Ladenschluss

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autolos
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Beitrag von autolos »

Hot Doc @ 6 Jun 2019, 13:55 hat geschrieben: Mit der Argumentation kannst du mal so alles was verboten ist oder eingeschränkt, wieder erlauben oder als die Leute die Freiheit genießen lassen. Her mit den Drogen/Waffen/Krokodilen...!!!

Es gibt sehr gute Gründe für bestimmte gesetzliche Öffnungszeiten. Bzw. wenn du es sorum willst, für Zeiten, in denen nicht geöffnet werden darf. Das fängt beim Angestelltenschutz an, Lärmschutz für die Anwohner etc.
Die 7 Tage Woche mit einem komplett freien Tag ist zwar religiös angehaucht, aber auch in vielen anderen Kulturen so oder ähnlich zu finden, da man gemerkt hat, dass der Mensch Ruhephasen braucht und (das ist ein wichtiger Teil) diese Ruhephasen deutlich effektiver sind, wenn man zusammen ruht und nicht nebenher noch andere Arbeiten laufen.

Ich sehe darin keine Zumutung, insofern auch kein Argument, die aktuell, aus meiner Sicht im wesentlichen gute und für alle Seiten maßvolle Regelung, so drastisch zu ändern.
Denkt man deine Argumentation konsequent weiter, gibt es auch kaum noch Gründe für ein Sonntagfahrverbot von Lastwagen, warum dann noch Handwerker am WE nicht arbeiten lassen etc.

Für mich ist der positive Gewinn weitere Öffnungszeiten so minimal (und ich habe noch kein schlüssiges Argument gehört, warum es für irgendwen anders wesentlich anders sein sollte), dass ich keines der aufgezählten Nachteile dafür eingehen möchte.
Mir ist ehrlich nicht klar, welche Nachteile du für dich siehst? Aber zu deinen Gründen:
Es gibt keinen Grund für einen spezifischen Angestelltenschutz für eine kleine Branche. Zudem ist es bevormundend, Menschen zu verbieten zu Zeiten zu arbeiten, zu denen sie gerne arbeiten möchten. Weiterhin ist die Regelung der Arbeitsbedingungen Aufgaben der Tarifparteien.
Der Lärmschutz ist in anderen Verordnungen bereits geregelt. Diese Regeln gelten damit auch für den Handel. Es gibt also keinen Grund, für den Handel eine spezifische Lärmregelung zu erfinden.
Nun schreibst du, sähest keine Zumutung, nachdem du im vorangegangenen Beitrag noch das Wort noch selber benutzt hattest. Letztlich bleibt aber die Frage, warum eine freiheitlichere Regelung, von der du nicht nachteilig betroffen bist, für dich ein Problem darstellt, warum du also über die freie Entscheidung anderer Menschen verfügen möchtest?
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Beitrag von Hot Doc »

autolos @ 6 Jun 2019, 14:13 hat geschrieben: Mir ist ehrlich nicht klar, welche Nachteile du für dich siehst?
Na dann: Ich finde z.B. eine einkaufsfreie Altstadt deutlich schöner zu besichtigen, als eine wochentags pulsierende Fußgängerzone. Ich finde auch ein Straßencafé deutlich gemütlicher, wenn nicht ständig Parksuchverkehr von irgendwelchen SUV-Shopping-Queens außenrum stattfindet. Nebenbei erhöht sich durch flexible Öffnungszeiten natürlich auch der Druck auf Selbstständige länger zu öffnen oder sogar öffnen zu müssen.
Aber zu deinen Gründen:
Es gibt keinen Grund für einen spezifischen Angestelltenschutz für eine kleine Branche.
Völliger Quatsch. Es gibt einen Angestelltenschutz für alle, der durch einige sinnvolle und begründete Ausnahmen ergänzt wird. Aber gerade diese Ausnahmen regeln normalerweise auch, dass es Kernarbeitszeiten gibt und in der restlichen Zeit nur bestimmte wichtige Aufgaben durchgeführt werden sollen.
Zudem ist es bevormundend, Menschen zu verbieten zu Zeiten zu arbeiten, zu denen sie gerne arbeiten möchten.
Jedes Gesetz ist bevormundend, trotzdem gibt es für die allermeisten gute und richtige Gründe. Wir können ja gerne pro un contra diskutieren, aber solche Platitüden bringen nicht viel.
Weiterhin ist die Regelung der Arbeitsbedingungen Aufgaben der Tarifparteien.
Kann ich auch mit leben. Da ist aber die Aussage entsprechender Gewerkschaften meistens auch recht eindeutig gegen weitere Aufweichungen.
Der Lärmschutz ist in anderen Verordnungen bereits geregelt. Diese Regeln gelten damit auch für den Handel. Es gibt also keinen Grund, für den Handel eine spezifische Lärmregelung zu erfinden.
Hab ich auch nicht behauptet. Aber Handel erzeugt Lärm. Und wenn es nur der an- abfahrende Verkehr ist. Der Sonntag ist (auch abseits von Religion) ein RUHE-Tag und das auf ganz vielen Ebenen aus sehr guten und gesunden Gründen!
Nun schreibst du, sähest keine Zumutung, nachdem du im vorangegangenen Beitrag noch das Wort noch selber benutzt hattest.
Richtig, genau genommen habe ich geschrieben: "Kann man denn ... Menschen ... nicht zumuten, ...???" was soviel bedeuten sollte wie: Ich sehe darin keine Zumutung wenn man mal 2 Tage in voraus seine Einkäufe plant. (War das wirklich so schwer verständlich?)
Letztlich bleibt aber die Frage, warum eine freiheitlichere Regelung, von der du nicht nachteilig betroffen bist, für dich ein Problem darstellt, warum du also über die freie Entscheidung anderer Menschen verfügen möchtest?
Erstens bin ich von der Regel zumindest indirekt an sehr vielen Stellen betroffen. Zweitens ist des einen Freiheit (Kunde) manchmal des anderen Last (Angestellte). Ich habe also persönliche Gründe gegen so eine Regelung (wenn auch nicht sehr starke) und gesellschaftliche Gründe (die zählen für mich deutlich mehr).

Bisher habe ich außer ein wenig allgemeine inhaltsleere Freiheitsrhetorik und einem hektischen Einkauf von rautatie (von wann bis wann arbeitest du bitte, dass du nicht ganz normal einkaufen gehen kannst?) keine wirklichen Argumente FÜR eine 24/7-Woche gelesen.
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Beitrag von Elch »

Also mit den werktäglichen Landenöffnungszeiten speziell im Lebensmitteleinzelhandel hab ich schon auch meine Probleme. Ich verlasse das Haus normalerweise gegen 7h00-7h30 und komme dann zw. 19h00 und 20h00 wieder nach Hause. Bei einer Stunde Fahrt pro Richtung und einer Stunde Mittag sind das dann auch max. 10h Arbeitszeit. Freitags ist etwas eher Schluss, aber als Wochenendheimfahrer hilft das beim Einkaufen dann nichts.
Mir würde abends schon 1 Stunde länger sehr helfen um nicht immer wieder um kurz vor 20h00 durch den Laden zu hetzen. Aber es ist wohl wie es ist... TK und Dosenfutter gibt es ja auch.
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Beitrag von rautatie »

Elch @ 6 Jun 2019, 15:56 hat geschrieben: Freitags ist etwas eher Schluss, aber als Wochenendheimfahrer hilft das beim Einkaufen dann nichts.
Mir würde abends schon 1 Stunde länger sehr helfen um nicht immer wieder um kurz vor 20h00 durch den Laden zu hetzen. Aber es ist wohl wie es ist... TK und Dosenfutter gibt es ja auch.
So ähnlich ergeht es mir auch. Der Lebensmitteleinkauf um 19:45 ist bei mir fast Standard. Und wenn ich es nicht mehr schaffe, kaufe ich häufig am Hbf ein. Öffnungszeiten bis 21 Uhr wären schon nicht schlecht und würden die Sache entspannen.

Schwierig finde ich auch die Anschaffung neuer Kleidung etc. Auch dafür habe ich meistens nur ein kleines Zeitfenster zwischen 19 und 20 Uhr, und wenn etwas im ersten Laden nicht vorrätig ist, kommt meistens schon der Ladenschluss, bevor ich einen weiteren Laden erreicht habe.

Das würde eigentlich für Online-Shopping sprechen, um die Ladenschlusszeiten zu umgehen, aber bislang will ich das eigentlich nicht.
Wo ist das Problem?
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Beitrag von autolos »

Hot Doc @ 6 Jun 2019, 15:29 hat geschrieben:Wir können ja gerne pro un contra diskutieren, aber solche Platitüden bringen nicht viel.
Na, immerhin erkennst du, dass du außer steilen Thesen und "ichichich" nichts vorzubringen hast.
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Beitrag von Hot Doc »

Elch @ 6 Jun 2019, 15:56 hat geschrieben: Also mit den werktäglichen Landenöffnungszeiten speziell im Lebensmitteleinzelhandel hab ich schon auch meine Probleme. Ich verlasse das Haus normalerweise gegen 7h00-7h30 und komme dann zw. 19h00 und 20h00 wieder nach Hause. Bei einer Stunde Fahrt pro Richtung und einer Stunde Mittag sind das dann auch max. 10h Arbeitszeit. Freitags ist etwas eher Schluss, aber als Wochenendheimfahrer hilft das beim Einkaufen dann nichts.
Mir würde abends schon 1 Stunde länger sehr helfen um nicht immer wieder um kurz vor 20h00 durch den Laden zu hetzen. Aber es ist wohl wie es ist... TK und Dosenfutter gibt es ja auch.
Krass... so einen Tag habe ich Montag und manchmal noch Dienstag. Aber durchgehen würde ich so nicht leben und arbeiten wollen. Da würde ich was grundlegend ändern...(aber nicht die Ladensöffnungszeiten. ;) )

Ich hab ja auch nicht gesagt, dass ich komplett gegen Änderungen bin, nur die 0-24h-Forderung der FDP geht mir deutlich zu weit.
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Beitrag von Cloakmaster »

Bremen/Bremerhaven hat ja das Gesetz entsprechend geändert. Und inzwischen gibt es noch gerade einen Laden in Bremerhaven, der von Montags, 4 Uhr bis Samstags 24 Uhr durchgehend auf hat. Beide Märkte in Bremen, die "rund um die Uhr" anboten, sind davon wieder runter gegangen. Dafür haben selbst Aldi& Co inzwischen meist bis 21 Uhr, in der Innenstadt auch bis 22 Uhr auf, und einige REWE-Märkte auch bis 23, 24 oder sogar 1 Uhr - je nach Lage / Kundenfrequenz.
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Beitrag von Elch »

Hot Doc @ 6 Jun 2019, 17:29 hat geschrieben:Krass... so einen Tag habe ich Montag und manchmal noch Dienstag. Aber durchgehen würde ich so nicht leben und arbeiten wollen. Da würde ich was grundlegend ändern...(aber nicht die Ladensöffnungszeiten.  ;) )
Irgendwo muss das Geld für die Familie halt herkommen....
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Beitrag von Valentin »

Cloakmaster @ 6 Jun 2019, 12:19 hat geschrieben:
QUOTE (Hot Doc @ 6 Jun 2019, 08:18)
Witzig, ich fürchte mich vor dem Stadtbild, wenn alles bis ultimo gelockert wird. Die Öffnungszeiten führen dazu, dass große Ketten mit billigstem Personal 24/7 geöffnet haben und der Tante Emma Laden (den es eh kaum noch gibt) endgültig weg ist vom Fenster. (Genau so bei den Hochhäusern: die letzten 10 in München sind allesamt abschreckende Beispiele. Als man noch sehr zurückhaltend mit solchen Genehmigungen umging sind zumindest ab und an ganz interessante Gebaude rausgekommen.)

Ich denke, man sollte den Stadten eher die Möglichkeite geben bestimmte Ausnahmeregelungen (Spätis, längere Öffnungszeiten für Freischankflächen, so sie keinen stören.....) auszusprechen. DAS würde dem Lebensgefühl zuträglicher sein, als volle Parkplätze und Einkaufstaschenschlepperei um 23 Uhr nachts.

Eine andere Idee wäre die Öffnungszeit pro Tag und pro Woche zu beschränken, aber die Uhrzeit freizugeben. Dann hätte man zumindest die Angestellten entlastet und auch die Konkurrenzsituation halbwegs gleichmäßig austariert.

Ein vollautomatisierter 24h-Verkauf im Laden wird sehr bald kommen. Die Preisfrage ist nur die, ob ein Verkäufer oder nur ein reiner Automatenregalauffüller beschäftigt wird. sad.gif Zumindest auf das Stadtbild wird es so keine Auswirkungen haben, wenn auch die Großen durch den erforderlichen Kapitalaufwand noch größer werden.

Da wird dann der Kunde wie bereits heute schon bei McDonalds die Waren (vor-)bestellen und an der Automatenausgabe abholen. Z.B. viele der Call-Shops werden dann zusperren müssen, die leben inzwischen oft von den Lebensmittel- & Getränkeverkäufen in den Spätöffnungszeiten.
Es gab mal in Nürnberg einen "Drive In Getränke Automaten ", bei dem man auch Wein und Bier Kistenweise kaufen, und bargeldlos bezahlen
konnte. Personal brauchte es nur tagsüber, zum Auffüllen der Regale.

Und trotzdem würde gerichtlich festgelegt, daß es sich um einen Laden handelte, und demzufolge das Ladenschlußgesetz anzuwenden ist.
Ist das nicht ein Gerücht? Bisher habe ich noch nie z.B. von Ladenöffnungszeiten für die Automaten der Bauern gehört, die "ab Hof" verkaufen. Und dort ist von Fleisch bis Nudeln alles dabei.

Das Urteil gegen die Verkaufszeiten (Warenausgabe) eines Automaten diesen Monat war ein Sonderfall. Da ging es um Apotheken und Medikamente.

Daher:

Kommt Zeit, kommt Laden... <_<
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Jean
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Beitrag von Jean »

Valentin @ 6 Jun 2019, 19:51 hat geschrieben:
Cloakmaster @ 6 Jun 2019, 12:19 hat geschrieben:
QUOTE (Hot Doc @ 6 Jun 2019, 08:18)
Witzig, ich fürchte mich vor dem Stadtbild, wenn alles bis ultimo gelockert wird. Die Öffnungszeiten führen dazu, dass große Ketten mit billigstem Personal 24/7 geöffnet haben und der Tante Emma Laden (den es eh kaum noch gibt) endgültig weg ist vom Fenster. (Genau so bei den Hochhäusern: die letzten 10 in München sind allesamt abschreckende Beispiele. Als man noch sehr zurückhaltend mit solchen Genehmigungen umging sind zumindest ab und an ganz interessante Gebaude rausgekommen.)

Ich denke, man sollte den Stadten eher die Möglichkeite geben bestimmte Ausnahmeregelungen (Spätis, längere Öffnungszeiten für Freischankflächen, so sie keinen stören.....) auszusprechen. DAS würde dem Lebensgefühl zuträglicher sein, als volle Parkplätze und Einkaufstaschenschlepperei um 23 Uhr nachts.

Eine andere Idee wäre die Öffnungszeit pro Tag und pro Woche zu beschränken, aber die Uhrzeit freizugeben. Dann hätte man zumindest die Angestellten entlastet und auch die Konkurrenzsituation halbwegs gleichmäßig austariert.

Ein vollautomatisierter 24h-Verkauf im Laden wird sehr bald kommen. Die Preisfrage ist nur die, ob ein Verkäufer oder nur ein reiner Automatenregalauffüller beschäftigt wird. sad.gif Zumindest auf das Stadtbild wird es so keine Auswirkungen haben, wenn auch die Großen durch den erforderlichen Kapitalaufwand noch größer werden.

Da wird dann der Kunde wie bereits heute schon bei McDonalds die Waren (vor-)bestellen und an der Automatenausgabe abholen. Z.B. viele der Call-Shops werden dann zusperren müssen, die leben inzwischen oft von den Lebensmittel- & Getränkeverkäufen in den Spätöffnungszeiten.
Es gab mal in Nürnberg einen "Drive In Getränke Automaten ", bei dem man auch Wein und Bier Kistenweise kaufen, und bargeldlos bezahlen
konnte. Personal brauchte es nur tagsüber, zum Auffüllen der Regale.

Und trotzdem würde gerichtlich festgelegt, daß es sich um einen Laden handelte, und demzufolge das Ladenschlußgesetz anzuwenden ist.
Ist das nicht ein Gerücht? Bisher habe ich noch nie z.B. von Ladenöffnungszeiten für die Automaten der Bauern gehört, die "ab Hof" verkaufen. Und dort ist von Fleisch bis Nudeln alles dabei.

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Beitrag von 146225 »

Wenn ich manche Beiträge lese, glaube ich eher an ein Bayern, das > 2025 wieder bei "18:30 Uhr" und Samstag bei 13:00 Uhr als Ladenschlusszeit ist (so war das in meinen Kindertagen noch üblich) während der Rest der Republik dann schon mehr als ein Jahrzehnt mit liberalisierten Öffnungszeiten ohne Weltuntergänge leben kann. :rolleyes:
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Beitrag von TramPolin »

Der Ladenschluss in Bayern ist von vorgestern
Ausgerechnet CSU-Politiker Stoiber hat erzielt, dass die Länder über die Ladenöffnungszeiten entscheiden können. Doch in Bayern kommt der Fortschritt nicht an.
https://www.augsburger-allgemeine.de/bayern...id54514441.html
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Beitrag von Rohrbacher »

"Die Umsätze abseits der Lebensmittel verlagern sich ins Internet. Die Politik sollte die Ladenöffnungszeiten abgesehen von den Sonntagen den Geschäften überlassen"

Wenn man dem folgt, wäre es herrlich inkonsequent. Oder hat das Internet am Sonntag zu? Und was ist mit den Schichtarbeitern? Wer denkt mal an die Schichtarbeiter, die sonntags oder spät abends arbeiten? Im Ernst, würde man das Problem damit nicht noch mehr vergrößern? ... Und einen Kommentar fand ich auch interessant: Längere Öffnungszeiten bedeuten auch immer mehr Stromverbrauch. Wäre das überhaupt noch zeitgemäß? Aber Hauptsache Leute, die nichts von Lagerhaltung und Zeitmanagement halten, können auch um Mitternacht noch einen einzelnen Fertigsalat in Plastik kaufen. Ne, vom Klimaaspekt her müsste man die Öffnungszeiten eigentlich eher wieder verkürzen. :ph34r:
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Jean
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Beitrag von Jean »

Rohrbacher @ 7 Jun 2019, 03:12 hat geschrieben: "Die Umsätze abseits der Lebensmittel verlagern sich ins Internet. Die Politik sollte die Ladenöffnungszeiten abgesehen von den Sonntagen den Geschäften überlassen"

Wenn man dem folgt, wäre es herrlich inkonsequent. Oder hat das Internet am Sonntag zu? Und was ist mit den Schichtarbeitern? Wer denkt mal an die Schichtarbeiter, die sonntags oder spät abends arbeiten? Im Ernst, würde man das Problem damit nicht noch mehr vergrößern? ... Und einen Kommentar fand ich auch interessant: Längere Öffnungszeiten bedeuten auch immer mehr Stromverbrauch. Wäre das überhaupt noch zeitgemäß? Aber Hauptsache Leute, die nichts von Lagerhaltung und Zeitmanagement halten, können auch um Mitternacht noch einen einzelnen Fertigsalat in Plastik kaufen. Ne, vom Klimaaspekt her müsste man die Öffnungszeiten eigentlich eher wieder verkürzen. :ph34r:
Am Besten die Läden ganz zu machen
Dann gibt es noch weniger Stromverbrauch.
Von Montag bis Samstag sollte jeder tun was er will. Über den Sonntag müsste man dann reden
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Beitrag von Pauline366 »

Längere Öffnungszeiten sind eigentlich nicht von Nöten. 84 Stunden pro Woche, da dürfte keiner verhungern.
Thema Internet: 365 Tage Shoppen. Stimmt! Wenn sich die großen Ketten beklagen, das "böse" Internet nimmt Umsatz & das an 365 Tagen, dann müssen sich die Bosse auch die Frage gefallen lassen, warum sie den Trend um Jahrzehnte verschlafen haben. Wir hatten große Versandhäuser wie Quelle, Neckermann quasi Amazon 1.0. Wo sind sie? Trend Verschlafen & verschwunden. Es war keinem Unternehmen dieser Weg Onlinehandel verboten zu gehen.
Thema: Folgen der Verlängerung der Ladenöffnungszeiten auf die Arbeitnehmer im Einzelhandel
Da viele große Ketten nicht mehr im Arbeitgeberverband sind, gilt kein Tarifvertrag. Also müßten die ganzen Spielregeln in einem Gestz gegossen werden & nicht den Tarifparteien überlassen werden. Beispiel: 2003 Umstellung von Samstag 16.00 auf 20.00 Uhr. Im Ladenschlußgesetz steht, daß ab 18.30 ein Zuschlag von 20% zu zahlen ist (sind pro Tag 18min) Samstagzuschläge ab 14.30 mit 20% stehen nicht drinnen (Tarifvertrag) also fallen sie unter den Tisch. & die Lobby wird es schon dafür sorgen, daß die Zuschläge, wenn sich die Öffnungszeiten verlängern, nicht 50 oder 100% sein werden, sondern 20% oder gar nichts, wegen der Kosten.
Thema: Mehr Umsatz
Es wird nicht mehr Umsatz generiert werden, weil in Deutschland herrscht die Panik & der Neid, wenn Firma X die Ladenöffnungszeiten ausschöpft, müssen wir auch nach ziehen. (könnte 1€ Umsatz mehr machen) Es steigen halt die Kosten, die über die Mitarbeiter kompensiert werden.
Thema: Respekt gegenüber den Mitarbeitern im Verkauf
Das Thema EDEKA (Wursttheke) was gerade durch die Medien geistert finde ich noch nicht so schlimm, wie Äußerungen: "Hätten Sie was anständiges gelernt hätten Sie ein Recht auf Feierabend." oder man hat die Pflicht den Kollegen im Krankenstand daheim anzurufen, dass er sich persönlich um den Wunsch des Kunden kümmert & notfalls auch zum Lieferanten fährt.
Thema: Ladenöffnungszeitgesetz
Viele Zeitgenossen meinen, daß die Geschäfte in den darin beschriebenen Zeiten offen haben müssen.
Wir sind alle Menschen & bleiben wir auch in dieser schwieriger Situation menschlich mit Anstand & Abstand.
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rautatie
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Beitrag von rautatie »

Pauline366 @ 7 Jun 2019, 09:45 hat geschrieben: Längere Öffnungszeiten sind eigentlich nicht von Nöten. 84 Stunden pro Woche, da dürfte keiner verhungern.
Es stimmt. Die Ladenöffnungszeiten müssen nicht verlängert werden, aber es würde schon ausreichen, die Öffnungszeiten zu liberalisieren, dass manche Geschäfte eben auch stattdessen abends später schließen dürfen, wenn sie beispielsweise stattdessen morgens später öffnen. Es gibt bestimmt auch einen Markt für längere Abendöffnungszeiten, auf den sich dann bestimmt einige Geschäfte spezialiseren könnten, wenn sie dürften.
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Beitrag von Oliver-BergamLaim »

146225 @ 6 Jun 2019, 21:22 hat geschrieben:Wenn ich manche Beiträge lese, glaube ich eher an ein Bayern, das > 2025 wieder bei "18:30 Uhr" und Samstag bei 13:00 Uhr als Ladenschlusszeit ist (so war das in meinen Kindertagen noch üblich)
Genau so sehe ich das leider auch kommen. Mich würde auch nicht mehr wundern, wenn man in Deutschland oder Bayern auch noch das Einkaufen im Internet ausserhalb dieser Ladenöffnungszeiten untersagen und unterbinden wird.
146225 @ 6 Jun 2019, 21:22 hat geschrieben:während der Rest der Republik dann schon mehr als ein Jahrzehnt mit liberalisierten Öffnungszeiten ohne Weltuntergänge leben kann.  :rolleyes:
Nicht nur der Rest der Republik (das winzige Saarland mal ausgenommen, von dort bin ich aber immerhin schnell über einer Landes- oder Bundeslandgrenze zum Einkaufen), sondern ausserhalb des deutschsprachigen Raumes (Österreich ist ja ähnlich restriktiv) sogar die ganze Welt... die ganze Welt, und nur in Bayern und einigen anderen deutschsprachigen Regionen Europas wird so ein Terz um das Thema Ladenöffnungszeiten gemacht.
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Iarn
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Beitrag von Iarn »

Pauline366 @ 7 Jun 2019, 08:45 hat geschrieben: Längere Öffnungszeiten sind eigentlich nicht von Nöten. 84 Stunden pro Woche, da dürfte keiner verhungern.
Das Problem sind nicht die 84 Stunden, sondern dass die 84 größtenteils in Bereiche fallen, in denen 2019 niemand Zeit hat.

Die Ladenschlusszeiten in Deutschland sind hauptsächlich in einer Zeit entstanden, als in Deutschland der Mann gearbeitet hat, die Frau zu Hause geblieben ist und tagsüber eingekauft hat. Dies geht insbesondere in den Städten heute an der Lebenswirklichkeit vorbei.

Klar die CSU würde ganz gerne die Zeit zurück drehen, das sieht man auch an der Herdprämie.

Klar für ganz große Anschaffungen nimmt man sich ein Tag frei, Autos werden sicher auch tagsüber gekauft. Aber in den meisten Supermärkten ist doch über Mittag tote Hose, während sich die Leute von 16:00 -20:00 stapeln.

Insofern könnte man ja sagen 84 h pro Woche (von mir aus auch weniger), aber den Läden Flexibilität geben, wie sie die Stunden über den Tag verteilen.

In vielen mediterranen Ländern schließen übrigens die meisten Supermärkte von 1200 bis 1600, weil da keiner einkauft.
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rautatie
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Beitrag von rautatie »

Iarn @ 7 Jun 2019, 09:55 hat geschrieben: Das Problem sind nicht die 84 Stunden, sondern dass die 84 größtenteils in Bereiche fallen, in denen 2019 niemand Zeit hat.
Es ist zwar nicht so, dass tagsüber niemand Zeit hätte, aber viele Arbeitnehmer haben nun mal Arbeitszeiten, die sich ziemlich stark mit den Ladenöffnungszeiten überlappen, sodass man seine Einkäufe nur in einem relativ schmalen Zeitfenster zwischen eigenem Dienstschluss und Ladenschluss erledigen kann.

Wie gesagt, ich bin meistens frühestens ab etwa 18:30 bis 19 Uhr einkaufsbereit. Um diese Zeit bereiten sich schon die ersten kleineren Läden aufs Schließen vor (zumindest in meinem Stadtviertel). Und was Anschaffungen wie z.B. neue Schuhe oder Hosen betrifft, müsste ich manchmal mehrere Geschäfte aufsuchen, weil im ersten Laden eventuell meine Größe oder das von mir gesuchte Modell nicht mehr vorrätig ist. Dann wird's aber schon wieder knapp oder ich schaffe das grade noch kurz vor knapp, unter den missmutigen Blicken des Personals, das sich nicht über späte Kunden freut.

Alles in allem führt das dazu, dass ich an normalen Arbeitstagen solche Einkäufe soweit wie möglich vermeide. Manchmal schiebe ich den Kauf neuer Schuhe wochenlang vor mir her, weil sich keine Zeit dafür findet (am Wochenende bin ich wegen Fernbeziehung meistens nicht hier, sodass ich den Samstag auch nicht unbedingt nutzen kann).

Eigentlich wäre dann der Online-Handel die Lösung, aber dazu habe ich (noch) keine große Lust, weil ich Schuhe und Kleidungsstücke am liebsten gleich anprobiere, bevor ich sie kaufe.
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Hot Doc
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Beitrag von Hot Doc »

Pauline hat so einen schönen ersten Beitrag im Forum zum Thema verfasst, leider ist er der letzte auf der Seite und somit ziemlich untergegangen.

Ich sehe auch gerade für Eltern oder sogar Alleinerziehende die einfach Jobs in diesen Unternehmen haben immer mehr Probleme. Es gibt keine KiTa, keine Schule, die eine Betreuung bis nach 20 Uhr anbietet. Selbst bis 20 Uhr ist wahrscheinlich schon sakrisch schwer.

Ich glaube, wir sollten den gesellschaftlichen Wandel eher so gestalten, dass wir uns mehr Zeit nehmen könne, als dass wir versuchen in die wenige freie Zeit, die wir haben uns noch mehr Besorgungen u.ä. hineinzupressen.

Aus meiner Sicht wären (zumindest auf weitere Sicht und für einen Großteil der Menschen) längere Öffnungszeiten eher ein Beitrag für weniger denn für mehr Lebensqualität.
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rautatie
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Beitrag von rautatie »

Hot Doc @ 7 Jun 2019, 12:47 hat geschrieben: Pauline hat so einen schönen ersten Ich glaube, wir sollten den gesellschaftlichen Wandel eher so gestalten, dass wir uns mehr Zeit nehmen könne, als dass wir versuchen in die wenige freie Zeit, die wir haben uns noch mehr Besorgungen u.ä. hineinzupressen.
Ich versuche ja bereits, seit geraumer Zeit meine Arbeitszeit zu reduzieren, aber mein Arbeitgeber stellt sich quer. Nach wie vor bekommen bei uns nur Frauen und Mütter die Möglichkeit, Teilzeit arbeiten zu dürfen.
Wo ist das Problem?
mgka
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Beitrag von mgka »

Ich weiß ja nicht, in welchem Unternehmen du arbeitest, aber es gibt unter gewissen Voraussetzungen einen Rechtsanspruch auf Teilzeit.
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Beitrag von rautatie »

mgka @ 7 Jun 2019, 13:56 hat geschrieben: Ich weiß ja nicht, in welchem Unternehmen du arbeitest, aber es gibt unter gewissen Voraussetzungen einen Rechtsanspruch auf Teilzeit.
Ich weiß, aber bisher hieß es immer, es wäre derzeit aus betrieblichen Gründen nicht möglich. Der aktuelle Stand ist, dass mein Teamleiter neulich gemeint hat, man könne meinem Teilzeitwunsch nachkommen, sobald eine bestimmte, derzeit ausgeschriebene neue Stelle besetzt wäre. Nur leider scheint sich da niemand zu bewerben.....
Wo ist das Problem?
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Beitrag von Elch »

rautatie @ 7 Jun 2019, 13:59 hat geschrieben:Ich weiß, aber bisher hieß es immer, es wäre derzeit aus betrieblichen Gründen nicht möglich. Der aktuelle Stand ist, dass mein Teamleiter neulich gemeint hat, man könne meinem Teilzeitwunsch nachkommen, sobald eine bestimmte, derzeit ausgeschriebene neue Stelle besetzt wäre. Nur leider scheint sich da niemand zu bewerben.....
Das ist ein Stück weit dem Arbeitsmarkt hier in München geschuldet. Mir scheint es hier insbesondere bei "Engpass"-Fachkräften sehr viel leichter zu sein (teils auch viel) mehr Gehalt zu bekommen als auch nur eine einzige Stunde weniger Arbeitszeit. Am ehesten ist bei uns noch Home-Office zu bekommen.
mgka @ 7 Jun 2019, 13:56 hat geschrieben:Ich weiß ja nicht, in welchem Unternehmen du arbeitest, aber es gibt unter gewissen Voraussetzungen einen Rechtsanspruch auf Teilzeit.
Das mit dem "Rechtsanspruch" ist halt immer so ne Sache, zumindest wenn man nicht in eine bestimmte "Ecke" geschoben werden will und noch nicht auf der Position ist in der man auch in den Ruhestand gehen will....
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Rohrbacher
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Beitrag von Rohrbacher »

Iarn @ 7 Jun 2019, 09:55 hat geschrieben:Die Ladenschlusszeiten in Deutschland sind hauptsächlich in einer Zeit entstanden, als in Deutschland der Mann gearbeitet hat, die Frau zu Hause geblieben ist und tagsüber eingekauft hat.
In den frühen 2000ern müsste das gewesen sein, da gab es also keine unverheirateten Singles (mit oder ohne Niveau), die immer nur nach 20 Uhr Zeit zum Einkaufen haben? ;) Die Zeit, die du meinst, hat um 18 Uhr dichtgemacht, damit wenn der Mann vom Arbeiten heimkommt, auch die a.) vermutlich ja dann logischerweise alle ungebundenen Schlecker- und Edekafrauen auch heimgehen können oder b.) wenn sie doch verheiratet waren, ihrem Mann das Abendessen kochen können? Oder wie meinst du das jetzt genau?

Dadurch dass "Mama" heute auch mal bis 20 Uhr an der Kasse sitzen muss, kommen genau die Situationen, die hier angesprochen werden ja oft erst zustande. Das einzige was sich seit der Zeit der langen Samstage nämlich geändert hat, ist neben einem echt schlimmen Anspruchsdenken der Gesellschaft das Liberalisieren eines riesigen Minijobmarkts mit dem Trend zum Zweit- oder Drittjob, wo dann durchaus vor 22 Uhr keine Zeit sein kann zum Einkaufen, wenn einer der Jobs nicht zufällig eh im Supermarkt ist.

Und wie gesagt, auch aus energetischen Gründen, würde ich mir das mit den Öffnungszeiten nochmal überlegen, gerade weil man heute die Möglichkeit hat, auch als gewöhnlicher Ladenbetreiber online zu gehen und z.B. einen Teil des Geschäfts in einen mehrmals am Tag rausfahrenden Lieferdienst auszulagern. Das wäre auch ein Teil der Mobiliätswende und zur Kundenbindung nicht verkehrt... Ich kann mich erinnern, man hat bei uns Anfang der 90er nicht mit dem nicht vorhandenen Auto Einkaufen fahren müssen, da kamen durchaus auch auf Bestellung zu halbwegs festgelegten Zeiten der Bierfahrer, der Eiermann und so weiter. Die örtlichen Läden hatten schließlich nix von, wenn sie rausfuhren ohne dass jemand da war. Semmeln gab's jeden Morgen frisch an die Haustür, ganz ohne Internet und Amazon. Einfach anmelden und eine Stofftüte mit drangeheftetem Wunschzettel an die Haustür hängen, dann war die morgens bis 5 Uhr (!) gefüllt bevor der stationäre Laden überhaupt aufgemacht hat. Das würde ich mir als fauler Sack heute noch wünschen... Und darüberhinaus kam einmal die Woche ein VW T3 als Verkaufswagen auch tagsüber. Wenn da jetzt irgendwer von Digitalisierung und anderen Buzzwords redet, dann weiß ich noch, das gab's eben im noch nicht durchautomobilisierten hintersten Dorf alles analog schonmal. Meinst du jemand mit einer kleinen Landwirtschaft, vielleicht noch einem Handwerkerjob und einer Frau, die zwischen Stall und ihrem Nebenjob im örtlichen Hotel, einem Laden und sonstwo "gependelt" ist, hatte früher mehr Zeit, um Einkaufen zu fahren?

Das was du beschrieben hast, war in den 50ern vielleicht bei der Zahnarztgattin so, aber eher nicht beim gemeinen Arbeiter- und Landvolk.
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Beitrag von imp-cen »

rautatie @ 7 Jun 2019, 13:59 hat geschrieben: Ich weiß, aber bisher hieß es immer, es wäre derzeit aus betrieblichen Gründen nicht möglich. Der aktuelle Stand ist, dass mein Teamleiter neulich gemeint hat, man könne meinem Teilzeitwunsch nachkommen, sobald eine bestimmte, derzeit ausgeschriebene neue Stelle besetzt wäre. Nur leider scheint sich da niemand zu bewerben.....
Der böse Punkt wäre doch:
Was würde dein AG sagen, wenn er nicht nur eine Stelle nicht neu besetzen kann, sondern sich auch um deine Stelle neu umschauen müsste, weil du dir was anderes gesucht hast, wo du nicht mehr so lange arbeiten musst?

Dezente Anmerkungen in diese Richtung könnten Wunder bewirken, oder man verscherzt es sich endgültig...
Dann kann man aber wirklich wechseln, der Arbeitsmarkt sollte dem AN derzeit die Auswahl leichter ermöglichen.
Für die dauerhafte werktägliche U8
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Beitrag von Lazarus »

Mehr Geld für den ÖPNV-Ausbau in München! Es wird höchste Zeit!
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Jean
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Beitrag von Jean »

Lazarus @ 22 Jun 2019, 13:54 hat geschrieben: https://www.tz.de/muenchen/stadt/muenchen-o...n-11484136.html

H&M schließt Fililalen in München.
Billigkleider in der Innenstadt passen halt nicht zu den Mietpreisen...
Für den ÖPNV Ausbau Gegen Experimente und Träuereien. Eine Trambahn braucht einen eigenen Fahrweg, unabhängig vom MIV!
Fahrradwege auf Kosten des ÖPNV braucht keiner!
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Beitrag von Mark8031 »

Lazarus @ 22 Jun 2019, 12:54 hat geschrieben: H&M schließt Fililalen in München.
Und hat mit dem Thema "Ladenschluss" genau was zu tun? :angry:
Diese Menschen, die in einem Eisenbahnforum pro Auto argumentieren und in ihrer Kleinsichtigkeit ständig für das Auto Werbung machen, finde ich hier schon etwas deplaziert.
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Beitrag von Rohrbacher »

Mark8031 @ 22 Jun 2019, 14:38 hat geschrieben:Und hat mit dem Thema "Ladenschluss" genau was zu tun?  :angry:
Naja, finaler Ladenschluss halt. :D

Aber ein positives Signal ist es dennoch, dass sich Mietpreise eben nicht ins Endlose steigern lassen ohne dass es irgendwann Auswirkungen hätte.
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