AndreasZ @ 24 Jul 2005, 17:53 hat geschrieben:Das ist nicht anderes als das Verbraten von Steuergeldern!
Kein Spediteur könnte es sich leisten seine alten, aber brauchbaren LKWs kostenpflichtig verschrotten zu lassen, wenn er sich neue kauft.
Allerdings! Die (großen) Speditionen bekommen beim Kauf neuer Fahrzeuge ein dickes staatliches Bonus und nach ein paar Jahren verkaufen sie die Dinger und kassieren noch ab!
AndreasZ @ 25 Jul 2005, 02:29 hat geschrieben: Ähm, ich meine Wagen wie die EW I/II oder die Triebwagen RABDe510 oder RBe540, die teilweise modernisiert in großen Teilen der Schweiz vorkommen sollen...
EW I/II ist mir grad kein Begriff - egal. Die von dir angesprochenen Tribwagen stammen aus den 60igern und fahren teilweise, zumindest die in den 90igern restaurierten, noch bei der S-Bahn Zürich. Die RABDe 12/12 werden voraussichtlich bis 2012 im Einsatz bleiben und dann ersetzt. Die Fahrzeuge haben jedoch einige Vorteile gegenüber den 628.0 und 627: Sie sind Großserien, was die Ersatzteilbeschaffung erleichtert. Sie sind ET's mit einer starken Beschleunigung (alle Achsen angetrieben) weswegen sie mehr Wert sind als VT's. Sie sind, wie viel Fahrzeuge und Bahnsteige in der Schweiz, behindertengerecht.
AndreasZ @ 25 Jul 2005, 02:29 hat geschrieben:Diese bunte Sitzanordnung in neuen Fahrzeugen nervt nicht nur mich. Reihensitze scheint niemand haben zu wollen. Zumindest sind die 4er-Gruppen immer als erste voll, allein schon, weil man bei schlechter besetzen Zügen mehr Freiraum für die Beine hat oder dem Mitfahrer auch mal in die Augen sehen kann... Bei vielen Neubaufahrzeugen hat man die Fenster- und Sitzplatzteilung entkoppelt. Dann kann es vorkommen, dass Fensterplätze irgendwie keine sind und man gegen einen breiten Fensterholm blickt und das sogar in ICEs! Oder es kommt vor, dass 4er-Gruppen unsymetrisch zwischen zwei Fenstern liegen... Ich hab' jetzt nicht Innenarchitektur oder -design studiert, aber bei sowas bescheuertem bekomme ich immer so ein starkes Brennen in den Augen und werde dran erinnert, dass der Erbauer des Fahrzeugs mal wieder nicht an den Fahrgast, sondern ans Geld oder sonstwas gedacht hat!
Volle Zustimmung! Dass ist jedoch nicht den Neubaufahrzeugen anzulasten, sondern den Bestellern, welche auf möglichst wenig Raum möglichst viele Sitzplätze unterbringen wollen. Das hat man in umgebauten By-Wagen im Raum Tübingen auch beobachten können! Das paradoxe ist: Dafür dass man viel einspart kommt dann das verlangte (und auch sinnvolle Mehrzweckabteil in welchem manchmal (OK, selten) nicht mal Klappsitze vorhanden sind!
AndreasZ @ 25 Jul 2005, 02:29 hat geschrieben:Naja, wenn das Leasingfahrzeug mal wieder mit kochendem Kühler oder so rumsteht, warte ich lieber ein bisschen. Und der Bedarf kommt selten von heute auf morgen, bis jetzt hatten ALEX, FLEX & Co. immer noch genug Zeit, ihre Fahrzeuge umbauen zu lassen...
Beispiel ALEX: Das sind bis auf die Dispo-ER20 keine Neufahrzeuge und sind trotzdem bei den Fahrgästen sehr beliebt und man hat damit die Ausschreibung gewinnen können...
Das sind aber keine schwachen VT's sondern hochwertige IR-Wagen oder ähnliches was die da umbauen. Und das Produkt soll ja auch keine moderne Regionalbahn sondern eher ein moderner Eilzug oder Bezirksschnellzug werden.
AndreasZ @ 25 Jul 2005, 02:29 hat geschrieben:Und die Beschleunigung ist dem Fahrgast eigentlich schnurzpiep... Aber wie gesagt, wäre mir als EVU die höhere Zuverlässigkeit deutlich lieber, als ein launischer Renn-VT. Und ich kenn' jetzt außer den 610-612 keine VTs, die wirklich gut beschleunigen. Motorleistung ist nicht alles.
Um einen hochwertigen, modernen Regionalbahn-Betrieb (nicht den der Bahn AG) zu gewährleisten brauche ich gut beschleunigende Triebwagen um Haltestellenabstände von bis zu minimal 400 Metern zu ermöglichen und trotzdem noch ansprechende Fahrzeiten zu bieten. Gut Beschleunigen tun einige VT's u.a. der RS1 /BR 650.
AndreasZ @ 25 Jul 2005, 02:29 hat geschrieben:Welches Fahrzeug ist rollstuhlgerecht zu erreichen, wenn der Bahnsteig nicht passt? Was nutzt ein Tiefeinstieg an einem Dosto, wenn man einen 1m hohen Bahnsteig hat?? Vielleicht ist die einzelne Komponente durchaus für Rollstühle geeignet, aber es muss das Gesamtkonzept stimmen. (und nicht nur bei der Behindertenfreundlichkeit, aber das verstehen die Konstrukteure anscheinend oft nicht mehr...) Und vieles was "rollstuhlgerecht" sein soll, würde ich mal einen der Erfinder im Rollstuhl im Alltag testen lassen...
Volle Zustimmung! Ich schreibe ja auch dauernd dass es langsam ank... dass immer nur neue Fahrzeuge gekauft werden aber die Infrastruktur vergammelt immer weiter. Und dann bringt auch der Behindertenfreundliche Triebwagen nichts... . Nur, wie will man ein Fahrzeug mit Stufen am Einstieg für ältere Leute oder Gehbehinderte durch Bahnsteige zugänglicher machen? Durch über 1m hohe Bahnsteige

? Das wäre teuer und eine optische Verschandelung! Also lieber moderne, tiefere Bahnsteige und teilweise Niederflurfahrzeuge!
AndreasZ @ 25 Jul 2005, 02:29 hat geschrieben:Diese Klapptüren nennen sich offiziell Drehfalttüren und sind nicht ständig bezettelt oder ohne Vorwarnung defekt, wie unsere Dostos hier.
Nö, bei uns ist das der Bahn völlig wurscht wenn die "Drehfalttüren" oder "Bein-in-Stücke-Hauer" klemmen. Wenn man sie nicht aufbekommt läuft man halt zur nächsten oder hofft jemand anderes stemmt sich mit aller Kraft gegen den Zug und zerrt die Tür auf... das kommt auch alles ohne Vorwarnung!
AndreasZ @ 25 Jul 2005, 02:29 hat geschrieben:Da sind mir die alten Drehfalttüren in puncto Zuverlässigkeit lieber. Die Dinger muten zwar etwas rustikal an, aber schließen per Schlüssel-Befehl des Zub eigentlich einwandfrei. Man sollte halt nicht die Finger in die Türen bekommen, aber sonst sind die Dinger ganz ok und das tolle ist ja, dass man die von Hand auch ohne Luft und Strom ganz bequem auf und zu bekommt...
Zum Punkte Zuverlässigkeit weiter oben! Die Dinger schließen tatäschlich einwandfrei - sofern man sie überhaupt schließen muss da sie ja kaum auf gehen. Das mag schon auch daran liegen dass die Leute blöder geworden sind und aber auch die Türen nicht mehr so gewartet werden und deswegen Probleme bereiten. Ich finde es jedoch paradox wenn die Türen selbst dem Personal ungeheuer sind und einer Zugchefin den Fuß so stark und schlimm einklemmen dass sie kaum mehr gehen kann und entsprechend verarztet werden muss. Dienstunfähig durch Technik!
AndreasZ @ 25 Jul 2005, 02:29 hat geschrieben:Übrigens bin ich schon in Gruppen zu 25 Mann mit Fahrrädern mit n-Wagen ins Altmühltal gefahren. Die "Ladekante" ist zwar an niedrigen Bahnsteigen recht hoch, aber sonst hatten wir keinerlei Probleme. Was den Platz angeht, der ist überall begrenzt.
Ich auch, bin aber jung und kann da schon noch rum hantieren. Hab auch älteren Leuten schon geholfen. Wenn man alleine ist und es muss schnell gehen ist das trotzdem problematisch. Ich hab trotz all dem schon zwei Schutzbleche bei der Aktion vom Rad "getrennt". Am besten war aber einmal der Schaffner (im 628.2)! Schaut zuerst voller Ruhe zu und meckert dann hinterher warum das so lange dauert, er habe durch uns 10min Verspätung bekommen (was falsch war, er kam mit 5min Verspätung, wir haben bei 7 Rädern 1,5min gebraucht und er konnte dann noch 2min lang debatieren bis es weiter ging! Die Farce dazu im Radabteil: Plakat der Bahn AG: "Gerne nehmen wir auch ihr Fahrrad mit!" Darauf ist Bahner zu sehen wie er Räder in den Zug reinschiebt und behilflich ist. Aber egal. Ich muss sagen (zum Schutz des DB-Personals: Dass war der einzige unfreundliche Bahner den ich im letzten Jahr erlebt habe.)
AndreasZ @ 25 Jul 2005, 02:29 hat geschrieben:Rollstühle und Gehbehinderte haben aber auch bei RegioShuttle & Co. Probleme, wenn die Bahnsteige nicht zum Fahrzeug passen und gerade in ländlichen Gegenden sind passende Bahnsteige außer bei einigen gerne gezeigten Beispielen noch selten, wenn ich mich an meine Fahrten durch's Allgäu und den Schwarzwald erinnere...
Yep, die Infrastruktur kann ich aber nur so richten wie moderne Fahrzeuge ausgelegt sind. Habe ich ja oben schon erklärt.
AndreasZ @ 25 Jul 2005, 02:29 hat geschrieben:Volkswirtschaftlich nicht... Aber beim Bahnverkehr sollte es doch nicht um den Profit einiger Firmen gehen, sondern der sollte allen was bringen, oder? Zu Bundesbahnzeiten sind zumindest die Gelder nicht in Managergehältern oder dubiosen Beraterfirmen versickert, wo sie keinem was bringen... (außer den Managern und Beratern natürlich) Das heutige System bietet viel zu viele Möglichkeiten, dass Geld "verschwindet" und dass einige Gegenden vom Fernverkehr abgehängt werden. So gesehen, wäre die Bahn vor 1994 volkswirtschaftlich sicher rentabler gewesen, wenn man vielleicht nicht ganz so "beamtig" langsam gehandelt hätte...
Ja, du hast eigentlich schon recht. Mit der Bahnreform hat man sich das aber so gedacht: Betriebswirtschaftlich machen die EVU's Gewinn und erbringen dadurch für die Volkswirtschaft einen hohen Nutzen und einem möglichst geringen Defizit. Die Realität kennen wir.
AndreasZ @ 25 Jul 2005, 02:29 hat geschrieben:Gegenfrage: Ich sehe kaum jemanden diese Möglichkeiten nutzen, ich sehe allgemein selten einen Rollstuhl in einem Zug. Frei nach den Regeln der modernen Bahn: Warum sollten die teile dann überhaupt eingebaut sein? Für die paar Rollstühle lohnt das betriebswirtschaftlich eh nicht. <_<
Wenn ich weiß ich komme Mangels Hubliften, Personal, Bahnsteigen oder richtigen Fahrzeugen mit meinem Rolli da nicht rein kann ich leider auch nicht Bahn fahren. Also mache ich es halt anders. Wenn es nach der Bahn ginge, wäre das ja auch wurscht. Der Besteller sollte aber im Blick auf den volkswirtschaftlichen Nutzen sehr wohl auf so etwas achten. Vielleicht noch folgendes: Wenn ich Rollstuhlfahrer mit extra Bussen rum karre wird das erst recht teuer. Außerdem haben diese Leute dann keine Individualität und sind direkt abhängig. Klar, auch wenn sie den ÖPNV nutzen sind sie abhängig, aber doch einige Stückchen freier was für die Entwicklung einer Persönlichkeit bzw. deren Auslebung sehr wichtig ist. Im übrigen braucht die zukünftige Rentergesellschaft Deutschland sowieso eine viel mehr behindertenfreundliche Infrastruktur.
sbahnfan @ 25 Jul 2005, 17:02 hat geschrieben:n-Steuerwagen mit Hublift sind im Frankfurter Raum reichlich anzutreffen. Man erkennt sie an der neuen Kopfform die dem 628.4 ähnelt (ich glaube, die heißt Wittenberg-Kopf) und an den Schwenkschiebetüren. Die vorderen Schwenkschiebetüren sind mit Hubliften ausgerüstet und führen direkt in ein geräumiges Mehrzweckabteil mit Klappsitzen, und auch die rollstuhlgängige Toilette befindet sich dort.
Wittenberger fahren bei uns auch, jedoch ohne den von dir beschriebenen Umbau. Aber schön dass es sowas gibt!
aaa
AndreasZ @ 25 Jul 2005, 18:54 hat geschrieben:bitte? :blink:
Sorry, das passierte durch das zitieren! Ich hab ausversehen auf Beitrag schreiben statt Vorschau geklickt! Jetzt kommt alles nach!
Grüße, Dave