Woher weiß der Tf, wie schnell er fahren darf?

Rund um die Technik der Bahn
SethAphopes
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Beitrag von SethAphopes »

reinhold_by @ 7 Jul 2005, 22:19 hat geschrieben:Kann man die Streckendaten eigentlich wo bekommen ohne gleich eine Lok auf deutschen Gleisen fahren zu wollen?
Werden eigentlich regelmässig neue CD's verteilt und dann die alten weggeworfen, ich würde dann gerne mal eine auffangen....
Man kann. Ob als Privatperson, weiß ich nicht, aber die ganzen neueren Pro Train Addons haben im Handbuch einen Buchfahrplan abgedruckt (allerdings mit dem deutlichen Hineweis: Nur zur Verwendung mit Microsoft Train Simulator).
reinhold_by @ 7 Jul 2005, 22:19 hat geschrieben:Standardmässig dürfte die Ebula doch am Tachogeber + Balisen-Empfänger hängen. Muss man da eigentlich manchmal manuell den Standort korrigieren, wenn z.B. wegen Baustelle die gefahrene Strecke mit der gespeicherten nicht mehr zusammenpasst?
Oder haben die etwa alle schon GPS mit drin.
Mein letzter Stand war, das der EBuLa nur per Zeitgeber funktioniert (hat den besagten Tf immer etwas geägert, da er mit genau dem einen Zug unterwegs immer mal wieder ein, zwei Minuten an einem roten Signal stand und regelmäßig die Zeit nachkorrigieren musste.)
Warum man das aber nicht zumindest mit dem Tacho gekoppelt hatte, ist mir unverständlich.

MfG, SethAphopes
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Flok
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Beitrag von Flok »

EBuLa arbeitet (leider) völlig selbständig. Bei Beginn der Zugfahrt wird der Fahrplan gestartet, bzw der "Punkt" auf Wanderschaft geschickt. Dieser wandert je nach erlaubter Geschwindigkeit und vorhandener Fahrzeit mehr oder weniger schnell. Meist etwas langsamer, als man wirklich fährt.
Wenn man ausserplanmäßig (!) zum halten kommt, wird einfach die "E" Taste gedrückt, und der Punkt bleibt so lang stehen, bis ich sie wieder drücke. Rechts unten werden dann gleich die Verspätungsminuten addiert.
Also kann man auch verspätet fahren, ohne das Ding korregieren zu müssen.

In ferner Zukunft ist geplant, das ganze über GPS laufen zu lassen.
Man sollte meinen, wenn man zum Mond fliegt, könnte man auch das hinbringen. Aber bei der Bahn dauert eben manches etwas länger :)
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Beitrag von 8. Bauserie »

reinhold_by @ 7 Jul 2005, 22:19 hat geschrieben:Beim Lesen von EBula kommt mir da ich immer die Assoziation an Ebola...
Als kein aktiver Eisenbahner kann ich da bestenfalls bei der Bedienoberfläche vom MS Train-Simulator mitreden. Da ist mir so der Gedanke gekommen: Wie wäre es mit einer EBula am Simulator hängend. Kann man die Streckendaten eigentlich wo bekommen ohne gleich eine Lok auf deutschen Gleisen fahren zu wollen?
Da kann ich nur Zusi in Zusammenarbeit mit ZusiDisplay empfehlen, dort wird u.a. das EBuLa simuliert! Den MSTS kannst doch in der Pfeife rauchen...
Werden eigentlich regelmässig neue CD's verteilt und dann die alten weggeworfen, ich würde dann gerne mal eine auffangen....
Wenn also mal ein 'aktiver' Teilnehmer mal die Gelegenheit hat, bitte bei mir melden.
So eine CD würde Dir nichts bringen, das EBuLa-Programm ist an einem normalen PC nicht lauffähig und die Fahrplandaten sind binär.
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gmg
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Beitrag von gmg »

AndreasZ @ 7 Jul 2005, 20:13 hat geschrieben: Finnisch hat mit den skandinvischen Sprachen nix zu tun, ist also keine, nur so als Ergänzung... ;)
Finnisch ist durchaus eine skandinavische Sprache. Was du meinst, ist die Nordwestgermanische Sprachfamilie, mit der Finnisch nichts zu tun hat. Das schließt aber trotzdem nicht aus, dass es dort ein °a gibt(zu faul um die Zeichentabelle zu öffnen). Deutsch und holländisch sind nahe miteinander verwandt. Trotzdem gibt es im Holländischen kein ü und ö. Im Türkischen, das nur sehr weit entfernt mit dem Deutschen verwandt ist, gibt es hingegen ö und ü. Dazu kommt, dass ein ü nicht gleich ein ü ist. Im Spanischen gibt es auch ein ü, welches aber u ausgesprochen wird.
@ET 423.:Ich habe gemeint, dass wenn jetzt zB. der Alex durch Eichenau fährt, fährt er doch schneller als die S4 weil diese anhält. Trotzdem hast du mir vorher geantwortet, dass die Signale nicht von den durchfahrenden Zügen abhängen.
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mellertime
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Beitrag von mellertime »

8. Bauserie @ 7 Jul 2005, 16:20 hat geschrieben: Mittlerweile gibts auch Geräte mit Windows XP:
XP hat doch Plug&Play. Was passiert wohl, wenn ich meine DVB-T-PCMCIA-Karte in den Steckplatz schiebe? ... :D :lol: :D ;)
AndreasZ

Beitrag von AndreasZ »

Finnisch ist durchaus eine skandinavische Sprache. Was du meinst, ist die Nordwestgermanische Sprachfamilie, mit der Finnisch nichts zu tun hat.
Ok langsam - Einigen wir uns da drauf: Finnland liegt an Rand von Skandinavien. Die finnische Sprache hat andere Wurzeln als Schwedisch, Dänisch und Norwegisch. Richtig formuliert? ;)
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Dave
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Beitrag von Dave »

AndreasZ @ 8 Jul 2005, 02:03 hat geschrieben:Ok langsam - Einigen wir uns da drauf: Finnland liegt an Rand von Skandinavien. Die finnische Sprache hat andere Wurzeln als Schwedisch, Dänisch und Norwegisch. Richtig formuliert?  ;)
Richtig. Das finische gehört wie das ihm sehr ähnliche Estnische und das ein bischen weiter entfernte ungarische zu den finno-ugrischen Sprachen. Das tolle an diesen Sprachen sind die vielen Fälle, meines Wissens nach hat das Estnische sogar 26 davon! Noch was zu skandinavischen Sprachen: Isländisch ist natürlich auch eine davon, wenn es den anderen dreien auch am wenigsten ähnlich ist.

Kleiner Beweis für die Existenz des "å" im Dänischen:Ålborg, eine Stadt in Dänemark. Das "å" gibt es aber erst seit den 60igern in Dänemark als Ersatz für das heute durch das Internet und den Computer wieder mehr kommende "Aa". Entsprechend ist die Webadresse auch http://www.aalborg.dk. So ähnlich wie http://www.kuenzelsau.de für Künzelsau.

Zur Aussprache des "å": Da verwudnert mich jetzt das was 8. Bauserie geschrieben hat. Das liegt wohl aber an meinem Gedächtnis. Uns hat man in Schweden nämlich gesagt, es wäre ein eher ein offenes O. Aber egal, habs wohl falsch in Erinnerung.

Grüße, Dave
[font=Times]"Die Abwrackprämie soll die deutsche Wirtschaft ankurbeln. Von wegen. Warum die Prämie den Falschen hilft, viele Kunden foppt und zum Betrügen geradezu einlädt." Artikel Politik abgewrackt! auf taz.de[/font]
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gmg
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Beitrag von gmg »

Dave @ 8 Jul 2005, 15:52 hat geschrieben: Richtig. Das finische gehört wie das ihm sehr ähnliche Estnische und das ein bischen weiter entfernte ungarische zu den finno-ugrischen Sprachen.
Das ist doch wieder eine von disen Sprachen die keiner wirklich spricht. Denn eigentlich spricht man in Estland russisch.
Entsprechend ist die Webadresse auch http://www.aalborg.dk. So ähnlich wie http://www.kuenzelsau.de für Künzelsau.
Vergiss nicht dass wir hier im EF sind, wo sich letztendlich alles um München drehen muss! Von daher sollte dein Beispiel www.muenchen.de sein.
Zur Aussprache des "å": Da verwudnert mich jetzt das was 8. Bauserie geschrieben hat. Das liegt wohl aber an meinem Gedächtnis. Uns hat man in Schweden nämlich gesagt, es wäre ein eher ein offenes O. Aber egal, habs wohl falsch in Erinnerung.
Da scheint sich wohl eher 8BS zu irren. Zumindest deckt sich deine Aussage mit der von Wildwechsel. Der Name "offenes O" beginnt übrigens selbst mit einem offenen O. In der Lautschrift wird das als spiegelverkehrtes, kleines c geschrieben.

So, Ich hoffe, jetzt wisst ihr, woher der Tf weiß, wie schnell er fahren darf :D
AndreasZ

Beitrag von AndreasZ »

Das ist doch wieder eine von disen Sprachen die keiner wirklich spricht. Denn eigentlich spricht man in Estland russisch.
Eigentlich spricht man in Bayern ja auch Deutsch, gell... :lol:
Vergiss nicht dass wir hier im EF sind, wo sich letztendlich alles um München drehen muss! Von daher sollte dein Beispiel www.muenchen.de sein.
Richtig! Endlich erkennt das mal wer von selbst!
So, Ich hoffe, jetzt wisst ihr, woher der Tf weiß, wie schnell er fahren darf
Klar, der googelt sich das... ;)
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Beitrag von ET 423 »

Öhm, Leute, :offtopic: ? :D :P
Ich schaue weg, weil mir hier Einiges nicht paßt.
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Dave
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Beitrag von Dave »

gmg @ 9 Jul 2005, 02:20 hat geschrieben: Das ist doch wieder eine von disen Sprachen die keiner wirklich spricht. Denn eigentlich spricht man in Estland russisch.
Also, die Mehrheit der Bevölkerung von Estland spricht Estnisch. Nur die sehr starke russische Minderheit nicht. Um sich aber von Russland und dieser Minderheit abzugrenzen betonen die Esten sehr wohl ihre eigene Sprache. Mit Russisch kommst du da als Einheimischer nicht sehr weit - ein weiterer Grund warum sich die russische Minderheit ausgegrenzt fühlt und Russland Estland und die zwei anderen baltischen Staaten unter Druck stellt.
gmg @ 9 Jul 2005, 02:20 hat geschrieben:Vergiss nicht dass wir hier im EF sind, wo sich letztendlich alles um München drehen muss! Von daher sollte dein Beispiel www.muenchen.de sein.
Hab ich vergessen, stimmt. Wie konnte ich nur :P :P
gmg @ 9 Jul 2005, 02:20 hat geschrieben:Da scheint sich wohl eher 8BS zu irren. Zumindest deckt sich deine Aussage mit der von Wildwechsel. Der Name "offenes O" beginnt übrigens selbst mit einem offenen O. In der Lautschrift wird das als spiegelverkehrtes, kleines c geschrieben.
Naja, wenn er einen Schwedisch-Kurs belegt hat wird er es vielleicht schon besser wissen. Ich für meinen Teil weiß das nur von meinem Skandinavienurlaub letztes Jahr. Ich treffe heute aber noch einen Freund, der war letzt in Stockholm (seine Schwester wohnt) dort, den frag ich danach mal.
ET 423 @ 9 Jul 2005, 02:47 hat geschrieben:Öhm, Leute, :offtopic: ? :D :P
Hm, auch das habe ich vergessen! :P

Grüße, Dave
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Wittekind
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Beitrag von Wittekind »

Flok @ 7 Jul 2005, 22:46 hat geschrieben: In ferner Zukunft ist geplant, das ganze über GPS laufen zu lassen.
Man sollte meinen, wenn man zum Mond fliegt, könnte man auch das hinbringen. Aber bei der Bahn dauert eben manches etwas länger :)
Ist vielleicht geplant, auch sämtliche Signal- und Zugsicherungseinrichtungen durch GPS + ständige Funkverbindung zur Fahrdienstleitung zu ersetzen? Das ist nämlich etwas, was ich nicht verstehe: die Strecken mit den ganzen Signal- und Zugsicherungseinrichtungen auszurüsten kostet ja viel Geld. Mit GPS und einer Handyverbindung müsste es aber auch gehen. Dann bräuchte man keine Strecken mehr für Neigetechnik auszurüsten, sondern könnte sofort loslegen und dort schneller fahren.

Ich weiß, GPS löst nur auf 100 Meter genau auf, aber dann hält man eben 100 m mehr Abstand als nötig und der Tf kann ja sagen, auf welchem Gleis bei einer mehrgleisigen Strecke man genau ist. Für Tunnel gibt es doch Ausrüstungen, die das Handysignal weiter leiten. In Bahnhöfen kann entweder auf Sicht gefahren werden oder man baut dort, aber nur dort, wieder irgendeine Zugsicherungseinrichtung ein.
AndreasZ

Beitrag von AndreasZ »

Ich weiß, GPS löst nur auf 100 Meter genau auf
Naja, technisch ging eigentlich schon mehr.
Immerhin treffen die guten Auto-Navigationssysteme heute auf etwa 10m genau (angeblich sind schon Geräte/Software geplant/in Entwicklung, die erkennen auf welcher Fahrspur man unterwegs ist). Immerhin hat es heute schon erkannt, dass ich nicht auf der Bundesstraße unterwegs war, sondern auf der direkt nur mit einem kleinen Grünstreifen getrennten parallelen Nebenstraße und bei nur 100m Auflösung hätte man innerorts echt ein Problem! Am Monitor kann ich (bei unserem Gerät) 'ne Auflösung bis 50m einstellen und da siehste heute fast jeden Pfosten. Aber das Zeugs ist halt (noch) verdammt teuer, wird aber trotzdem in Großserie produziert und ist sehr zuverlässig. Nur die Software, die mit dem gesendeten Standpunkt umgehen muss, muss eben aktuell sein, sonst bringt da die beste Auflösung nix.
Ich glaube, das ging für den Bahneinsatz auch. Kommt nur drauf an, wie genau uns die Amis es nutzen lassen. Die machen das GPS nämlich aus militärischen Gründen ab und zu künstlich ungenau. Aber mit dem europäischen Galileo wäre das auch gelöst...
650-Kutscher
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Beitrag von 650-Kutscher »

[QUOTE=mellertime,7 Jul 2005, 22:30]
[/QUOTE]
XP hat doch Plug&Play. Was passiert wohl, wenn ich meine DVB-T-PCMCIA-Karte in den Steckplatz schiebe? ... :D :lol: :D ;)[/QUOTE]
Steck mal die Ebulakarte am PC zu Hause rein, falls du einen passenden Steckplatz hast.
Ist nämlich ganz interessant, aber weiter vertiefen will ich das Thema hier jedoch nicht :rolleyes:
ChristianMUC

Beitrag von ChristianMUC »

650-Kutscher @ 9 Jul 2005, 19:45 hat geschrieben:
mellertime @ 7 Jul 2005, 22:30 hat geschrieben: XP hat doch Plug&Play. Was passiert wohl, wenn ich meine DVB-T-PCMCIA-Karte in den Steckplatz schiebe? ... :D  :lol:  :D  ;)
Steck mal die Ebulakarte am PC zu Hause rein, falls du einen passenden Steckplatz hast.
Ist nämlich ganz interessant, aber weiter vertiefen will ich das Thema hier jedoch nicht :rolleyes:
Wenn mellertime eine DVB-T-Karte mit PCMCIA-Anschluss daheim hat, wird er wohl auch ein Notebook haben...du aknnst aber gerne für die Allgemeinheit erklären, was passiert, wenn man eine EBuLa-Karte ins eigene Notebokk steckt, würde mich mal interessieren...
Churfürst August

Beitrag von Churfürst August »

:rolleyes: Die EbuLa-Karte wird als Wechsellaufwerk mit 16 MB Speicherplatz erkannt und eingebunden.
Man kann sich das Verzeichnis ansehen, man kann sogar Sachen draufkopieren. WIe bei ner normalen Flashspeicherkarte eben.
Nun kann man versuchen, die auf der Karte zu findende "EBuLa.exe" zu starten. Dabei wird die lapidare Meldung erscheinen: "Dieser Computer ist kein Bordgerät der Deutschen Bahn AG".
Das war's dann auch schon.

Alles längst ausprobiert.... *gggggg*

Gruß August
ChristianMUC

Beitrag von ChristianMUC »

Churfürst August @ 9 Jul 2005, 21:04 hat geschrieben: :rolleyes: Die EbuLa-Karte wird als Wechsellaufwerk mit 16 MB Speicherplatz erkannt und eingebunden.
Man kann sich das Verzeichnis ansehen, man kann sogar Sachen draufkopieren. WIe bei ner normalen Flashspeicherkarte eben.
Nun kann man versuchen, die auf der Karte zu findende "EBuLa.exe" zu starten. Dabei wird die lapidare Meldung erscheinen: "Dieser Computer ist kein Bordgerät der Deutschen Bahn AG".
Das war's dann auch schon.

Alles längst ausprobiert.... *gggggg*

Gruß August
Aha, danke für die Erklärung...
remstalpendler
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Beitrag von remstalpendler »

Wittekind @ 9 Jul 2005, 16:59 hat geschrieben: Ist vielleicht geplant, auch sämtliche Signal- und Zugsicherungseinrichtungen durch GPS + ständige Funkverbindung zur Fahrdienstleitung zu ersetzen?
Hast du schon mal von ETCS gehört?
Das Projekt verspricht eine europaweit einheitliche, hochleistungsfähige Zugsicherung mit minimaler streckenseitiger Ausrüstung. Kommt leider technisch noch nicht so recht in die Gänge, aber ich hoffe, der Druck aus Brüssel und Straßburg wird das schon richten.
Guter Einstieg ist der Wikipedia-Artikel zu ETCS.

Übrigens: die beiden von dir genannten Aspekte Standortbestimmung und ständiger Kontakt zur Leitstelle sind nur zwei Komponenten einer zeitgemäßen neuen Zugsicherung - eine weitere ebenfalls sicherheitsrelevante ist die sog. "Zugvollstängdigkeitsprüfung", d.h. das bei Abtrennung einzelner Wagen sofort Konsequenzen eingeleitet werden. Diese Sicherheitsfunktion decken ja heute - auch bei LZB - streckenseitige Gleisfreimeldeeinrichtungen ab, und das müssten dann fahrzeugseitige Einrichtungen übernehmen. Solche Trennungen kommen natürlich äußerst selten vor, aber wenn, dann muss man ja verhindern, dass ein Folgezug in die liegengebliebenen Wagen reinrast. Und diese zugseitige Zugvollständigkeitsprüfung wäre bei Personenzügen kein großes Problem, aber bei Güterzügen eine gewisse Herausforderung - es gibt dort normalerweise keinerlei elektrische/elektronische Leitung zwischen Wagen und Lok.
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Beitrag von Wittekind »

Hast du schon mal von ETCS gehört?
Das Projekt verspricht eine europaweit einheitliche, hochleistungsfähige Zugsicherung mit minimaler streckenseitiger Ausrüstung. Kommt leider technisch noch nicht so recht in die Gänge, aber ich hoffe, der Druck aus Brüssel und Straßburg wird das schon richten.
Danke. Die streckenseitige Ausrüstung von ETCS kann aber so minimal nicht sein, sonst würden die Bahnen es ja recht schnell überall einbauen, das kann oder will man sich aber nicht leisten.

Und funktionieren tut's trotz jahrelanger Tests z.B. in Zofingen-Sempach anscheinend auch nicht, m.W. sollte sowohl die ABS Berlin-Leipzig als auch die NBS Mattstetten-Rothrist mit ETCS betrieben werden, dann musste man aber teuer konventionelle Signaltechnik bzw. LZB nachrüsten. Das ist, was ich gehört habe und daraufhin habe ich mich erst mal gefragt, warum bei der Bahn kaum je mal etwas zu klappen scheint. :angry: Ich weiß keine andere Industrie, in der es so viele Pannen gibt.

Zur Zugvollständigkeitsprüfung folgende Idee: GPS-Empfänger und Handy passen in einen kleinen Kasten, den hängt man einfach an den letzten Güterwagen irgendwo dran. Die Leitstelle empfängt also zwei Signale, von der Lok und vom letzten Wagen, und wenn die nicht zusammenpassen, weiß man, daß etwas schief gelaufen ist.
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Beitrag von mellertime »

Churfürst August @ 9 Jul 2005, 21:04 hat geschrieben: Alles längst ausprobiert.... *gggggg*
Na klar, hab ich vor einiger Zeit auch schon ausprobiert. :P Nur leider kommt seit dem bei jedem Windowsstart mehrere Fehlermeldungen ala Das das Laufwerk nicht existiert. :( Naja Strafe muß sein, fürs rumspielen. ;) Ist zwar nicht schlimm, nervt nur gewaltig. Vielleicht hast du ja eine Idee, wie ichs wegbekomme.
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Beitrag von remstalpendler »

Wittekind @ 9 Jul 2005, 21:46 hat geschrieben:Die streckenseitige Ausrüstung von ETCS kann aber so minimal nicht sein, sonst würden die Bahnen es ja recht schnell überall einbauen, das kann oder will man sich aber nicht leisten.
In "Level 3" soll man wirklich nur noch diese "Euro-Balisen" benötigen, also rein passive elektronische Kilometersteine, die im Grundprinzip so funktionieren wie RFID-Tags, und eine GSM-R-Funkabdeckung.
Also keinerlei Verkabelung, und das ist ja ein Posten, der bei heutigen Strecken in die Millionen pro Kilometer geht.

Mit dem Nicht-Funktionieren hast du natürlich Recht. Andererseits hat eine Zugsicherung viel höhere Anforderungen an die das korrekte und zuverlässige Funktionieren als z.B. ein LKW-Mauterfassungs-System ;) Man befasse sich z.B. mal damit, was in elektronischen Stellwerken (EStW) für ein Aufwand betrieben wird (Stichworte: Algorithmische Software-Validierung, redundante Grafikkarten) Trotzdem würde natürlich auch ich mir wünschen, dass es schneller geht als die geschätzten 15 bis 20 Jahre.

Das mit der Zugvollständigkeitsprüfung ist natürlich lösbar ...
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Beitrag von ET 423 »

Zum ETCS: Das ist mittlerweile schon veraltet und ist bisher nicht aus der Testphase herausgekommen (Gott seis gedankt, das würde ansonsten wieder viele Arbeitslose mit sich bringen :(). Dazu kommt noch, daß man stets auch eine Rückfallebene benötigt und gerade hier scheitert es nämlich: Auch mit ETCS bräuchte man weiterhin Signale & Co., um im Störungsfall den Betrieb noch aufrecht erhalten zu können. Was würde das also bedeuten? Genau, die länderspezifischen Zugsicherungssysteme + Signale würden wieder Verwendung finden. ;)
Ich schaue weg, weil mir hier Einiges nicht paßt.
Daniel S
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Beitrag von Daniel S »

remstalpendler @ 10 Jul 2005, 07:54 hat geschrieben:Man befasse sich z.B. mal damit, was in elektronischen Stellwerken (EStW) für ein Aufwand betrieben wird (Stichworte: Algorithmische Software-Validierung, redundante Grafikkarten)
Diesen Aufwand betreibt heutzutage jedes mittelständische Unternehmen, das professionell agiert. Teilweise sind solche Sachen sogar vorgeschrieben; zumindest habe ich das mal gehört. Wenn ein Unternehmen einen Kredit beantragt, muss es gewährleisten, dass es permanent produzieren kann und nicht etwa durch einen ausgefallenen Server o. Ä. stillsteht. (War das im Zusammenhang mit Basel 2?)

Zum GPS:
Die Auflösung ist mittlerweile auf wenige Meter genau. Die Ungenauigkeit kommt durch eine Verschlüsselung der Amis - nur, wer den richtigen Code kennt, kann genau peilen. Alle anderen müssen mit Abweichungen leben, die je nach Gebiet zwischen wenigen Metern und einigen hundert Metern liegen.
Kosten sind auch kein Thema mehr. Empfänger gibt es ab zehn Euro; der Rest ist Software und standardisierte Hardware. Der große Kostenfaktor Kartenmaterial fällt bei der Bahn vermutlich auch nicht ins Gewicht, da die sicherlich über eigene Karten verfügt ;)
Noch ganz kurz: Autonavigationssysteme sind nur ab Werk so teuer. Sehr gute Nachrüstlösungen gibt es - je nach Ausstattung - schon für unter tausend Euro. Ab 500 Euro gibt es spitzenmäßige portable Navis, und PDA- oder Handysysteme kommen noch billiger.

Ciao :)
Daniel
Churfürst August

Beitrag von Churfürst August »

mellertime @ 9 Jul 2005, 23:34 hat geschrieben: Na klar, hab ich vor einiger Zeit auch schon ausprobiert. :P Nur leider kommt seit dem bei jedem Windowsstart mehrere Fehlermeldungen ala Das das Laufwerk nicht existiert. :( Naja Strafe muß sein, fürs rumspielen. ;) Ist zwar nicht schlimm, nervt nur gewaltig. Vielleicht hast du ja eine Idee, wie ichs wegbekomme.
Ähm, ich hatte keine Probleme. Kann ich jetzt auch nichts dazu sagen. Ich arbeite ständig mit - sozusagen - Wechsellaufwerken. Kamera, DVD-Brenner extern etc... Keine Probleme.
AndreasZ

Beitrag von AndreasZ »

Noch ganz kurz: Autonavigationssysteme sind nur ab Werk so teuer. Sehr gute Nachrüstlösungen gibt es - je nach Ausstattung - schon für unter tausend Euro. Ab 500 Euro gibt es spitzenmäßige portable Navis, und PDA- oder Handysysteme kommen noch billiger.
Da muss ich noch was zu sagen:
Klar, der Nachteil beim Nachrüsten egal von was an einem Auto: Man verändert das Gesamtkonzept des Autos. Egal ob das Spoiler sind (da kann die Aerodynamik sowas von in die Hose gehen) oder "nur" andere Lampen. Grad die ganze Elektronik ist sehr empfindlich gegen Veränderungen. Daher will auch der Hersteller, dass da der Kunde selber nix dran macht!
Wer ab Werk z.B. 'ne Anhängerkuplung kauft, fragt sich immer, warum das Ding 500 oder mehr Euro kostet und sagt dann: Das rüst' ich nach. Leider wird ab Werk für Gespannfahrten zusätzlich ein größer dimensionierter Kühler verbaut, der dem Nachrüster fehlt und der steht dann an irgend 'nem Pass und der Kühler kocht. Ebenso verhält es sich mit anderen Sachen: Manchmal werdern für bestimmte Extras auch so Sachen wie Batterieleistung erhöht, z.B. Navi. Oder warum ist der Dieselmotor so teuer? Klar, der muss erstens in sich stabiler gebaut werden und zweitens braucht der oft auch 'n anderes Getriebe. Ob der Motor 180 oder 330 Nm max. Drehmoment hat, kann über Leben oder nicht Leben von so einem Getriebe entscheiden und der Diesel hat eben mehr. Oft bekommen die auch noch ein serienmäßiges ASR oder 'n komplettes ESP dazu (grad wenn einem ab 2000 Touren beim Anfahren schon die Vorderräder durchgehen!), ohne dass das beim Durchlesen der Preisliste auffällt.
Nachrüsten ist eben immer so 'ne Sache und so mancher Autobastler ohne Ahnung hat da mehr kaputt gemacht als er sich Gutes getan hat. Natürlich ist nicht alles schlecht, aber man muss aufpassen...
So, wieder mal ein Ausflug in die bunte Welt des gummibereiften Individualverkehrs. ;)
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Beitrag von remstalpendler »

ET 423 @ 10 Jul 2005, 13:38 hat geschrieben:Zum ETCS: Das ist mittlerweile schon veraltet und ist bisher nicht aus der Testphase herausgekommen (Gott seis gedankt, das würde ansonsten wieder viele Arbeitslose mit sich bringen :(). Dazu kommt noch, daß man stets auch eine Rückfallebene benötigt und gerade hier scheitert es nämlich: Auch mit ETCS bräuchte man weiterhin Signale & Co., um im Störungsfall den Betrieb noch aufrecht erhalten zu können. Was würde das also bedeuten? Genau, die länderspezifischen Zugsicherungssysteme + Signale würden wieder Verwendung finden. ;)
Ist es denn etwa definitiv, dass ETCS nicht weiter entwickelt wird?
Dass große verteilte Systeme aus Hardware und Software in der Komplexität unterschätzt werden, aber schließlich doch zum Funktionieren gebracht werden können, sieht man ja an der LKW-Maut.

Und fändest du es wirklich gut, wenn die Fahrplanersteller und ihr TFs noch Jahrzehnte mit den Einschränkungen der PZB 90 leben müsstet?
Wenn die europaweiten Güterverkehre weiterhin überwiegend per LKW fließen, weil es zu umständlich ist, an jeder Grenze die Lok zu wechseln?
Wenn Nebenstreckenreaktivierungen an den Kosten der Installation eines Signalsystems scheitern?
Wenn auf Magistralen tendenziell eher zusätzliche Gleise gebaut werden müssen, als die vorhandenen stärker ausnutzen zu können?

Und siehst du Verzicht auf effizientes Arbeiten und auf leistungsfähigen und wirtschaftlichen Betrieb wirklich als sinnvolle Arbeitsbeschaffungsmaßnahme an? Jetzt auf dem jetzigen Stand der Technik beharren zu wollen, ist nicht sinnvoller, als wenn man vor 50 Jahren auf dem damaligen Stand der Technik beharrt hätte. Dann müsstet ihr noch überall Flügelsignale und Damploks haben - würdet ihr aber nicht, denn dann wäre die Eisenbahn inzwischen bis auf ein paar Museumsstrecken komplett stillgelegt worden. Nix mehr mit Arbeit für - von der damaligen Zeit ausgehend, sagen wir mal, 400.000 - Eisenbahner.

Zur Rückfallebene:
Sind die jetzigen Signale denn störungsfrei? Nein.
Gibt es dafür eine technische Rückfallebene? Nein.
Kann dann trotzdem der Betrieb, wenn auch eingeschränkt, weitergehen? Ja.
Wenn das mit dem jetzigen PZB/LZB-System klappt, warum soll das dann nicht auch mit einem zukünftigen System klappen?
Daniel S @ 10 Jul 2005, 17:00 hat geschrieben:Diesen Aufwand betreibt heutzutage jedes mittelständische Unternehmen, das professionell agiert. Teilweise sind solche Sachen sogar vorgeschrieben; zumindest habe ich das mal gehört. Wenn ein Unternehmen einen Kredit beantragt, muss es gewährleisten, dass es permanent produzieren kann und nicht etwa durch einen ausgefallenen Server o. Ä. stillsteht. (War das im Zusammenhang mit Basel 2?)
Ich wette mit dir, dass es algorithmisch validierte Software und redundante Grafikkarten mit Interlace-Schaltung außer bei der Bahn nur noch in ähnlich und noch stärker sicherheitskritischen Anwendungen gibt, z.B. bei der Flugsicherung oder in Kernkraftwerken.
Wobei es die Eisenbahn sogar einfacher hat als die genannten Bereiche: Hat man irgendwo Zweifel, dass etwas korrekt funktioniert, dann ist die Antwort klar: Fahrzeugseitig eine Zwangsbremsung (das geht beim Flugzeug nicht ;)), Leitstellenseitig Signal auf Rot. Trotzdem will man aus wirtschaftlichen Gründen, dass das möglichst selten passiert.

Aber diese Art sicherheitskritische Anwendungen sind etwas ganz anderes, als in einer Fabrik einen Ersatz-Server vorzuhalten. Ich bin in der Software-Branche tätig. Sowas wird wirklich nur gemacht, wenn es ansonsten die Existenz des Unternehmens bedrohen würde.
Bei einem Zeitungsverlag z.B. soweit, dass gewährleistet ist, dass die Zeitung täglich erscheinen und verteilt werden kann (aber auch dort kann man einige Minuten Stillstand für ein manuelles Umschalten in Kauf nehmen), nicht aber z.B. für die Buchhaltung - die kann zur Not auch mal einen Tag still stehen.

Nochmal zum GPS: Ich fände es bedenklich, den Bahnbetrieb von einem System abhängig zu machen, das die Amerikaner, sollte es mal ihren mehr oder weniger berechtigten Interessen nützen, sicher rücksichtslos in der Genauigkeit herabsetzen oder ganz abschalten würden. M.W. haben die sich das auch ausdrücklich vorbehalten. Man stelle sich vor, Terroristen benutzen GPS als Waffe.
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Beitrag von Wittekind »

Zum ETCS: Das ist mittlerweile schon veraltet...
Wenn ETCS veraltet ist, was ist denn dann modern?
Dazu kommt noch, daß man stets auch eine Rückfallebene benötigt und gerade hier scheitert es nämlich: Auch mit ETCS bräuchte man weiterhin Signale & Co., um im Störungsfall den Betrieb noch aufrecht erhalten zu können.
Naja... Welche Rückfallebene haben denn die derzeitigen Signal- und Zugsicherungssysteme, die wahrlich oft genug gestört sind? Doch wohl keine, oder?

Dein Beitrag klingt für mich so, als würdest Du Dir wünschen, daß die Bahn noch möglichst lange mit altmodischen und kostenträchtigen Verfahren und Technologien arbeitet...
ET 423
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Beitrag von ET 423 »

remstalpendler @ 10 Jul 2005, 20:27 hat geschrieben: Ist es denn etwa definitiv, dass ETCS nicht weiter entwickelt wird?
Dass große verteilte Systeme aus Hardware und Software in der Komplexität unterschätzt werden, aber schließlich doch zum Funktionieren gebracht werden können, sieht man ja an der LKW-Maut.
Ob es weiterentwickelt wird oder nicht, weiß ich nicht.
remstalpendler @ 10 Jul 2005, 20:27 hat geschrieben: Und fändest du es wirklich gut, wenn die Fahrplanersteller und ihr TFs noch Jahrzehnte mit den Einschränkungen der PZB 90 leben müsstet?
Wenn die europaweiten Güterverkehre weiterhin überwiegend per LKW fließen, weil es zu umständlich ist, an jeder Grenze die Lok zu wechseln?
Wenn Nebenstreckenreaktivierungen an den Kosten der Installation eines Signalsystems scheitern?
Wenn auf Magistralen tendenziell eher zusätzliche Gleise gebaut werden müssen, als die vorhandenen stärker ausnutzen zu können?
Welche Einschränkung hat denn die PZB 90? Einzige Einschränkung ist die Restriktivität etc., aber das dient der Sicherheit. ;)
Um nicht an jeder Grenze die Lok wechseln zu müssen, gibt es eine gute Alternative, die auch mit dem ETCS weiterhin vorhanden sein müßte: Mehrsystemloks. ;)
Wenn Nebenstreckenreaktivierungen an den Kosten der Installation eines Signalsystems scheitern, dann würden sie auch am ETCS scheitern - denn kostenlos ist das auch nicht.
Auf den Magistralen, wie du sie so nett bezeichnet hast, würde ich LZB - CIR ELKE II empfehlen.
remstalpendler @ 10 Jul 2005, 20:27 hat geschrieben: Und siehst du Verzicht auf effizientes Arbeiten und auf leistungsfähigen und wirtschaftlichen Betrieb wirklich als sinnvolle Arbeitsbeschaffungsmaßnahme an? Jetzt auf dem jetzigen Stand der Technik beharren zu wollen, ist nicht sinnvoller, als wenn man vor 50 Jahren auf dem damaligen Stand der Technik beharrt hätte. Dann müsstet ihr noch überall Flügelsignale und Damploks haben - würdet ihr aber nicht, denn dann wäre die Eisenbahn inzwischen bis auf ein paar Museumsstrecken komplett stillgelegt worden. Nix mehr mit Arbeit für - von der damaligen Zeit ausgehend, sagen wir mal, 400.000 - Eisenbahner.
Nö, sehe ich nicht, aber wenn das ETCS der Vorläufer zum führerlosen Fahren sein soll (was de facto so ist), dann kann ich mich darüber logischerweise nicht freuen und dann würden die restlichen Eisenbahner nach und nach auch noch arbeitslos werden. Dazu kommt, daß ich nicht sage, ich wolle auf dem jetzigen Stand der Technik beharren. Dinge wie die LZB sind nur wesentlich zuverlässiger, erprobt und ermöglichen auch ein "effizientes Arbeiten" und ausnutzen der Trassen.
remstalpendler @ 10 Jul 2005, 20:27 hat geschrieben: Zur Rückfallebene:
Sind die jetzigen Signale denn störungsfrei? Nein.
Gibt es dafür eine technische Rückfallebene? Nein.
Kann dann trotzdem der Betrieb, wenn auch eingeschränkt, weitergehen? Ja.
Wenn das mit dem jetzigen PZB/LZB-System klappt, warum soll das dann nicht auch mit einem zukünftigen System klappen?
Nein, sind sie nicht, aber wesentlich störungsärmer wie ETCS.
Ja, es gibt eine Rückfallebene, nennt sich Befehl diktieren.
Wittekind @ 10 Jul 2005, 20:29 hat geschrieben: Wenn ETCS veraltet ist, was ist denn dann modern?
S.o. - CIR ELKE II oder das frz. System, das so ähnlich arbeitet (Name fällt mir grad net ein).

Schönen Abend noch,

ET 423
Ich schaue weg, weil mir hier Einiges nicht paßt.
Wittekind
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Beitrag von Wittekind »

ET 423 @ 10 Jul 2005, 22:47 hat geschrieben: Wenn Nebenstreckenreaktivierungen an den Kosten der Installation eines Signalsystems scheitern, dann würden sie auch am ETCS scheitern - denn kostenlos ist das auch nicht.
Normalerweise verlangt ETCS ja die Eurobalisen im Gleis. Auf dieser Seite steht aber etwas von einem ETCS Level 4, bei dem vollständig auf streckenseitige Sicherungseinrichtungen verzichtet wird, und der Zug die Fahrerlaubnis über eine Funkverbindung erhält. Gedacht ist das aber nur für Regionalnetze.
ET 423
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Beitrag von ET 423 »

Wittekind @ 10 Jul 2005, 23:13 hat geschrieben: [...] bei dem vollständig auf streckenseitige Sicherungseinrichtungen verzichtet wird, und der Zug die Fahrerlaubnis über eine Funkverbindung erhält. Gedacht ist das aber nur für Regionalnetze.
Ja viel Spaß, wenn mal die Funkverbindung ausfällt. Dann steht alles über Stunden - ob das im Sinne der Kunden ist?
Ich schaue weg, weil mir hier Einiges nicht paßt.
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