Ladenschluss

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TramPolin
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Beitrag von TramPolin »

Lazarus @ 2 Oct 2018, 19:10 hat geschrieben:Abwarten. Aiwanger kann sich durchaus dafür erwärmen, das da was gemacht wird. Würde mich nicht wundern, wenn Söder da klein beigibt für einen Koaltionsfrieden.
Du hast doch mal vor Monaten von einem Interview auf Bayern 2 berichtet, in dem Söder angekündigt haben soll, den Ladenschluss überprüfen zu wollen. Ich habe ewig nach dem Interview gesucht, aber nichts gefunden. Beide Aussagen (BR2 und die heutige) wären auch konträr.

Die Sache ist aber, ohne FDP wird kaum etwas gehen beim Ladenschluss, da die anderen Parteien, zumindest die, die die Chancen haben, in den Landtag zu kommen, Änderungen am Ladenschluss ablehnen. (Auch die Freien Wähler wollen offiziell keine Änderungen beim Ladenschluss, obwohl es da mal vor Monaten noch andere Tendenzen gab.)

Die FDP liegt in den Umfragen bei 5 %, das wird wohl eine knappe Sache. Und auch wenn sie reinkommen, CSU+FDP dürften zusammen weit von einer absoluten Mehrheit entfernt sein. Also müsste es eine Dreierkoalition geben. Aber es existieren hierbei so viele Koalitionsmöglichkeiten mit nur zwei Partnern (CSU+Grüne, CSU+AfD, CSU+SPD, CSU+Freie Wähler), für die es für eine absolute Mehrheit der Sitze reichen könnte. Und es gibt noch andere Dreikoalitionen – ohne FDP.

Selbst bei dem idealen Fall, die FDP würde in eine Koalition eintreten, erscheint es doch ziemlich unwahrscheinlich, dass sie hier eine Einigung erzielen können. Zumal die FDP schon andere Bedingungen für eine Regierungsbeteiligung aufgestellt hat, nämlich ein neues PAG. Der Ladenschluss dürfte da eher untergehen.

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Beitrag von Lazarus »

Vorallem finde ich seine Begründung etwas arg makaber. Sollen die Leute doch digital einkaufen.
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Beitrag von TramPolin »

Lazarus @ 2 Oct 2018, 19:29 hat geschrieben: Vorallem finde ich seine Begründung etwas arg makaber. Sollen die Leute doch digital einkaufen.
Womit Söder genau den kleinen Läden schadet. Genau die will er doch retten. Das ist nicht logisch, und vermutlich weiß er das auch.

Am Ladenschluss wird sich meiner Meinung nach nur deshalb nichts ändern, weil sich Söder nicht mit den Gewerkschaften und Kirchen anlegen will.
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Lazarus
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Beitrag von Lazarus »

TramPolin @ 2 Oct 2018, 20:35 hat geschrieben: Womit Söder genau den kleinen Läden schadet. Genau die will er doch retten. Das ist nicht logisch, und vermutlich weiß er das auch.

Am Ladenschluss wird sich meiner Meinung nach nur deshalb nichts ändern, weil sich Söder nicht mit den Gewerkschaften und Kirchen anlegen will.
Söder und logisch? Naja.... :ph34r:
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Beitrag von Trapeztafelfanatiker »

TramPolin @ 2 Oct 2018, 20:26 hat geschrieben: Die Sache ist aber, ohne FDP wird kaum etwas gehen beim Ladenschluss, da die anderen Parteien, zumindest die, die die Chancen haben, in den Landtag zu kommen, Änderungen am Ladenschluss ablehnen. (Auch die Freien Wähler wollen offiziell keine Änderungen beim Ladenschluss, obwohl es da mal vor Monaten noch andere Tendenzen gab.)

Die FDP liegt in den Umfragen bei 5 %, das wird wohl eine knappe Sache. Und auch wenn sie reinkommen, CSU+FDP dürften zusammen weit von einer absoluten Mehrheit entfernt sein. Also müsste es eine Dreierkoalition geben. Aber es existieren hierbei so viele Koalitionsmöglichkeiten mit nur zwei Partnern (CSU+Grüne, CSU+AfD, CSU+SPD, CSU+Freie Wähler), für die es für eine absolute Mehrheit der Sitze reichen könnte. Und es gibt noch andere Dreikoalitionen – ohne FDP.

Selbst bei dem idealen Fall, die FDP würde in eine Koalition eintreten, erscheint es doch ziemlich unwahrscheinlich, dass sie hier eine Einigung erzielen können. Zumal die FDP schon andere Bedingungen für eine Regierungsbeteiligung aufgestellt hat, nämlich ein neues PAG. Der Ladenschluss dürfte da eher untergehen.

Daher: Es sieht nicht wirklich gut aus!
Jetzt mal ehrlich, wir sind hier ein Eisenbahnforum. Ich bin auch für eine Lockerung des Ladenschlusses, aber würdet ihr so ein Randthema echt Schwarz-Grün vorziehen, das für die Eisenbahn deutlich besser wäre als die Autoparteien FDP und vor allem FW?
Da ist mir Verkehrspolitik tausend mal wichtiger.
Wo bleibt denn der Druck der Einzelhandelsverbände auf die CSU? Scheinbar ist das dann gar nicht gewollt, denn vor nichts kuscht die CSU doch vermeintlich mehr als vor Verbänden, siehe Brennerachse und Streit mit Österreich.
TramPolin hat geschrieben: Am Ladenschluss wird sich meiner Meinung nach nur deshalb nichts ändern, weil sich Söder nicht mit den Gewerkschaften und Kirchen anlegen will.
Das ist purer Unsinn. Mit der Kirche vielleicht ja, da haben sie sicher Angst davor, das ist eine Wählergruppe.
Aber die Gewerkschaften sind der Staatsregierung doch total egal. Kennst du die Ausschreibungspolitik des Freistaats? Mit Tariftreue und anderen ist da wenig. Würden die sich nicht anlegen wollen, würden die nicht so eine arbeitnehmerfeindliche Ausschreibungspolitik betreiben, egal ob das jetzt Bauaufträge oder sonstwas ist.
Und es ist nun mal Kernaufgabe der beiden ihre Mitglieder zu schützen.
Man könnte z. B. Wind aus den Segeln nehmen, würde eine Allgemeinverbindlich der Tarifverträge inkl. den entsprechenden Zuschlägen im Handel eingeführt. Es schleichen sich ja immer mehr aus der Tarifbindung. Da braucht man sich doch nicht wundern dass Nachteile befürchtet werden.
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Iarn
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Beitrag von Iarn »

Der Vorteil einer Änderung des Ladenschluss wäre dass jeder was davon hat (zumindest ich und ich bin mir ehrlichergesagt halt auch selbst am nächsten).
Bei einer Verbesserung der Verkehrspolitik gibt es halt viele Fragezeichen. Erst mal muss die Partei auch liefern. Die Grünen waren halt auch in München 18 Jahre mit der SPD an der Regierung und in der zweiten Hälfte haben sich die wie ihr Koalitionspartner doch nur wund gelegen ohne was zu beschließen.
Selbst wenn sie jetzt an die Regierung kämen und was zustande bringen, dann muss es in die richtige Richtung gehen und nicht irgendwelche Spinnereien von V&R, Seilbahnen und was es sonst schon an Schnapsideen gab.

Das bedeutet nicht, dass ich nicht evtl doch die Grünem wählen würde, aber wenn nur ohne großen Enthusiasmus und das kleinere Übel. Ich kann mir auch vorstellen, Erststimme grün und Spaenle den Rest zu geben und Zweitstimme FDP. Man wird sehen.
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Beitrag von AK1 »

Eigentlich sollte es ja hier (nur) um den Ladenschluss gehen, ansonsten wäre die Diskussion sicher bei der Landespolitik besser aufgehoben...
Eine Anmerkung aber noch zu Iarn: nach dem Wahlrecht für den Landtag werden Erst- und Zweitstimmen zusammengerechnet um die Sitzverteilung zu ermitteln. Du wählst also mit dem Direktkandidaten der Grünen zwangsläufig auch deren Liste. Wenn der Kandidat sowieso oder sowieso nicht das Direktmandat bekommt, ist es also taktisch sinnvoller, ihn nicht zu wählen, wenn einem die Liste nicht gefällt.
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Beitrag von Iarn »

Das ist mir bewusst. Wobei für mich die Politik in den letzten Jahren eigentlich nur noch eine Vermeidung von Übeln.
Allerdings ist der Ladenschluss halt eines der ganz wenigen Sachthemen, die mich interessieren. Ideologien haben mich eh nie begeistert.
Leider gibt es keine Partei, der ich für die Bewältigung, der drei Sachthemen, die mir am meisten am Herz liegen, meine Stimme guten Herzens geben kann:
Ladenschluss
Ausbau Schienenverkehr
3. Startbahn bauen

Rein numerisch müsste ich FDP wählen(2 aus 3) taktisch gibt es die Punkte, CSU/FW durch möglichst wenig Parteien unter 5% zu verhindern und Spaenles Karriere durch die Direktwahl eines anderen Kandidaten zu beenden (also 1 gegen 1).
Dann kommt noch die persönliche Sympathie, wo der Punkt an Katarina Schulze geht, also insgesamt ein Unentschieden. Insofern ist der Stimmen Split fair.
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Beitrag von Trapeztafelfanatiker »

Wetten dass der Ladenschluss eines der ersten Themen wäre die die FDP in einer Koalition opfern würde? Die haben einige Themen die denen wichtiger sein dürften und Koalition heißt nun mal Kompromisse.

Ich hoffe zwar auf Schwarz-Grün, aber wenn die das Verkehrsministerium nicht übernehmen, wird es auch schwierig. Denn Kultusministerium und so ein Gesamtschuleinheitsbrei, wo dann das Niveau insgesamt abgesenkt wird muss nicht sein. Die Chancen an sich verbessern schon, da müsste man sich dann vielleicht in der guten Mitte treffen.
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Beitrag von mmouse »

Trapeztafelfanatiker @ 3 Oct 2018, 14:25 hat geschrieben: Denn Kultusministerium und so ein Gesamtschuleinheitsbrei, wo dann das Niveau insgesamt abgesenkt wird muss nicht sein.
Der "Gesamtschuleinheitsbrei" ist ein von der CSU erfundenes Angstszenario.

Die Grünen fordern eine Öffnung der Schulpolitik, d.h. Gesamtschulen (und andere Schulformen) sollen möglich sein. Man will aber weder per Zwang welche einführen noch gar das Gymnasium abschaffen oder irgendwas in dieser Richtung.

Trotzdem bin ich bei Dir, ich würde auch lieber einen grünen Verkehrsminister sehen als einen grünen Kultusminister (oder jeweils -ministerin).
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Lazarus
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Beitrag von Lazarus »

Trapeztafelfanatiker @ 3 Oct 2018, 15:25 hat geschrieben: Wetten dass der Ladenschluss eines der ersten Themen wäre die die FDP in einer Koalition opfern würde? Die haben einige Themen die denen wichtiger sein dürften und Koalition heißt nun mal Kompromisse.
Da wäre ich mir mal nicht so sicher. Im Gegenteil, würde mich nicht wundern, wenn Söder das opfert. Weil sein Interview sprach da eine deutliche Sprache.
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Beitrag von Iarn »

Zum Ladenschluss, da war bisher eher Seehofer dagegen ("solange ich Ministerpräsident von Bayern bin"). Insofern eher ein Ansporn für Söder. Schwieriger sehe ich da eher die freien Wählen an, die da wieder argumentieren, das wäre ein Standortvorteil für die Stadt. Wenns nach denen geht, dann sollen die Läden lieber um 18:30 h schließen, damit die Landbürger ja nicht nach Feierabend in die Stadt fahren.

Zum Thema Gesamtschule, in einigen von Grünen regierten Bundesländern hat es leider so einiges in der Schulpolitik gegeben, was man durchaus mit Gesamtschuleinheitsbrei titulieren kann.
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Beitrag von TramPolin »

Lazarus @ 3 Oct 2018, 15:45 hat geschrieben:
Trapeztafelfanatiker @ 3 Oct 2018, 15:25 hat geschrieben: Wetten dass der Ladenschluss eines der ersten Themen wäre die die FDP in einer Koalition opfern würde? Die haben einige Themen die denen wichtiger sein dürften und Koalition heißt nun mal Kompromisse.
Da wäre ich mir mal nicht so sicher. Im Gegenteil, würde mich nicht wundern, wenn Söder das opfert. Weil sein Interview sprach da eine deutliche Sprache.
Ich glaube Dir ja, dass Söder sich in einem BR2-Interview offen (passende Vokabel! ;) ) zum Ladenschluss gezeigt hat. Dennoch hätte ich das Interview gerne selbst gehört. Ich habe aber nichts dazu im Netz gefunden – außer Dir hat das offenbar niemand aufgegriffen.

Wie auch immer, offenbar hat Söder inzwischen seine Haltung geändert. Er will keine Liberalisierung.

Bei einer möglichen Verhandlung mit der FDP wird sich zeigen, ob er bereit ist, sich doch darauf einzulassen. Bis dahin ist es allerdings ein weiter Weg, die Koalition mit der FDP nur eine von unzähligen Optionen. Die anderen Parteien mit Potenzial für das Überspringen der 5%-Hürde lehnen eine Liberalisierung ab, nur die Grünen haben inzwischen von "Ablehnung" auf "neutral" umgestellt. Aber kaum denkbar, dass sie eine Liberalisierung zur Koalitionsbedingung machen.
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Beitrag von mmouse »

Iarn @ 3 Oct 2018, 15:52 hat geschrieben: Zum Thema Gesamtschule, in einigen von Grünen regierten Bundesländern hat es leider so einiges in der Schulpolitik gegeben, was man durchaus mit Gesamtschuleinheitsbrei titulieren kann.
Schon richtig. Gleiches kannst Du aber auch von SPD- und sogar CDU-regierten Bundesländern sagen.

Wobei das Gesamtschul-Konzept ursprünglich in den 70ern auf dem Mist der SPD gewachsen ist, Schlagwort "Bildungsgerechtigkeit". Selbst bei den Sozis hat man inzwischen eine deutlich differenziertere Meinung dazu.

Ich bleibe also dabei, vor den Grünen aufgrund einer angeblichen Gesamtschul-Politik zu warnen ist eine CSU-Nebelkerze - genauso stichhaltig wie "die Sozis können nicht mit Geld umgehen" oder "wer die Linke wählt, wird morgen vom Kommunismus regiert" und ähnliche Sprüche...
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TramPolin
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Beitrag von TramPolin »

Aus der Traum!

Laut Hochrechnungen ist die Chance auf ein Dreierbündnis von CSU + Freie Wähler + FDP fast auf null gesunken.

CSU + Freie Wähler haben 108 Sitze, bei 101 beginn die absolute Mehrheit.

Hochrechnung ARD, 19:57 Uhr

[font=Courier]CSU_________ 37,3 % (83 Sitze)
SPD _________ 9,5 % (20 Sitze)
Freie Wähler 11,6 % (25 Sitze)
Grüne_______ 17,8 % (38 Sitze)
FDP__________ 5,0 % (11 Sitze)
Die Linke____ 2,9 % (0 Sitze)
AfD_________ 10,7 % (23 Sitze)
Sonstige_____ 5,2 % (0 Sitze)
[/font]

Sitzverteilung
Insgesamt: 200
Mehrheit: 101 Sitze

Mir ist natürlich klar, dass auch bei einer Regierungsbeteiligung mit der FDP eine Liberalisierung des Ladenschlusses unwahrscheinlich gewesen wäre. Aber eine kleine Chance hätte es gegeben.

So müssen wir jetzt wohl wieder 5 Jahre warten. Oder 10. Oder 15. Oder …
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Beitrag von spock5407 »

Den Ernst am Hbf und Ostbf wirds freuen.
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Beitrag von 146225 »

Auch das wäre ein Thema, was einer "modernen" CSU nicht weh täte, wo sie aber leicht ein paar Imagepunkte holen könnte. Vor ein paar Jahren mag das ja noch etwas besonderes gewesen sein, aber heute wäre das eine Angleichung an die normalen Realitäten im Rest von Deutschland, was der CSU helfen könnte, nicht als die ewiggestrig-provinziellen "Sepperln" dazustehen.

Naja gut, muss man sich als nicht-Bayer halt in Bayern weiterhin rechtzeitig erinnern, warum 5 vor 8 am Abend im Supermarkt die große Hektik ausbricht. :rolleyes:
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TramPolin
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Beitrag von TramPolin »

146225 @ 14 Oct 2018, 21:12 hat geschrieben: Auch das wäre ein Thema, was einer "modernen" CSU nicht weh täte, wo sie aber leicht ein paar Imagepunkte holen könnte. Vor ein paar Jahren mag das ja noch etwas besonderes gewesen sein, aber heute wäre das eine Angleichung an die normalen Realitäten im Rest von Deutschland, was der CSU helfen könnte, nicht als die ewiggestrig-provinziellen "Sepperln" dazustehen.

Naja gut, muss man sich als nicht-Bayer halt in Bayern weiterhin rechtzeitig erinnern, warum 5 vor 8 am Abend im Supermarkt die große Hektik ausbricht. :rolleyes:
Die CSU war 2006 ja mal weiter, da war das Verhältnis von Befürwortern und Gegnern der Ladenschlussliberalisierung in der CSU-Fraktion ausgeglichen. Stoiber war pro Liberalisierung.

Dennoch wurde damals nicht daraus.

Heute findet man in der Führungsregie der CSU niemanden mehr, der kundenfreundlichere Öffnungszeiten will. In der CSU-Hauszeitung Bayernkurier macht die CSU Stimmung gegen eine mögliche Liberalisierung.

Söder war früher auch für eine Liberalisierung, heute ist er dagegen und erzählt den Leuten, dass kaum einer sonntags nach 11 Uhr Semmeln kaufen wolle und ein braver Familienvater das ohnehin zwischen 8 und 11 erledige (in der Diskussion geht es auch um eine mögliche Ausweitung der 3 Stunden Sonntagsöffnung).

Söder müsste, würde das Liberalisierungsmoment aus der CSU selbst kommen, ja erneut seine Position um 180 Grad drehen und die anderen mitnehmen. Das ist ihm kaum zuzutrauen.

Die CSU behauptet dabei, dass die anderen Bundesländer schlechte Erfahrungen mit den erweiterten Ladenöffnungszeiten gemacht hätten. Dabei wird die These vertreten, dass eine Ladenschlussliberalisierung den kleinen Betrieben schade, weil diese beim Personalstamm nicht mit großen Ketten mithalten könnten, obgleich sich Familienbetriebe über sogenannte Spätis ja eine Existenz aufbauen könnten, wie andere Städte, etwas Berlin, zeigen.

Einen Weg aus dieser Position heraus ist kaum zu finden. Die CSU könnte höchstens mit der Chancengleichheit den Onlinehandel betreffend argumentieren. Natürlich ist umstritten, ob eine zeitliche Ausweitung der Möglichkeiten, zu öffnen, ausreicht, um dem Onlinehandel etwas entgegenzusetzen. Aber es gibt auch keinen überzeugenden Grund, dem regionalen Einzelhandel diese Möglichkeit zu verwehren.

Wenn man aber erst Wochen zuvor gesagt hat, dass kleinere Läden vernichtet werden würden, dann ist man in einer Glaubwürdigkeitsfalle, auch wenn die CSU schon länger nicht mehr mit Glaubwürdigkeit glänzt, falls sie überhaupt mal glaubwürdig war.

Aber jetzt noch mal die Rolle rückwärts, ich traue der CSU das nicht zu. Auch jüngere CSUler, etwa General Markus Blume, von denen man ausgeht, dass sie die Welt kennengelernt haben und wissen, dass sonst fast überall auf der Welt liberalere Öffnungsmöglichkeiten vorherrschen und die Ladenwelt dort nicht zusammengebrochen ist, vertreten einen harten Kurs gegen liberale Öffnungszeiten. Wie will die CSU sich da erneuern, wenn nicht mal der Nachwuchs hier Frischluft in den Laden bringt?
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Beitrag von 146225 »

Ich gebe Dir schon recht: es sieht nicht danach aus, als ob sich morgen oder übermorgen gleich etwas ändert, im Moment ist wahrscheinlich auch noch der Jubel, mit einem "blauen Auge" durch die Landtagswahl gekommen zu sein, bei den meisten CSUlern größer als der Frust, keine absolute Mehrheit mehr zu haben, was für die CSU ja eigentlich genauso ein selbstverständlicher Anspruch ist wie für den FC Bayern München der Meistertitel in der Bundesliga. Aber lasse mal 2-3 Jahre mit den Mühen einer Koalitionsregierung vorüberziehen und die Umfragewerte der CSU nicht signifikant besser werden: dann greift auch ein Söder nach jedem Strohhalm, und wie sein Amtsvorgänger wird er mit der Maxime "was geht mich mein Gschwätz von gestern an" im Zweifel überhaupt keine Probleme haben.
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Beitrag von 143 »

Haben nicht die FW damit argumentiert, man brauche keine längeren Öffnungszeiten gerade deshalb, weil immer mehr Menschen online einkaufen?
Jedenfalls sollte das Thema für die nächsten fünf Jahren erstmal beendet sein vermute ich
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Lazarus
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Beitrag von Lazarus »

Also, dass das Thema Ladenschluss endgültig durch ist sehe ich nicht. Weil die CSU wird gerade in den Städten etwas mehr tun müssen, will man diese Wähler nicht dauerhaft verlieren.
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Beitrag von NatchO »

Lazarus @ 15 Oct 2018, 08:38 hat geschrieben: Also, dass das Thema Ladenschluss endgültig durch ist sehe ich nicht. Weil die CSU wird gerade in den Städten etwas mehr tun müssen, will man diese Wähler nicht dauerhaft verlieren.
Die frage ist doch ob die CSU das überhaupt will.

Die beiden wahrscheinlichen Regierungsparteien sind ja eher Landparteien, wenn man das mal so vereinfacht sagen kann.

-----
Ich persönlich bin aber auch dagegen, dass Supermärkte und andere länger als 20 Uhr öffnen dürfen, selbst wenn es so praktisch ist.
Bei Kiosken sieht es da schon anders aus, zumal man an jeder Tanke rund um Uhr Alk und Kippen kaufen kann (was man halt nach acht meistens noch kauft)
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Beitrag von 146225 »

Dagegen oder nicht, aus welchem Grunde auch immer: für weite Teile Deutschlands stellt sich die Frage ja gar nicht. Und zum Beispiel diesen Sommer, als es doch öfter auch zum Feierabend noch > 30 °C hatte, war es doch sehr angenehm, allfällige Lebensmittel-Einkäufe (kein Alk, keine Kippen) erst so ca. 21 - 21.30 Uhr zu erledigen, als die Temperaturen wieder etwas zurückgegangen waren.
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Beitrag von 143 »

Müsste man eigentlich nicht auf (Lebensmittel-)Lieferdienste konsequenterweise auf 20.00 Uhr beschränken? Rewe liefert z.B. bis 22.00 Uhr aus. :unsure:
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Beitrag von TramPolin »

Lazarus @ 15 Oct 2018, 08:38 hat geschrieben:Also, dass das Thema Ladenschluss endgültig durch ist sehe ich nicht. Weil die CSU wird gerade in den Städten etwas mehr tun müssen, will man diese Wähler nicht dauerhaft verlieren.
Die CSU hat sicherlich schon öfter ihre Meinung geändert. Aber wie darf man sich das nun hier vorstellen? Nach ein oder zwei Jahren entscheidet sich die CSU, die 2006 eine eher Pro-Ladenöffnungs-Partei war, dazu, von einer rigiden Ladenschluss-Partei zu einer Ladenöffnungs-Partei zu werden?

Woher soll der Impuls kommen? Die Politiker erhalten vermutlich nie Briefe von Bürgern, die dies wünschen. Zumindest ist so etwas nie bekannt geworden. Meine Facebook-Seite "Länger Einkaufen in Bayern" hat gerade einmal 269 Fans, obwohl ich jahrelang dafür getrommelt habe. Letztlich ist das bei 12,44 Millionen Einwohnern in Bayern ein Witz, zumal meine Neuperlach-Seite, die jetzt nicht gerade ein Welt-Thema ist, immerhin mehr als 2.500 Fans vereint hat. Es gibt kaum Initiativen oder Petitionen zur Ladenschlussliberalisierung. Manchmal schreiben die Zeitungen etwas und fordern indirekt vielleicht sogar eine Ausweitung der Öffnungszeiten. Leserkommentare lassen dann nicht lange auf sich warten. Gefühlt 90 % der Kommentare sind gegen längeres Einkaufen. Sprüche wie "Wer nachts offene Läden will, hat nicht alle Tassen im Schrank" sind noch eher die netteren. Klar, die Gegner schreien meist am lautesten, aber dennoch bezweifle ich, dass überhaupt 50 % der Bayern kundenfreundlichere Öffnungszeiten wollen.

Alle Parteien mit Ausnahme der 5-Prozent-Partei FDP haben sich eben gerade nicht für längere Öffnungszeiten ausgesprochen. Wenn da etwas zu holen wäre, würde ich erwarten, dass Grüne, SDP und Freie Wähler pro Ladenöffnung Stimmung machen.

Resümee: Würde die CSU umschwenken, würde sie sich wohl keinen Gefallen tun. Gäbe es längere Öffnungszeiten, würden sie die Bürger nach ein paar Jahren nicht mehr hergeben wollen, das hat NRW gezeigt. Aber dazu müsste man die längeren Öffnungszeiten erst einmal in Bayern einführen. Und da habe ich jegliche Hoffnung zumindest für die nächsten 5 Jahre aufgegeben.

2006 wäre um ein Haar liberalisiert worden, bei der nächsten Wahl werden stolze 16 Jahre verplempert worden sein.

Wir müssen uns vielleicht für alle Zeiten mit dem Onlinehandel als Alternative begnügen. Das gilt auch für die magere Sonntagsöffnung der Bäckereien.

Als ich am Sonntag zu spät beim Bäcker dran war, habe ich meine Brezen online bestellt. Die Sendungsverfolgung sagt, dass sie morgen kommen.
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Beitrag von Lazarus »

Ja, ich weiss. Ich bin auch schon von Arbeitskollegen angegangen worden, weil mittlerweile alles ausser Lebensmittel online kaufen. Da hat der Einzelhandel dann halt schlicht Pech gehabt. Ich habe nicht immer die Zeit und Lust, das ich noch abends mich zwei Stunden abhetze, nur weil die CSU das nicht auf die Reihe bekommt.
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Beitrag von Flogg »

143 @ 15 Oct 2018, 18:23 hat geschrieben: Müsste man eigentlich nicht auf (Lebensmittel-)Lieferdienste konsequenterweise auf 20.00 Uhr beschränken? Rewe liefert z.B. bis 22.00 Uhr aus. :unsure:
Das ist das paradoxe an der ganzen Sache. Bringmeister, Amazon Fresh und Amazon PrimeNow liefern Lebensmittel und vieles mehr bis Mitternacht und in wirklich guter Qualität. Teurer als im Laden sind die Produkte i.d.R. nicht. Vielleicht finden die klassischen Lebensmittelmärkte ja noch Hintertürchen, sodass die Diskussion irgendwann ad absurdum führt. Edeka bietet in Norddeutschland z.B. teilweise die Edeka Box an.
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Beitrag von Iarn »

143 @ 15 Oct 2018, 05:13 hat geschrieben: Haben nicht die FW damit argumentiert, man brauche keine längeren Öffnungszeiten gerade deshalb, weil immer mehr Menschen online einkaufen?
Jedenfalls sollte das Thema für die nächsten fünf Jahren erstmal beendet sein vermute ich
Die FW haben gegen längere Ladenöffnungszeiten argumentiert, dass die nur den Läden in der Stadt helfen würde, während das "Land weiter ausblutet".
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Beitrag von Jean »

Diese Argumentation ist völlig absurd. Wenn die FW Angst haben, dass die Landbevölkerung in den Städten einkaufen geht, dann müssten sie ja für teure Parkplätze in den Städten sein. Bauern halt! :ph34r:
Für den ÖPNV Ausbau Gegen Experimente und Träuereien. Eine Trambahn braucht einen eigenen Fahrweg, unabhängig vom MIV!
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Beitrag von Lazarus »

Iarn @ 15 Oct 2018, 19:26 hat geschrieben:
143 @ 15 Oct 2018, 05:13 hat geschrieben: Haben nicht die FW damit argumentiert, man brauche keine längeren Öffnungszeiten gerade deshalb, weil immer mehr Menschen online einkaufen?
Jedenfalls sollte das Thema für die nächsten fünf Jahren erstmal beendet sein vermute ich
Die FW haben gegen längere Ladenöffnungszeiten argumentiert, dass die nur den Läden in der Stadt helfen würde, während das "Land weiter ausblutet".
Die Argumentation ist die dümmste, die ich lange gehört habe. Weil wenn keine längeren Öffnungszeiten kommen, wird das Land trotzdem ausbluten, weil die Leute schlicht noch mehr online kaufen. Auch auf dem Land kann ich 22 Uhr einkaufen....
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