Tag 45 Budapest → München
Wieder strahlender Sonnenschein, Igor ist bereits am Morgen in den Zug Richtung Schweiz gestiegen, während ich noch ein paar Stunden Zeit habe. Ich schwanke zwischen einer schattigen Bank irgendwo an der Donau oder auf dem Gellert-Hügel und dem Eisenbahnmuseum. Schließlich entscheide ich mich für Letzteres und nehme erst den Bus zum Keleti pályaudvar, um dort in die Buslinie 30 umzusteigen, die in die Nähe des Eisenbahnmuseums fährt. Wie auf fast allen Bus- und Trolleybuslinien gilt dort Vordereinstieg. Ich setze mich in die erste Reihe und schaue dem Fahrer über die Schulter. Er ist aus der Wendeschleife mit 1,5 min Verspätung angekommen und dabei bleibt es auch, obwohl er zügig fährt. An einer Haltestelle gehen diverse Einsteiger am Fahrer vorbei, ohne eine Fahrkarte vorzuzeigen. Er klopft an die Scheibe der Fahrerkabine und fordert zum Entwerten der halbherzig vorgezeigten Einzelfahrkarten auf, was der Mann dann auch für die ganze Familie tut. Tja, man kanns ja mal probieren, doch dieser Busfahrer scheint wirklich genau hinzuschauen. Wir müssen an einer Ampel halten und schon steigt die Verspätung auf 2,5 min. Eine Frau steigt ein, zeigt irgendeinen Pass vor. Wieder klopft der Busfahrer an die Scheibe, daraufhin zeigt sie noch irgendeinen anderen Pass vor, der Busfahrer grummelt irgendwas vor sich hin und fährt schließlich schulterzuckend weiter, offenbar unzufrieden mit den vorgezeigten Dokumenten. Wir biegen ab, die Straße ist frei und mit einem beherzten Tritt aufs Gaspedal wird die Verspätung wieder auf 1,5 min reduziert, bis ich in einem unspektakulären Wohngebiet aussteige. Der Fahrplan ist auf jeden Fall sportlich, zumal wir auch an einigen Haltestellen durchgefahren sind.
Ich gehe zum Museumseingang, aber dort steht ein Wachmann und erklärt mir, dass heute ein privates Event stattfinden würde und das Museum deshalb geschlossen ist. Grmpf, ich gehe zurück zur Bushaltestelle, fahre zum Hösök tere, steige dort in die M1 um und schließlich in die Tram. Nach 10 Minuten Fußweg finde ich ein schattiges Mäuerchen mit Ausblick, wo ich die verbleibende Zeit verbringe, was nicht mehr viel ist.

Bereits nach einer halben Stunde fahre ich zum Mittagessen und hole meinen Koffer in der Unterkunft ab. Da ich noch ausreichend Zeit habe, fahre ich mit der Tram nach Kelenföld. Mein Koffer ist inzwischen unfassbar schwer, nur mit größter Mühe kann ich ihn in den Ganz-Wagen hieven. Je wärmer das Wetter, desto schwerer der Koffer… In der Tram sind zahlreiche weitere Personen mit großen Gepäckstücken. Die Tram rumpelt über eine Gleiskreuzung und das Metallgehäuse einer der Lochentwerter klappt plötzlich auf und einem jungen Mann auf die Schulter. „Aua, das hat wehgetan“, beschwert er sich bei seinem Kumpel und reibt sich die Schulter. Nach gut 15 Minuten ist bereits der Bahnhof Kelenföld erreicht.
Eine Menschenmenge steht um die Abfahrtsmonitore und schnell wird mir klar, dass alle auf die Bekanntgabe des Abfahrtsgleises warten. In der MÁV-App steht Gleis 15 drin, versehen mit dem Hinweis, dass das nur informativ ist und man es bitte vor Ort überprüfen soll. Auf Gleis 15 wird noch der 20 Minuten verspätete EC Transilvania aus Cluj nach Wien angezeigt. Die planmäßige Abfahrtszeit des Railjets rückt näher und näher und kein Gleis wird angezeigt. Kurz vor der Abfahrt wechselt die Anzeige auf einen roten Schriftzug auf Ungarisch. Google Übersetzer macht daraus „nicht kommuniziert“. Ich habe schon ein ungutes Gefühl und gehe mal auf den Bahnsteig 15. Er ist so voller Menschen, dass ich von der Rolltreppe kaum noch weitergehen kann. „Immer weitergehen, geh weiter, geh weiter“, ruft ein Mann seinem Sohn zu, die mit dem Fahrrad unterwegs sind. „Ja ich kann nicht…“ Und dann fährt der Transilvania ein. Er ist gefüllt bis auf den letzten Platz, einige Fahrgäste versuchen, auszusteigen, was angesichts des völlig überfüllten Bahnsteigs äußerst schwierig ist. Ein völlig überforderter Zugbegleiter wird von allen Seiten mit Fragen bombardiert. Menschen rennen über den Bahnsteig zu weiter hinten stehenden Wagen. In Nullkommanichts sind alle Wagen bis auf den letzten Platz gefüllt, die Menschen stehen wie Sardinen in den Einstiegsbereichen und der Bahnsteig ist immer noch voll. Keine Chance, da einzusteigen.
„They said another train will come“, höre ich irgendwo. Ich konsultiere nochmal die MÁV-App zum Railjet. Dort steht ein ungarischer Text, etwas von Tatabánya, und S-Bahn. Der Text ist nicht kopierbar, Mist. Ich habe aber so eine Vermutung, was das bedeuten könnte. Ich stelle mich auf einen längeren Abend ein. So ein Chaos und keinerlei brauchbare Informationen… Einen Bahnsteig weiter sammeln sich immer mehr Menschen, ich suche die nächste Verbindung nach Tatabánya, eine S-Bahn fährt tatsächlich in 3 Minuten von dort ab. Flugs den Koffer in die Hand, die nächste Treppe in die Unterführung, oh, Mist. Es ist nicht die Hauptunterführung und die hat nicht zu jedem Bahnsteig einen Aufgang. Also am übernächsten Bahnsteig wieder hoch, ächz, 50 m vor, in die Hauptunterführung, wieder einen Bahnsteig zurück und wieder hoch. Die S-Bahn fährt gerade ein und schnell bilden sich an den Türen Menschentrauben. An allen Türen? Nein, an der letzten, am weitesten vom Aufgang entfernten steigt nur eine Handvoll Fahrgäste ein und genau dort gehe ich hin, bitte um das Entfernen eines Gepäckstücks vom Sitz und setze mich hin. Das ältere Ehepaar hatte es sich in dem Vierer doch arg bequem gemacht, mit den Füßen auf den Sitzen und jeweils ein Gepäckstück auf dem Nebensitz. Der Mann blockiert immer noch zwei Sitze, aber die bald stehenden Fahrgäste scheint das nicht allzu sehr zu stören und bleiben einfach stehen. Es dauert noch ein paar Minuten, bis es mit +6 schließlich losgeht. Der Transilvania steht immer noch mit ratlosen Menschen an den Türen am Bahnsteig. Am nächsten Halt überholt uns der Transilvania schließlich. Eine Zugbegleiterin steht im Türbereich in meiner Nähe. „Do you speak English?“, fragt sie jemand. Sie winkt ab, erklärt kurz etwas von „Tatabánya change Railjet München“, was eigentlich alles ist, was ich wissen muss. Ein paar Fahrgäste steigen an den kleinen Haltepunkten aus und der eine oder andere stehende Fahrgast findet seinen Platz. Schließlich hat der Mann in meinem Vierer doch ein Einsehen, setzt sich normal hin und bietet einem anderen Fahrgast den Sitzplatz an.
Nach etwa 40 Minuten erreichen wir Tatabánya, am Gleis gegenüber steht der vorzeitig verendete Railjet aus München und alle steigen um. Die 3 € (bei der ÖBB) für den reservierten Sitzplatz waren definitiv gut investiert, ich finde im vordersten Wagen meinen Platz. Neben und hinter mir sitzen drei Frauen aus Freilassing. In der Nähe sitzen außerdem mehrere Ehepaare um die 60 aus Österreich, am Tisch gegenüber ein mittelaltes Paar mit zwei Töchtern im Alter von zehn und zwölf Jahren. Es vergehen noch einige Minuten und dann setzen wir uns tatsächlich mit +45 in Bewegung. Einer der Herren versorgt bald den ganzen Freundeskreis mit Wein und Bier aus dem Speisewagen. „Ich hab gefragt, ob wir zum Wein einen Becher dazubekommen können und da hat mir die Frau gleich welche gegeben. Die Kollegin hat die dann gleich angeschnauzt, die wären ja nur für Kaffee! Außerdem darf man angeblich keine Flaschen in den Zug mitnehmen, nur Dosen. Ich hab einfach nicht lang gefragt und bin einfach zurückgekommen.“
„Ja, wir haben uns gedacht, wollen wir irgendwohin fahren über den Feiertag? Am Dienstag haben wir uns das überlegt, am Mittwoch haben wir gebucht und am Donnerstag sind wir gefahren.“ Es war echt nicht so schlau von mir, meine Rückfahrt ohne Not ausgerechnet an den Sonntagnachmittag nach Christi Himmelfahrt zu legen…
Der Zug bremst auf langsames Tempo ab, im anderen Gleis steht ein leerer Zug der Raaberbahn mitten auf der Strecke, die Schaffnerin lässt ihre Beine bei der offenen Tür rausbaumeln. Nanu, merkwürdig. Und was sind denn das für Fleischstücke da im Gleis? Und dann sehe ich die Kleiderfetzen, die Markierungen auf dem BÜ und die Polizeiwagen. Dann beschleunigt der Zug wieder auf 160, die Felder fliegen vorbei und mit fast +60 bleibt Ungarn zurück.
„Ich habe mich schon gefragt, wo Sie herkommen“, beginnt ein Gespräch zwischen einer der älteren Frauen und dem Ehepaar mit den beiden Töchtern. In etwas unsicherem Deutsch die Antwort: „Aus Russland, wir stammen aus dem Ural und leben seit zwei Jahren in Linz.“ „Ural, ist das nicht an der Grenze zwischen Europa und Asien?“ „Ja, neben unserem Haus stand ein Schild, hier ist Europa, hier ist Asien.“ Die zehnjährige Tochter schaltet sich auch ins Gespräch ein und ist auf Deutsch sicherer als ihre Eltern.
Nächster Halt next stop: Hegyeshalom.
Die Fahrgastinfo ist über die gesamte Fahrt falsch, zeigt immer die Abfahrten des vorherigen Bahnhofs an.
Bis Wien muss viel Reserve im Fahrplan sein, wir kommen dort mit +37 an. Die paar Plätze, die freigeworden sind, werden sofort wieder besetzt, einige Fahrgäste müssen auch stehen. Mit einigen Gleiswechseln und Gegengleisfahrten geht es Richtung Westen, wenn ich es richtig gesehen habe, fahren wir sogar ein Stück auf der konventionellen Strecke. Kurz vor Linz geht die Sonne unter. Ich suche ein WC. Vor dem in meinem Wagen hat sich eine kleine Schlange gebildet. Eine Person rein und wieder raus, dann die nächste rein. Minuten vergehen. 5 Minuten, 10 Minuten. Es wird mir ein ewiges Mysterium bleiben, was manche Menschen so lange auf Zugtoiletten machen. Andere Vielfahrer haben mir auch schon bestätigt, dass sie ebenfalls das Gefühl haben, dass es immer wieder vorkommt, dass Zugtoiletten ungewöhnlich lange besetzt sind. Dann gehe ich halt einen Wagen weiter. Beide Toiletten defekt. Noch ein Wagen weiter. Beide Toiletten defekt. Noch ein Wagen weiter. Eine Toilette für Personal, die andere defekt. Durch den Speisewagen in die 1. Klasse. 5 Personen stehen in der Schlange vor der Toilette. Ja ist denn das eine Möglichkeit? Unsere Gesellschaft ist in der Lage, Eisenbahnen mit 230 km/h durchs Land rasen zu lassen, aber funktionierende Toiletten sind wohl unmöglich bereitzustellen… Ich gehe wieder zu meinem Wagen zurück, in dem dann die Toilette tatsächlich frei wird, nur Seife gibt es keine mehr und naja, das Rinnsaal am Waschbecken hilft sicher beim Wassersparen, taugt aber kaum zum Händewaschen. In der Türkei habe ich nur ein einziges Mal eine nicht funktionierende Zugtoilette gesehen und ein weiteres Mal gab es kein Wasser im Waschbecken. Vielleicht sollte man die mal consulten, dafür gibt’s sicher eine Prämie.
Die Verspätung wächst stetig, bis Salzburg ist die Stunde schon fast wieder voll. Auch hier reger Fahrgastwechsel, außerdem steigen offenbar viele aus dem in Wien angehängten Zugteil um, der ab hier nach Innsbruck fährt. Auf dem Infobildschirm stehen Fantasiezeiten, in einer halben Stunde sollten wir in Rosenheim, nochmal 25 Minuten später in München sein. Im Vierer gegenüber nehmen vier Studenten Platz, die erstmal eine Runde das Kartenspiel Bohnanza spielen. „Hat jemand eine Feuerbohne?“ „Ja, würdest du mit dafür eine Sojabohne geben?“ … „Weißt du was, ich schenke dir eine blaue Bohne!“ … „Hmm, ich spiele irgendwie die ganze Zeit so, als ob das Spiel die nächste Runde vorbei wäre. Aber jetzt geht es doch immer weiter…“
„Sehr geehrte Fahrgäste, in Kürze erreichen wir Freilassing. Dort finden Pass- und Zollkontrollen statt. Bitte halten Sie ihre Ausweise bereit.“
Vier Polizisten warten auf dem Bahnsteig, wenn die jetzt wirklich den ganzen Zug durchkontrollieren, stehen wir hier eine Stunde.
„This is not enough. You have to take your passport with you when you leave the country. Next time you have to pay a fine. »
« Sie wissen, dass Ihr Ausweis im Januar abgelaufen ist? Nach sechs Monaten kostet es Geld.“
Zum Glück fahren wir schon nach sieben Minuten weiter, ob die anderen Wagen während der Fahrt kontrolliert werden, entzieht sich meiner Kenntnis.
Als das Bohnanza-Spiel durch ist, hat eine der Runde ihre literarische Phase. Ob es einen speziellen Grund dafür gibt, dass sie gemeinsam ein Gedicht schreiben, wird mir nicht klar. Ein paar Verse bekomme ich aber durchaus mit und sie werden zum Teil recht intensiv diskutiert.
Elisabeth vergaß ihren Rucksack im Zug,
da rannten wir schnell zurück und vorbei war der Spuk.
Die Stadt war voller Kutschen,
da mussten wir aufpassen, nicht auf Pferdescheiße auszurutschen.
Es folgt viel Gelächter, später wird der letzte Satz noch etwas entschärft.
Wir hatten keinen so guten Führer wie in Rom,
trotzdem fanden wir alles, auch den Dom.
Auf den Spuren Sissis waren wir in Schönbrunn,
nur dank Eis kippten wir in der Hitze nicht um.
Wien war ja echt hip,
wir freuen und schon auf den nächsten Trip.
Du darfst uns gern begleitern (sic),
das würde uns sehr erheitern.
Wieder viel Gelächter.
Abermals dauert die Fahrt bis Rosenheim viel länger als auf dem Infobildschirm angekündigt und die Stunde Verspätung wird übertroffen. „Sehr geehrte Fahrgäste, aufgrund von Bauarbeiten wird unser Zug über Holzkirchen umgeleitet, wodurch sich die Ankunft in München nochmals um 30 bis 40 Minuten verzögert. Wir erreichen München dann zwischen 0:15 und 0:30 Uhr.“ „Oh nein, ich höre gar nicht hin…“, kommentiert jemand.
„Sehr geehrte Fahrgäste, wir fahren jetzt doch den normalen Weg und werden gegen 23:45 Uhr in München ankommen.“
Und so zieht bald das Werksviertel vorbei, wir überqueren die Isar. Alle sammeln ihr Gepäck ein und stellen sich in den Gang. Ein Mann telefoniert. „Ich habe gerade noch für das Flüchtlingsprojekt in Uganda recherchiert. Ich hatte da noch Fragen zu Pilzen und ChatGPT hat mir die Antwort geliefert. Dann habe ich noch eine sehr spezielle Frage gehabt und auch die hat ChatGPT beantwortet. Das ist wirklich unglaublich, was dieses Programm kann…“
Und mit +73 endet die Fahrt unter dem Grundig-Schriftzug, dort, wo sie vor 44 Tagen, 11 Stunden und 59 Minuten begonnen hat. So ganz kann ich es noch nicht glauben, dass diese Reise wirklich so funktioniert hat, wie ich sie geplant habe. Und man könnte fast schon sagen – sie hat funktioniert wie ein Uhrwerk.
Why… why can´t this moment last for evermore…?
Fazit
Auch wenn ich auf der Reise keinen besonders ausgeprägten Kulturschock erlebt habe, unterscheiden sich die besuchten Länder doch in einigen Aspekten.
Zuerst zu Armenien, einem Land, dass zunächst mal eines ist: unbekannt. Auf die Frage, wohin denn meine Reise gehen würde, habe ich etliche Male nur Schulterzucken und fragende Blicke erhalten. „Von Jerewan aus? Wo ist denn das?“ Armenien. „Aha, irgendwo da im Osten…“ Und letztlich muss ich zugeben, vor meinem Besuch war Armenien für mich auch irgendein Land da im Osten, in dem 2020 mal wieder der Konflikt mit Aserbaidschan um Berg-Karabach ausgebrochen ist. Der Krieg endete zwar wenige Monate später mit einem Sieg Aserbaidschans und einen Verlust von etwa einem Drittel des Territoriums von Berg-Karabach, doch der Konflikt bleibt ungelöst und es gibt immer wieder Scharmützel in der Grenzregion zwischen Armenien und Aserbaidschan, bevor Aserbaidschan die Region nun endgültig unter Kontrolle gebracht hat.
Möglicherweise ist das ein Grund, warum Armenien so untouristisch ist – ein weiterer ist sicher die völlig abgelegene, isolierte Lage. Die Grenze zu Aserbaidschan – geschlossen. Die Grenze zur Türkei – geschlossen, denn der von der Türkei nicht anerkannte Völkermord an den Armeniern im 1. Weltkrieg steht einer Normalisierung der Beziehungen im Weg. Der Weg in den Iran ist zwar grundsätzlich passierbar, führt aber durch die Konfliktregion. Daher bleibt mangels Meerzugang nur der Weg nach Georgien im Norden.
Die Meeresferne macht sich in der Vegetation deutlich bemerkbar. Neben der generell hohen Lage sind weite Teile des Landes sehr trocken und karg, im Winter ziemlich kalt und im Sommer sehr heiß. In den Bergen nähert sich die Vegetation der Mitteleuropas an, dort gibt es auch zusammenhängende Wälder.
Man spürt im Land schnell die Nähe zu Russland, das sich als Vermittler im Berg-Karabach-Konflikt eingeschaltet hat und auch Waffen geliefert hat. Außerdem gab es zwei Wellen von russischen Einwanderern seit dem Beginn des Ukraine-Kriegs, zuerst die Regimekritiker, dann die Kriegsdienstverweigerer. Dadurch ist das Preisniveau in Armenien gestiegen, insbesondere für Wohnraum und daher war und ist dieser Prozess nicht konfliktfrei. Das Stadtbild ist sehr sowjetisch geprägt mit breiten Straßen, Ampeln im russischen Design mit Countdown, aber in der Innenstadt sind die Fußwege immerhin in sehr gutem Zustand.
Aserbaidschan dagegen steht traditionell der Türkei nahe (beide Länder sind mehrheitlich muslimisch, die Türkei allerdings sunnitisch, während Aserbaidschan schiitisch ist und die Sprachen sind sehr ähnlich). Ein Konfliktpunkt zwischen Armenien und Georgien waren die Waffenlieferungen aus der Türkei über Georgien nach Aserbaidschan, doch Armenien kann es sich eigentlich gar nicht leisten, die Beziehungen zu Georgien ebenfalls abzubrechen.
Auch ein gewisser Nationalismus ist allgegenwärtig, Fahnen mit „We stand with Artsakh“ (= armenische Bezeichnung für Berg-Karabach) oder Karten von Groß-Armenien aus der Zeit vor dem 1. Weltkrieg (ein Großteil gehört heute zur Türkei) sieht man immer wieder – dieser Teil der Geschichte scheint bis heute nicht aufgearbeitet und überwunden zu sein.
Fast schon konträr dazu wirkt die Mentalität und Art der Menschen – die Armenier haben auf mich nämlich als sehr liebes, ruhiges, zuvorkommnendes, aber auch etwas zurückhaltendes Volk gewirkt und stehen damit völlig im Kontrast z.B. zu Russland aber auch zur Türkei. Die Englischkenntnisse sind eher mäßig, in Dilijan und Garni überraschenderweise besser als in Jerewan, Russischkenntnisse sicher sehr hilfreich, aber nicht unbedingt notwendig. Englisch und ein paar russische Phrasen, die ich vorab gelernt habe (und gelegentlich Google Übersetzer) haben zu den gewünschten Ergebnissen geführt. Nur eine spontane Konversation auf der Straße ist so nicht zustande gekommen.
Von den besuchten Ländern wirkt Armenien klar am ärmsten – dort habe ich die meisten hüttenartigen Wohngebäude gesehen, die ältesten Lastwagen und die klapprigsten Autos. Anhand der deutschen Anschriften ist es unschwer zu erkennen, woher die Nutzfahrzeuge ursprünglich stammen. Auffällig ist außerdem die hohe Anzahl an Fahrzeugen mit dem Lenkrad auf der rechten Seite und fehlenden Teilen.
Jerewan ist eine junge Stadt, die sich im Aufbruch befindet. Innerhalb Jerewans sind die Kontraste am stärksten sichtbar – klapprige Ladas neben Teslas, die hüttenartigen, ärmlichen Behausungen weichen allmählich riesigen Wohnblocks.
Lange Öffnungszeiten sind üblich, im Restaurant waren wir mehrmals die einzigen Gäste, während mindestens fünf Bedienungen am Handy gedaddelt haben und nicht zu tun hatten. Wer gerne deftig isst, Fleisch und Koriander mag, wird das Essen genießen. Positiv ist jedenfalls die deutlich größere Vielfalt verglichen mit Russland oder Belarus.
Der Verkehr verläuft überraschend geordnet und gemäßigt und meine Vermutung ist, dass das an der außerordentlich hohen Dichte an Polizeistreifen und Blitzern liegt, sicher aber auch an der Mentalität. Selbstverständlich hält man am Fußgängerüberweg an und lässt die Fußgänger rüber oder jemanden aus der Seitenstraße auf die Hauptstraße, wenn der nur schwer rauskommt.
Das Straßennetz ist nicht besonders gut ausgebaut, aber außerhalb der Hauptstadt sind ohnehin nur sehr wenige Fahrzeuge unterwegs. Der Straßenzustand schwankt sehr stark – zwischen üblen Holperpisten mit tiefen Schlaglöchern und gut ausgebauten Abschnitten war alles dabei. In Jerewan dagegen gibt es viele Staus auf den Hauptstraßen, denn der ÖPNV ist sehr schlecht ausgebaut. Neben der nur 12 km langen Metro gibt es Trolleybusse, die alle Schaltjahr einmal fahren, ziemlich kleine Busse und unzählige Marschrutkas, die häufig völlig überfüllt sind. Die Metro befindet sich in schlechtem Zustand und holpert recht langsam über das Stoßlückengleis. Eingesetzt werden nur 2- oder 3-Wagenzüge aus unterschiedlich modernisierten Metrowaggonmasch, viele mit Graffiti, die viel kürzer sind als die Bahnsteiglänge und für das eher überschaubare Fahrgastaufkommen ausreichend sind. Die Trolleybusse sind ebenfalls in schlechtem Zustand und fahren so selten, dass man ein äußerst geduldiger Mensch sein muss, um sie zu nutzen. Außerdem stehen sie ebenso im Stau wie die Busse und Marschrutkas, denn es gibt keine Busspuren oder andere ÖPNV-Bevorzugungsmaßnahmen, geschweige denn einen öffentlich einsehbaren Fahrplan. Um die richtige Linie zu finden, hilft die Yandex Transport App, aber die dort hinterlegten Abfahrtszeiten sind reine Fantasiezeiten. Ein großer Nachteil ist außerdem, dass das Stadtzentrum nicht von Bussen oder Marschrutkas angefahren wird, sondern dieses großzügig umfahren wird und die Straßen rund um den Platz der Republik den Autos vorbehalten bleiben. Fahrten aus dem Umland oder weiter entfernten Orten enden außerdem oft am Stadtrand und man muss nochmal in eine andere Marschrutka umsteigen.
Außerdem gibt es keinen gemeinsamen Tarif, eine Fahrt kostet etwa 30 Cent, die man beim Aussteigen dem Marschrutkafahrer gibt, während man beim Bus schon beim Einsteigen zahlt. Der Trolleybus kostet sogar nur die Hälfte und wird ebenfalls beim Aussteigen bezahlt. Wenn es zu voll ist, kann man auch hinten aussteigen und von draußen durch die erste Tür das Geld zum Fahrer durchreichen. Diese Bezahlmethode deutet für mich auf eine sehr große Ehrlichkeit der Menschen hin – denn man kauft ja keine Fahrkarte, sondern fährt einfach mit und könnte einfach aussteigen und abhauen, ohne zu bezahlen. Soweit ich gesehen habe, ist das aber nie passiert.
Eine Taxifahrt ist die deutlich schnellere und einfachere Art, sich in der Stadt fortzubewegen und kostet nur wenige Euro.
Armenien ist klein, unberührt, karg und ziemlich unspektakulär – das in Kombination mit den schroffen Bergen und den lieben Menschen hat für mich den Reiz dieses Landes ausgemacht.
Verglichen mit Armenien wirkt Tbilisi sehr modern und westlich. Die Strassen sind in besserem Zustand und die Busse und Autos viel moderner. Die Orientierung Richtung EU und der starke Wunsch, dieser beizutreten, ist überdeutlich an den unzähligen EU-Flaggen erkennbar. Die Abneigung, ja fast schon Hass gegenüber Russland, ist in Tbilisi allgegenwärtig – interessanterweise aber nur in Tbilisi, in Kutaissi ist davon kaum noch etwas und in Batumi gar nichts zu spüren. Dort sind die russischen Touristen offenbar sehr willkommen, denn sie bringen Geld mit. In Georgien ist ein deutlicher Unterschied zwischen dem modernen und alternativen Tbilisi und den ländlichen Regionen erkennbar, der mir in Armenien nicht in diesem Umfang aufgefallen ist. Ähnlich wie in Armenien gibt es die Hauptstadt als wichtigstes Zentrum und abgesehen davon nur wenige Orte von Bedeutung und weite, völlig menschenleere Landstriche. Tatsächlich ist das BIP pro Kopf in Georgien aber nur unwesentlich höher als in Armenien, obwohl sich auf den ersten Blick ein deutlich anderes Bild zeigt.
Prägend für Georgien war für mich außerdem die sehr hohe Zahl an Bettlern, vor allem alte Menschen, aber generell Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen wie Eintrittskartenkontrolleure, Verkäufer diverser Dinge, Servicekräfte und – mein persönlicher Favorit – Gemüseabwieger im Supermarkt. Und wenn es dann gerade keine zusätzliche Person gab, musste doch jemand von der Kasse kommen, das Gemüse abwiegen, um es mir in die Hand zu drücken, damit ich es zur Kasse bringen kann, wo dann der Barcode gescannt wird.
Tbilisi ist in meinen Augen deutlich sehenswerter und lebenswerter als Jerewan, bietet neben der Hügelkette mit der Burg auch ein sehr schönes und abwechslungsreiches Altstadtquartier, das sich zwischen schiefen Holzhäusern und perfekt sanierten Altbauten im Umbruch befindet. Wenn man die Stadt in fünf Jahren nochmal besucht, wird von den unsanierten Gebäuden vermutlich nichts mehr übrig sein. Die sowjetischen Relikte sind sehr viel weniger prägend als in Armenien und es gibt fast keine kyrillischen Anschriften mehr, außer in Batumi. In Georgien muss die Kirche eine sehr große Bedeutung haben, wie die überall im Land aufgestellten Kreuze zeigen. Auf den ersten Blick sieht man ausserdem, dass Georgien und insbesondere Tbilisi viel touristischer als Armenien ist, es gibt zahlreiche Souvenirgeschäfte, die jungen Menschen sprechen sehr gut Englisch und Doppeldeckerbusse bieten Stadtrundfahrten an – die Stadt ist definitiv kein Geheimtipp mehr. Mein Eindruck ist außerdem, dass man in Georgien Touristen eher gewohnt ist und mit ihnen umzugehen weiß, mit all den positiven und negativen Folgen. Das Preisniveau würde ich als etwa vergleichbar mit Armenien ansehen. Kleine Cafés und nette Parks laden zum Verweilen ein. Man merkt der Stadt ausserdem das feuchtere und wärmere Klima an – aus dem Winter im armenischen Bergland sind wir direkt in einen warmen Frühlingstag im grünen Tbilisi katapultiert worden.
Die Mentalität unterscheidet sich in einigen Aspekten recht deutlich von der in Armenien. Der Servicegedanke ist typisch Russisch und das bedeutet – es gibt keinen. In einem Reiseführer habe ich gelesen, dass im Restaurant in Georgien kein Trinkgeld erwartet wird und dass es dafür meistens auch keinen Anlass gibt – dem kann ich nur zustimmen und zwar nicht im Bezug auf die Qualität des Essens, denn die ist mit Armenien gut vergleichbar und auch ähnlich deftig und preislich ähnlich. Außerdem haben die Menschen auf mich unruhiger und ungeduldiger gewirkt.
Besonders krass aber finde ich in Georgien das völlig fehlende Bewusstsein zur Gefahrenvermeidung oder -minimierung. Alle Treppen Georgiens haben eins gemeinsam – jede Stufe hat eine andere Höhe und das macht das Begehen von Treppen sehr mühsam, insbesondere wenn dann noch die schwache Beleuchtung durch teilweise ausgefallene Strassenlaternen dazukommt. Die Fusswege sind voller Stolperfallen, irgendwelche Rohre, Kabel, Schächte und Stufen sind immer im Weg und ich bin auch mehrmals über irgendwas gestolpert, obwohl ich besonders darauf geachtet habe. Wanderwege sind nicht markiert, Skilifte fahren falsch herum
https://www.youtube.com/watch?v=0-qboPA_9AE , der Weg auf die Festung in Tbilisi wird zur Kletterpartie und auf der Mauer gibt es keinerlei Absturzsicherungen. Dieser Punkt setzt sich im Strassenverkehr nahtlos fort – das exorbitante Rasen kombiniert mit viel zu geringen Sicherheitsabständen, Ablenkung durch Handynutzung und absurde Überholmanöver ergeben zusammen mit abenteuerlicher Strassengestaltung (immer wieder Kurven hinter Kuppen, die man nicht erwartet und nicht einsehen kann) eine äusserst gefährliche Mischung, sodass Georgien wenig überraschend zu den europäischen Ländern mit der höchsten Zahl an Unfalltoten bezogen auf die Verkehrsleistung gehört. Ganz besonders ironisch finde ich in diesem Zusammenhang, dass immer noch eine kleine, aber deutlich sichtbare Minderheit mit Masken im Alltag unterwegs war, während das in Armenien so gut wie nie der Fall war.
Das Metronetz in Tbilisi ist zwar auch nur 27 km lang, aber auf dem gut doppelt so langen Netz wie in Jerewan werden etwa achtmal so viele Fahrgäste transportiert (bei etwa vergleichbarer Einwohnerzahl). Mit zwei Linien, die den dicht besiedelten Tälern folgen, scheint das Netz eine gewisse Mindestgrösse erreicht zu haben, die in Jerewan fehlt. Die Erkenntnis, dass eine einzige Metrolinie ohne sinnvolle Ergänzung nicht wirklich nützt, hat sich bereits auf meiner Indienreise in Jaipur gezeigt, wo die Fahrgastzahlen weit hinter den Erwartungen zurückgeblieben sind. Zudem gibt es in Tbilisi ein brauchbares ergänzendes Busnetz, das auf die Metrostationen ausgerichtet ist, mit modernen Fahrzeugen bedient wird, durch Busspuren nicht so hoffnungslos verkehrsabhängig ist und einen gemeinsamen Tarif. Die modernen Marschrutkas sind von der EU finanziert, Zusammenfassend kann festgehalten werden, dass der ÖPNV in Tbilisi dem aus Jerewan weit überlegen ist und daher auch deutlich besser angenommen wird.
Auch in Kutaissi und Batumi sind brauchbare städtische ÖPNV-Netze vorhanden, es werden relativ neue Busse eingesetzt, während die Marschrutkas in der Regel in deutlich schlechterem Zustand sind. Man braucht allerdings auch hier viel Geduld, denn es gibt keinen öffentlichen Fahrplan. Im städtischen Verkehr zahlt man mit Kreditkarte an den an jeder Tür vorhandenen Automaten, während man bei den Marschrutkas noch bar beim Fahrer beim Ausstieg zahlen muss.
Die Eisenbahn ist in ziemlich rustikalen Zustand, aber immerhin gibt es ein paar Strecken, auf denen ein paar Züge am Tag fahren, sodass man einige Teile des Landes immerhin mit der Eisenbahn erreichen kann, während in Armenien außer dem Nachtzug nach Tbilisi und ein paar Zugpaaren zwischen Jerewan und Gjumri kaum Personenverkehr stattfindet. Man sollte allerdings viel Zeit mitbringen, denn abgesehen von den Stadler KISS zwischen Tbilisi und Batumi sind die Reisegeschwindigkeiten extrem niedrig. Die Gebirgsdurchfahrt auf dieser Strecke ist bereits teilweise begradigt worden und ein weiterer Tunnel ist im Bau.
Georgien, das Land der Draufgänger, Lost Places und der unterschiedlichen Klimazonen von Halbwüste bis zum dichten Wald ist ein tolles Reiseziel für Abenteurer.
Fast die Hälfte der Reise habe ich in der Türkei verbracht. Zunächst gab es einen Bruch nach der Grenzüberquerung aus Georgien, alles auf einmal anders, denn auch wenn sich Armenien und Georgien in einigen Punkten unterschieden haben, war die Türkei dann der eindeutige Kulturwechsel. Faszinierend waren für mich nicht nur die Landschaften - fast könnte man meinen, das Land besteht nur aus spektakulären Landschaften, sondern die Unterschiede in der Kultur, Mentalität und auch in den Preisen. Vom abgelegenen Kars ins moderne Ankara, weiter ins touristische Göreme, ins konservative Konya, dann ins feucht-fröhliche Izmir, in die gemütliche Studentenstadt Eskişehir und zuletzt das erschlagende Istanbul, immer begleitet von den bunten Fahnen und dem Geplärre der Wahlkampfautos.
Zunächst zu den Gemeinsamkeiten der Orte – als erster Unterschied zu Georgien fallen natürlich die Minarette statt Kreuze auf, klar. Doch bereits am Morgen in Hopa bemerke ich, wie viel stärker das Leben in der Türkei draußen stattfindet. Die älteren Herren sitzen zahlreich beim Tee im Café – in Armenien und Georgien waren wir beim Mittagessen oft die einzigen Gäste. Auch sonst sitzen überall Menschen auf Plastikstühlen vor ihrem Geschäft oder Verkaufsstand. Das Angebot von Obst und Gemüse ist viel größer als in Georgien und vor allem Armenien und wird immer vielfältiger, je weiter es nach Westen geht, was keine allzu große Überraschung ist. Die Menschen sind lebhafter, viel weniger zurückhaltend und halten keine Distanz, woran ich mich zunächst erst gewöhnen musste. Überall wird permanent gequalmt, in der Teestube, im Warteraum am Busbahnhof oder einfach auf der Straße und auch wenn Armenien und Georgien nicht gerade Länder sind, in denen viel Wert auf Nichtraucherschutz gelegt wird, ist die Türkei in dieser Hinsicht nochmal eine völlig andere Dimension. Vom nicht existenten Service Georgiens ist in der Türkei nichts zu spüren – man gibt sich Mühe, versucht zu helfen oder auch mal noch was Zusätzliches zu verkaufen. Ein krasser Gegensatz zu Georgien waren die nicht vorhandenen Bettler – während der drei Wochen hatte ich eine Begegnung nur zweimal.
Die Städte sind voller neuer Wohnblocks, es gibt so gut wie keine Hütten wie in Armenien und keine Lost places wie in Georgien. Es gibt ein umfangreiches staatliches Wohnungsbauprogramm, um Menschen mit niedrigem Einkommen eine Wohnung zur Verfügung zu stellen. Tatsächlich ist der Druck auf den Wohnungsmarkt sehr groß – in den letzten Jahren ist die Bevölkerung der Türkei um mehr als eine halbe Million Menschen pro Jahr gestiegen und liegt jetzt bei etwa 85 Millionen, also vergleichbar mit Deutschland. Bei älteren Gebäuden wirkt die Bausubstanz allerdings ziemlich schlecht und es wundert mich nicht, dass beim Erdbeben so viele Häuser eingestürzt sind.
Auf mich hat die Türkei verglichen mit Georgien und Armenien sehr vermüllt gewirkt, Joachim dagegen fand es in der Türkei eher sauber verglichen mit Süditalien. Jedenfalls fliegt überall Plastik in der Landschaft herum und man bekommt es leider ständig und viel zu viel – allein die vielen Flaschen für Trinkwasser ergeben einen riesigen Müllberg… Ob das Leitungswasser trinkbar ist oder nicht, darüber scheiden sich die Geister. Ich habe es jedenfalls nicht getan und die meisten Einheimischen tun es auch nicht.
Kulinarisch gibt es keine großen Unterschiede innerhalb der Türkei, auch wenn es einige besondere regionale Spezialitäten wie Konya Etli Ekmek oder Fırın Kebap gibt, die man jedoch oft auch in anderen Orten findet. Die (Restaurant-)Küche wird durch viel gegrilltes Fleisch, oft vom Lamm, geprägt, dazu gibt es Brot. Auch Lahmacun oder Pide haben als Basis Teig und sind mit Fleisch bzw. Käse belegt. Üppige Beilagen wie Gemüse oder Kartoffeln gibt es eher selten, Gemüse findet man eher in den Vorspeisen (Meze). Außerdem fand ich die Portionen eher klein, sodass es durchaus Vorspeisen braucht, wenn man richtig Hunger hat. Die schrecklich süße Baklava ist eine gute Ergänzung zum Kaffee. Auffällig ist außerdem, dass es viele sehr spezialisierte Restaurants gibt, die nur ein einziges Gericht anbieten. Das passt irgendwie dazu, dass in einer Straße fünf Schmuckgeschäfte mit nahezu identischem Angebot nebeneinander sind, dann drei Läden mit Haustierbedarf und schließlich noch vier Läden für den Heimwerkerbedarf. Positiv für den Reisenden ist außerdem die Auswahl an gefüllten Teigtaschen in verschiedenen Varianten, oft wahlweise mit Fleisch oder Käse, manchmal auch mit Spinat oder Aubergine. Sie lassen sich gut mitnehmen und unterwegs essen und sind in vielen Bäckereien zum günstigen Preis verfügbar. Nur in Göreme haben wir weitgehend erfolglos danach gesucht, dort gibt es nur überteuerte Restaurants und keine Möglichkeit, gute Snacks zu kaufen.
In diversen Aspekten haben sich die besuchten Orte voneinander unterschieden. Da wäre erstens der Preis. Zwischen dem günstigen Kars und dem touristischen Göreme lag oft der Faktor 5 bis 10.
Von den besuchten Großstädten hat für mich Eskişehir herausgestochen, die als einzige mehr bietet als Wohnblocks und Schnellstraßen und mit ihren kleinen Parks und dem Kanal lebenswert erscheint. Izmir und Eskişehir wirken kulturell deutlich anders als das konservative Konya, wo es quasi kein Nachtleben gibt und Alkohol auch eher keinen Platz im Alltag hat, während im Westen ausgiebig gefeiert und getrunken wird. Istanbul als Megacity hat mich dann vollends erschlagen, ein Ameisenhaufen, der niemals schläft und die kulturellen Kontraste der Türkei nochmal in einer einzigen Stadt zusammenfasst.
Eine der größten Überraschungen für mich waren die an den meisten Orten quasi nicht vorhandenen Englischkenntnisse, ich hatte damit gerechnet, dass die Verständigung in Armenien am schwierigsten würde – tatsächlich war das eindeutig in der Türkei der Fall, mit Ausnahme von touristischen Orten wie Göreme und teilweise Istanbul sprechen viele Menschen kein Wort Englisch.
Ein weiterer interessanter Aspekt war das Verhalten von Fahrgästen beim Einsteigen. In den meisten Orten geht es recht ungeordnet mit Rempeln und Drängeln vonstatten, während es in Istanbul äußerst gesittet und effizient abläuft. Wer einen Sitzplatz ergattern will, muss allerdings schnell sein, denn die Einheimischen sind es auch. Stehen ist in der Türkei offenbar äußerst unbeliebt und es werden tatsächlich erst nahezu alle Sitzplätze belegt, ehe jemand steht.
Auch wenn die Großstädte mit Autos überflutet sind, sind in den letzten 20 Jahren sehr große Fortschritte beim Aufbau von städtischen Schienenverkehrssystemen erzielt worden. Die neuen Trambetriebe, zunächst teilweise mit Gebrauchtfahrzeugen aus Deutschland betrieben, haben inzwischen alle Neufahrzeuge unterschiedlicher Hersteller erhalten und zeigen vorbildlich, wie man mit relativ wenig Investitionsaufwand den ÖPNV von chaotischem Busverkehr zu einer zuverlässigen Tram weiterentwickeln kann. Auch wenn man abgesehen von der Tram in Eskişehir und der U-Bahn in Istanbul noch nicht wirklich von einem „Netz“ sprechen kann, wurden die Strecken eindeutig mit Bedacht gewählt, verbinden die wichtigsten Orte einer Stadt miteinander und werden daher auch entsprechend gut angenommen – es handelt sich also definitiv nicht um irgendwelche Prestigeprojekte, die keinen verkehrlichen Nutzen bringen. Der weitere Ausbau sowohl von Tram- als auch U-Bahnstrecken ist in diversen Städten im Gange. S-Bahnsysteme gibt es nur in Istanbul (Marmaray), Izmir und Ankara. Die Eisenbahn spielt im städtischen Verkehr sonst keine Rolle, da die Taktdichte viel zu gering ist und nur ein bis zwei Fahrten am Tag angeboten werden.
Nichtsdestotrotz sind Busse und Taxis immer noch wichtige Standpfeiler des städtischen Nahverkehrs, die die wenigen Schienenstrecken ergänzen. Die eingesetzten Busse sind sehr unterschiedlichen Alters, von uralten Hochflurfahrzeugen bis zu modernen Niederflurfahrzeugen ist alles dabei. Die Servicequalität ist oft unterirdisch, es ist außerordentlich schwierig, die richtige Linie zu finden und noch schwieriger herauszufinden, wie oft und wann sie abfährt. In der Türkei fehlt eine App vergleichbar mit Yandex Transport für Armenien und Georgien, die zwar keine Abfahrtszeiten kennt, aber zumindest zuverlässig die richtigen Linien herausgesucht hat. Google Maps hat manchmal zum Erfolg geführt, doch die Abfahrtszeiten hatten nichts mit der Realität gemeinsam. Es ist sehr schwierig, mit Stadtbussen und den Minibussen im Regionalverkehr (Dolmuş) zum Ziel zu kommen, wenn man nicht ortskundig ist – grundsätzlich kommt man aber so ziemlich überall hin – wüsste man nur, wie…
Aus meiner Sicht ist die größte Hürde bei der ÖPNV-Nutzung in der Türkei die fehlenden Informationen. Selbst für die Tram gibt es oft keinen öffentlichen Fahrplan, keinen Netzplan, keine Information zu Betriebsbeginn und Betriebsschluss. Es ist recht mühsam, sich zurechtzufinden und dann steht man plötzlich vor dem Drehkreuz und die Debitkarte wird nicht akzeptiert. Grundsätzlich ist es ja zu begrüßen, dass man direkt an den Drehkreuzen kontaktlos bezahlen kann, aber nach den gemachten Erfahrungen würde ich immer empfehlen, möglichst eine wiederaufladbare Chipkarte zu beschaffen und diese mit ausreichend Guthaben auszustatten, sofern man eine auftreiben kann (was mir beispielsweise in Eskişehir nicht gelungen ist). Man kommt in der Türkei – vermutlich sogar deutlich besser und häufiger als in Armenien oder Georgien – mit Bussen und Dolmuş günstig überall hin, sollte aber stets eine großzügige Reserve einplanen, wenn man zum Bahnhof fährt. So gab es auf der Reise doch immer wieder Überraschungen und unerwartete Hürden, die böse Folgen haben, wenn man auf dem letzten Drücker dran ist.
Wenn man nicht besonders große Freude an endlosen Busfahrten hat, ist die Eisenbahn in der Türkei ein gutes Verkehrsmittel für längere Strecken. Die Fahrpreise sind außerordentlich niedrig für den Komfort, den man geboten bekommt, in den Fernverkehrszügen gibt es ausschließlich großzügige 2+1-Bestuhlung im Großraumwagen, für Nachtfahrten ist aber natürlich ein Liegewagen oder – noch besser – der Schlafwagen zu empfehlen. Diese sollte man aber rechtzeitig buchen, da es nur einen oder zwei entsprechende Wagen im Zug gibt und das Platzangebot daher sehr begrenzt ist. Die Reisegeschwindigkeit ist nicht sehr hoch, viel mehr als 50 km/h schafft man im konventionellen Verkehr nicht. Der Zustand ist aber um Welten besser als in Armenien oder Georgien und auch spürbar besser als in Bulgarien. Das HGV-Netz wird aber sukzessive erweitert und mit der Eröffnung der Strecke Ankara – Sivas ist die Reisezeit von etwa 9h auf 2,5h (!) gesunken – die Werte sprechen für sich. Die Millionenstadt Bursa bekommt außerdem nach der Fertigstellung der HGV-Strecke erstmalig einen Anschluss an das Eisenbahnnetz. Es gibt große Pläne für den Ausbau des Eisenbahnnetzes, es bleibt abzuwarten, ob dessen Umsetzung tatsächlich erfolgen wird oder nur leere Versprechen sind. Die bisher fertiggestellten Strecken und Bahnhöfe bieten jedenfalls noch unendlich viel freie Kapazitäten für Angebotsausbauten, so fahren zwischen Ankara und Sivas derzeit gerade einmal 3 Zugpaare pro Tag auf einer zweigleisigen Strecke. Die Zuverlässigkeit der Eisenbahn ist durchwachsen – größere Verspätungen kommen immer mal wieder vor, kleinere sollte man einkalkulieren, aber insgesamt funktioniert der Betrieb. Deswegen muss ich eine Lanze für die TCDD brechen, die allen Reiseführern, in denen ich gestöbert habe, allenfalls eine Randbemerkung wert war und das völlig zu Unrecht.
Die Türkei, ein riesiges Land mit fantastischen Landschaften, schönen Eisenbahnstrecken und überraschenden menschlichen Begegnungen. Der Reiz liegt für mich eher in der Natur als in den oft tristen Großstädten.
Und zuletzt dann die Rückkehr in die EU – Bulgarien, aber auch Rumänien, ein überraschend deutlicher Rückschritt gegenüber der Türkei, zumindest aus infrastruktureller Sicht. Sofia besticht mit einem interessanten Tramnetz und einem inzwischen recht gut ausgebauten U-Bahnnetz, man merkt die Auswirkungen der EU-Hilfen. Auch finden sich immer wieder lohnenswerte, interessante Orte, die zum spontanen Aussteigen und Entdecken einladen und günstige Cafés mit leckerem Gebäck. Der türkische Einfluss ist unübersehbar, man findet neben Balkan-Grills selbstverständlich auch Pide, Börek und Baklava.
Schließlich der Zwischenstop in Craiova, verrufen als „Zigeunermetropole“, von dem wir dann doch recht positiv überrascht waren, ehe es weiter ins deutlich fortschrittlichere Ungarn ging. Sicher waren die Startvoraussetzungen andere, Ungarn schon vor dem EU-Beitritt nicht so arm wie Rumänien oder Bulgarien, dennoch finde ich den Unterschied immer wieder erstaunlich. Wie sich Polen, Tschechien und Ungarn in den knapp 20 Jahren in der EU entwickelt haben, ist wirklich erstaunlich und erfreulich und Rumänien und Bulgarien liegen weit zurück.
Auch wenn die Reise etwas chaotisch zu Ende gegangen ist, ziehe ich ein äußerst positives Fazit zum Reiseverlauf. Es gab keine größeren Pannen, wenig unangenehme Situationen – zusammengefasst hat alles deutlich besser funktioniert als erwartet.
Es war keine Reise der Superlative, keine mit starkem Kulturschock und krassen Erlebnissen. Und dennoch war es eine sehr schöne Reise, die ein paar weiße Flecken auf meiner persönlichen Landkarte aufgedeckt hat und die mir in sehr positiver Erinnerung bleiben wird.
Statistik
Gefahrene Bahnkilometer: 6770
Planmäßige Gesamtfahrzeit Bahn: 5d 6h 14min
Reisegeschwindigkeit Bahn: 54 km/h
Gesamtverspätung (analog FGR): 398 min
Kosten pro Bahnkm: 4,2 Cent
Fahrzeit Fernbusse und Marschrutkas: ca. 16h
Gesamtfahrstrecke Jerewan – München (ohne Tagesausflüge und Armenien-Rundfahrt): 7260 km
Davon 88% Eisenbahn, 12% Bus/Marschrutka
Gesamtfahrzeit (ohne Tagesausflüge): 5d 11h
Gesamtreisegeschwindigkeit der Etappen: 57 km/h
Langsamste Etappe: Kutaissi - Batumi (33 km/h)
Kosten Fahrkarten + Reservierungen Bahn: 286 €
Bus, Marschrutka: 42 €
ÖPNV: 96 €
Auto (Anteil): 73 €
Taxi (Anteil): 71 €
Flug: 300 €
Fahrtkosten gesamt: 868 €
Kostenvergleich Luftweg vs. Landweg:
Flug inkl. Rail & Fly: 330 €
Fahrkarten und Reservierungen Jerewan – München (ohne Tagesausflüge): 294 €
Richtig oder falsch? 10 Thesen über die Reise - Auflösung
1. Die Verständigung war in Georgien am schwierigsten, weil dort kaum jemand Englisch spricht.
Falsch. Die jungen Menschen in Georgien sprechen sehr gut Englisch, bei allen ab 35 hilft Russisch deutlich weiter. Die schlechtesten Englischkenntnisse gab es eindeutig in der Türkei.
2. In Armenien ist die Nähe zu Russland deutlich spürbar, während Georgien klar proeuropäisch geprägt ist.
Richtig. Während in Armenien immer wieder Russlandflaggen wehen, sieht man in Georgien mehr EU-Flaggen als in der EU.
3. Der armenische Stempel im Pass hat zu keinerlei Schwierigkeiten bei der Einreise in die Türkei geführt.
Richtig. Es gab keinerlei Anmerkungen dazu bei der Einreise.
4. Die Infrastruktur in der Türkei ist in deutlich besserem Zustand als die in Armenien und Georgien.
Richtig. Die Infrastruktur in der Türkei ist sogar vielerorts besser als in Bulgarien und Rumänien.
5. Vom Wahlkampf in der Türkei hat man als Reisender nichts mitbekommen.
Falsch. Wahlkampfplakate, -stände und -autos waren überall präsent.
6. Vom Erdbeben in der Türkei hat man als Reisender (auf meiner Route abseits der betroffenen Gebiete) nichts mitbekommen.
Richtig.
7. Die türkischen Moscheen darf man als Nicht-Muslim in der Regel nicht betreten.
Falsch. Im Gegensatz zu Marokko war das überall problemlos möglich.
8. Die Züge waren auf der Reise sehr pünktlich.
Falsch, zumindest bezogen auf meine persönliche Statistik seit 2013. Bei einer Gesamtreisezeit von mehr als 160 Tagen in 30 Ländern (davon ein Großteil in Deutschland, Tschechien und Schweiz) ist statistisch gesehen auf 1h Reisezeit eine Verspätung von 2,5 min (entspricht 4,2%) zu erwarten. Auf dieser Reise betrug der Wert 3,2 min (entspricht 5,3%), die Pünktlichkeit war also unterdurchschnittlich.
9. Restaurantbesuche waren auf der gesamten Reise ein Schnäppchen.
Falsch. Auch wenn insbesondere in der Türkei einige sehr günstige Mahlzeiten dabei waren, war Essen gehen in Armenien und Georgien überraschend kostspielig mit mindestens 10€ p.P, oft sogar 15€ bis zu 20€ p.P. Das mag jetzt verglichen mit Deutschland nicht sehr teuer erscheinen und verglichen mit der Schweiz schon gar nicht – war aber teurer als z.B. Tschechien. Die größten Schnäppchen der Reise waren Backwaren und Transport aller Art.
10. Der Landweg (Fahrkarten Jerewan bis München) war etwas günstiger als der Luftweg (Flug und Rail & Fly).
Richtig. Der Preis für den Landweg lag etwa 10% unter dem Luftweg.
FAQ nach der Reise
Was war dein schönstes Erlebnis?
Die Fahrt mit dem Doğu-Express von Kars nach Ankara, ganz klar. Nicht nur die fantastische, abwechslungsreiche Landschaft, sondern auch die Einheimischen, die uns plötzlich einfach so Essen ins Abteil gebracht haben, haben diese Fahrt zu einem außergewöhnlichen Erlebnis gemacht. Bisher musste ich immer überlegen, wie ich die Frage ‚Was ist eigentlich deine Lieblings-Eisenbahnstrecke?‘ beantworten soll. Jetzt ist die Antwort klar – es ist die Strecke Ankara – Kars.
Außerdem hat mich auch die Neugierde und Gastfreundschaft der Menschen in Eskişehir begeistert, besonders die alte Frau, die unbedingt fotografiert werden wollte.
Gab es auch weniger schöne Erlebnisse?
Von kleinen Ärgernissen abgesehen tatsächlich nicht – die Reise blieb quasi frei von bösen Überraschungen.
Hast du dich je unsicher/ bedroht gefühlt?
Die größten Bedrohungen waren sicher das überraschende Gewitter und der Zustand der georgischen Wege… Bezüglich Kriminalität lautet die Antwort nein, allerdings war ich am Stadtrand von Kars in der hereinbrechenden Dunkelheit sehr zurückhaltend und vorsichtig, als ich allein unterwegs war, ansonsten hatte ich nie ein mulmiges Gefühl.
Gab es Probleme beim Fotografieren?
In überschaubarem und erwartbarem Rahmen – die Jerewaner U-Bahn ist wohl eines der bestbehüteten Geheimnisse dieses Planeten und ob und mit welcher Art von Kameras man in türkischen Zügen, Bahnhöfen und U-Bahnen fotografieren darf, ergibt sich hauptsächlich aus der Laune des Aufsichtspersonals.
Würdest du das nochmal machen/ kannst du diese Reiseroute/ Art der Reise empfehlen?
Auf jeden Fall. Insbesondere in der Türkei und in Georgien würde es noch zahlreiche weitere spannende Orte zu entdecken geben, die in dieser Reise keinen Platz mehr gefunden haben. Wer weiß, vielleicht finden die 2016 auf der Innotrans ausgestellten Stadler-Schlafwagen für Ankara – Tbilisi – Baku doch noch irgendwann den Weg auf die dortige Schiene. Oder es ergibt sich mal eine Gelegenheit, das Eisenbahntrajekt über den Vansee bis in den Iran zu nutzen…
Wer abwechslungsreiche Länder ohne besonderen Kulturschock und ein Eisenbahnabenteuer sucht, ohne um den halben Globus zu fliegen, wird hier fündig.
Wie ist der Reisebericht entstanden?
Wie alle anderen bisher auch – an den meisten Reisetagen habe ich die Erlebnisse des Tages abends handschriftlich festgehalten. Nach der Reise habe ich dann alles abgetippt und weitere Hintergrundfakten recherchiert und ergänzt. Das mühsame Abtippen habe ich für diese Reise zum letzten Mal gemacht, denn danach habe ich eine Bluetooth-Tastatur als Geschenk bekommen und kann die Erlebnisse während der Reise direkt ins Handy tippen.
Was von der längsten Reise bleibt, die ich je unternommen habe - neben diesem Reisebericht, der in Word (ohne Bilder) 142 Seiten lang ist, uff…
