grundsätzlich möchte ich niemand etwas unterstellen und ich sehe auch nicht überall Verschwörungen. Zu Andreas Nachreiner (CSU), der hier mit der Herzogstraße überraschend vorgestoßen ist, habe ich im Internet recht wenig gefunden. Nur, dass er früher schon einmal aus der Münchner Freiheit keinen reinen Umsteigebahnhof machen wollte. Eine Führung des 23ers über die Herzogstraße lässt augenscheinlich mehr Gestaltungsspielraum bei der Neugestaltung der Münchner Freiheit, was dafür spräche, dass Nachreiner hier keine Positionsänderung vollzogen hat. Allerdings, wie vorhin schon angemerkt, würde auch bei der Variante Herzogstraße die Wendeschleife an der Münchner Freiheit kommen, ob in kleinerer Form (etwa eingleisig statt zweigleisig), muss sich noch zeigen.MVG-Wauwi @ 27 Jan 2005, 13:18 hat geschrieben:Hmm, interessante Interpretation. Wenn man realistischerweise davon ausgeht, dass die CSU nicht vom Saulus zum Paulus geworden ist, könnte da schon was dran sein. Im günstigsten Fall könnte man bei der derzeitigen Geschlossenheit der Unionannehmen, dass es sich tatsächlich um einen pragmatisch denkenden Abweichler
handelt, der im Überraschungsmoment vorgeprescht ist. Wer die Truppe kennt....
Zwar bin ich auch für eine optimale Lösung. Generell halte ich aber nichts davon, den 23er totzuplanen. Natürlich könnte man jetzt einen neuen Architektenentwurf für eine Münchner Freiheit ausschreiben, der mit einer reduzierten Wendemöglichkeit (vielleicht nur mit einem Wendehammer) auskommt. Die Wendeschleife soll ja laut Ludwig Spaenle (CSU) trotzdem kommen, da sie definitiv gebraucht wird. Ob man diese als Wendemöglichkeit für Notfälle benötigt oder als reguläre Schleife, um z.B. jeden zweiten Kurs dort zu wenden (nach Einführung des 5-Minuten-Takts, erst einmal soll ja der 23er nur alle 10 Minuten rollen) oder als offizielle Endstation für eine spätere zweite Linie Richtung Norden, entzieht sich meiner Kenntnis.
Ein neuer Architektenentwurf würde sicher zu einem Jahr Verzögerung führen. Die Verkehrsberuhigung an der Ungerer Straße steht ja auch noch an, diese probeweise Einführung wollte man ja auch im Planfeststellungsverfahren berücksichtigen, was aber abgelehnt wurde.
Wie auch immer, ich denke, nach so vielen Jahren Planung und Verzögerung sollte man mit dem Bau anfangen. Eigentlich sollten ja die Bagger bereits dieses Frühjahr anrollen, aber daraus wird ja wohl wieder nichts
Die Frage, die sich noch stellt, ist, wo ein durch die Herzogstraße geführter 23er seine Endstation hat. Wahrscheinlich in Neuhausen, die Wendeschleife existiert meines Wissen ja noch. Was wird aber dann aus dem Bus M53? Wird dieser dann zum Rotkreuzplatz zurückgenommen?
Um wieder zu den Spekulationen zurückzukehren, vielleicht hatte Nachreiner den Riecher, dass die letzte Möglichkeit, den 23er für immer zu verhindern, die Führung über die Herzogstraße ist. Denn für die Trambahngegner wurde es in letzter Zeit ziemlich eng. Da an der Herzogstraße bekanntlich eine ganze Reihe erbitterter Trambahngegner wohnen, die auch den juristischen Weg nicht scheuen, gäbe es gute Chancen, hier erst einmal für ein paar Jahre schienenfrei zu bleiben und damit die ganze Strecke auszuhebeln oder sie auf lange Zeit zu blockieren. Wie lange plant man den St.-Emmeram-Express schon? 40 Jahre?
