen haben selbst heutige zugelassene Lkw Probleme, diesen (ohne irgendwo anzuecken) zu umrunden. Ein Gigaliner würde da mit Pauken und Trompeten festhängen.
Oder die vielen engen Einmündungen von Straßen. Selbst jetzt müssen die Lkw tlw. schon in den Gegenverkehr reinschwenken, um nicht wahlweise Bäume zu touchieren oder die parkenden Autos zu erwischen. Wie soll das dann erst ein Gigaliner schaffen?...
Ganz einfach: indem ein Gigaliner nicht durch Wohngebiete fährt, sondern überwiegend auf Autobahnen und ähnlich gut ausgebauten Hauptverkehrsadern. Gigaliner sind nicht dazu gedacht, dem kleinen Tante-Emma-Laden einen Karton Salzstreuer zu liefern, sondern um von Verteilerpunkt zu Verteilerpunkt zu fahren. Ein Airbus A380 ist nicht dazu konzipiert, jeden Feld-Wald-und-Wiesen-Flugplatz anzusteuern, und ein ICE-Langzug hätte wohl Schwierigkeiten, gewisse S-Bahn Haltepunkte zB an der Strecke nach Kreuzstrasse zu bedienen.
Du kannst auch mal versuchen, mit dem Hamburger "XXL"-Doppelgelenkbus jede einzelne MVV/MVG-Buslinie entlang zu fahren...

Für jedes Beispiel gilt: Es gibt verschieden grosse und kleine Transportmittel. Sie alle sind für ihren jeweiligen Einsatzzweck konzipiert, und tun dort gute Dienste. Wenn man von diesem Einsatzzweck abkommt, bekommt man aber Probleme. Das ist aber kein Grund, das Transportmittel als ganzes anzuzweifeln.
Hot Doc
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Beitrag von Hot Doc »

Das Problem ist aber, dass die Speditionen entscheiden würden wohin sie fahren, wenn man diese Laster zuläßt. Und wenn die meinen in ner kleinen Gemeinde ihr Lager bauen zu müssen, weil dort die Unternehmenssteuer niedrig ist, dann farhen die auch quer durch das Dorf.
Auf die Dauer fahren natürlich überall diese Dinger wo man vorher 2 kleinere Laster gebraucht hätte und wenn es zum beliefern eines Penny-Marktes ist.#
Bei allen Beispielen die du genannt hast ist eine klare Regulierung getroffen worden wer wann wo starten, landen, halten etc. darf. Das ist bei Lastern schwierig bis unmöglich, da sie ja gerade den Vorteil haben von überall nach überall fahren zu können.
Wenn man z.B. sagt, die dürfen nur auf Autobahnen fahren, muss jeder der sie nutzen will eine Verladestation direkt an der Autobahn bauen. (Dann kann und soll der die doch gleich an ner Bahnstrecke errichten und sich ne Lok kaufen.)
ice3
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Beitrag von ice3 »

Da hast du recht! Ich mache mir momentan keine Sorgen, dass diese Monster in Deutschland zugelassen werden. Immerhin müssten für diese Teile doch Brücken verstärkt werden, damit diese nicht einstürzen, was mrd Euro kosten würde! Wer soll dieses Geld etwa aufbringen, was im Güterverkehr auf der Schiene viel besser aufgehoben wäre!!!! :D :D :D
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Autobahn
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Beitrag von Autobahn »

Gigaliner bestehen aus einem herkömmlichen Sattelzug und einem Tandemhänger. Diese dürfen nur auf festgelegten Strecken verkehren. Am Zielort wird der Tandemhänger abgekoppelt und durch einen anderen LKW zum Empfänger gebracht. Ortsdurchfahrten und Fahrten auf Landstraßen sind nicht vorgesehen. Einzig die Belastung der Straßen und Brücken sehe ich als Problem. Da aber in Deutschland nicht daran gedacht ist, das zulässige Gesamtgewicht zu erhöhen, kommt es den Spediteuren bei diesen Fahrzeugen lediglich auf das höhere Volumen an.
Der Kapitalismus ist so alt wie die Menschheit, der Sozialismus ist nur Siebzig geworden. Er hatte keine Krise, er hatte kein Kapital.
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mellertime
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Beitrag von mellertime »

Nicht auf Landstraßen? Das ist doch Quatsch! Ich hab noch keine Firma gesehen, die einen eigenen direkten Autobahnanschluss hat. Die müssten zwangsläufig über Landstraßen und durch Orte fahren.
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ubahnfahrn
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Beitrag von ubahnfahrn »

mellertime @ 29 Jan 2008, 10:58 hat geschrieben: Nicht auf Landstraßen? Das ist doch Quatsch! Ich hab noch keine Firma gesehen, die einen eigenen direkten Autobahnanschluss hat. Die müssten zwangsläufig über Landstraßen ...
Aber meist nur sehr kurze Strecken, da gerade in den letzten Jahren die Gewerbegebiete an den Autobahnausfahrten wie Pilze aus dem Boden geschissen wurden <_<
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Beitrag von Cloakmaster »

Autobahn @ 29 Jan 2008, 08:31 hat geschrieben: Gigaliner bestehen aus einem herkömmlichen Sattelzug und einem Tandemhänger. Diese dürfen nur auf festgelegten Strecken verkehren. Am Zielort wird der Tandemhänger abgekoppelt und durch einen anderen LKW zum Empfänger gebracht. Ortsdurchfahrten und Fahrten auf Landstraßen sind nicht vorgesehen. Einzig die Belastung der Straßen und Brücken sehe ich als Problem. Da aber in Deutschland nicht daran gedacht ist, das zulässige Gesamtgewicht zu erhöhen, kommt es den Spediteuren bei diesen Fahrzeugen lediglich auf das höhere Volumen an.
Der "Gigaliner" ist eine Produktbezeichnung des Fahrzeuwerk Korone, einem Hersteller von LKW-Spezialaufbauten.
Im offiziellen Amtsdeutsch heissen die überlangen LKW "EuroCombi", und die gibt es in insgesamt 7 Varianten. 5 davon sind darauf ausgelegt, drei 20Fuss-StandardContainer zu tragen, zwei darauf, sogar deren vier (bzw. 2 40'-Container). Der Sattelzug mit Tandemanhänger ist nur eine dieser 7 Varianten.
Durch eine Erhöhung der Achszahl ist die Belastung der Strasse sogar niedriger als bei derzeitgen 40t-Lastern der alten Generation - das ist auch eine Bedingung für die EU-Zulassung dieser Fahrzeuge.
Dennoch ist es derzeit noch so, daß diese Lke bisher nur in begrenztem Rahmen eingesetzt werden dürfen. Da sind aber vereinzelt sehr wohl auch Ortsdurchfahrten und Landstrassen dabei. Je nach Variante ist der Wendekreis eines bis zu 25,25 Meter langen Zuges nicht grösser, als die eines herkömmichen 18,75 Meter Zuges. Das zulässige Gesamtgewicht beträgt je nach Variante - auch in Deutschland! - 44 bis 60 Tonnen. Innerhalb von Bremen fährt zB ein "Gigaliner" für Jacobs mit 44 Tonnen Nutzlast (Gesamtgewicht ca 56t) auf dem Buckel zwischen dem Hafen und der Rösterei.
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Autobahn
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Beitrag von Autobahn »

Cloakmaster @ 29 Jan 2008, 13:05 hat geschrieben: Der Sattelzug mit Tandemanhänger ist nur eine dieser 7 Varianten.
Ich kenne nur diese eine Variante. Die Spediton Vogel aus Paderborn setzt sie auf bestimmten Strecken in NRW ein. In der Länge sehe ich kein Problem.
Der Kapitalismus ist so alt wie die Menschheit, der Sozialismus ist nur Siebzig geworden. Er hatte keine Krise, er hatte kein Kapital.
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Beitrag von 146225 »

*röchel* *hust* - weg mit dem Staub

Sorry, Daimler: Gigaliner müssen weiter draußen bleiben.

Mal schauen, wie lange es dauert, bis CDU-Pöstchensammler Wolf kräht, dass er das sofort erlauben würde (gegen eine kleine Gebühr, versteht sich...)
München kann jeder. Duisburg muss man wollen!
andreas
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Beitrag von andreas »

ich finde das kurzsichtig von der Politik. Ich bin ja nach wie vor ein sehr großer Freund von 44 Tonnen und 25 m - dann verteilt sich das Gewicht auf mehr
Achsen und man schont mit den Gigaliner Straßen und Brücken, weil das Gewicht sich auf mehr Achsen verteilt.
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