Stuttgart 21

Alles über Eisenbahn, was woanders nicht passt.
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Beitrag von Hot Doc »

218 466-1 @ 6 Jul 2016, 16:55 hat geschrieben: Es gibt einfach Dinge, wo man über die Köpfe der "Dagegen"-Wutbürger hinwegbauen und sie zu ihrem Glück zwingen müsste. Und dann erhöht man das Etat auf 100 Mrd. und hat dafür die Transrapid-Station in S21 inklusive. Die Zu(g)künfige Generation wäre froh darüber.
Und wenn Volksabstimmung, dann nur diejenigen, die nachweisen, dass sie regelmäßig mit der Bahn von/nach/über Stuttgart fahren, weil alle anderen geht das ja eh nichts an und hat sie nicht zu interessieren. Solange Schäuble die Schwarze Null hält, fällt auch der finanzielle Punkt weg.
Schwachsinn! Wenn du genug Geld für nen Ferrari hast, aber dann keine Kohle mehr für Garage, Benzin, Versicherung und deinen Lebensunterhalt, bringt der dir nicht viel!
Es wäre besser sich einen Kleinwagen zu kaufen, und damit noch einige Reisen zu machen....und den Rest auch noch bezahlen zu können.

Genauso sind solche Großprojekte Blödsinn. Klar geht das Geld nicht 1:1 sofort woanders hin. Aber es wurden in München jahrzehnteland Projekte wg. TR und Stamm2 geblockt, die sehr sinnvoll wären und jetzt schon deutliche Entlastungen bringen könnten und auf die man aufbaugen könnte. Das Selbe gilt für S21.

Klar ist es jetzt reichlich spät. Aber wenn man das von Anfang an richtig angeht (siehe z.B. Schweiz und Österreich) kann man viele Zulaufstrecken und auch viele Großprojekte in sinnvollen Varianten fertigstellen.
Die Bahn dementiert:

Ja klar, die Bahn hat auch vor Jahren schon die Kostensteigerungen dementiert....sie kamen trotzdem, und davor die....und die kamen trotzem.......usw. usw.
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218 466-1
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Beitrag von 218 466-1 »

Hot Doc @ 12 Jul 2016, 20:47 hat geschrieben: Genauso sind solche Großprojekte Blödsinn. Klar geht das Geld nicht 1:1 sofort woanders hin. Aber es wurden in München jahrzehnteland Projekte wg. TR und Stamm2 geblockt, die sehr sinnvoll wären und jetzt schon deutliche Entlastungen bringen könnten und auf die man aufbaugen könnte. Das Selbe gilt für S21.
Und werden die anderen Projekte ohne TR jetzt umgesetzt? Nein.
Der Staat könnte durchaus beides finanzieren ohne morgen pleite zu sein.
Das einzige woran es fehlt ist der Wille, nicht das Geld.
Auch ohne S21 würde deswegen nichts anderes Gebaut. Im Gegenteil: Die Südbahn könnte nochmal 50 Jahre auf den Strom warten.
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Beitrag von Hot Doc »

218 466-1 @ 12 Jul 2016, 21:45 hat geschrieben: Und werden die anderen Projekte ohne TR jetzt umgesetzt? Nein.
Der Staat könnte durchaus beides finanzieren ohne morgen pleite zu sein.
Das geht vielleicht bei einem Projekt, vielleicht bei zwei oder drei (und das nur, weil Deutschland ein funktionierentes Land ist).
Wenn man das durchzieht, wird man scheitern und die Wirtschaft an die Wand fahren.
Das einzige woran es fehlt ist der Wille, nicht das Geld.
Das eizige was fehlt, ist der Wille VERSCHIEDENE mögliche Lösungen für sinnvolle Ziele (Europamagistralen, Verbesserung von Anbindungen) wirklich anzuschauen und halbwegs objektiv zu bewerten.
Das klappt in anderen Ländern deutlich besser. Da gibts dann keine Prestigeobjekte wie S21 o.ä. aber dafür einen funktionierenden Taktfahrplan trotz deutlich schwieriger Topographie.
Auch ohne S21 würde deswegen nichts anderes Gebaut. Im Gegenteil: Die Südbahn könnte nochmal 50 Jahre auf den Strom warten.
Das liegt aber daran, dass man sich seit 20 Jahren auf das eine Prestigeprojekt versteift, statt sich ein Gesamtkonzept zu überlegen, dass man dann Stück für Stück umsetzt. Hätte man '95 gesagt: S21 wird zu teuer (was damals schon klar war) wir brauchen einen schrittweisen Ausbau und eine Renovierung vom HBF, dann wäre da einiges gegangen. Und auch heute würde man natürlich den HBF sanieren und umbauen müssen und mit der Zeit einige Zulaufstrecken ausbauen. Das als nichts zu bezeichnen ist einfach Käse.
Beim TR das gleiche Problem, man hat sich von der Blokade des einen zu teuren Prestigeprojekts (TR) direkt in die Blokade des zweiten (Stamm2) begeben. Hätte man sich vor Jahren auf einen dort möglichen schrittweisen Ausbau des Südrings geeinigt, hätte man viel mehr Geldspielraum gehabt, auch einen Ausbau der S8 zu fordern und durchzusetzen. Aber wenn im Raum steht, dass Freistaat, Bund und Stadt Milliarden zahlen werden müssen, dann kommst einfach schlecht, nochmal mehr zu wollen.
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218 466-1
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Beitrag von 218 466-1 »

Hot Doc @ 13 Jul 2016, 18:35 hat geschrieben:Das geht vielleicht bei einem Projekt, vielleicht bei zwei oder drei (und das nur, weil Deutschland ein funktionierentes Land ist).
Wenn man das durchzieht, wird man scheitern und die Wirtschaft an die Wand fahren.
Unsinn. Ein ganzes TR-Netz, S21, Stamm 2 u.a. zusammen mit weit über 100 Mrd. Gesamtkosten wäre finanziell stemmbar, ohne dass deswegen auf anderes verzichtet werden müsste.
Gut, die schwarze Null gäbe es nicht, aber es soll investiert werden und hinterher rechnet sich das durch Exporteinnahmen.
Ein TR Hamburg-Berlin oder MUC hätte garantiert auch TR Houston - Dallas, Washington - Baltimore, Pittsburgh - Philadelphia, sowie weitere weltweit bedeutet.
Hot Doc @ 13 Jul 2016, 18:35 hat geschrieben:Das eizige was fehlt, ist der Wille VERSCHIEDENE mögliche Lösungen für sinnvolle Ziele (Europamagistralen, Verbesserung von Anbindungen) wirklich anzuschauen und halbwegs objektiv zu bewerten.
Das klappt in anderen Ländern deutlich besser. Da gibts dann keine Prestigeobjekte wie S21 o.ä. aber dafür einen funktionierenden Taktfahrplan trotz deutlich schwieriger Topographie.
Das nennt sich Schweiz und ist nur ein kleines Land, in dem es keine Wirtschaftsbahn gibt und das Auto weniger Priotität hat.
Hot Doc @ 13 Jul 2016, 18:35 hat geschrieben:Das liegt aber daran, dass man sich seit 20 Jahren auf das eine Prestigeprojekt versteift, statt sich ein Gesamtkonzept zu überlegen, dass man dann Stück für Stück umsetzt. Hätte man '95 gesagt: S21 wird zu teuer (was damals schon klar war) wir brauchen einen schrittweisen Ausbau und eine Renovierung vom HBF, dann wäre da einiges gegangen. Und auch heute würde man natürlich den HBF sanieren und umbauen müssen und mit der Zeit einige Zulaufstrecken ausbauen. Das als nichts zu bezeichnen ist einfach Käse.
Beim TR das gleiche Problem, man hat sich von der Blokade des einen zu teuren Prestigeprojekts (TR) direkt in die Blokade des zweiten (Stamm2) begeben. Hätte man sich vor Jahren auf einen dort möglichen schrittweisen Ausbau des Südrings geeinigt, hätte man viel mehr Geldspielraum gehabt, auch einen Ausbau der S8 zu fordern und durchzusetzen. Aber wenn im Raum steht, dass Freistaat, Bund und Stadt Milliarden zahlen werden müssen, dann kommst einfach schlecht, nochmal mehr zu wollen.
Und was bringt der Südring für die Fluchhafenanbindung? Nichts.
Es ist nichts zu teuer und diese übertriebene Bescheidenheit von Bahnfans, was stattdessen gemacht weden soll, nervt.
Auch mit ein Grund, warum am Ende eben gar nichts gebaut wird.
Man könnte durchaus alles haben, aber politisch ist das nicht gewollt.
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Metropolenbahner
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Beitrag von Metropolenbahner »

ropix @ 6 Jul 2016, 01:59 hat geschrieben:
Metropolenbahner @ 5 Jul 2016, 22:48 hat geschrieben:
Hot Doc @ 5 Jul 2016, 21:51 hat geschrieben: Na wer hätte denn das gedacht?!?!
SZ: Stuttgart 21 könnte zehn Milliarden kosten


Großartig, damit ist der NKF komplett am A.... Milliarden Steuergelder sind sinnlos verpulvert worden oder werden noch sinnlos zum Fenster rausgeworfen!

Was ich aber noch viel schlimmer finde ist, dass sich Projekt für Projekt sich das wie ein roter Faden durchzieht.....mal gucken, wo wir beim Stamm2 am Ende landen?!
Heiligs Blechle ...

Na Prost Mahlzeit und wer zahlts? Das Land angeblich ja nicht ... der Kampf wird jetzt lustig werden.

Wer hat ein Ersatzkonzept, wie könnte man die bisherigen Baumaßnahmen nutzen? Pilzzucht in den Tunnels, SBahn-Betrieb, Gegisterbahn? ;)
4-Gleisigen NBS Bahnhof unten, K21 oben wiederherstellen, die ganzen Verbindungskurven bleiben lassen.
Hier hat sich auch noch ein Grüppchen Gedanken gemacht:

http://www.umstieg-21.de/assets/files/Bros...stieg21-web.pdf

Sieht ganz nett aus, aber die Nutzung des Uralt-Rosensteintunnels halte ich schon für "mutig".
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MVG-Wauwi
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Beitrag von MVG-Wauwi »

Die Stuttgarter Netze sind in der ersten Instanz gescheitert - ein förmliches Stilllegungsverfahren für den Rückbau der Gleise nach Inbetriebnahme des Tunnelbahnhofs sei demnach nicht notwendig.

SWR datzu
Gruß vom Wauwi
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Beitrag von 146225 »

Man stelle sich vor: Es ist Grundsteinlegung in der ruinennahen Kellergrube zu Stuttgart, aber keiner geht hin. Warum auch?
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218 466-1
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Beitrag von 218 466-1 »

Sang- und klanglos ging das heute ohne wichtige Persönlichkeiten über die Bühne. Lediglich Gube kam zur Grube. ;)
Bahnchef präsentiert das "große Geschenk"
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karhu
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Beitrag von karhu »

Bei der Schlichtung hatte man sich darauf geeinigt das die Gäubahnstrecke als Ausweichstrecke auch bei S21 für die (S) erhalten bleibt und jetzt kommt das: STZ
Weder Regionalzüge noch die Strassenbahn haben zur Rushhour genügend Kapazität um die (S) im Störungsfall zu ersetzten.
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spock5407
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Beitrag von spock5407 »

Das die Stadtbahn eine Störung der Stammstrecke von der Kapazität nicht kompensieren kann, ist ja wohl logisch.
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Beitrag von Jogi »

karhu @ 8 Nov 2016, 18:37 hat geschrieben:Bei der Schlichtung hatte man sich darauf geeinigt das die Gäubahnstrecke als Ausweichstrecke auch bei S21 für die (S) erhalten bleibt und jetzt kommt das: STZ
Weder Regionalzüge noch die Strassenbahn haben zur Rushhour genügend Kapazität um die (S) im Störungsfall zu ersetzten.
Um einem Missverständnis vorzubeugen: Als Empfehlung (!) der Schlichtung gilt, die Panoramatrasse zwischen Vaihingen und Stuttgart Nord bzw. Hbf für eine weitere Nutzung zu erhalten, also mindestens sie nicht zu entwidmen ("stillzulegen"). Das ist auch überparteilicher Konsens, der VRS untersucht Möglichkeiten weiterer Nutzung, die SSB untersuchen mögliche Verknüpfungen mit ihrem Netz, das Nordkreuz ist eine seit langem populäre Option für ihre Weiternutzung.

Davon losgelöst ist die Unterbrechung zwischen "Stuttgart Nord" und Hbf, also die Einbindung der Gaeubahn in den Hbf. Hier ist festgestellt, zum Einbinden der Zulaufstrecken in den verlängerten S-Bahn-Tunnel die Gaeubahn-Einfaedelung abzubrechen, um durch ein Verlegen der S-Bahn-Gleise die notwendige Baufreiheit herzustellen. Das wurde durch die Schlichtung nicht infrage gestellt; mit auch dafür wird der Regio-Bahnhof in Vaihingen gebaut.

Dass man sich mit dem Abbrechen der Alternative bei Störungen beraubt und noch mehr Druck aufbaut, ist natürlich richtig - und bei der Performance der S-Bahn Stuttgart kritikwürdig.
Bayernlover
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Beitrag von Bayernlover »

Man will die Leute bei Störungen im S-Bahn-Tunnel dann mit Regionalzügen zum Flughafen schicken. Dort sollen sie dann in eine S-Bahn nach Rohr steigen, um dann weiter Richtung Böblingen zu fahren. Diese Idee ist so krachend dämlich, dass man sich fragt, ob einer der Verantwortlichen jemals vor Ort war und die Situation analysiert hat.
Für mehr Administration. Gegen Sittenverfall. Für den Ausschluss nerviger Weiber.
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Beitrag von 146225 »

Es ist nicht die Frage, ob die Stadtbahnen der SSB genügend Kapazitäten haben, um im Störfall unterstützen zu können oder nicht. Das wird in Zukunft gar nicht mehr anders gehen, denn eine S-Bahn-Stammstreckensperrung nach Inbetriebnahme S21 heißt realistisch nix anderes wie: man wendet in Cannixstatt, Vaihingen und idealerweise Feuerbach, vermutlich aber Zuffenhausen, um den Weitertransport in Richtung Stadt das Problem der SSB sein zu lassen. Das gleiche Spiel geht auch lustig mit Regionalzügen, falls der S21-Keller aus irgendeinem Grund mal gesperrt sein sollte, nur dass halt - unter der Annahme, dass sie fährt - auch noch die S-Bahn was abkriegt.
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Beitrag von Jogi »

146225 @ 9 Nov 2016, 07:22 hat geschrieben:[...] eine S-Bahn-Stammstreckensperrung nach Inbetriebnahme S21 heißt realistisch nix anderes wie: man wendet in Cannixstatt, Vaihingen und idealerweise Feuerbach, vermutlich aber Zuffenhausen, um den Weitertransport in Richtung Stadt das Problem der SSB sein zu lassen.
Da sollte schon differenziert werden zwischen der Zeit nach der Vollinbetriebnahme von S21 (einschließlich Verbindung zwischen Fildertunnel und S-Bahn-Station Flughafen) und dem bescheidenen „Zwischenstand“, zusammengesetzt aus der Zeit der abgebrochenen Einbindung der Panoramatrasse in den Hbf und der Zeit ohne die erwähnte Verbindung Fildertunnel—Flughafen S-Bahn.

Ohne Zweifel sind in der „Zwischenzeit“ die Alternativen weniger praktikabel bis ziemlich besch...eiden, um eine S-Bahn-Direktverbindung zwischen der Cannstatt plus Stuttgarter Innenstadt und Vaihingen aufrechtzuerhalten, die heuer mit einer Umleitung der S1 und S2 zwischen Cannstatt und Vaihingen über Hbf oben und die Panoramatrasse erfolgt. Prinzipiell dürften ab ca. 2020/21 zwei Möglichkeiten offenstehen: Einmal die Nutzung der Panoramatrasse und des Gleisdreiecks am Nordbahnhof, so dass eine Direktverbindung Vaihingen—Feuerbach(—ggf. Zuffenhausen, Anschluss S6) angeboten werden kann, wo wenigstens auf die U6 Richtung Innenstadt und U13 Richtung Cannstatt umgestiegen werden kann – allerdings ist es fraglich, ob man speziell der U13 damit einen Gefallen täte (wobei die wiederum irgendwann mal Entlastung durch eine neue U16 erfahren soll)... Wenden könnten die Züge in Zuffenhausen auf den Gleisen 126 und 127 zwischen Hp Feuerbach und Zuffenhausen Pbf, sofern sie nicht bis dorthin durchführen. Die zweite Möglichkeit wäre die großräumige Umfahrung über Renningen, um wenigstens eine Direktverbindung Böblingen—Stuttgart (Zuffenhausen, Feuerbach, Hbf oben oder Mittnachtstraße) beizubehalten.
Da lässt sich schon ablesen, dass ohne die Nutzung der Stadtbahnen es nichts wird, einen Notverkehr zusammenzuzimmern. Ohne den geht es heute aber auch nicht, egal ob zwischen Hbf und Rotebühlplatz oder Hbf und Vaihingen. Oder ab 2020 zwischen Hbf und Flughafen (mit der verlängerten U6 wär man ja vom wilden Hamster gebissen, sie nicht als Alternative für die S2 und S3 zu benennen...)

Es lohnt sich anzuschauen, wie die das Notfallkonzept der S-Bahn bei einer Stammstreckensperrung heute aussieht. Aktuell wird standardmäßig darauf umgestellt,
  • die S1 und S2 wie erwähnt über die Panoramatrasse umzuleiten,
  • die S3 zwischen Bad Cannstatt und Backnang pendeln zu lassen (i.d.R. Ausfall zwischen Flughafen und Cannstatt)
  • bei großen Störungen die S4 in Kornwestheim zu kübeln, allerdings wird schon versucht, sie bis zum Hbf oder wenigstens bis Feuerbach durchzukriegen)
  • die S5 fährt i.d.R. bis Hbf (oben)
  • die S6 sollte zwar bis Feuerbach fahren und im erwähnten Gleisdreieck wenden, mittlerweile endet sie standardmäßig in Zuffenhausen.
Sprich, i.d.R. wird das Angebot im Innenstadtbereich bereits heute um mindestens ein Drittel bis um die Hälfte gekürzt. Der VVS-Standardhinweis, in der Innenstadt auf die Stadtbahn auszuweichen, kommt also nicht von ungefähr ;) Hinzu kam (kommt?) der latente Hang der S-Bahn-Oberen, den 15-Minutentakt wenigstens auf einem Teil der Linien nicht anzubieten, wenn eine Störung voranging. Ist auf der S2 und S3 West immer ganz besonders nett... *gnampf*
Vor den Umbauten sah das Konzept übrigens nicht viel anders aus, lediglich die S6 statt der S4 sollte bis/ab Feuerbach fahren.

Mit S21 ist bekanntlich vorgesehen, einen Teil der S-Bahnen durch den neuen Tiefbahnhof umzuleiten. Dazu werden Überleitverbindungen sowohl im Westkopf des Bahnhofs Cannstatt sowie zwischen Zuffenhausen und Feuerbach (wo es heute keine gibt, mit ein Grund, warum die S6/60 gerne in Zuffenhausen notgeschlachtet wird) von den S-Bahn- auf die Ferngleise hergestellt. Damit ist es immerhin möglich, einen Teil der S-Bahnen wie bisher zum Hbf zu schicken und im Abstellbahnhof zuwenden oder vielleicht weiter bis Esslingen zu schicken.

Daneben ist für den Bahnhof Mittnachtstraße ein Kehrgleis sowie ein Gleiswechsel im Zuffenhausener Zulauftunnel vorgesehen, so dass die entsprechenden Züge eine Bahnsteigwende vollziehen können. Dort kann auf die neue U12 zum Hbf umgestiegen werden.

Bei der Schlichtung wurde übrigens als Ersatzkonzept vorgestellt,
  • die S1 und S2 zwischen Cannstatt und Flughafen Terminal umzuleiten
  • die S3 zwischen Backnang und Mittnachstraße sowie Filderstadt (!) und Vaihingen pendeln zu lassen
  • die S4 wie bisher in Kornwestheim zu kübeln
  • die S5 durch den neuen Hbf nach Esslingen zu schicken
  • die S6 bis Mittnachtstraße zu schicken
Auch wenn das sicher nicht das endgültige Störungskonzept ist, zeigt es doch wenigstens, dass mehr Linien in den Innenstadtbereich geführt werden können (hier fünf statt drei bis vier). Das erlaubt wenigstens für die Zeit zwischen S21-Teilinebtriebnahme ohne Flughafen Terminal und Vollinbetriebnahme ein paar mehr Spielereien bei Störungen, ohne gleich alles im Speckgürtel enden zu lassen. Ohne das wird es zwar auch nicht gehen, aber das geht es auch heute schon nicht.

Bleibt eigentlich „nur“ noch die Zeit zwischen abgebrochener Panormamaeinfädelung und Teil-Ibn von S21 *schluck* :ph34r:
146225 @ 9 Nov 2016, 07:22 hat geschrieben:Das gleiche Spiel geht auch lustig mit Regionalzügen, falls der S21-Keller aus irgendeinem Grund mal gesperrt sein sollte, nur dass halt - unter der Annahme, dass sie fährt - auch noch die S-Bahn was abkriegt.
Insoweit also auch nicht wesentlich anders als heute - nimm eine Vollsperrung wegen Personen im Gleis an (Volksfest, Speisewagen-IC, flüchtende Schwarzfahrer, spielende Kinder), dann wird bereits heute entweder an den Vororten gekübelt (Esslingen, Ludwigsburg usw.) und auf die S-Bahn verwiesen, Fernverkehr wird zurückgehalten oder über Esslingen und Vaihingen geschickt. Dann allerdings mit Unterschied, dass zumindest kurzfristig auch die (heute oberirdischen) S-Bahn-Gleise von der Sperrung ebenso betroffen sind, während sie mit S21 unterirdisch verlaufen, davon also eher nicht betroffen sind.
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MVG-Wauwi
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Beitrag von MVG-Wauwi »

Der StZ hat Rüdiger Grube ein langes Interview zu S21 gegeben - hier geht's zur Stuttgarter Zeitung.
Gruß vom Wauwi
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Beitrag von 218 466-1 »

Hier wird wieder deutlich, was für Dilettanten bei Bahnens am Werk sind:
SWR @ 27 Jan 2017, 10:33 hat geschrieben:Die Verschiebung der Gleisarbeiten in Stuttgart-Feuerbach haben den Regionalverband ziemlich verärgert. Denn im Zugverkehr kommt es bis Sonntag trotzdem zu Beeinträchtigungen. Die Projektgesellschaft für das Bahnprojekt Stuttgart - Ulm hatte die Verschiebung der Gleisarbeiten am Donnerstag mit der anhaltenden Kälte begründet.
Gleisarbeiten für Stuttgart 21 in Feuerbach verschoben

Ist das deren Ersnst!? KÄLTE!!! Damit war im Januar ja nun wiklich nicht zu rechnen. :rolleyes: :ph34r:
Wer auch immer die Bauarbeiten geplant hat - man sollte dafür sorgen, dass derjenige so schnell kein Büro mehr innen sehen wird. :angry:
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Iarn
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Beitrag von Iarn »

Die vier Feinde der DB: Frühling, Sommer, Herbst und Winter.
Damit schafft man es bestimmt in viele Comedy Sendungen.
Autonome Volksfront für die Wiedererrichtung der klassischen 22er Tram in München
Nicht zu verwechseln mit der Populären Front
146225
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Beitrag von 146225 »

Wär ja auch alles halb so wild, wenn es vorhersehbar nicht zu Verspätungen und reichlich überfüllten Zügen gesorgt hätte. Für manche Reisenden bis/ab Bietigheim heißt die Ankündigung "Die S5 verkehrt im Halbstundentakt" anscheinend "Es verkehrt gar keine S-Bahn", soweit gut zu beachten z.B. gestern, als der 19103 - ohnehin schon gut gefüllt, wir erinnern uns, der 39911 davor war ja im Ausfall (running gag) - an einen mehr wie gut gefüllten Bahnsteig heranfuhr. Kaum war die Meute in die 1x DBza, 2x DBuza + 1x DABbuzfa (ja, dem 19103 fehlte gestern auch ein Wagen) gequetscht, kam am Nebengleis 7 ein weiterer Zug aus 4 Dosto (der 19501 aus Mannheim via Westbahn), der baubedingt in Bietigheim verendete und seine Besatzung auch noch in den 19103 entleerte. Füllungsgrad "U-Bahn München plus", ein Tf der mehrfach drum bitten musste, die Türbereiche freizugeben, bei Ankunft in Ludwigsburg +10 und Potenzial für mehr wegen "Verzögerungen beim Ein- und Ausstieg".

Also so ungefähr das, was man von DB Regio an "Organisation" kennt und erwartet, und das "Schöne" daran ist ja, dass der kälteinduzierte Bauausfall irgendwann ja nachgeholt wird, sprich die gleiche Grütze wird nochmals veranstaltet werden.
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Beitrag von Lobedan »

Da hier im Süden gerade der kälteste Januar seit über 30 Jahren zu Ende geht, kann man das durchaus als unberechenbar ansehen. So lang anhaltenden strengen Frost gab es in den letzten Jahren nicht und der Temperaturtrend der letzten Winter ließ durchaus die Planung zu, schon im Januar solche Arbeiten anzugehen. Klar hätte man sowas "früher" nie gewagt, aber da hätte es dann eben keine medienwirksame Verschiebung, sondern von vornherein einen späteren Termin gegeben. So what? :unsure:
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Beitrag von JeDi »

218 466-1 @ 27 Jan 2017, 23:40 hat geschrieben: Ist das deren Ersnst!? KÄLTE!!! Damit war im Januar ja nun wiklich nicht zu rechnen. :rolleyes: :ph34r:
Wer auch immer die Bauarbeiten geplant hat - man sollte dafür sorgen, dass derjenige so schnell kein Büro mehr innen sehen wird. :angry:
Hauptsache gepöbelt, was? Die Durchschnittsjanuartemperatur in Stuttgart ist deutlich positiv...
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karhu
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Beitrag von karhu »

Deutlich würde ich bei 0,2°C jetzt nicht sagen: Quelle
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Entenfang
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Beitrag von Entenfang »

Antwort von dort
Ein echter Bahnchef hätte sich aber vor seine Planungsmannschaft stellen sollen (die dagegen war) und sagen, dass das aus Bahnsicht (v.a. die Schräglage) ganz großer Mist ist. Aber gut, das war damals schon in den 1990er lange, vor Grube. Zu Grubes Zeiten herrschte vermutlich ne Art Schweigegelübde in Sachen S21. Jeder wusste, dass die Chefetage das wollte, also wird zu seinen Zeiten keiner dagegen aufgemuckt haben.
Metropolenbahner @ 1 Feb 2017, 16:05 hat geschrieben:Es gibt mehrere Partner bei S21. Jeder für sich hätte aussteigen können. Selbst mit der positiven Volksabstimmung hätte der Bahnchef nein sagen können. Hat er eben nicht gemacht weil .. tja.
Die Regelneigung in Bahnhöfen soll 2,5%o nicht überschreiten. Der Grund dafür sind wegrollende Wagen. Im Tiefbahnhof sind Rangiervorgänge nicht vorgesehen, daher hat man 15,1%o als vertretbar angesehen. Sie ergeben sich aus Zwangspunkten, der S-Bahntunnel im Norden muss überquert, der Stadtbahntunnel im Süden unterquert werden.
Inwiefern das weitsichtig ist, sei mal dahin gestellt.

Ich vermute mal, dass es einen sehr guten Grund gibt, warum der Vorstand der DB AG so sehr hinter S21 steht. Die Kosten werden fast ausschließlich durch den Steuerzahler getragen, die wertvollen Grundstücke sorgen dagegen beim Verkauf für eine äußerst positive Blianz des Unternehmens.
Mein Bahnjahr 2024
Zurückgelegte Strecke: 30.060 km - Planmäßige Gesamtreisezeit: 16,1 Tage - Gesamtverspätung (analog FGR): 626 min - Planmäßige Reisegeschwindigkeit: 78 km/h - Durchschnittliche Fahrzeitverlängerung aufgrund von Verspätung: 2,7% - Fahrtkosten: 10,6 Cent/km - Anschlussquote (alle Anschlüsse einer Verbindung mit min. 1 Umstieg erreicht): 87,5%
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Beitrag von Metropolenbahner »

Entenfang @ 1 Feb 2017, 23:05 hat geschrieben: Die Regelneigung in Bahnhöfen soll 2,5%o nicht überschreiten. Der Grund dafür sind wegrollende Wagen. Im Tiefbahnhof sind Rangiervorgänge nicht vorgesehen, daher hat man 15,1%o als vertretbar angesehen. Sie ergeben sich aus Zwangspunkten, der S-Bahntunnel im Norden muss überquert, der Stadtbahntunnel im Süden unterquert werden.
Inwiefern das weitsichtig ist, sei mal dahin gestellt.
Danke für den Umzug, war im anderen Thread wirklich OT ;)

Ja, das wieso warum ist mir schon klar, aber beim Thema "weitsichtig" muss einem der Hut hochgehen. Es sind ja nicht nur die Gleise geneigt, das betrifft logischerweise auch den Bahnsteig.
Lass da mal was wegrollen, z.B: nen Kinderwagen, heutzutage stieren Eltern ja gerne mal gebannt aufs Schlaufon. Ja klar, es soll Querrippen und nen ominösen Belag geben, die das verhindern sollen ... viel Glück sag ich da nur.

Rangiert wird im Bf nicht, das ist richtig, aber frag mal nach, wie oft sich in Köln ein Zug unvorhergesehen in Bewegung setzt, weil der Tf schusslig war und die Bremse nicht angezogen hat ... soll nicht passieren, passiert aber trotzdem kein Mensch ist unfehlbar. Solange es also keine vollautomatisch fahrenden Züge gibt ...

Witzig wird auch das Bremsen der normalen Züge. Bergabbremsen ist was anderes als in der Ebene -> längerer Bremsweg. Ein Tf der das nicht gewohnt ist, es wegen Stress kurz vergisst etc. ist da mal schnell über die Weiche hinausgeschossen, wollen wir mal hoffen, dass in dem Moment kein anderer Zug kreuzt.

Noch ein speziellerer Fall, quasi das Sahnehäubchen, wären rutschige Schienen. Ist zwar ein Tunnel, wo es normalerweise trocken sein sollte, aber was ist im Winter wenn der vereiste Zug reinkommt und während des Haltes im etwas wärmeren Tunnel ein paar Brocken abwirft?

Also aus meiner Sicht wird da garantiert was passieren und dann will es natürlich keiner vorhergesehen haben, ganz viel Mitgefühl wird den Angehörigen der Opfer ausgedrückt werden, aber die haben davon dann auch nix ...
Ich vermute mal, dass es einen sehr guten Grund gibt, warum der Vorstand der DB AG so sehr hinter S21 steht. Die Kosten werden fast ausschließlich durch den Steuerzahler getragen, die wertvollen Grundstücke sorgen dagegen beim Verkauf für eine äußerst positive Blianz des Unternehmens.
Ja klar, Geld könnte neben Prestige einer der Gründe sein, der den Wahnwitz erklären könnte.
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MVG-Wauwi
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Beitrag von MVG-Wauwi »

So, wieder zum Eigentlichen.

Im gestrigen Lenkungskreis zu den Anhydrit-Risiken ging man mit dem Prinzip Hoffnung auseinander. Nämlich, die Hoffnung, dass die Bauherrin bautechnisch alles so weit im Griff hat, dass man im späteren laufenden Betrieb keinen Sanierungsfall an der Backe hat. Und wenn sich die Hoffnung nicht erfüllen sollte, könnte die Erreichbarkeit des zukünftigen Hauptbahnhofs mittels Zugverkehr dauerhaft zu einem Problem werden.

SWR dazu...

... und die StZ

... mit Kommentar.

EDIT: Link korrigiert
Gruß vom Wauwi
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Iarn
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Beitrag von Iarn »

Die letzten beiden Links führen wohl unbeabsichtigt auf die gleiche Seite.
Autonome Volksfront für die Wiedererrichtung der klassischen 22er Tram in München
Nicht zu verwechseln mit der Populären Front
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Entenfang
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Beitrag von Entenfang »

Metropolenbahner @ 2 Feb 2017, 01:03 hat geschrieben:Ja, das wieso warum ist mir schon klar, aber beim Thema "weitsichtig" muss einem der Hut hochgehen. Es sind ja nicht nur die Gleise geneigt, das betrifft logischerweise auch den Bahnsteig.
Lass da mal was wegrollen, z.B: nen Kinderwagen, heutzutage stieren Eltern ja gerne mal gebannt aufs Schlaufon. Ja klar, es soll Querrippen und nen ominösen Belag geben, die das verhindern sollen ... viel Glück sag ich da nur.
Dieses Argument hört man ziemlich häufig. Es ist aber aus ingenieurlicher Sicht nicht nachvollziehbar, denn:
1. Es gibt besondere Sicherheitsmaßnahmen. Dazu gehört eine Querneigung weg von der Bahnsteigkante oder auch die Querrippen.
2. Es wurde ein Sicherheitsnachweis geführt. Das EBA hat dem zugestimmt und die Betriebsgenehmigung erteilt
3. An Haltepunkten sind bis zu 40%o Neigung im Bahnsteig verbaut und niemand beschwert sich darüber. (Neubau nur noch 30%o zulässig)
Wie gesagt, die Längsneigungsbegrenzung besteht ausschließlich aufgrund wegrollender Eisenbahn-Wagen und nicht aufgrund von rollenden Gepäckstücken oder Kinderwagen.
Rangiert wird im Bf nicht, das ist richtig, aber frag mal nach, wie oft sich in Köln ein Zug unvorhergesehen in Bewegung setzt, weil der Tf schusslig war und die Bremse nicht angezogen hat ... soll nicht passieren, passiert aber trotzdem kein Mensch ist unfehlbar. Solange es also keine vollautomatisch fahrenden Züge gibt ... 
Ich nehme mal an, dass diese Problematik im Sicherheitsnachweis betrachtet und als akzeptabel eingestuft wurde.
Witzig wird auch das Bremsen der normalen Züge. Bergabbremsen ist was anderes als in der Ebene -> längerer Bremsweg. Ein Tf der das nicht gewohnt ist, es wegen Stress kurz vergisst etc. ist da mal schnell über die Weiche hinausgeschossen, wollen wir mal hoffen, dass in dem Moment kein anderer Zug kreuzt.
Vorsicht, jetzt lehnst du dich zu weit aus dem Fenster. Erstens haben Tf Streckenkunde, zweitens tritt das Problem an jedem Hp auf, in denen stets die volle Streckenlängsneigung herrscht. Bei schlüpfigen Schienen gibt es Sand oder die Magnetschienenbremse.
Für Verbremser gibt es einen Durchrutschweg, sodass sichergestellt ist, dass dabei keine Gefährdung entsteht. Nur am Rande: Es hieß es mal in der Vorlesung, dass 1 von 100.000 Zugfahrten auf Halt zeigende Signale durchrutscht. Durchschnittlich könnte man von etwa einem Fall pro Tag in Deutschland ausgehen.
Also aus meiner Sicht wird da garantiert was passieren und dann will es natürlich keiner vorhergesehen haben, ganz viel Mitgefühl wird den Angehörigen der Opfer ausgedrückt werden, aber die haben davon dann auch nix ...
Ja, höchstwahrscheinlich wird irgendwann im neuen Tiefbahnhof ein Unfall passieren und das Geschrei wird riesig sein.
Unfälle gibt es auch an anderen Bahnhöfen. Meiner Meinung nach argumentieren die S21-Gegner hier auf fachlich nicht nachvollziehbaren Gründen. Keine Möglichkeit zum Rangieren sehe ich da wesentlich kritischer.
Mein Bahnjahr 2024
Zurückgelegte Strecke: 30.060 km - Planmäßige Gesamtreisezeit: 16,1 Tage - Gesamtverspätung (analog FGR): 626 min - Planmäßige Reisegeschwindigkeit: 78 km/h - Durchschnittliche Fahrzeitverlängerung aufgrund von Verspätung: 2,7% - Fahrtkosten: 10,6 Cent/km - Anschlussquote (alle Anschlüsse einer Verbindung mit min. 1 Umstieg erreicht): 87,5%
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Beitrag von Metropolenbahner »

Entenfang @ 2 Feb 2017, 12:32 hat geschrieben:
Metropolenbahner @ 2 Feb 2017, 01:03 hat geschrieben:Ja, das wieso warum ist mir schon klar, aber beim Thema "weitsichtig" muss einem der Hut hochgehen. Es sind ja nicht nur die Gleise geneigt, das betrifft logischerweise auch den Bahnsteig.
Lass da mal was wegrollen, z.B: nen Kinderwagen, heutzutage stieren Eltern ja gerne mal gebannt aufs Schlaufon. Ja klar, es soll Querrippen und nen ominösen Belag geben, die das verhindern sollen ... viel Glück sag ich da nur.
Dieses Argument hört man ziemlich häufig. Es ist aber aus ingenieurlicher Sicht nicht nachvollziehbar, denn:
1. Es gibt besondere Sicherheitsmaßnahmen. Dazu gehört eine Querneigung weg von der Bahnsteigkante oder auch die Querrippen.
Hatte ich ja bereits oben erwähnt. Was die helfen wird man dann in der Praxis sehen.
2. Es wurde ein Sicherheitsnachweis geführt. Das EBA hat dem zugestimmt und die Betriebsgenehmigung erteilt
Darauf würde ich nun überhaupt nichts geben, der politische Druck ist/war enorm, es wurden sogar extra EU-Gesetze nur für S21 angepasst.
3. An Haltepunkten sind bis zu 40%o Neigung im Bahnsteig verbaut und niemand beschwert sich darüber. (Neubau nur noch 30%o zulässig)
Hat vermutlich damit zu tun, dass an nem Haltepunkt in der Pampa nur ein paar Pendler ein/aussteigen, die den Bahnhof kennen. Uns selbst wenn man ein paar Nichtortskundige dort ankommen, dann ist das Reisendeaufkommen schwach genug um keine Hektik / Unachtsamkeit entstehen zu lassen. Ein Metropolbahnhof einer Großstadt ist da ein ganz anderes Kaliber, da ist in der HVZ der Teufel los, schlimmstenfalls der ganze Bahnsteig voller Fahrgäste. Alleinerziehende Mütter mit quengelnden Kinder, herumtobende Schulklassen, langsame Rentner, eilende Geschäftsleute, rennende Pendler die von der verspäteten S-Bahn kommen (in Stuttgart der Regelfall ;)), Radfahrer, da wird Dir das volle Programm geboten.
Wie gesagt, die Längsneigungsbegrenzung besteht ausschließlich aufgrund wegrollender Eisenbahn-Wagen und nicht aufgrund von rollenden Gepäckstücken oder Kinderwagen.
Richtig, aber ich glaub jetzt nicht, dass das Gefälle einen Unterschied zw. Kinderwagen und Bahnwaggon macht ;) Also die Tatsache, dass das Gesetz nur an Bahnwaggons gerichtet ist, ändert nichts an der Tatsache, dass ein Kinderwagen in einem 1,5% Gefälle wegrollen kann, das ist jetzt überhaupt kein Argument, das irgendwie beruhigen würde.
Ich nehme mal an, dass diese Problematik im Sicherheitsnachweis betrachtet und als akzeptabel eingestuft wurde.
Aussage EBA: Die nach dem Betriebsprogramm dort [S21] haltenden Züge sind durch einen einen Tf besetzt, der die entsprechenden Bremsen zum Festhalten betätigt." Sehr vertrauensbildend, da wurde wirklich an alles gedacht.
Quelle: https://www.youtube.com/watch?v=RnmKbN3UB_s&t=317
Vorsicht, jetzt lehnst du dich zu weit aus dem Fenster. Erstens haben Tf Streckenkunde, zweitens tritt das Problem an jedem Hp auf, in denen stets die volle Streckenlängsneigung herrscht. Bei schlüpfigen Schienen gibt es Sand oder die Magnetschienenbremse.
Für Verbremser gibt es einen Durchrutschweg, sodass sichergestellt ist, dass dabei keine Gefährdung entsteht.
Alles richtig, aber wie oft macht man im Rahmen der Streckenkunde eine Vollbremsung im Bahnhof und v.a. bei allen Wetterlagen? Da hat man sich - insbesondere bei rutschigen Verhältnissen - schnell mal verschätzt und die Mg-Bremse zu spät betätigt. Und im 1,5% Gefälle ist das bekanntlich "etwas" schlimmer als in der Ebene. Dann rutscht man plötzlich deutlich länger als geplant ... bei nem HP in der Pampa nicht so schlimm, bei nem Metropolbahnhof mit 3 minütigen Zugfolgen möglicherweise fatal.
Nur am Rande: Es hieß es mal in der Vorlesung, dass 1 von 100.000 Zugfahrten auf Halt zeigende Signale durchrutscht. Durchschnittlich könnte man von etwa einem Fall pro Tag in Deutschland ausgehen.
Interessant wäre bei der Statistik dann aber noch die Unterteilung nach Neigungen am Haltepunkt. Wenn es keine Unterschiede zw. geneigten und ebenerdigen Signalstellen gäbe, wäre ich ungemein beruhigt.
Ja, höchstwahrscheinlich wird irgendwann im neuen Tiefbahnhof ein Unfall passieren und das Geschrei wird riesig sein.
Jupp und am Ende freut sich das Schwabenlände dann über den tollen Kombibahnhof mit Tunnel-FV und Kopfbahnhof-NV. Nach den Kosten wird keiner mehr fragen, nach den neuen Bauvierteln auch nicht. Soll mir auch recht sein, wenns nicht anders geht und die Leute nur mit Gewalt von der Kombillösung überzeugt werden können, bitteschön. Mir tun nur die zukünftigen Opfer leid. Wie heißts so schön: Das Regelwerk der Bahn wurde mit Blut geschrieben. So wars und so wirds auch in Zukunft sein.
Unfälle gibt es auch an anderen Bahnhöfen. Meiner Meinung nach argumentieren die S21-Gegner hier auf fachlich nicht nachvollziehbaren Gründen. Keine Möglichkeit zum Rangieren sehe ich da wesentlich kritischer.
Hast Du Dich mittlerweile schon nach den Unfallzahlen in Köln informiert? Wenn nicht, dann schau das obige Frontalfilmchen aus 2013 mal komplett an. Unfälle in andern Bahnhöfen gibts in der Tat immer, aber Unfälle in geneigten Bahnhöfen gibts nur in geneigten Bahnhöfen, da handelt man sich automatisch, ungezwungenermaßen einen Unfalltyp mehr ein.

Zu den fachlichen Gründen: Siehe die EBA-Aussage oben. Laut den Fachanweisungen, muss der Tf bremsen. Glaubst Du, Du findest einen Fachmann, der seine Hand ins Feuer legt, dass der komplette Bahnbetrieb in S21 7 Tage die Woche, 24 Stunden pro Tag komplett nach Vorschrift verlaufen wird? Das ist schlicht der banale Unterschied zw. Theorie und Praxis. Wer einen Hbf nach der Theorie plant, braucht sich hinterher nicht zu wundern, wenn es in der Praxis in der Katastrophe endet.
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Beitrag von Entenfang »

Metropolenbahner @ 2 Feb 2017, 15:28 hat geschrieben:
Entenfang @ 2 Feb 2017, 12:32 hat geschrieben::
1. Es gibt besondere Sicherheitsmaßnahmen. Dazu gehört eine Querneigung weg von der Bahnsteigkante oder auch die Querrippen.
Hatte ich ja bereits oben erwähnt. Was die helfen wird man dann in der Praxis sehen.
Damit hat man durchaus Erfahrung, z.B. in Ingolstadt Nord.
Also die Tatsache, dass das Gesetz nur an Bahnwaggons gerichtet ist, ändert nichts an der Tatsache, dass ein Kinderwagen in einem 1,5% Gefälle wegrollen kann, das ist jetzt überhaupt kein Argument, das irgendwie beruhigen würde.
Beim Bau von Bahnsteigzugängen gilt eine Fläche unter 3% Längsneigung sogar als eben. Es gibt überall schiefe Ebenen im Straßenraum, die deutlich darüber hinaus gehen. Und dagegen protestiert auch niemand. Jeder halbwegs vernünftige Mensch sollte in der Lage sein, sich auf einer 1,5% geneigten Bahnsteigfläche so zu verhalten, dass keine Gegenstände ins Gleis rollen, zumal auch noch zusätzliche Sicherheitsmaßnahmen ergriffen werden. Auf einer abschüssigen Straße kommt doch auch keiner auf die Idee, den Kinderwagen so abzustellen, dass er wegrollt.
Dann rutscht man plötzlich deutlich länger als geplant ... bei nem HP in der Pampa nicht so schlimm, bei nem Metropolbahnhof mit 3 minütigen Zugfolgen möglicherweise fatal.
Immerhin gibt es sogar eine neigungsabhängige Verlängerung des Gefahrpunktabstandes, zum D-Weg ist mir nicht bekannt, ob er verlängert wird. Das Gefährungspotential dadurch sehe ich aber als vertretbar gering an.

Man kann bei S21 viel kritisieren, aber die zu hohe Längsneigung halte ich für ein deutlich überbewertetes Problem.
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Beitrag von Jojo423 »

Entenfang @ 2 Feb 2017, 17:37 hat geschrieben: Beim Bau von Bahnsteigzugängen gilt eine Fläche unter 3% Längsneigung sogar als eben. Es gibt überall schiefe Ebenen im Straßenraum, die deutlich darüber hinaus gehen. Und dagegen protestiert auch niemand. Jeder halbwegs vernünftige Mensch sollte in der Lage sein, sich auf einer 1,5% geneigten Bahnsteigfläche so zu verhalten, dass keine Gegenstände ins Gleis rollen, zumal auch noch zusätzliche Sicherheitsmaßnahmen ergriffen werden. Auf einer abschüssigen Straße kommt doch auch keiner auf die Idee, den Kinderwagen so abzustellen, dass er wegrollt.
Die Frage ist halt, inwieweit man einem Tunnelbahnhof ansieht, wie stark geneigt er ist. Insofern kann ich mir das dadurch gegebene Risiko schon sehr gut vorstellen.
Viele Grüße
Jojo423
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Beitrag von Metropolenbahner »

Entenfang @ 2 Feb 2017, 18:37 hat geschrieben: Damit hat man durchaus Erfahrung, z.B. in Ingolstadt Nord.
Oh ja, das stimmt:
https://youtu.be/E1R9xKXa0CY?t=272

Beim Bau von Bahnsteigzugängen gilt eine Fläche unter 3% Längsneigung sogar als eben. Es gibt überall schiefe Ebenen im Straßenraum, die deutlich darüber hinaus gehen. Und dagegen protestiert auch niemand. Jeder halbwegs vernünftige Mensch sollte in der Lage sein, sich auf einer 1,5% geneigten Bahnsteigfläche so zu verhalten, dass keine Gegenstände ins Gleis rollen, zumal auch noch zusätzliche Sicherheitsmaßnahmen ergriffen werden. Auf einer abschüssigen Straße kommt doch auch keiner auf die Idee, den Kinderwagen so abzustellen, dass er wegrollt.
Der Unterschied ist v.a. der, dass a) niemand auf der Straße seinen KWagen abstellt, schlicht und ergreifend weil man nicht auf den Zug wartet, sondern spazieren geht und b) dass niemand mit schrägen Bahnsteigen rechnet, die Steige der anderen Bahnhöfe in Deutschland sind doch in 90% der Fälle eben, es fehlt also die Erfahrung und auch das Gefährdungsbewusstsein.
Dann rutscht man plötzlich deutlich länger als geplant ... bei nem HP in der Pampa nicht so schlimm, bei nem Metropolbahnhof mit 3 minütigen Zugfolgen möglicherweise fatal.
Immerhin gibt es sogar eine neigungsabhängige Verlängerung des Gefahrpunktabstandes, zum D-Weg ist mir nicht bekannt, ob er verlängert wird. Das Gefährungspotential dadurch sehe ich aber als vertretbar gering an.
Ja sicher, es ist ziemlich konstruiert, aber was machen wir, nachdem was passiert ist? Pilze züchten im Tunnel?
Man kann bei S21 viel kritisieren, aber die zu hohe Längsneigung halte ich für ein deutlich überbewertetes Problem.
Hmm, was wäre denn aus Deiner Sicht noch schlimmer? Für mich ist das der absolute Supergau, Lebensgefahr gleich aus 2 Richtungen: Schussliger Tf oder schussliger Fahrgast am Bahnsteig.
Die ganzen verkehrlichen Nachteile sind aus der Sicht Peanuts, keiner stirbt wenn der Zug Verspätung hat.
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