Grumml, pünktlich zum Urlaubsende wieder Streik, unglaublich welch Talent die GDL da hat, mal wieder.
JLanthyer @ 3 May 2015, 19:27 hat geschrieben:Du hast leider die Überschrift unterschlagen: "DB-Vorstand bestreikt Verhandlungen – <u>das Zugpersonal streikt für seine Grundrechte</u>"
Letzteres deutet offensichtlich auf politischen Streik hin. Ich frage mich, wie man eigentlich auf den Trichter kommt, daß der Vorstand die Verhandlungen bestreiken würde!? :rolleyes:
Desweiteren, den ich in aller deutlichkeit zitiere:
Erneut zwingt die Deutsche Bahn die eigenen Lokomotivführer, Lokrangierführer und Zugbegleiter zum Arbeitskampf.
Niemand zwingt die GDL zum Streik!
Natürlich bestreikt der Vorstand die Verhandlungen, wenn er sie nur so führt dass Verhandlungsergebnisse oder Angebote darin bestehen, am Soundsovielten ein weiteres Angebot bzw. einen weiteren Verhandlungstermin vorzulegen, nur Hinhaltetaktik.
JLanthyer @ 3 May 2015, 19:27 hat geschrieben:Es ist schon auffällig, daß es Unterschiede zwischen der GDL und EVG gibt: Wird dem GDL ein Angebot vorgelegt, das ihr nicht gefällt, wird ohne zu verhandeln in den Streik getreten. Die EVG hat in letzter Zeit gezeigt, daß sie bei unpassendem Angebot nicht einfach streikt, sondern das Angebot der Bahn erstmal bewertet und über die Vorgehensweise beraten wird. Die Angebotsbewertung findet am 11.05. in Fulda statt. Die Verhandlungen folgt einen Tag später in Frankfurt, an diesem Termin wird die EVG der Bahn deutlich sagen, was Sache ist. Ich finde die letzte Streikandrohung der EVG im Februar recht eindrucksvoll. Statt in den Ausstand zu treten bekamen alle Mitarbeiter der Bahn eine Abschlagszahlung.
Die EVG verfolgt genauso diese Hinhaltetaktik, lässt zwischen Terminen von sich aus zwei und mehr Wochen verstreichen, in der Hoffnung mit dem Tarifeinheitsgesetz wieder sämtliche Bahnmitarbeiter tarifieren zu dürfen. Sie kündigt immer nur Streik an, macht dann aber nichts, obwohl sie nach außen hin ebenso unzufrieden mit der DB als Verhandlungspartner ist. Die GDL hatte dieses Jahr auch schon mal nur mit Streik gedroht, und es hatte sogar gewirkt, aber leider auch nur ein kleines bisschen ebenso wie die tatsächlich durchgeführten Streiks.
JLanthyer @ 3 May 2015, 19:27 hat geschrieben:Das
hier sollte zu denken geben!
In der Tat, sollte es, in Verbindung mit dem Verhalten von Bahn und Regierung.
JLanthyer @ 3 May 2015, 19:27 hat geschrieben:Rev @ 3 May 2015, 19:17 hat geschrieben:So leid es mit tut der Streik von Dienstag auf Sonntag ist unverhältnismäßig... das öffentlich Leben wird zu stark eingeschränkt und bei fast ner ganzen Woche kann man auch nicht mal was verschieben...
Das ist auch der Grund, warum Streikregeln für den kritischen Bereich, z.B. Daseinsvorsorge (genauer: Bahn-, Bus- und Flugverkehr u.a. was für die Allgemeinheit wichtig ist (Das nennt sich wichtige Dienste)) nötig ist.
Es hatte früher keine Streikregeln gebraucht, und jetzt auch nicht, da diese Dinge nicht mehr zur Daseinsvorsorge gehören, das hatte man für die Bahn mit Wirkung 1994 beschlossen mit Auflösung der Behördenbahn.
Bus, naja, kommt drauf an wo man wohnt, mit wie vielen, dem allgemeinen Zustand sowie dem der Mobilität. Aber Flugverkehr ist doch keine Daseinsvorsorge? Ich bin noch nie geflogen.
Was zu den Rechenkünsten der DBAG:
Der Tarifvertrag zwischen GDL und DB lief Mitte 2014 aus, letzte Lohnerhöhung/letzter Inflationsausgleich war Mitte 2013. Das letzte Angebot umfasste u.a. 1000 Euro Einmalzahlung sowie 4,7% Lohnerhöhung zum 01. Juli 2015. Und was ist mit 2014?M Ab dann gilt der Tarifvertrag rückwirkend. Ach ja, die 1000 Euro, es gab ja im Januar schon einmal 750 Euro, von denen aber bei EVGlern alles, bei GDLern 240 Euro mit dieser Einmalzahlung verrechnet werden. Auch ohne das sind das für die nun insgesamt 12 Monate 83 pro Monat Brutto, in etwa das was bei einem Tarifabschluss am Ende rauskommt mit dem Unterschied, dass nicht schon 2014 erhöht wurde sondern erst 2015 und zwischenzeitlich die Erhöhung so gezahlt wurde, unterm Strich bleibt eine Reallohnsenkung übrig! Und Laufzeit 30 Monate, im Endeffekt 42 Monate. Und das ganze natürlich nur wieder für Lokführer, und sonst niemanden.
Und die weiteren Punkte, Nachtzulage seit 1994 nicht erhöht, momentan 1,20 pro Stunde, mancherorts gibt´s 50% oder mehr dafür.....