tra(u)mmann @ 12 Aug 2005, 10:24 hat geschrieben:Für Stoiber bliebe nur das Außenministerium, aber den kann man im Ausland ja kaum vorzeigen.
Ich glaube, beim Staatsbesuch am Heiligen Stuhl (staatliche Instanz des Vatikans) würde er eine ganz gute Figur machen.
Spaß beiseite:
Ich weiß im Moment noch nicht, was ich wählen soll. Rot-Grün hat ja unter Verrat aller ursprünglichen Prinzipien die soziale Demontage vorangetrieben. Schwarz-Gelb wird diese Demontage noch stärker vorantreiben. Dunkelrot ist für mich, aus vielen hier schon genannten Gründen, unakzeptabel, auch wenn mich ein "Denkzettel" für diese ganzen etablierten Parteien schon sehr reizen würde. Vor einem "Denkzettel" in Form eines Kreuzchens bei den rechtsstehenden Kameraden graut mir noch mehr.
Was bleibt also übrig?
Meiner Meinung nach wäre es die Pflicht von verantwortungsbewussten Politikern, endlich mal die Karten auf den Tisch zu legen. Stattdessen bedienen sich alle der Vernebelungstaktik nach dem Motto: Im Moment gibt es zwar ein paar Probleme, aber mit ein paar zusammengeschusterten Maßnahmen springt das Wachstum wieder an und dann wird alles wieder so wie früher.
Folgende Gründe sprechen für mich, dass es in Deutschland nicht mehr so werden kann wie früher:
- Maßloses Heranbilden von Erwartungshaltungen in Deutschland über viele Jahrzehnte nach der Devise "Alles ist machbar und alles ist bezahlbar".
- Überproportionales Wohlstandswachstum in Westdeutschland über viele Jahrzehnte, das nicht beliebig weitergehen kann.
- Verbockte Konzepte und ungelöste Probleme im Zusammenhang mit der Wiedervereinigung, die zu einer Erosion von jungen, tatkräftigen Leuten in Ostdeutschland geführt haben.
- Die demographische Entwicklung (weiter oben "Alterspilz" genannt), die alle bisherigen sozialen Sicherungskonzepte unbezahlbar macht.
- Globalisierung und damit einhergehende Wende zum Kapitalismus auch mit der Konsequenz, dass heute die Konzernbosse die wahre Regierungsmacht in Deutschland haben.
- Umweltverschmutzung, zunehmende Rohstoffknappheit, Schieflage bezüglich der Lebensbedingungen in der Dritten Welt.
- In einigen Jahren wird dann auch noch die zunehmende Klimakatastrophe dazukommen. Und auch Unfälle in Forschungslabors (z.B. Entweichen von genmanipulierten Mikroorganismen) sind nicht auszuschließen.
Wie man vor diesem Hintergrund im Kaffeesatz von 0,1% Steigerung beim Wachstum und bei 100000 Arbeitslosen weniger im Vergleich zum Monat xy eine Wende in die bessere Zukunft erkennen kann, bleibt mir ein Rätsel. Aber alle Politiker der wählbaren Parteien stoßen letztlich ins gleiche Horn.
Wen soll ich also wählen? :unsure:
Viele Grüße,
Thomas