Tram-Bahni hat geschrieben: ↑03 Jul 2024, 19:23
Es ist halt die Frage, was die Grünen (bzw. eher die grün-rote Mehrheit, die Grünen haben keine absolute Mehrheit) seit 2020 hätten umsetzen sollen, was der Verkehrswende dient? Taktverdichtungen? Neue Linien?
Wie wäre es, wenn die Linien, die es gibt, auch mal fahren würden? Es hängt noch nicht einmal am 20-Minuten-Grundtakt, sondern dass ständig irgendwas ersatzlos ausfällt.
Mir nützen gutklingende Pläne auf dem Papier überhaupt nichts, wenn hinterher die Argumente "Personalmangel", "Krankheit" und was nicht alles kommen. Wenn ich das Personal für etwas nicht habe, muss ich meine Pläne anpassen. Wenn ich Personal brauche, muss ich entsprechende Arbeitsbedingungen bieten. Dazu gehören die Bezahlung, aber auch die Arbeitsbedingungen. Wenn man natürlich, um Diesel zu sparen, die Klimaanlagen im Bus abschaltet und die Fahrer dort stundenlang bei 40 Grad im Innenraum arbeiten dürfen, wie am vorletzten Wochenende, kann ich jeden verstehen, der dort abspringt. Als Fahrgast kann ich daheimbleiben oder mit dem Auto fahren. Das stört den Bus nicht. Für den Busfahrer ist es der Arbeitsplatz. Wenn der ausfällt, fällt der Bus aus.
Beim Abbau von Fahrspuren und Parkplätzen liegt man doch auch voll im Plan. Nur dummerweise scheitert man dort, wo man nicht nur etwas abbauen bzw. zerstören kann, sondern etwas schaffen müsste. Die Liste der Ausreden, warum da alle dran schuld sind, dass kaum etwas klappt, nur man selbst nicht, sind lang und werden immer länger.
Bezeichnend ist die Aussage, die vor einiger Zeit von einem Grünenanhänger im Umfeld kam: Wie kann es sein, dass es nach drei Jahren grün-rotem Stadtrat noch immer Strecken in München gibt, auf denen man mit dem Auto am schnellsten ist? Die Frage mag durchaus berechtigt sein. Sein Fazit war dann aber nicht, dass man den ÖPNV mehr oder besser ausbauen müsste. Sein Fazit war, dass man also den Autoverkehr noch viel mehr schikanieren müsste. So wird das natürlich etwas.
Autos haben sich gegenüber Pferdekutschen nicht durchgesetzt, weil man den Pferdekutschen überall Steine in den Weg gelegt hat.
Tram-Bahni hat geschrieben: ↑03 Jul 2024, 19:23
An welchen Maßnahmen markierend würdest du deine Haltung ändern, die zu einer für dich erkennbare Verkehrswende führen würden? Und wären diese betrieblich machbar, wenn man einfach Geld draufkippt?
Du hast zwar nicht mich gefragt, aber mittlerweile würde es mir reichen, wenn die MVG so funktionieren würde, wie sie das 2019 getan hat. Damals war mitnichten alles perfekt. Aber im Vergleich zu heute deutlich besser.
2019 habe ich die MVG noch als Alternative zum Auto gesehen. Heute nicht mehr. Heute sind wir auch froh, die permanent unzuverlässige S-Bahn in Fussreichweite zu haben.