Ladenschluss

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DSG Speisewagen
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Beitrag von DSG Speisewagen »

Cloakmaster @ 17 Oct 2016, 10:02 hat geschrieben: Es gäbe mehr arbeitsplatze, weniger Arbeitslosigkeit, damit mehr Einkommen, mehr Steuern, weniger Transferleistungen. Und all das Einkommenspkus wandert unters Kopfkissen, wo es nur ja kein Umsatzplus bewirken kann.
Ich bin ja auch für eine Freigabe der Ladenöffnungszeiten und zwar 24/7 gleichzeitig mit mehreren gesetzlichen Regelungen und einem Flächentarifvertrag zum Schutz der Arbeitnehmer.

Die Leute konsumieren nicht mehr, nur weil länger offen ist, daher halte ich das mit den höheren Einnahmen für gewagt. Auch mehr Arbeitsplätze dürfte man anzweifeln, zumindest wenn es um Vollzeitarbeitsplätze geht, denn da der Umsatz nicht groß ansteigt, ist ja auch keine Möglichkeit gegeben mehr Vollzeitkräfte zu bezahlen.
Man könnte höchstens später aufmachen, denn ich frage mich wirklich warum um 7 Uhr morgens ein Laden offen haben muss. Jeder normale Mensch schläft doch so lange er kann und kauft nicht vor der Arbeit noch ein.
Lieber am Abend länger auf machen, dann ist die Zeit nur leicht verschoben. So 9-22 Uhr, statt 7-20 Uhr wäre doch schon mal ein erster Schritt.

Ändern kann das ganze eh nur der Einzelhandel und die Handelsverbände, denn wenn diese Druck machen würden, würde sich was bewegen.
Mir scheint als hätte der Handel gar kein Interesse an längeren Öffnungszeiten, denn es wäre das erste mal dass die Politik lobbyresistent ist, dazu auch noch in Bayern. Glaubt doch kein Mensch.
Hätte der Handel ein Interesse und würde Druck ausüben, hätten wir längst schon bessere Ladenöffnungszeiten, da bin ich mir sicher!
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rautatie
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Beitrag von rautatie »

DSG Speisewagen @ 17 Oct 2016, 11:57 hat geschrieben: Die Leute konsumieren nicht mehr, nur weil länger offen ist,
Schon bei dieser häufig gehörten Aussage bin ich mir nicht sicher, ob das stimmt.

Bei mir ist es z.B. so, dass ich etliche Anschaffungen auf die lange Bank schiebe oder ganz aussetze - hauptsächlich deswegen, weil ich keine Zeit zum Einkaufen habe. Also kaufe ich keine neuen Schuhe und belasse es bei meinen alten Schuhen, und so weiter. Wären die Geschäfte wenigstens bis 21 Uhr geöffnet, würde das deutlich anders aussehen - ich würde sicherlich mehr konsumieren.
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TramPolin
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Beitrag von TramPolin »

rautatie @ 17 Oct 2016, 11:27 hat geschrieben: Schon bei dieser häufig gehörten Aussage bin ich mir nicht sicher, ob das stimmt.

Bei mir ist es z.B. so, dass ich etliche Anschaffungen auf die lange Bank schiebe oder ganz aussetze - hauptsächlich deswegen, weil ich keine Zeit zum Einkaufen habe. Also kaufe ich keine neuen Schuhe und belasse es bei meinen alten Schuhen, und so weiter. Wären die Geschäfte wenigstens bis 21 Uhr geöffnet, würde das deutlich anders aussehen - ich würde sicherlich mehr konsumieren.
Das auf jeden Fall. Auch (Kurzzeit)-Touristen, die abreisen, können im Falle geschlossener Läden ja nicht am nächsten Tag ihre Einkäufe in Bayern nachholen, wenn sie dann schon im Flieger sitzen. Die Frage ist, ob das nennenswertes Umsatzplus bringen würde. Aber ein besserer Service wäre es allemal.
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Beitrag von NJ Transit »

Die Frage ist: wer kauft Sonntags und nachts denn ein? Ich sehe da vor allem drei Gruppen:
1. Nachtmenschen, Studenten, Schichtarbeiter
2. "Verdammt, die Milch ist alle!" - Spontan-Kleineinkäufer
3. Leute, die Sonntags einkaufen, nur um sonntags einzukaufen

Bei Gruppe 1 dürfte der Konsum wohl erheblich zunehmen, auf Kosten von (Schnell-)Gastronomie.
Auch bei Gruppe 2 denke ich wird es erheblich mehr Umsatz geben, da die teure Tankstelle heute doch noch abschreckt hnd zu "dann gibts halt nur Zucker zum Kaffee" verleitet.
Gruppe 3 wird sicherlich in der Anfangszeit auch erheblich ansteigen. Ich kann mich gut erinnern, dass wir früher oft Oma ins Auto gepackt haben und mit ihr zum Flughafen-Edeka sonntags gefahren sind, einfach, weil es geht. Das dürfe aber recht bald abflauen.
Vor allem bei Gruppe 2 sehe ich dagegen durchaus Potential für Nahversorger.
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Lazarus
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Beitrag von Lazarus »

Solange die CSU das Sagen hat, bin ich mir eigentlich recht sicher, das sich nichts ändern wird. Das große Problem ist, das diese ihre Stimmen hauptsächlich auf dem Land holt und da steht man längeren Öffnungszeiten eher kritisch gegenüber. Wirklich interessant sind die nur für die wirklich großen Städte wie München, Nürnberg und mit Abstrichen vielleicht noch Augsburg.
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rautatie
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Beitrag von rautatie »

NJ Transit @ 17 Oct 2016, 13:18 hat geschrieben: Die Frage ist: wer kauft Sonntags und nachts denn ein? Ich sehe da vor allem drei Gruppen:
1. Nachtmenschen, Studenten, Schichtarbeiter
2. "Verdammt, die Milch ist alle!" - Spontan-Kleineinkäufer
3. Leute, die Sonntags einkaufen, nur um sonntags einzukaufen
4. Leute, die lang arbeiten und erst abends zum Einkaufen kommen würden. Dabei geht es nicht nur um den spontanen Kauf einer Packung Nudeln, sondern eben auch um Klamotten, Schuhe, etc. die man (ich zumindest) nicht so gern zwischen Tür und Angel um 19:30 noch schnell zusammenraffen will.
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Beitrag von NJ Transit »

Lazarus @ 17 Oct 2016, 13:35 hat geschrieben: Solange die CSU das Sagen hat, bin ich mir eigentlich recht sicher, das sich nichts ändern wird. Das große Problem ist, das diese ihre Stimmen hauptsächlich auf dem Land holt und da steht man längeren Öffnungszeiten eher kritisch gegenüber. Wirklich interessant sind die nur für die wirklich großen Städte wie München, Nürnberg und mit Abstrichen vielleicht noch Augsburg.
Kannst du eigentlich auch was anderes schreiben als diese drei Sätze? Wenn du mich wirklich beeindrucken willst dürfen darin aber die Worte "Pasing", "U5" und "R2 auf dem 19er" nicht vorkommen.
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Beitrag von NJ Transit »

rautatie @ 17 Oct 2016, 13:44 hat geschrieben:
NJ Transit @ 17 Oct 2016, 13:18 hat geschrieben: Die Frage ist: wer kauft Sonntags und nachts denn ein? Ich sehe da vor allem drei Gruppen:
1. Nachtmenschen, Studenten, Schichtarbeiter
2. "Verdammt, die Milch ist alle!" - Spontan-Kleineinkäufer
3. Leute, die Sonntags einkaufen, nur um sonntags einzukaufen
4. Leute, die lang arbeiten und erst abends zum Einkaufen kommen würden. Dabei geht es nicht nur um den spontanen Kauf einer Packung Nudeln, sondern eben auch um Klamotten, Schuhe, etc. die man (ich zumindest) nicht so gern zwischen Tür und Angel um 19:30 noch schnell zusammenraffen will.
Die hätte ich unter 2 mit eingruppiert, allgemeiner gesagt, Leute die vor allem am abend Zeit haben.
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Beitrag von rautatie »

NJ Transit @ 17 Oct 2016, 13:48 hat geschrieben: Die hätte ich unter 2 mit eingruppiert, allgemeiner gesagt, Leute die vor allem am abend Zeit haben.
Ja, ohne die Einschränkung "Kleineinkäufer" würde ich dir zustimmen. Ich würde durchaus auch größere Einkäufe an Wochentagen am späteren Abend tätigen.
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Beitrag von NJ Transit »

Nein, falsch - 1 war gefragt, nicht 2 ;) Mein Fehler.
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Beitrag von TramPolin »

Lazarus @ 17 Oct 2016, 12:35 hat geschrieben: Solange die CSU das Sagen hat, bin ich mir eigentlich recht sicher, das sich nichts ändern wird. Das große Problem ist, das diese ihre Stimmen hauptsächlich auf dem Land holt und da steht man längeren Öffnungszeiten eher kritisch gegenüber. Wirklich interessant sind die nur für die wirklich großen Städte wie München, Nürnberg und mit Abstrichen vielleicht noch Augsburg.
Ja, wir wissen, Du bist dagegen.

Aber es ist richtig, in Bad Tölz schließen die meisten Läden schon Samstagmittag, und die Altstadt mit der großen Fußgängerzone ist dann quasi tot.

Auch gibt es immer noch Edeka-Märkte, die auf dem Land Mo-Fr um 18 Uhr und am Samstag um 13 Uhr schließen. Etwa der Edeka in Pfaffing. Mein Eindruck ist, dass auch auf dem Land immer mehr Edeka bis 20 Uhr öffnen. Kann das jemand bestätigen?
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Lazarus
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Beitrag von Lazarus »

Ich sehe eigentlich nur eine Möglichkeit, das durchzusetzen. Mittel Volksentscheid. Auf die Politik wartet man eher vergebens. Zumindest hat die keine großen Ambitionen gezeigt in Bayern was zu ändern.
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Beitrag von Jean »

Und die Post schließt immer früher! Und das in der Hauptstadt. Meine Filiale schließt jetzt um 17:00. Vor ein paar Monate war es noch 18:30. Das ist Kundenservice à la Deutsche Post...
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Beitrag von TramPolin »

Lazarus @ 17 Oct 2016, 16:32 hat geschrieben: Ich sehe eigentlich nur eine Möglichkeit, das durchzusetzen. Mittel Volksentscheid. Auf die Politik wartet man eher vergebens. Zumindest hat die keine großen Ambitionen gezeigt in Bayern was zu ändern.
Kannst Du vergessen. Die Gewerkschaften, Kirchen, große Teile der CSU, aber auch die SPD, Grünen und Freien Wähler werden dagegen Stimmung machen und den Untergang des Abendlandes heraufbeschwören.

Die CSU auf dem Land wird empfehlen, mit Nein zu stimmen, weil liberalisierte Öffnungszeiten nur dem Großraum München und Nürnberg nutzen würden.

Das heißt, Du hast dann wahrscheinlich 60-70 % Ablehnung. Falls es überhaupt zum Volksentscheid kommt. Denn ich glaube nicht, dass ein Tölzer extra ins Rathaus zum Unterschreiben geht, wenn das Volksbegehren für ihn ohnehin nahezu bedeutungslos wäre.

Ich sehe keine Lobbys pro Liberalisierung. Nur die FDP ist dafür, dem Einzelhandel ist es auch nicht so wichtig.
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Beitrag von 146225 »

Lazarus @ 17 Oct 2016, 17:32 hat geschrieben: Ich sehe eigentlich nur eine Möglichkeit, das durchzusetzen. Mittel Volksentscheid. Auf die Politik wartet man eher vergebens. Zumindest hat die keine großen Ambitionen gezeigt in Bayern was zu ändern.
Was euer Horst so für Prioritäten setzt und wie er selber gerne regieren würde, zeigt er doch, in dem er sich wiederholt mit dem "lupenreinen Demokraten" aus Orbanistan trifft.
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rautatie
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Beitrag von rautatie »

Jean @ 17 Oct 2016, 18:10 hat geschrieben: Und die Post schließt immer früher! Und das in der Hauptstadt. Meine Filiale schließt jetzt um 17:00. Vor ein paar Monate war es noch 18:30.
Welche Filiale ist das denn? Ich hoffe, das trifft nicht auf alle Postfilialen zu, denn 17 Uhr wäre für mich überhaupt nicht zu schaffen.

Mir ist schon häufiger aufgefallen, dass sich manche Dienstleister anscheinend nicht vorstellen können, dass manche Menschen tagsüber im Büro sein müssen. Hatte ich neulich mal wieder bei einem Arzt. Als ich der Sprechstundenhilfe sagte, dass ich tagsüber arbeiten müsse und nur Abend- oder Morgentermine wahrnehmen könne, wirkte sie sehr erstaunt, so als ob sie noch nie davon gehört hätte, dass jemand tagsüber arbeiten muss.
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Beitrag von TramBahnFreak »

Bei der Post hab ich immer wieder das Gefühl, die hat noch nicht kapiert, dass sie keine Monopol-Behörde mehr ist.

Dieses Bittsteller-Gefühl, wenn man was möchte und die Deutsche Bundespost sich gnädigerweise herablässt einem diesen Wunsch (für xy Wartezeit und Gegenleistung) zu erfüllen, hab ich bei keiner anderen ex-Behörde so stark...


edit: Fullquote gelöscht.
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Beitrag von Oliver-BergamLaim »

DSG Speisewagen @ 17 Oct 2016, 11:57 hat geschrieben: Die Leute konsumieren nicht mehr, nur weil länger offen ist,
Das halte ich persönlich für einen der größten Irrtümer, denen Ladenschlussgesetz-Befürworter, Politiker und u.U. sogar Einzelhändler selbst aufsitzen.

Wie oft lasse ich mir abends oder am Sonntag einfach nen Liter Leitungswasser in ne Flasche raus, weil ich mir kein "richtiges" Getränk im Supermarkt kaufen kann. Wie oft esse ich weniger als ich eigentlich Hunger habe, weil der Kühlschrank leer oder fast leer ist. Wie wenig kaufe ich auf meinen ständigen Wochenend-Trips in deutschen Orten und Städten, weil die Buchläden, Souvenirläden, Supermärkte etc. bei meinem gemütlichen Sonntagsbummel geschlossen sind (in Tschechien dagegen macht man sonntags zum Beispiel guten Umsatz mit mir).
Und weil es auch angesprochen wurde: ja, auch Wochenend-Touristen aus dem Ausland, die zum Beispiel nur samstags und sonntags in München sind, können sonntags hier nunmal kein Geld ausgeben - bei aller Kauflust und Kaufbereitschaft, die Touristen nun einfach mal an sich haben: das Geld bleibt wegen geschlossener Geschäfte einfach im Geldbeutel und fliegt oder fährt wieder nach Großbritannien, Schweden und Italien zurück.

Wie viele alte Geräte / Kleidung / diverseste Gebrauchsgegenstände des täglichen Lebens etc. benutze ich einfach weit über der eigentlichen Lebensdauer weiter, weil ich nur unter extremer Hetzerei (werktags nach der Arbeit) oder unter Inkaufnahme der Samstags-Überfüllung mal in einen anderen Laden als den Supermarkt ums Eck kommen würde.

Mit dem Einkaufen ist es in Deutschland, bzw. insbesondere in Bayern und in München, eben so wie mit allem in Deutschland: man kann es hier schon machen, aber es wird einem nicht leicht gemacht und macht auch keinen Spaß. Statt dessen hat man sich den bestehenden Regeln und Gesetzen zu fügen und untertänigst dankbar zu sein, dass man überhaupt etwas zu Essen und zum Anziehen kaufen darf, weil es ja an sich schon eine Unverschämtheit ist, überhaupt von den Ladenangestellten für ein paar Stunden am Tag zu fordern, für die eigenen Konsumwünsche verfügbar zu sein.

In anderen Ländern weltweit - egal ob tief kapitalistisch und konsum-orientiert wie die USA oder ob früher (oder in Ansätzen immer noch!) sozialistisch wie Russland, Vietnam oder sonstwo - würde man über diesen Schmarrn und die ganze Diskussion in Deutschland und Bayern einfach nur unverständlich den Kopf schütteln.
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Beitrag von rautatie »

Oliver-BergamLaim @ 18 Oct 2016, 12:40 hat geschrieben: Wie wenig kaufe ich auf meinen ständigen Wochenend-Trips in deutschen Orten und Städten, weil die Buchläden, Souvenirläden, Supermärkte etc. bei meinem gemütlichen Sonntagsbummel geschlossen sind.
Ein gutes Beispiel, das geht mir ganz ähnlich. Ich mache häufig Ausflüge am Wochenende, und insbesondere am Sonntag sind viele Altstädte fast komplett geschlossen (inklusive der Touristeninformation). Das führt auch dazu, dass die Ortskerne dann sehr leblos und trostlos wirken. Und mit Einkaufen ist dann eben nichts. Mein Vorteil: ich spare Geld, das ich vielleicht sonst in einem der Geschäfte gelassen hätte. Gäbe es nicht das eine oder andere geöffnete Café am Stadtplatz, ich würde während des Ausflugs oft gar kein Geld ausgeben (von den Bahnfahrkosten mal abgesehen).

Schon mehrfach habe ich den Spruch gelesen: "Man kann sein Geld nur einmal ausgeben!", womit suggeriert werden soll, dass längere Ladenöffnungszeiten nicht mehr Umsatz generieren könnten. Das stimmt aber eben nur teilweise. Eigentlich müsste es heißen: "Man kann sein Geld höchstens einmal (oder eben gar nicht, oder im Ausland auf einer Fernreise) ausgeben."
Oliver-BergamLaim @ 18 Oct 2016, 12:40 hat geschrieben: Wie viele alte Geräte / Kleidung / diverseste Gebrauchsgegenstände des täglichen Lebens etc. benutze ich einfach weit über der eigentlichen Lebensdauer weiter, weil ich nur unter extremer Hetzerei (werktags nach der Arbeit) oder unter Inkaufnahme der Samstags-Überfüllung mal in einen anderen Laden als den Supermarkt ums Eck kommen würde.
Das ist bei mir auch so. Ich bräuchte beispielsweise neue Schuhe und ein paar Klein-Elektrogeräte, aber zurzeit habe ich keine rechte Zeit dazu, in ausreichender Zeit vor Ladenschluss einige Fachgeschäfte zu betreten, um mich entspannt und ohne Stress umzusehen und etwas auszuwählen. Wenn, dann schaffe ich es höchstens mal in einen Laden, und wenn ich dort nicht auf Anhieb etwas passendes gefunden habe, ist es an diesem Abend schon wieder zu spät, denn es wird geschlossen.

Klar werde ich deswegen weder verhungern noch verwahrlosen, aber in mir steckt sozusagen "ungenutztes Einkaufspotential". Sollte es mehr Menschen geben, denen das so geht, dann wäre also durchaus bei längeren Abendöffnungszeiten eine Umsatzsteigerung möglich.
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Beitrag von DSG Speisewagen »

TramPolin @ 17 Oct 2016, 18:35 hat geschrieben: Kannst Du vergessen. Die Gewerkschaften, Kirchen, große Teile der CSU, aber auch die SPD, Grünen und Freien Wähler werden dagegen Stimmung machen und den Untergang des Abendlandes heraufbeschwören.

Die CSU auf dem Land wird empfehlen, mit Nein zu stimmen, weil liberalisierte Öffnungszeiten nur dem Großraum München und Nürnberg nutzen würden.

Das heißt, Du hast dann wahrscheinlich 60-70 % Ablehnung. Falls es überhaupt zum Volksentscheid kommt. Denn ich glaube nicht, dass ein Tölzer extra ins Rathaus zum Unterschreiben geht, wenn das Volksbegehren für ihn ohnehin nahezu bedeutungslos wäre.

Ich sehe keine Lobbys pro Liberalisierung. Nur die FDP ist dafür, dem Einzelhandel ist es auch nicht so wichtig.
Man kann hier aber gerade den Kirchen keinen Vorwurf machen, es ist ja ihre Kernaufgabe sich dagegen zu wehren. Nur dürfte das keinen weiteren Einfluss auf die Entscheidung haben. Aber grundsätzlich wäre es schlimm wenn man nicht dagegen wäre, da dies ja gegen die eigenen Prinzipien wäre.
Bei den Gewerkschaften besteht die Angst dass die Arbeitnehmer benachteiligt werden. Das würde auch passieren, da die Politik und die Wirtschaft keinerlei Interesse an besseren Regelungen hätten und der Organisationsgrad in den meisten Handelsunternehmen durch ihre Kleinteiligkeit schwierig ist, daher kann ich das auch nachvollziehen. Die Wahrscheinlichkeit ist hoch dass Arbeitnehmer darunter leiden wenn es keine entsprechenden Regelungen (hohe Zuschläge am Abend und an Feiertagen/Sonntagen) gibt.

Bei den Parteien ist es einfach so dass die ihre Meinung sehr schnell ändern wenn irgendwelche Lobbygruppen Druck machen, das weiß jeder und kann jeder jederzeit beobachten, wie schnell dann Vorlagen 1:1 vom Lobbyverband durchgedrückt werden. Das kann nicht nur die EU-Kommission, da ist Bayern auch weit oben mit vertreten.
Daher bleibe ich dabei: Nur der Handel und seine Lobby kann das durchdrücken.

Solange der Handel in Bayern kein Interesse daran hat, so lange wird sich nichts ändern. Der entscheidende Punkt ist der Handel selbst. Nur er wird diesen Irrsinn zu Fall bringen und hier sehe ich eben das Problem an der Sache.

Die die ihr nennt sind nicht das Problem, das größte Problem ist und bleibt der Handel und seine Verbände, die rein gar nichts unternehmen!
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Beitrag von Bayernlover »

rautatie @ 18 Oct 2016, 12:58 hat geschrieben: Klar werde ich deswegen weder verhungern noch verwahrlosen, aber in mir steckt sozusagen "ungenutztes Einkaufspotential". Sollte es mehr Menschen geben, denen das so geht, dann wäre also durchaus bei längeren Abendöffnungszeiten eine Umsatzsteigerung möglich.
Und dann wird wieder von Einzelhändlern und Verfechtern des stationären Handels auf Amazon und Konsorten geschimpft, dabei füllen die halt nur die Lücke aus, die durch die hinterwäldlerische Thematik Ladenschluss entstanden ist.
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Beitrag von rautatie »

Stimmt, ich könnte natürlich online bestellen, aber ich bin da eher "old school" und kaufe lieber im Geschäft, weil ich die Sachen gern vorher anschaue oder anprobiere, bevor ich sie kaufe.
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Beitrag von Oliver-BergamLaim »

DSG Speisewagen @ 18 Oct 2016, 13:42 hat geschrieben: Solange der Handel in Bayern kein Interesse daran hat, so lange wird sich nichts ändern. Der entscheidende Punkt ist der Handel selbst. Nur er wird diesen Irrsinn zu Fall bringen und hier sehe ich eben das Problem an der Sache.
Ich denke mir manchmal, dass der Handel vielleicht durchaus Interesse an längeren Öffnungszeiten hat (ich kann es mir nämlich nicht vorstellen dass man in sämtlichen großen Handelsketten so begriffsstutzig ist und nicht merkt, dass viele Leute eben aus purer Resignation ob der Ladenschlusszeiten einfach gemütlich abends oder sonntags online einkaufen), aber sich wegen des zu erwartenden Shitstorms von bestimmten größeren Bevölkerungskreisen (Rentner), Gewerkschaften, Kirchen, der Presse ("die armen alleinerziehenden Mütter") und anderer Institutionen mit viel Macht nicht trauen würde. Die erste große Handelskette, die in Bayern öffentlich Druck auf die Politik zur Lockerung des Ladenschlusses ausüben würde, würde von der Presse und der öffentlichen Meinung der Wutbürger so niedergemacht und zerrissen werden, dass sich das kein zweiter trauen würde.

Das Problem ist letztlich die Politik, die nicht proaktiv den gesetzlichen Rahmen für Händler schafft, bessere Öffnungszeiten anzubieten.

Von mir aus kann man Sonderregelungen einführen für Alleinerziehende, Zulagen für Spät- oder Sonntagsarbeit im Einzelhandel etc., aber der Ladenschluss in Bayern muß endlich an die Lebensrealitäten eines großen Prozentsatzes der Bevölkerung angepasst werden.
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Beitrag von Catracho »

Oliver-BergamLaim @ 18 Oct 2016, 15:17 hat geschrieben: Von mir aus kann man Sonderregelungen einführen für Alleinerziehende, Zulagen für Spät- oder Sonntagsarbeit im Einzelhandel etc.,
Absolute Zustimmung! Wie schon so soft erwähnt, genau das ist die Aufgabe von Politik und Gewerkschaften. Rahmenbedingungen ohne Lücken zum Nachteil der betroffenen Arbeitnehmer festlegen. Nicht das penible Regeln von Öffnungszeiten mit 28 Ausnahmen und 63 Sonderregelungen, für jedes Bundesland und alle Kommunen einzeln, als hätte man nichts wichtigeres zu tun. Das regeln Markt und Nachfrage dann schon individuell von alleine. Für wen es sich dann lohnt, der macht auf (und wenn es 24/7 ist) und für wen es sich nicht lohnt, der lässt es halt. Aber die Möglichkeit sollte doch bitte gegeben sein.

Mfg
Catracho
Theirs not to reason why, theirs but to do and die. - Alfred Tennyson
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Beitrag von Lazarus »

Bayernlover @ 18 Oct 2016, 13:46 hat geschrieben: Und dann wird wieder von Einzelhändlern und Verfechtern des stationären Handels auf Amazon und Konsorten geschimpft, dabei füllen die halt nur die Lücke aus, die durch die hinterwäldlerische Thematik Ladenschluss entstanden ist.
Amazon liefert mittlerweile soweit ich weiß auch Lebensmittel und das außerhalb des Ladenschluß
Mehr Geld für den ÖPNV-Ausbau in München! Es wird höchste Zeit!
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Beitrag von spock5407 »

DSG Speisewagen @ 18 Oct 2016, 13:42 hat geschrieben: Man kann hier aber gerade den Kirchen keinen Vorwurf machen, es ist ja ihre Kernaufgabe sich dagegen zu wehren.
Die haben mir ehrlichgesagt eh schon zuviel zu schnabeln.
Und das auch noch teilw. mit Budget aus dem Staatssäckel bezahlt, obwohl wir angeblich eine Trennung zwischen Staat und Kirche haben.
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Jean
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Beitrag von Jean »

Welche Filiale ist das denn? Ich hoffe, das trifft nicht auf alle Postfilialen zu, denn 17 Uhr wäre für mich überhaupt nicht zu schaffen.
Meine Hauptfiliale...und selbst die am Hauptbahnhof. Zum Glück gibt es noch die Paketshops die so was als zusätzliches Geschäft betreiben.
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Beitrag von imp-cen »

Wie oft lasse ich mir abends oder am Sonntag einfach nen Liter Leitungswasser in ne Flasche raus, weil ich mir kein "richtiges" Getränk im Supermarkt kaufen kann.
Wir haben in München ein super Mineralwasser aus der Leitung! Das ist halt ohne Sprudel, aber steht weniger lang rum als die teuren Wässerchen die uns die Konzerne so gerne verkaufen. Mir ist frisches Waser aus der Leitung lieber als das aus der verkeimten *übertreib* Flasche. Saubere Leitungen vorausgesetzt - im Büro trinke ich nur Wasser aus der Flasche, weil das aus der Leitung "moosig" schmeckt.
Den Sprudel könnte man ja noch selber hinzugeben, das Wasser schont deinen Geldbeutel und vlt. sogar deine Gesundheit.
Wie oft esse ich weniger als ich eigentlich Hunger habe, weil der Kühlschrank leer oder fast leer ist.
Das mit dem Hunger und den Gelüsten ist so ne Sache - wir essen eh zu viel. Zumindest ich, wenn's schmeckt ess ich auch drei Portionen. Dann ist aber nix mehr für den nächsten Tag mittags übrig und ich brauch mich auch nicht über meinen "Mittleren Ring" wundern. Noch schlimmer Brotzeit: Hiervon, davon, da noch und dann hast mehr gegessen, als wenn man richtig gekocht hat.
Aber wer kauft den nur die Hälfte zum Kochen/Essen ein und ärgert sich dann, dass der Topf halb leer ist? Ansonsten, Dein Doc wird dich beim Check-Up sicherlich loben...
Wie wenig kaufe ich auf meinen ständigen Wochenend-Trips in deutschen Orten und Städten, weil die Buchläden, Souvenirläden, Supermärkte etc. bei meinem gemütlichen Sonntagsbummel geschlossen sind (in Tschechien dagegen macht man sonntags zum Beispiel guten Umsatz mit mir).
Und weil es auch angesprochen wurde: ja, auch Wochenend-Touristen aus dem Ausland, die zum Beispiel nur samstags und sonntags in München sind, können sonntags hier nunmal kein Geld ausgeben - bei aller Kauflust und Kaufbereitschaft, die Touristen nun einfach mal an sich haben: das Geld bleibt wegen geschlossener Geschäfte einfach im Geldbeutel und fliegt oder fährt wieder nach Großbritannien, Schweden und Italien zurück.
Sei doch froh um den ganzen gesparten Souvenier-Plunder den man dann eh nur wieder wegschmeisst.
Wie viele alte Geräte / Kleidung / diverseste Gebrauchsgegenstände des täglichen Lebens etc. benutze ich einfach weit über der eigentlichen Lebensdauer weiter, weil ich nur unter extremer Hetzerei (werktags nach der Arbeit) oder unter Inkaufnahme der Samstags-Überfüllung mal in einen anderen Laden als den Supermarkt ums Eck kommen würde.
Du wirst doch kaum mit Löchern in der Hose ins Büro gehen, oder den Backofen nochmals in Betrieb nehmen wenn er eigentlich schon qualmt und einen eigenen Aussenschornstein braucht weil er schon schmort?
Was bedeutet also "eigentlich weit über die eigentliche Lebensdauer". Kleidung zu entsorgen, weil man diese Saison nicht mehr blau sondern grün trägt? Ein Handy zu nutzen, obwohl die meisten andren schon auf ein Smartfon umgestiegen sind? Jedes Jahr ein neues iPhone?
Vlt. nutzt Du Deine sachen auch unbewusst/gezwungen einfach nachhaltig?
Mit dem Einkaufen ist es in Deutschland, bzw. insbesondere in Bayern und in München, eben so wie mit allem in Deutschland: man kann es hier schon machen, aber es wird einem nicht leicht gemacht und macht auch keinen Spaß. Statt dessen hat man sich den bestehenden Regeln und Gesetzen zu fügen und untertänigst dankbar zu sein, dass man überhaupt etwas zu Essen und zum Anziehen kaufen darf, weil es ja an sich schon eine Unverschämtheit ist, überhaupt von den Ladenangestellten für ein paar Stunden am Tag zu fordern, für die eigenen Konsumwünsche verfügbar zu sein.
Angebot und Nachfrage - keiner ist gezwungen einen Service zu erbringen, welchen Du Dir vorstellst. Und zu manchen Zeiten darf er es halt auch nicht. Und vlt. verzichtet er aber auch auf manchen Umsatz, weil er für sich nicht bis 20h im Geschäft sein mag. Selbst große Ketten kommen anscheinend nicht mal mit 400€-Jobbern auf den Umsatz um heute von früh bis spät das Maximum auszureizen.
In anderen Ländern weltweit - egal ob tief kapitalistisch und konsum-orientiert wie die USA oder ob früher (oder in Ansätzen immer noch!) sozialistisch wie Russland, Vietnam oder sonstwo - würde man über diesen Schmarrn und die ganze Diskussion in Deutschland und Bayern einfach nur unverständlich den Kopf schütteln.
Tja, was man über USA, EU, Russland und andere den Kopf schütteln kann... das beruht auch auf Gegenseitigkeit.
Amazon liefert mittlerweile soweit ich weiß auch Lebensmittel und das außerhalb des Ladenschluß
Amazon liefert in M auch in einer Stunde. Ob auch Lebenmittel, weis ich nicht. Wer das möchte hat doch dann ein Angebot. Evtl. muss man auch dafür mehr zahlen. Evtl. werden andre dadurch in Zugzwang gebracht und ziehen nach. Oder sagen sich, da machen wir nicht mit.
Man kann für Geld vieles kaufen aber auch nicht alles. Und vlt. ist man gerade in D zu geizig für den Service den man gerne hätte auch entsprechend zu zahlen?


Habt ihr zu kleine Wohnungen ohne Möglichkeit der Lagerhaltung? Wenn morgen die Welt untergeht, hier ist genug zum essen und trinken. Allein ohne Strom und dann Wasser wird dass dann ne trockne und kalte Angelegenheit.

Aber ich befürchte selbst wenn 24/7 shopping möglich wäre - manchen fehlte dann zwar nicht mehr die Zeit aber immer noch der Genuss am einkaufen. Vlt. läuft dann aber nicht nur bei den andren was falsch, sondern bei einem selbst?

Ich arbeite z.B. nur vier Tage die Woche. Man könnte mir noch so viel Geld bieten - meine Zeit gibt es an keinem 5. oder 6. Tag zu kaufen.
Mir ist es auch zu blöd in der überlaufenen Stadt einkaufen zu "müssen". Bummeln gerne, aber ohne den Druck den man sich selbst macht "etwas erledigen zu müssen". (Vom bescheuerten nachfragegerechten 10 Min-Takt bei der U mal ganz abgesehen.)

Evtl. also überlegen, ob die in der Arbeit eingesetzte Zeit für das teuer verdiente Geld es wirklich so lebenswert macht dass man sich so stressen muss beim shoppen. Es könnte an der eigenen Einstellung zu etwas liegen, was man bisher nicht hinterfragt hat anstatt an den Öffnungszeiten. Es kann auch einfach nur glücklicher machen mehr Zeit zu haben, statt Geld. Für was man dann diese einsetzt ist wieder eine andre Frage...

Und in der Sendlinger Straße habe ich in den letzten Wochen Geld umgesetzt wie sonst Jahre zuvor zusammen nicht. Das hatte aber nichts mit Öffnungszeiten, anderen Geschäften oder besserem Service der Händler zu tun. Sondern damit, dass man ohne Autos mehr Platz hat. Und auch wenn dieser am Anfang noch sehr verhalten angenommen wurde, aber mittlerweile wuseln da immer mehr Leute da rum.
Es macht also noch/wieder Spass, da in die City zu starten. Auch zu den heitgen Öffnungszeiten. ;)
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Beitrag von TramPolin »

Lazarus @ 18 Oct 2016, 17:39 hat geschrieben:Amazon liefert mittlerweile soweit ich weiß auch Lebensmittel und das außerhalb des Ladenschluß
Die Frage ist, ob das legal ist. Immerhin kauft man außerhalb der gesetzlichen Öffnungszeiten in einem Shop ein, auch wenn dieser virtuell ist, und bekommt das Zeug dann real geliefert. Das könnte man möglicherweise als Umgehung des Ladenschlussgesetzes werten.

Im Gesetz steht aber immerhin, dass man auch nach Ladenschluss noch bedient werden darf, wenn man bereits im Laden ist. Ergo müsste man sich zumindest vor 20 Uhr bei Amazon einloggen, auch wenn man die Bestellung dann erst später abschickt. :lol: :lol: :lol:
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Beitrag von spock5407 »

Gilt ein gesetztes Browser-Cookie auch schon als "im Laden befindlich"? ;) :lol:
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