MVG im freien Fall?

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Münchner
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Re: MVG im freien Fall?

Beitrag von Münchner »

AK1 hat geschrieben: 07 Jun 2024, 06:34
Jean hat geschrieben: 06 Jun 2024, 15:51
Flogg hat geschrieben: 06 Jun 2024, 15:47 https://www.merkur.de/lokales/muenchen/ ... 13651.html

Man darf gespannt sein, ob sich das tatsächlich bewahrheitet.
Ich glaube es auch erst wenn ich es sehe...
Von Tram und Bus ist gleich gar nicht die Rede. Ob es den 29er oder den Takt 10 bis 10 mal wieder geben wird?
Takt 10 bis 10 ist für mich leider ein komplettes Luxusproblem. Ich wäre mittlerweile zufrieden, wenn meine Buslinie ihren 20-Minuten-Takt einigermaßen zuverlässig fahren würde. Leider fällt da mittlerweile bei jeder 2. bis 3. Fahrt der Bus ersatzlos aus.

Mittlerweile habe ich ein Lime-Abo für 29,99 (300 Minuten in 30 Tagen), damit ich dann wenigstens noch schnell zu einer entfernteren Haltestelle komme. Die Ironie der Geschichte ist, dass die MVG das mittels Pünktlichkeitsgarantie überfinanziert. Mal schauen, wie lange es die noch gibt.
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Jean
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Re: MVG im freien Fall?

Beitrag von Jean »

Bin in Südtirol mit dem Bus gefahren und da ist eine Fahrt kommentarlos ausgefallen...der nächste Bus sah entsprechend aus...
Das Problem ist also nicht unbedingt typisch MVG...Qualitätsprobleme hingegen schon.
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Re: MVG im freien Fall?

Beitrag von Münchner »

Jean hat geschrieben: 02 Jul 2024, 09:06 Bin in Südtirol mit dem Bus gefahren und da ist eine Fahrt kommentarlos ausgefallen...der nächste Bus sah entsprechend aus...
Das Problem ist also nicht unbedingt typisch MVG...Qualitätsprobleme hingegen schon.
Möglicherweise gibt es in Timbuktu nicht einmal Busse.

Was ich damit sagen will: Natürlich wird man immer ein Beispiel finden, wo das auch so passiert ist, es noch schlechter oder gar nicht läuft. Das ändert nichts an der Tatsache, dass es bei der MVG bis vor Kurzem deutlich besser lief und sich hier ein spürbarer Abwärtstrend zeigt.

Nachdem ich mittlerweile schon fast täglich davon betroffen bin, mache ich es an den Busausfällen fest. Bis vor ein paar Monaten gab es regelmäßig verspätete Busse. Sie kamen aber und oft auch noch so, dass man seinen Anschluss noch bekommen hat. Komplette Ausfälle waren die Seltenheit. Heute sind die an der Tagesordnung. Ausfälle sind bei Buslinien, die alle 5 oder 10 Minuten fahren, oder die von mehreren Linien bedient werden, zu verschmerzen. Wenn der einzige Bus schon nur alle 20 Minuten kommt, wird das bei der mittlerweile auftretenden Häufung inakzeptabel.
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Re: MVG im freien Fall?

Beitrag von Iarn »

Die MVG will bei der Tram sparen und die Linie 29 endgültig einstellen.

https://www.sueddeutsche.de/muenchen/ve ... aFr7rmq9XE
Zuletzt geändert von Iarn am 03 Jul 2024, 18:27, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: MVG im freien Fall?

Beitrag von Auer Trambahner »

29? Wo soll die gleich noch gefahren sein? :lol:
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Re: MVG im freien Fall?

Beitrag von Jean »

Damit war es das mit der Verkehrswende... :roll:
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Re: MVG im freien Fall?

Beitrag von uferlos »

Jean hat geschrieben: 03 Jul 2024, 18:33 Damit war es das mit der Verkehrswende... :roll:
Hat jemand ernsthaft gedacht, dass in der Politik die Verkehrswende ernsthaft umgesetzt werden sollte? Dafür braucht es Geld, aber das verschenkt unsere Regierung lieber in alle Welt, als es für das eigene Land zu verwenden.
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Re: MVG im freien Fall?

Beitrag von Tram-Bahni »

Bei aller berechtigen Kritik an der Einsparung der Linie 29 scheitert an dieser Linieneinstellung nicht die Münchner Verkehrswende. Oder verändert sich in irgendeine Richtung.
Nicht zu einem Zeitpunkt, wo zwei wichtige Neubaustrecken der Trambahn und eine kleine sinnvolle Ergänzungsstrecke vor der Realisierung stehen.

Trotzdem ist die Einstellung ziemlich scheinheilig. Diese von Anfang an bei der MVG ziemlich unbeliebte Linie wollte man schon mehrfach loswerden, jetzt ist mal wieder eine gute Gelegenheit gekommen. Genauso beim Takt-10-bis-10 beim Bus. Beide Einstellungen haben eher betriebliche Gründe, als wirklich finanzielle Nöte.
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Re: MVG im freien Fall?

Beitrag von Jean »

uferlos hat geschrieben: 03 Jul 2024, 19:16 Hat jemand ernsthaft gedacht, dass in der Politik die Verkehrswende ernsthaft umgesetzt werden sollte? Dafür braucht es Geld, aber das verschenkt unsere Regierung lieber in alle Welt, als es für das eigene Land zu verwenden.
Ich hätte zumindest erwartet, dass die Grünen ernst mit der Verkehrswende machen würden...aber was darauf wurde wissen wir ja alle...und vermutlich kriege ich eh Buhrufe für diese Aussage...
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Re: MVG im freien Fall?

Beitrag von Tram-Bahni »

Es ist halt die Frage, was die Grünen (bzw. eher die grün-rote Mehrheit, die Grünen haben keine absolute Mehrheit) seit 2020 hätten umsetzen sollen, was der Verkehrswende dient? Taktverdichtungen? Neue Linien? An welchen Maßnahmen markierend würdest du deine Haltung ändern, die zu einer für dich erkennbare Verkehrswende führen würden? Und wären diese betrieblich machbar, wenn man einfach Geld draufkippt?
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Re: MVG im freien Fall?

Beitrag von uferlos »

Zumindest mit mehr Geld könnte man auch das Personal besser bezahlen und den Schichtdienst auch finanziell attraktiver machen. So besteht zumindest die Möglichkeit etwas mehr Personal zu finden, um zumindest das Regelangebot halbwegs verlässlich zu fahren.
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Re: MVG im freien Fall?

Beitrag von cretu »

uferlos hat geschrieben: 03 Jul 2024, 20:16 Zumindest mit mehr Geld könnte man auch das Personal besser bezahlen und den Schichtdienst auch finanziell attraktiver machen. So besteht zumindest die Möglichkeit etwas mehr Personal zu finden, um zumindest das Regelangebot halbwegs verlässlich zu fahren.
Mit mehr Geld ist immer alles möglich... Da bekomm ich sogar goldene Klobrillen auf der ICE-Toilette oder Kaviar in der S-Bahn im Berufsverkehr. Sorry, aber das Argument ist keine sachliche Lösung. Es ist absurd. Die Frage ist nicht: "woher kommt mehr Geld" sondern wie bekomm ich das zunehmende Problem "Personalmangel überall in jeder Branche vs. Personalbedarf überall in jeder Branche" in den Griff. Wenn nun hier die Bahn beispielsweise mehr zahlen würde, bezahlen andere Branchen automatisch auch mehr, alleine um zu überleben. Also stellt sich die Frage, wie man künftig mit WENIGER Personal die gleiche oder bessere Leistung erbringen kann.
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Re: MVG im freien Fall?

Beitrag von Iarn »

Tram-Bahni hat geschrieben: 03 Jul 2024, 19:23 Es ist halt die Frage, was die Grünen (bzw. eher die grün-rote Mehrheit, die Grünen haben keine absolute Mehrheit) seit 2020 hätten umsetzen sollen, was der Verkehrswende dient? Taktverdichtungen? Neue Linien? An welchen Maßnahmen markierend würdest du deine Haltung ändern, die zu einer für dich erkennbare Verkehrswende führen würden? Und wären diese betrieblich machbar, wenn man einfach Geld draufkippt?
Für mich ist das der Versuch der Beweislast Umkehr, Grpnd und Rote sind 2020 mit dem vollmundigen Versprechen der Verkehrswende angetreten. Wenn hier eine Verbesserung nicht offensichtlich ist, dann gab es keine Verkehrswende im Wortsinn.
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Re: MVG im freien Fall?

Beitrag von Tram-Bahni »

Iarn hat geschrieben: 03 Jul 2024, 21:16 Für mich ist das der Versuch der Beweislast Umkehr, Grpnd und Rote sind 2020 mit dem vollmundigen Versprechen der Verkehrswende angetreten. Wenn hier eine Verbesserung nicht offensichtlich ist, dann gab es keine Verkehrswende im Wortsinn.
Ob im Wahlkampf schon die Auswirkungen von Corona-Pandemie und dem Krieg gegen die Ukraine einberechnet wurden? Sicher gäb es jetzt ähnliche Auswirkungen beim Personalmangel (wobei die Krankheitsquoten beim Personal vor Corona vermutlich auch geringer waren, als das heute üblich ist) und die Werkstätten wären genauso kaputt, aber diese krassen Auswirkungen kann man nicht einfach ausblenden.
Welche konkreten Maßnahmen aus Wahlprogramm oder Koalitionsvertrag könnte man mit einer Umschichtung finanzieller Mittel des Stadtrats realisieren oder weiter voranbringen, als sie es sind?
Man kann natürlich kindlich trotzig bleiben, daß die Weltrevolution einer Verkehrswende nicht von München aus in alle Welt gestreut wurde. Anstatt bei jeder Nachricht das finale Ende einer Verkehrswende anhand irgendwelcher Klein-Klein-Maßnahmen auszurufen, sollte man sich eher über Fortschritte freuen oder konkrete fehlende Fortschritte bemängeln.

Ich sehe schon Fortschritte: Die U5 ist in Bau (find ich nicht gut und völlig falsch priorisiert, aber für den Münchner Westen eindeutig eine positive Auswirkung für den ÖPNV, vielleicht aber am Ende aus finanziellen Gründen für den Rest der Stadt ein Nachteil), die Westtangente ist in Bau, die Kieferngarten-Tram noch dieses Jahr in Bau, die Tram-Johanneskirchen seh ich jetzt nicht als Projekt für die Verkehrswende an, aber wird auch ihre Vorteile ausspielen. Typische Staufallen beim Bus gibt es nicht mehr, indem dort Busspuren eingerichtet wurden. Und man plant viel zielgerichteter, als das früher der Fall war. Es gibt Trassenfreihaltungen, Neubauviertel werden anhand der ÖPNV-Achsen geplant, etc. Das sind doch alles Fortschritte? Wäre das bei anderen Mehrheiten im Stadtrat genauso passiert? Konkret die Tramstrecken oder der teilweise deutliche Autospurentfall für Busspuren?
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Re: MVG im freien Fall?

Beitrag von Iarn »

Alle genannten Projekte waren schon 2020 fest in der Pipeline, mit deutlich optimistischeren IBN Daten.
Es gab bereits nach Corona Ausbruch eine selbst ernannte Tram Offensive mit 6 Neubaustrecken (s.u.), welche peu à peu langsam wieder in der Schublade verschwanden.
Außerdem wurde vollmundig in dem Raum gestellt bis 2025(sic) einen 80% Anteil an umweltfreundlichen Mobilitätsformen zu erreichen , welche mangels konkreter Maßnahmen keine Chance auf Realisierung hat.

Ich glaube eher an Flugtaxis als an 80% umweltfreundlicher Verkehrsmittel bis 2025. Und bei Klimaneutralität der Stadt München bis 2035 lache ich nur noch.

Von November 2020 (Corona in vollem Gange):
https://www.gruene-fraktion-muenchen.de ... ensive.pdf
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Re: MVG im freien Fall?

Beitrag von Tram-Bahni »

Iarn hat geschrieben: 03 Jul 2024, 23:11 Alle genannten Projekte waren schon 2020 fest in der Pipeline, mit deutlich optimistischeren IBN Daten.
Ach was. Und woran scheitert die Westtangente zum Romanplatz nochmal genau? Nicht am Dreieck dort, das liegt schon. Und wo genau liegt die Verantwortung der Stadtpolitik bei der Autobahnbrücke Ammerseestraße, wo die Verträge für einen Umbau schon mit der Meisterei unterschrieben waren, an die sich dann eine Autobahn GmbH nicht mehr gebunden fühlte?
Die Kieferngarten-Tram wurde massivst bekämpft, die CSU hat sogar eine Begrenzung bis zur Bayernkaserne (natürlich ohne Fläche für eine Wendeschleife, verursachte für einige Zeit einen faktischen Planungsstopp) erwirkt und nicht nur die Erschließung der Bayernkaserne ausgebremst, sondern besonders Kieferngarten und Am Hart damit für viele Jahre komplett gestoppt.
Johanneskirchen ist überhaupt erst seit 2021 in konkreter Planung, davor gab es nur einen Planungswunsch von der SPD und der ÖDP, der aber zu Zeiten der CSU/SPD-Mehrheit keine weiteren Auswirkungen hatte, außer in ferner Zukunft mal vielleicht geprüft zu werden.
Busspuren standen vor 2020 überhaupt nicht zur Debatte, da wäre ja womöglich ein Parkplatz zu Schaden gekommen.

Wieso sind die anderen Strecken wieder in der Schublade verschwunden?
Die Projekte sind unterschiedlich priorisiert, höchste Stufe hat dort die Strecke nach Daglfing, danach die Y-Nord (der allerdings die BMW-Autobahn im Weg ist, von daher seh ich bei der in der aktuellen Situation keine Chance auf Realisierung) und die Tram nach Ramersdorf. Dazu gibt es jedes Jahr im Bauprogramm einen aktuellen Stand, manchmal verzögert sich die Vergabe der Planungsleistungen (kann man auch bei den Ausschreibungen verfolgen, wenn die dann vergeben wurden oder eben mangels Teilnehmer doch nicht, die Planungsbüros können sich ihre Aufträge halt derzeit von den Bäumen pflücken), aber Schritt für Schritt werden da die Grundlagen im selben Zeitraum geschaffen, wie das bei anderen Projekten dieser Komplexität eben seine Zeit dauert. Wie soll man eine Tram über die Rosenheimer Straße bauen, ohne vorher mit der DB millimetergenau die Unterführung an der Ecke Orleansstraße festgezurrt zu haben? Aber in der Schublade ist da nichts. Was wäre denn die Alternative? Alle Projekte gleichzeitig ausschreiben und die handvoll überlasteter Planer bei der MVG müssen das alles gleichzeitig verwalten?
Wenn ich mir allerdings die aktuelle Finanzlage anschaue, könnte ich mir sogar vorstellen, daß man demnächst genau dort sparen wird und die Planungen auf die 1-2 höher priorisierten Projekte begrenzen wird. Solange es nicht genug Planer gibt, braucht man dafür auch kein Geld im Haushalt bereitstellen.
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Re: MVG im freien Fall?

Beitrag von 146225 »

Iarn hat geschrieben: 03 Jul 2024, 23:11 Und bei Klimaneutralität der Stadt München bis 2035 lache ich nur noch.
Befürchte lieber die Folgen. Die in Deutschland weit verbreitete Mentalität "Ja natürlich muss man da was machen, aber doch nicht bei MIR!" wird noch reichlich Geld und Menschenleben kosten.
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Re: MVG im freien Fall?

Beitrag von Münchner »

Tram-Bahni hat geschrieben: 03 Jul 2024, 19:23 Es ist halt die Frage, was die Grünen (bzw. eher die grün-rote Mehrheit, die Grünen haben keine absolute Mehrheit) seit 2020 hätten umsetzen sollen, was der Verkehrswende dient? Taktverdichtungen? Neue Linien?
Wie wäre es, wenn die Linien, die es gibt, auch mal fahren würden? Es hängt noch nicht einmal am 20-Minuten-Grundtakt, sondern dass ständig irgendwas ersatzlos ausfällt.

Mir nützen gutklingende Pläne auf dem Papier überhaupt nichts, wenn hinterher die Argumente "Personalmangel", "Krankheit" und was nicht alles kommen. Wenn ich das Personal für etwas nicht habe, muss ich meine Pläne anpassen. Wenn ich Personal brauche, muss ich entsprechende Arbeitsbedingungen bieten. Dazu gehören die Bezahlung, aber auch die Arbeitsbedingungen. Wenn man natürlich, um Diesel zu sparen, die Klimaanlagen im Bus abschaltet und die Fahrer dort stundenlang bei 40 Grad im Innenraum arbeiten dürfen, wie am vorletzten Wochenende, kann ich jeden verstehen, der dort abspringt. Als Fahrgast kann ich daheimbleiben oder mit dem Auto fahren. Das stört den Bus nicht. Für den Busfahrer ist es der Arbeitsplatz. Wenn der ausfällt, fällt der Bus aus.

Beim Abbau von Fahrspuren und Parkplätzen liegt man doch auch voll im Plan. Nur dummerweise scheitert man dort, wo man nicht nur etwas abbauen bzw. zerstören kann, sondern etwas schaffen müsste. Die Liste der Ausreden, warum da alle dran schuld sind, dass kaum etwas klappt, nur man selbst nicht, sind lang und werden immer länger.

Bezeichnend ist die Aussage, die vor einiger Zeit von einem Grünenanhänger im Umfeld kam: Wie kann es sein, dass es nach drei Jahren grün-rotem Stadtrat noch immer Strecken in München gibt, auf denen man mit dem Auto am schnellsten ist? Die Frage mag durchaus berechtigt sein. Sein Fazit war dann aber nicht, dass man den ÖPNV mehr oder besser ausbauen müsste. Sein Fazit war, dass man also den Autoverkehr noch viel mehr schikanieren müsste. So wird das natürlich etwas.

Autos haben sich gegenüber Pferdekutschen nicht durchgesetzt, weil man den Pferdekutschen überall Steine in den Weg gelegt hat.
Tram-Bahni hat geschrieben: 03 Jul 2024, 19:23 An welchen Maßnahmen markierend würdest du deine Haltung ändern, die zu einer für dich erkennbare Verkehrswende führen würden? Und wären diese betrieblich machbar, wenn man einfach Geld draufkippt?
Du hast zwar nicht mich gefragt, aber mittlerweile würde es mir reichen, wenn die MVG so funktionieren würde, wie sie das 2019 getan hat. Damals war mitnichten alles perfekt. Aber im Vergleich zu heute deutlich besser.

2019 habe ich die MVG noch als Alternative zum Auto gesehen. Heute nicht mehr. Heute sind wir auch froh, die permanent unzuverlässige S-Bahn in Fussreichweite zu haben.
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Re: MVG im freien Fall?

Beitrag von Münchner »

146225 hat geschrieben: 04 Jul 2024, 05:39 Befürchte lieber die Folgen.
Die Stadt München kann ihren Beitrag leisten. Mehr aber nicht. Im weltweiten Maßstab verpufft dieser Beitrag. Der würde selbst dann verpuffen, wenn die fossile Energie, die wir hier nicht verbrauchen, auch niemand anders verbrauchen würde. Etwas, was leider nicht gegeben ist. Denn was wir hier nicht verbrauchen, nehmen China und Indien mit Kusshand. Vor dem Hintergrund darf man hinterfragen, was die Brechstange, mit der hier manche vorgehen wollen, bringt.
146225 hat geschrieben: 04 Jul 2024, 05:39 Die in Deutschland weit verbreitete Mentalität "Ja natürlich muss man da was machen, aber doch nicht bei MIR!" wird noch reichlich Geld und Menschenleben kosten.
Dann sollten die, die Wasser predigen, das auch selbst trinken. Wie war das mit dem Baerbockschen Flug vom Fussballspiel in Frankfurt zurück nach Berlin, für den man sich sogar eine Ausnahmegenehmigung vom Nachtflugverbot in Frankfurt genehmigt hat? Hat diese Dame nicht vorher angekündigt, nur Linienflüge nehmen zu wollen und die Flugbereitschaft nur in Ausnahmefällen?

Wer kritisiert eigentlich die aktuell hoch gehypte Taylor Swift, die im Dauermodus um die Welt jettet? Die gleichen, die jeden Normalbürger etwas von Flugscham vorfaseln, wenn der mal mit seiner Familie in den Urlaub fliegt, beten diese Dame ehrfürchtig an, wenn sie innerhalb eines Tages wegen eines einzigen Auftritts das rauspustet, was diese Normalbürgerfamilie innerhalb mehrerer Jahre ausstößt.

Für beides und vieles mehr gibt es keinen Grund, warum das so sein muss.

Wahrscheinlich meint man noch immer: Quod licet Iovi, non licet bovi
Zuletzt geändert von Münchner am 09 Jul 2024, 11:16, insgesamt 3-mal geändert.
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Re: MVG im freien Fall?

Beitrag von Auer Trambahner »

Münchner hat geschrieben: 09 Jul 2024, 10:46 Vor dem Hintergrund darf man hinterfragen, was die Brechstange, mit der hier manche vorgehen wollen, bringt.
Überlaste den Chatbot nicht mit solchen Fragen. Was das Energie verbraucht, um die Antwort zu finden.
Wer kritisiert eigentlich die aktuell hoch gehypte Taylor Swift, die im Dauermodus um die Welt jettet? ... beten diese Dame ehrfürchtig an
Dochdoch, die bekommt schon auch ihren Gegenwind:

https://www.youtube.com/shorts/ue9jYz6dIT8

Sie hat wohl mal was richtiges zu Frauenrechten gesagt, dadurch ist sie auf der Hassliste nach hinten gerutscht?
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Re: MVG im freien Fall?

Beitrag von AK1 »

Münchner hat geschrieben: 09 Jul 2024, 10:46 Dann sollten die, die Wasser predigen, das auch selbst trinken. Wie war das mit dem Baerbockschen Flug vom Fussballspiel in Frankfurt zurück nach Berlin, für den man sich sogar eine Ausnahmegenehmigung vom Nachtflugverbot in Frankfurt genehmigt hat? Hat diese Dame nicht vorher angekündigt, nur Linienflüge nehmen zu wollen und die Flugbereitschaft nur in Ausnahmefällen?
Baerbock ist nach Luxemburg geflogen. Das ist noch deutlich kürzer als nach Berlin...
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Re: MVG im freien Fall?

Beitrag von 146225 »

Münchner hat geschrieben: 09 Jul 2024, 10:46
Die Stadt München kann ihren Beitrag leisten. Mehr aber nicht. Im weltweiten Maßstab verpufft dieser Beitrag. Der würde selbst dann verpuffen, wenn die fossile Energie, die wir hier nicht verbrauchen, auch niemand anders verbrauchen würde. Etwas, was leider nicht gegeben ist. Denn was wir hier nicht verbrauchen, nehmen China und Indien mit Kusshand. Vor dem Hintergrund darf man hinterfragen, was die Brechstange, mit der hier manche vorgehen wollen, bringt.

Dann sollten die, die Wasser predigen, das auch selbst trinken. Wie war das mit dem Baerbockschen Flug vom Fussballspiel in Frankfurt zurück nach Berlin, für den man sich sogar eine Ausnahmegenehmigung vom Nachtflugverbot in Frankfurt genehmigt hat? Hat diese Dame nicht vorher angekündigt, nur Linienflüge nehmen zu wollen und die Flugbereitschaft nur in Ausnahmefällen?

Wer kritisiert eigentlich die aktuell hoch gehypte Taylor Swift, die im Dauermodus um die Welt jettet? Die gleichen, die jeden Normalbürger etwas von Flugscham vorfaseln, wenn der mal mit seiner Familie in den Urlaub fliegt, beten diese Dame ehrfürchtig an, wenn sie innerhalb eines Tages wegen eines einzigen Auftritts das rauspustet, was diese Normalbürgerfamilie innerhalb mehrerer Jahre ausstößt.

Für beides und vieles mehr gibt es keinen Grund, warum das so sein muss.

Wahrscheinlich meint man noch immer: Quod licet Iovi, non licet bovi
Guten Abend @Münchner,

vielen Dank, q.e.d.: genau das ist unser gegenwärtiges Problem in Deutschland, dass jeder meint, für sich sagen zu dürfen: bevor ich etwas ändern muss, sollen doch erst alle anderen, denn es bringt ja eh nichts, etc., etc.

Das plus die Sehnsucht, dass doch in Deutschland alles so bleiben möge wie es zuvor gar nicht war, passen nicht zu einer sich stetig weiter verändernden Welt, und setzt auch die Zukunft des Landes aufs Spiel. Aber bitte, weitermachen - wenn man die Folgen ertragen kann. Kann man? Ich fürchte, darüber ist das letzte Wort noch längst nicht gesprochen.
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Re: MVG im freien Fall?

Beitrag von Iarn »

Die Reaktion der SWM/MVG, nach dem nein der Staatsregierung auch andere Tramprojekte fallen zu lassen, zeugt von defätistischem Geist :
https://www.tramreport.de/2024/07/09/sw ... /#comments

Für den Fall, dass die Tram Johanniskirchen fallen gelassen wird, ist festzuhalten, dass die Nicht-Verwirklichung einzig und allein der Unfähigkeit, die passenden Papiere einzureichen, geschuldet ist. Hätte man sich nicht so deppert angestellt, wäre man längst im Bau.
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Re: MVG im freien Fall?

Beitrag von Jean »

Iarn hat geschrieben: 09 Jul 2024, 23:17 Die Reaktion der SWM/MVG, nach dem nein der Staatsregierung auch andere Tramprojekte fallen zu lassen, zeugt von defätistischem Geist :
https://www.tramreport.de/2024/07/09/sw ... /#comments

Für den Fall, dass die Tram Johanniskirchen fallen gelassen wird, ist festzuhalten, dass die Nicht-Verwirklichung einzig und allein der Unfähigkeit, die passenden Papiere einzureichen, geschuldet ist. Hätte man sich nicht so deppert angestellt, wäre man längst im Bau.
Das alles eingefroren wird ist das Niveau eines trotzig Kindes... Diese Stadtregierung ist am Ende!
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Re: MVG im freien Fall?

Beitrag von Christoph »

Was soll sie denn machen? Die CSU torpediert bekanntlich jede Tram-Neubaustrecke, warum also noch Geld und Ressourcen in die Planung investieren, wenn das eh für die Katz' ist?
Tatsächliche Pünktlichkeitsquote S7 Ost / S5 im Berufsverkehr: 2024: 40%, Jan '25: 31%, Feb '25: 30%, März '25: 20%
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Re: MVG im freien Fall?

Beitrag von KB_Master »

Christoph hat geschrieben: 10 Jul 2024, 13:29 Was soll sie denn machen? Die CSU torpediert bekanntlich jede Tram-Neubaustrecke, warum also noch Geld und Ressourcen in die Planung investieren, wenn das eh für die Katz' ist?
Was genau kann die CSU dafür, wenn Grün-Rot in der Stadtverwaltung Chaos hat und fürs Projekt Tram Johanneskirchen falsche bzw. fehlerhafte Unterlagen eingereicht werden?
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Re: MVG im freien Fall?

Beitrag von rautatie »

KB_Master hat geschrieben: 10 Jul 2024, 13:46
Was genau kann die CSU dafür, wenn Grün-Rot in der Stadtverwaltung Chaos hat und fürs Projekt Tram Johanneskirchen falsche bzw. fehlerhafte Unterlagen eingereicht werden?
Mir scheint fast, als ob jeder dem anderen den Schwarzen Peter zuschieben möchte: "Die sind schuld". "Nein, die sind schuld!". "Was können wir dafür?" "Und was können wir dafür?".

Besser wäre es, wenn sich die Beteiligten mal zusammensetzen würden, um konstruktive Lösungen für einen besseren ÖPNV zu finden.
Wo ist das Problem?
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Re: MVG im freien Fall?

Beitrag von Jean »

rautatie hat geschrieben: 10 Jul 2024, 14:09 Besser wäre es, wenn sich die Beteiligten mal zusammensetzen würden, um konstruktive Lösungen für einen besseren ÖPNV zu finden.
Sage ich auch... aber ob wir das wohl noch erleben werden? Wage ich zu bezweifeln...
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Re: MVG im freien Fall?

Beitrag von 146225 »

Selbst wenn die Arbeit der MVG und der Münchner Stadtverwaltung zu 100% fehlerfrei wäre, würden die Steinzeit - Ayatollahs von der CSU weiterhin jeglichen Tramausbau zu blockieren versuchen, weil ja nicht sein kann, was in deren Weltbild nicht sein darf.
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Re: MVG im freien Fall?

Beitrag von Iarn »

146225 hat geschrieben: 10 Jul 2024, 14:36 Selbst wenn die Arbeit der MVG und der Münchner Stadtverwaltung zu 100% fehlerfrei wäre, würden die Steinzeit - Ayatollahs von der CSU weiterhin jeglichen Tramausbau zu blockieren versuchen, weil ja nicht sein kann, was in deren Weltbild nicht sein darf.
Aber gerade die kapitalen Fehler wie die fehlenden Unterlagen bei der Tram Johanneskirchen sind doch die besten Einladungen an die Ayatollahs sich genüsslich zurück zu lehnen und ihre Hände in Unschuld zu waschen.
Autonome Volksfront für die Wiedererrichtung der klassischen 22er Tram in München
Nicht zu verwechseln mit der Populären Front
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