Tf als Müllmann?

Alles über Eisenbahn, was woanders nicht passt.
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mellertime
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Beitrag von mellertime »

Sausebahner_FFM @ 7 Mar 2005, 12:44 hat geschrieben: Das Thema "Grobreinigung" ist schon einige Jahre alt; es wundert mich deshalb, dass es derzeit wieder so hochgekocht wird.
Nun ja, weil gerade dieses Urteil gefällt wurde und auch hier in München einige Kollegen Angst bekommen. (wegen dem neuen Tarifvertrag - der Arbeitgeber kommt bestimmt auf "dumme" Gedanken, wenn er die Nachtschichten voll bezahlen soll)
und ist ausserdem produktiver, als per BKU in Internetforen herumzusurfen.
Der war gut! :lol:
elba

Beitrag von elba »

autolos @ 7 Mar 2005, 09:39 hat geschrieben: Wenn der Arbeitgeber jemandem eine Aufgabe überträgt, hat er sie auszuführen, sofern sie mit seinem Arbeitsvertrag übereinstimmt. ...  Wenn ein Lokführer Müll im Zug aufsammeln soll, dann soll er es bitteschön auch tun. Es ist ja auch in seinem Interesse, daß der Zug einen ordentlichen Eindruck macht.
Da gibt es aber ein paar Unterschiede:
Was man aus eigenem Interesse macht, wird von Person zu Person unterschiedlich sein. Und hängt auch ab davon, wieviel Zeit man hat, ob es eine oder mehrere Garnituren sind, etc. Schreibt der Arbeitgeber das explizit per Dienstanweisung vor, ist das schon bindender. Auch dann, wenn es an der Realität vorbeigeht.

Es gibt sicher Verschmutzungen, die als Nebenjob einfach nicht mehr zumutbar sind. Da hilft nur noch, dass man den Reinigungsdienst bestellt und der dann auch irgendwo (Stammstrecke etc) das soweit möglich in Ordnung bringt.

Der alltägliche Papierwust ist ein anderes Thema. Da wurde ich auch durch das immense Werbeverteilen der Eisenbahnreklame ziemlich demotiviert. Und das dritte Thema ist, dass an vielen Außenstationen auch nicht genügend Möglichkeiten zur Müllentsorgung bestehen. Die zwei Papierkörbe bei uns am Bahnsteig sind ruckzuck voll. Soviel zum Mitnehmen und draußen entsorgen. (früher gab es in Unterschleißheim direkt am Bahnhof Altpapiercontainer - das wurde aber irgendwann auf Hausentsorgung umgestellt)

Und das Appelieren an die Einsicht der Leute wird dann spätestens bei den Schülerhorden sowie den Fußballfans und anderen Besoffenen auf wenig Erfolg stoßen.

Edmund
ET 423
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Beitrag von ET 423 »

autolos @ 7 Mar 2005, 09:39 hat geschrieben: Bei den meisten Beiträgen kann ich nicht unterscheiden, ob sie ernst gemeint sind.
Oh glaub' mir bitte, meine Beiträge zumindest in diesem Thema sind ernst gemeint. ;) Und ich bleibe bei meinem Standpunkt, daß ich mich gegen so sauberen Abfall wie Altpapier nicht mal sträuben würde (begeistert wär' ich zwar nicht, aber Arbeitsplatz ist Arbeitsplatz), aber alles, was darüber hinaus geht, fällt bei mir aus wegen is nicht (da passieren dann solche Mißgeschicke wie bei Sausebahner_FFM :D). Als Müllmann bin ich einfach ein bißchen zu überqualifiziert genauso wie alle anderen Kollegen. Wir lernen nicht drei Jahre EiB oder eine andere dreijährige Ausbildung + Kurzausbildung Tf (zwischen 6 und 12 Monate), um dann Müll aufzuräumen. Das ist eine Degradierung sondersgleichen.
autolos @ 7 Mar 2005, 09:39 hat geschrieben: Wenn der Arbeitgeber jemandem eine Aufgabe überträgt, hat er sie auszuführen, sofern sie mit seinem Arbeitsvertrag übereinstimmt.
Ja eben, und in den Arbeitsverträgen steht irgendwas von Streckenlok(omotiv)führer und nichts von mobiler Reinigungskraft. Ich möchte ja nicht wissen, wie sich die Bürohengste in ihren Stühlen winden würden, wenn sie ihre ganze Zeit, die sie nur faul im Büro hocken würden, die Toiletten ihrer Firma reinigen oder ne Runde staubsaugen bzw. wischen sollen, denn: Sie sind ja an einem besseren Aussehen der Firma interessiert.
Natürlich könnte man bei Angestellten die Arbeitsverträge neu aufsetzen (und wer damit nicht zufrieden ist ==> Hartz IV), aber bei den Beamten geht das nicht und das wäre dann keine Gerechtigkeit mehr, wenn die einen (=Angestellten) etwas machen müssen (Müll wegräumen), was andere (=Beamte) nicht machen müssen. Das wäre dann nur möglich, wenn der Angestellte nochmals mehr Geld für die Arbeit bekommt und das kostet ja auch wieder was. ;)
autolos @ 7 Mar 2005, 09:39 hat geschrieben: Mir ist die Einstellung so mancher, die hier (als Lokführer) schreiben, vollkommen unbegreiflich.
Was begreifst du an der Einstellung nicht? Für mich sind die Einstellungen zu 100% verstehbar und nachvollziehbar.
Ich schaue weg, weil mir hier Einiges nicht paßt.
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pcwilli
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Beitrag von pcwilli »

Ich weiß nicht, ob es in euern Arbeitsvertrag steht das Ihr den Zug reinigen oder sauber halten sollt oder müßt.
Ich weiß nur das in der Arbeitsstättenverordnung steht, das du deinen Arbeitsplatz sauber verlassen sollst und dein Arbeitsplatz ist der Führerstand deines Fahrzeugs.
Mach doch mal den Zug sauber und fahre dadurch verspätet ab, mal sehen was die dann sagen :lol:
elba

Beitrag von elba »

pcwilli @ 8 Mar 2005, 19:45 hat geschrieben:Ich weiß nicht, ob es in euern Arbeitsvertrag steht das Ihr den Zug reinigen oder sauber halten sollt oder müßt.
Ich weiß nur das in der Arbeitsstättenverordnung steht, das du deinen Arbeitsplatz sauber verlassen sollst und dein Arbeitsplatz ist der Führerstand deines Fahrzeugs.
Mach doch mal den Zug sauber und fahre dadurch verspätet ab, mal sehen was die dann sagen :lol:
Ich denke das Ganze wird immer eine zwiespältige Angelegenheit bleiben. Wie ich schon schrieb, gibt es sicher Sachen, die absolut unzumutbar sind. Andererseits gäbe es auch Sachen, die unter ganz bestimmten Randbedingungen (ausreichend Zeit, weder Pünktlichkeit, andere betriebliche Belange noch notwendige Pausenzeiten /-tätigkeiten sind beeinflußt, etc.), die im Sinne von "bessere S-Bahn" denkbar wären.

Sowas kann man dann entweder regeln oder der Eigeninitiative überlassen. Großkonzerne wie die DB (aber auch Siemens oder irgendwelche Behörden) neigen zu Regeln. Je enger die sind, um so mehr fühlen sich die Mitabeiter "drangsaliert", um so weniger wird es über diese Regeln hinaus sinnvolle Eigeninitiative geben. Modern handhabt man sowas, indem man auf freiwilliger Basis eine Arbeitsgruppe von Mitarbeitern einsetzt, die sich - innerhalb der Dienstzeit, also freigestellt für bestimmte, begrenzte Zeiten - überlegt, was sinnvoll und machbar ist und daraufhin eine Empfehlung an die Kollegen (und ggf. den Arbeitgeber) rausgibt. Das kann, aber muß nicht funktionieren, nach gewisser Zeit sollte man mal ein Erfolgskontrolle durchführen, und ausufern darf sowas natürlich auch nicht (im Sinne von "wenn du nicht mehr weiter weiß, gründe einen Arbeitskreis").

Ob so ein Vorgehen, auf die Münchner S-Bahn kann man als Außenstehender natürlich nicht sagen. Es gibt ja auch Vereine, wie die Südostbayernbahn, die ja noch etwas getrennter als die S-Bahn-GmbH von Rest der DB agiert, und wo sich - so scheint es zumindest von außen - mit der Zeit auch ein anderes Verhältnis der Leute zu ihrer "Firma" einstellt (vielleicht sogar zu "ihren" Kunden). Das ist aber mit der S-Bahn nur in wenigen Punkten vergleichbar.

Edmund
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Tigerente290
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Beitrag von Tigerente290 »

Wenn es nun so kommen würde, dass die Tf die Züge vom groben Dreck reinigen soll, dann ist das garantiert nicht das Letzte. Ein paar Jahre später kommt dann noch, dass die Fensterscheiben vom Tf gereinigt werden müssen, ein paar Jahre später wieder was anderes usw usw.

Zum Thema Eigeninitiative: Wir haben doch immer unsere Projektgruppen, die ein Haufen Geld verschlingen und was "neues" rausfinden, wie z.B. Verspätungen zu stande kommen, ob es sinnvoll ist, öA`s (wieder) auf die Bahnhöfe einzusetzen usw.
elba

Beitrag von elba »

Tigerente @ 9 Mar 2005, 11:14 hat geschrieben:Wenn es nun so kommen würde, dass die Tf die Züge vom groben Dreck reinigen soll, dann ist das garantiert nicht das Letzte. Ein paar Jahre später kommt dann noch, dass die Fensterscheiben vom Tf gereinigt werden müssen, ein paar Jahre später wieder was anderes usw usw.
Die Befürchtung ist natürlich nicht von der Hand zu weisen. Das liegt aber nicht am Problem an sich, sondern wie Firma und Mitarbeiter miteinander umgehen.
Zum Thema Eigeninitiative: Wir haben doch immer unsere Projektgruppen, die ein Haufen Geld verschlingen und was "neues" rausfinden, wie z.B. Verspätungen zu stande kommen,  ob es sinnvoll ist, öA`s (wieder) auf die Bahnhöfe einzusetzen usw.
Da gibt es sicher immer einiges, das über's Ziel herausschießt. Das ist in jeder Firma so und läuft dann mitarbeiter-intern schlicht unter "Unsinn" und Zeitverschwendung. Ich denke, es gibt aber vielleicht auch Dinge, die sich wirklich auf diese Weise verbessern lassen. Wieviel Reibungsverlust da ok ist, ist schwer zu sagen. Dass eine S-Bahn-interne Arbeitsgruppe bei Verspätungen, die zu einem Großteil nicht S-Bahn-intern verursacht sind, nur begrenzt hilfreich ist, ist irgendwie einsichtig. Trotzdem ist Initiative von "unten" oft besser als irgendwelche "Anweisungen". Aber auch hier spielt die Größe der jeweiligen Organisation, die Zahl der Betroffenen etc. auch eine Rolle.

btw: eine Gruppe, die auch schonmal was wegräumen könnte (wahrscheinlich sogar öfter als die Tfs) wären m.E. die S-Bahn-Wache. Wie sieht es denn damit aus? (dass eine weitere Gruppe die Fahrgäste selber sind, hatten wir ja schon)

Edmund
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423-Treiber
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Beitrag von 423-Treiber »

elba @ 9 Mar 2005, 12:06 hat geschrieben:btw: eine Gruppe, die auch schonmal was wegräumen könnte (wahrscheinlich sogar öfter als die Tfs) wären m.E. die S-Bahn-Wache. Wie sieht es denn damit aus? (
Gute Idee!! B) Und das Beste ist ja, die überwachen sowieso die Züge auf den Aussenbahnhöfen, dann könnten sie sie doch gleich auch putzen... :rolleyes: Aber wahrscheinlich wären die genauso begeistert darüber wie die Lokführer. :blink:
elba

Beitrag von elba »

423-Treiber @ 9 Mar 2005, 13:52 hat geschrieben:Gute Idee!!  B) Und das Beste ist ja, die überwachen sowieso die Züge auf den Aussenbahnhöfen, dann könnten sie sie doch gleich auch putzen...  :rolleyes: Aber wahrscheinlich wären die genauso begeistert darüber wie die Lokführer.  :blink:
Na ja - putzen und aufräumen sind je nach Auslegung schon verschiedene Dinge. Aber im weiteren Sinn geht es ja ums "für Ordnung sorgen" - das passt irgendwie schon zum Einsatzprofil bei der S-Bahn-Wache.

Übrigens: vor einigen Jahren sahen die S-Bahn-Züge schlimmer aus. Das was wirklich stört sind meist Dinge, die dann wirklich eine Spezialbehandlung durch den Putzdienst brauchen.

Edmund
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Tigerente290
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Beitrag von Tigerente290 »

Ehrlich gesagt, ich bin Lokführer und kein Zug-sauber-Macher (wenn ich nicht beim Güterverkehr wäre)! Wenn ich im Monat dafür 200 Euro mehr bekomme oder pro Zug, den ich reinigen muss, 50 Ct (wird vielleicht schon zu viel sein...). Außerdem verletzt man da (m)eine Ehre als Lokführer.
elba

Beitrag von elba »

Tigerente @ 9 Mar 2005, 20:21 hat geschrieben:Ehrlich gesagt, ich bin Lokführer und kein Zug-sauber-Macher (wenn ich nicht beim Güterverkehr wäre)! Wenn ich im Monat dafür 200 Euro mehr bekomme oder pro Zug, den ich reinigen muss, 50 Ct (wird vielleicht schon zu viel sein...). Außerdem verletzt man da (m)eine Ehre als Lokführer.
Bzgl Gehalt sind natürlich Großkonzerne auch wieder reichlich inflexibel bzw. müssen alles in ein formales Korsett pressen, indem dann wahrscheinlich die Größe der Papierschnipsel definiert ist, die du wegräumen müsstest.
Bzgl. Berufsehre ist ggf. Flexibilität von anderer Seite gefragt. In meinem Arbeitsvertrag steht auch nichts davon, dass ich nach einer Besprechung etc. die von den Kunden benutzten Gläser und Tassen wegräumen soll. Wenn's aber keiner machts, stehts am anderen Morgen noch da.
Ich weiß das der Vergleich - wie fast immer - hinkt. Aber bei dem Thema hier wurde ja durch das Müllmann im Titel die gewünschte Diskussionsrichtung von vornherein vorgegeben. Was nicht heißt, dass ich mir, wäre ich betroffen, nicht die gleichen Sorgen machen würde, wie hier geäußert.

Edmund
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pcwilli
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Beitrag von pcwilli »

ET 423 @ 5 Mar 2005, 18:58 hat geschrieben: Aja, Impfungen müßte man uns auch spendieren. Da wären beispielsweise Thetarnus, Hepatitis A & B, Tollwut, Diphterie usw. Also all die Krankheiten, die übertragen werden können, wenn man mit Müll in Kontakt kommt...
Also das glaube ich nicht, das dieses dir spendiert wird, den eine / einer von einer Reinigungskolonne wird auch nicht geimpft. Die werden höchstens geimpft sich nicht so anzustellen wegen etwas Schmutz.
Nur ich verstehe nicht ganz dieses hin und her, jeder hat eine andere Vorstellung und Version vom machbaren und nicht machbaren. Vom Beamtenstatus und was nicht allem. Aber bis jetzt hat noch keiner mal davon geschrieben, das er sich über dieses Problem mal mit dem Betriebsrat ausgesprochen hat. (Habt Ihr den eigendlich ? ? ? ?) Und warum wir da nicht mal nachgefragt wie der zu dieser Angelegenheit steht ? ? ?
Ich habe schon in einem anderen Beitrag geschrieben, das in der Arbeitsplatzordnung drin steht das jeder seinen Arbeitsplatz sauber zu halten und sauber verlassen muß, nur der Arbeitsplatz ist mein Führerstand und nicht der Zug.
Und es ist richtig, in der Stellenbeschreibung eines Lokführers steht nichts von Müllbeseitigung, sowie die Zeit am Wendebahnhof, ob jetzt 10 Minuten oder 30 Minuten der Erholung dienen, den sonst kommt man nicht mehr mit den gesetzlich vorgeschriebenen Fahrzeiten klar. Ich glaube daran hat auch noch niemand gedacht oder?
Ich kenn mich in diesem Bereich nicht so aus, da ich im Güterverkehr war und lasse mich gerne eines andern belehren.
Aber im moment wird mit Kannonen auf Spatzen geschossen.
Macht euch doch mal bitte bei den richtigen Ansprechpartnern schlau und dann diskutiert weiter, dann weiß man auch mehr.
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mellertime
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Beitrag von mellertime »

pcwilli @ 10 Mar 2005, 20:03 hat geschrieben: sowie die Zeit am Wendebahnhof, ob jetzt 10 Minuten oder 30 Minuten der Erholung dienen, den sonst kommt man nicht mehr mit den gesetzlich vorgeschriebenen Fahrzeiten klar.
Es geht nicht direkt um die 30min am Wendebahnhof, sondern um die 3-4 Stunden Pause in der Nacht, die (nach dem neuen Tarifvertrag) durchbezahlt werden.
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pcwilli
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Beitrag von pcwilli »

mellertime @ 11 Mar 2005, 11:38 hat geschrieben: Es geht nicht direkt um die 30min am Wendebahnhof, sondern um die 3-4 Stunden Pause in der Nacht, die (nach dem neuen Tarifvertrag) durchbezahlt werden.
Ja, und da sollte doch der Betriebsrat Auskunft geben können ob in diesem Zeitraum Arbeiten die nicht zu meinem Berufsbild gehören und nicht im Arbeitsvertrag stehen von mir geleistet werden müßen.
Wenn ja, sollte der BR dann eine Schmutzzulage aushandeln, und auch dafür sorgen, das die entsprechende Schutzkleidung (Handschuhe und sonstiges) gestellt wird.
Aber ist den nicht noch was anderes zumachen in der Zeit, etwas was mit der anschließenden Weiterfahrt zutun hat? wie Maschine und Zugkontrolle ?
Ausserdem sollte die Reinigungszeit nur soviel Zeit in Anspruch nehmen, das man auch noch sich wieder davon erholen kann und nicht sofort wieder losfahren muß.
Also---- Betriebsrat einschalten und dann weiter sehen.
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Jean
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Beitrag von Jean »

Aber wozu haben wir die Arbeitsteilung in unserer Gesellschaft? :unsure: :unsure: :unsure:
Für den ÖPNV Ausbau Gegen Experimente und Träuereien. Eine Trambahn braucht einen eigenen Fahrweg, unabhängig vom MIV!
Fahrradwege auf Kosten des ÖPNV braucht keiner!
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Beitrag von 423-Treiber »

pcwilli @ 11 Mar 2005, 11:57 hat geschrieben: Ja, und da sollte doch der Betriebsrat Auskunft geben können ob in diesem Zeitraum Arbeiten die nicht zu meinem Berufsbild gehören und nicht im Arbeitsvertrag stehen von mir geleistet werden müßen.
Wenn ja, sollte der BR dann eine Schmutzzulage aushandeln, und auch dafür sorgen, das die entsprechende Schutzkleidung (Handschuhe und sonstiges) gestellt wird.
Aber ist den nicht noch was anderes zumachen in der Zeit, etwas was mit der anschließenden Weiterfahrt zutun hat? wie Maschine und Zugkontrolle ?
Ausserdem sollte die Reinigungszeit nur soviel Zeit in Anspruch nehmen, das man auch noch sich wieder davon erholen kann und nicht sofort wieder losfahren muß.
Also---- Betriebsrat einschalten und dann weiter sehen.
Der Betriebsrat ist mit diesem Thema schon längere Zeit beschäftigt, da dieses Vorhaben seitens des Arbeitgebers schon länger ansteht und wie man aus dem Urteil ersehen kann wurde ja bei der S-Bahn Rhein-Main schon eine diesbezügliche Weisung herausgegeben. Wie lange dies also noch abgewehrt werden kann ist fraglich, insbesondere bei den neuen Arbeitszeitbestimmungen.
Was die weiteren Tätigkeiten in der Nachtpause angeht so gibt es da schon welche, aber bei einem comptergestützten Fahrzeug ist das recht überschaubar und auch nicht beliebig in die Länge zu ziehen. Im Winter kann man sich zwar die halbe Nacht mit Kuppelversuchen beschäftigen... :lol: :lol:
Freilich muss man erstmal abwarten und Tee trinken, doch so wie ich mich seitens der Gewerkschaft mit dem neuen Tarifvertrag verkauft fühle, setze ich auch auf den BR nicht mehr sonderlich viel.
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pcwilli
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Beitrag von pcwilli »

pcwilli @ 11 Mar 2005, 11:57 hat geschrieben: Ja, und da sollte doch der Betriebsrat Auskunft geben können ob in diesem Zeitraum Arbeiten die nicht zu meinem Berufsbild gehören und nicht im Arbeitsvertrag stehen von mir geleistet werden müßen.
Wenn ja, sollte der BR dann eine Schmutzzulage aushandeln, und auch dafür sorgen, das die entsprechende Schutzkleidung (Handschuhe und sonstiges) gestellt wird.
Aber ist den nicht noch was anderes zumachen in der Zeit, etwas was mit der anschließenden Weiterfahrt zutun hat? wie Maschine und Zugkontrolle ?
Ausserdem sollte die Reinigungszeit nur soviel Zeit in Anspruch nehmen, das man auch noch sich wieder davon erholen kann und nicht sofort wieder losfahren muß.
Also---- Betriebsrat einschalten und dann weiter sehen.
Anhang

Seht mal in Euren Tarifvertrag nach, auch in Euren Arbeitsverträgen, wenn da irgendwo steht das Ihr auch zu anderen Arbeiten ausser Lokführer herangezogen werden könnt, dann sieht es schlecht für Euch aus.
(Da hilft dann auch kein Gleichheitsprinzip der Beamten, da die sowas wohl nicht im Vertrag stehen haben.)
Aber auch dann sollte erstmal der Betriebsrat eingeschaltet werden, denn diese Dienstanweisung über eine Arbeit die nicht in meiner Ausbildung liegt oder wie es im Urteil für die Beamten steht,
muß vom BR abgesegnet sein und werden.
Wenn in dieser Richtung nichts im neuen Tarifvertrag steht, dienen diese 3-4Std Pause als Erholungspause und brauchen nicht mit anderen Arbeiten ausgefüllt werden.
Die normale Pause wird vom Gesetzgeber im Schnitt mit 20- 30 Minuten oder einem angemessenen Zeitraum zum einnehmen einer Mahlzeit angeräumt und sollte wenn dieses nicht schon mal nach drei Std geschehen ist von der Zeit (3-4Std) abgezogen werden.
Denn nach drei Stunden steht einem Arbeitnehmer wenigstens 15 Minuten Pause zum einnehmen einer Mahlzeit zu.
Also was machen? ? ? Betriebsrat einschalten und nicht einfach hinnehmen, weil man Angst um den Arbeitsplatz hat, was ich auch voll verstehen kann in der heutigen Zeit.
Aber auch in der heutigen Zeit hat der kleine Mann nicht nur Plichten, sondern auch noch kleine Rechte und die sollte der BR doch wirklich noch durchsetzen.
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Beitrag von pcwilli »

423-Treiber @ 11 Mar 2005, 13:22 hat geschrieben:
pcwilli @ 11 Mar 2005, 11:57 hat geschrieben: Ja, und da sollte doch der Betriebsrat Auskunft geben können ob in diesem Zeitraum Arbeiten die nicht zu meinem Berufsbild gehören und nicht im Arbeitsvertrag stehen von mir geleistet werden müßen.
Wenn ja, sollte der BR dann eine Schmutzzulage aushandeln, und auch dafür sorgen, das die entsprechende Schutzkleidung (Handschuhe und sonstiges) gestellt wird.
Aber ist den nicht noch was anderes zumachen in der Zeit, etwas was mit der anschließenden Weiterfahrt zutun hat? wie Maschine und Zugkontrolle ?
Ausserdem sollte die Reinigungszeit nur soviel Zeit in Anspruch nehmen, das man auch noch sich wieder davon erholen kann und nicht sofort wieder losfahren muß.
Also---- Betriebsrat einschalten und dann weiter sehen.
Der Betriebsrat ist mit diesem Thema schon längere Zeit beschäftigt, da dieses Vorhaben seitens des Arbeitgebers schon länger ansteht und wie man aus dem Urteil ersehen kann wurde ja bei der S-Bahn Rhein-Main schon eine diesbezügliche Weisung herausgegeben. Wie lange dies also noch abgewehrt werden kann ist fraglich, insbesondere bei den neuen Arbeitszeitbestimmungen.
Was die weiteren Tätigkeiten in der Nachtpause angeht so gibt es da schon welche, aber bei einem comptergestützten Fahrzeug ist das recht überschaubar und auch nicht beliebig in die Länge zu ziehen. Im Winter kann man sich zwar die halbe Nacht mit Kuppelversuchen beschäftigen... :lol: :lol:
Freilich muss man erstmal abwarten und Tee trinken, doch so wie ich mich seitens der Gewerkschaft mit dem neuen Tarifvertrag verkauft fühle, setze ich auch auf den BR nicht mehr sonderlich viel.
Der Arbeitgeber sollte doch einmal eine Milchmädchen Rechnung machen und die Stundenlohn eines Lokführers und den von einer Reinigungsperson gegenüber stellen.
Ich denke da macht er noch Gewinn, auch wenn Ihr in diesen 3-4 Std. rumsitzt. Denn auch Schutzkleidung kostet Geld.
Nur was ist wenn Ihr Euch beim saubermachen verletzt und dann vielleicht wochenlang aus fallt, hat er dann was davon? ? Macht diese Arbeit ein Unternehmer brauch er nicht für aufkommen.
Da sollten Fakten auf dem Tisch der Gesprächsparteien.
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Jean
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Beitrag von Jean »

Darum gibt es ja die Arbeitsteilung in der Berufswelt. Ein Lokführer verdint sicher mehr als ein(e) Reinigungsman(frau).
Für den ÖPNV Ausbau Gegen Experimente und Träuereien. Eine Trambahn braucht einen eigenen Fahrweg, unabhängig vom MIV!
Fahrradwege auf Kosten des ÖPNV braucht keiner!
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