Bahnstreiks 2023/2024

Alles über Eisenbahn, was woanders nicht passt.
Antworten
Benutzeravatar
218 466-1
"Lebende Forenlegende"
Beiträge: 7990
Registriert: 02 Aug 2010, 15:13
Wohnort: Red Bank NJ, ex-Ingolstadt

Re: Bahnstreiks 2023/2024

Beitrag von 218 466-1 »

Rohrbacher hat geschrieben: 12 Jan 2024, 20:27 Natürlich wie alle anderen lokbespannten Reise- und Güterzüge mit der Baureihe 123, abwärtskompatikel auch mit der 121 aus den 90ern und der 122 aus den 00ern. ;-) Oder welchen Grund gäbe es ohne die Wettbewerbsfragmentierung für ein Lastenheft, das man bereits mit mindestens einem Großserientyp abgedeckt hat, noch eine Plattform zu beschaffen, noch eine Typenkunde, noch eine Wartungslinie etc. im System aufzumachen?
Das haette die EU vlt. trotzdem beendet mit ihrem Wettberwebskram.
Dennoch wuerden m.E. heuer den Verkehr abseits der ICE 1+2+3 abwickeln:
250x BR 101 (IC & IR mit MET-Garnituren)
500x BR 146
300x BR 185
200x BR 246
150x BR 285
600x BR 1440
250x BR 642
Allex jew. aus einer einzigen Ausschreibung fuer das ganze Netz der DB.
Dazu noch die BR 423 bei allen S-Bahnen und mehr braucht es nicht.

IC2 wuerde es nicht geben, weder als TRAXX noch als KISS.
ICE4 haette evtl. bereits ICE1+2 abgeloest, jedoch wurde der deutlich anders aussehen, als der bestehnde ICE4-Spardose.
Für den MüNüX waere wahrscheinlich ein IR gefahren vmtl. ebenfalls bauchgleich zum MET aber ggu. IC mit noch etwas weniger grosszuegiger Innenausstattung und halt aussen in Fernblau statt Orientrot. Mit den Zuegen als Standard statt nur zwei Exoten waere die Instandhatung auch einfacher.

Rohrbacher hat geschrieben: 12 Jan 2024, 20:27 Ich meine, ich bin total dafür, dass meine ganzen Bahnerfreunde weniger arbeiten müssen. Nur wer fährt dann die ganzen Schichten? Egal bei welchem Bahnunternehmen: Wegen Personalmangel völlig überlastetes Personal, das weniger arbeitet, vergrößert den Personalmangel. Das heißt, entweder fahren die dann einfach nur noch mehr Überstunden oder es fallen noch mehr Züge aus, die im Fahrplan drinstehen oder können gar nicht erst in diesen aufgenommen werden. Nachher jaulen dann die gleichen Foristen wegen Zugausfällen. Natürlich nur bei denen der selbstverständlich unfähigen DB, nicht der die bei Transdev oder sonstwo. Klar.
Es wird ja nicht sofort die Arbeitszeit reduziert, sondern Stufenweise und beginnend erst 2025. Es besteht also genug Vorlaufzeit um Leute zu rekrutieren.
Der Grund das der Personalmangel ueberhaupt erst entstanden ist, sind die aktuell unzureichenden Arbeitsbedingungen. Die Leute haben Alternativen im generellen Fachkraeftemangel.
Daher ist der Weg der GDL der einzig richtige um den Arbeitsplatz Tf attraktiver und auf dem Arbeitsmarkt generell konkurrenzfahig zu machen. Man braucht ohnehin deutlich mehr Personal fuer die D-Takt Ambitionen.
Dem Seiler geht es nur darum das fuer ihn selbst bestmoegliche rauszuholen, weil vom Ergebnis wohl seine Boni abhaengen. In ein paar Jahren ist er weg, sitzt der in seinem Benz und lacht sich kaputt wenn er an den ganzen SEV Bussen vorbei faehrt weil fast ueberall nicht mehr geht wegen Personalmangel.
Keine Alternative zum Transrapid MUC
Bild
Minga Jung
Tripel-Ass
Beiträge: 223
Registriert: 17 Jun 2023, 18:59

Re: Bahnstreiks 2023/2024

Beitrag von Minga Jung »

218 466-1 hat geschrieben: 14 Jan 2024, 06:25
Rohrbacher hat geschrieben: 12 Jan 2024, 20:27 Ich meine, ich bin total dafür, dass meine ganzen Bahnerfreunde weniger arbeiten müssen. Nur wer fährt dann die ganzen Schichten? Egal bei welchem Bahnunternehmen: Wegen Personalmangel völlig überlastetes Personal, das weniger arbeitet, vergrößert den Personalmangel. Das heißt, entweder fahren die dann einfach nur noch mehr Überstunden oder es fallen noch mehr Züge aus, die im Fahrplan drinstehen oder können gar nicht erst in diesen aufgenommen werden. Nachher jaulen dann die gleichen Foristen wegen Zugausfällen. Natürlich nur bei denen der selbstverständlich unfähigen DB, nicht der die bei Transdev oder sonstwo. Klar.
Es wird ja nicht sofort die Arbeitszeit reduziert, sondern Stufenweise und beginnend erst 2025. Es besteht also genug Vorlaufzeit um Leute zu rekrutieren.
Der Grund das der Personalmangel ueberhaupt erst entstanden ist, sind die aktuell unzureichenden Arbeitsbedingungen. Die Leute haben Alternativen im generellen Fachkraeftemangel.
Daher ist der Weg der GDL der einzig richtige um den Arbeitsplatz Tf attraktiver und auf dem Arbeitsmarkt generell konkurrenzfahig zu machen. Man braucht ohnehin deutlich mehr Personal fuer die D-Takt Ambitionen.
Dem Seiler geht es nur darum das fuer ihn selbst bestmoegliche rauszuholen, weil vom Ergebnis wohl seine Boni abhaengen. In ein paar Jahren ist er weg, sitzt der in seinem Benz und lacht sich kaputt wenn er an den ganzen SEV Bussen vorbei faehrt weil fast ueberall nicht mehr geht wegen Personalmangel.
@218 466-1: Das soll jetzt kein persönlicher Angriff sein. Aber glaubst du ernsthaft, was du (und die GDL) dort sagen? Habt ihr euch Mal mit der aktuellen Gesellschaft beschäftigt? Die wollen keinen Schichtdienst machen! Meinst du ernsthaft, dass diese jetzt in Scharen zur Bahn (nicht nur die rote) rennen, weil der Tarifvertrag 3 Stunden weniger Arbeit heißt? Seit ihr wirklich so naiv? Selbst das heißt, dass ich in 3 Wochen einen Tag weniger arbeiten muss. Uhhhhhhh... Das ist der berühmte Tropfen auf den heißen Stein. Unsere Gesellschaft lebt in einem Raum, wo sie sich den Beruf aussuchen kann! Und da ist das Problem der Schichtdienst allgemein. Sprich: keiner hat Bock (und die Notwendigkeit!!!) am Wochenende zu arbeiten, wenn er es auch bei anderen Firmen ohne Wochenendsarbeitszeit haben kann. Bei der Bahn heißt das jedes zweite Wochenende... Keiner hat Bock in einem Schichtdienst zu haben, der Mal 2 Tage Frühschicht sagt, dann 3 Tage Nacht , dann 3 Tage Spätschicht. Und bei den Lokführern ist es ja noch viel krasser!

Du machst den TF Beruf attraktiver ja. Aber nur auf einer Skala von 3 auf 100. Selbst dieser zu begrüßensende Tarifvertrag wird das aktuelle Problem nicht lösen. Es wird den Fachkräftemangel nur radikal beschleunigen, weil trotzdem immer weniger den Job machen wollen, die Anzahl der benötigten Schichten aber massivst wächst. Hier darf nicht zwischen Ursache und Auswirkung verwechselt werden. Denn mit dem aktuellen Tarifvertrag basteln wir nur an den Auswirkungen Rum.

Gruß!
andreas
"Lebende Forenlegende"
Beiträge: 7159
Registriert: 25 Feb 2004, 15:02
Wohnort: 85777

Re: Bahnstreiks 2023/2024

Beitrag von andreas »

vor allem wird der Beruf dadurch nicht attraktiver - ob ich nen Scheißjob jetzt für 38 h mache oder für 35 ändert nichts am Scheißjob. Und die Arbeitszeiten bleiben blöde, Schichtdienst bleibt blöde usw.....

Daß man damit den Job attraktiv bekommt glaubt echt nur die GDL....
Benutzeravatar
TramBahnFreak
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 12604
Registriert: 02 Okt 2009, 16:28
Wohnort: Da drüben, gleich da hinter'm Wellblechzaun

Re: Bahnstreiks 2023/2024

Beitrag von TramBahnFreak »

Minga Jung hat geschrieben: 14 Jan 2024, 08:08 Habt ihr euch Mal mit der aktuellen Gesellschaft beschäftigt? Die wollen keinen Schichtdienst machen! Meinst du ernsthaft, dass diese jetzt in Scharen zur Bahn (nicht nur die rote) rennen, weil der Tarifvertrag 3 Stunden weniger Arbeit heißt? Seit ihr wirklich so naiv? Selbst das heißt, dass ich in 3 Wochen einen Tag weniger arbeiten muss. Uhhhhhhh... Das ist der berühmte Tropfen auf den heißen Stein. Unsere Gesellschaft lebt in einem Raum, wo sie sich den Beruf aussuchen kann! Und da ist das Problem der Schichtdienst allgemein. Sprich: keiner hat Bock (und die Notwendigkeit!!!) am Wochenende zu arbeiten, wenn er es auch bei anderen Firmen ohne Wochenendsarbeitszeit haben kann.
Das ist in dieser Absolutheit purer Unsinn!
Minga Jung
Tripel-Ass
Beiträge: 223
Registriert: 17 Jun 2023, 18:59

Re: Bahnstreiks 2023/2024

Beitrag von Minga Jung »

TramBahnFreak hat geschrieben: 14 Jan 2024, 15:29
Minga Jung hat geschrieben: 14 Jan 2024, 08:08 Habt ihr euch Mal mit der aktuellen Gesellschaft beschäftigt? Die wollen keinen Schichtdienst machen! Meinst du ernsthaft, dass diese jetzt in Scharen zur Bahn (nicht nur die rote) rennen, weil der Tarifvertrag 3 Stunden weniger Arbeit heißt? Seit ihr wirklich so naiv? Selbst das heißt, dass ich in 3 Wochen einen Tag weniger arbeiten muss. Uhhhhhhh... Das ist der berühmte Tropfen auf den heißen Stein. Unsere Gesellschaft lebt in einem Raum, wo sie sich den Beruf aussuchen kann! Und da ist das Problem der Schichtdienst allgemein. Sprich: keiner hat Bock (und die Notwendigkeit!!!) am Wochenende zu arbeiten, wenn er es auch bei anderen Firmen ohne Wochenendsarbeitszeit haben kann.
Das ist in dieser Absolutheit purer Unsinn!
Eine Begründung kommt natürlich nicht. Was ist denn "Unsinn"?
andreas
"Lebende Forenlegende"
Beiträge: 7159
Registriert: 25 Feb 2004, 15:02
Wohnort: 85777

Re: Bahnstreiks 2023/2024

Beitrag von andreas »

nein, das seh ich durchaus auch so - alle Branchen, deren Arbeitszeiten heute nicht mehr in das soziale Schema passen haben massive Probleme, Leute zu finden. Gastronomie, Nahverkehr, Bäcker, Fernfahrer usw.
Die Leute wollen 9 - 5 und danach Zeit für Freunde, Familie, Fitness, Party etc haben - die wollen nicht um 22 Uhr auflaufen und Nachtschicht fahren, die wollen nicht am Sonntag durch die Stadt fahren oder früh um 2 in der Backstube stehen....

Arbeit ist nicht mehr der Lebensinhalt der Leute, sondern ein Mittel zum Zweck - und für sehr viele passen da die Arbeitszeitmodelle mit Schichten und Wochenenden einfach nicht ins Leben.

Und das ändert weder mehr Geld noch weniger Arbeit.
Rohrbacher
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 14700
Registriert: 10 Apr 2006, 23:21
Wohnort: ja

Re: Bahnstreiks 2023/2024

Beitrag von Rohrbacher »

andreas hat geschrieben: 14 Jan 2024, 17:39 Die Leute wollen 9 - 5 und danach Zeit für Freunde, Familie, Fitness, Party etc haben - die wollen nicht um 22 Uhr auflaufen und Nachtschicht fahren, die wollen nicht am Sonntag durch die Stadt fahren oder früh um 2 in der Backstube stehen....
Im Gegenteil. So individuell wie die Leute sind, suchen manche schon einen Job, wo man auch 16 bis 1 Uhr oder so arbeiten kann bzw. auch halbtags 18 bis 22 Uhr. Sonst hätte z.B. die Gastronomie ja gar keine Leute mehr, weil die oft die einzigen sind, die solche festen (!) Zeiten anbieten. Potentielle Arbeitszeiten auch jenseits von Nine-to-five (als "Eule" empfinde ich 9 Uhr als verboten früh. :lol: ) sind im Grunde ein Wettbewerbsvorteil, der nicht als solcher erkannt wird. Das Problem der Verkehrsbereufe ist, dass sie solche Modelle nur sehr selten ermöglichen. Gehst du "zur Bahn" wird 24/7-Wechselschichtverfügbarkeit erwartet, heute um 4:37 Uhr und morgen um 19:10 Uhr, Hauptsache die gesetzliche Ruhepause ist eingehalten. Sowas ist für alle außer Singles, die eh nix vor und einen Biorythmus haben, der eh komplett freidreht, nicht mehr zu vermitteln und mitverantwortlich, wenn man hohen Krankenstand hat. Gerade als Ü30 fängt man sowas auch nicht mehr an, außer mal will oder muss. Alle jammern über Fahrpersonalmangel, aber frag mal nach einem Halbtagsjob (!) "five-to-nine" (!) oder zwei Tage in der Woche, die Dienstag und Sonntag heißen müssen, da implodiert der Bahntower. :lol:

Ist aber klar, dass man auf solche "Befindlichkeiten" keine Rücksicht nehmen kann, wenn der Schichtplaner schon schauen muss, wer von welcher Einsatzstelle was überhaupt und in welchem Netz fahren darf und die immer kleinteiligere Bahnwelt eine übergeordnete Planung des Gesamtverkehrs auch in der Hinsicht maximal erschwert.
Benutzeravatar
TramBahnFreak
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 12604
Registriert: 02 Okt 2009, 16:28
Wohnort: Da drüben, gleich da hinter'm Wellblechzaun

Re: Bahnstreiks 2023/2024

Beitrag von TramBahnFreak »

Minga Jung hat geschrieben: 14 Jan 2024, 15:49Was ist denn "Unsinn"?
Die Absolutheit deiner Aussage. Hab ich doch geschrieben?
Minga Jung
Tripel-Ass
Beiträge: 223
Registriert: 17 Jun 2023, 18:59

Re: Bahnstreiks 2023/2024

Beitrag von Minga Jung »

Rohrbacher hat geschrieben: 14 Jan 2024, 18:28 Im Gegenteil. So individuell wie die Leute sind, suchen manche schon einen Job, wo man auch 16 bis 1 Uhr oder so arbeiten kann bzw. auch halbtags 18 bis 22 Uhr. Sonst hätte z.B. die Gastronomie ja gar keine Leute mehr, weil die oft die einzigen sind, die solche festen (!) Zeiten anbieten. Potentielle Arbeitszeiten auch jenseits von Nine-to-five (als "Eule" empfinde ich 9 Uhr als verboten früh. :lol: ) sind im Grunde ein Wettbewerbsvorteil, der nicht als solcher erkannt wird.
Dieser "Wettbewerbsvorteil" betrifft aber nur ganz Wenige im Vergleich zur gesamten Masse. Klar gibt es diese Leute. Die wird es immer geben. Aber davon können die Firmen nicht mehr leben wie man immer mehr feststellt. Restaurants schließen/öffnen anders als gewünscht. Gastronomie hat nicht mehr jeden Tag geöffnet. Auch dort herrscht Personalmangel, weil eben das auch Arbeitszeiten sind wo alle anderen (egal ob Familie oder Party machen) dem nachgehen worauf sie Lust haben. Und seine wir mal ehrlich: ob ein Restaurant jetzt auf hat oder nicht ist doch so etwas von vollkommen uninteressant. Wenn aber das Krankenhaus keine Patienten mehr aufnimmt oder Strom/Wasser um 22 Uhr abgestellt wird, dann werden sich einige umschauen.

Gruß!
Minga Jung
Tripel-Ass
Beiträge: 223
Registriert: 17 Jun 2023, 18:59

Re: Bahnstreiks 2023/2024

Beitrag von Minga Jung »

TramBahnFreak hat geschrieben: 15 Jan 2024, 00:54
Minga Jung hat geschrieben: 14 Jan 2024, 15:49Was ist denn "Unsinn"?
Die Absolutheit deiner Aussage. Hab ich doch geschrieben?
Ne, du hast irgendwas hingerotzt und keiner weiß auf welchen Abschnitt und Inhalt du dich genau beziehst.

Ich stelle mal eine Vermutung an:
Du meinst, dass es Leute gibt die lieber nur Spätschicht oder Nachtschicht machen weil es in ihrem Biorhythmus/Familienleben besser passt. Das habe ich auch gar nicht bezweifelt. Aber mit den paar Leuten gewinnst du keinen Krieg. Die Gesellschaft kann es sich nun Mal aussuchen. Und jetzt noch eine schlechte Nachricht für dich: die Rentenwelle kommt schon bald in den nächsten Jahren. Sprich: die "alten Säcke" werden durch neue ersetzt werden müssen. Das wird noch einen richtigen Knall geben, wenn man sich wirklich eingestehen muss, dass es keine Verkehrswende geben wird... Und ich könnte Wetten anstellen, dass die Gewerkschaften wissen wer wieder alleinig Schuld ist. Aber auch hier kann ich mich nur wiederholen: selbst mit diesem richtig guten Tarifvertrag (und das ist keine Ironie!) wirst du mit 3 Stunden weniger Arbeit pro Woche nicht die (Arbeits-)welt einreißen, dass die Leute jetzt alle Tf/FDL/Werkstatt-/Leitstellenmitarbeiter bei der deutschen Eisenbahn werden wollen.

Gruß!
Benutzeravatar
218 466-1
"Lebende Forenlegende"
Beiträge: 7990
Registriert: 02 Aug 2010, 15:13
Wohnort: Red Bank NJ, ex-Ingolstadt

Re: Bahnstreiks 2023/2024

Beitrag von 218 466-1 »

GDL

Transdev-Konzern
Nun geht es also doch?
16. Januar 2024

Die GDL und Transdev verhandeln wieder. Die Gespräche verlaufen konstruktiv, doch vor der Abschlussrunde im Februar ist noch viel zu tun.

Die GDL hat mit den Unternehmen des Transdev-Konzerns am Verhandlungstisch bereits mehrere Enttäuschungen erlebt. Die GDL-Mitglieder zeigten ihrem Arbeitgeber mit insgesamt vier Arbeitskämpfen jeweils sehr deutlich, dass sie sich nicht alles gefallen lassen.

Die zurückliegenden Streikmaßnahmen haben den Transdev-Konzern nun doch dazu veranlasst, ein Angebot vorzulegen, das diesen Namen auch verdient. Mit der klaren Zusage, dass der Transdev-Konzern die 35-Stunden-Woche, die die GDL bereits mit mehreren Unternehmen vereinbart hat, übernehmen wird, ging es zurück an den Verhandlungstisch. Aufgrund des Einlenkens von Transdev wurde der aktuelle Arbeitskampf am 12. Januar 2024 sechs Stunden früher beendet als geplant.

Der darauffolgende Verhandlungstermin am 15. Januar 2024 in Berlin war bereits der fünfte Termin in dieser langen Tarifauseinandersetzung mit Transdev. Auch wenn die Gespräche konstruktiv geführt wurden, liegt vor beiden Parteien noch viel Arbeit. Vor allem die Forderungen zu den Haustarifverträgen sind noch strittig. Aus Sicht der GDL sind diese nicht vom Tisch zu nehmen, sondern ernsthaft zu verhandeln – wie auch alle anderen Kernforderungen.

Der nächste Verhandlungstermin wird der Abschlusstermin sein. Dieser befindet sich noch in Planung – wird aber spätestens Mitte Februar stattfinden.

Die GDL kämpft weiter für einen marktgerechten Abschluss und damit
  • für eine 35-Stunden-Woche,
  • für eine grundsätzliche Fünf-Tage-Woche,
  • für deutliche Entgelterhöhungen,
  • für Verbesserungen bei der betrieblichen Altersvorsorge
  • und für 3 000 Euro Inflationsausgleichsprämie!
Eine weitere Enttäuschung am Verhandlungstisch darf es nicht mehr geben. Diese würden die GDL-Mitglieder erneut auf der Straße beantworten!

Quelle
Keine Alternative zum Transrapid MUC
Bild
Cloakmaster
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 10285
Registriert: 25 Jan 2004, 17:09

Re: Bahnstreiks 2023/2024

Beitrag von Cloakmaster »

Ich verstehe dieses Beharren auf der 35-Stunden/5-Tage-Woche ehrlich gesagt nicht, die ja ein Kernproblem zu sein scheint, und in meinen Augen ziemlich unerfüllbar ist. Bahn ist nunmal kein Bürojob, bei dem man jeden Tag um 9 Uhr ein- und um 16:30 (halbe Std. Pause) ausstempeln kann.
andreas
"Lebende Forenlegende"
Beiträge: 7159
Registriert: 25 Feb 2004, 15:02
Wohnort: 85777

Re: Bahnstreiks 2023/2024

Beitrag von andreas »

heißt am Ende halt nur, daß man noch mehr Überstunden schiebt...
Benutzeravatar
Lobedan
Kaiser
Beiträge: 1551
Registriert: 01 Jan 2016, 15:02

Re: Bahnstreiks 2023/2024

Beitrag von Lobedan »

Cloakmaster hat geschrieben: 17 Jan 2024, 13:29 Ich verstehe dieses Beharren auf der 35-Stunden/5-Tage-Woche ehrlich gesagt nicht, die ja ein Kernproblem zu sein scheint, und in meinen Augen ziemlich unerfüllbar ist. Bahn ist nunmal kein Bürojob, bei dem man jeden Tag um 9 Uhr ein- und um 16:30 (halbe Std. Pause) ausstempeln kann.
Eine intelligente Schichtplanung ist aber durchaus in der Lage, relativ gleich lange Schichten den ganzen Tag über zu basteln, sodass man das Personal flexibel verplanen kann und alle weitgehend gleich viele Stunden arbeiten.
Benutzeravatar
TramBahnFreak
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 12604
Registriert: 02 Okt 2009, 16:28
Wohnort: Da drüben, gleich da hinter'm Wellblechzaun

Re: Bahnstreiks 2023/2024

Beitrag von TramBahnFreak »

Lobedan hat geschrieben: 17 Jan 2024, 13:38 Eine intelligente Schichtplanung ist aber durchaus in der Lage, relativ gleich lange Schichten den ganzen Tag über zu basteln, sodass man das Personal flexibel verplanen kann und alle weitgehend gleich viele Stunden arbeiten.
Je kleiner der Standort ist, desto schwieriger wird das aber.
Auch ein Problem der zunehmenden Fragmentierung bei der Eisenbahn.
Martin H.
"Lebende Forenlegende"
Beiträge: 9721
Registriert: 06 Jan 2010, 00:41
Wohnort: München
Kontaktdaten:

Re: Bahnstreiks 2023/2024

Beitrag von Martin H. »

Und schon heute hat die eine Woche nur 30 Stunden, die nächste 55 Stunden.
Die erste sechs Schichten und die zweite fünf, alles möglich.

Es geht um die 35 Stunden im Abrechnungszeitraum, meist im Quartal oder sogar im Jahr, als Durchschnitt. Die 35/39 Studien exakt zu treffen ist in dieser Branche tatsächlich nahezu unmöglich.
JLanthyer
Haudegen
Beiträge: 720
Registriert: 30 Sep 2013, 20:00

Re: Bahnstreiks 2023/2024

Beitrag von JLanthyer »

Deutsche Bahn AG hat geschrieben:DB bewegt sich erneut: Die GDL muss jetzt endlich zurück an den Verhandlungstisch!
Große Zugeständnisse • DB bietet in neuem Angebot 37-Stunden-Woche bei gleichem Gehalt und erhöht auf bis zu 13 Prozent mehr Lohn • Seiler: „Es gibt absolut keinen Grund mehr, sich Gesprächen zu verweigern. Die GDL muss sich nun ihrer Verantwortung stellen und mehr Verhandlungen wagen!“ >> weiterlesen
Das Angebot Kompakt

Leider wird der Streik vorprogrammiert sein, weil das Angebot möglicherweise als "Unverhandelbar" gelten könnte.
Benutzeravatar
218 466-1
"Lebende Forenlegende"
Beiträge: 7990
Registriert: 02 Aug 2010, 15:13
Wohnort: Red Bank NJ, ex-Ingolstadt

Re: Bahnstreiks 2023/2024

Beitrag von 218 466-1 »

Neues "Angebot" von DB

19. Januar 2024, 11:00 Uhr
Berlin
Artikel: DB bewegt sich erneut: Die GDL muss jetzt endlich zurück an den Verhandlungstisch!
Große Zugeständnisse • DB bietet in neuem Angebot 37-Stunden-Woche bei gleichem Gehalt [Anm. Verzicht auf dritte tabellenwirksame Entgelterhöhung] und erhöht auf bis zu 13 Prozent mehr Lohn • Seiler: „Es gibt absolut keinen Grund mehr, sich Gesprächen zu verweigern. Die GDL muss sich nun ihrer Verantwortung stellen und mehr Verhandlungen wagen!
Die Deutsche Bahn (DB) unternimmt einen weiteren Anlauf, die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) an den Verhandlungstisch zurückzubringen. „Die Lokführergewerkschaft war bisher an echten und ernsthaften Verhandlungen überhaupt nicht interessiert“, sagte DB-Personalvorstand Martin Seiler auf einer Pressekonferenz in Berlin. „Dabei müssen Streiks immer das letzte Mittel in einem Tarifkonflikt sein. Um eine weitere sinnlose Eskalation abzuwenden, machen wir jetzt erneut große Zugeständnisse und reichen der Lokführergewerkschaft zum wiederholten Mal die Hand. Im Gegenzug erwarten wir, dass wir endlich wieder miteinander sprechen und gemeinsam nach Lösungen suchen. Das Beharren auf Maximalforderungen führt nirgendwo hin. Wir wollen einen guten Kompromiss erreichen. Das ist es, was eine verantwortungsvolle Sozialpartnerschaft ausmacht.“

Die DB hat der GDL heute ein neues Angebot übermittelt. Es beinhaltet eine Lohnerhöhung von insgesamt bis zu 13 Prozent sowie die Möglichkeit für Lokführer:innen und Zugpersonal, zum 1. Januar 2026 die Wochenarbeitszeit um eine Stunde auf 37 Stunden bei gleichem Gehalt abzusenken. Alternativ können auch 2,7 Prozent zusätzlicher Lohn gewählt werden. Seiler: „Es gibt nun absolut keinen Grund mehr, sich Gesprächen zu verweigern. Die GDL muss sich ihrer Verantwortung stellen und mehr Verhandlungen wagen!“

Das neue DB-Angebot im Überblick - bis zu 13 Prozent:
  • So schnell wie möglich - 2.850 Euro Inflationsausgleichsprämie (150 Euro wurden bereits im Dezember 2022 gezahlt)
    • 1.8.2024 - 4,8 Prozent erste tabellenwirksame Entgelterhöhung
    • 1.4.2025 - 5,0 Prozent zweite tabellenwirksame Entgelterhöhung
    • 1.1.2026 - Entweder: Auf Wunsch Absenkung der Wochenarbeitszeit für Lokführer:innen und Zugpersonal auf 37 Stunden pro Woche bei gleichbleibendem Gehalt
      Oder: 2,7 Prozent dritte tabellenwirksame Entgelterhöhung, ebenfalls nur für Lokführer:innen und Zugpersonal (das sind rund 70 Prozent der Mitarbeitenden im GDL-Geltungsbereich)
    Laufzeit 32 Monate

    Die Gehaltserhöhungen in drei Schritten führen insgesamt zu einer Erhöhung von 13 Prozent, da jede Steigerung auf das bereits erhöhte Gehalt angewendet wird.

    Seiler: „Die Wahloption für die Kolleginnen und Kollegen kommt mit einem längeren Vorlauf, damit wir die personellen Kapazitäten sicherstellen können. Der Fachkräftemangel ist harte Realität. Wir werden keiner Lösung zustimmen, die die Personalsituation verschärft. Das kann mit Blick auf die Fahrgäste und die Mobilitätswende niemand ernsthaft wollen, auch nicht die Lokführergewerkschaft.“

    Die Wahloption zum 1.1.2026 steht deshalb unter dem Vorbehalt, dass dann genügend Lokführer:innen und Zugpersonal an Bord sind. Ist das nicht der Fall, fällt die Wahloption weg und die betreffenden Mitarbeitenden erhalten 2,7 Prozent mehr Geld.

    Bisher haben DB und GDL in zwei Verhandlungsrunden insgesamt 14 Stunden verhandelt. Dagegen stehen drei Streiks der GDL, die insgesamt 120 Stunden gedauert haben. Heute hat die DB bereits ihr drittes Angebot unterbreitet.

    Die DB hat der GDL vorgeschlagen, am 25. Januar in Berlin zu verhandeln. Die DB

    ist aber auch zu jeder anderen Zeit und an jedem anderen Ort bereit zu verhandeln. Um auf rechtssicherer Grundlage wirksame Tarifverträge abschließen zu können, ist zudem der Umgang mit der Frage der Tariffähigkeit der GDL im Rahmen der Verhandlungen zu klären.

    Quelle

    Tja, der Seiler lernt es einfach nicht. DB is das einzige EVU das immernoch keine 35h Woche mit vollem Lohnausgleich bietet.
    ________________________________________________________________________________________________________________________________

    GDL

    DB immer weiter isoliert
    Zehn auf einen Streich – Zahl der Tarifabschlüsse steigt kontinuierlich
    19. Januar 2024

    Aktuell haben bereits 18 Tarifpartner das neue Marktniveau mit der GDL tarifiert - der Abschluss setzt sich durch. Die GDL wird das Angebot der DB bewerten und sich anschließend dazu äußern.

    In der laufenden Woche wurden mit weiteren zehn Unternehmen erfolgreich Tarifverhandlungen geführt und Ergebnisse im Interesse der Beschäftigten erzielt. Die Arbeitgeberseite hat jetzt gezeigt, dass sie die berechtigten Interessen der GDL-Mitglieder ernst nimmt.

    Die DB isoliert sich damit immer weiter und zeigt, wie weit sie sich von den Interessen ihrer eigenen Beschäftigten entfremdet hat.

    Verhandlungsmarathon in dieser Woche

    Die GDL konnte nach intensiven und von gegenseitigem Respekt geprägten Verhandlungen mit folgenden Unternehmen Tarifverträge abschließen: Am Dienstag mit AKN Eisenbahn GmbH, am Mittwoch mit den Personaldienstleistungsunternehmen MEV Eisenbahn-Verkehrsgesellschaft mbH, dispo-Tf Rail GmbH, First Passenger Rail Service Germany GmbH, RT&S Lokführer-Akademie, assoft GmbH (Unternehmensbereich railmen), Rheinische Bahnpersonal- und Verkehrsgesellschaft mbH, delphi personal GmbH und am Donnerstag mit Abellio Rail Mitteldeutschland GmbH und der WestfalenBahn GmbH.

    Alle Unternehmen haben lösungsorientiert gehandelt und so die Abschlüsse ermöglicht. So werden bei weiteren Unternehmen die Eisenbahner-Berufe durch Belastungssenkung und nachhaltige Entgelterhöhungen attraktiver.

    Kernforderungen der GDL werden erfüllt

    Die zentrale Forderung einer 35-Stunden-Woche für Schichtarbeiter ohne Entgeltkürzung wurde vereinbart, weiterhin 420 Euro mehr Entgelt, eine 3.000 Euro Inflationsausgleichsprämie, die Erhöhung beziehungsweise Vereinheitlichung der Altersvorsorge auf das Marktniveau und die grundsätzliche Fünf-Tage-Woche.

    Schon 18 Tarifpartner haben Tarifverträge abgeschlossen

    Die Anzahl der im Sinne der GDL abgeschlossenen Tarifverträge wächst damit kontinuierlich weiter an: 18 Tarifpartner haben bereits das neue Marktniveau akzeptiert. Verhandlungen mit weiteren Tarifpartnern werden in den kommenden Wochen aufgenommen oder laufen bereits. „Wir sind zuversichtlich, unsere anspruchsvollen Forderungen im gesamten Eisenbahnverkehrsmarkt durchzusetzen. Die dauerhafte Erhaltung des von der GDL in den vergangenen zwölf Jahren erreichten einheitlichen Tarifniveaus mit mehr als 60 Tarifpartnern ist und bleibt oberste Priorität“, so der GDL-Bundesvorsitzende Claus Weselsky. „Allen Unkenrufen zum Trotz setzt sich unser Abschluss weiterhin durch und wird den Markt dauerhaft prägen. Die Tatsache, dass nur einer unserer Tarifpartner, die zu 100 Prozent im Eigentum des Bundes befindliche DB AG, immer wiederholend die Auseinandersetzung mit der GDL sucht und dabei sowohl der Wirtschaft als unseren Reisenden das Verkehrsmittel Eisenbahn entzieht spricht für sich. Entscheidend ist dabei, dass dabei Millionen von Steuergeldern verantwortungslos und unnötig verbrannt werden. “

    Neues Angebot der DB

    Wie heute in der Pressekonferenz der DB bekannt gegeben wurde, hat die GDL ein neues Angebot erhalten. Die GDL wird dieses Angebot bewerten und danach über das weitere Vorgehen entscheiden.

    Bis dahin steht die GDL für Presseanfragen nicht zur Verfügung. Die Entscheidungen der GDL werden dann mittels Pressemitteilung bekannt gegeben. Erst danach stehen wir wieder für Presseanfragen in vollem Umfang zur Verfügung!

    Quelle
Keine Alternative zum Transrapid MUC
Bild
Benutzeravatar
218 466-1
"Lebende Forenlegende"
Beiträge: 7990
Registriert: 02 Aug 2010, 15:13
Wohnort: Red Bank NJ, ex-Ingolstadt

Re: Bahnstreiks 2023/2024

Beitrag von 218 466-1 »

GDL

Abellio Rail Mitteldeutschland / WestfalenBahn
Ohne Arbeitskampf: Tarifabschluss mit Abellio erreicht
19. Januar 2024

In drei fair und konstruktiv geführten Verhandlungsrunden haben GDL und Abellio einen Tarifabschluss auf Höhe der neuen Marktreferenz geschaffen - Tarifpartnerschaft auf Augenhöhe.

Nachdem die GDL bereits in dieser Woche mit der AKN Eisenbahn und den sieben Personaldienstleistern einen Tarifabschluss auf Höhe der neuen Marktreferenz geschaffen hat, gelang am 18. Januar 2024 in Berlin auch der Abschluss mit Abellio Rail Mitteldeutschland (ABRM) und der WestfalenBahn (WfB).

Der Tarifabschluss umfasst:
  • Die Absenkung der Referenzarbeitszeit für Schichtarbeiter auf die 35-Stunden-Woche ohne Entgeltkürzung bis 1. Januar 2028;
  • Die Erhöhung der Entgelte um 240 Euro zum 1. Mai 2024 und um 180 Euro zum 1. Februar 2025, also insgesamt um 420 Euro;
  • Die Gewährung einer Inflationsausgleichsprämie (unter Anrechnung der bereits gezahlten IAP) in Höhe von 3 000 Euro mit der März-Vergütung,
  • Teilzeitarbeitnehmer mit unter 50 Prozent Arbeitszeit-Soll und Auszubildende erhalten 1 500 Euro;
  • Die grundsätzliche Fünf-Tage-Woche ab 2025;
  • Die Erhöhung des Arbeitgeberbeitrags zur betrieblichen Altersvorsorge auf 2,4 Prozent, ebenfalls in zwei Schritten.
Die Laufzeit für das Entgelt beträgt 24 Monate (bis 31. Oktober 2025). Alle anderen Regelungen sind erstmals zum 31. Dezember 2027 kündbar.

Arbeitgeber und GDL haben außerdem vereinbart, über die Einführung des Konzern-Rahmentarifvertrages für die Fahrzeuginstandhaltung zu verhandeln.

Durch die signifikanten Entgelterhöhungen wird die Inflation ausgeglichen. Die Absenkung der Wochenarbeitszeit und die Einführung der Fünf-Tage-Woche und die damit einhergehende Belastungssenkung führen dazu, dass die Eisenbahner-Berufe zusätzlich deutlich aufgewertet werden.

Die GDL rechnet es dem Management von Abellio hoch an, dass dieser Tarifabschluss im konstruktiven und fairen Umgang ohne Arbeitskampf nach drei Verhandlungsrunden erzielt werden konnte. Das zeichnet eine gute Tarif- und Sozialpartnerschaft aus.

Quelle
Keine Alternative zum Transrapid MUC
Bild
wazabi
Mitglied
Beiträge: 38
Registriert: 21 Apr 2017, 18:46

Re: Bahnstreiks 2023/2024

Beitrag von wazabi »

Die Bahn wird um die 35 Stunden nicht herum kommen.

Die Bahn fährt ihr Unternehmen mit Tempo 300 gegen die Wand und ich denke dass es für alle das beste wäre wenn dieses Unternehmen ein für alle mal vom Markt verschwinden würde und es z.B. auch im Fernverkehr nur noch private Unternehmen geben würde.

Die Bahn hat schon lange keine Lust mehr auf alles was mit auch im entferntesten mit Schienen zu tun hat und lässt dies Kunden und Mitarbeiter täglich spüren.

Auch wenn es mehrere Jahrzehnte dauern würde dieses gigantische Gebilde auseinander zu nehmen und es Leuten in die Hand zu geben die Bock und Lust darauf haben täglich mit dem Schienenverkehr beruflich tun zu haben.
Rohrbacher
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 14700
Registriert: 10 Apr 2006, 23:21
Wohnort: ja

Re: Bahnstreiks 2023/2024

Beitrag von Rohrbacher »

wazabi hat geschrieben: 20 Jan 2024, 22:29 Auch wenn es mehrere Jahrzehnte dauern würde dieses gigantische Gebilde auseinander zu nehmen
Die Bahn ein für alle Mal zu zerlegen und abzuwracken, so könnte man gut die Gedanken beschreiben, die die Manager von VW, Shell, Deutscher Bank & Co. in der "Regierungskommission Bundesbahn" 1989-91 hatten, als sie die Bahnreform (unter einem CSU-Minister) erfunden haben. Da brauchst du nix mehr machen, das läuft seit 30 Jahren ganz erfolgreich im Sinne der Erfinder. Nur das mit den privaten Firmen, die dann kommen und alles wird prima, das ist und bleibt halt ein Märchen. Die übernehmen gerne alles, was Cash bringt, dann kann man auch super Tarifabschlüsse verhandeln, zumal wenn man ggf. Leute eh schon über Tarif bezahlt, weil das geschäft sehr lukrativ ist, aber beim nicht so lukrativen Rest ... tja ...

Aber klar, wir können z.B. DB Cargo einstampfen. 20% übernehmen tariflich bessere Private, den Rest fahren dann halt klassisch osteuropäische Lohnsklaven mit'm Lkw. Dann kannst du hinterher sagen, dass deine Maßnahme die Arbeitsbedingungen der Lokführer verbessert hat und jetzt sogar der Personalmangel reduziert ist. Toll. Genauso wie der SPNV-Taktverkehr, den die Bahnreform angeblich auf nahezu 100% aller Strecken gebracht hat. Gut, außer halt auf denen, die jetzt ex-Strecken sind. Daran ist natürlich nur die DB schuld und nicht der rein fiktive Private, der's nicht übernehmen wollte. Nimmt man die Strecken mit dazu, fährt eigentlich unter'm Strich gar nicht so viel mehr als vor 50 Jahren, aber hey, wenn interessiert dieses Hütchenspiel schon, verdirbt doch nur die schöne Erfolgsstory.

Übrigens: Wegen Arbeitszeiten von teils 1/3 unter denen der Privatwirtschaft und Löhnen durchaus 1/3 drüber, hat man damals die Bundesbahn de jure privatisiert und angefangen alles einzureißen. Bitte jetzt nicht motzen.
Benutzeravatar
Lazarus
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 21440
Registriert: 06 Aug 2006, 22:38
Wohnort: München

Re: Bahnstreiks 2023/2024

Beitrag von Lazarus »

Mehr Geld für den ÖPNV-Ausbau in München! Es wird höchste Zeit!
Benutzeravatar
218 466-1
"Lebende Forenlegende"
Beiträge: 7990
Registriert: 02 Aug 2010, 15:13
Wohnort: Red Bank NJ, ex-Ingolstadt

Re: Bahnstreiks 2023/2024

Beitrag von 218 466-1 »

Mit Worte 8)

GDL

Erneutes Scheinangebot der Deutschen Bahn AG
GDL ruft ihre Mitglieder zum Arbeitskampf auf
22. Januar 2024

Nach einem erneuten Scheinangebot der DB ruft die GDL ihre Mitglieder zum Arbeitskampf auf.

Mit dem dritten und angeblich verbesserten Angebot hat die Deutsche Bahn AG erneut gezeigt, dass sie ihren bisherige Verweigerungs- und Konfrontationskurs unverdrossen weiter verfolgt – von Einigungswillen kein Spur.

Die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) ruft deshalb ihre Mitglieder bei DB Cargo am Dienstag, 23. Januar 2024, 18:00 Uhr, zum Arbeitskampf auf. Danach folgen am Mittwoch, 24. Januar, 02:00 Uhr sämtliche Unternehmen der DB, inklusive der Infrastruktur, und die City-Bahn Chemnitz. Der Streik endet am Montag, 29. Januar, 18:00 Uhr.

Die Entscheidung der GDL und die Hintergründe erläutern wir im Rahmen einer Pressekonferenz.

Diese findet statt:

am Montag, 22. Januar 2024 um 11:30 Uhr in der Berliner GDL-Niederlassung,
Mohrenstraße 59, 10117 Berlin

Quelle
Keine Alternative zum Transrapid MUC
Bild
Benutzeravatar
218 466-1
"Lebende Forenlegende"
Beiträge: 7990
Registriert: 02 Aug 2010, 15:13
Wohnort: Red Bank NJ, ex-Ingolstadt

Re: Bahnstreiks 2023/2024

Beitrag von 218 466-1 »

218 466-1 hat geschrieben: 22 Jan 2024, 06:06 Die Entscheidung der GDL und die Hintergründe erläutern wir im Rahmen einer Pressekonferenz.

Diese findet statt:

am Montag, 22. Januar 2024 um 11:30 Uhr in der Berliner GDL-Niederlassung,
Mohrenstraße 59, 10117 Berlin
Und da ist die Pressekonferenz (Video Youtube ARD)
Keine Alternative zum Transrapid MUC
Bild
andreas
"Lebende Forenlegende"
Beiträge: 7159
Registriert: 25 Feb 2004, 15:02
Wohnort: 85777

Re: Bahnstreiks 2023/2024

Beitrag von andreas »

ist ja lustig, daß die ganzen tollen Abschlüsse der GDL wohl nur dann gelten, wenn sich die 35 Stunden Woche branchenweit durchsetzt.... Also haben die kleinen ja nichts geboten und die Abschlüsse sind nur billige PR bisher.... Kein Wunder daß die GDL bei der Bahn so stur ist, sonst gehen ja ihre ganzen 'Erfolge' bei den anderen auch flöten....

Ich an Stelle der Bahn würde alle GDL dauerhaft aus den Schichtplänen nehmen und dann schauen, was für Betrieb man mit den Rest machen kann und dass dann so lange, bis die GDL zu einem Abschluss bereit ist.
Benutzeravatar
rautatie
Lebende Forenlegende
Beiträge: 4566
Registriert: 07 Aug 2008, 09:30
Wohnort: München

Re: Bahnstreiks 2023/2024

Beitrag von rautatie »

Eine Frage, die ich mir schon eine Weile stelle:
wie wirken sich die ständigen Streiks eigentlich auf andere Mitarbeiter aus, die im Umfeld fahrender Züge arbeiten, z.B. Mitarbeiter der Bordrestaurants? Kriegen die trotzdem ihr Geld, oder gehen sie während der Streiks finanziell leer aus?
Wo ist das Problem?
Benutzeravatar
218 466-1
"Lebende Forenlegende"
Beiträge: 7990
Registriert: 02 Aug 2010, 15:13
Wohnort: Red Bank NJ, ex-Ingolstadt

Re: Bahnstreiks 2023/2024

Beitrag von 218 466-1 »

rautatie hat geschrieben: 22 Jan 2024, 12:59 Eine Frage, die ich mir schon eine Weile stelle:
wie wirken sich die ständigen Streiks eigentlich auf andere Mitarbeiter aus, die im Umfeld fahrender Züge arbeiten, z.B. Mitarbeiter der Bordrestaurants? Kriegen die trotzdem ihr Geld, oder gehen sie während der Streiks finanziell leer aus?
Ist genauso wie bei den GDL-Mitgliedern im EVG-Streik: "Homeoffice" ohne Aufgaben.
Keine Alternative zum Transrapid MUC
Bild
wazabi
Mitglied
Beiträge: 38
Registriert: 21 Apr 2017, 18:46

Re: Bahnstreiks 2023/2024

Beitrag von wazabi »

Wenn die Stellwerke wieder so gut besetzt sind wie beim ersten Streik dieses Jahres, wird auch dieser wieder im Nichts verpuffen. Was soll ein Streik bringen, bei dem die privaten EVGs munter weiter fahren können und die Ersatzfahrplan bei der Bahn besser funktionieren als die Regelfahrpläne.

Die GDL könnte das ganze Jahr durch streiken und die Bevölkerung würde es als lästiges Übel als Normalität hinnehmen.
Benutzeravatar
rautatie
Lebende Forenlegende
Beiträge: 4566
Registriert: 07 Aug 2008, 09:30
Wohnort: München

Re: Bahnstreiks 2023/2024

Beitrag von rautatie »

wazabi hat geschrieben: 22 Jan 2024, 16:49 Wenn die Stellwerke wieder so gut besetzt sind wie beim ersten Streik dieses Jahres, wird auch dieser wieder im Nichts verpuffen.
Ich hatte es nicht ausprobiert. War es wirklich so, dass beim vorherigen Streik relativ viele Züge unterwegs waren? Ich müsste eigentlich von München nach Stuttgart am Wochenende, weiß aber nicht, ob das klappen würde oder nicht. Momentan gehe ich davon aus, dass ich absagen muss.
Wo ist das Problem?
Cloakmaster
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 10285
Registriert: 25 Jan 2004, 17:09

Re: Bahnstreiks 2023/2024

Beitrag von Cloakmaster »

Ich musste während des Streiks von München nach Bremen. Ursprünglich war der Nacht-ICE gebucht, welcher dann aber ausfallen sollte. Also wich ich auf eine Tagesverbindung aus, welche zur Deutschland-Rundreise mutierte, und via Nürnberg, Erfurt, Leipzig, Berlin und Hamburg nach Bremen führte, aber insgesamt völlig entspannt und reibungslos verlief. Das größte Ärgernis war, daß es bei der Durchfahrt durch Berlin schon so dunkel war, daß man kaum mehr etwas sehen konnte.
Antworten