Wahlumfrage zur Bundestagswahl am 18.09.2005

Alles was in den anderen Foren OFF-TOPIC wäre.
<br>Guinan freut sich auf Ihren Besuch.
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tra(u)mmann

Beitrag von tra(u)mmann »

Mahlzeit,
Wildwechsel @ 12 Aug 2005, 07:46 hat geschrieben:Ich hab zwar schon mal was von Untergiesing gehört....
hmm, den Fehler habe ich nicht mehr bemerkt, zu später Stunde, kann passieren.

Also Niederbayern.

Peinlich!

Ich mache halt auch wie Stoiber Fehler :D
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423176
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Beitrag von 423176 »

Guten Morgen!

Ich habe erstmal eine Nacht über die vorgefallenen Dinge geschlafen und bin eben voller Tatandrang online gegangen ;)
Da hat mich doch glatt mal die "Sonntagsfrage" interesseirt und unter www.taggesschau.de gibt es doch tatsächlich schon eine neue Umfrage von gestern. Das wird wohl noch richtig spannend im Wahlkampf.

Wenn ich ein Herr Stoiber wäre, würde ich nicht ruhig schlafen können. Mein schlechtes Gewissen würde mich nicht in Ruhe lassen wegen der geistigen Entgleisung.
tra(u)mmann

Beitrag von tra(u)mmann »

Mahlzeit,
423176 @ 12 Aug 2005, 09:47 hat geschrieben:[...] Wenn ich ein Herr Stoiber wäre, würde ich nicht ruhig schlafen können. Mein schlechtes Gewissen würde mich nicht in Ruhe lassen wegen der geistigen Entgleisung.
die Äußerungen waren Kalkül. Aber ein egoistisches (die CSU profitiert wohl davon, der CDU schadet es). Und ein nicht vollständig durchdachtes. Denn in einer Großen Koalition, die immer wahrscheinlicher ist, ist kein Platz für Stoiber, da die SPD, wenn sie nicht den Kanzler stellen kann, dann wohl Anrecht auf das wohl wichtigst Ministerium hat (Wirtschaft/Finanzen/Arbeit), wenn denn ein solches Superministerium eingerichtet wird.

Für Stoiber bliebe nur das Außenministerium, aber den kann man im Ausland ja kaum vorzeigen.

Ach ja, ein wenig Polemik noch. Originalzitat Stoiber:
"Wir sind das Land, in dem am wenigsten Arbeitsplätze abgebaut werden, wir sind Schlusslicht im Abbau der Arbeitsplätze."
:lol: :lol: :lol:
Thomas089
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Beitrag von Thomas089 »

tra(u)mmann @ 12 Aug 2005, 10:24 hat geschrieben:Für Stoiber bliebe nur das Außenministerium, aber den kann man im Ausland ja kaum vorzeigen.
Ich glaube, beim Staatsbesuch am Heiligen Stuhl (staatliche Instanz des Vatikans) würde er eine ganz gute Figur machen. ;)

Spaß beiseite:

Ich weiß im Moment noch nicht, was ich wählen soll. Rot-Grün hat ja unter Verrat aller ursprünglichen Prinzipien die soziale Demontage vorangetrieben. Schwarz-Gelb wird diese Demontage noch stärker vorantreiben. Dunkelrot ist für mich, aus vielen hier schon genannten Gründen, unakzeptabel, auch wenn mich ein "Denkzettel" für diese ganzen etablierten Parteien schon sehr reizen würde. Vor einem "Denkzettel" in Form eines Kreuzchens bei den rechtsstehenden Kameraden graut mir noch mehr.

Was bleibt also übrig?

Meiner Meinung nach wäre es die Pflicht von verantwortungsbewussten Politikern, endlich mal die Karten auf den Tisch zu legen. Stattdessen bedienen sich alle der Vernebelungstaktik nach dem Motto: Im Moment gibt es zwar ein paar Probleme, aber mit ein paar zusammengeschusterten Maßnahmen springt das Wachstum wieder an und dann wird alles wieder so wie früher.

Folgende Gründe sprechen für mich, dass es in Deutschland nicht mehr so werden kann wie früher:
- Maßloses Heranbilden von Erwartungshaltungen in Deutschland über viele Jahrzehnte nach der Devise "Alles ist machbar und alles ist bezahlbar".
- Überproportionales Wohlstandswachstum in Westdeutschland über viele Jahrzehnte, das nicht beliebig weitergehen kann.
- Verbockte Konzepte und ungelöste Probleme im Zusammenhang mit der Wiedervereinigung, die zu einer Erosion von jungen, tatkräftigen Leuten in Ostdeutschland geführt haben.
- Die demographische Entwicklung (weiter oben "Alterspilz" genannt), die alle bisherigen sozialen Sicherungskonzepte unbezahlbar macht.
- Globalisierung und damit einhergehende Wende zum Kapitalismus auch mit der Konsequenz, dass heute die Konzernbosse die wahre Regierungsmacht in Deutschland haben.
- Umweltverschmutzung, zunehmende Rohstoffknappheit, Schieflage bezüglich der Lebensbedingungen in der Dritten Welt.
- In einigen Jahren wird dann auch noch die zunehmende Klimakatastrophe dazukommen. Und auch Unfälle in Forschungslabors (z.B. Entweichen von genmanipulierten Mikroorganismen) sind nicht auszuschließen.

Wie man vor diesem Hintergrund im Kaffeesatz von 0,1% Steigerung beim Wachstum und bei 100000 Arbeitslosen weniger im Vergleich zum Monat xy eine Wende in die bessere Zukunft erkennen kann, bleibt mir ein Rätsel. Aber alle Politiker der wählbaren Parteien stoßen letztlich ins gleiche Horn.

Wen soll ich also wählen? :unsure:

Viele Grüße,
Thomas
Gruß, Thomas
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423176
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Beitrag von 423176 »

tra(u)mmann @ 12 Aug 2005, 10:24 hat geschrieben: Mahlzeit,

die Äußerungen waren Kalkül. Aber ein egoistisches (die CSU profitiert wohl davon, der CDU schadet es). Und ein nicht vollständig durchdachtes. Denn in einer Großen Koalition, die immer wahrscheinlicher ist, ist kein Platz für Stoiber, da die SPD, wenn sie nicht den Kanzler stellen kann, dann wohl Anrecht auf das wohl wichtigst Ministerium hat (Wirtschaft/Finanzen/Arbeit), wenn denn ein solches Superministerium eingerichtet wird.

Für Stoiber bliebe nur das Außenministerium, aber den kann man im Ausland ja kaum vorzeigen.

Ach ja, ein wenig Polemik noch. Originalzitat Stoiber:

:lol: :lol: :lol:
Das mag ja sein. Ich denke man muss weiter beobachten und abwarten was die nächsten Umfragen ergeben.
Der Herr Stoiber wird hoffentlich nie einen Ministerposten bekommen, denn wer solche geistigen Entgleisungen an den Tag legt, darf Deutschland nicht präsentieren, wenngleich auch "nur" als Minister. Aber gerade das Außenministerium ist ja nicht gerade unwichtig.
tra(u)mmann

Beitrag von tra(u)mmann »

Mahlzeit,
423176 @ 12 Aug 2005, 13:18 hat geschrieben:Das mag ja sein. Ich denke man muss weiter beobachten und abwarten was die nächsten Umfragen ergeben.
Der Herr Stoiber wird hoffentlich nie einen Ministerposten bekommen, denn wer solche geistigen Entgleisungen an den Tag legt, darf Deutschland nicht präsentieren, wenngleich auch "nur" als Minister. Aber gerade das Außenministerium ist ja nicht gerade unwichtig.
es gibt den Witz, was rauskommt, wenn man Schäuble, Stoiber und Merkel kreuzt. Antwort:

Ein Weißwurst fressender Wischmop auf Rädern. :lol: :lol: :lol:

Wobei der Schäuble von den dreien noch mit Abstand der fähigste Politiker ist. Wenn CDU/CSU-Bundeskanzler, dann Schäuble und nicht Merkel oder Stoiber.
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ölp
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Beitrag von ölp »

...einfach mal ungültig wählen :P :P
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Beitrag von 423176 »

ölp @ 12 Aug 2005, 16:28 hat geschrieben: ...einfach mal ungültig wählen :P :P
Das ist der größte Quatsch. Genau wie das Nicht-Wählen, das hilft niemanden. Ich habe zur Bundestagswahl 2002 und auch zur hessischen Landtagswahl in 2002 als Wahlhelfer diese Wahlen mitgemacht. Das einzige was man den Ungültig-Wählern zugute halten kann ist, das sie überhaupt dort waren.
tra(u)mmann

Beitrag von tra(u)mmann »

Mahlzeit,

wie Spiegel online heute berichtet, hat sich Stoiber weitere Entgleisungen geleistet. Auf einer Wahlkampfveranstaltung im niederbayrischen (unterbayerischen :D?) Deggendorf sagte Stoiber, er habe bei einer Veranstaltung in Jena und Eisenach die Zuhörer gefragt:
Seid ihr euch bewusst: Ihr habt hier Plakate mit Lafontaine. Und der Mann, der im Grunde genommen gegen die Wiedervereinigung war, den feiert ihr jetzt als Helden? Ja, seid ihr denn verrückt geworden? Nur die dümmsten Kälber wählen ihre Metzger selber."
Stoiber fuhr in Deggendorf fort:
"Ich bin mir nicht ganz sicher, ob alle das auf dem Marktplatz richtig verstanden haben. In Bayern mit Sicherheit."
Quelle: http://www.spiegel.de/politik/deutschland/...-369519,00.html

Ich würde sagen, jetzt reicht es. Was kommt da noch ans Tageslicht? Mal davon abgesehen, liegt Sachsen (Jena und Eisenach gehören nicht zu Sachsen, aber egal, mir geht es um die Neuen Bundesländer generell) im letzten PISA-Test nur knapp hinter Bayern und belegt damit einen achtbaren 2. Platz.

Kluge Bayern - dumme Ossis, das passt nicht. Wir haben außerdem schon häufig in der Geschichte gesehen, was passiert ist, wenn sich jemand überlegen fühlt. Das soll jetzt als sehr allgemeine Andeutung verstanden werden.

Aber Stoiber wird nie versöhnen können, der bleibt so, wie er ist, in seiner eigenen kleinen Welt. Seine Welt ist klein, und sie scheint ein paar Dimensionen weniger zu haben als die Welt, wie wir sie kennen. Nämlich nur eine einzige.
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chris232
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Beitrag von chris232 »

Eisenbahnen sind in erster Linie nicht zur Gewinnerzielung bestimmt, sondern dem Gemeinwohl verpflichtete Verkehrsanstalten. Sie haben entgegen dem freien Spiel der Kräfte dem Verkehrsinteresse des Gesamtstaates und der Gesamtbevölkerung zu dienen.
Otto von Bismarck

Daher hat die Bahn dem Gemeinwohl und nicht privaten Profitinteressen zu dienen, begreifen Sie es doch endlich mal!
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Beitrag von 423176 »

chris @ 13 Aug 2005, 16:23 hat geschrieben: Der Antenne Bayern Stoiber-Rap

:lol: :lol: :lol: :lol: :lol: :lol: :lol: :lol:
Das ist wirklich gut...

Aber wieder ernst werden. Der Herr Stoiber hat sich in Deggendorf ja schon wieder was geleistet und denkt überhaupt nicht an Entschuldigung. Was mich auch etwas zermürbt ist, das einer der Grünen auf einmal eine schwarz-grüne Regierung für möglich hält. Da sieht man, das die unbedingt an die Macht wollen...bzw da bleiben wollen.
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Wildwechsel
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Beitrag von Wildwechsel »

423176 @ 13 Aug 2005, 16:27 hat geschrieben: Der Herr Stoiber hat sich in Deggendorf ja schon wieder was geleistet und denkt überhaupt nicht an Entschuldigung.
Das finde ich gut - schließlich kostet es der Union Stimmen. :P
Beste Grüße usw....
Christian


Die drei Grundsätze der öffentlichen Verwaltung in Bayern:
1. Des hamma no nia so gmacht
2. Wo kamat ma denn da hi
3. Da kannt ja a jeda kemma
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Beitrag von SethAphopes »

423176 @ 12 Aug 2005, 16:31 hat geschrieben: Das ist der größte Quatsch. Genau wie das Nicht-Wählen, das hilft niemanden. Ich habe zur Bundestagswahl 2002 und auch zur hessischen Landtagswahl in 2002 als Wahlhelfer diese Wahlen mitgemacht. Das einzige was man den Ungültig-Wählern zugute halten kann ist, das sie überhaupt dort waren.
Stop!

Ungültige Stimmen werden aber trotzdem gezählt!

Rechenbeispiel:

6% der Stimmen sind ungültig, und können so nicht an kleine Parteien gehen.
Hätte bsp. die NPD ohne ungültige Stimmen 5%, hat sie danach mit den ungültigen Stimmen nur noch 4%, und kommt damit nicht in den Bundestag, der jetzt nur anteilig aus den restlichen Stimmen gebildet wird.

Wenn man ungültig wählt, bringt man damit seinen Unmut zum Ausdruck, verhindert aber gleichzeitig, das (evtl. radikale) Splitterparteien in den Bundestag kommen.

MfG, SethAphopes
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Beitrag von FloSch »

SethAphopes @ 13 Aug 2005, 17:11 hat geschrieben: Stop!

Ungültige Stimmen werden aber trotzdem gezählt!
Sie werden gezählt, soweit hast du noch recht. Allerdings werden sie nicht mitbetrachtet bei der 5-Prozent-Hürde und allen anderen Auszählungsschritten.
Bundeswahlgesetz § 6 Absatz 6 hat geschrieben: Bei Verteilung der Sitze auf die Landeslisten werden nur Parteien berücksichtigt, die mindestens 5 vom Hundert der im Wahlgebiet abgegebenen gültigen Zweitstimmen erhalten oder in mindestens drei Wahlkreisen einen Sitz errungen haben.
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Beitrag von SethAphopes »

FloSch @ 13 Aug 2005, 17:26 hat geschrieben:Sie werden gezählt, soweit hast du noch recht. Allerdings werden sie nicht mitbetrachtet bei der 5-Prozent-Hürde und allen anderen Auszählungsschritten.
Bundeswahlgesetz § 6 Absatz 6 hat geschrieben: Bei Verteilung der Sitze auf die Landeslisten werden nur Parteien berücksichtigt, die mindestens 5 vom Hundert der im Wahlgebiet abgegebenen gültigen Zweitstimmen erhalten oder in mindestens drei Wahlkreisen einen Sitz errungen haben.
:o Ok, dann hab ich das falsch verstanden. <_<

Aber danke für die schnelle Aufklärung! :D

MfG, SethAphopes
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Beitrag von Woodpeckar »

423176 @ 12 Aug 2005, 09:47 hat geschrieben:...
Wenn ich ein Herr Stoiber wäre, würde ich nicht ruhig schlafen können. Mein schlechtes Gewissen würde mich nicht in Ruhe lassen wegen der geistigen Entgleisung.
Nun, ob Herr Stoiber ein gutes oder schlechtes Gewissen hat, möchte ich ihm selber überlassen.

Die moralisch einwandfreie Reaktion auf die polarisierenden Äußerungen - Wahlkampf, Wahlkampf her - wäre es, vom Amt des bayerischen Ministerpräsidenten zurückzutreten.

Es stimmt mich nachdenklich, dass diese Forderung noch nicht mal von politischen Gegnern geäußert wird.
tra(u)mmann

Beitrag von tra(u)mmann »

Mahlzeit,
Woodpeckar @ 13 Aug 2005, 21:30 hat geschrieben:Die moralisch einwandfreie Reaktion auf die polarisierenden Äußerungen - Wahlkampf, Wahlkampf her - wäre es, vom Amt des bayerischen Ministerpräsidenten zurückzutreten.

Es stimmt mich nachdenklich, dass diese Forderung noch nicht mal von politischen Gegnern geäußert wird.
meiner Meinung nach ist klar, warum von den Gegnern kein Rücktritt gefordert wird. Damit würde man ja ein Eigentor schießen. Dr. Edmund Stoiber wird noch gebraucht, um der CDU/CSU den Wahlsieg zu vermasseln. Im Amt des bayerischen Ministerpräsidenten kann er das am besten. Dr. Edmund Stoiber ist in gewisser Weise der beste Mann, den die SPD derzeit hat.

Als SPD-Anhänger sage ich: Danke, Ede, mach so weiter!
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Woodpeckar
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Beitrag von Woodpeckar »

tra(u)mmann @ 13 Aug 2005, 22:16 hat geschrieben:...

meiner Meinung nach ist klar, warum von den Gegnern kein Rücktritt gefordert wird. Damit würde man ja ein Eigentor schießen. Dr. Edmund Stoiber wird noch gebraucht, um der CDU/CSU den Wahlsieg zu vermasseln. Im Amt des bayerischen Ministerpräsidenten kann er das am besten. Dr. Edmund Stoiber ist in gewisser Weise der beste Mann, den die SPD derzeit hat.

Als SPD-Anhänger sage ich: Danke, Ede, mach so weiter!
Ich hätte ja auch nichts dagegen, wenn politische "Freunde" diese Forderung stellen würden.

Zumindest nach Deiner - durchaus nachvollziehbaren - Logik würde das ja Sinn machen ...
tra(u)mmann

Beitrag von tra(u)mmann »

Mahlzeit,
Woodpeckar @ 13 Aug 2005, 22:28 hat geschrieben:Ich hätte ja auch nichts dagegen, wenn politische "Freunde" diese Forderung stellen würden.

Zumindest nach Deiner - durchaus nachvollziehbaren - Logik würde das ja Sinn machen ...
hmmm, sicher wären einige in der Union den Stoiber jetzt gerne los, nachdem, was er sich jetzt geleistet hat.

Aber einen Rücktritt kann man kaum fordern, weil auch das wieder ein gefundenes Fressen für Rot-Grün wäre. Das würde den Grad der Zerrüttung innerhalb der Union in seiner Außenwirkung potenzieren.

Ein "friendly fire" dieses Ausmaßes, das Stoiber hier abgegeben hat, ist ja nicht alltäglich.

Nein, Stoiber bleibt im Amt.

Was hören wir als nächstes von ihm? "Ihr A****löcher, die ihr PDS/WASG wählt! Ihr werdet in der Hölle schmoren, ihr undankbares Pack!" oder so ähnlich.
Thomas089
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Beitrag von Thomas089 »

tra(u)mmann @ 13 Aug 2005, 22:41 hat geschrieben:Nein, Stoiber bleibt im Amt.

Was hören wir als nächstes von ihm? "Ihr A****löcher, die ihr PDS/WASG wählt! Ihr werdet in der Hölle schmoren, ihr undankbares Pack!" oder so ähnlich.
Die nächste Forderung von Big Edmund wird sein: Hartz V für alle Ostdeutschen Falschwähler. Da gibt's dann nur noch Wasser und Brot und eine Pritsche im Plattenbau. <_<

Viele Grüße,
Thomas
Gruß, Thomas
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Beitrag von X.B.Liebig »

Wenn man Herrn Stoiber natürlich partout falsch verstehen will und auch sonst alles glaubt und dann noch sogar ganz Links wählen geht, dann wird sind das keine unsachlichen Forenbeiträge bzw. normale Wahlkampfattaken mehr, sondern dann ist das sehr schnell Realität, weil noch mehr Tafelsilber verscherbelt und Schulden gemacht werden und dann bald fast jeder von Hartz XX leben muss. Getreu dem Motto: "Nur die dümmsten Kälber wählen ihren Metzger selber"... Da scheint leider echt was dran zu sein... <_<
tra(u)mmann

Beitrag von tra(u)mmann »

Mahlzeit,
X.B.Liebig @ 14 Aug 2005, 00:38 hat geschrieben:Wenn man Herrn Stoiber natürlich partout falsch verstehen will und auch sonst alles glaubt und dann noch sogar ganz Links wählen geht, dann wird sind das keine unsachlichen Forenbeiträge bzw. normale Wahlkampfattaken mehr, sondern dann ist das sehr schnell Realität, weil noch mehr Tafelsilber verscherbelt und Schulden gemacht werden und dann bald fast jeder von Hartz XX leben muss. Getreu dem Motto: "Nur die dümmsten Kälber wählen ihren Metzger selber"...  Da scheint leider echt was dran zu sein... <_<
wie man auch immer zur Politik von Dr. Edmund Stoiber steht:

Ein Aufhetzen, ein Ausspielen Ost <-> West, Nord <-> Süd finde ich generell unangebracht. Das kann rein logisch keine Einigung bewirken, sondern nur spalten. Wen bringt es weiter?`Nein, es wirft zurück, zumindest, wenn man sich durch so etwas beeinflussen lässt.

Wer mit solchen an Trivialität nicht mehr zu überbietenden Hetzparolen überzeugen will, der bekommt zumindest von mir die Quittung und wird nicht gewählt. Vera****en kann ich mich selbst.

Genauso die angeblich Linken. Oskar Lafontaine hat bereits mehrmals zum Ausdruck gebracht, dass er der Folter nicht generell abgeneigt ist, auch Fremdenfeindliches gab er des Öfteren zum Besten. Mit seinen Verteilungsthesen steht Oskar Lafontaine zunächst so weit links, dass ich ein Fernglas brauche, um ihn zu sehen. Mit seinen jüngsten Fremdarbeiterthesen befindet sich Oskar Lafontaine aber so weit rechts, dass ich erneut zum Fernglas greifen muss, um ihn sehen zu können. Damit gibt’s quasi zwei Oskar Lafontaine, dabei wäre einer schon einer zu viel.
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Wildwechsel
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Beitrag von Wildwechsel »

tra(u)mmann @ 14 Aug 2005, 10:39 hat geschrieben:Genauso die angeblich Linken. Oskar Lafontaine hat bereits mehrmals zum Ausdruck gebracht, dass er der Folter nicht generell abgeneigt ist, auch Fremdenfeindliches gab er des Öfteren zum Besten. Mit seinen Verteilungsthesen steht Oskar Lafontaine zunächst so weit links, dass ich ein Fernglas brauche, um ihn zu sehen. Mit seinen jüngsten Fremdarbeiterthesen befindet sich Oskar Lafontaine aber so weit rechts, dass ich erneut zum Fernglas greifen muss, um ihn sehen zu können. Damit gibt’s quasi zwei Oskar Lafontaine, dabei wäre einer schon einer zu viel.
Womit mal wieder bewiesen ist, dass sich ganz-rechts und ganz-links näher stehen, als die selbigen und die politische Mitte. Dieses Bild lässt sich sogar auf die parlamentarische Sitzordnung übertragen:
C
Die Spitzen des C's, das die Sitzordnung darstellt, sind näher beieinander als der Abstand von diesen zur Mitte (hier links auf halber Höhe).
Beste Grüße usw....
Christian


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Beitrag von tra(u)mmann »

Mahlzeit,
Wildwechsel @ 14 Aug 2005, 11:25 hat geschrieben:Womit mal wieder bewiesen ist, dass sich ganz-rechts und ganz-links näher stehen, als die selbigen und die politische Mitte. Dieses Bild lässt sich sogar auf die parlamentarische Sitzordnung übertragen:
C
Die Spitzen des C's, das die Sitzordnung darstellt, sind näher beieinander als der Abstand von diesen zur Mitte (hier links auf halber Höhe).
in der Tat sind sich links und rechts in mehrerlei Hinsicht sehr nahe, wobei ich von ganz links und ganz rechts rede, etwa vom Sozialismus der DDR und dem Dritten Reich.
  • Staatliche Arbeitsprogramme, eine staatliche Organisierung der Arbeit, der Staat als Arbeitgeber sind ein Instrument beider politischen Systeme. Nicht umsonst heißt der Nationalsozialismus so, wie er heißt.
  • Beide Systeme verwenden terroristische Mittel gegen Andersdenkende und setzen Mittel der Einschüchterung auch gegen die eigene Bevölkerung ein.
Unterschiede sehe ich hierin:
  • Politisch links macht keinen Unterschied bei ethnischen Gruppen, bei politisch rechts wird die eigene Nation über andere Nationen gestellt, als überlegen propagiert.
  • Der Sozialismus wurde erheblich stärker intellektualisiert. Ein Beispiel ist das äußerst umfangreiche und komplexe Gedankengut, das bereits den Schülern in Form des Schulfaches Staatsbürgerkunde eindoktriniert wurde. Politisch ganz rechte Systeme sind dagegen die intellektuelle Basis betreffend recht simpel, durchschaubar aufgebaut.
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Beitrag von Thomas089 »

tra(u)mmann @ 14 Aug 2005, 12:38 hat geschrieben:Politisch links macht keinen Unterschied bei ethnischen Gruppen
Im Stalinismus sah die Sache aber ganz anders aus.

Und so viel mir bekannt ist, war auch im Sozialismus à la DDR die vielgepriesene Völkerfreundschaft genauso Makulatur wie freie Wahlen und Reisefreiheit. Bespielsweise wurden vietnamesische Leute lediglich aus propagandistischen Gründen ins Land geholt, aber streng von der einheimischen Bevölkerung abgeschottet. Ich habe schon mehrfach gelesen, dass die rechtsextremen Erscheinungen im heutigen Ostdeutschland sich auf diesen (nicht gemachten) Erfahrungen begründen.

Viele Grüße,
Thomas
Gruß, Thomas
tra(u)mmann

Beitrag von tra(u)mmann »

Mahlzeit,
Thomas089 @ 14 Aug 2005, 15:06 hat geschrieben:Im Stalinismus sah die Sache aber ganz anders aus.

Und so viel mir bekannt ist, war auch im Sozialismus à la DDR die vielgepriesene Völkerfreundschaft genauso Makulatur wie freie Wahlen und Reisefreiheit. Bespielsweise wurden vietnamesische Leute lediglich aus propagandistischen Gründen ins Land geholt, aber streng von der einheimischen Bevölkerung abgeschottet. Ich habe schon mehrfach gelesen, dass die rechtsextremen Erscheinungen im heutigen Ostdeutschland sich auf diesen (nicht gemachten) Erfahrungen begründen.

Viele Grüße,
Thomas
nun gut, selbstverständlich gibt es einen Unterschied zwischen dem, was ein diktatorischer Start vorgibt zu tun und was er wirklich tut. Das liegt in der Natur eines Unterdrückerstaates.

Die angebliche Gleichheit, mit DER Bestandteil des Sozialismus, war ja auch reine Augenwischerei, da es einige gab, die gleicher waren, nämlich das SED-Politbüro. Hier gönnten sich ein paar wenige den Wohlstand eines durchschnittlichen Westdeutschen, auf Kosten der übrigen Ostdeutschen. Natürlich war es ein Lügenstaat.

Dennoch war man von der Ideologie her antifaschistisch ausgerichtet. Wenn etwas mal den Leuten dann nicht so völkerfreundlich oder anderweitig widersprüchlich erschien, hat das unterdrückerische System im Sinne der Regierenden einen ganz klaren Vorteil: Nachfragen oder - schlimmer - Infragestellen war nicht möglich bzw. wurde mit ein paar netten Sanktionen belegt. Wenn der Delinquent Glück hatte, gab dann Westdeutschland für ihn ein bisschen Geld aus, um ihn aus dem antifaschistischem Schutzwall auszulösen, das Geld konnte die Lügen-und-Pleiten-DDR gut gebrauchen. Vorher durfte der Verräter aber noch ein paar schöne Runden in einem gemütlichen DDR-Gefängnis spielen. Man will ja schließlich noch einen adäquaten Abschied feiern.
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423176
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Beitrag von 423176 »

:offtopic:
Ich muss zugeben, das dies seit langem mal wieder ein Thema ist, wo mir Schreiben und Lesen richtig Spaß macht!
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Beitrag von Matthias1044 »

Bespielsweise wurden vietnamesische Leute lediglich aus propagandistischen Gründen ins Land geholt, aber streng von der einheimischen Bevölkerung abgeschottet.
Ja und für welche Propaganda ließen sich die Vietnamesen in der DDR gebrauchen? Hat man die dort in irgendwelche abgeschotteten Kellern gesperrt?
Sorry, aber was man hier so liest, hat wenig mit dem zu tun was dort tatsächlich passierte, sondern diente und dient eher Propagandazwecken in einem ganz anderen Staat...
tra(u)mmann

Beitrag von tra(u)mmann »

Mahlzeit,
Matthias1044 @ 15 Aug 2005, 10:39 hat geschrieben:Ja und für welche Propaganda ließen sich die Vietnamesen in der DDR gebrauchen? Hat man die dort in irgendwelche abgeschotteten Kellern gesperrt?
Sorry, aber was man hier so liest, hat wenig mit dem zu tun was dort tatsächlich passierte, sondern diente und dient eher Propagandazwecken in einem ganz anderen Staat...
wie das Zusammenleben von Ostdeutschen und Vietnamesen aussah, weiß ich nicht, ich war nicht dabei. Mich würde es aber interessieren, vielleicht kannst Du Deine Aussagen präzisieren.

Selbstverständlich wurde von den westlichen Medien nicht immer objektiv über die DDR berichtet. Aber man hatte die Möglichkeit, sich über verschiedenste Medien ein eigenes Bild zu machen. Diese Möglichkeit hatten die DDR-Bürger nicht, zumindest nicht offiziell. Das Schauen von Westfernsehen war verboten, wurde letztendlich aber toleriert, um die DDR-Bürger bei Laune zu halten. Das klingt fast schon nach Toleranz seitens der DDR. Die ganze Wahrheit sieht aber schlimmer aus. So war es fast unmöglich, an westdeutsche Zeitschriften und an Zeitungen zu kommen. Wer erwischt wurde, wurde hart bestraft.

Generell halte ich es nicht für legitim, beide Länder in puncto Propaganda zu vergleichen, da ein Land frei war, das andere aber ein verbrecherisches Unterdrückerregime, das seine eigenen Leute in einem riesigen Staatsgefängnis mit der Fläche des gesamten Staates einsperrte und Ausbruchsversuche durch feiges Erschießen ahndete. So ein System erzeugt bei mir tiefste, kaum mehr zu überbietende Ablehnung, da mag die antifaschistische Ausrichtung, ob sie nun real gelebt oder nur Fassade war, nichts mehr daran ändern.

(Edit:) Orthographie

(Edit 2:) Ergänzung in Blau
tra(u)mmann

Beitrag von tra(u)mmann »

Stoiber und die Arbeitsplätze
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