City-Maut in München?

Alles über Stadtverkehr, was woanders nicht passt, wie z.B. Verkehrsverbünde
luc
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Beitrag von luc »

ropix @ 28 Feb 2005, 00:41 hat geschrieben:Diktatur ist doch was feines - aja und ich würd gleich noch die Grenzen dichtmachen. Ansonsten geht das nämlich nicht. Wir leben (zum Glück) noch in einem freien Land - und da kannst du niemanden zwingen (auch zum Glück). Und du kannst Autofahren in München auch nicht unendlih teuer machen, weil dann die Leute nach Augsburg ziehen und es irgendwann dann heißt - was is das schönste an München? Der D-Zug nach Augsburg. Und in diesem Augenblick gings schief mit dem Zwang
Ich glaube nicht, daß die Leute dann nach Augsburg ziehen werden. Die meisten sind eh schon im Münchner Umland. Die Citymaut ist dafür da, unnötigen IV, beispielsweise durch Pendler, abzuwehren, damit diese nicht das stadtzentrum belasten. München kann sich eine Maut genauso leisten wie London. Oder ziehen die Leute jetzt alle nach Reading, Chatham oder Stratford? Schwieriger sind kleine Städte wie Augsburg, die die Wirtschaft anziehen müssen. München und das Umland sind dank ihrer Unis, Forschungszentren, Konzernzentralen... groß genug, um zu überleben.
ropix @ 28 Feb 2005, 00:37 hat geschrieben:Weil wir ja auch für jeden einen haben. Da müsste man die Zahl wohl verzehnfachen, damits reicht. Nehmen wir jetzt mal einen Pendler von Garching nach Starnberg (fallen mir auf Anhieb drei Leute ein). Die fahren alle über den Mittleren Ring - käme dort jetzt Citymaut, die viele ja auch für den Mittleren Ring fordern um eben genau diesen Transitverkehr zu vermeiden - dann wäre wohl ein Umweg über Pampas wie A99 und A96 fällig - käme es dort zur Maut, blieben die B471 als geeignete Route übrig
Der mittlere Ring ist die derzeitige Grenze der angedachten Maut. Das heißt innerhalb dieses Ring aber nicht auf dem Ring wird bemautet. Lediglich wird darüber nachgedacht, die LKW`s über 12t mit Toll-Collect zu bemauten, damit diese nicht durch München rumkurven.
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Beitrag von remstalpendler »

Ich will bestimmt keinem Manchester-Kapitalismus das Wort reden - es gibt genug sinnvolle Gemeinschaftsaufgaben, die von der Gemeinschaft finanziert werden müssen.
Im Falle von Großstädten ist es aber ohne Zweifel so, dass der Verkehr an sich, sowohl öffentlich als auch individuell, hoch subventioniert wird, und zwar von den Steuerzahlern, nicht von seinen Nutznießern. Und diese Gruppen sind keineswegs identisch.
Diese Subventionierung kann man von mir aus gerne ändern: City-Maut für PKW und LKW, strenge Emissionsvorschriften, und auch kostendeckende Fahrpreise auf der Schiene. Ja, das sage gerade ich als Fernpendler (65 km einfach). Das hat überhaupt nichts mit Diktatur zu tun - man verwechsle nicht die Freiheit, billig Auto fahren zu dürfen, mit der eigentlichen Freiheit. Vor 70 Jahren hat bekanntlich ein Diktator versucht, den Leuten mit Autobahnen und "KdF-Wagen" die Illusion von Freiheit zu geben, und ihnen die wirkliche Freiheit genommen.

Und merke: Jedermensch's Freiheit hört da auf, wo die Freiheit des anderen anfängt. Z.B. durch Lärm, Luftverschmutzung und das Entwerten von Erholungsgebieten.
Der Gedanke "Man kann die Leute nicht zwingen" ist falsch gedacht - im Moment werden die Leute zu etwas verleitet, was der Allgemeinheit zur Last fällt - richtig gedacht ist:
Es geht darum, aufzuhören, die Leute dabei zu subventionieren. Sowohl in München, als auch in Augschburg ;) , und sonst wo.

Aber es ist wohl einfach nicht durchzusetzen, den Stadtverwaltungen diese Subventionen auszureden, zumal das meiste ja eh Bund und Land zahlen (Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz).
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Beitrag von MünchnerFreiheit »

Ihr bedenkt dabei, daß der private Autoverkehr sowohl durch die KFZ-Steuer als auch durch einen sehr hohem Steueranteil an Benzin / Diesel sehr wohl einen erklecklichen Anteil am Steueraufkommen von Bund und Ländern beiträgt? Der Anteil beträgt bei einem Benzinpreis von 1,05€ 80 Cent (Mineralöl-, Öko- und auf den Gesamtpreis erhobene Mehrwertsteuer) - Quelle:

MVV

Gruß, Flo

P.S. wenn ein Autofahrer einmal in der Woche für 40€ tankt, sind das im Jahr bereits

1584,76€ an verbrauchsabhängigen Steuern...

bei einem monatlichen Tankvolumen von 40€ immerhin noch 365,71€ - dafür lassen eine Menge Straßen neubauen und unterhalten... ;)

Edit: Zahlen hinzugefügt
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Beitrag von luc »

MünchnerFreiheit @ 28 Feb 2005, 14:09 hat geschrieben:Ihr bedenkt dabei, daß der private Autoverkehr sowohl durch die KFZ-Steuer als auch durch einen sehr hohem Steueranteil an Benzin / Diesel sehr wohl einen erklecklichen Anteil am Steueraufkommen von Bund und Ländern beiträgt? Der Anteil beträgt bei einem Benzinpreis von 1,05€ 80 Cent (Mineralöl-, Öko- und auf den Gesamtpreis erhobene Mehrwertsteuer) - Quelle:

MVV

Gruß, Flo

P.S. wenn ein Autofahrer einmal in der Woche für 40€ tankt, sind das im Jahr bereits

1584,76€ an verbrauchsabhängigen Steuern...

bei einem monatlichen Tankvolumen von 40€ immerhin noch 365,71€ - dafür lassen eine Menge Straßen neubauen und unterhalten... 
Die wieder durch die Entfernungspauschale zurückgeholt werden. Knackpunkt bleiben aber die externen Kosten, die der Staat für den Autoverkehr bezahlen muß.
Ich vermute mal, sogar alle Nahverkehrsgelder werden mit den Einnahmen aus Mehrwertsteuer und Mineralöl/ökosteuer wieder zurückgeholt.
Die Argumentation mit der Mehrwertsteuer ist auch nicht ganz richtig. Das könnte man sonst für alle anderen Konsumgüter auch verwenden. Und die kosten den Staat ansonsten auch nichts.
Steuergerechtigkeit wird man nie machen können, man kann aber für Luxus (zum Beispiel Fahrten in einer überfüllten Innenstadt oder auf sehr gut ausgebauten Autobahnen) sehr wohl ein angemessenes Entgelt erheben.
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Jean
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Beitrag von Jean »

Das mit dem Prinzip: zuerst Steuern zahlen, dann ein Stück zurück bekommen ist eh schmarn, da dabei mindestens die hälfte versikert um unnötige Beamten, und sonst was, zu bezahlen. Subventionen von Großunternehmen halte ich eh für generel falsch. Der ÖPNV wurde ja eigentlich nie konzipiert um Geld zu machen, sondern die Leute Mobilität zu gewehren und den MIV in Grenzen zu halten, insoweit heißt auch: je mehr Leute den ÖPNV benutzten um so "freier" sind die Straßen, doch erklär das der Autolobie. :rolleyes: :rolleyes: :rolleyes:
Für den ÖPNV Ausbau Gegen Experimente und Träuereien. Eine Trambahn braucht einen eigenen Fahrweg, unabhängig vom MIV!
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Beitrag von MünchnerFreiheit »

Ganz kurz:

- Entfernungspauschale: wird auf Wege zur Arbeitstelle gleichermaßen gewährt, egal, ob mit PKW, ÖPNV oder zu Fuß / Fahrrad zurückgelegt. Zudem ist der Satz recht niedrig und seit Jahren eher sinkend, so daß bei einem Durchschnitts- Einkommen und - Arbeitsweg nicht mit hohen Steuerrückzahlungen zu rechnen ist.

- MwSt: grundsätzlich korrekt, aber: da die MwSt hier nicht nur auf den Warenpreis, sondern auch auf die darin enthaltene Mineralöl- und Ökosteuer erhoben wird, soll wohl dadurch den Ländern ein Anteil an deren Aufkommen gesichert werden.

- Luxusargumentation kann man auch für ÖPNV gelten lassen: Zusatznachttarife (scheints ja zT zu geben), Vororterschließungstarife, höherer Tarif bei Nutzung eines höherwertigen (schnelleren) ÖPNV-Mittels (U-Bahnzuschlag, S-Bahnabschlag) usw *fg* - der Phantasie wären da wohl keine Grenzen gesetzt.

Gruß Flo
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Beitrag von luc »

Entfernungspauschale: wird auf Wege zur Arbeitstelle gleichermaßen gewährt, egal, ob mit PKW, ÖPNV oder zu Fuß / Fahrrad zurückgelegt. Zudem ist der Satz recht niedrig und seit Jahren eher sinkend, so daß bei einem Durchschnitts- Einkommen und - Arbeitsweg nicht mit hohen Steuerrückzahlungen zu rechnen ist.
Stimmt und die ist auch deshalb eine ungerechte Subvention für Zersiedlung. Übrigens zahlt die Bahn auch diese Steuern!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!
- MwSt: grundsätzlich korrekt, aber: da die MwSt hier nicht nur auf den Warenpreis, sondern auch auf die darin enthaltene Mineralöl- und Ökosteuer erhoben wird, soll wohl dadurch den Ländern ein Anteil an deren Aufkommen gesichert werden.
Wird das etwa bei Kaffee-, Alkohol- oder Tabaksteuer nicht gemacht. Bei letzterer gelten sogar höhere Mehrwertsteuersätze.
Luxusargumentation kann man auch für ÖPNV gelten lassen: Zusatznachttarife (scheints ja zT zu geben), Vororterschließungstarife, höherer Tarif bei Nutzung eines höherwertigen (schnelleren) ÖPNV-Mittels (U-Bahnzuschlag, S-Bahnabschlag) usw *fg* - der Phantasie wären da wohl keine Grenzen gesetzt.
In München und Stuttgart vorhanden (wer regt sich über die hohen Fahrpreise nicht auf?). Ich glaube aber nicht, daß der Busverkehr in München wirtschaftlicher ist als die U-Bahn (Erhaltungsinvestiotionen mit eingerechnet, ohne Abschreibungen für Bau)
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Jean
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Beitrag von Jean »

Zusatznachttarife (scheints ja zT zu geben), Vororterschließungstarife, höherer Tarif bei Nutzung eines höherwertigen (schnelleren) ÖPNV-Mittels (U-Bahnzuschlag, S-Bahnabschlag)
Für einen speziellen Nachtarif habe ich nichts einzuwenden, wenn dafür das Angebot verbessert wird. Aber wieso sollte ich mehr für die U-Bahn bezahlen? Der MVG will ja, dass die Leute die U-Bahn benutzen, wobei vor allem bei kurzen Strecken nicht wirklich ein Zeitersparnis gegenüber Trambahn oder Bus ensteht. Durch die kürzere Fahrzeit braucht der MVG dafür auch weniger Personal. Wenn solch ein Tarif erhoben würde (was gegen das Einheitstarif spricht) so müssten Trambahnstrecken oder Busstrecken mit den gleichen Linienverlauf wie die U-Bahn (Ich wollte das Wort Parallelverkehr vermeiden) was mich enzücken würde (vor allem neue Trambahnstrecken) aber, wie gesagt, überhaupt nicht die Philosophie des MVG enspricht, die ja alles versucht die Leute in der U-Bahn zu bekommen (wenn man so sieht was es um Thalkirchen seit der U-Bahn noch als Oberflächenverkehr übrig geblieben ist :angry: :angry: :angry: ). :blink: :blink: :blink:
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Beitrag von luc »

Für einen speziellen Nachtarif habe ich nichts einzuwenden, wenn dafür das Angebot verbessert wird.
Das will ich sehen, wenn ein zusätzlicher Nachttarif in München eingeführt wird. Selbst wenn dann alle Nachtbuslinien jede Nacht fahren und auch alle Nachtstraßenbahnen jede Nacht im 30min-Takt fahren, wäre der Aufstand durch gewisse Gruppierungen (z.B. Aktion Münchener Fahrgäste) und durch Hetzzeitungen riesig.
Aber wieso sollte ich mehr für die U-Bahn bezahlen? Der MVG will ja, dass die Leute die U-Bahn benutzen, wobei vor allem bei kurzen Strecken nicht wirklich ein Zeitersparnis gegenüber Trambahn oder Bus ensteht. Durch die kürzere Fahrzeit braucht der MVG dafür auch weniger Personal. Wenn solch ein Tarif erhoben würde (was gegen das Einheitstarif spricht) so müssten Trambahnstrecken oder Busstrecken mit den gleichen Linienverlauf wie die U-Bahn (Ich wollte das Wort Parallelverkehr vermeiden) was mich enzücken würde (vor allem neue Trambahnstrecken) aber, wie gesagt, überhaupt nicht die Philosophie des MVG enspricht, die ja alles versucht die Leute in der U-Bahn zu bekommen (wenn man so sieht was es um Thalkirchen seit der U-Bahn noch als Oberflächenverkehr übrig geblieben ist    ).   
Es macht ja auch keinen Sinn, die U-Bahn gegen den Bus oder die Straßenbahn auszuspielen. Eher würde es zu einem Zuschlag für Taxibusse kommen, denn deren Betrieb ist nicht gerade kostendeckend. Ich halte aber den Einheitstarif für gerechtfertigt, selbst wenn ich nur stark befahrene U-Bahnstrecken fahren würde.
luc
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Beitrag von luc »

Im Vergleich zu München, wo die City-Maut stockt, überlegen sich die Schweizer ein allgemeines Road-Pricing:
http://www.blick.ch/news/schweiz/artikel31337
VT 609

Beitrag von VT 609 »

luc @ 30 Jan 2006, 11:33 hat geschrieben: Road-Pricing
Mir wird schlecht bei diesem Wort. :(
ET 423
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Beitrag von ET 423 »

Zahl' ich net scho genug Kfz- und Mineralölsteuer? :angry: :angry: :angry: Ich denke, das sollte reichen, um diesen Idioten die Taschen zu stopfen. Wenn die mit dem Geld nicht umgehen, sollen sie nochmal Nachhilfe in Wirtschaft nehmen, anstatt die Melkkühe auf ihren Gummirädern immer weiter auszusaugen. :angry: :angry:
Ich schaue weg, weil mir hier Einiges nicht paßt.
luc
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Beitrag von luc »

VT 609 @ 30 Jan 2006, 12:10 hat geschrieben:
luc @ 30 Jan 2006, 11:33 hat geschrieben:
Road-Pricing 
Mir wird schlecht bei diesem Wort. :(
Mir ned, ich bin schließlich von der DB abgehärtet ;)
Wittekind
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Beitrag von Wittekind »

Eine Alternative zu City-Maut und Road-Pricing waere auch Parkraumverknappung. Wer sein Auto in der Stadt nirgendwo abstellen kann, wird es zuhause stehen lassen.

Oder halt noch mehr Strassen bauen. Dann sehen unsere Staedte bald aus wie in Amerika. :( Wollt Ihr das?

@ET 423

Warum nutzt Du nicht stattdessen den oeffentlichen Verkehr?
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Beitrag von glemsexpress »

Wittekind @ 30 Jan 2006, 13:55 hat geschrieben: Oder halt noch mehr Strassen bauen. Dann sehen unsere Staedte bald aus wie in Amerika. :( Wollt Ihr das?
Schon Passiert, klotz mal nach Ludwigshafen :D
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mellertime
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Beitrag von mellertime »

Wittekind @ 30 Jan 2006, 13:55 hat geschrieben: Eine Alternative zu City-Maut und Road-Pricing waere auch Parkraumverknappung. Wer sein Auto in der Stadt nirgendwo abstellen kann, wird es zuhause stehen lassen.

Oder halt noch mehr Strassen bauen. Dann sehen unsere Staedte bald aus wie in Amerika. :( Wollt Ihr das?

@ET 423

Warum nutzt Du nicht stattdessen den oeffentlichen Verkehr?
Du bist aber naiv! Du hast aber schon mitbekommen, was wir von Beruf sind? Und nicht alle 550 Tf wohnen am Orleansplatz! Außerdem gibt es noch tausende andere Menschen mit Berufen, die zu unmöglichen Zeiten beginnen und enden. Die sind einfach an ein Auto angwiesen.

Oder wohnst du in einer Stadt, in der die Öffentlichen 24h fahren? Herzlichen Glückwunsch, ich nicht!
ChristianMUC

Beitrag von ChristianMUC »

mellertime @ 30 Jan 2006, 20:27 hat geschrieben:
Wittekind @ 30 Jan 2006, 13:55 hat geschrieben: Eine Alternative zu City-Maut und Road-Pricing waere auch Parkraumverknappung. Wer sein Auto in der Stadt nirgendwo abstellen kann, wird es zuhause stehen lassen.

Oder halt noch mehr Strassen bauen. Dann sehen unsere Staedte bald aus wie in Amerika.  :( Wollt Ihr das?

@ET 423

Warum nutzt Du nicht stattdessen den oeffentlichen Verkehr?
Du bist aber naiv! Du hast aber schon mitbekommen, was wir von Beruf sind? Und nicht alle 550 Tf wohnen am Orleansplatz! Außerdem gibt es noch tausende andere Menschen mit Berufen, die zu unmöglichen Zeiten beginnen und enden. Die sind einfach an ein Auto angwiesen.

Oder wohnst du in einer Stadt, in der die Öffentlichen 24h fahren? Herzlichen Glückwunsch, ich nicht!
Da gibts aber auch andere Arbeitgeber..die MVG zahlt ihren Fahrern das Taxi...
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Beitrag von Dave »

Wittekind @ 30 Jan 2006, 13:55 hat geschrieben: Eine Alternative zu City-Maut und Road-Pricing waere auch Parkraumverknappung. Wer sein Auto in der Stadt nirgendwo abstellen kann, wird es zuhause stehen lassen.
Gar keine schlechte Idee... :lol:
Der Palmer ist aber mit seinen Plänen dazu bei der Stuttgarter OB-Wahl gescheitert - wird also auch in München nicht so schnell mehrheitsfähig werden.
[font=Times]"Die Abwrackprämie soll die deutsche Wirtschaft ankurbeln. Von wegen. Warum die Prämie den Falschen hilft, viele Kunden foppt und zum Betrügen geradezu einlädt." Artikel Politik abgewrackt! auf taz.de[/font]
VT 609

Beitrag von VT 609 »

ChristianMUC @ 30 Jan 2006, 20:29 hat geschrieben: Da gibts aber auch andere Arbeitgeber..die MVG zahlt ihren Fahrern das Taxi...
Soweit ich weiß, bezahlt DB Regio bzw. die S-Bahn München ihren Tf die Taxifahrt auch, z.B. wenn sie morgens ihren ersten Einsatz in Holzkirchen haben und dort nicht übernachtet haben. Alles andere wäre auch unfair; schließlich kann ja der Tf nichts dafür, daß er den zweiten oder dritten Zug von Holzkirchen nach München fahren soll und vorher noch keine S-Bahn in Holzkirchen ankommt.
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Beitrag von ET 423 »

@VT609: Stimmt vollkommen - möchte nur noch hinzufügen, daß die Taxi-Fahrten auch erst ab der Dienststelle bezahlt werden, also bei uns isses der Ostbahnhof. :)
Wittekind @ 30 Jan 2006, 13:55 hat geschrieben: @ET 423

Warum nutzt Du nicht stattdessen den oeffentlichen Verkehr?
Ah, mein schlauer Freund mit einer Wortmeldung. :) Nun gut - mellertime hats schon gesagt. Wenn ich z.B. nen unlöblichen :D Dienstbeginn von 4:0x habe, dann möchte ich mal sehen, wie ich von Germering aus zum Ostbahnhof kommen soll. Die erste S-Bahn fährt hier werktags um 5:12Uhr ab. Es ist natürlich klar, daß Leute wie du, die immer zu normalen Zeiten außer Haus gehen, einen schon aktivierten Verkehr vorfinden. Aber um diesen Verkehr erstmal zum laufen zu bringen, bedarf es eben auch Autofahrten, Taxifahrten, Gastfahrten, usw..
Ansonsten fahr ich so viel wie es geht mit meinem Arbeitgeber, aber es gibt Gelegenheiten, da brauch' ich das Auto, sogar in dieser verrückten Stadt. Die, wohlbemerkt, schon ab 3Uhr alle Ampeln an hat, obwohl man im Schnitt nur alle fünf Minuten mal ein anderes Auto sieht. Diese Ampeln sind natürlich dank grün-rotem Ampelterror mit Stauprogramm so geschaltet, daß man spätestens an jeder dritten Ampel zum stehen kommt (da freut sich die Umwelt - laufende Motoren und kein gefahrener Meter).
ChristianMUC @ 30 Jan 2006, 20:29 hat geschrieben: Da gibts aber auch andere Arbeitgeber..die MVG zahlt ihren Fahrern das Taxi...
Da würd' ich mal sagen: Noch. Auch die MVG hats nicht unendlich Dicke in ihrer Tasche und es wird auch bei der MVG der Zeitpunkt kommen, wo diese Vorteile nahezu verschwinden - ich schätze mal, das ist keine Frage ob, sondern wann das sein wird.
Ich schaue weg, weil mir hier Einiges nicht paßt.
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Beitrag von Rathgeber »

In Frankfurt ist man bei der Diskussion um die City-Maut wohl ein wenig weiter - wenn auch ohne ERgebnisse. Immerhin ist sie dort Wahlkampfthema:
Cohn-Bendit macht sich für die City-Maut stark (Frankfurter Rundschau)
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Beitrag von tra(u)mmann »

Rathgeber @ 25 Oct 2006, 04:05 hat geschrieben: In Frankfurt ist man bei der Diskussion um die City-Maut wohl ein wenig weiter - wenn auch ohne ERgebnisse. Immerhin ist sie dort Wahlkampfthema:
Cohn-Bendit macht sich für die City-Maut stark (Frankfurter Rundschau)
Ja, in Minga geht nicht viel voran in puncto Citymaut, aber auch in den meisten anderen deutschen Großstädten nicht.

Ich erinnere mich an Zeitungsartikel aus den 1980er-Jahren. Nach diesen war das Ziel von Umweltschützern und einigen Stadtplanern, dass bis zum Jahr 2000 (!) alle deutschen Großstädte eine Citymaut haben. Ziel knapp verfehlt, würde ich sagen.
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Beitrag von Jean »

Ich erinnere mich an Zeitungsartikel aus den 1980er-Jahren. Nach diesen war das Ziel von Umweltschützern und einigen Stadtplanern, dass bis zum Jahr 2000 (!) alle deutschen Großstädte eine Citymaut haben. Ziel knapp verfehlt, würde ich sagen.
Das errinert mich irgendwie an der Ertüchtigung der S-Bahnstammstrecke. Sie war ja ursprünglich sogar für 1997 angekündigt...
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Beitrag von tra(u)mmann »

Jean @ 25 Oct 2006, 09:31 hat geschrieben:Ja, es dauert in Deutschland alles länger, was aber nicht bedeutet, dass das Ausland so wirklich schnell ist, aber oft legt es eine höhere Geschwindigkeit an den Tag.
Neben der Citymaut fallen mir vor allem der Nichtraucherschutz und die Liberalisierung des Ladenschlusses ein. Aber gut, das wird jetzt alles OT.

Zurück zum Thema: In München wäre eine Citymaut was Wunderbares. Man stelle sich vor, ein drastisch reduzierter Autoverkehr, bei dem nur noch Linienbusse, Handwerker, Anwohner sowie Leute, die den Wucher bezahlen wollen, unterwegs sind.

Das Radfahren könnte wieder Spaß machen, die Busse und Trambahnen würden innerhalb des Mittleren Rings nicht mehr im Stau stecken bleiben und die Luftqualität würde sich auch verbessern.

Wichtig wäre, dass ein Teil der Einnahmen in den ÖPNV gesteckt wird, um diesen attraktiver und preiswerter zu machen.
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Beitrag von Iarn »

Ich weiß, dass ich einen alten Thread aus dem Dornröschenschlaf wecke. Aber es war der beste den ich gefunden habe.
Nachdem in Hamburg nun eine schwarz-grüne Regierung im Entstehen ist und diese die Einführung einer City Maut zumindest untersuchen will, könnte vielleicht doch noch mal etwas Bewegung in die Sache kommen. Denke wenn Hamburg wirklich eine City Maut einführen sollte, wird das Thema auch in München schnell hochkochen.
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Beitrag von elchris »

Bei uns fehlen gottseidank die damischen Grünen - also wird ein solches Thema gleich wieder niedergeschlagen.
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Iarn
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Beitrag von Iarn »

elchris @ 21 Apr 2008, 17:59 hat geschrieben: Bei uns fehlen gottseidank die damischen Grünen - also wird ein solches Thema gleich wieder niedergeschlagen.
Ist eine City Maut Ländersache oder kommunal? Bei Hamburg weiß man ja nie welche Ebene da entscheidet..
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Beitrag von Rohrbacher »

Richtig. Probleme immer über Steuern, Abgaben und Gebühren regulieren. Toll. wenn man unser Steuersystem anschaut und sieht was alles was kostet, könnte man meinen, wir hätten sehr viele Probleme...

Machen wir's doch überall so: Mord gibt jetzt nicht mehr lebenslänglich - was das dem Staat kostet! Heute wurde in Landshut die neue JVA eröffnet, das Ding hat 73 Mio allein im Bau gekostet - sondern der Täter zahlt einfach sagen wir 1 000 000 Euro und die Sache ist geritzt. Davon wird der Tote auch nicht mehr lebendig, aber es bringt wenigstens Geld. Geld ist immer gut. - Jaja, ich weiß, was jetzt kommt... gut, dann wurde das Problem ja erkannt. :ph34r:
elchris
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Beitrag von elchris »

Gute Frage - also die Sperre für den LKW-Transit in der Stadt war eine Stadtratsentscheidung. Die fahren halt jetzt 40km mehr - aber verpesten ja nur die Luft vom LK, nicht die Stadtluft. Mein Gott sind diese Politiker bescheuert...
Rohrbacher
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Beitrag von Rohrbacher »

elchris @ 21 Apr 2008, 18:05 hat geschrieben: Gute Frage - also die Sperre für den LKW-Transit in der Stadt war eine Stadtratsentscheidung. Die fahren halt jetzt 40km mehr - aber verpesten ja nur die Luft vom LK, nicht die Stadtluft. Mein Gott sind diese Politiker bescheuert...
Mei, da wären wir halt wieder, den Zivilisationsmist lagert man doch gerne ins Umland der armen überbevölkerten Großstädte oder gleich ins Ausland aus... Flughafen "München", AKW Isar, Verkehr... Hauptsache die Feinstaubgrenzwerte werden eingehalten (und die Trambahn fährt "emissionsfrei"). Gut, die Feinstaubwerte ändern sich dadurch nicht wirklich (Stichwort Mainz, als George W. zu Besuch war) , aber - genau man hat halt wieder Quellen zum Anzapfen, der Bürger ist blöd und hoffentlich auch vermögend genug, den Sprit zu zahlen oder die bußgelder, wenn man doch durchfährt. Angeblich sollen letztere aber teilweise billiger sein, als mit'm Lkw die 40 km zu fahren. *omg* :lol:
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