[CH] Die Schweiz mal wieder.

Eure Reportagen und Reiseberichte finden hier ihren Platz, gerne auch Bilder abseits von Gleisen
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Entenfang
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Beitrag von Entenfang »

Im Tango direkt zum Bf SBB
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Der Basler Trambetrieb ist - von einigen wenigen Vollwerbefahrzeugen abgesehen - zweifarbig - grün und gelb. Historisch gewachsen gibt es nämlich zwei Verkehrsbetriebe, die Basler Verkehrs-Betriebe (BVB) in der Stadt und die aus zwei Schmalspurbahnen fusionierte Baselland Transport (BLT), welche drei Täler abseits der Regelspur-Eisenbahn direkt mit dem Basler Zentrum verbindet. 2001 wurde nach 65 Jahren Stagnation die im Bild sichtbare Verbindung eröffnet, womit auch der Bahnhof SBB direkt von Osten erreichbar wird. Doch der gemeinsame Betrieb von 2 Verkehrsunternehmen macht Planungen natürlich nicht unbedingt einfacher...

Notizen aus dem Alltag - Tag 2
Ich weiß nicht, ob es nur Einbildung ist, oder ob Supermärkte in der Schweiz wirklich ordentlicher sind als in Deutschland. Sowohl bei Aldi als auch bei Migros ist mir das aufgefallen. Sehr gut im riesigen Migros finde ich jedenfalls, dass man je nach Lust und Laune mit Einkaufswagen, Einkaufkorb oder ganz ohne einkaufen kann. Das automatische Zählsystem am Eingang ersetzt den freundlichen Security-Typen "He, Sie da! Sie müssen einen Einkaufswagen nehmen!!!" Entweder die Schweiz ist kein so extremes digitales Entwicklungsland wie Deutschland oder Securitytpen am Supermarkteingang sind bei den Schweizer Löhnen einfach viel zu teuer.
Ein Einkaufskorb voller Kram kostet mich 52 Franken, ich glaube nicht, dass ich in Deutschland viel weniger gezahlt hätte.

Auszug aus dem Glossar
Genossenschaftsdetailhandelsunternehmen:
Auch bekannt als Supermarkt, mit einer für den Deutschen unerfreulichen Besonderheit, nämlich der Eigenwerbung für den Verzicht auf den Verkauf von Alkohol und Tabakwaren. Ein Markteintritt in den deutschen Lebensmittelmarkt ist daher völlig ausgeschlossen.
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Zurückgelegte Strecke: 30.060 km - Planmäßige Gesamtreisezeit: 16,1 Tage - Gesamtverspätung (analog FGR): 626 min - Planmäßige Reisegeschwindigkeit: 78 km/h - Durchschnittliche Fahrzeitverlängerung aufgrund von Verspätung: 2,7% - Fahrtkosten: 10,6 Cent/km - Anschlussquote (alle Anschlüsse einer Verbindung mit min. 1 Umstieg erreicht): 87,5%
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Beitrag von 146225 »

Entenfang @ 21 Apr 2021, 22:45 hat geschrieben: Ein Markteintritt in den deutschen Lebensmittelmarkt ist daher völlig ausgeschlossen.
Was so in dieser Absolutheit nicht ganz korrekt ist. ;)
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Jojo423
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Beitrag von Jojo423 »

146225 @ 22 Apr 2021, 04:10 hat geschrieben: Was so in dieser Absolutheit nicht ganz korrekt ist. ;)
Sie haben es doch mal versucht und sind kläglich gescheitert.
Viele Grüße
Jojo423
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Beitrag von 146225 »

Jojo423 @ 22 Apr 2021, 09:49 hat geschrieben: Sie haben es doch mal versucht und sind kläglich gescheitert.
Kläglich würde ich das nicht nennen, es war lediglich die Erkenntnis dessen was @Entenfang meint. Deutsche Ramschpreise und qualitativ hochwertige Lebensmittel gehen nicht zusammen. Ein wenig gehandicapt wurde das ganze natürlich auch dadurch, dass die Migros-Eigenproduktion aufgrund der Zollvorschriften an der EU-Außengrenze in Deutschland nie dieselbe Wirkung entfalten konnte wie in der Schweiz, wo Namen wie Aproz Mineral, Bischofszell Konserven oder Chocolat Frey seit Generationen vertraut sind.

Das aktuelle Engagement der Migros Zürich in Deutschland ist ein anderes.
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Beitrag von Entenfang »

Durch die Rittergasse...
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...schweift der Blick zum Basler Münster. Dass die Schweiz von 2 Weltkriegen verschont geblieben ist, merkt man sofort an den überall noch vorhandenen Altstädten. Die Innenstadt ist in Basel flächendeckend verkehrsberuhigt, sodass nicht mal parkende Autos das Bild stören.

Notizen aus dem Alltag - Tag 3

Fein säuberlich aufgereiht parken die Fahrräder und Mofas in der markierten Fläche.
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Ich muss mich noch daran gewöhnen, dass man hier sein Fahrrad kaum irgendwo ansperren kann. Den zahlreichen hochpreisigen Fahrrädern nach zu urteilen scheint man hier keine große Angst vor Fahrraddieben zu haben. (Anm.: in den letzten beiden Wochen wurden tatsächlich merkbar an diversen Standorten Möglichkeiten geschaffen, die Fahrräder festzusperren. Zudem sind einige Hinweistafeln aufgestellt worden, die vor Fahrraddieben warnen und dass man das Fahrrad an einen Gegenstand festsperren soll.)

Ins Einwohnermeldeamt geht man einfach rein (ohne einen Termin in drei Monaten zu vereinbaren), zieht eine Nummer und 20 Minuten später hat man seine Angelegenheit geregelt. Die hervorragende, um nicht gerade zu sagen, übertriebene Organisiertheit dieses Landes hat durchaus ihre Vorteile.
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Die Bedeutung hier ist wie folgt: Von den 2 Fahrstreifen ist die rechte eine kombinierte Bus/Fahrradspur, welche von Rechtsabbiegern mitbenutzt werden darf und in drei klar definierten Zeiträumen außerhalb der HVZ zum Halten.

Hurra, wieder lebend mit dem Fahrrad über diverse Rechts-vor-Links-Riesenkreuzungen mit Tramvortritt geschafft. Die Verkehrsführungen sind schon gewöhnungsbedürftig und unterscheiden sich erheblich von deutschen Gewohnheiten.


Auszug aus dem Glossar
Kuh:
Häufig in Gebirgslandschaften und Supermarktregalen anzutreffendes Deko-Element in den Farben Schwarz, Weiß, Braun und Lila.
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Beitrag von guru61 »

Jojo423 @ 22 Apr 2021, 09:49 hat geschrieben: Sie haben es doch mal versucht und sind kläglich gescheitert.
Kläglich gescheitert nicht, aber sie musten sich anpassen:
Ramsch geht nicht.
Wahrend am Anfang der Gebrüderläden der Preis in der Werbung das Hauptkriterium war, ist man dann schnell aus Qualität und Swissness umgestiegen:
https://www.youtube.com/watch?v=ZDkpDHTXV0U
https://www.youtube.com/watch?v=RGt8V4NS0Po
https://www.youtube.com/watch?v=kKOb8a_ALJE
https://www.youtube.com/watch?v=QP1RCcb0MFM

Und dann haben die auch noch gemerkt, dass Herr und Frau Schweizer es nicht so schätzen, wenn sie beim Einkaufen modernem Sklaventum begegnen:
https://corporate.lidl.ch/de/newsroom/press...im-detailhandel
https://www.handelszeitung.ch/unternehmen/a...uf-4440-franken
Gruss Guru
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Beitrag von Entenfang »

Bild des Tages
Das Leben kehrt zurück

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Seit Montag, dem 19. April, darf die Außengastronomie in der Schweiz wieder öffnen. Am darauffolgenden Wochenende waren die Auswirkungen davon bei 22° und strahlendem Sonnenschein kaum zu übersehen - die Innenstadt wirkt geradezu normal, fast wäre Corona vergessen...
Kein Wunder, dass die Verstärkerlinie 17 unter der Woche während der HVZ und Samstagnachmittag verkehrt.


Auszug aus dem Glossar
Scharfes s:
Einziges auf der Schweizer Tastatur nicht auffindbares Sonderzeichen.
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Beitrag von Rohrbacher »

guru61 @ 23 Apr 2021, 05:16 hat geschrieben:Wahrend am Anfang der Gebrüderläden der Preis in der Werbung das Hauptkriterium war, ist man dann schnell aus Qualität und Swissness umgestiegen
Wenn ich mir 10 bis 20 km hinter der Grenze die Autokennzeichen (in normalen Zeiten) anschaue, scheinen Aldi Schweiz und Kunden eh zu wissen, wo die billigen Preise wirklich daheim sind und Herr und Frau Schweizer können gut über gewisse Dinge hinwegsehen. Ist auch nichts anderes wie wenn man von Bayerisch Eisenstein aus Richtung Osten fährt. Da dürfte auf der bayerischen Seite nicht so oft mit den hier möglichen Preisen geworben werden. Quasi seit dem Montag, an dem der Wechselkurs freigegeben wurde, brauch ich nicht mehr in die Schweiz fahren, sie kommt täglich rüber. Dass man keine Treueherzen sammelt ist ja normal, aber keinen f..king Ausfuhrschein brauchen? What? :lol:
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Beitrag von Entenfang »

Tag 6 Waldenburgerbahn

Da es gerade zufällig noch passt, hat dieser Ausflug die höchste Dringlichkeit. Seit Ostermontag wird die 750 mm-Schmalspurbahn für anderthalb Jahre im SEV bedient, komplett umgebaut und auf 1000 mm umgespurt. Statt den etwas betagten Triebwagen werden dann Stadler Tango eingesetzt.
Ich kaufe am Automaten an der Bushaltestelle vor der Haustür eine Tageskarte Gesamtnetz TNW für 18,70 CHF. Es scheint, als würde es in Basel an jeder Haltestelle einen Fahrkartenautomaten (es sind über 400) geben, denn im Bus gibt es keine und die 1. Tür und der Bereich in Fahrernähe ist nach wie vor coronabedingt abgesperrt.
Start des 1. Ausflugs am Bf SBB
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Im Interregio gibt es mehr als ausreichend Sitzplätze für das überschaubare Fahrgastaufkommen an diesem Samstagvormittag. Kinder vergnügen sich im Spielbereich im Steuerwagen.
Kulturelle Unterschiede zu Deutschland - fast alle Züge haben Skihalterungen
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Nur eine Viertelstunde später bin ich auch schon in Liestal, wo ich umsteigen muss.
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Negativ fällt mir auf, dass die Beschilderung nur Bus und Taxi kennt, nicht aber die Waldenburgerbahn, die ich eher hinter einem Straßenbahnpiktogramm als hinter Gleis 4 erwarten würde. Der Bahnhof befindet sich bereits im Umbau, denn es wird ein viertes Regelspurgleis errichtet, um S-Bahnen bis Liestal auf Takt 15 verdichten zu können.
193 463 mit einer RoLa
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Als die Abfahrtszeit naht, rauscht ein Fernverkehrszug durch. Dann wird die Einfahrt des IR Richtung Basel angekündigt. Die Abfahrtsminute verstreicht, der IR hat +4. Das Signal bleibt auf Halt.
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Ein paar Fahrgäste springen schnell rüber in den gesicherten Anschluss, dann fahren beide Bahnen ab. Ich bleibe erstmal bis zur Endstation Waldenburg sitzen, um mir einen Überblick über mögliche Fotostellen zu verschaffen und diese dann etappenweise auf der Rückfahrt abzuarbeiten.
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Die Trasse führt nahezu durchgängig parallel zur Landstraße, ist aber trotz der eher niedrigen Streckengeschwindigkeit konkurrenzfähig, da auf der Landstraße auch nur 60 km/h erlaubt sind. Auf Überlandabschnitte folgen enge Ortsdurchfahrten. Dabei wird deutlich, warum die Schweiz auf die strikte rechtliche Trennung zwischen Eisenbahn und Straßenbahn verzichtet. In Waldenburg erwarten mich umfangreiche Gleisanlagen samt Instandhaltung und mehrere abgestellte Züge. Unter der Woche wird in der HVZ von 2 auf 4 Fahrten pro Stunde verdichtet, sodass sich die erforderliche Zugzahl entsprechend von 2 auf 4 erhöht. Bei den hier wartenden Reserven ist es nicht verwunderlich, dass in der Schweiz nicht ständig Züge ausfallen. Man bedenke, dass all diese Fahrzeuge ausschließlich auf diesem Inselnetz einer Schmalspur-Nebenbahn eingesetzt werden können.

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Der Einstieg über Stufen entspricht nicht den Vorgaben des Behindertengleichstellungsgesetz, welches einen barrierefreien Zugang zum gesamten ÖV bis 2023 fordert (was aber sicher nicht passieren wird).

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Großflächige Baustellenanlagen und Baustraßen prägen inzwischen weite Teile der Strecke und drängen sich unerfreulich ins Motiv. Kaum zu glauben, dass hier bloß ein Umbau von Schmalspur auf Schmalspur stattfindet - das sich bietende Bild erinnert eher an eine Großbaustelle für eine SFS. Auch die Ersatzhaltestellen sind bereits fertiggestellt, überall barrierefrei zugänglich und sogar mit separater Beleuchtung ausgestattet.
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An allen Bahnstationen hängen Umgebungspläne, die den Weg zur SEV-Haltestelle weisen.
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Beitrag von Entenfang »

Information, Ausstattung, Fahrtenangebot, Infrastruktur - eigentlich alles, was ich sehe, kann ich positiv bewerten. In Waldenburg besteht schlanker Übergang zum Bus, der weiter über den Bergkamm bis nach Balstal fährt, wo dann wiederum schlanker Übergang zur Bahn besteht. Der Bus fährt 7 Tage die Woche im Stundentakt, montags-freitags sogar über viele Stunden halbstündlich. Im nun verkehrenden SEV werden die Fahrten bis Liestal durchgebunden.
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Ich bin längst nicht der einzige Fotograf, welcher die letzten Tage der "alten" Waldenburgerbahn dokumentiert.
13 in Oberdorf
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Eine bunte Zukunft wird hoffentlich auch die Waldenburgerbahn haben
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Was mir sehr positiv aufgefallen ist: Es gibt in den kleinen Dörfern überall eine sehr gute Versorgungsinfrastruktur mit diversen kleinen Geschäften. Im Gegensatz zu Deutschland existieren in der Schweiz so gut wie keine Einkaufszentren oder Supermärkte auf der grünen Wiese, wodurch die Abhängigkeit vom Auto viel geringer und der ÖV kokurrenzfähiger ist.

Vielerorts ist die Bebauung sehr eng
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12 am Winkelweg - alle Kreuzungsbahnhöfe waren mit Rückfallweichen ausgestattet.
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Es gibt derer übrigens 6 auf der 13 km langen Strecke. Planmäßig bräuchte man für den Viertelstundentakt nur 3.
119 am Winkelweg in Gegenrichtung...
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...und bei St. Peter, rechts wird bereits das Baugerät bereitgestellt
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Auch hier nochmal ein Perspektivenwechsel
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Brunnen findet man eigentlich überall und man kann sich dort i.d.R. gedankenlos die Wasservorräte auffüllen, außer ein Hinweis "Kein Trinkwasser" befindet sich daran.
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Beitrag von Entenfang »

Die Bedarfshalte an der Strecke sind auch bahnsteigseitig entsprechend anzufordern
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Und schon kommt 118 eingefahren
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12 befährt in Hölstein Süd einen BÜ
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Im Halbstundentakt findet nur eine Zugkreuzung in Hölstein statt
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Während rechts schon fleißig am Bikepark gearbeitet wird, hat der Tw der WB zum Aufnahmezeitpunkt noch ein paar Tage Gnadenfrist
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Dieselbe Stelle, ein paar Meter weiter nördlich
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13 fährt in Hölstein ein
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Weiter geht's in die Baustelle Lampenberg-Ramlinsburg
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Viel gibt's in unmittelbarer Nähe nicht außer Obstplantagen und der plätschernden Frenke
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Beitrag von Entenfang »

Aber dafür gibt es ja Midibusse, die bis in die kleinsten Dörfer fahren, natürlich abgestimmt auf die Bahnen
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An meiner letzten Fotostelle komme ich ins Gespräch. Ich erzähle, dass dies mein erster Ausflug ist, seit ich vor wenigen Tagen nach Basel gezogen bin. "Ah, na da haben Sie es aber gut getroffen", meint der Hobbykollege mit schwäbischen Klang im Hochdeutsch, "ich wohne seit 30 Jahren in Basel und nachdem mich schon das Ende des Dampfbetriebs überrollt hat, kann ich meine Besuche hier an einer Hand abzählen..."
Ein Bus aus Liestal nähert sich. Zwei Frauen ziehen Rollkoffer Richtung Bahnsteig. "Hier sehen wir nun also die Bedeutung dieses Bahnhofs im Fernreiseverkehr." Die Frauen gehen vorbei und überqueren die Straße. "Oder auch nicht. Naja, wahrscheinlich hat die Fahrplanauskunft gesagt, dass es mit dem Bus schneller geht, weil ja die Bahn erst in 2 Minuten kommt."
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Ich nehme nach getaner Arbeit die Bahn bis Waldenburg, um dort eine Ruine zu erklimmen. Da es gerade zum Busanschluss passt, fahre ich noch eine Haltestelle, um nicht ewig durch den Ort laufen zu müssen.
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Es ist ein sehr lohnender Aufstieg mit herrlichem Blick bis in die noch schneebedeckten Gipfel der nächsten Bergkette sowie des Schwarzwalds.
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Auch Bahnblick genießt man von hier oben.
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Beitrag von Entenfang »

Ich hoffe, ihr seid schwindelfrei?
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Modellbahnfoto
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Wie viele Ruinen ist auch die Ruine Waldenburg frei zugänglich.
Die hohe Lebensqualität zeigt sich für mich an vielen kleinen Dingen - man kann nicht nur überall kostenlos Wasser in öffentlichen Brunnen trinken, sondern auch an Wanderwegen vielerorts an Grillplätzen ruhen.
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Teilweise ist sogar Brennholz zur freien Verfügung bereitgelegt!

Ein allerletztes Abschiedsfoto
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Schließlich fahre ich zurück, auch dieser IR hat ein paar Minuten Verspätung, doch ich komme pünktlich nach kurzer Fahrt in Basel an.
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Beitrag von guru61 »

Rohrbacher @ 25 Apr 2021, 01:06 hat geschrieben: Wenn ich mir 10 bis 20 km hinter der Grenze die Autokennzeichen (in normalen Zeiten) anschaue, scheinen Aldi Schweiz und Kunden eh zu wissen, wo die billigen Preise wirklich daheim sind und Herr und Frau Schweizer können gut über gewisse Dinge hinwegsehen. Ist auch nichts anderes wie wenn man von Bayerisch Eisenstein aus Richtung Osten fährt. Da dürfte auf der bayerischen Seite nicht so oft mit den hier möglichen Preisen geworben werden. Quasi seit dem Montag, an dem der Wechselkurs freigegeben wurde, brauch ich nicht mehr in die Schweiz fahren, sie kommt täglich rüber. Dass man keine Treueherzen sammelt ist ja normal, aber keinen f..king Ausfuhrschein brauchen? What? :lol:
Na ja, Sprich mal mit denen, und du wirst vielleicht feststellen, dass viele Deutsche sind, die ihren Heimwehfrass vermissen :-)
Im Übrigen Kauft lediglich eine Minderheit in D ein. Und Deutschland profitiert insofern davon, dass zwischen Lörrach und Erzingen, mehr als ein Aldi und Lidl steht.
https://telebasel.ch/2020/11/07/einkaufstou...n/?channel=8950
Interessant ist auch die Feststellung unserer Bekannten aus dem Saarland:
Der war überrascht, wie viel besser die Qualität im Aldi Schweiz, als im Aldi Süd ist, der gegenüber dem Aldi Nord bereits ein wesentlich besseres Sortiment hat.

Mir persönlich, als langjähriger Bewohner der Grenzregion im St. Gallischen und Thurgauischen, ist die Zeit zu schade: Ich habe nicht Lust einen Samstag Vormittag in Konstanz zu verbringen und mich dann 2 mal durch den Stau in Kreuzlingen zu quälen.
Und wenn ich die Betriebskosten des Autos dazurechne, und das in Relation zu der Einkaufs bzw. Freimenge dazurechne, dann ist der Gewinn für uns bescheiden. Ich kaufe ja nicht mehr ein, nur weil ich in D bin.
Der Wocheneinkauf dauert bei uns zu Hause eine halbe, bis eine Stunde, von / bis Haustür. Dazu kommt noch: Am Abend, nach der Arbeit, wenn wir am Freitag den Wocheneinkauf machen, sind viele Produkte billiger zu haben, weil sie an dem Tag ablaufen.
Wenn ich sparen will, dann kauf ich bei den Bauern in der Umgebung ein. Das geht zu Fuss oder mit dem Ortsbus. Eier, Fleisch, Gemüse und Milch bekomm ich so direkt vom Erzeuger.
Und noch was:
Deutsche Firmen sind beim Abzockern der Schweizer ziemlich vorn dabei:
https://www.tagesanzeiger.ch/wirtschaft/kon.../story/19138359
Vielleicht nicht mehr lange:
https://www.konsumentenschutz.ch/online-rat...eis-initiative/
https://www.konsumentenschutz.ch/allgemein/...ie-konsumenten/

Gruss Guru
Gruss Guru
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Beitrag von Entenfang »

Aus der Stadt auf die Streuobstwiese
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Basel ist eng, dicht bebaut und sehr kompakt. Dementsprechend schnell findet man sich umgeben von glücklichen Kühen auf einer Streuobstwiese wieder.

Notizen aus dem Alltag - Tag 7
Ich laufe zur Bushaltestelle, von der ich zum Badischen Bahnhof fahren kann. Ich ignoriere den Fahrkartenautomaten vor meiner Haustüre in der Gewissheit, dass es ja ohnehin an jeder Haltestelle einen gibt. Es sind keine 2 Minuten mehr bis zur Abfahrt, als ich die Ersatzhaltestelle erreiche, natürlich ohne Fahrkartenautomaten. Der Fluch der (noch) mangelhaften Ortskenntnis hat mich kalt erwischt. Mit Koffer habe ich keine Chance, zurück zum Automaten zu laufen und den Bus noch zu erwischen. Nehme ich den nächsten, verpasse ich meinen Zug, da ich sonntagmorgens ohnehin auf den funktionierenden Übergang unterhalb der MÜZ gesetzt habe. In der App schnell kaufen geht auch nicht, weil die SIM-Karte ein paar Tage zur Aktivierung braucht. In meiner Not spreche ich ein Paar mit Kinderwagen an. Ob sie wohl zufälligerweise bis Badischer Bahnhof fahren würden und mir in der App eine Fahrkarte kaufen könnten? Sie bieten an, für mich auf ihrer Fahrkarte zu stempeln, doch da sie ein Halbtax haben und ich nicht, führt dieses Vorgehen auch nicht zu einer gültigen Fahrkarte. Da biegt auch schon der Bus um die Ecke, pünktlich auf die Minute. Sie schlagen vor, mich an den Fahrer zu wenden. Ich rufe über das Absperrband nach vorne und schildere mein Problem. "Ahja, stimmt, hier ist ja kein Fahrkartenautomat. Sie fahren bis Badischer Bahnhof? Dann weiß ich Bescheid, Sie können einfach dort am Automaten nachlösen." Es ist nicht das erste Mal in diesen Tagen, dass ich das Gefühl habe, trotz aller übertriebenen Organisiertheit gibt es in diesem Land auch einen gesunden Pragmatismus.

Der Bus füllt sich bald, fast alle Sitzplätze sind belegt. Dass sonntags ab ca. 11 Uhr auf allen Hauptlinien von Takt 15 auf Takt 10 verdichtet wird, ist definitiv sinnvoll. Auf den Straßen herrscht noch so gut wie gar kein Verkehr, über leere Hauptstraßen und unter mehrstöckigen Betonbrücken bin ich eine Viertelstunde später an meinem Ziel.


Auszug aus dem Glossar
Kaliumiodid-Tabletten:
Jeder Bewohner im Umkreis von 50 km um ein Atomkraftwerk kann diese Verhütungsmittel gegen radioaktive Einlagerungen alle 10 Jahre kostenlos in einer Apotheke beziehen. Das trifft auf rund ein Drittel der gesamten Landesfläche zu.
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Beitrag von Südostbayer »

Entenfang @ 29 Apr 2021, 23:16 hat geschrieben: Auszug aus dem Glossar
Kaliumiodid-Tabletten:
Jeder Bewohner im Umkreis von 50 km um ein Atomkraftwerk kann diese Verhütungsmittel gegen radioaktive Einlagerungen alle 10 Jahre kostenlos in einer Apotheke beziehen. Das trifft auf rund ein Drittel der gesamten Landesfläche zu.
https://live.staticflickr.com/65535/5114734...dd09fbdb7_b.jpg
Gibt (gab?) es so ähnlich auch in Deutschland, wo man aber optimistischerweise Radien von 10 (aktive Versorgung) und 25 (im Notfall) km annimmt.

Danke für den kurzweiligen Bericht.
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Beitrag von Entenfang »

Südostbayer @ 30 Apr 2021, 18:45 hat geschrieben:Gibt (gab?) es so ähnlich auch in Deutschland, wo man aber optimistischerweise Radien von 10 (aktive Versorgung) und 25 (im Notfall) km annimmt.

Danke für den kurzweiligen Bericht.
Bitteschön :)

Das war mir nicht bekannt. Sehr interessant, weißt du zufällig, ob das in Deutschland auch für AKW gilt, die im Ausland stehen?


Bild des Tages
Bei Sonne kann jeder
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Man muss das Wetter nehmen, wie es kommt. Für dieses Wochenende ist Dauerregen angekündigt und nach einer Regenwanderung habe ich noch einen Abstecher an das Viadukt Rümlingen gemacht.

Ein einsamer zweiteiliger Flirt von Thurbo pendelt auf der alten Hauensteinstrecke im Stundentakt. Seit 1916 gibt es den Hauenstein-Basistunnel, sodass die Bergstrecke stark an Bedeutung verlor und auf 1 Gleis mit nur 1 Kreuzungsbahnhof in Läufelfingen rückgebaut wurde. Mehrfach schwebte bereits das Damoklesschwert über dem SPNV auf dieser Strecke, doch die Abbestellung konnte immer wieder abgewendet werden. Ab 2023 wird der Basistunnel mehrere Jahre saniert, bleibt aber währenddessen größtenteils nutzbar. Dass es im gut 8 km langen Tunnel vier doppelte Gleisverbindungen gibt, erleichtert das Bauen unter dem rollenden Rad natürlich erheblich. Dennoch ist damit zu rechnen, dass die Bergstrecke dann gelegentlich wieder mehr Betrieb sehen wird.
https://company.sbb.ch/de/ueber-die-sbb/pro...asistunnel.html


Auszug aus dem Glossar
Luftschutzkeller:
Feuchtkalter Raum, der für den Fall der Fälle vorgehalten werden muss und der gerne zur Gerümpelendlagerung genutzt wird. Bei Entfernung des Gerümpels findet die gesamte Bevölkerung der Schweiz darin Platz.
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Beitrag von Rohrbacher »

Entenfang @ 1 May 2021, 00:27 hat geschrieben:Das war mir nicht bekannt. Sehr interessant, weißt du zufällig, ob das in Deutschland auch für AKW gilt, die im Ausland stehen?
Ja definitiv, für die Schweiz inbesondere für die KKW Beznau und Leibstadt, siehe unten bei den Dokumenten. Es wäre ja auch irgendwie crazy, ein Atomkraftwerk, dessen Kühlturm nur 200 m hinter der Grenze steht, einfach zu ignorieren oder anders zu behandeln als ein eigenes, oder? :D

Zumal das Ding in Leibstadt schon in einem der aktivsten Erdbebengebiete steht und ich als nur sporadisch in der Gegend mich aufhaltender in 30 Jahren schon mehrere Beben erlebt habe, zwei davon im Bereich der Stärke 3-4. (Das "tolle" etwas weiter im Südschwarzwald ist ja, dass man die "größeren" Erdbeben aus der Basler Ecke abkriegt wie auch die vom Hohenzollerngraben und selbstverständlich unter einem selbst auch noch was in Bewegung ist.) Das statistisch wohl überfällige "ganz große" war wohl schon länger nicht mehr. Deutschland wollte ab 1972 ein AKW in Schwörstadt, ein paar Kilometer weiter Richtung Basel bauen, hat man dann aber doch nicht, Erdbeben, Proteste und so. Mittlerweile wird durch den Klimawandel auch das Kühlwasser im Rhein knapp bzw. öfter auch zu warm.
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Beitrag von Entenfang »

Rohrbacher @ 1 May 2021, 01:26 hat geschrieben:Es wäre ja auch irgendwie crazy, ein Atomkraftwerk, dessen Kühlturm nur 200 m hinter der Grenze steht, einfach zu ignorieren oder anders zu behandeln als ein eigenes, oder? :D
Mal im Ernst, heißt das, dass man das nicht trotzdem machen könnte? :D
Mittlerweile wird durch den Klimawandel auch das Kühlwasser im Rhein knapp bzw. öfter auch zu warm.
Ja, das gab es auf jeden Fall 2018. Da war es in Basel verboten, im Rhein zu baden, damit das Kühlwasser für die AKW ausreichend kühl bleibt. :blink:


Ein Auf und Ab...
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...ist die Region südlich von Basel, was die ÖV-Erschließung nicht unbedingt vereinfacht. Die dicht besiedelten Täler werden durch Schienenverkehrsmittel erschlossen, während auf den Höhenzügen Busse verkehren und Tangenten anbieten. Im Hintergrund die Roche-Türme.


Auszug aus dem Glossar
Nationalflagge:
In Deutschland verschmähtes Objekt, welches vor allem auf Pegida-Demos und bei Fußball-Großereignissen anzutreffen ist, um dann wieder in der Versenkung zu verschwinden. In der Schweiz ein gerne verwendetes Deko-Objekt.
Bild
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Beitrag von 146225 »

Der Flirt am Hauenstein ist ein GTW.
München kann jeder. Duisburg muss man wollen!
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Beitrag von Valentin »

Entenfang @ 30 Apr 2021, 23:27 hat geschrieben:
Südostbayer @ 30 Apr 2021, 18:45 hat geschrieben:Gibt (gab?) es so ähnlich auch in Deutschland, wo man aber optimistischerweise Radien von 10 (aktive Versorgung) und 25 (im Notfall) km annimmt.

Danke für den kurzweiligen Bericht.
Bitteschön :)

Das war mir nicht bekannt. Sehr interessant, weißt du zufällig, ob das in Deutschland auch für AKW gilt, die im Ausland stehen?
Die Belgier betreiben mit Thiange ein recht desolates Atomkraftwerk. Der Druckbehälter ist inzwischen so rissig, daß das Notkühlwasser vorgeheitzt bereitgehalten werden muß (Kombination Risse & Kälteschock & Druckbehälter ... ).
Nachdem es bei einer Übung in der nahen der Stadt Aachen mit der Verteilung der Jodtabletten nicht so geklappt hatte, wurden sie 2017 von der Stadt an alle Interessierte verteilt [Welt].

Mehr dazu in der FAZ
Ohne Fleiß kein Gleis (WL)
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Beitrag von Entenfang »

146225 @ 1 May 2021, 19:16 hat geschrieben:Der Flirt am Hauenstein ist ein GTW.
Berechtigter Einwand, danke. :)

Bild des Tages
Neigend am Bielersee
Bild

Ich hatte beim heutigen Aprilwetter auf spektakuläre Wolkenkulissen gehofft. Stattdessen bin ich zuerst nass geworden und die Sonne war auch äußerst zurückhaltend.
Nur ein kurzes Stück zwischen Twann und Ligerz ist eingleisig. Man beachte auch die einspurige, mit LSA gesicherte Straße!

Notizen aus dem Alltag - Tag 11

Ich fahre mit der Tram durch Basel und schaue dem Fahrer über die Schulter. Wir sind über mehrere Haltestellen 30 bis 50 Sekunden zu früh unterwegs, obwohl er sehr gemütlich fährt. An einer Station muss erst ein Krankenwagen und dann noch mehrere andere Bahnen vorgelassen werden und das reicht gerade mal, um die Verfrühung abzubauen. Ich beobachte den Knoten Aeschenplatz - für die chaotische Gesamtsituation funktioniert alles erstaunlich gut.

Die nächste Tram kommt rund 80 Sekunden zu spät (in Basel gilt ein ÖV als pünktlich, wenn es nicht mehr als 60 s zu früh und nicht mehr als 120 s zu spät abfährt) und diese Verspätung ändert sich nicht bis zur Endstation. Der Fahrer ist auch eher gemütlich unterwegs.

Auf der Rückfahrt platzt der geplante 1-min-Anschluss von der Tram zum Bus, weil Letzterer zu früh abgefahren ist.

Mein erster Eindruck ist, dass in Basel die Gefahr eines Anschlussverlustes in erster Linie auf Verfrühungen zurückzuführen ist. Die Fahrzeiten sind derart üppig bemessen, dass man sie in Tschechien wohl um die Hälfte kürzen und einfach schneller fahren würde. Die Schweizer Bus- und Tramfahrer sind eher gemächlich unterwegs...


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Beitrag von Rohrbacher »

Entenfang @ 3 May 2021, 00:35 hat geschrieben:Ich fahre mit der dem Tram durch Basel und schaue dem Fahrer Chauffeur über die Schulter.
Nächster Einwand. :P
Aber schönes Bild.
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Beitrag von guru61 »

Rohrbacher @ 3 May 2021, 02:59 hat geschrieben: Nächster Einwand. :P
Aber schönes Bild.
Sorry
Ein Chauffeur gilt in der Schweiz immer noch als Fahrer eines Autos oder Busses.
Richtig wäre Tramführer oder Tramführerin. Oder neutral Triebfahrzeugführer:
https://www.jobs.ch/de/firmen/42952-blt-bas...XxoCrHEQAvD_BwE
Und neudeutsch Trampilot:
https://chauffeur-jobs.ch/job/trampilot-in-..._medium=organic
Auf solche Ideen kommen wohl nur Zürcher!
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Beitrag von guru61 »

Entenfang @ 2 May 2021, 23:35 hat geschrieben: Berechtigter Einwand, danke. :)

Ich hatte beim heutigen Aprilwetter auf spektakuläre Wolkenkulissen gehofft. Stattdessen bin ich zuerst nass geworden und die Sonne war auch äußerst zurückhaltend.
Nur ein kurzes Stück zwischen Twann und Ligerz ist eingleisig. Man beachte auch die einspurige, mit LSA gesicherte Straße!

Notizen aus dem Alltag - Tag 11

Ich fahre mit der Tram durch Basel und schaue dem Fahrer über die Schulter. Wir sind über mehrere Haltestellen 30 bis 50 Sekunden zu früh unterwegs, obwohl er sehr gemütlich fährt.
...... Fahrzeiten sind derart üppig bemessen, dass man sie in Tschechien wohl um die Hälfte kürzen und einfach schneller fahren würde. Die Schweizer Bus- und Tramfahrer sind eher gemächlich unterwegs...
Hallo
Die Zeiten sind eigentlich so berechnet, dass sie in der HVZ genügen. Was eigentlich Sinn macht, da die Trams für das Publikum fährt, und nicht für die Boni der CEOs.
Das bedingt dann eben, dass in Schwachlastzeiten man mitunter zu früh unterwegs ist, und man dann die Zeiten abplempern muss.
Dieses Verfahren, siehst du in der Schweiz oft, denn man legt oft den Fahrplan so, dass die publizierten Abfahrtzeiten eher zu früh angeben werden. Die Fahrzeitreserve der Strecke wird dann zwischen die vorletzte und die Endstation gelegt. Ein Indiz dafür ist, wenn die Fahrzeiten unsymmetrisch werden:

https://www.fahrplanfelder.ch/fileadmin/fap...2021/30.106.pdf

Die Fahrzeiten zwischen Blindenschule und Zollikofen Bahnhof differieren um 3 Minuten.
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Beitrag von guru61 »

Entenfang @ 30 Apr 2021, 23:27 hat geschrieben:
Südostbayer @ 30 Apr 2021, 18:45 hat geschrieben: Danke für den kurzweiligen Bericht.
Bitteschön :)

Man muss das Wetter nehmen, wie es kommt. Für dieses Wochenende ist Dauerregen angekündigt und nach einer Regenwanderung habe ich noch einen Abstecher an das Viadukt Rümlingen gemacht.

Ein einsamer zweiteiliger Flirt von Thurbo pendelt auf der alten Hauensteinstrecke im Stundentakt. Seit 1916 gibt es den Hauenstein-Basistunnel, sodass die Bergstrecke stark an Bedeutung verlor und auf 1 Gleis mit nur 1 Kreuzungsbahnhof in Läufelfingen rückgebaut wurde.

Hallo
Wobei der Rümlinger Viadukt noch eine Besonderheit hat: Es gibt ihn nochmals in der Schweiz:
https://www.google.com/url?sa=t&rct=j&q=&es...j1EymElqTtwr3my
Der von Karl von Etzel entworfene Rümlinger Viadukt auf der alten Hauensteinlinie gehört zu den ältesten und
schönsten Zeugen der Schweizer Bahngeschichte. An der rechten Flanke des Homburgertals überbrückt er in einer
sanften Kurve in 25 m Höhe das einmündende Häfelfingertal. Zum Bau der acht Halbkreisgewölbe aus bossierten
Jurakalkquadern übernahm die Bauleitung Bogengerüste vom Goldach-Viadukt. Die Formensprache ist klassizistisch:
Die Bauteile unterscheiden sich durch unterschiedliche Bearbeitung und Grösse der Steine, Kämpfergesimse trennen
die Bogen von den Pfeilern, Ochsenaugen zieren die Bogenfelder und Konsolsteine die Brückenkrone
Der Goldacher Viadukt in der Nähe von Rorschach:
Bild
Mehrfach schwebte bereits das Damoklesschwert über dem SPNV auf dieser Strecke, doch die Abbestellung konnte immer wieder abgewendet werden. Ab 2023 wird der Basistunnel mehrere Jahre saniert, bleibt aber währenddessen größtenteils nutzbar. Dass es im gut 8 km langen Tunnel vier doppelte Gleisverbindungen gibt, erleichtert das Bauen unter dem rollenden Rad natürlich erheblich.
Dennoch ist damit zu rechnen, dass die Bergstrecke dann gelegentlich wieder mehr Betrieb sehen wird.
Was im Prinzip ein Blödsinn ist, denn solange der dritte Juraduchstich nicht Tatsache ist, wird die Strecke immer wieder für Umleitungen genutzt:

Bild

Bild

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Und kann deshalb auch nicht abgebaut werden.
Mitunter geht das auch ganz spontan, zum Beispiel bei einem Personenunfall, wenn die neue Linie gesperrt ist:
Olten 30. März 2021:

Bild

Das haben die Steuerzahler im Baselpiet auch mitbekommen und die Regierung an der Urne abgewatscht:
https://www.bzbasel.ch/basel/baselland/das-...hren-ld.1467795
Gruss Guru
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Beitrag von Rohrbacher »

guru61 @ 3 May 2021, 05:33 hat geschrieben: Sorry
Ein Chauffeur gilt in der Schweiz immer noch als Fahrer eines Autos oder Busses.
Ich wäre nicht draufgekommen, wenn sich nicht mal jemand als Tramchauffeur vorgestellt hätte. Aber gut, was weiß ich, wo der her war. :P
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Beitrag von Entenfang »

Rohrbacher @ 3 May 2021, 03:59 hat geschrieben:Nächster Einwand. :P
Ich habe schon darauf gewartet. :P

Wenn ich mich mit Schweizern unterhalte, kommt bei mir meistens irgendeine Mischung aus beiden Geschlechtern raus. Klingt bestimmt auch etwas bekloppt, also möge man es mir verzeihen, wenn ich hier bei den hochdeutschen Ausdrücken bleibe. ;)
guru61 @ 3 May 2021, 05:33 hat geschrieben:Ein Chauffeur gilt in der Schweiz immer noch als Fahrer eines Autos oder Busses.
Richtig wäre Tramführer oder Tramführerin.
Ich kenne es hier hauptsächlich als Wagenführer, aber auch Chauffeur. Wobei Letzteres tatsächlich häufiger im Konext mit Kraftfahrzeugen anzutreffen ist. Ich glaube, wir wissen alle, was gemeint ist. ;)
guru61 @ 3 May 2021, 05:53 hat geschrieben:Die Zeiten sind eigentlich so berechnet, dass sie in der HVZ genügen. Was eigentlich Sinn macht, da die Trams für das Publikum fährt, und nicht für die Boni der CEOs.
Den Zusammenhang verstehe ich jetzt ehrlich gesagt nicht.
guru61 @ 3 May 2021, 05:53 hat geschrieben:Das bedingt dann eben, dass in Schwachlastzeiten man mitunter zu früh unterwegs ist, und man dann die Zeiten abplempern muss.
Ähm nein, eigentlich nicht. Wofür gibt es denn unterschiedliche Fahrzeitprofile? Es macht den ÖV nicht unbedingt attraktiver, wenn man zu Fuß schneller ist.
guru61 @ 3 May 2021, 05:53 hat geschrieben: Dieses Verfahren, siehst du in der Schweiz oft, denn man legt oft den Fahrplan so, dass die publizierten Abfahrtzeiten eher zu früh angeben werden.
Das ergibt keinen Sinn - wenn die publizierten Abfahrtszeiten zu früh angegeben sind, würde es viele Verspätungen geben.

Wo ich dir zustimme, ist dass in der Schweiz meinem Gefühl nach die Fahrpläne sowohl bei der Bahn als auch beim städtischen ÖV sehr locker sind und/oder größere Zuschläge als in Deutschland aufweisen. Das ist natürlich schon auch ein Grund für die vielgelobte Schweizer Pünktlichkeit, bedeutet aber eben auch eine niedrigere Durchschnittsgeschwindigkeit. Dazu kommen noch viele Standzeiten.
Die Fahrzeitreserve der Strecke wird dann zwischen die vorletzte und die Endstation gelegt. Ein Indiz dafür ist, wenn die Fahrzeiten unsymmetrisch werden:

https://www.fahrplanfelder.ch/fileadmin/fap...2021/30.106.pdf

Die Fahrzeiten zwischen Blindenschule und Zollikofen Bahnhof differieren um 3 Minuten.
Ah, sehr interessantes Beispiel, das du hier zeigst, danke! Aber das hat nicht wirklich etwas mit städtischem ÖV in Basel zu tun. Die Buslinie, die du zeigst, ist typischer Regionalverkehr, zudem an beiden Enden mit Anschluss zur Eisenbahn und mit passenden Umläufen. Dass auf dieser Linie völlig anders geplant werden muss als im überschaubaren Stadtgebiet mit 7,5-Takt, ist auch klar. Und in deinem Beispiel ergibt die ungleiche Verteilung der Reserven kurz vor der Endstation auch Sinn. Ob der Bus in Herrenschwanden Dorf 1 min. zu spät ist, spielt keine Rolle, solange der Zuganschluss erreicht wird. Fahren dagegen ständig Trambahnen in Basel zu früh ab, muss man das meiner Meinung nach schon kritisch hinterfragen.
guru61 @ 3 May 2021, 06:26 hat geschrieben: Was im Prinzip ein Blödsinn ist, denn solange der  dritte Juraduchstich nicht Tatsache ist, wird die Strecke immer wieder für Umleitungen genutzt:

Und kann deshalb auch nicht abgebaut werden.
Das stand, so weit ich weiß, auch nicht zur Debatte. Es wäre ja nicht die einzige PV-freie elektrifizierte Strecke in der Schweiz, wie Wettingen - Mellingen oder Laufenburg - Koblenz zeigt.

Bild des Tages
Bild
Frühling ist Tulpenblütezeit - an sehr gepflegten Blumenbeeten bin ich mehrfach vorbeigefahren, aber dieses am Steinenring hat mich endgültig zu einem Fotostop veranlasst.


Notizen aus dem Alltag - Tag 12
Eine Kollegin erzählt, dass der Busfahrer zwischendrin an der Haltestelle Zeitung gelesen hat, um Verfrühung abzubauen.

Auszug aus dem Glossar
Tram, das:
Ugs. auch Drämmli, häufig anzutreffendes Schienenfahrzeug in städtischen Gebieten. Wichtigste Eigenschaft: Hat immer Vorfahrt. Wirklich immer. Lack ist teuer und ein Kontakt mit jenem sehr unangenehm.
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Beitrag von Entenfang »

Unter der Autobahn
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Die Autobahnachse vom Badischen Bahnhof bis St. Jakob gehört sicher zu den hässlichsten Orten der Stadt. Ein Vertreter der Erdgas-Gelenker nähert sich der äußerst ungemütlichen Haltestelle Tinguely-Museum.

Notizen aus dem Alltag - Tag 13

Ich kaufe am SBB-Schalter eine Karte des Schweizer ÖV und das gedruckte Kursbuch dazu. Der freundliche Mitarbeiter erzählt erst, dass er auch stets das Kursbuch kaufen würde und eine komplette Sammlung seit den 70er-Jahren daheim habe. Dann fragt er nach, ob ich nicht auch Interesse an einer SBB-Wanduhr hätte. Naja, ganz ehrlich, ja! Aber jetzt warte ich mal auf mein erstes Gehalt und dann sehen wir weiter...

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Pfanne:
Topf
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Beitrag von Entenfang »

Tag 14 Stadt, See, Berg

Heute steht eine größere Erkundungstour an. Los geht's mit dem letztes Jahr neu eingeführten Gotthard-Zug, welcher bewusst die Bergstrecke nimmt, die seit der Eröffnung des Basistunnels nur noch sehr schwach nachgefragt wird. Mit neuen Direktverbindungen ab Basel und Zürich ins Tessin und offensiver Vermarktung hofft man, die Fahrgastzahlen wieder zu steigern. Eingesetzt werden bronzefarbene Traverso-Triebwagen (Flirt für FV).
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Der Bahnhof Basel SBB ist derzeit und wohl noch für die nächsten Jahre eine wenig fotogene Baustelle. Ein großes Problem ist, dass es abgesehen von der Hauptpasserelle nur sehr periphere Zugänge zu einem Teil der Bahnsteige gibt. Das gesamte Bahnhofsumfeld wird umgestaltet und bis 2035 eine neue Fußgängerunterführung sowie neue Zugänge von der Margarethenbrücke geschaffen.
https://architekturbasel.ch/grosser-stadtum...en-bahnhof-sbb/
Umso interessanter finde ich die temporäre Lösung für die HVZ, den links im Bild sichtbaren Zugang zum Posttunnel kurzzeitig nach einer Zugankunft freizugeben und als zusätzlichen Ausgang zu nutzen.


Ab Basel sind rund 25% der Sitzplätze belegt, in Olten steigen nochmal einige Fahrgäste zu, sodass die Auslastung auf über 50% steigt. Ich bin seit über einem halben Jahr nicht mehr mit so vielen Fahrgästen in einem Zug gesessen und muss mich erst daran gewöhnen, dass in meinem Vierer tatsächlich noch drei andere Fahrgäste sitzen und ich nicht einen halben Wagen für mich allein habe.

Mit leisem Sirren fährt der Triebwagen auf die Bergkulisse zu, in Luzern steige ich nach einer Stunde Fahrzeit aus. Angenehm finde ich, dass nur relativ wenige Lärmschutzwände die Sicht verbauen.
Nach der Ankunft sieht man sofort Anschlussmöglichkeiten zu anderen Zügen und dem Stadt- und Regionalverkehr.
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Traverso und Twindexx
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Eine gute Stunde bleibt mir für einen Spaziergang durch diese außerordentlich bekannte, außerordentlich schöne und aktuell nicht außerordentlich überlaufene Stadt von rund 80.000 Einwohnern, in der sonntags Doppelgelenk-Obusse in 7,5-min-Takt verkehren.
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230 nähert sich dem Bahnhof
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Direkt vor dem Bahnhof fahren unzählige Bus- und Obuslinien ab. Im Bild links eine letzte Erinnerung an den 1971 vollständig abgebrannten früheren Bahnhof, der durch den unspektakulären Neubau im Hintergrund ersetzt wurde.
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Die Kapellbrücke führt über die Mündung der Reuss in den Vierwaldstättersee. Im Hintergrund thront der Pilatus über der Stadt.
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Fritschibrunnen
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Die noble Innenstadt
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