TravellerMunich @ 23 Jan 2017, 21:33 hat geschrieben: Es wäre dann nur interessant, an welchen anderen Stellen man das Geld dringender bräuchte.
Wo gibt es denn sonst Gebiete mit entsprechender Einwohnerdichte, die keinen U-Bahn-Anschluss oder innenstadtnah einen Tramanschluss mit attraktiven Fahrzeiten haben?
Ich fände z.B. einen S-Bahnring sehr sinnvoll. In meinen 9 Monaten Berlin habe ich sehr deutlich gemerkt, wie nützlich es ist, wenn man viele querverbindungen hat. Von mir aus, darf es auch ein U-Bahnring sein. Und wenn der auf einem Viadukt aufgebockt wäre, würde es mich auch nicht sören.
Freiham wird 25.000 Einwohner haben, die überwiegend nicht fußläufig an der S-Bahn wohnen werden.
"Überwiegend nicht" zweifle ich schon einmal an. Neu bebaut ist, das Gebiet zwischen dem HP Freiham und der A96. Neu bebaut wird das Gebiet zwischen den HPs Freiham und Aubing. Ich würde sagen, da ist mindestens die Hälfte innerhalb von 10 Min erreichbar.
Neuaubing und Westkreuz sind die Siedlungen genau zwischen den Ästen, bei denen die Stationen der S-Bahn leider sehr ungünstig liegen
Ich sag's mal wie Trump: WRONG! WRONG! Westkreuz, Neuaubing, Aubing, Leienfelsstr und Freiham liegen alle ziemlich nah beieinander und du kannst eigentlich überall einen dieser Bahnhöfe in 10 min erreichen. In Westkreuz und Neuaubing sind viele Mehrfamilienhäuser in Bahnhofsnähe.
Neuaubing und Westkreuz sind die Siedlungen genau zwischen den Ästen, bei denen die Stationen der S-Bahn leider sehr ungünstig liegen?
Wenige Kilometer weiter: Germering hat 40 000 Einwohner und zwei S-Bahnhöfe. Die Fläche ist etwa so groß, wie das Gebiet zwischen Westkreuz, Freiham und Aubing. Obwohl Germering nach deinem Maßstab einen miserablen ÖPNV-Anschluss hat, kann man keinen mangelnden Zuzug verzeichnen.
Dass attraktive Nahverkehrsangebote den Modal Split nachhaltig beeinflussen, sieht man an den Untersuchungen des Planungsreferates genau so wie in der verkehrswissenschaftlichen Forschung und Literatur. Und dass dabei jeder Umstieg die Autonutzung erhöht und den Nahverkehrsanteil senkt, ist auch jedem Studenten der Verkehrswissenschaft gleich im ersten Semester gelehrt worden.
Ok, also doch eine U-Bahn im Keller für alle? Wer zahlt?
Was ich gestern gemeint habe, war, dass ich es etwas einfach gedacht finde, zu glauben, dass der einzelne Anwohner seine Wahl des Verkehrsmittels vom Angebot abhängig macht. Ich denke eher, dass viele Leute auch von sich aus, ein Verkehrsmittel bevorzugen und dann ihren Wohnort oder Arbeitsplatz entsprechend auswählen. Attraktive ÖPNV-Angebote beeinflussen ja auch die Miet- und Immobilienpreise. Wenn also in Giesing mehr ÖPNV genutzt wird als in Aubing, dann liegt das halt auch daran, dass die ÖPNV-Nutzer Wert darauf legen in der Nähe ÖPNV zu haben, während die notorischen Autofahrer auch gerne wo hinziehen, wo es wenig Angebot gibt. Ich persönlich ziehe relativ oft um und schau auch immer, dass ich einen Bhf in der Nähe habe. Würdest du jetzt in Freiham/Neuaubing eine U-Bahn bauen, würden die Autofahrer sich nur nach und nach aus der Stadt drängen lassen. Sie würden aber deshalb nicht unbedingt weniger werden.