[M] Erschließung der Parkstadt Schwabing

Strecken, Fahrzeuge und Technik von Straßenbahnen und Stadtbahnen
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tra(u)mmann

Beitrag von tra(u)mmann »

Mahlzeit,
MVG-Wauwi @ 27 Jan 2005, 13:18 hat geschrieben:Hmm, interessante Interpretation. Wenn man realistischerweise davon ausgeht, dass die CSU nicht vom Saulus zum Paulus geworden ist, könnte da schon was dran sein. Im günstigsten Fall könnte man bei der derzeitigen Geschlossenheit der Union  :P annehmen, dass es sich tatsächlich um einen pragmatisch denkenden AbweichlerBild handelt, der im Überraschungsmoment vorgeprescht ist. Wer die Truppe kennt....
grundsätzlich möchte ich niemand etwas unterstellen und ich sehe auch nicht überall Verschwörungen. Zu Andreas Nachreiner (CSU), der hier mit der Herzogstraße überraschend vorgestoßen ist, habe ich im Internet recht wenig gefunden. Nur, dass er früher schon einmal aus der Münchner Freiheit keinen reinen Umsteigebahnhof machen wollte. Eine Führung des 23ers über die Herzogstraße lässt augenscheinlich mehr Gestaltungsspielraum bei der Neugestaltung der Münchner Freiheit, was dafür spräche, dass Nachreiner hier keine Positionsänderung vollzogen hat. Allerdings, wie vorhin schon angemerkt, würde auch bei der Variante Herzogstraße die Wendeschleife an der Münchner Freiheit kommen, ob in kleinerer Form (etwa eingleisig statt zweigleisig), muss sich noch zeigen.

Zwar bin ich auch für eine optimale Lösung. Generell halte ich aber nichts davon, den 23er totzuplanen. Natürlich könnte man jetzt einen neuen Architektenentwurf für eine Münchner Freiheit ausschreiben, der mit einer reduzierten Wendemöglichkeit (vielleicht nur mit einem Wendehammer) auskommt. Die Wendeschleife soll ja laut Ludwig Spaenle (CSU) trotzdem kommen, da sie definitiv gebraucht wird. Ob man diese als Wendemöglichkeit für Notfälle benötigt oder als reguläre Schleife, um z.B. jeden zweiten Kurs dort zu wenden (nach Einführung des 5-Minuten-Takts, erst einmal soll ja der 23er nur alle 10 Minuten rollen) oder als offizielle Endstation für eine spätere zweite Linie Richtung Norden, entzieht sich meiner Kenntnis.

Ein neuer Architektenentwurf würde sicher zu einem Jahr Verzögerung führen. Die Verkehrsberuhigung an der Ungerer Straße steht ja auch noch an, diese probeweise Einführung wollte man ja auch im Planfeststellungsverfahren berücksichtigen, was aber abgelehnt wurde.

Wie auch immer, ich denke, nach so vielen Jahren Planung und Verzögerung sollte man mit dem Bau anfangen. Eigentlich sollten ja die Bagger bereits dieses Frühjahr anrollen, aber daraus wird ja wohl wieder nichts :angry: :angry: :angry:, nach ganz alten Planungen sollten die Wägelchen der Bimmelbahn bereits 2003 Richtung Funkkaserne über die Schienen humpeln.

Die Frage, die sich noch stellt, ist, wo ein durch die Herzogstraße geführter 23er seine Endstation hat. Wahrscheinlich in Neuhausen, die Wendeschleife existiert meines Wissen ja noch. Was wird aber dann aus dem Bus M53? Wird dieser dann zum Rotkreuzplatz zurückgenommen?

Um wieder zu den Spekulationen zurückzukehren, vielleicht hatte Nachreiner den Riecher, dass die letzte Möglichkeit, den 23er für immer zu verhindern, die Führung über die Herzogstraße ist. Denn für die Trambahngegner wurde es in letzter Zeit ziemlich eng. Da an der Herzogstraße bekanntlich eine ganze Reihe erbitterter Trambahngegner wohnen, die auch den juristischen Weg nicht scheuen, gäbe es gute Chancen, hier erst einmal für ein paar Jahre schienenfrei zu bleiben und damit die ganze Strecke auszuhebeln oder sie auf lange Zeit zu blockieren. Wie lange plant man den St.-Emmeram-Express schon? 40 Jahre? Bild Das sagt alles.
VT 609

Beitrag von VT 609 »

Ich sehe das so wie tra(u)mmann. Da die CSU ja nicht gerade als trambahnfreundlich bekannt ist, ist es sehr unwahrscheinlich, daß sie jetzt plötzlich für die Trambahn ist. Und ich gebe euch recht, in der Herzogstraße sind wieder massive Proteste zu erwarten; ich denke da nur an Plakate wie "Keine Tram durch die Herzogstraße!", die man an vielen Häusern in der Herzogstraße sehen konnte. Die Chancen einer Realisierung der Trambahn durch die Herzogstraße sind also denkbar schlecht, auch wenn es die beste Lösung wäre.

Wenn ich mich nicht irre, ist die Planung der Variante durch die Parzivalstraße in einem relativ späten Stadium; da hieß es doch mal, man könne die Pläne einsehen. Welche Auswirkung hat denn der Vorstoß der Anti-Tram-Partei auf diese Planung?
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MVG-Wauwi
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Beitrag von MVG-Wauwi »

tra(u)mmann @ 27 Jan 2005, 14:19 hat geschrieben: Die Frage, die sich noch stellt, ist, wo ein durch die Herzogstraße geführter 23er seine Endstation hat. Wahrscheinlich in Neuhausen, die Wendeschleife existiert meines Wissen ja noch. Was wird aber dann aus dem Bus M53? Wird dieser dann zum Rotkreuzplatz zurückgenommen?
Man könnte den 23er mit dem 12er zu einer längeren Linie Romanplatz - Münchner Freiheit - Parkstadt zusammenlegen. Für den bisherigen Nordast des 12ers könnte man einen 28er als ohnhehin dringende Verstärkung des 27ers zwischen Scheidplatz und Sendlinger Tor einrichten. Damit hätte auch die Belgradstraße wieder eine Direktverbindung in die Innenstadt.
Der M53 müsste natürlich zum Rotkreuzplatz zurückgezogen werden, um diesen unsäglichen Parallelverkehr endlich abzustellen...... Hätte auf diesem Ast dann zwar einen geringeren Takt zur Folge, aber vielleicht kann man sich beim 12/23er auf 6/7/7 einigen, was bei der höheren Tramkapazität dann wieder hinkommen müsste....
Um wieder zu den Spekulationen zurückzukehren, vielleicht hatte Nachreiner den Riecher, dass die letzte Möglichkeit, den 23er für immer zu verhindern, die Führung über die Herzogstraße ist. Denn für die Trambahngegner wurde es in letzter Zeit ziemlich eng. Da an der Herzogstraße bekanntlich eine ganze Reihe erbitterter Trambahngegner wohnen, die auch den juristischen Weg nicht scheuen, gäbe es gute Chancen, hier erst einmal für ein paar Jahre schienenfrei zu bleiben und damit die ganze Strecke auszuhebeln oder sie auf lange Zeit zu blockieren.
Da sehe ich auch des Pudels Kern. Die Herzogstraße kann natürlich nur dann ernsthaft wieder auf die Tagesordnung kommen, wenn die Realisierungschancen realistisch sind. Ich persönlich denke, aber, dass die mehr vom politischen Plazet als von den Einwendungen im Planfeststellungsverfahren abhängig sind. Bei der relativ üppigen Straßenbreite dürfte es für die Klagehanseln m.E. schwer nachzuweisen sein, dass die Strecke eine unzumutbare Einschränkung der Lebensverhältnisse mit sich bringt. Selbst für Parkplätze als zentraler Indikator für die Lebensqualität ;) dürfte mit Tram noch Platz sein! Und das öffentliche Interesse an einer leistungsfähigen ÖPNV-Erschließung wiegt im Feststellungsverfahren natürlich auch. Nur dahinter steht leider die schweigende Mehrheit, während die betroffene Minderheit laut aufschreit..... .
Gruß vom Wauwi
tramfan

Beitrag von tramfan »

WIE STRUNZDUMM IST EIGENTLICH MÜNCHEN. SORRY FÜR MEIN GESCHREI, ABER KOMMT ENDLICH EINMAL EINE NEUBAUSTRECKE DANN WIRD SIE WIEDER HINAUSGEZÖGERT! MAN FORDERT NEUE STRECKEN UND WERDEN SIE DOCH BLOCKIERT, WEIL SIE VOR DER HAUSTÜR SIND. SORRY FÜR DAS GEBRÜLL, ABER ICH HABE KEIN VERSTÄNDNIS DAFÜR! Bild

So, jetzt bin ich beruhigt. Diese Entwicklung ist einfach erschreckend. Diese blöden CSUler probieren wirklich alles. Ich freue mich schon: Sammelklagen beim Gericht, langwierige Verhandlungen und dann der Bau erst frühestens gegen 2010 (geschätzt, jedoch in der Regel kein Neubau). Man will es wohl nicht anders. Ich fürchte am Ende läuft es wieder mal auf eine Tram-Ja oder nein-Diskussion aus.

BildBildBildBildBild
VT 609

Beitrag von VT 609 »

@ tramfan: Volle Zustimmung!
MünchnerFreiheit
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Beitrag von MünchnerFreiheit »

nur dumm, daß die erneute Planung bzgl. Herzogstraße im BA von SPD, Grünen und einigen wenigen CSU-Mitgliedern durchgesetzt wurde, oder?

Florian
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tra(u)mmann

Beitrag von tra(u)mmann »

Mahlzeit,
MünchnerFreiheit @ 27 Jan 2005, 15:42 hat geschrieben:nur dumm, daß die erneute Planung bzgl. Herzogstraße im BA von SPD, Grünen und einigen wenigen CSU-Mitgliedern durchgesetzt wurde, oder?
meine Frage ist aber immer noch, ob nicht der Stadtrat den Bezirkssausschussbeschluss (was für ein Wort und was für eine Menge an „s“ :lol:) einfach wieder kippen kann? Geht das oder ist dieser bindend? Ich kann mir vorstellen, dass OB Ude nicht gerade glücklich damit ist, muss er doch seinen Kopf hinhalten in puncto Vertragserfüllung mit den Parkstadt-Eigentümern. Diese wollen nämlich so langsam die ersten Wägelchen anrollen sehen.
tramfan

Beitrag von tramfan »

Ich frage mal, wie hoch diese Vertragsstrafen sind. Es kann nicht angehen, das eine Tram beschlossen wurde und diese sogar vertraglich zugesichert ist, und dann wird der Bau wegen den Anwohnern blockiert. Parkplatzangst, Elektrosmog und Schutz von Unkraut!!!! Bild

HAAALLOOOOO?!!!

Ich werde fast verrückt. Das ist doch alles Bullshit. Jeder begrüßt Unkrautvernichtung. Bei Gleichstrom gibt es keinen Elektrosmog. Und mit den Platz in der Straße ist auch blödsinn, sonst würden andere Tramstrecken nicht existieren. Und München kann sich freuen, wenn die Vertragsstrafen kommen, dann liebe Leute wird es richtig teuer.
tra(u)mmann

Beitrag von tra(u)mmann »

Mahlzeit,
MVG-Wauwi @ 27 Jan 2005, 15:08 hat geschrieben:Man könnte den 23er mit dem 12er zu einer längeren Linie Romanplatz - Münchner Freiheit - Parkstadt zusammenlegen. Für den bisherigen Nordast des 12ers könnte man einen 28er als ohnhehin dringende Verstärkung des 27ers zwischen Scheidplatz und Sendlinger Tor einrichten. Damit hätte auch die Belgradstraße wieder eine Direktverbindung in die Innenstadt.
gute Idee, aber bei allem Optimismus wird das nicht kommen. Denn: Die Tram wird nicht durch die Herzogstraße humpeln. Und wenn doch: So viel Wägelchen sind gar nicht da. Und dass man die alten P-Wagen aus Timisoara zurückkauft (und umrüstet), ist auch nicht besonders realistisch. Neuwagen? Noch unwahrscheinlicher, woher denn?

Daher: Baut eine U-Bahn zur Parkstadt (aus Kostengründen oberdisch)!
Dies hat eine ganze Reihe an Vorteilen, ich meine dies durchaus ernst:
  • Das Problem mit der Betriebsstrecke (bzw. die Anbindung an das bestehende Tramnetz) ist gelöst, man braucht nämlich keine. An der Münchner Freiheit ist ja schon U-Bahn-Verkehr.
  • Das gibt phantastische Gestaltungsmöglichkeiten an der Münchner Freiheit. Es kommt keine Wendeschleife und es werden deutlich weniger Busse abfahren. Man kann das Busterminal zurückbauen. Der Umsteigecharakter der Münchner Freiheit wird reduziert. Die U-Bahn wird erst einige Meter nördlich aus dem Untergrund kriechen.
  • Die Ungerer Straße kann wie von vielen gewünscht verkehrsberuhigt werden, zumindest kommen Trambahnpläne nicht in die Quere (immerhin wären einige Signalanlagen betroffen gewesen), denn es kommt keine Tram.
  • Wenn man mit der Herzogstraße jetzt schon eine viel teuerere Lösung im Visier hat, warum dann nicht eine noch bessere und teuerere Lösung realisieren? Bei der U1 und U3 (OEZ/Moosach) hat man ja auch die mit Abstand teuerste Variante genommen.
  • Großartige Anwohnerproteste wird es nicht geben, weil die Trasse nur auf einer unumstrittenen Strecke verläuft. Wenn es doch Beschwerden gibt, legt man halt einen Teil in den Untergrund (siehe Garching) - Deckel drauf, Problem gelöst.
  • Die Eigentümer der Parkstadt würden eine U-Bahn ebenso wie eine Tram akzeptieren. Sagte nicht einmal jemand (ich glaube, es war ein CSUler), dass die Trambahn in München eine Zukunft hat und weiterfährt, und zwar als U-Bahn. Also: Der Vertrag wird erfüllt. Schließlich muss das Juristische auch stimmen.
Deshalb: Baut die U-Bahn zur Parkstadt!
[Edit: Ergänzung] Nach einigen Missverständnissen: Dieser Beitrag ist satirisch gemeint!
ropix
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Beitrag von ropix »

MünchnerFreiheit @ 27 Jan 2005, 15:42 hat geschrieben:nur dumm, daß die erneute Planung bzgl. Herzogstraße im BA von SPD, Grünen und einigen wenigen CSU-Mitgliedern durchgesetzt wurde, oder?

Florian
und erst recht dumm, dass das keinerlei Auswirkung mehr hat. War das nicht sogar der BA, der per Beschluss überheupt gegen die Tram ist, oder war das der andere - ich hab schön langsam die Übersicht verloren?

Nun, wer da geschlafen hat würde mich sehr stark interessieren. Das Planfeststellungsverfahren läuft ja bereits - auch wenn dort erstaunlich oft noch alle drei Varianten im einzelnen aufgeführt sind (also Scheidplatz, Betriebsgleis Scheidplatz und Herzogstraße).

By the way, ich bin immer noch der Meinung, die Herzogstraße ist nicht gerade die geeignetste Straße zum Trambahnbauen. Dann schon lieber mit der zukünftigen Strecke durch den E-Garten verbinden. Hätte auch den Vorteil, dass damit schon mal ein paar Gegner wegfallen, weil die ihre Tram dan schon vor der Haustür haben - und recht gern damit fahren werden. Aber lieber Herzog denn keine Straße.

Der Antrag war ziemlich sicher nicht als Boykott gemeint. Auch die ursprüngliche Planung zur Herzogstraße kam ja von der CSU - mit der Begründung, es sei verkehrlich sinnvoll. Ist es auch - und es behindert keine Autos (außer denen der Anlieger). Also für die Lokal-CSU nicht unbedingt ein Widerspruch - wenn schon böse Tram, dann für alle sinnvoll nutzbar.

Wie geht es mit dem Beschluss jetzt weiter? Nun, der kommt zu den Akten, der "Referentenentwurf", der ihn als "vorschriftsmäßig behandelt" bezeichnen wird bekommt ein Kopfnicken (oder eher ratlos schütteln) des Stadtrates - wenn ich drandenk, poste ich hier dann mal den zugehörigen Auszug ausm RIS - und diese Sache ist erledigt.

Was bleibt ist hoffentlich die Erinnerung daran, dass der BA eine Verlängerung der Bahn wünscht. Die Schritte dazu sähen wie folgt aus. Die jetztige 23 wird as is gebaut und betrieben *rumpel*. ENde 2006 Anfang 2007 kommt dann die "verschärfte" Untersuchung zum Thema STraßenverkehr mit einer "vorübergehenden Stilllegung" der Ungererstraße. Was für eine tolle Vorstellung. Am Ende des Prozesses stehen dann die realen neuen Verkehrsströmungen bereit. Und aus denen ässt sich dann ein gutes Konzept für die Trambahnverlängerung zimmern. Dann ist z.B. auch die Frage geklärt, wie man nun an der Graf - äh - Herzogstraße sinnvoll abbiegen kann. Wenn das gutgeht, könnte bereits 2008/2009 an eine Verlängerung Richtung Restnetz gedacht werden. Und was passiert dann mit dem oberen Stück Strecke? Das könnte gut als Ansatzpunkt für die Verlängerung bestehende Linien genutzt werden. Zum Beispiel fü die Linie 12 nach Kieferngarten. Gegenargument: Aber die kommt ja dann gar nicht an der Freiheit, sondern "nur" am Scheidplatz vorbei. Entkräftung: Das macht dann aber auch nichts. Vom Kieferngarten kommt man auch mit der U-Bahn zur Freiheit. Und auf dem restlichen Linienweg (also Rotkreuzplatz bis Kurfürstenplatz und ab Parzivalplatz bis kurz vor Ultimo), steht einem die Linie 23 zur Verfügung. Erst für diesen Fall könnte dann die Wendeschleife an der Freiheit ersetzt werden
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tramfan

Beitrag von tramfan »

Ist das nicht ein bisschen übertrieben, eine U-Bahn zur Parkstadt. Die Kapazität ist viel zu hoch, und das Fahrgastaufkommen rechtfertigt das nicht. Eine U-Bahn ist, wenn auch oberirdisch, schon im Bau so teuer (habe mal was davon gelesen, 10fache Mehrkosten gegenüber Tram). Zum OEZ verstehe ich ja das noch, aber zur parkstadt, ne. Diese Forderung ist sehr unrealistisch. Es müssen endlich Tramneubaustrecken her.

Das du träumer dich auf das niedrige Niveau der CSUler setzt, hätte ich nicht gedacht. Sorry
ropix
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Beitrag von ropix »

tra(u)mmann @ 27 Jan 2005, 16:20 hat geschrieben: Mahlzeit,

meine Frage ist aber immer noch, ob nicht der Stadtrat den Bezirkssausschussbeschluss (was für ein Wort und was für eine Menge an „s“ :lol:) einfach wieder kippen kann?
Klingt dann im Bezirksausschussbeschlussbeschluss des Stadtrates wie folgt: "Häe $VIELE_WORTE Antrag abgelehnt", wobei Häe und $VIELE_WORTE optional sind.
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tra(u)mmann

Beitrag von tra(u)mmann »

Mahlzeit,
tramfan @ 27 Jan 2005, 16:55 hat geschrieben:Ist das nicht ein bisschen übertrieben, eine U-Bahn zur Parkstadt. Die Kapazität ist viel zu hoch, und das Fahrgastaufkommen rechtfertigt das nicht. Eine U-Bahn ist, wenn auch oberirdisch, schon im Bau so teuer (habe mal was davon gelesen, 10fache Mehrkosten gegenüber Tram). Zum OEZ verstehe ich ja das noch, aber zur parkstadt, ne. Diese Forderung ist sehr unrealistisch. Es müssen endlich Tramneubaustrecken her.

Das du träumer dich auf das niedrige Niveau der CSUler setzt, hätte ich nicht gedacht. Sorry
das war Satire, nicht gemerkt? Die überspitzt positiv dargestellten Punkte in der Argumentliste, das ist doch klar, oder?
Warum sollte ich von einer Sekunde auf die andere für eine U-Bahn sein?
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Jean
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Beitrag von Jean »

Sag mal tra(u)mmann, war das jetzt Sarkasmuß? :unsure: :unsure: :unsure: Auf alle Fälle kann die Linie 23 so gabaut werden wie sie geplant wurde und später kann ja immer noch die Strecke durch die Herzogstraße gebaut werden, somit gebe es dann nicht noch mehr Verzögerungen. :angry: :angry: :angry:
Für den ÖPNV Ausbau Gegen Experimente und Träuereien. Eine Trambahn braucht einen eigenen Fahrweg, unabhängig vom MIV!
Fahrradwege auf Kosten des ÖPNV braucht keiner!
tramfan

Beitrag von tramfan »

du scherzkeks, das hat so ernst geklungen. Sorry für die blöde Anmache, aber die Argumente gelten noch.

Wie sieht es jetzt eigentlich mit den Vertragsstrafen aus? Was sind das für welche?
tra(u)mmann

Beitrag von tra(u)mmann »

Mahlzeit.
Jean @ 27 Jan 2005, 17:09 hat geschrieben:Sag mal tra(u)mmann, war das jetzt Sarkasmuß?  :unsure:  :unsure:  :unsure: Auf alle Fälle kann die Linie 23 so gabaut werden wie sie geplant wurde und später kann ja immer noch die Strecke durch die Herzogstraße gebaut werden, somit gebe es dann nicht noch mehr Verzögerungen. :angry:  :angry:  :angry:
also bitte, alleine die Formulierung "Deckel drauf - Problem gelöst" (im übertagenen Sinn und im wahrsten Sinne des Wortes) deutet doch schon auf Satire hin. Muss ich immer "Achtung, Satire!" dazuschreiben?
tra(u)mmann

Beitrag von tra(u)mmann »

Mahlzeit,
tramfan @ 27 Jan 2005, 17:11 hat geschrieben:du scherzkeks, das hat so ernst geklungen. Sorry für die blöde Anmache, aber die Argumente gelten noch.
Satire macht nur Spaß, wenn man sie nicht sofort erkennt. Aber, nach der ganzen Verwirrung werde ich mich in Zukunft mäßigen (oder einen Ironie-Tag anbringen), versprochen!
tramfan @ 27 Jan 2005, 17:11 hat geschrieben:Wie sieht es jetzt eigentlich mit den Vertragsstrafen aus? Was sind das für welche?
Wie hoch die Vertragsstrafen sind, weiß ich nicht. OB Ude fürchtet allerdings, dass die Stadt verklagt wird, es geht also nicht um Peanuts.
Brisant ist, dass die Bebauung der Parkstadt so dicht ist, dass sie nur mit einem Trambahnanschluss genehmigt werden konnte.
ropix
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Beitrag von ropix »

Also das geht zu entschieden zu weit. Der Mensch kann doch mit einem BA Antrag in keinster Weise mehr auf das Verfahren Einfluss nehmen sondern nur Vorschläge machen. Würde dieser aufgegriffen dann wäre das toll. Und recht schnell über die Köpfe der Herzogstrassler hinweggesetzt. Wenns jetzt ins PFV mit rein käme und dagegen dann kein Widerspruch eingelegt wird, dann ist das sogar das Beste. Ansonsten bleibt schlicht alles beim alten.

Die Vertragstrafen: Überspitzt gesagt, alles Geld was man in die Häuser gesteckt hat, die aufgrund der fehlenden Trambahn wieder abgerissen werden mussten, da Schwarzbauten, da nicht genehmigt, da keine ausreichende Erschließung.

Zitat entfernt. Der Beitrag, auf den Bezug genommen wurde, wurde eingezogen.
Rathgeber
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tramfan

Beitrag von tramfan »

Ich denke, das immer noch die Bewohner klagen können. Und die Verfahren dauern.
tra(u)mmann

Beitrag von tra(u)mmann »

Mahlzeit,
ropix @ 27 Jan 2005, 18:00 hat geschrieben:Die Vertragstrafen: Überspitzt gesagt, alles Geld was man in die Häuser gesteckt hat, die aufgrund der fehlenden Trambahn wieder abgerissen werden mussten, da Schwarzbauten, da nicht genehmigt, da keine ausreichende Erschließung.
es gab doch mal einen Vorschlag von der CSU, dass OB Ude einen Ergänzungsvertrag machen solle mit den Eigentümern der Parkstadt Schwabing, in dem geregelt wird, dass die Parkstadt mit dem Bus angeschlossen wird. Dieser Vorschlag wäre ja kompletter Unsinn, wenn das mit dem Vertrag (einige Gebäude wären Schwarzbauten, da fehlende Erschließung) tatsächlich so kritisch ist. Meist gibt es doch in Verträgen eine Klausel wie "Vertragsstrafe von soundsoviel Millionen", ist das hier auch der Fall, weiß jemand mehr?
tramfan

Beitrag von tramfan »

Ja, Ja, Hauptsache die CSU hat wieder etwas zu wettern.

Ein Abriss aller Gebäude, weil Schwarzbauten, weil vertraglich geregelte Tram fehlt. Und dann noch die Möglichkeit für Schadensersatz. Herrlich. Deutschland und seine Gesetze sind zum Lachen und Weinen gleichzeitig.
ropix
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Beitrag von ropix »

tra(u)mmann @ 27 Jan 2005, 18:12 hat geschrieben:Mahlzeit,

es gab doch mal einen Vorschlag von der CSU, dass OB Ude einen Ergänzungsvertrag machen solle mit den Eigentümern der Parkstadt Schwabing, in dem geregelt wird, dass die Parkstadt mit dem Bus angeschlossen wird. Dieser Vorschlag wäre ja kompletter Unsinn, wenn das mit dem Vertrag (einige Gebäude wären Schwarzbauten, da fehlende Erschließung) tatsächlich so kritisch ist.
Nein, so kritisch ist es nicht. Zum einen kann ja eventuell selbiges auch von der Regierung als ausreichend erachtet werden, zum anderen kann auch einfach drüber weg gesehen werden, solange sich niemand beschwert
Meist gibt es doch in Verträgen eine Klausel wie "Vertragsstrafe von soundsoviel Millionen", ist das hier auch der Fall, weiß jemand mehr?
Die Stadt München erklärt, diese Verträge bleiben auf gegenseitigen Wunsch Stadtgeheimnis. Also wirds hier wohl niemand wissen.
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tra(u)mmann

Beitrag von tra(u)mmann »

Mahlzeit,
einem Forumsbeitrag der Website "Bahninfo" zufolge ist heute in der Süddeutschen Zeitung ein Erklärung von Stadtratsmitglied Sven Thanheiser (SPD) zu finden, das ich allerdings nicht gefunden habe :(. Dieser soll ein Vokabular verwenden, das sonst von der CSU verwendet wird. Thanheiser spricht dabei im Namen seiner Fraktion "fassungslos von einer Geister-Trambahnfahrerei". Die Wirtschaftlichkeit wäre "fraglich" und 120 Parkplätze würden geopfert. Außerdem sei der "Bezirksausschuss mit vollen Fahnen auf ein vordergründiges Täuschungsmanöver der CSU hereingefallen", so Thanheiser. Die Anwohner bräuchten sich keine Sorgen zu machen, dass die Tram in der Herzogstraße kommt. Thanheiser brachte die Hoffnung zum Ausdruck, dass der erneute Vorstoß keine Gefahr für das laufende Planfeststellungsverfahren darstellt.

Quelle: http://forum.bahninfo.de/read.php?10,55192...55325#msg-55325

Also doch eine Falle der CSU, was ich ja gestern vermutet hatte, dann aber so langsam wieder davon abgekommen bin, nachdem hier diverse Gegenargumente angeführt wurden?
tra(u)mmann

Beitrag von tra(u)mmann »

Mahlzeit,
so, so, der "Neuhausen-Express" wäre nicht wirtschaftlich. Dumm nur, dass der M53 alle zehn Minuten fährt. Wenn man davon ausgeht, dass eine Trambahn immer mehr Fahrgäste anzieht als ein Bus (eine Steigerung von 1/3 ist durchaus typisch), dürfte sich das locker rechnen. Zwar fehlt der Tram der Südwestteil Rotkreuzplatz - Aidenbachstraße, dafür aber kommt das eigentliche Sahnestück dazu, die Strecke Münchner Freiheit - Parkstadt Schwabing, um die es ja eigentlich geht. Der 23er als "Neuhausen-Express" wird attraktiver, da er über die Münchner Freiheit hinaus fährt, und die Kasernentram wird im Wert gesteigert, da eine Verbindung zur U2 (Hohenzollernplatz) und zur U1 (Rotkreuzplatz) hergestellt wird. Somit werden fast alle U-Bahnen bedient (außer U4/U5). (Bei Letzteren müssen wir noch auf die Nordtangente, genauer die Querung des Englischen Gartens, warten. :lol:)

Trotzdem befürchte ich, dass die Tram in der Herzogstraße nicht durchsetzbar ist. Daher: Baut erst einmal die Kasernen-Tram und dann kann man später immer noch über eine Verlängerung nachdenken. Diese Forderung wurde ja bereits hier aufgestellt.
tramfan

Beitrag von tramfan »

Ich dachte mir das gleich, dass die CSU etwas vorhat. Ich wäre überrascht gewesen, wenn die mal umgeschwenkt wären.
ropix
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Beitrag von ropix »

In der heutigen SZ nun dementiert die CSU auf das allerheftigste. Und sie hat damit auch recht, erstens hat der Antrag keinerlei Auswirkung auf das Planfeststellungsverfahren. Zweitens wurde er ja nun von einer parteiübergreifenden Mehrheit angenommen - aber ohne die Mehrehit der Stimmen der CSU. Wäre es ein Aushebelplan der CSU für die Tram gewesen, die CSU hätte ja wohl geschlossen dafür gestimmt. Drittens geht der Antrag nur an die Stadt - nicht an die Staatsregierung, die für das Planfeststellungsverfahren zuständig ist. Dahin könnte der BA auch keine Beschlüsse von sich schicken.

Die Trambefürworter der CSU haben sich das hingegen als Antrag an die Stadt vorgestellt, nach den Bauarbeiten auch an eine Verlängerung der 23 durch die Herzogstraße zu denken - so wie ich das weiter oben schon mal ausgeführt habe.

Die Aufregung der Rathaus-SPD kann ich mir auch nur mit Unwissen erklären. Eigentlich sollten die wissen, dass der Antrag - schon weil es mehr als einen BA betrifft - erst mal dem Stadtrat vorgelegt werden muss, um dort ebenfalls abgenickt zu werden. Dann muss er dem anderen BAs zur Kenntnissnahme gereicht werden - und den Kremien, solange diese sich nicht schon zuvor damit beschäftigt haben. Zu einem Zeitpunkt wo der Antrag als beschlossen gelten kann, dürften schon längst die Bagger unterwegs sein.

So und jetzt mal zur CSU und der Trambahn. Eigentlich sind nur die Rathaus-CSUler so vehement gegen die Tram, dass man sogar bereit wäre, den Ring auf Tempo 100 zu erhöhen, wenn dafür nur eine Trambahnstrecke stirbt :( . In den Reihen der BA-CSUler gibt es durchaus ein paar verkehrspolitisch gebildetere Leute, die zumindest einsehen, dass eine Trambahn nötig ist und veruchen, aus dieser Notwendigkeit ein Optimum herauszuholen.
-
tramfan

Beitrag von tramfan »

Weiß zufällig jemand, wie lange das Planfeststellungsverfahren noch dauert? Ich will hoffen, das die Tram 23 mal endlich gebaut wird. Weil sonst kann es sein das ich mal ungemütlich werde. :angry: :angry:
Die Trambefürworter der CSU...
Eine kleine Bewegung macht sich dran, endlich die Verbohrtheit der CSU zu beseitigen. Viel Erfolg für die.
Eigentlich sind nur die Rathaus-CSUler so vehement gegen die Tram, dass man sogar bereit wäre, den Ring auf Tempo 100 zu erhöhen
Dann sollte man gleich ein eigenes Aufräumkommando bilden, weil es dann an Blechschäden nicht mangelt. Die Stadtrats CSU hat doch einen an der Waffel, sorry das ich wieder das sage, aber irgendjemand muss es tun.
tra(u)mmann

Beitrag von tra(u)mmann »

Mahlzeit,
tramfan @ 31 Jan 2005, 15:49 hat geschrieben:Weiß zufällig jemand, wie lange das Planfeststellungsverfahren noch dauert? Ich will hoffen, das die Tram 23 mal endlich gebaut wird. Weil sonst kann es sein das ich mal ungemütlich werde.  :angry:  :angry:
die Einwendungsfrist läuft noch bis zum 2. März dieses Jahres. Dann muss man schauen, wenn bis dahin keine berechtigten Einsprüche vorliegen, könnte es prinzipiell im Anschluss mit dem Bau losgehen. Allerdings gibt es Gerüchte, dass es dieses Jahr auf keinen Fall mehr etwas wird und dass frühestens erst nächstes Jahr gebaut wird.
tramfan @ 31 Jan 2005, 15:49 hat geschrieben:Dann sollte man gleich ein eigenes Aufräumkommando bilden, weil es dann an Blechschäden nicht mangelt. Die Stadtrats CSU hat doch einen an der Waffel, sorry das ich wieder das sage, aber irgendjemand muss es tun.
Ich glaube, das mit Tempo 100 war ironisch gemeint. Ich glaube nicht, dass das ein CSUler wirklich gefordert hat. Und wenn, dann hat dieser es nicht ernst gemeint.
tramfan

Beitrag von tramfan »

Ich glaube, das mit Tempo 100 war ironisch gemeint. Ich glaube nicht, dass das ein CSUler wirklich gefordert hat. Und wenn, dann hat dieser es nicht ernst gemeint.
Meine Gegenironie :D :D :D
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Boris Merath
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Beitrag von Boris Merath »

tra(u)mmann @ 31 Jan 2005, 16:51 hat geschrieben: die Einwendungsfrist läuft noch bis zum 2. März dieses Jahres. Dann muss man schauen, wenn bis dahin keine berechtigten Einsprüche vorliegen, könnte es prinzipiell im Anschluss mit dem Bau losgehen.
Naja, Einwendungen wirds wohl einige geben (auch von mir eine Anmerkung, der Zugang zur Haltestelle Schenkendorfstr. Ost von der Wilhelm-Hertz-Str. kommend ist ne Katastrophe), die wohl bearbeitet werden muessen. Dann moeglicherweise noch Klagen von Tramgegnern. Ausserdem wird die Regierung von Oberbayern das sicherlöich auch nciht aufm Expressweg machen. Und wenn das ganze erledigt ist laeuft wohl erstmal die Ausschreibung, das dauert auch wieder einige Wochen. Dann kommt der noetige Grunderwerb, und sicherlich noch einiges anderes, vermutlich Genehmigung von Strrassenbauarbeiten beiom KVR und moeglicherweise noch jede Menge anderer Kleinkram.
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.

Fahrdienstvorschrift bayerische Staatsbahnen 1876
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